Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Der Obere Wöhrd ist die westliche von zwei Flussinseln in der Donau im Stadtgebiet der deutschen Stadt Regensburg deren

Oberer Wöhrd

  • Startseite
  • Oberer Wöhrd
Oberer Wöhrd
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Der Obere Wöhrd ist die westliche von zwei Flussinseln in der Donau im Stadtgebiet der deutschen Stadt Regensburg, deren westliches Ende man früher als das Wehrloch bezeichnete. Die östliche Insel nennt sich Unterer Wöhrd.

Oberer Wöhrd
Die Villa Lauser auf dem Oberen Wöhrd
Gewässer Donau
Geographische Lage 49° 1′ N, 12° 5′ O49.02421112.087407Koordinaten: 49° 1′ N, 12° 5′ O
Länge 1,95 km
Breite 260 m
Fläche 29 ha
Der Obere Wöhrd und Stadtamhof von Südosten aus der Luft gesehen

Lage, Geschichte und Anbindung

Zwischen Flusskilometer 2.381,3 und 2.377,8 der Donau liegen die beiden Inseln Oberer Wöhrd und Unterer Wöhrd im Stadtgebiet von Regensburg. Mit einer Fläche von etwa 29 Hektar und einer Länge von rund 1,95 km ist die westliche der beiden Donauinseln, der Obere Wöhrd, die größere der beiden Donauinseln.

Der Obere Wöhrd hat sich erst nach 1304 gebildet. Bis dahin floss die Naab östlich des Donaubogens auf Höhe von Regensburg über mehrere Kilometer parallel zur Donau nach Osten, vereinigte sich südlich von Stadtamhof mit dem Regen und dann noch etwas weiter südöstlich mit der Donau. Zwischen den über mehrere Kilometer parallel verlaufenden Flüssen Donau und Naab gab es eine zusammenhängende, schmale Landzunge. Die Landzunge begann im Westen am Donaubogen auf Höhe der noch heute bestehenden kleinen Insel bei Mariaort. Die Landzunge verlief nach Osten, umfasste die heutigen beiden damals noch zusammenhängenden Donauinseln Oberer und Unterer Wöhrd und endete dort, wo die Naab auf den von Nord nach Süd verlaufenden Regen traf und sich die beiden Flüsse vereinigten. In der Zeit, als das römische Legionslager Castra Regina gebaut wurde, kam es zwischen den heutigen Standorten von Steinerner Brücke und Eiserner Brücke zu einem Durchbruch der Landzunge zwischen Naab und Donau und es bildete sich die heutige Donauinsel Unterer Wöhrd.

Ein zweiter Durchbruch erfolgte 1304 nahe am Donaubogen auf Höhe der Orte Pfaffenstein und Winzer. Ausgelöst durch eine Flutkatastrophe durchbrach die Donau erneut die Landzunge und schuf die neue heutige Donauinsel Oberer Wöhrd. Das Flussbett der Naab wurde danach zum neuen nördlichen Flussarm der Donau und die Mündung der Naab in die Donau bildete sich neu aus etwas südwestlich des Donaubogens am heutigen Mündungsort der Naab in die Donau bei Mariaort.

In der Folgezeit nach Bildung der neuen Insel Oberer Wöhrd zeigte sich, dass der neue Nordarm der Donau mehr Wasser führte als der Südarm. Das war für die bayerische Schifffahrt vorteilhaft, denn das Nordufer des Nordarms war bayerisches Staatsgebiet. Dagegen erschwerte sich für die Stadt Regensburg die Anlandung von Schiffen am Südufer des südlichen Arms der Donau. Für Regensburg aber waren unbehinderte Schifffahrt und Anlandungen auf dem Südarm mit Geldeinnahmen aus Lände- und Zollrechten lebensnotwendig. Damit begann der lang andauernde Streit zwischen Bayern und Regensburg um die wasserbauliche Gestaltung des Westzipfels des Oberen Wöhrds, den man seitdem das Wehrloch nannte.

