Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Dieser Artikel beschreibt den philosophischen Begriff Zum Gütekriterium psychodiagnostischer Verfahren siehe Objektivitä

Objektivität

  • Startseite
  • Objektivität
Objektivität
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt den philosophischen Begriff. Zum Gütekriterium psychodiagnostischer Verfahren siehe Objektivität (Testtheorie).
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsätzlichen Überarbeitung. Näheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.

Objektivität (von lateinisch obiectum, dem Partizip Perfekt Passiv von obicere: das Entgegengeworfene, der Vorwurf oder der Gegenwurf) bezeichnet die Unabhängigkeit der Beurteilung oder Beschreibung einer Sache, eines Ereignisses oder eines Sachverhalts vom Beobachter beziehungsweise vom Subjekt. Die Möglichkeit eines neutralen Standpunktes, der absolute Objektivität ermöglicht, wird verneint. Objektivität ist ein Ideal der Philosophie und der Wissenschaften. Da man davon ausgeht, dass jede Sichtweise subjektiv ist, werden wissenschaftliche Ergebnisse an bestimmten, anerkannten Methoden und Standards des Forschens gemessen.

Begriffsgeschichte

Der Begriff der Objektivität unterliegt wie alle philosophischen Begriffe einem historisch schwankenden Sprachgebrauch. Als im 14. Jahrhundert bei Philosophen wie Duns Scotus und Wilhelm von Ockham die Eigenschaft „objektiv“ auftauchte, stand das »esse objektive« – für die Beurteilung eines Gegenstandes oder Sachverhaltes, die sich aus den praktischen und kulturell erworbenen Kenntnissen eines Menschen ergab. In diesem Sinne galt »esse objektive« als gesicherte Aussage über Fakten. Damit war damals aber gerade keine standpunktlose allgemeingültige Erkenntnis der Dinge gemeint.

Der Beginn des modernen Sprachgebrauchs von „Objektivität“ wird der Aufklärungsphilosophie zugerechnet. Mit Kants Transzendentalphilosophie wurde Objektivität zum ersten Leitprinzip der Philosophie und der Wissenschaften überhaupt. „Objektiv“ war für Kant das, was der Verstand in der Erfahrung mit Hilfe der Kategorien nach bestimmten Methoden und allgemeinen Grundsätzen erkannte. Mit Kants Analyse („Kritik“) der „reinen Vernunft“ wurden Philosophen und Wissenschaftler in ihrem Wunsch bestärkt, dass objektive Erkenntnisse erreichbar seien.

Im modernen wissenschaftlichen Gebrauch zielt Objektivität auf die Beachtung gesellschaftlicher Konventionen und Normen des Wissens, die eine intersubjektive und beharrliche Reproduzierbarkeit von Erkenntnissen zum Kriterium der Objektivität machen.

Historische Positionen

Die Brisanz des Begriffes nahm mit den Erkenntnistheorien der Aufklärungszeit zu. Einige Philosophen gingen davon aus, dass sie Fundamente für Objektivität legen können, indem sie „mentale Prozesse oder die Aktivität des Vorstellens oder Darstellens“ bei Menschen untersuchten. Andere beschränkten sich darauf festzustellen, dass Menschen aus sinnlichen Reizerlebnissen das konstituieren, was sie glauben zu wissen. Wie dies geschähe, könne im Einzelnen nicht beobachtet werden.

Frühe Neuzeit

Spätestens das Ereignis der Reformation (1517) hatte für viele erlebbar eine, bis dahin dominante, Sicherheit und Einheit von Glauben und Wissen in Frage gestellt. Diese schon im 13. Jahrhundert durch Philosophen und Theologen sowie durch Juristen und Mediziner eingeleitete Ernüchterung hatte weitreichende Folgen. Philosophen – damals auch ein Sammelbegriff für Geistes- und Naturwissenschaftler – konnten sich für die Zuverlässigkeit ihrer Forschungsergebnisse, nicht mehr unbestritten auf die scholastische Metaphysik, die überlieferte Autorität renommierter Gelehrter bzw. auf Gott als Garanten berufen.

