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Als neuniederländische Sprache, auch als modernes Niederländisch bekannt, bezeichnet man aus sprachhistorischer Sicht die jüngste Ausprägung des Niederländischen. Sie wird seit etwa 1500 an gesprochen und stellt die Basis der niederländischen Standardsprache dar. Diese ist vor allem im Norden des niederländischen Sprachraumes entstanden (Holländisch und Brabantisch). Daher wurde diese Sprachform in der Germanistik vielfach auch als Nordniederländisch bezeichnet.

Geschichtlicher Hintergrund

Im Laufe des Achtzigjährigen Krieges wurde das Gebiet Holland wirtschaftlich und politisch führend in der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande. Nach der Rückeroberung der südlichen Niederlande durch die Spanier und dem Fall von Antwerpen wurde Brabant wirtschaftlich und politisch immer unbedeutender. In der Zeit wanderten viele Brabanter aus religiösen Gründen nach Holland und Zeeland aus.

Niederländisch im Süden

Sprachliche Verbundenheit mit dem Norden

Das südliche Sprachgebiet des Niederländischen, in der heutigen Region Flandern, (veraltet auch als Südniederländisch bezeichnet) existierte unter ganz anderen gesellschaftlichen Bedingungen als das nördliche (in den heutigen Niederlanden). Der Süden gehörte auch nach 1648 (Friede von Münster) zu den Spanischen und später zu den Österreichischen Niederlanden. Das nördliche Sprachgebiet ging ab 1648 politisch eigene Wege. Zwischen 1795 und 1815 war das ganze Sprachgebiet jedoch wieder im Französischen Kaiserreich vereint und es wurde in dieser Zeit das Französische favorisiert. Von 1815 bis 1830 bildete das Niederländische Sprachgebiet das Königreich der Vereinigten Niederlande, in dem das Nordniederländische dominierte. So fiel 1830 dieser Staat denn auch wieder auseinander, als sich der katholische Süden vom protestantischen Norden trennte. Aber erst 1839 erkannte das Königreich der Niederlande die neu entstandenen Grenzen und das Königreich Belgien an (siehe auch Geschichte Belgiens).

Zweisprachigkeit des Bürgertums

Die höheren gesellschaftlichen Schichten waren zweisprachig (niederländisch und französisch), bevorzugten aber das Französische. Literatur auf Niederländisch beschränkte sich auf die Rederijkers, deren Arbeit aber kaum noch künstlerischen Wert hatte, und auf Literatur für einfache Leute. So verlor das Niederländische im Süden seine Rolle als Kultursprache immer mehr. Gleichzeitig war das Niederländische im Süden von den sprachlichen Entwicklungen des Nordens abgeschnitten.

Holland wird Sprachzentrum

Die Menschen, die das entstehende Neuniederländisch prägten, waren die vornehmen Bürger (Patrizier) in den holländischen Städten südlich des IJ.

Amsterdam wurde einerseits auf sprachlichem Gebiet tonangebend für die anderen Gebiete der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande. Andererseits war Amsterdam dabei ein Empfänger südlicher (brabantischer) Einflüsse. In Friesland entstand unter holländischem Einfluss ab dem 16. Jahrhundert das Stadtfriesisch. Auch Utrecht und die Gebiete an der IJssel gerieten unter holländischen Einfluss. Dadurch wurde die traditionelle Einteilung der niederländischen Dialekte oder Sprachen in niederfränkisch, westfriesisch und niedersächsisch nachträglich verändert. So geben die heutigen Dialektmerkmale auch die sprachliche Abhängigkeit vom Gebiet Holland wieder.

Die ostniederländischen Gebiete wurden (so wie die anderen Gebiete auch) vom Gebiet Holland wirtschaftlich und politisch dominiert. In den ostniederländischen Gebieten wurden die niedersächsischen Dialekte zurückgedrängt und vom Holländischen beeinflusst. Auch außerhalb der Niederlande war das Niederländische bis ins 18. Jahrhundert hinein Schreibsprache und Verkehrssprache der reformierten Kirche und der Oberschicht, so zum Beispiel in Ostfriesland und der Grafschaft Bentheim. Aber auch in den Herzogtümern Kleve, Geldern und Jülich wurde Niederländisch als Schriftsprache verwendet. Im Herzogtum Jülich allerdings beschränkte sich der Gebrauch des Niederländischen nur auf das im Jahre 1713 von Geldern erworbene Gebiet um Erkelenz.