Die Stadt Regensburg versuchte immer wieder durch Wehrbaumaßnahmen am Westzipfel der neuen Donauinsel, dem Wehrloch, den Wasserzufluss zum Südarm der Donau zu verstärken. Damit wurden natürlich auch der Pegel und die Schiffbarkeit des Nordarms beeinflusst, so dass es die Reichsstadt Regensburg in der Hand hatte, den bayerischen Salzhandel auf dem Nordarm und die Anlandung am Nordufer zu erschweren. 1753 eskalierte der Streit und bayerische Bautrupps zerstörten in siebenwöchiger Arbeit die von Regensburg am Wehrloch errichteten Bauwerke. Daraufhin verhinderte Regensburg die Durchfahrt der bayerischen Salzzüge unter der Steinernen Brücke mit Ketten oder kappte sogar die Taue der Salzzüge. Der Streit endete auch nicht, nachdem 1597 am bayerischen Nordufer der heutige Andreasstadel als bayerisches Salzmagazin erbaut worden war. Mit dem Bau dieses Stadels konnte der Regensburger Zoll für Salz beim Transport auf der Donau von Salzburg zu den bayerischen Orten weiter donauaufwärts umgangen werden. Jedoch musste dafür der Salztransport eine Strecke über bayerisches Land nördlich der Donau erfolgen, bis wieder die Wasserläufe von Naab und Vils genutzt werden konnten.

1977 wurde der Westzipfel des Oberen Wöhrds durch das Kraftwerk Regensburg überbaut. Heute erstreckt sich der Obere Wöhrd vom Kraftwerk bis zur Steinernen Brücke und noch etwa 400 Meter östlich darüber hinaus. Dieser östliche Zipfel des Oberen Wöhrds wird heute Jahninsel genannt, weil sich dort früher ein Gelände des Sportvereins Jahn Regensburg befand.

Bis um 1500 konnte die Verkehrsverbindung vom Oberen Wöhrd zur Regensburger Altstadt und auch nach Stadtamhof nur per Boot erfolgen, denn es gab bis 1500 vom Oberen Wöhrd aus keinen einfachen Aufgang zur Steinernen Brücke. Erst nach 1500 gab es die Möglichkeit, über einen zwischen den Jochen 10 und 11 von der Steinernen Brücke westlich abzweigenden Auf- bzw. Abgang sowohl das Stadtgebiet von Regensburg als auch das Stadtgebiet von Stadtamhof fußläufig zu erreichen. Statt der heutigen, seitlichen, recht steilen Stahlbetonbrücke gab es früher dort nur einen hölzernen Auf- bzw. Abgang, der bei Hochwasser und Eisgang meist zerstört und bei kriegerischen Bedrohungen entfernt wurde. Während des Dreißigjährigen Krieges fiel hier eine Entscheidung, als im Jahr 1634 während der Belagerung der schwedisch besetzten Stadt Regensburg durch kaiserlich-bayerische Truppen zunächst der Obere Wöhrd erobert wurde, um von dort aus die Steinerne Brücke mit Hilfe von Leitern zu erreichen. Die Aktion gelang und führte letztlich zur Kapitulation der Schweden, weil die angreifenden kaiserlich-bayerischen Truppen von der Brücke aus sowohl das städtische Brücktor beschießen konnten als auch den in Stadtamhof kämpfenden schwedischen Truppen in den Rücken fallen und auch deren Nachschub unterbrechen konnten.