Francis Bacon hatte 1620 mit seinem Novum Organum scientiarum („Neues Werkzeug der Kenntnisse“) für die Wissenschaften gefordert, dass sie im Unterschied zur herkömmlichen Praxis frei von scholastisch-dogmatischen Prinzipien des Denkens bzw. der Vernunft vorangehen und dass ihre Forschungsergebnisse experimentell nachprüfbar sein sollten.

René Descartes

René Descartes folgte mit Ideen für wissenschaftliche Methoden (Discours de la méthode, 1637) und deren Begründung durch seine Erkenntnistheorie (Meditationes de prima philosophia, 1641). Wenn Gelehrte sich an seinen Methoden und seiner Erkenntnistheorie orientierten, sollte Objektivität i. S. von ‚so ist die Welt beschaffen‘ möglich sein. Descartes behauptete dazu eine grundlegende Zweiteilung der Welt in „etwas, das ausgedehnt ist“ (res extensa) und „etwas, das denkt“ (res cogitans). Das Denken, genauer der Verstand verarbeite Repräsentationen des ‚Ausgedehnten‘, die ihm über die Sinne direkt zugänglich seien, mit Hilfe „apriorischer Ideen“ (‚ideae innatae‘). Diese ‚apriorischen Ideen‘ erkenne der Mensch ‚klar und deutlich‘. Objektivität ergab sich so für ihn aus dem selbstgewissen Denken, bzw. aus dem Vermögen, diese ‚ideae innatae‘ auf das Ausgedehnte anzuwenden. Philosophen entwickelten in den folgenden Jahrhunderten unter den Bezeichnungen ‚Erkenntnistheorie‘ bzw. ‚Epistemologie‘ variierende Antworten auf die Probleme, die der Cartesianische Vorschlag aufwarf.

John Locke

John Locke trat in seinem Hauptwerk Ein Versuch über den menschlichen Verstand Descartes Behauptung, dass wissenschaftliche Objektivität sich durch Denken bzw. Vernunft allein begründen ließe, entgegen. Apriorische Ideen seien sowohl unerkennbar als auch für den Erwerb von Wissen unnötig. Das menschliche Bewusstsein sei bei der Geburt wie ein weißes Blatt Papier (Tabula rasa), auf das die Erfahrung erst schreibe. Ausgangspunkt jeder Erkenntnis sei die sinnliche Wahrnehmung, bzw. die Erfahrung, die auch für einfache Ideen sorge, die anlässlich sinnlicher Ereignisse abstrahiert werden. Dieses Verfahren wird auch Induktion genannt. Die Auffassungen Lockes werden auch als sensualistisch bezeichnet. Die Erkenntnis entstehe daher aus der Erfahrung, der Abstraktion einfacher Ideen und dem Vermögen der Vernunft, Wahrnehmungen zu Abbildern, komplexen Ideen und Begriffen zu verarbeiten. Objektivität ließ sich so nicht begründen. Wissenschaftler, so Locke, sollten stattdessen Hypothesen als Leitgedanken ihrer Forschung bilden und benutzen. Objektivität gäbe es nur in den abstrakten Wissenschaften, wie der Mathematik, wo sinnliche Phänomene keine Rolle spielten.

Berkeley und Hume

George Berkeley und David Hume hielten Objektivität für unerreichbar. Das was Menschen körperlich wahrnehmen (‚perzipieren‘) und ausschließlich Gegenstand des Denkens ist, ließe sich mit der ‚ausgedehnten Welt‘ nicht abgleichen. Von diesen beiden Aufklärern wurde kein eigentlicher, erkenntnistheoretischer Beitrag geleistet. Sie beschäftigten sich mit epistemologischen Themen. Beide verwarfen die Behauptung Lockes, dass „einfache Vorstellungen“ abstrahiert werden können, als reine Spekulation. Beide gingen davon aus, dass Menschen nur Vorstellungen (‚perceptions‘) haben, die durch Sinnesreize und Veränderungen der Organlagen (‚sensations‘) hervorgerufen werden. Diese Vorstellungen werden nach einfachen Prinzipien der menschlichen Natur zu komplexen Vorstellungen verbunden und daraus Schlussfolgerungen (Wissen) gezogen. Diese Art „Wissen“ betrachteten sie stets als vorläufig und irrtumsträchtig. Hume empfahl daher den Gelehrten seine moderate skeptische Methode: „Ich beginne mit klaren und sich aus der Sache ergebenden Grundannahmen, gehe behutsam und jeden Schritt sichernd weiter, überdenke immer wieder meine Schlussfolgerungen und prüfe die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen sehr genau. … ich halte dies für die einzige Methode, durch die ich hoffen kann, Zutreffendes herauszufinden und einigermaßen dauerhafte und begründete Aussagen machen zu können.“

