Das Nordfranzösische Schichtstufenland ist eine aus verschiedenen Mittelgebirgen und Hügelländern bestehende Schichtstuf
Nordfranzösisches Schichtstufenland

Das Nordfranzösische Schichtstufenland ist eine aus verschiedenen Mittelgebirgen und Hügelländern bestehende Schichtstufenlandschaft im Norden Frankreichs (Pariser Becken), im Osten Belgiens, im Süden Luxemburgs und im südlichen Westen Deutschlands. Es wird durch den Oberrheingraben vom sich östlich anschließenden Südwestdeutschen Schichtstufenland getrennt, nach Norden stößt es am Hunsrück ans Rheinische Schiefergebirge.
Der deutsche Anteil der Landschaft, der sich auf Rheinland-Pfalz und das Saarland beschränkt, wird auch unter der eher wenig geläufigen Bezeichnung Saar-Nahe-Berg- und Tafelland zusammengefasst. Er stellt nach den Arbeiten der ehemaligen Bundesanstalt für Landeskunde eine Großlandschaft 2. Ordnung dar.
Das bekannteste und höchste Mittelgebirge der Landschaft bilden die Vogesen im Nordosten Frankreichs, die nach Norden in den Pfälzerwald übergehen.
Naturräumliche Einordnung der deutschen Anteile
Innerhalb der Gliederung des Handbuchs der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und seiner begleitenden Publikationen fasst der auf deutschem Boden liegende Anteil des Nordfranzösischen Schichtstufenlandes vier Haupteinheitengruppen (zweistellig) nebst untergeordneter Haupteinheiten (dreistellig) zusammen:
- Saar-Nahe-Berg- und Tafelland
- 17 (= D51) Haardtgebirge (= Pfälzerwald)
- 170 Haardt
- 171 Dahner Felsenland
- 18 (= D50) Pfälzisch-Saarländisches Muschelkalkgebiet
- 180 Zweibrücker Westrich
- 181 Bliesgau
- 182
- 183
- 184
- 185 (ohne deutschen Anteil)
- 186 Saarbrücken-Kirkeler Wald
- 19 (= D52) Saar-Nahe-Bergland
- 190
- 191 Saarkohlenwald
- 192 St. Ingbert-Kaiserslauterer Senke
- 193 Nordpfälzer Bergland
- 194
- 195
- 196 Sobernheimer Talweitung
- 197
- 198 Warndt
- 199
- 26 (= D49) Gutland
- 260
- 261 Bitburger Gutland
- 262 Ferschweiler-Plateau
- 17 (= D51) Haardtgebirge (= Pfälzerwald)
Das Saar-Nahe-Bergland besteht aus einer ehemaligen Tiefenregion des Paläozoikums, die mit permo-karbonischen Abtragungsprodukten der variszischen Faltengebirgsbildung gefüllt ist. Die äußerst wechselhafte Landschaft trägt mit dem Donnersberg (686,5 m, Glan-Alsenz-Berg- und Hügelland) die höchste Erhebung des Nordfranzösischen Schichtstufenlandes auf deutschem Boden und stellt, neben einem Teil der Vogesen, den einzigen Grundgebirgsanteil der Großlandschaft dar.
Das sich südlich anschließende und im Vergleich deutlich homogenere, am Kalmit bis 673 m hohe Haardtgebirge steht demgegenüber auf Buntsandstein, das Pfälzisch-Saarländische Muschelkalkgebiet im Westen und das Gutland nördlich davon in erster Linie auf Muschelkalk. Hierbei flankiert das Gutland den Hunsrück westlich und die Westeifel südlich, reicht also nach Norden bis ins Gebiet unmittelbar westlich des Rheinischen Schiefergebirges.
Entstehung
Die Anhebung der Erdkruste hatte eine Schrägstellung der im Laufe der Erdgeschichte sedimentierten Materialien zufolge. Die unterschiedlich widerstandsfähigen Schichten wurden in weiterer Folge unterschiedlich stark erodiert. Somit entstanden ebene Flächen, die sich zwischen den härteren und schwerer erodierbaren Schichten anordneten. Die nachträgliche Erosions- und Sedimentationstätigkeit der Flüsse formte die Landschaft weiter und gab ihr ihr heutiges Aussehen.