Im 19. Jahrhundert gab es zusätzlich zur Steinernen Brücke auch Fährverbindungen sowohl über den Südarm der Donau mit Anlandung bei der Kirche St. Oswald als auch über den Nordarm der Donau nach Stadtamhof. Ab 1902 war der Obere Wöhrd auch von der östlichen Regensburger Altstadt aus fußläufig erreichbar. Damals wurde der Eiserne Steg als pfeilerlose Bogenbrücke mit einer Spannweite von 114 m über den Südarm der Donau erbaut. Für die Nutzung der Brücke wurde ein Brückenzoll erhoben, der von den Bewohnern des Oberen Wöhrd abgelehnt und zu einem jahrelangen Streitfall wurde. Bei Großveranstaltungen auf dem Oberen Wöhrd, die nach 1930 nach Errichtung der Jahnturnhalle (sogenannte RT-Halle) stark zunahmen, kam die Brücke manchmal an ihre Belastungsgrenze.

Die Eiserner Steg genannte Bogenbrücke wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges so zerstört, dass eine Wiedererrichtung nicht möglich war. Als provisorischer Übergang wurde ein Fußgängersteg auf zwei Strompfeilern errichtet. Als Steg wurde eine ehemalige deutsche Wehrmachtsbrücke (LZ-Brücke) verwendet. Dabei handelte es sich um eine geschraubte Fachwerkkonstruktion aus Stahl, die in Zweitverwendung mit je zwei Aufgängen auf den Resten der Kalksteinrampen des ehemaligen Eisernen Stegs gelagert und 1948 fertig gestellt wurde. Für Fußgänger und Radfahrer ist dieser Eiserne Steg, der den Südarm der Donau quert, eine angenehme Verbindung zur Regensburger Altstadt. Der ehemals als Provisorium geplante Steg ist heute als Denkmal eingetragen unter D-3-62-000-1747 in der Liste der Baudenkmäler in Regensburg-Wöhrde.

Seit die Steinerne Brücke für Kraftfahrzeuge gesperrt wurde, kann der Obere Wöhrd mit Kraftfahrzeugen nur über den von Stadtamhof kommenden Pfaffensteiner Steg, der den Nordarm der Donau quert, erreicht werden. Ein weiterer Zugang zum Oberen Wöhrd ist auch von Westen her möglich. Dort am westlichen Ende des Oberen Wöhrds sind die Wehrbrücken des Kraftwerks Regensburg für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Sie queren dort den Süd- und den Nordarm der Donau und haben auch einen Abgang zum Oberen Wöhrd.

Nutzung und Bebauung

  • Schon 1654 ließ der Rat der Stadt Regensburg eine dreireihige Baumallee anlegen, die noch im 18. und 19. Jahrhundert von Besuchern der Stadt wegen der wasserreichen Umgebung und wegen der Blicke auf die nördlichen Hügel der Stadt immer wieder überschwänglich gelobt wurde, auch wenn die Eisstöße 1784 und 1789 viele Bäume entwurzelten.
  • Auch heute noch ist der Obere Wöhrd, eingestuft als Wasserschutzgebiet, ein viel genutztes Erholungs- und Ausflugsgebiet mit Freibad und großem Sportplatz. Die seit mehreren Jahren bestehende, unpassende Nutzung als Liegeplatz für Motorboote muss Ende 2021 eingestellt werden.
  • Auf dem Oberen Wöhrd finden sich fast 30 denkmalgeschützte Gebäude, darunter ehemalige Gartenhäuser, Fischer- und Schifferhäuser, die heute als Gast- oder Wohnhäuser genutzt werden. Es gibt auch zwei große Biergärten mit Blick auf die Altstadt von Regensburg.
  • Villa Lauser (Lieblstraße 2). Klassizistische Villa, erbaut 1795 vom Thurn-und-Taxis-Baudirektor für Georg Friedrich von Dittmer, der zugleich auch das Thon-Dittmer-Palais erbauen ließ.
  • Turn- und Festhalle der Regensburger Turnerschaft (Schopperplatz 6), erbaut 1929/30 von Albert Reiß im Stil der Neuen Sachlichkeit. Die Halle war als Multifunktionshalle geplant und hat diese Funktion von Beginn an ausgefüllt. Im Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude als Getreidelager, Lazarett und als Standort der Verwaltung der amerikanischen Besatzungstruppen. In der Nachkriegszeit war die Halle Austragungsort für Turn-, Sport-, Musik- und häufig auch für Wahlkampfveranstaltungen. Nach dem Donau-Hochwasser von 1988 und der Dachabdeckung durch einen Sturm 1990 kam die sanierungsbedürftige Halle in die Trägerschaft der Stadt Regensburg und wurde 1996/97 saniert. Heute ist die als Baudenkmal (D-3-62-000-1534) eingestufte Halle immer noch sehr beliebt und dient als Trainingshalle für den Judo-, Box- und Tanzsport, als Ort für Verkaufs- und Marktveranstaltungen und wird auch für Faschingsveranstaltungen und Schulfeste genutzt.