Entstehen der Standardsprache

Staatenbibel

Von großer Bedeutung für das Entstehen der niederländischen Standardsprache war die niederländische Bibelübersetzung von 1618 bis 1637. Die Übersetzung erfolgte auf Geheiß der Dordrechter Synode und orientierte sich an den griechischen und hebräischen Textquellen. Diese Übersetzung wird auch mit den nordniederländischen Generalstaaten, der regierenden Ständevertretung, in Verbindung gebracht. Darum wird diese Bibel nach diesen Staaten oft Statenbijbel (‚Staatenbibel‘) genannt, und die Übersetzung Statenvertaling (‚Staatenübersetzung‘). Dieser Bibelübersetzung kommt eine ähnlich große Bedeutung zu wie der deutschen Bibelübersetzung von Martin Luther.

Die Übersetzer versuchten, einen sprachlichen Ausgleich zwischen den einzelnen Dialekten herzustellen. Die Sprache sollte allgemein akzeptabel sein und eine allzu deutliche Dialektausprägung vermeiden. Allerdings hatte der Süden des niederländischen Sprachgebietes, besonders das Brabantische, einen hohen Anteil an der Sprache der Übersetzung. Als in Holland im 17. Jahrhundert eine ablehnende Haltung gegenüber dem Brabantischen entstand, verzichtete man allerdings darauf, die Bibelübersetzung zu überarbeiten.

Stilunterschiede zwischen Nördlich und Südlich

Der südliche (brabantische und flämische) Einfluss auf die entstehende Standardsprache zeigt sich im Stil einiger Wörter. In mehreren Fällen ist ein südliches Dialektwort in die Schriftsprache übernommen worden und bekam dadurch einen gehobenen Stil oder eine übertragen Bedeutung. In den südlichen Dialekten behielt es aber seinen alltäglichen Stilwert und seine alte Bedeutung. Dies kann dazu führen, dass südliche Dialektwörter auf Nicht-Kenner dieser Dialekte schreibsprachlich, feierlich oder altmodisch klingen.

Zum Beispiel ist opheffen in den südlichen Dialekten das übliche und alltägliche Wort für "aufheben" ("etwas vom Boden aufheben"). Im Raum Holland sagt man dafür eher optillen. Das südliche Wort opheffen gelangte in die Schriftsprache, gehörte somit zum gehobenen Stil und eignete sich für übertragene Bedeutungen. Demnach benutzt man in gehobener Sprache oder bei übertragener Bedeutung opheffen: hij hief zijn ogen ten hemel ("er erhob seine Augen gen Himmel") oder de zitting werd opgeheven ("die Sitzung wurde aufgehoben/beendet"). Im Süden des niederländischen Sprachgebietes kann man also unter dem Einfluss der dortigen Dialekte formulieren: hij heft de fiets op ("er hebt das Fahrrad (vom Boden) auf"). Im Norden des Sprachgebietes klingt das etwas ungewöhnlich, weil man opheffen dort nur aus der Schriftsprache kennt. Im Norden sagt man eher: hij tilt de fiets op.

Weitere solcher Fälle sind:

südliche Variante nördliche Variante Bedeutung
zenden (Westflämisch und Schriftsprache) sturen "senden, schicken"
werpen (Westflämisch und Schriftsprache) gooien "werfen"
die Anrede gij (Ostflämisch, Brabantisch und Schriftsprache) jij "du"
nu (Westflämisch und Schriftsprache) nou "nun", "jetzt"

Beschäftigung mit der niederländischen Sprache

Neben der Bibelübersetzung gab es weitere bedeutsame Veröffentlichungen, die die Entstehung der Einheitssprache beeinflussten, z. B. die erste niederländische Grammatikfibel Twe-sprack vande Nederduitsche letterkunst, die Hendrik Laurenszoon Spieghel mit anderen Mitgliedern der angesehenen Amsterdamer „Rederijkerskamer“ um das Jahr 1584 erarbeitete und das Grundlagenwerk Aanleidinghe ter Nederduitsche Dichtkunste, verfasst von Joost van den Vondel im Jahre 1650.