Bedeutung für die Entdeckung der Evolution
Im räumlichen Übereinander der Formationen des Deckgebirges ist das zeitliche Nacheinander ihrer Sedimentation im Verlaufe der erdgeschichtlichen Epochen abgebildet, die stattfand, bevor der Rheingrabenbruch begann einzusinken, als der Grundgebirgssockel noch nicht schräg gelagert war und die entstehenden bzw. schon entstandenen Schichten des Deckgebirges über dem Gebiet des heutigen Oberrheingrabens noch eine zusammenhängende Landoberfläche bildeten. Die in den Formationen des Deckgebirges eingelagerten Fossilien, die an den Schichtstufen und auf den Schichtflächen besonders gut zugänglich sind, gaben schon im 19. Jahrhundert dem Biologen Jean-Baptiste de Lamarck Anlass zu der Vermutung, dass sich im Verlaufe der Erdgeschichte die Pflanzen- und Tierarten gewandelt hätten, also dass es eine Evolutionsgeschichte gegeben habe, die ebenfalls hierin abgebildet wird. Die von Jean-Baptiste de Lamarck und anderen Paläontologen im nordfranzösischen Schichtstufenland gemachten Entdeckungen konnten durch reiche Funde auf der süddeutschen Seite und später auch weltweit ergänzt werden.
Einzelnachweise
- Die geographische Landesaufnahme am Beispiel Saar-Nahe-Rhein, Abschnitt Die naturräumlichen Einheiten im Raum Saar-Nahe-Rhein plus Karte 1:300.000 - H. Müller-Miny, Bundesanstalt für Landeskunde 1960
- Aufteilung seit 1969, wie sie noch bis zur Auflösung der Bundesanstalt Anfang der 1990er Jahre publiziert wurde.
Siehe auch
- Schichtstufenlandschaft
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Nordfranzösisches Schichtstufenland, Was ist Nordfranzösisches Schichtstufenland? Was bedeutet Nordfranzösisches Schichtstufenland?
Das Nordfranzosische Schichtstufenland ist eine aus verschiedenen Mittelgebirgen und Hugellandern bestehende Schichtstufenlandschaft im Norden Frankreichs Pariser Becken im Osten Belgiens im Suden Luxemburgs und im sudlichen Westen Deutschlands Es wird durch den Oberrheingraben vom sich ostlich anschliessenden Sudwestdeutschen Schichtstufenland getrennt nach Norden stosst es am Hunsruck ans Rheinische Schiefergebirge Der deutsche Anteil der Landschaft der sich auf Rheinland Pfalz und das Saarland beschrankt wird auch unter der eher wenig gelaufigen Bezeichnung Saar Nahe Berg und Tafelland zusammengefasst Er stellt nach den Arbeiten der ehemaligen Bundesanstalt fur Landeskunde eine Grosslandschaft 2 Ordnung dar Das bekannteste und hochste Mittelgebirge der Landschaft bilden die Vogesen im Nordosten Frankreichs die nach Norden in den Pfalzerwald ubergehen Naturraumliche Einordnung der deutschen AnteileDer deutsche Anteil des Nordfranzosischen Schichtstufenlandes mit den Haupteinheitengruppen 17 18 19 und 26 D49 bis D52 nach BfN Innerhalb der Gliederung des Handbuchs der naturraumlichen Gliederung Deutschlands und seiner begleitenden Publikationen fasst der auf deutschem Boden liegende Anteil des Nordfranzosischen Schichtstufenlandes vier Haupteinheitengruppen zweistellig nebst untergeordneter Haupteinheiten dreistellig zusammen Saar Nahe Berg und Tafelland 17 D51 Haardtgebirge Pfalzerwald 170 Haardt 171 Dahner Felsenland 18 D50 Pfalzisch Saarlandisches Muschelkalkgebiet 180 Zweibrucker Westrich 181 Bliesgau 182 183 184 185 ohne deutschen Anteil 186 Saarbrucken Kirkeler Wald 19 D52 Saar Nahe Bergland 