Dieser Artikel beschreibt das Oberlandesgericht ab 1879 Für das gleichnamige Gericht von 1808 bis 1849 siehe Ostpreußisc
Oberlandesgericht Königsberg

Das Oberlandesgericht Königsberg war ein Oberes Gericht in Ostpreußen. Der Sitz war Königsberg (Preußen). Das Oberlandesgericht stand seit Inkrafttreten der Reichsjustizgesetze in der Tradition des 1657 gegründeten früheren Oberappellationsgerichts Königsberg.
Unterstellte Gerichte
Zum Oberlandesgerichtsbezirk Königsberg gehörten am 1. Oktober 1879 zunächst sechs Landgerichte mit 70 Amtsgerichten; schon 1882 kam ein weiteres Amtsgericht in Wischwill hinzu und durch Teilung des Landgerichtsbezirks Tilsit entstand 1885 der neue Landgerichtsbezirk Memel; seither blieb die Anzahl der Gerichte – bis zum Verlust von Preußisch Litauen und Soldau – unverändert:
- Landgericht Allenstein (10) – Allenstein, Gilgenburg, Hohenstein, Neidenburg, Ortelsburg, Osterode, Passenheim, Soldau (1920 an Polen abgetreten), Wartenburg und Willenberg
- Landgericht Bartenstein (17) – Barten (Kreis Rastenburg), Bartenstein, Bischofsburg, Bischofstein, Domnau, Friedland, Gerdauen, Guttstadt, Heilsberg, Kreuzburg, Landsberg, Nordenburg, Preußisch Eylau, Rastenburg, Rößel, Schippenbeil und Seeburg
- Landgericht Braunsberg (10) – Braunsberg, Heiligenbeil, Liebstadt, Mehlsack, Mohrungen, Mühlhausen, Preußisch Holland, Saalfeld (Ostpreußen), Wormditt und Zinten
- Landgericht Insterburg (6) – Darkehmen, Goldap, Gumbinnen, Insterburg, Pillkallen und Stallupönen
- Landgericht Königsberg (8) – Allenburg, Fischhausen, Königsberg, Labiau, Mehlauken, Pillau, Tapiau und Wehlau
- Landgericht Lyck (10) – Angerburg, Arys, Bialla, Johannisburg, Lötzen, Lyck, Marggrabowa, Nikolaiken, Rhein und Sensburg
- Landgericht Tilsit (6) – Heinrichswalde, Kaukehmen, Ragnit, Skaisgirren, Tilsit und Wischwill
- Landgericht Memel (4) – Heydekrug, Memel, Prökuls, Ruß.
Der Gerichtsbezirk hatte eine Fläche von insgesamt rund 36.990 km2 mit einer Einwohnerzahl im Jahr 1890 von 1.958.663. Das Landgericht Zichenau wurde während der deutschen Besetzung Polens 1939 mit Erlass vom 26. November 1940 als neuntes Landgericht im Bezirk des Oberlandesgerichtes Königsberg gebildet. Im Zuge des am 22. Juni 1941 begonnenen deutschen Angriffs auf die Sowjetunion wurde Białystok von der Wehrmacht besetzt und dort später das Landgericht Bialystock als 10. Landgericht im Oberlandesgerichtsbezirk geschaffen. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurden evakuierte Teile des Gerichtspersonals in Rostock und ab 24. Februar 1945 in Schwerin zu einer „Auffangstelle für die Justiz aus dem Freimachungsgebiet Königsberg“ verlegt.
Persönlichkeiten
Behördenleiter
- Präsidenten
- 1819 : Carl von Wegnern
- 1832–1868: Friedrich von Zander
- 1879–1885: Karl Gustav von Goßler
- 1886 : unbesetzt
- 1887–1899: Ernst von Holleben
- 1900–1911: Karl Ludwig von Plehwe
- 1913–1921: von der Trenck
- 1922–1925:
- 1926–1927:
- 1928 : Bruno Krüger
- 1929–1931: Hugo Holthöfer
- 1932–1933: Walter Moehrs, Präsident des OLG Frankfurt am Main (1946–1948)
- 1933–1934:
- 1934–1937:
- 1937–1944: Max Draeger
- 1945 :
- Oberstaatsanwälte/Generalstaatsanwälte
- 1880–1888: Otto Saro
- 1889 : unbesetzt
- 1890– : Dahlke
- 1892–1899: Karl Ludwig von Plehwe
- 1901–1911: E. P. F. Voswinckel
- 1913–1920: Preuß
- 1922–1929: Krause
- 1930 : Krause-Harder
- 1930–1933: Hans Danckwortt
- 1934– : Franz Hagemann
- 1937– :
- 1939– :
- 1943– :
- 1945 : Heinz Büttner
Weitere Richter
- Hugo Hoerner (1895–1906)
- Alfred Funk (ab 1939 Senatspräsident)
Bedeutende Verfahren
Im Jahre 1842 wurde Johann Jacoby wegen Majestätsbeleidigung und „frechen, unehrerbietigen Tadels der Landesgesetze“ zu zweieinhalb Jahren Festungshaft verurteilt. Im Jahre 1904 fand am Landgericht Königsberg der Königsberger Geheimbundprozess gegen Otto Braun und andere statt.
Siehe auch
- Ostpreußische Regierung (Justizbehörde)
Literatur
- Georg Conrad: Geschichte der Königsberger Obergerichte. Duncker & Humblot, Leipzig 1907.
