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Nicolaus Böddeker in Wismar 3 September 1459 in Lübeck war ein deutscher Priester Er war von 1444 bis 1457 Bischof von S

Nicolaus Böddeker

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Nicolaus Böddeker
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Nicolaus Böddeker (* in Wismar; † 3. September 1459 in Lübeck) war ein deutscher Priester. Er war von 1444 bis 1457 Bischof von Schwerin und nach seiner Resignation Lübecker Domherr.

Leben

Böddeker entstammte einer Bürgerfamilie in Wismar und war sehr vermögend. Er galt als tüchtig und pflichtbewusst und war relativ früh Inhaber mehrerer kirchlicher Ämter geworden. Vom 8. Juli 1423 bis zum 3. Januar 1440 war er Pleban an der Marienkirche in Wismar, wo er zugleich Dekan des minderen Kaland, auch Mitglied des großen Kaland war. Seit 1440 war er fast fünf Jahre Domdekan an der Petrikirche in Lübeck. Ebenfalls 1440 war er Dechant am Lübecker Dom und wohl auch Domherr und Scholasticus am Hamburger Dom nach . Sein Bruder Konrad Böddeker war zur gleichen Zeit Scholasticus am Schweriner Dom.

Unter dem 24. Januar 1444 zeigte das Schweriner Domkapitel dem Erzbischof Gerhard von Bremen die Wahl Nicolaus Böddekers zum neuen Bischof an und bevollmächtigte seinen Dekan Hermann Robin und den Kantor Johannes Wolter zur Besorgung der Konfirmation bei ebendiesem zuständigen Erzbischof. Schon am 8. Februar erfolgte durch diesen das Aufgebot und am 3. März noch die Erlaubnis, sich auch von anderen Bischöfen weihen zu lassen und vor ihnen den erforderlichen Eid zu leisten. Die Übernahme der Stiftsgüter und Stiftshäuser zu Schwerin, Bützow und Warin erfolgte am 17. und 28. März 1444, die Bestätigung der Privilegien der Stiftsstadt Bützow am 20. März 1444. Am 17. März 1444 wurde Böddeker Bischof des Bistums Schwerin. Am 8. Mai 1444 erfolgte noch eine weitere Konfirmation durch das inzwischen schismatische Konzil von Basel.

Die Bischofsweihe fand am Pfingstsonntag, dem 31. Mai 1444 statt. Konsekratoren waren die Bischöfe Conrad von Havelberg, Johannes II Prohl von Ratzeburg und Heinrich, Titularbischof von Sebaste. Der genannte Bischof Johannes von Ratzeburg war der aus einer Wismarer Bürgerfamilie stammende Johannes II. Prohl. Bei Bischof Heinrich von Sebaste handelte es sich um den Augustiner Heinrich Woggersin, der bereits bei Bischof Hermann III. im Bistum Schwerin als Weihbischof tätig war und nun unter Bischof Nicolaus dieses Amt ausübte.

Böddeker ist als Bischof für die Kirchengeschichte Norddeutschlands von Bedeutung wegen der drei Diözesansynoden in Bützow am 15. September 1444, am 16. September 1445 und am 10. März 1452, deren Synodalstatuten mit 36 Paragraphen eine große Reformbedürftigkeit des Klerus bewiesen. Die Statuten von 1444 ließ er vom Kardinallegaten Nikolaus von Kues am 26. September 1451 im Chor der Stiftskirche zu Bützow bestätigen.

Mit der Residenzpflicht nahm es Bischof Nicolaus sehr genau und tat als Bauherr viel für den Ausbau und die Reparaturen seiner Stiftsschlösser. In der Verwaltung hatte er eine glückliche Hand, wobei ihm sein angesammeltes Vermögen aus einer Reihe von früheren Pfründen gut zustattenkam, das er dann in dieser Weise kirchlichen Zwecken wieder zuführte. Er verbesserte die Finanzen des Bistums während seiner Amtszeit erheblich und machte Stiftungen an zahlreiche Kirchen seines Bistums. So stiftete er die Marientidenkapelle, die nördliche Turmseitenkapelle, in St. Georgen in Wismar. Darin enthalten war eine monumentale Vollbilddarstellung des Bischofs als Stifter kniend unter dem Kreuz, die in der Literatur als Vorbild für das spätere Bildprogramm des Triumphkreuzes im Lübecker Dom ins Gespräch gebracht wurde.