190 191 Saarkohlenwald 192 St Ingbert Kaiserslauterer Senke 193 Nordpfalzer Bergland 194 195 196 Sobernheimer Talweitung 197 198 Warndt 199 26 D49 Gutland 260 261 Bitburger Gutland 262 Ferschweiler Plateau Das Saar Nahe Bergland besteht aus einer ehemaligen Tiefenregion des Palaozoikums die mit permo karbonischen Abtragungsprodukten der variszischen Faltengebirgsbildung gefullt ist Die ausserst wechselhafte Landschaft tragt mit dem Donnersberg 686 5 m Glan Alsenz Berg und Hugelland die hochste Erhebung des Nordfranzosischen Schichtstufenlandes auf deutschem Boden und stellt neben einem Teil der Vogesen den einzigen Grundgebirgsanteil der Grosslandschaft dar Das sich sudlich anschliessende und im Vergleich deutlich homogenere am Kalmit bis 673 m hohe Haardtgebirge steht demgegenuber auf Buntsandstein das Pfalzisch Saarlandische Muschelkalkgebiet im Westen und das Gutland nordlich davon in erster Linie auf Muschelkalk Hierbei flankiert das Gutland den Hunsruck westlich und die Westeifel sudlich reicht also nach Norden bis ins Gebiet unmittelbar westlich des Rheinischen Schiefergebirges EntstehungSchematisches uberhohtes Profil durch das Schichtstufenland links Franzosisches rechts Suddeutsches Lila Grundgebirge Naturfarben Deckgebirge Der untere Teil der eingesunkenen Bruchschollen des Rheingrabens besteht aus durch tektonische Prozesse zerruttetem Gestein Die Anhebung der Erdkruste hatte eine Schragstellung der im Laufe der Erdgeschichte sedimentierten Materialien zufolge Die unterschiedlich widerstandsfahigen Schichten wurden in weiterer Folge unterschiedlich stark erodiert Somit entstanden ebene Flachen die sich zwischen den harteren und schwerer erodierbaren Schichten anordneten Die nachtragliche Erosions und Sedimentationstatigkeit der Flusse formte die Landschaft weiter und gab ihr ihr heutiges Aussehen Bedeutung fur die Entdeckung der EvolutionIm raumlichen Ubereinander der Formationen des Deckgebirges ist das zeitliche Nacheinander ihrer Sedimentation im Verlaufe der erdgeschichtlichen Epochen abgebildet die stattfand bevor der Rheingrabenbruch begann einzusinken als der Grundgebirgssockel noch nicht schrag gelagert war und die entstehenden bzw schon entstandenen Schichten des Deckgebirges uber dem Gebiet des heutigen Oberrheingrabens noch eine zusammenhangende Landoberflache bildeten Die in den Formationen des Deckgebirges eingelagerten Fossilien die an den Schichtstufen und auf den Schichtflachen besonders gut zuganglich sind gaben schon im 19 Jahrhundert dem Biologen Jean Baptiste de Lamarck Anlass zu der Vermutung dass sich im Verlaufe der Erdgeschichte die Pflanzen und Tierarten gewandelt hatten also dass es eine Evolutionsgeschichte gegeben habe die ebenfalls hierin abgebildet wird Die von Jean Baptiste de Lamarck und anderen Palaontologen im nordfranzosischen Schichtstufenland gemachten Entdeckungen konnten durch reiche Funde auf der suddeutschen Seite und spater auch weltweit erganzt werden EinzelnachweiseDie geographische Landesaufnahme am Beispiel Saar Nahe Rhein Abschnitt Die naturraumlichen Einheiten im Raum Saar Nahe Rhein plus Karte 1 300 000 H Muller Miny Bundesanstalt fur Landeskunde 1960 Aufteilung seit 1969 wie sie noch bis zur Auflosung der Bundesanstalt Anfang der 1990er Jahre publiziert wurde Siehe auchSchichtstufenlandschaft