Siehe auch

  • Liste der Baudenkmäler in Regensburg-Wöhrde
  • Sender Regensburg

Weblinks

  • Bayern Atlas

Einzelnachweise

  1. Karl Bauer: Regensburg Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. 6. Auflage. MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 451. 
  2. Digitaler Stadtplan Regensburg (Memento des Originals vom 8. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 (PDF)
  3. Christian Eckl (Wochenblattbericht vom 12. Juli 2017): Elitärer Club oder Idyll für die Natur? Das geheimnisvolle Bad auf der Jahninsel
  4. Franz Ržiha: Die Steinerne Brücke bei Regensburg. S. 45–49, abgerufen am 2. August 2014. 
  5. Klaus Heilmeier: Der Eiserne Steg: ein Provisorium als Baudenkmal? In: Stadt Regensburg, Untere Denkmalschutzbehörde (Hrsg.): Denkmalpflege in Regensburg. Band 14. Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2708-0, S. 127–166. 
  6. Karl Bauer: Regensburg Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. 6. Auflage. MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 449–461. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 05:58

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Oberer Wöhrd, Was ist Oberer Wöhrd? Was bedeutet Oberer Wöhrd?

Der Obere Wohrd ist die westliche von zwei Flussinseln in der Donau im Stadtgebiet der deutschen Stadt Regensburg deren westliches Ende man fruher als das Wehrloch bezeichnete Die ostliche Insel nennt sich Unterer Wohrd Oberer WohrdDie Villa Lauser auf dem Oberen WohrdGewasser DonauGeographische Lage 49 1 N 12 5 O 49 024211 12 087407 Koordinaten 49 1 N 12 5 OOberer Wohrd Bayern Lange 1 95 kmBreite 260 mFlache 29 haDer Obere Wohrd und Stadtamhof von Sudosten aus der Luft gesehen Der Obere Wohrd und Stadtamhof von Sudosten aus der Luft gesehenLage Geschichte und AnbindungZwischen Flusskilometer 2 381 3 und 2 377 8 der Donau liegen die beiden Inseln Oberer Wohrd und Unterer Wohrd im Stadtgebiet von Regensburg Mit einer Flache von etwa 29 Hektar und einer Lange von rund 1 95 km ist die westliche der beiden Donauinseln der Obere Wohrd die grossere der beiden Donauinseln Der Obere Wohrd hat sich erst nach 1304 gebildet Bis dahin floss die Naab ostlich des Donaubogens auf Hohe von Regensburg uber mehrere Kilometer parallel zur Donau nach Osten vereinigte sich sudlich von Stadtamhof mit dem Regen und dann noch etwas weiter sudostlich mit der Donau Zwischen den uber mehrere Kilometer parallel verlaufenden Flussen Donau und Naab gab es eine zusammenhangende schmale Landzunge Die Landzunge begann im Westen am Donaubogen auf Hohe der noch heute bestehenden kleinen Insel bei Mariaort Die Landzunge verlief nach Osten umfasste die heutigen beiden damals noch zusammenhangenden Donauinseln Oberer und Unterer Wohrd und endete dort wo die Naab auf den von Nord nach Sud verlaufenden Regen traf und sich die beiden Flusse vereinigten In der Zeit als das romische Legionslager Castra Regina gebaut wurde kam es zwischen den heutigen Standorten von Steinerner Brucke und Eiserner Brucke zu einem Durchbruch der Landzunge zwischen Naab und Donau und es bildete sich die heutige Donauinsel Unterer Wohrd Ein zweiter Durchbruch erfolgte 1304 nahe