Nachdem bereits unter dem 27. Januar 1448 die päpstliche Vollmacht zur Abfassung eines Testamentes vorlag (licentia testandi), erteilte auch das Schweriner Domkapitel unter seinem Domdekan Hermann Robin am 3. Januar 1449 seinem Bischof die Zustimmung zur Resignation oder besser zur Abdankung mit der Suche eines geeigneten Nachfolgers. Trotz einer gewissen Amtsmüdigkeit blieb Böddeker jedoch bis 1456 im Amt, dann schlug er den promovierten Lüneburger Bürgermeistersohn Gottfried Lange, Domherr in Lübeck, vor. Die Resignation in die Hand des Papstes Calixt III. wurde am 6. April 1457 angenommen. Dr. Gottfried Lange wurde am 26. Mai 1457 in Rom zum Bischof geweiht. Nicolas Böddeker erhielt eine Rente von 200 fl. aus dem Bistum Schwerin und die Domherrnstelle Gottfrieds in Lübeck. Das Lübecker Domkapitel wurde immer miteinbezogen und stimmte dem Verfahren zu, aus Schwerin war nur Unmut zu vernehmen.

Bedingt durch eine bedrohliche Krankheit hat Nicolaus Böddeker in den nächsten Jahren viel Geld für seine Memoria ausgegeben, die in Hamburg, Wismar, Lübeck, Güstrow, Tempzin und Bützow gefeiert werden sollte. In Lübeck lebte er bis zum 3. September 1459, konnte noch die Erhebung seines ehemaligen Kaplans Werner Wolmers zum Bischof zu Schwerin erleben. Böddeker wurde in der Mul-Kapelle des Lübecker Doms begraben; seine Figurengrabplatte mit Vollbild als Bischof ist beschrieben, aber seit 1898 nicht mehr erhalten. Auch die Gedenkplatte im Dom zu Schwerin ist nicht erhalten.

Ein Testament von Bischof Nicolaus hat sich nicht erhalten. Gewiss scheint aber zu sein, dass die Marientidenstiftung in der Georgenkirche in Wismar ihren Ursprung einer testamentarischen Verfügung verdankt. Leider sind die Malereien in der Wismarer Georgenkirche sowie ein kostbares Messgewand, das der Rostocker Marienkirche gehörte, durch Kriegsschäden verloren gegangen. Mindestens zehn Jahre nach Bischofs Nicolaus Tode soll es zu seinem Erbe noch Streit gegeben haben.

Siegel

Das Siegel des Bischofs Nicolaus I., Böddeker, wie er es 1456 an einer im Ratzeburger Archiv befindlichen Urkunde gebrauchte, ist rund und gut gearbeitet. Auf dem mit Gitter überzogenen Grunde steht zwischen zwei Hügeln, die mit Gras bewachsen sind, ein gekröntes Marienbild, das Kind auf dem linken Arm. Über ihr steht ein Mauergiebel, jedoch ohne Unterstützung durch Gemäuer. An der rechten Seite ist das bischöfliche Wappen, an der linken ein Schild mit einem Schwan mit erhobenen Flügeln (das Familienwappen der Böddeker), über den ein Bischofsstab gelegt ist.

Die Umschrift steht auf einem Bande, dessen Enden sich in die innere Siegelfläche wenden und an welche durch Bänder die beiden Schilde gehängt sind. Sie lautet:

S. REVERENDI. IN. XPO. NICOLAI. DI. GRA. EPISCOPI. ECCLEDIE. SWERIENSIS.

Ein zweites rundes Siegel zeigt unter einem Baldachin eine Heilige mit einem Turm – St. Barbara –, darunter rechts gelehnt das Wappen des Bischofs: ein Schwan mit drübergelegtem Bischofsstab. Die Umschrift lautet:

S NICOLAI EPI SWERINENSIS.