Bestandteile der Standardsprache

Flämischer und brabantischer Einfluss

Im 16. Jahrhundert verlagerte sich das Sprachzentrum vom Süden in den Norden der Niederlande. Gleichzeitig übt der Süden (Grafschaft Flandern und Herzogtum Brabant) einen großen sprachlichen Einfluss auf den Norden aus. Dieser Einfluss zeigt sich in mehreren Punkten:

  • im Wortschatz
  • in der Diphthongierung von mittelniederländischem uu [yː] zu neuniederländischem ui [øɪ̯] und von mittelniederländischem i [iː] zu neuniederländischem ij [ɛɪ̯]
  • im Zusammenfall von â (westgermanisches langes a, altgermanisches langes æ) und a (westgermanisches gedehntes kurzes a), wie in schaap beziehungsweise water
  • im Übergang von d zu j in Fällen wie braaien gegenüber braden
  • im beschleunigten Verschwinden von du (Anredeform, 2. Person Singular) zu Gunsten von jij und gij

Friesischer Einfluss

Friesischer Einfluss im Neuniederländischen zeigt sich unter anderem in folgenden Punkten:

  • die stimmlose Aussprache von v, z und g im Anlaut (voet [fuˑt], zien [siˑn], gaan [χaːn])
  • die Lautverbindungen sj und tj (wie in sjouwen und tjalk)
  • gn am Anfang des Wortes (wie in gniffelen)
  • einzelne Wörter

Sächsischer Einfluss

Sächsischer (also niederdeutscher) Einfluss zeigt sich unter anderem in folgenden Punkten:

  • im Wortschatz
  • der Umlaut von langen Vokalen: eu [øː] statt oe [uˑ] und oo (wie in geneugte gegenüber genoegen und bleu gegenüber blo, blode)
  • fehlende Diphthongierung von Mnl. uu und i: oe und ie statt ui und ij
  • ee statt ie (wie in deemoed)

Einige der lautlichen Kennzeichen der sächsischen Dialekte finden sich auch in anderen Dialekten, besonders die fehlende Diphthongierung und der Umlaut von langen Vokalen.

Siehe auch

  • Niederländische Sprache

Quellen

  1. Guido Geerts, "Voorlopers en varianten van het Nederlands", 4e druk, Leuven 1979
  2. A. van Loey, Schönfelds Historische Grammatica van het Nederlands, achtste druk, Zutphen 1970; § XI, XII, XIII
  3. Ivo Schöffer: Die Republik der Vereinigten Niederlande von 1648 bis 1795, aus dem Niederländischen von Erhard Barth; in: Franz Petri, Ivo Schöffer und Jan Juliaan Woltjer: Geschichte der Niederlande, München 1991, ISBN 3-423-04571-X; S. 51 und 52
  4. Irmgard Hantsche: Atlas zur Geschichte des Niederrhein, Schriftenreihe der Niederrhein-Akademie Band 4, S. 95
  5. Herman Vekeman und Andreas Ecke: Geschichte der Niederländischen Sprache. Bern 1993, ISBN 3-906750-37-X