am Donaubogen auf Hohe der Orte Pfaffenstein und Winzer Ausgelost durch eine Flutkatastrophe durchbrach die Donau erneut die Landzunge und schuf die neue heutige Donauinsel Oberer Wohrd Das Flussbett der Naab wurde danach zum neuen nordlichen Flussarm der Donau und die Mundung der Naab in die Donau bildete sich neu aus etwas sudwestlich des Donaubogens am heutigen Mundungsort der Naab in die Donau bei Mariaort In der Folgezeit nach Bildung der neuen Insel Oberer Wohrd zeigte sich dass der neue Nordarm der Donau mehr Wasser fuhrte als der Sudarm Das war fur die bayerische Schifffahrt vorteilhaft denn das Nordufer des Nordarms war bayerisches Staatsgebiet Dagegen erschwerte sich fur die Stadt Regensburg die Anlandung von Schiffen am Sudufer des sudlichen Arms der Donau Fur Regensburg aber waren unbehinderte Schifffahrt und Anlandungen auf dem Sudarm mit Geldeinnahmen aus Lande und Zollrechten lebensnotwendig Damit begann der lang andauernde Streit zwischen Bayern und Regensburg um die wasserbauliche Gestaltung des Westzipfels des Oberen Wohrds den man seitdem das Wehrloch nannte Ursprunglicher Eiserner Steg erbaut 1902 zerstort 1945Heutiger Eiserner Steg erbaut 1948 heute unter Denkmalschutz Die Stadt Regensburg versuchte immer wieder durch Wehrbaumassnahmen am Westzipfel der neuen Donauinsel dem Wehrloch den Wasserzufluss zum Sudarm der Donau zu verstarken Damit wurden naturlich auch der Pegel und die Schiffbarkeit des Nordarms beeinflusst so dass es die Reichsstadt Regensburg in der Hand hatte den bayerischen Salzhandel auf dem Nordarm und die Anlandung am Nordufer zu erschweren 1753 eskalierte der Streit und bayerische Bautrupps zerstorten in siebenwochiger Arbeit die von Regensburg am Wehrloch errichteten Bauwerke Daraufhin verhinderte Regensburg die Durchfahrt der bayerischen Salzzuge unter der Steinernen Brucke mit Ketten oder kappte sogar die Taue der Salzzuge Der Streit endete auch nicht nachdem 1597 am bayerischen Nordufer der heutige Andreasstadel als bayerisches Salzmagazin erbaut worden war Mit dem Bau dieses Stadels konnte der Regensburger Zoll fur Salz beim Transport auf der Donau von Salzburg zu den bayerischen Orten weiter donauaufwarts umgangen werden Jedoch musste dafur der Salztransport eine Strecke uber bayerisches Land nordlich der Donau erfolgen bis wieder die Wasserlaufe von Naab und Vils genutzt werden konnten 1977 wurde der Westzipfel des Oberen Wohrds durch das Kraftwerk Regensburg uberbaut Heute erstreckt sich der Obere Wohrd vom Kraftwerk bis zur Steinernen Brucke und noch etwa 400 Meter ostlich daruber hinaus Dieser ostliche Zipfel des Oberen Wohrds wird heute Jahninsel genannt weil sich dort fruher ein Gelande des Sportvereins Jahn Regensburg befand Blick von Norden auf den Oberen Wohrd mit Stadtamhof und Regensburg 1594 Links der Steinernen Brucke Unterer Wohrd Bis um 1500 konnte die Verkehrsverbindung vom Oberen Wohrd zur Regensburger Altstadt und auch nach Stadtamhof nur per Boot erfolgen denn es gab bis 1500 vom Oberen Wohrd aus keinen einfachen Aufgang zur Steinernen Brucke Erst nach 1500 gab es die Moglichkeit uber einen zwischen den Jochen 10 und 11 von der Steinernen Brucke