Wappen

Das Böddeker'sche Wappen war in den ehemaligen Chorschranken der Georgenkirche in Wismar, dargestellt. Ein Schwan im blauen Felde, welcher nach einem Bande schnappt, auf dem das Wort fides zu lesen ist. Gelegentlich wurde über den Schwan auch ein Bischofsstab gelegt. Das Wappen war auch auf Ziegelsteinen an der ehemaligen Bischofsburg zu Bützow und dem Residenzschloss zu Warin dargestellt worden.

Literatur

  • Ernst Deecke: Nachrichten zur Geschichte des Bisthums Schwerin, in: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 21 (1856), S. 178 (Digitalisat)
  • Johannes Baltzer, Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring, Lübeck 1920, S. 245 Unveränderter Nachdruck 2001: ISBN 3-89557-167-9
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern. Hinstorff, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01405-1.
  • Karl Ernst Hermann Krause: Nicolaus I. Böddeker. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 617 f.
  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898. (Neudruck: Schwerin 1992, ISBN 3-910179-06-1)
  • Alfred Rische: Verzeichnis der Bischöfe und Domherren von Schwerin mit biographischen Bemerkungen. Ludwigslust 1900.
  • Josef Traeger: Die Bischöfe des mittelalterlichen Bistums Schwerin. St.-Benno-Verlag, Leipzig 1984, S. 141–146.
  • Josef Traeger: Die Bischöfe des Bistums Schwerin. In: Das Stiftsland der Schweriner Bischöfe um Bützow und Warin. St.-Benno-Verlag, Leipzig 1984, S. 96.
  • Margit Kaluza-Baumruker: Das Schweriner Domkapitel (1171–1400). Köln, Wien 1987.
  • Friedrich Lisch: Bischof Nicolaus Böddeker von Schwerin. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Band 16. Schwerin 1851, S. 174–175.
  • Friedrich Lisch: Bischof Nicolaus Böddeker von Schwerin. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Band 24. Schwerin 1859, S. 24–43.
  • Friedrich Lisch: Bischof Nicolaus Böddeker von Schwerin. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Band 40. Schwerin 1875, S. 138–141.
  • Andreas Röpcke: Das kurze Leben des Schweriner Bischofs Gottfried Lange. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Band 127. Schwerin 2012, S. 57–63.

Weblinks

  • Literatur über Nicolaus Böddeker in der Landesbibliographie MV

Einzelnachweise

  1. Alfred Rische: Verzeichnis der Bischöfe und Domherren von Schwerin. 1900 S. 3.
  2. Alfred Rische: Verzeichnis der Bischöfe und Domherren von Schwerin. 1900, S. 20.
  3. Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Regesten II. Clandrian 282a.
  4. LHAS Regesten II. Clandrian 102a.
  5. LHAS Clandrian II. 282b.
  6. Dietrich Schröder: Papistisches Mecklenburg. Wismar 1741, S. 204–206.
  7. Friedrich Lisch: Mecklenburgische Jahrbücher. Band 24 (1859) Urkundensammlung, S. 215.
  8. Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band, S. 105–108.
  9. Uwe Albrecht, Ulrike Nürnberger, Jan Friedrich Richter, Jörg Rosenfeld, Christiane Saumweber: Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band II: Hansestadt Lübeck, Die Werke im Stadtgebiet. Ludwig, Kiel 2012, ISBN 978-3-933598-76-9 unter Bezugnahme auf Max Hasse und Hans Arnold Gräbke.
  10. Friedrich Lisch: Mecklenburgische Jahrbücher. Band 24 (1859) Urkundensammlung, S. 224–225.
  11. Friedrich Lisch: Mecklenburgische Jahrbücher. Band 24 (1859) Urkundensammlung, S. 228–244.
  12. Klaus Krüger: Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck, Schleswig-Holstein und Lauenburg 1100–1600. Stuttgart 1999, S. 622 (LÜDO*171a)
  13. Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Band II. S. 30–31.
  14. Georg Christian Friedrich Lisch: Ueber die bischöfliche Burg zu Bützow. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 19. Berlin 1854, S. 338–339. 
VorgängerAmtNachfolger
Hermann III. KöppenBischof von Schwerin
1444–1457
Gottfried III. Lange
Normdaten (Person): GND: 138245770 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 88291663 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Böddeker, Nicolaus
KURZBESCHREIBUNG norddeutscher Bischof
GEBURTSDATUM 14. Jahrhundert oder 15. Jahrhundert
GEBURTSORT Wismar
STERBEDATUM 3. September 1459
STERBEORT Lübeck