Alexander Baumgarten

Die Mehrheit der deutschen Aufklärungsphilosophen behauptete, dass Objektivität durch exaktes Definieren von Begriffen aus apriorischen Ideen möglich sei. Alexander Gottlieb Baumgarten, ein Schüler Christian Wolffs schlug vor, den Begriff „Objektivität“ nicht mehr – wie Descartes – als mentale Eigenschaft des Erkennenden zu verwenden. Der Begriff 'Objektivität’ sollte stattdessen als eine vom Erkennenden unabhängige Eigenschaft von Ereignissen, Aussagen oder Einstellungen sein, der mit „Wahrheit“ bedeutungsgleich wurde. Unter ‚Begriffen‘ verstand Baumgarten Sachen, die körperlich nicht wahrnehmbar sind. Er definierte jeden Begriff und setzte definierte Begriffe in Beziehung zueinander. Auf diese Weise entstand – wie in der Mathematik – ein geschlossenes System, das widerspruchsfrei und in diesem Sinne objektiv war. Es sollte widerspruchsfreie, d. h. objektive Aussagen über Ereignisse und sinnliche Gegenstände ermöglichen. Baumgartens „Metaphysik“ wurde im 18. Jahrhundert als die am weitesten verbreitete Textgrundlage philosophischer Vorlesungen an deutschen Universitäten von Philosophieprofessoren benutzt. Kant verwendete sie fast vierzig Jahre lang als Grundlage für seine Vorlesungen über Metaphysik, Anthropologie und Religion.

Kant

Die erste deutsche Übersetzung von Humes Enquiry of Human Understanding erschien 1755, von Johann Georg Sulzer unter dem Titel Philosophische Versuche über die menschliche Erkenntnis verfasst.Immanuel Kant fühlte sich durch Hume aus seinem „dogmatischen Schlummer geweckt“ und schrieb seine Kritik der reinen Vernunft, mit der er Grundlagen für ein objektives, wissenschaftliches Forschen aufzeigen wollte. Er begegnete damit, dem – wie er urteilte – Humeschen Skeptizismus, um diesen für alle Zeiten aus der Philosophie auszuschließen. Kant akzeptierte die sinnlichen Wahrnehmungen als Beginn allen Erkennens. Er begründete die Objektivität der Erkenntnis durch die Behauptung, dass jedem Erkennenden formale mentale Eigenschaften zur Verfügung stehen, wie die Anschauungsformen von Raum und Zeit, den Kategorien und Begriffen des Verstandes, die vor jeder Erfahrung gegeben seien und die er deshalb als „apriorisch“ charakterisierte. Da man bei diesen mentalen Eigenschaften den Eindruck habe, dass die allen Menschen zur Verfügung stehen, nannte er sie 'transzendental', d. h. scheinbar außerhalb des Subjektiven gültig und daher auch scheinbar objektiv. Er fügte eine transzendentale Methodenlehre hinzu, die den richtigen Gebrauch dieser Eigenschaften verbürgen sollte. Diese Methodenlehre erst begründete die allgemeine Gültigkeit der 'transzendentalphilosophischen Erkenntnisse'. Allgemeingültigkeit war schließlich – neben den spontanen apriorischen Hervorbringungen des Verstandes – bei Kant das ausschlaggebende Kennzeichen der objektiven Gültigkeit von Aussagen und Begriffen, was als 'intersubjektive Objektivität’ interpretiert wurde.