westlich abzweigenden Auf bzw Abgang sowohl das Stadtgebiet von Regensburg als auch das Stadtgebiet von Stadtamhof fusslaufig zu erreichen Statt der heutigen seitlichen recht steilen Stahlbetonbrucke gab es fruher dort nur einen holzernen Auf bzw Abgang der bei Hochwasser und Eisgang meist zerstort und bei kriegerischen Bedrohungen entfernt wurde Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges fiel hier eine Entscheidung als im Jahr 1634 wahrend der Belagerung der schwedisch besetzten Stadt Regensburg durch kaiserlich bayerische Truppen zunachst der Obere Wohrd erobert wurde um von dort aus die Steinerne Brucke mit Hilfe von Leitern zu erreichen Die Aktion gelang und fuhrte letztlich zur Kapitulation der Schweden weil die angreifenden kaiserlich bayerischen Truppen von der Brucke aus sowohl das stadtische Brucktor beschiessen konnten als auch den in Stadtamhof kampfenden schwedischen Truppen in den Rucken fallen und auch deren Nachschub unterbrechen konnten Im 19 Jahrhundert gab es zusatzlich zur Steinernen Brucke auch Fahrverbindungen sowohl uber den Sudarm der Donau mit Anlandung bei der Kirche St Oswald als auch uber den Nordarm der Donau nach Stadtamhof Ab 1902 war der Obere Wohrd auch von der ostlichen Regensburger Altstadt aus fusslaufig erreichbar Damals wurde der Eiserne Steg als pfeilerlose Bogenbrucke mit einer Spannweite von 114 m uber den Sudarm der Donau erbaut Fur die Nutzung der Brucke wurde ein Bruckenzoll erhoben der von den Bewohnern des Oberen Wohrd abgelehnt und zu einem jahrelangen Streitfall wurde Bei Grossveranstaltungen auf dem Oberen Wohrd die nach 1930 nach Errichtung der Jahnturnhalle sogenannte RT Halle stark zunahmen kam die Brucke manchmal an ihre Belastungsgrenze Die Eiserner Steg genannte Bogenbrucke wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges so zerstort dass eine Wiedererrichtung nicht moglich war Als provisorischer Ubergang wurde ein Fussgangersteg auf zwei Strompfeilern errichtet Als Steg wurde eine ehemalige deutsche Wehrmachtsbrucke LZ Brucke verwendet Dabei handelte es sich um eine geschraubte Fachwerkkonstruktion aus Stahl die in Zweitverwendung mit je zwei Aufgangen auf den Resten der Kalksteinrampen des ehemaligen Eisernen Stegs gelagert und 1948 fertig gestellt wurde Fur Fussganger und Radfahrer ist dieser Eiserne Steg der den Sudarm der Donau quert eine angenehme Verbindung zur Regensburger Altstadt Der ehemals als Provisorium geplante Steg ist heute als Denkmal eingetragen unter D 3 62 000 1747 in der Liste der Baudenkmaler in Regensburg Wohrde Seit die Steinerne Brucke fur Kraftfahrzeuge gesperrt wurde kann der Obere Wohrd mit Kraftfahrzeugen nur uber den von Stadtamhof kommenden Pfaffensteiner Steg der den Nordarm der Donau quert erreicht werden Ein weiterer Zugang zum Oberen Wohrd ist auch von Westen her moglich Dort am westlichen Ende des Oberen Wohrds sind die Wehrbrucken des Kraftwerks Regensburg fur Fussganger und Radfahrer freigegeben Sie queren dort den Sud und den Nordarm der Donau und haben auch einen Abgang zum Oberen Wohrd Nutzung und BebauungEhemaliges Schiffsmeisterhaus Badstr 14Schon 1654 liess der Rat der Stadt Regensburg eine