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 16:56

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Nicolaus Boddeker in Wismar 3 September 1459 in Lubeck war ein deutscher Priester Er war von 1444 bis 1457 Bischof von Schwerin und nach seiner Resignation Lubecker Domherr LebenBoddeker entstammte einer Burgerfamilie in Wismar und war sehr vermogend Er galt als tuchtig und pflichtbewusst und war relativ fruh Inhaber mehrerer kirchlicher Amter geworden Vom 8 Juli 1423 bis zum 3 Januar 1440 war er Pleban an der Marienkirche in Wismar wo er zugleich Dekan des minderen Kaland auch Mitglied des grossen Kaland war Seit 1440 war er fast funf Jahre Domdekan an der Petrikirche in Lubeck Ebenfalls 1440 war er Dechant am Lubecker Dom und wohl auch Domherr und Scholasticus am Hamburger Dom nach Sein Bruder Konrad Boddeker war zur gleichen Zeit Scholasticus am Schweriner Dom Unter dem 24 Januar 1444 zeigte das Schweriner Domkapitel dem Erzbischof Gerhard von Bremen die Wahl Nicolaus Boddekers zum neuen Bischof an und bevollmachtigte seinen Dekan Hermann Robin und den Kantor Johannes Wolter zur Besorgung der Konfirmation bei ebendiesem zustandigen Erzbischof Schon am 8 Februar erfolgte durch diesen das Aufgebot und am 3 Marz noch die Erlaubnis sich auch von anderen Bischofen weihen zu lassen und vor ihnen den erforderlichen Eid zu leisten Die Ubernahme der Stiftsguter und Stiftshauser zu Schwerin Butzow und Warin erfolgte am 17 und 28 Marz 1444 die Bestatigung der Privilegien der Stiftsstadt Butzow am 20 Marz 1444 Am 17 Marz 1444 wurde Boddeker Bischof des Bistums Schwerin Am 8 Mai 1444 erfolgte noch eine weitere Konfirmation durch das inzwischen schismatische Konzil von Basel Die Bischofsweihe fand am Pfingstsonntag dem 31 Mai 1444 statt Konsekratoren waren die Bischofe Conrad von Havelberg Johannes II Prohl von Ratzeburg und Heinrich Titularbischof von Sebaste Der genannte Bischof Johannes von Ratzeburg war der aus einer Wismarer Burgerfamilie stammende Johannes II Prohl Bei Bischof Heinrich von Sebaste handelte es sich um den Augustiner Heinrich Woggersin der bereits bei Bischof Hermann III im Bistum Schwerin als Weihbischof tatig war und nun unter Bischof Nicolaus dieses Amt ausubte Boddeker ist als Bischof fur die Kirchengeschichte Norddeutschlands von Bedeutung wegen der drei Diozesansynoden in Butzow am 15 September 1444 am 16 September 1445 und am 10 Marz 1452 deren Synodalstatuten mit 36 Paragraphen eine grosse Reformbedurftigkeit des Klerus bewiesen Die Statuten von 1444 liess er vom Kardinallegaten Nikolaus von Kues am 26 September 1451 im Chor der Stiftskirche zu Butzow bestatigen Mit der Residenzpflicht nahm es Bischof Nicolaus sehr genau und tat als Bauherr viel fur den Ausbau und die Reparaturen seiner Stiftsschlosser In der Verwaltung hatte er eine gluckliche Hand wobei ihm sein angesammeltes Vermogen aus einer Reihe von fruheren Pfrunden gut zustattenkam das er dann in dieser Weise kirchlichen Zwecken wieder zufuhrte Er verbesserte die Finanzen des Bistums wahrend seiner Amtszeit erheblich und machte Stiftungen an zahlreiche Kirchen seines Bistums So stiftete er die Marientidenkapelle die nordliche Turmseitenkapelle in St Georgen in Wismar Darin enthalten war eine monumentale Vollbilddarstellung des Bischofs als Stifter kniend unter dem Kreuz die in der Literatur als Vorbild fur das spatere Bildprogramm des Triumphkreuzes im Lubecker Dom ins Gesprach gebracht wurde Nachdem bereits unter dem 27 Januar 1448 die