Charles Sanders Peirce

Nach dem semiotischen Modell von Charles Sanders Peirce ist Objektivität die Zielvorstellung einer 'wahren Gesamttheorie der Realität', die nie fassbar ist, weil Menschen es immer mit 'Zeichen' zu tun haben und nicht mit der Realität. Ein Zeichen ist etwas, das für etwas anderes steht und für jemanden eine Bedeutung hat. Zeichen, bzw. Interpretationen können Menschen nicht aufheben. Sie werden spontan vom Verstand hervorgebracht, sie werden kommuniziert und bei Bedarf weiter verändert. Dies wiederholt sich endlos. Menschen brechen den prinzipiell unendlichen Interpretationsprozess ab, wenn sie handeln. Eine Gesamttheorie, bzw. Objektivität sei höchstens als gemeinsame, intersubjektive Leistung denkbar.

Max Weber

Für den Soziologen Max Weber, der in seinem berühmten Aufsatz von 1904 seinem eigenen Selbstverständnis nach auf Marx und Nietzsche antwortet, gibt es „keine schlechthin ‚objektive‘ wissenschaftliche Analyse des Kulturlebens oder … der ‚sozialen Erscheinungen‘“. Erkenntnis von Kulturvorgängen geschehe in der „individuell geartete[n] Wirklichkeit des Lebens“ in Abhängigkeit von „Wertideen“ und sei „stets eine Erkenntnis unter spezifisch besonderten Gesichtspunkten“.

Max Weber wendete sich gegen die Vermischung von Objektivität und Parteilichkeit und betonte die Pflicht zur Deutlichkeit. Von Sozialwissenschaftlern wird erwartet, dass sie nach wissenschaftlicher Integrität und Objektivität streben und sich den bestmöglichen Standards in Forschung, Lehre und sonstiger beruflicher Praxis verpflichten. Im Dienst der Objektivität sozialwissenschaftlicher Forschungen werden so u. a. Arbeitsprogramme entwickelt, die vielfältige Formen sozialen Handelns unter den Bedingungen von (aktuellen) Modernisierungsprozessen untersuchen und versuchen den (je typischen) Sinn dieser Handlungsformen zu verstehen. Dabei werden folgende Gütekriterien angewendet: Durchführungsobjektivität, Auswertungsobjektivität und Interpretationsobjektivität, die jeweils durch den Grad der Übereinstimmung von Messergebnissen und Interpretationen abgeglichen werden. Nach ähnlichen Kriterien wird forschend in der empirischen Psychologie und empirischen Pädagogik verfahren.

In der Psychologie wird die wechselhafte Natur der psychischen Phänomene unter strikten Kriterien experimenteller Situationen beobachtet, um so Objektivität im Sinne von Allgemeingültigem zu erhalten. Auf diese Weise werde die Sicht auf komplexe Zusammenhänge verstellt und das Allgemeine nur sehr eingeschränkt gültig. In der Psychiatrie gäbe es nur eine scheinbare Objektivität der angewandten Behandlungsmethoden. Therapie sei stets ein Konstrukt für einen ganz bestimmten Patienten und trotz allen Wissens, bzw. objektiver Kriterien sei nicht zu klären, warum Patienten gesund werden.

Zeitgenössische Positionen

Jürgen Habermas

Habermas hält Objektivität für unmöglich. Sie sei auch nicht wünschenswert, da die Wissenschaften durch erreichte Objektivität eine „‚spezifische Lebensbedeutsamkeit‘ einbüßten“. Er setzt die Offenlegung „erkenntnisleitender Interessen“[17] an die Stelle der Objektivität. Beispielhaft vorgeführt wird das von Hans-Ulrich Wehler in der Einleitung seiner „Deutsche[n] Gesellschaftsgeschichte“.

Niklas Luhmann

Für Niklas Luhmann sind Objektivität und Subjektivität keine Gegensätze, sondern ähnliche Begriffe in verschiedenartigen Systemen. Objektiv ist, was sich im Kommunikationssystem (= Gesellschaft) bewährt. Subjektiv ist, was sich im einzelnen Bewusstseinssystem (grob gesprochen: im Kopf eines Menschen) bewährt. Bewusstseinssysteme können dann „subjektiv das für objektiv halten, was sich in der Kommunikation bewährt, während die Kommunikation ihrerseits Nicht-Zustimmungsfähiges als subjektiv marginalisiert“.

