Das Mittelsächsische Lösshügelland ist ein Naturraum in Zentral Sachsen Die derzeit in der Landschaftsplanung Sachsens m
Mittelsächsisches Lösshügelland

Das Mittelsächsische Lösshügelland ist ein Naturraum in Zentral-Sachsen. Die derzeit in der Landschaftsplanung Sachsens maßgebliche Gliederung der Naturräume in Sachsen weist das Mittelsächsische Lösshügelland im hierarchischen Rang einer Makrogeochore innerhalb der Naturregion Sächsisches Lössgefilde aus.
Mittelsächsisches Lösshügelland | |||
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Systematik nach | Naturräume und Naturraumpotentiale des Freistaates Sachsen | ||
Naturregion | Sächsisches Lössgefilde | ||
Makrogeochore | Mittelsächsisches Lösshügelland | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 51° 10′ 0″ N, 13° 11′ 0″ O | ||
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Bundesland | Sachsen | ||
Staat | Deutschland |
Merkmale, Lage, Teilräume
In der oben genannten Gliederung besitzt der Naturraum Mittelsächsisches Lösshügelland einen Flächeninhalt von 766,12 km². Es handelt sich um eine hügelige, überwiegend landwirtschaftlich genutzte Landschaft, die Höhenlagen um 220 m bis 250 m erreicht. Als charakteristisches und gegen die benachbarten Naturräume abgrenzendes Merkmal wird die geschlossene und nahezu durchgehend mehrere Meter mächtige Verbreitung von Löss als Bodensubstrat angeführt, während der tiefere geologische Untergrund für die Naturraumeigenschaften nur eine untergeordnete Rolle spielt. Dementsprechend repräsentiert der Naturraum in einer West-Ost-Ausdehnung von etwa 50 Kilometern zwischen den Tälern der Vereinten Mulde und der Elbe bzw. zwischen den Städten Grimma und Meißen das Kerngebiet der Lössverbreitung innerhalb Sachsens. Im Norden lässt sich das Mittelsächsische Lösshügelland gut gegen das durch geringmächtig verbreiteten Sandlöss charakterisierte Altmoränengebiet des Naturraums Nordsächsisches Platten- und Hügelland abgrenzen, wobei besonders die von Nerchau über Mügeln bis Niedermuschütz verlaufende, 30 bis 50 m hohe sogenannte Lössrandstufe oder Nordsächsische Hügellandstufe eine markante Struktur bildet. Der südliche, trotz des im Gelände wenig auffallenden Merkmalswechsels relativ bewegte Grenzverlauf, der u. a. die Städte Colditz, Döbeln, Nossen und Wilsdruff berührt, weist dagegen auf die enge Verzahnung mit dem benachbarten Naturraum Mulde-Lösshügelland hin, welcher durch geringmächtige und stärker veränderte Lössderivate gekennzeichnet ist.
Innerhalb des Mittelsächsischen Lösshügellandes werden folgende Teilräume im Rang von Mesogeochoren unterschieden:
- Mügelner Lösshügelland (172,77 km²)
- Lommatzscher Pflege (291,27 km²)
- Meißener Lösshügelland (72,58 km²)
- Dresden-Meißener Lössplateaurand (45,61 km²)
- Döbeln-Leisniger Muldeland (183,89 km²)
Zur weiteren Subgliederung (Mikrogeochoren) siehe Liste der naturräumlichen Einheiten in Sachsen.
Auf die administrative Gliederung des Freistaats Sachsen bezogen, erstreckt sich der Naturraum Mittelsächsisches Lösshügelland vom Osten des Landkreises Leipzig über den Süden des Landkreises Nordsachsen, den Norden des Landkreises Mittelsachsen, den Südosten des Landkreises Meißen, und mit seinem äußersten südöstlichen Zipfel kleinflächig bis auf das Territorium der (kreisfreien) Landeshauptstadt Dresden.
Geologie
Festgesteine treten fast nur in den tiefer eingeschnittenen Tälern zutage, darunter Plutonite des Meißener Massivs, Vulkanite des Nordwestsächsischen Eruptivkomplexes sowie zum Schiefermantel des Sächsischen Granulitgebirges gehörige Phyllite.
Eine Besonderheit im ansonsten an Kalkgesteinen armen Sachsen ist der bei Ostrau vorkommende Dolomit, der im Zechsteinmeer entstand.
Die Verwitterung der alten Grundgesteine während des Tertiärs führte stellenweise zur Bildung von Kaolin. Außerdem entstammen dieser Epoche einige kleinere Braunkohleflöze.