papstliche Vollmacht zur Abfassung eines Testamentes vorlag licentia testandi erteilte auch das Schweriner Domkapitel unter seinem Domdekan Hermann Robin am 3 Januar 1449 seinem Bischof die Zustimmung zur Resignation oder besser zur Abdankung mit der Suche eines geeigneten Nachfolgers Trotz einer gewissen Amtsmudigkeit blieb Boddeker jedoch bis 1456 im Amt dann schlug er den promovierten Luneburger Burgermeistersohn Gottfried Lange Domherr in Lubeck vor Die Resignation in die Hand des Papstes Calixt III wurde am 6 April 1457 angenommen Dr Gottfried Lange wurde am 26 Mai 1457 in Rom zum Bischof geweiht Nicolas Boddeker erhielt eine Rente von 200 fl aus dem Bistum Schwerin und die Domherrnstelle Gottfrieds in Lubeck Das Lubecker Domkapitel wurde immer miteinbezogen und stimmte dem Verfahren zu aus Schwerin war nur Unmut zu vernehmen Bedingt durch eine bedrohliche Krankheit hat Nicolaus Boddeker in den nachsten Jahren viel Geld fur seine Memoria ausgegeben die in Hamburg Wismar Lubeck Gustrow Tempzin und Butzow gefeiert werden sollte In Lubeck lebte er bis zum 3 September 1459 konnte noch die Erhebung seines ehemaligen Kaplans Werner Wolmers zum Bischof zu Schwerin erleben Boddeker wurde in der Mul Kapelle des Lubecker Doms begraben seine Figurengrabplatte mit Vollbild als Bischof ist beschrieben aber seit 1898 nicht mehr erhalten Auch die Gedenkplatte im Dom zu Schwerin ist nicht erhalten Ein Testament von Bischof Nicolaus hat sich nicht erhalten Gewiss scheint aber zu sein dass die Marientidenstiftung in der Georgenkirche in Wismar ihren Ursprung einer testamentarischen Verfugung verdankt Leider sind die Malereien in der Wismarer Georgenkirche sowie ein kostbares Messgewand das der Rostocker Marienkirche gehorte durch Kriegsschaden verloren gegangen Mindestens zehn Jahre nach Bischofs Nicolaus Tode soll es zu seinem Erbe noch Streit gegeben haben SiegelDas Siegel des Bischofs Nicolaus I Boddeker wie er es 1456 an einer im Ratzeburger Archiv befindlichen Urkunde gebrauchte ist rund und gut gearbeitet Auf dem mit Gitter uberzogenen Grunde steht zwischen zwei Hugeln die mit Gras bewachsen sind ein gekrontes Marienbild das Kind auf dem linken Arm Uber ihr steht ein Mauergiebel jedoch ohne Unterstutzung durch Gemauer An der rechten Seite ist das bischofliche Wappen an der linken ein Schild mit einem Schwan mit erhobenen Flugeln das Familienwappen der Boddeker uber den ein Bischofsstab gelegt ist Die Umschrift steht auf einem Bande dessen Enden sich in die innere Siegelflache wenden und an welche durch Bander die beiden Schilde gehangt sind Sie lautet S REVERENDI IN XPO NICOLAI DI GRA EPISCOPI ECCLEDIE SWERIENSIS Ein zweites rundes Siegel zeigt unter einem Baldachin eine Heilige mit einem Turm St Barbara darunter rechts gelehnt das Wappen des Bischofs ein Schwan mit drubergelegtem Bischofsstab Die Umschrift lautet S NICOLAI EPI SWERINENSIS WappenBoddeker sche Wappen am Krummen Haus Butzow Das Boddeker sche Wappen war in den ehemaligen Chorschranken der Georgenkirche in Wismar dargestellt Ein Schwan im blauen Felde welcher nach einem Bande schnappt auf dem das Wort fides zu lesen ist Gelegentlich wurde uber den Schwan auch ein Bischofsstab gelegt Das Wappen war auch auf Ziegelsteinen an der ehemaligen Bischofsburg zu Butzow und dem Residenzschloss zu Warin dargestellt worden LiteraturErnst Deecke Nachrichten zur Geschichte des Bisthums Schwerin in Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 21 1856 S 178 Digitalisat Johannes