Ernst von Glasersfeld

Nach Ernst von Glasersfeld, einem Vertreter des Radikalen Konstruktivismus, ist alle Wahrnehmung und jede Erkenntnis subjektiv; siehe auch Subjektivismus. Intersubjektiv wird eine Erkenntnis dann, wenn auch andere Menschen diese Erkenntnis erfolgreich anwenden. Da auch deren Erkenntnis aber subjektiv ist, wird damit keine Objektivität gewonnen, sondern eben nur Intersubjektivität. Damit ist aber auch keine Erkenntnis der Realität, ‚so wie sie ist‘, möglich. Von Glasersfeld beansprucht daher, die in erkenntnistheoretischen Konzepten für Objektivität vorausgesetzte Trennung von Objekt und Subjekt – wie bei Descartes – überwunden zu haben.

Harding und Haraway

Im Poststrukturalismus ist die Theorie von Sandra Harding und Donna Haraway verortet. Sie unterscheiden in einem Ansatz feministischer Wissenschaft „schwache“ und „starke“ Objektivität: Als ‚schwache Objektivität‘ bestimmen sie die traditionelle Objektivität der Wissenschaften, die männlich dominiert bzw. codiert sei. Um eine ‚starke Objektivität‘ zu erreichen, müssten Forscher den Standpunkt ihrer eigenen sozialen Gruppenzugehörigkeit in die wissenschaftliche Arbeit bewusst mit einbeziehen und reflektieren. Es sei davon auszugehen, dass Gruppen, die beherrscht werden, zu besseren Objektivierungen kommen; da traditionelle Objektivität ihre eigene Positionierung (als männlich und beherrschend) ausblendet, während beherrschte Gruppen sowohl den eigenen Standpunkt, als auch den der Herrschenden notgedrungen im Blick haben müssen. Das wissende Subjekt sollte genauso kritisch betrachtet werden wie das Objekt des Wissens.

Hermeneutik

Allgemeine Aussagen über den gegenwärtigen Stand, bzw. Standard von Objektivität sind angesichts der Fülle von Interpretationen nur unter Vorbehalt möglich. Darauf verweisen neue Bezeichnungen, wie z. B. Objektivierung, Objektivation und deren Pluralbildungen. Es ist von ‚Objektivitäten‘ die Rede und außerdem hat jede Wissenschaft ihre spezifischen Vorstellungen von und Umgangsweisen mit Objektivität, die ständigen Veränderungen unterworfen sind und individuell benutzt werden. Objektivität wird daneben als Eigenschaft von Einstellung bzw. Verhalten verstanden: ‚objektiv‘ hat hier dann die Mitbedeutung von ‚neutral‘ oder ‚sachlich‘.

Objektivität ist in den vorwiegend empirisch orientierten Wissenschaften, die es auch in traditionellen Geisteswissenschaften gibt, inhaltlich und zeitlich begrenzt. Jede einzelne Wissenschaft fasst ihre Objektivität, indem sie Kriterien bestimmt, die in dieser gemeinsam akzeptiert sind. Sie sind einerseits allgemeiner Art und werden andererseits für konkrete Forschungsprojekte detailliert bestimmt. Dies trifft z. B. für Testtheorien und andere Verfahren der Datenerhebung bzw. experimentelle Vorgehensweisen in den Naturwissenschaften und Kulturwissenschaften zu. In den jeweiligen Geistes- bzw. Kulturwissenschaften werden gemeinsam akzeptierte theoretische Rahmen gesetzt, innerhalb deren längerfristig wissenschaftsspezifische 'Objektivitäten' entwickelt werden. Dies gilt z. B. für den Rahmen der Hermeneutik. Es ist außerdem feststellbar, dass in den Geistes- bzw. Kulturwissenschaften über mögliche Objektivierungen verhandelt wird. D. h. es wird daran gearbeitet subjektive Erlebnisse und Zustände zum Gegenstand objektiver Untersuchungen zu machen und so zu objektivieren.

Der hermeneutische Rahmen

Hans Georg Gadamer veröffentlichte im letzten Jahrhundert Wahrheit und Methode, einen philosophischen Beitrag, in dem er den Begriff ‚Verstehen‘ als Grundvoraussetzung allgemein geteilter Objektivität in den Mittelpunkt der Betrachtung stellte. Dieser Ansatz fand Eingang in die Theorien der geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschungen.