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 02 Jul 2025 / 06:36

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Als neuniederlandische Sprache auch als modernes Niederlandisch bekannt bezeichnet man aus sprachhistorischer Sicht die jungste Auspragung des Niederlandischen Sie wird seit etwa 1500 an gesprochen und stellt die Basis der niederlandischen Standardsprache dar Diese ist vor allem im Norden des niederlandischen Sprachraumes entstanden Hollandisch und Brabantisch Daher wurde diese Sprachform in der Germanistik vielfach auch als Nordniederlandisch bezeichnet Geschichtlicher HintergrundIm Laufe des Achtzigjahrigen Krieges wurde das Gebiet Holland wirtschaftlich und politisch fuhrend in der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande Nach der Ruckeroberung der sudlichen Niederlande durch die Spanier und dem Fall von Antwerpen wurde Brabant wirtschaftlich und politisch immer unbedeutender In der Zeit wanderten viele Brabanter aus religiosen Grunden nach Holland und Zeeland aus Niederlandisch im SudenSprachliche Verbundenheit mit dem Norden Das sudliche Sprachgebiet des Niederlandischen in der heutigen Region Flandern veraltet auch als Sudniederlandisch bezeichnet existierte unter ganz anderen gesellschaftlichen Bedingungen als das nordliche in den heutigen Niederlanden Der Suden gehorte auch nach 1648 Friede von Munster zu den Spanischen und spater zu den Osterreichischen Niederlanden Das nordliche Sprachgebiet ging ab 1648 politisch eigene Wege Zwischen 1795 und 1815 war das ganze Sprachgebiet jedoch wieder im Franzosischen Kaiserreich vereint und es wurde in dieser Zeit das Franzosische favorisiert Von 1815 bis 1830 bildete das Niederlandische Sprachgebiet das Konigreich der Vereinigten Niederlande in dem das Nordniederlandische dominierte So fiel 1830 dieser Staat denn auch wieder auseinander als sich der katholische Suden vom protestantischen Norden trennte Aber erst 1839 erkannte das Konigreich der Niederlande die neu entstandenen Grenzen und das Konigreich Belgien an siehe auch Geschichte Belgiens Zweisprachigkeit des Burgertums Die hoheren gesellschaftlichen Schichten waren zweisprachig niederlandisch und franzosisch bevorzugten aber das Franzosische Literatur auf Niederlandisch beschrankte sich auf die Rederijkers deren Arbeit aber kaum noch kunstlerischen Wert hatte und auf Literatur fur einfache Leute So verlor das Niederlandische im Suden seine Rolle als Kultursprache immer mehr Gleichzeitig war das Niederlandische im Suden von den sprachlichen Entwicklungen des Nordens abgeschnitten Holland wird SprachzentrumDie Menschen die das entstehende Neuniederlandisch pragten waren die vornehmen Burger Patrizier in den hollandischen Stadten sudlich des IJ Amsterdam wurde einerseits auf sprachlichem Gebiet tonangebend fur die anderen Gebiete der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande Andererseits war Amsterdam dabei ein Empfanger sudlicher brabantischer Einflusse In Friesland entstand unter hollandischem Einfluss ab dem 16 Jahrhundert das Stadtfriesisch Auch Utrecht und die Gebiete an der IJssel gerieten unter hollandischen Einfluss Dadurch wurde die traditionelle Einteilung der niederlandischen Dialekte oder Sprachen in niederfrankisch westfriesisch und niedersachsisch nachtraglich verandert So geben die heutigen Dialektmerkmale auch die sprachliche Abhangigkeit vom Gebiet Holland wieder Die ostniederlandischen Gebiete wurden so wie die anderen Gebiete auch vom Gebiet Holland wirtschaftlich und politisch dominiert In den ostniederlandischen Gebieten wurden die niedersachsischen Dialekte zuruckgedrangt und vom Hollandischen beeinflusst Auch ausserhalb der Niederlande war das Niederlandische bis ins 18 Jahrhundert hinein Schreibsprache und Verkehrssprache der reformierten Kirche und der Oberschicht so zum Beispiel in Ostfriesland und der Grafschaft Bentheim Aber auch in den Herzogtumern Kleve Geldern und Julich wurde Niederlandisch als Schriftsprache verwendet Im Herzogtum Julich allerdings beschrankte sich der Gebrauch des Niederlandischen nur auf das im Jahre 1713 von Geldern erworbene Gebiet um Erkelenz Entstehen der StandardspracheStaatenbibel Von grosser Bedeutung fur das Entstehen der niederlandischen Standardsprache war die niederlandische Bibelubersetzung von 1618 bis 1637 Die Ubersetzung erfolgte auf Geheiss der Dordrechter Synode und orientierte sich an den griechischen und hebraischen Textquellen Diese Ubersetzung wird auch mit den nordniederlandischen Generalstaaten der regierenden Standevertretung in Verbindung gebracht Darum wird diese Bibel nach diesen Staaten oft Statenbijbel Staatenbibel genannt und die Ubersetzung Statenvertaling Staatenubersetzung Dieser Bibelubersetzung kommt eine ahnlich grosse Bedeutung zu wie der deutschen Bibelubersetzung von Martin Luther Die Ubersetzer versuchten einen sprachlichen Ausgleich zwischen den einzelnen Dialekten herzustellen Die Sprache