Baltzer Friedrich Bruns Die Bau und Kunstdenkmaler der Freien und Hansestadt Lubeck Herausgegeben von der Baubehorde Band III Kirche zu Alt Lubeck Dom Jakobikirche Agidienkirche Verlag von Bernhard Nohring Lubeck 1920 S 245 Unveranderter Nachdruck 2001 ISBN 3 89557 167 9 Grete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg Vorpommern Hinstorff Rostock 2011 ISBN 978 3 356 01405 1 Karl Ernst Hermann Krause Nicolaus I Boddeker In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 23 Duncker amp Humblot Leipzig 1886 S 617 f Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin II Band Die Amtsgerichtsbezirke Wismar Grevesmuhlen Rehna Gadebusch und Schwerin Schwerin 1898 Neudruck Schwerin 1992 ISBN 3 910179 06 1 Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin mit biographischen Bemerkungen Ludwigslust 1900 Josef Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 141 146 Josef Traeger Die Bischofe des Bistums Schwerin In Das Stiftsland der Schweriner Bischofe um Butzow und Warin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 96 Margit Kaluza Baumruker Das Schweriner Domkapitel 1171 1400 Koln Wien 1987 Friedrich Lisch Bischof Nicolaus Boddeker von Schwerin In Mecklenburgische Jahrbucher Band 16 Schwerin 1851 S 174 175 Friedrich Lisch Bischof Nicolaus Boddeker von Schwerin In Mecklenburgische Jahrbucher Band 24 Schwerin 1859 S 24 43 Friedrich Lisch Bischof Nicolaus Boddeker von Schwerin In Mecklenburgische Jahrbucher Band 40 Schwerin 1875 S 138 141 Andreas Ropcke Das kurze Leben des Schweriner Bischofs Gottfried Lange In Mecklenburgische Jahrbucher Band 127 Schwerin 2012 S 57 63 WeblinksLiteratur uber Nicolaus Boddeker in der Landesbibliographie MVEinzelnachweiseAlfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin 1900 S 3 Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin 1900 S 20 Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Regesten II Clandrian 282a LHAS Regesten II Clandrian 102a LHAS Clandrian II 282b Dietrich Schroder Papistisches Mecklenburg Wismar 1741 S 204 206 Friedrich Lisch Mecklenburgische Jahrbucher Band 24 1859 Urkundensammlung S 215 Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin II Band S 105 108 Uwe Albrecht Ulrike Nurnberger Jan Friedrich Richter Jorg Rosenfeld Christiane Saumweber Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein Band II Hansestadt Lubeck Die Werke im Stadtgebiet Ludwig Kiel 2012 ISBN 978 3 933598 76 9 unter Bezugnahme auf Max Hasse und Hans Arnold Grabke Friedrich Lisch Mecklenburgische Jahrbucher Band 24 1859 Urkundensammlung S 224 225 Friedrich Lisch Mecklenburgische Jahrbucher Band 24 1859 Urkundensammlung S 228 244 Klaus Kruger Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmaler in Lubeck Schleswig Holstein und Lauenburg 1100 1600 Stuttgart 1999 S 622 LUDO 171a Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin Band II S 30 31 Georg Christian Friedrich Lisch Ueber die bischofliche Burg zu Butzow In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 19 Berlin 1854 S 338 339 VorgangerAmtNachfolgerHermann III KoppenBischof von Schwerin 1444 1457Gottfried III LangeNormdaten Person GND 138245770 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 88291663 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boddeker NicolausKURZBESCHREIBUNG norddeutscher BischofGEBURTSDATUM 14 Jahrhundert oder 15 JahrhundertGEBURTSORT WismarSTERBEDATUM 3 September 1459STERBEORT Lubeck

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