Auch Otto Friedrich Bollnow, ein Zeitgenosse Gadamers, hielt Hermeneutik für den Ansatz, mit dem die Geisteswissenschaften ein objektives Profil entwickeln konnten, das auch die ausgeprägte Beziehung dieser Wissenschaften zum menschlichen Leben mit einschloss. Bollnow verband dabei Objektivität mit Wahrheit und ging davon aus, dass sich in den Geisteswissenschaften Allgemeingültigkeit nicht mit gleicher Strenge wie in den Naturwissenschaften erreichen ließe.

Erreichbar aber sei

  1. ein immer tieferes Eindringen in die Sache.
  2. die eigene erforschte Wahrheit für einen anderen Menschen offen und nachvollziehbar zu machen. Bollnow nannte dies „Übersubjektivität“.
  3. die Veränderung des Subjektes durch die erkannte Wahrheit der Sache.

Hermeneutische Objektivität

Für die Germanistik, Literaturwissenschaft und Komparatistik ergab sich daraus, dass objektiv i. S. von allgemeingültig „sich auf Bedeutungen und Werte erstreckt, so … dass diese in einer gegebenen Gemeinschaft verstanden, diskutiert, angenommen oder verworfen werden können.“ Subjektivität schließt Objektivität mit ein, solange sie sich an der Sache orientiert.

Einen inhaltlich vergleichbaren und umfassenden Rahmen machte Erich Weniger für die geisteswissenschaftliche Pädagogik geltend, als er feststellte, dass Objektivität hier immer die Befangenheit bzw. den Standpunkt des Forschers deutlich macht. Erst diese Befangenheit ermöglicht wahre Objektivität.

Der Historiker Leopold von Ranke wollte „die Dinge reden lassen und sie so zeigen, wie sie waren“. Schon Jacob Burckhardt hielt die Objektivität der Geschichtswissenschaft für fragwürdig. Historiker sind sich heute darin einig, dass sie Vergangenes nicht objektiv rekonstruieren können. Es gibt keine vereinzelten beobachtbaren Tatsachen in der Geschichtsschreibung, mit denen experimentiert werden könne. Eine empirische Geschichtswissenschaft bleibt daher eine Illusion. Dagegen setzt man hier im Rahmen der Hermeneutik auf die Objektivität des Geschichtsforschers, die immer auch dessen jeweilige Interpretation mit einschließt. Betont wird, dass erst Quelle, Vorwissen, Interpretation zusammen ein objektives Bild ergeben.

Die relative Objektivität des hermeneutischen Rahmens 'Verstehen' bzw. 'Verständnis’ rief Kritik hervor. Die Gefahr sei groß, dass die Wissenschaften sich zu „Instrumentierungen“ der Herrschaftsausübung von ausgebildeten Weltanschauungen verändern.

Naturwissenschaftliche Objektivität

„Die Konzeption einer vollständig ›objektiven‹, physikalischen Realität kann aber nur auf der Grundlage einer theoretisch zwar konstruierbaren, aber epistemisch unerreichbaren, vollständigen Exklusion von subjektiven Phänomenen aus der Welt zustande kommen. Sowohl die Konzeption einer bewusstseinsunabhängigen, gänzlich ›objektiven‹, physikalischen Realität als auch die damit verbundene Exklusion von subjektiven Phänomenen, sind paradoxerweise mentale Konstrukte.“

– Edwin Egeter

Wissenschaftstheoretische Hinweise auf „tief sitzende Denkstile eines bestimmten Denkkollektivs“ – wie z. B. Ludwik Fleck sie lieferte – scheinen bisher überwiegend verhallt. Wissenschaftliche Erkenntnisse der Physik und Chemie beziehen sich stets auf Experimente. Hier ein Beispiel aus der Chemie: „Der Wissenschaftler macht seine Experimente … Er tritt unvoreingenommen an die Natur heran (blank page) und fasst die Ergebnisse der Experimente zu Gesetzen zusammen. Ein Beispiel wäre die chemische Synthese. Es werden mehrere chemische Verbindungen Syntheseschritten unterworfen, und das Ergebnis der Synthese wird mit einem analytischen Gerät (z. B. Kernresonanzspektrometer, NMR) untersucht. Man erhält ein bestimmtes Signal. Die Synthese wird mehrfach wiederholt, und man erhält jedes Mal das gleiche Spektrum. Eine derartige wiederholte Wahrnehmung wird Beobachtung genannt. Die Beobachtung wird dann als allgemeingültiger Satz formuliert: ‚Wenn Substanz A und Substanz B unter den Bedingungen XY zusammengegeben werden, entsteht C‘. Dieser Satz gilt … für alle späteren möglichen Experimente unter entsprechenden Bedingungen.“