Der die heutige Landoberfläche prägende und dominierende Löss wurde als äolisches Sediment während der Weichsel-Kaltzeit abgelagert. An Talhängen und anderen Geländeschwellen, wo er Mächtigkeiten von über 10 m bis nahe 20 m erreichen kann, sind in den unteren Bereichen der Schichtenfolge auch Reste älterer Lössdecken aus der Saale-Kaltzeit erhalten geblieben, die von einem Paläoboden des Eem-Interglazial abgeschlossen werden.
Vegetation und Landnutzung
Im Flachland gibt es kaum Waldgebiete. Diese sind ausschließlich bei den Talhängen der Flüsse (Mulde mit Freiberger und Zwickauer Mulde) zu finden. Die Mittelsächsische Lösshügellandschaft ist für die Landwirtschaft von großer Bedeutung, z. B. neben dem Getreideanbau auch für den Anbau von Gemüse und Obst.
Quellen
- Karl Mannsfeld et al.: Landschaftsgliederungen in Sachsen. Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V., Sonderheft 2005, ohne ISBN.
- Karl Mannsfeld, Ralf-Uwe Syrbe: Naturräume in Sachsen mit Kartenbeilage „Naturräumliche Gliederung Sachsens“, in: Forschungen zur deutschen Landeskunde (Band 257), Deutsche Akademie für Landeskunde, Selbstverlag, Leipzig, 2008, ISBN 978-3-88143-078-4
- Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (Hrsg.): Naturschutzgebiete in Sachsen. Zentraler Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung, Dresden 2008, ISBN 3-932627-17-2
Literatur
- Günter Haase, Karl Mannsfeld (Hg.): Naturraumeinheiten, Landschaftsfunktionen und Leitbilder am Beispiel von Sachsen. Forschungen zur Deutschen Landeskunde, Band 250 (mit CD-ROM), 2003, ISBN 3-88143-071-7
- Karl Mannsfeld, Olaf Bastian: Sächsische Landschaften. Zwischen Dübener Heide und Zittauer Gebirge. Edition Leipzig, Leipzig 2012, ISBN 9783361006782
- Elbtal und Lößhügelland bei Meißen (= Werte unserer Heimat. Band 32). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1979.
Weblinks
- Interaktive Karte Recherche der Naturräume und Naturraumpotentiale des Freistaates Sachsen bei Landschaftsforschungszentrum e.V. Dresden (www.lfz-dresden.de), abgerufen am 25. März 2012
Siehe auch
- Mittelsächsisches Hügelland
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Mittelsachsische Losshugelland ist ein Naturraum in Zentral Sachsen Die derzeit in der Landschaftsplanung Sachsens massgebliche Gliederung der Naturraume in Sachsen weist das Mittelsachsische Losshugelland im hierarchischen Rang einer Makrogeochore innerhalb der Naturregion Sachsisches Lossgefilde aus Mittelsachsisches LosshugellandSystematik nach Naturraume und Naturraumpotentiale des Freistaates SachsenNaturregion Sachsisches LossgefildeMakrogeochore Mittelsachsisches LosshugellandGeographische LageKoordinaten 51 10 0 N 13 11 0 O 51 166666666667 13 183333333333 Koordinaten 51 10 0 N 13 11 0 OMittelsachsisches Losshugelland Sachsen Lage Mittelsachsisches LosshugellandBundesland SachsenStaat DeutschlandMerkmale Lage TeilraumeIn der oben genannten Gliederung besitzt der Naturraum Mittelsachsisches Losshugelland einen Flacheninhalt von 766 12 km Es handelt sich um eine hugelige uberwiegend landwirtschaftlich genutzte Landschaft die Hohenlagen um 220 m bis 250 m erreicht Als charakteristisches und gegen die benachbarten Naturraume abgrenzendes Merkmal wird die geschlossene und nahezu durchgehend mehrere Meter machtige Verbreitung von Loss als Bodensubstrat angefuhrt wahrend der tiefere geologische Untergrund fur die Naturraumeigenschaften nur eine untergeordnete Rolle spielt Dementsprechend reprasentiert der Naturraum in einer West Ost Ausdehnung von etwa 50 Kilometern zwischen den Talern der Vereinten Mulde und der Elbe bzw zwischen den Stadten Grimma und Meissen das Kerngebiet der Lossverbreitung innerhalb Sachsens Im Norden lasst sich das Mittelsachsische Losshugelland gut gegen das durch geringmachtig verbreiteten Sandloss charakterisierte Altmoranengebiet des Naturraums Nordsachsisches Platten und Hugelland