sollte allgemein akzeptabel sein und eine allzu deutliche Dialektauspragung vermeiden Allerdings hatte der Suden des niederlandischen Sprachgebietes besonders das Brabantische einen hohen Anteil an der Sprache der Ubersetzung Als in Holland im 17 Jahrhundert eine ablehnende Haltung gegenuber dem Brabantischen entstand verzichtete man allerdings darauf die Bibelubersetzung zu uberarbeiten Stilunterschiede zwischen Nordlich und Sudlich Der sudliche brabantische und flamische Einfluss auf die entstehende Standardsprache zeigt sich im Stil einiger Worter In mehreren Fallen ist ein sudliches Dialektwort in die Schriftsprache ubernommen worden und bekam dadurch einen gehobenen Stil oder eine ubertragen Bedeutung In den sudlichen Dialekten behielt es aber seinen alltaglichen Stilwert und seine alte Bedeutung Dies kann dazu fuhren dass sudliche Dialektworter auf Nicht Kenner dieser Dialekte schreibsprachlich feierlich oder altmodisch klingen Zum Beispiel ist opheffen in den sudlichen Dialekten das ubliche und alltagliche Wort fur aufheben etwas vom Boden aufheben Im Raum Holland sagt man dafur eher optillen Das sudliche Wort opheffen gelangte in die Schriftsprache gehorte somit zum gehobenen Stil und eignete sich fur ubertragene Bedeutungen Demnach benutzt man in gehobener Sprache oder bei ubertragener Bedeutung opheffen hij hief zijn ogen ten hemel er erhob seine Augen gen Himmel oder de zitting werd opgeheven die Sitzung wurde aufgehoben beendet Im Suden des niederlandischen Sprachgebietes kann man also unter dem Einfluss der dortigen Dialekte formulieren hij heft de fiets op er hebt das Fahrrad vom Boden auf Im Norden des Sprachgebietes klingt das etwas ungewohnlich weil man opheffen dort nur aus der Schriftsprache kennt Im Norden sagt man eher hij tilt de fiets op Weitere solcher Falle sind sudliche Variante nordliche Variante Bedeutungzenden Westflamisch und Schriftsprache sturen senden schicken werpen Westflamisch und Schriftsprache gooien werfen die Anrede gij Ostflamisch Brabantisch und Schriftsprache jij du nu Westflamisch und Schriftsprache nou nun jetzt Beschaftigung mit der niederlandischen Sprache Neben der Bibelubersetzung gab es weitere bedeutsame Veroffentlichungen die die Entstehung der Einheitssprache beeinflussten z B die erste niederlandische Grammatikfibel Twe sprack vande Nederduitsche letterkunst die Hendrik Laurenszoon Spieghel mit anderen Mitgliedern der angesehenen Amsterdamer Rederijkerskamer um das Jahr 1584 erarbeitete und das Grundlagenwerk Aanleidinghe ter Nederduitsche Dichtkunste verfasst von Joost van den Vondel im Jahre 1650 Bestandteile der StandardspracheFlamischer und brabantischer Einfluss Im 16 Jahrhundert verlagerte sich das Sprachzentrum vom Suden in den Norden der Niederlande Gleichzeitig ubt der Suden Grafschaft Flandern und Herzogtum Brabant einen grossen sprachlichen Einfluss auf den Norden aus Dieser Einfluss zeigt sich in mehreren Punkten im Wortschatz in der Diphthongierung von mittelniederlandischem uu yː zu neuniederlandischem ui oɪ und von mittelniederlandischem i iː zu neuniederlandischem ij ɛɪ im Zusammenfall von a westgermanisches langes a altgermanisches langes ae und a westgermanisches gedehntes kurzes a wie in schaap beziehungsweise water im Ubergang von d zu j in Fallen wie braaien gegenuber braden im beschleunigten Verschwinden von du Anredeform 2 Person Singular zu Gunsten von jij und gijFriesischer Einfluss Friesischer Einfluss im Neuniederlandischen zeigt sich unter anderem in folgenden Punkten die stimmlose Aussprache von v z und g im Anlaut voet fuˑt zien siˑn gaan xaːn die Lautverbindungen sj und tj wie in sjouwen und tjalk gn am Anfang des Wortes wie in gniffelen einzelne WorterSachsischer Einfluss Sachsischer also niederdeutscher Einfluss zeigt sich unter anderem in folgenden Punkten im Wortschatz der Umlaut von langen Vokalen eu oː statt oe uˑ und oo wie in geneugte gegenuber genoegen und bleu gegenuber blo blode fehlende Diphthongierung von Mnl uu und i oe und ie statt ui und ij ee statt ie wie in deemoed Einige der lautlichen Kennzeichen der sachsischen Dialekte finden sich auch in anderen Dialekten besonders die fehlende Diphthongierung und der Umlaut von langen Vokalen Siehe auchNiederlandische SpracheQuellenGuido Geerts Voorlopers en varianten van het Nederlands 4e druk Leuven 1979 A van Loey Schonfelds Historische Grammatica van het Nederlands achtste druk Zutphen 1970 XI XII XIII Ivo Schoffer Die Republik der Vereinigten Niederlande von 1648 bis 1795 aus dem Niederlandischen von Erhard Barth in Franz Petri Ivo Schoffer und Jan Juliaan Woltjer Geschichte der Niederlande Munchen 1991 ISBN 3 423 04571 X S 51 und 52 Irmgard Hantsche Atlas zur Geschichte des Niederrhein Schriftenreihe der Niederrhein Akademie Band 4 S 95 Herman Vekeman und Andreas Ecke Geschichte der Niederlandischen Sprache Bern 1993 ISBN 3 906750 37 X

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