dreireihige Baumallee anlegen die noch im 18 und 19 Jahrhundert von Besuchern der Stadt wegen der wasserreichen Umgebung und wegen der Blicke auf die nordlichen Hugel der Stadt immer wieder uberschwanglich gelobt wurde auch wenn die Eisstosse 1784 und 1789 viele Baume entwurzelten Auch heute noch ist der Obere Wohrd eingestuft als Wasserschutzgebiet ein viel genutztes Erholungs und Ausflugsgebiet mit Freibad und grossem Sportplatz Die seit mehreren Jahren bestehende unpassende Nutzung als Liegeplatz fur Motorboote muss Ende 2021 eingestellt werden Auf dem Oberen Wohrd finden sich fast 30 denkmalgeschutzte Gebaude darunter ehemalige Gartenhauser Fischer und Schifferhauser die heute als Gast oder Wohnhauser genutzt werden Es gibt auch zwei grosse Biergarten mit Blick auf die Altstadt von Regensburg Halle der Regensburger TurnerschaftVilla Lauser Lieblstrasse 2 Klassizistische Villa erbaut 1795 vom Thurn und Taxis Baudirektor fur Georg Friedrich von Dittmer der zugleich auch das Thon Dittmer Palais erbauen liess Turn und Festhalle der Regensburger Turnerschaft Schopperplatz 6 erbaut 1929 30 von Albert Reiss im Stil der Neuen Sachlichkeit Die Halle war als Multifunktionshalle geplant und hat diese Funktion von Beginn an ausgefullt Im Zweiten Weltkrieg diente das Gebaude als Getreidelager Lazarett und als Standort der Verwaltung der amerikanischen Besatzungstruppen In der Nachkriegszeit war die Halle Austragungsort fur Turn Sport Musik und haufig auch fur Wahlkampfveranstaltungen Nach dem Donau Hochwasser von 1988 und der Dachabdeckung durch einen Sturm 1990 kam die sanierungsbedurftige Halle in die Tragerschaft der Stadt Regensburg und wurde 1996 97 saniert Heute ist die als Baudenkmal D 3 62 000 1534 eingestufte Halle immer noch sehr beliebt und dient als Trainingshalle fur den Judo Box und Tanzsport als Ort fur Verkaufs und Marktveranstaltungen und wird auch fur Faschingsveranstaltungen und Schulfeste genutzt Siehe auchListe der Baudenkmaler in Regensburg Wohrde Sender RegensburgWeblinksBayern AtlasEinzelnachweiseKarl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte 6 Auflage MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 451 Digitaler Stadtplan Regensburg Memento des Originals vom 8 August 2014 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 PDF Christian Eckl Wochenblattbericht vom 12 Juli 2017 Elitarer Club oder Idyll fur die Natur Das geheimnisvolle Bad auf der Jahninsel Franz Rziha Die Steinerne Brucke bei Regensburg S 45 49 abgerufen am 2 August 2014 Klaus Heilmeier Der Eiserne Steg ein Provisorium als Baudenkmal In Stadt Regensburg Untere Denkmalschutzbehorde Hrsg Denkmalpflege in Regensburg Band 14 Friedrich Pustet Regensburg 2014 ISBN 978 3 7917 2708 0 S 127 166 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte 6 Auflage MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 449 461

Neueste Artikel
  • Juli 16, 2025

    Alttürkische Sprache

  • Juli 16, 2025

    Altranstädter Konvention

  • Juli 16, 2025

    Altsächsische Genesis

  • Juli 16, 2025

    Altsüdarabische Sprachen

  • Juli 16, 2025

    Altsüdarabische Schrift

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.