abgrenzen wobei besonders die von Nerchau uber Mugeln bis Niedermuschutz verlaufende 30 bis 50 m hohe sogenannte Lossrandstufe oder Nordsachsische Hugellandstufe eine markante Struktur bildet Der sudliche trotz des im Gelande wenig auffallenden Merkmalswechsels relativ bewegte Grenzverlauf der u a die Stadte Colditz Dobeln Nossen und Wilsdruff beruhrt weist dagegen auf die enge Verzahnung mit dem benachbarten Naturraum Mulde Losshugelland hin welcher durch geringmachtige und starker veranderte Lossderivate gekennzeichnet ist Innerhalb des Mittelsachsischen Losshugellandes werden folgende Teilraume im Rang von Mesogeochoren unterschieden Mugelner Losshugelland 172 77 km Lommatzscher Pflege 291 27 km Meissener Losshugelland 72 58 km Dresden Meissener Lossplateaurand 45 61 km Dobeln Leisniger Muldeland 183 89 km Zur weiteren Subgliederung Mikrogeochoren siehe Liste der naturraumlichen Einheiten in Sachsen Auf die administrative Gliederung des Freistaats Sachsen bezogen erstreckt sich der Naturraum Mittelsachsisches Losshugelland vom Osten des Landkreises Leipzig uber den Suden des Landkreises Nordsachsen den Norden des Landkreises Mittelsachsen den Sudosten des Landkreises Meissen und mit seinem aussersten sudostlichen Zipfel kleinflachig bis auf das Territorium der kreisfreien Landeshauptstadt Dresden GeologieFestgesteine treten fast nur in den tiefer eingeschnittenen Talern zutage darunter Plutonite des Meissener Massivs Vulkanite des Nordwestsachsischen Eruptivkomplexes sowie zum Schiefermantel des Sachsischen Granulitgebirges gehorige Phyllite Eine Besonderheit im ansonsten an Kalkgesteinen armen Sachsen ist der bei Ostrau vorkommende Dolomit der im Zechsteinmeer entstand Die Verwitterung der alten Grundgesteine wahrend des Tertiars fuhrte stellenweise zur Bildung von Kaolin Ausserdem entstammen dieser Epoche einige kleinere Braunkohlefloze Der die heutige Landoberflache pragende und dominierende Loss wurde als aolisches Sediment wahrend der Weichsel Kaltzeit abgelagert An Talhangen und anderen Gelandeschwellen wo er Machtigkeiten von uber 10 m bis nahe 20 m erreichen kann sind in den unteren Bereichen der Schichtenfolge auch Reste alterer Lossdecken aus der Saale Kaltzeit erhalten geblieben die von einem Palaoboden des Eem Interglazial abgeschlossen werden Vegetation und LandnutzungIm Flachland gibt es kaum Waldgebiete Diese sind ausschliesslich bei den Talhangen der Flusse Mulde mit Freiberger und Zwickauer Mulde zu finden Die Mittelsachsische Losshugellandschaft ist fur die Landwirtschaft von grosser Bedeutung z B neben dem Getreideanbau auch fur den Anbau von Gemuse und Obst QuellenKarl Mannsfeld et al Landschaftsgliederungen in Sachsen Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz e V Sonderheft 2005 ohne ISBN Karl Mannsfeld Ralf Uwe Syrbe Naturraume in Sachsen mit Kartenbeilage Naturraumliche Gliederung Sachsens in Forschungen zur deutschen Landeskunde Band 257 Deutsche Akademie fur Landeskunde Selbstverlag Leipzig 2008 ISBN 978 3 88143 078 4 Sachsisches Staatsministerium fur Umwelt und Landwirtschaft Hrsg Naturschutzgebiete in Sachsen Zentraler Broschurenversand der Sachsischen Staatsregierung Dresden 2008 ISBN 3 932627 17 2LiteraturGunter Haase Karl Mannsfeld Hg Naturraumeinheiten Landschaftsfunktionen und Leitbilder am Beispiel von Sachsen Forschungen zur Deutschen Landeskunde Band 250 mit CD ROM 2003 ISBN 3 88143 071 7 Karl Mannsfeld Olaf Bastian Sachsische Landschaften Zwischen Dubener Heide und Zittauer Gebirge Edition Leipzig Leipzig 2012 ISBN 9783361006782 Elbtal und Losshugelland bei Meissen Werte unserer Heimat Band 32 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1979 WeblinksInteraktive Karte Recherche der Naturraume und Naturraumpotentiale des Freistaates Sachsen bei Landschaftsforschungszentrum e V Dresden www lfz dresden de abgerufen am 25 Marz 2012Siehe auchMittelsachsisches Hugelland