- Gothaisches Jahrbuch für Diplomatie, Verwaltung und Wirtschaft. 163. Jg., Gotha 1926.
- Wilhelm Keil: Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde, 3. Auflage. Leipzig 1894.
- Christian Tilitzki: Alltag in Ostpreußen 1940–1945. Die geheimen Lageberichte der Königsberger Justiz. Sonderausgabe. Flechsig, Würzburg 2003, ISBN 3-88189-481-0.
Einzelnachweise
- Auch Königsberger Tribunal, ab 1808 bereits auch als Oberlandesgericht bezeichnet.
- Carl Pfafferoth: Jahrbuch der Deutschen Gerichtsverfassung. Hrsg.: Reichsjustizamt. Carl Heymanns, Berlin 1897, S. 157 (Scan des Originals an der Harvard University auf HathiTrust [abgerufen am 2. Juni 2023]).
- Erlaß über die Gerichtsgliederung in den eingegliederten Ostgebieten vom 26. November 1940, RGBl. I 1940, S. 1538, Digitalisat
- Peter Lindemann: territorial.de
- Pommersche Gerichtsbarkeit.
- Acta Borussica (PDF; 1,92 MB)
- Blog
- Lothar Gruchmann: Justiz im Dritten Reich
- Günther Vollmer in der englischsprachigen Wikipedia
- Szelinski erhängte sich in der Gestapohaft; siehe Max Draeger
- Blog
- Kurt Eisner: Der Geheimbund des Zaren. Berlin 1904 (Neuausgabe Berlin 1988). Nach Ernst-A. Seils: Hugo Haase (2016), S. 212–225
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel beschreibt das Oberlandesgericht ab 1879 Fur das gleichnamige Gericht von 1808 bis 1849 siehe Ostpreussische Regierung Justizbehorde und Oberlandesgericht Konigsberg 1808 1849 Das Oberlandesgericht Konigsberg war ein Oberes Gericht in Ostpreussen Der Sitz war Konigsberg Preussen Das Oberlandesgericht stand seit Inkrafttreten der Reichsjustizgesetze in der Tradition des 1657 gegrundeten fruheren Oberappellationsgerichts Konigsberg Nordflugel vom Konigsberger Schloss Oberlandesgericht und Blutgericht ganz links unten 1920Unterstellte GerichteSiegelmarke bis 1918Siegelmarke 1921 1933 Zum Oberlandesgerichtsbezirk Konigsberg gehorten am 1 Oktober 1879 zunachst sechs Landgerichte mit 70 Amtsgerichten schon 1882 kam ein weiteres Amtsgericht in Wischwill hinzu und durch Teilung des Landgerichtsbezirks Tilsit entstand 1885 der neue Landgerichtsbezirk Memel seither blieb die Anzahl der Gerichte bis zum Verlust von Preussisch Litauen und Soldau unverandert Landgericht Allenstein 10 Allenstein Gilgenburg Hohenstein Neidenburg Ortelsburg Osterode Passenheim Soldau 1920 an Polen abgetreten Wartenburg und Willenberg Landgericht Bartenstein 17 Barten Kreis Rastenburg Bartenstein Bischofsburg Bischofstein Domnau Friedland Gerdauen Guttstadt Heilsberg Kreuzburg Landsberg Nordenburg Preussisch Eylau Rastenburg Rossel Schippenbeil und Seeburg Landgericht Braunsberg 10 Braunsberg Heiligenbeil Liebstadt Mehlsack Mohrungen Muhlhausen Preussisch Holland Saalfeld Ostpreussen Wormditt und Zinten Landgericht Insterburg 6 Darkehmen Goldap Gumbinnen Insterburg Pillkallen und Stalluponen Landgericht Konigsberg 8 Allenburg Fischhausen Konigsberg Labiau Mehlauken Pillau Tapiau und Wehlau Landgericht Lyck 10 Angerburg Arys Bialla Johannisburg Lotzen Lyck Marggrabowa Nikolaiken Rhein und Sensburg Landgericht Tilsit 6 Heinrichswalde Kaukehmen Ragnit Skaisgirren Tilsit und Wischwill Landgericht Memel 4 Heydekrug Memel Prokuls Russ Der Gerichtsbezirk hatte eine Flache von insgesamt rund 36 990 km2 mit einer Einwohnerzahl im Jahr 1890 von 1 958 663 Das Landgericht Zichenau wurde wahrend der deutschen Besetzung Polens 1939 mit Erlass vom 26 November 1940 als neuntes Landgericht im Bezirk des Oberlandesgerichtes Konigsberg gebildet Im Zuge des am 22 Juni 1941 begonnenen deutschen Angriffs auf die Sowjetunion wurde Bialystok von der Wehrmacht besetzt und dort spater das Landgericht Bialystock als 10 Landgericht im Oberlandesgerichtsbezirk geschaffen In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurden evakuierte Teile des Gerichtspersonals in Rostock und ab 24 Februar 1945 in Schwerin zu einer Auffangstelle fur die Justiz aus dem Freimachungsgebiet Konigsberg verlegt PersonlichkeitenBehordenleiter Wilhelm Schimmelpfennig Richter Ernst Bischoff Culm 1910 Prasidenten 1819 9999 Carl von Wegnern 1832 1868 Friedrich von Zander 1879 1885 Karl Gustav von Gossler 1886 9999 unbesetzt 1887 1899 Ernst von Holleben 1900 1911 Karl Ludwig von Plehwe 1913 1921 von der Trenck 1922 1925 1926 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