Die so gewonnenen empirischen Daten werden ausgewertet und auf allgemein beschreibbare Vorgänge untersucht. Die quantitativen Messergebnisse werden nach mathematischen Zusammenhängen der gemessenen Größen bewertet. Die Mathematik gilt als das wichtigste Instrument zur Beschreibung der Natur und ist Bestandteil der meisten Theorien. Das Quantitative wird von Naturwissenschaftlern als Begriffsform verwendet; sie ist eine Methode, die auf Messung und Formalisierung des Beobachteten beruht. Naturwissenschaftler gehen mehrheitlich davon aus, dass die von ihnen verwendeten ‚Begriffe und Gesetze‘ der Interpretation ihrer Arbeitsergebnisse „naturgegebenen Bestandteilen unserer Welt“, entsprechen.

Wenn experimentelle Ergebnisse – unabhängig überprüft – sich bestätigen, so ist ihre Objektivität bewiesen. Darüber hinaus werden philosophische Konzepte empfohlen, die Forscher als Rahmen für ihre naturwissenschaftlichen Forschungen nützen können, wenn sie ihre Aussagen bewerten, einordnen bzw. zu Theorien ausarbeiten möchten. Popper, Kuhn, Feyerabend und Lakatos werden als mögliche Ideengeber genannt.

Der Biologe Jakob Johann von Uexküll schloss aus seinen Forschungen über die ausschließlich subjektiven Umwelten von Tieren und Menschen, dass Objektivität nichts als eine „Denkbequemlichkeit“ sei. Die „objektiven Naturgesetze“ charakterisierte er als „konventionelle Objektivität“, als Vereinbarungen von Wissenschaftlern. Die allen Menschen gemeinsame biologische Ausstattung, ähnliche Empfindungen und die Gewohnheit, es gäbe „Objektivität“, veranlassten Wissenschaftler Objektives zu behaupten. „Der Versuch, eine … absolute objektive Welt in der Vorstellung zu erbauen, hat sich totgelaufen.“

Kritischer Rationalismus

Popper der Begründer des Kritischen Rationalismus, verteidigte den Begriff der Objektivität. Er kritisierte zwar die klassische Sichtweise zum Begriff der Objektivität, nach der Wissen und Erkenntnis durch Begründungsmethoden seine Objektivität erhalte und die Objektivität für die Richtigkeit und Zuverlässigkeit des Wissens garantieren könne. Aber er wies darauf hin, dass Objektivität zumindest im Sinne von intersubjektiver Überprüfbarkeit möglich sei. Später erweiterte er seine Sicht und sprach sich für Objektivität im Sinn von „so ist die Welt“ aus, denn auch wenn eine Annahme nicht begründet werden könne, könne sie dennoch wahr sein und mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Wenn sie tatsächlich wahr sei, dann könne sie nicht nur intersubjektiv überprüft werden, sondern auch ihre Konsequenzen wären objektiv zutreffend. Er übernahm Churchills Beispiel der Sonne: Man könne die zutreffende Annahme, dass sie extrem heiß und daher für Lebewesen tödlich sei, nicht nur überprüfen, sondern wer in die Sonne fliege, der erleide auch objektiv den Tod. Popper blieb damit im unhintergehbaren Zirkel des kulturell erworbenen Wissens und verwendete für dessen Einordnung und dem Umgang damit den Glauben an die Evolution und die Objektivität.

Medientheorie

Medienforscher sind sich inzwischen einig, dass es in der Berichterstattung immer zu einer Verzerrung der Realität kommt. Es wäre ein Irrtum davon auszugehen, dass es sich bei Dokumentationen um „abbildliche Reproduktionen von hochgradiger Objektivität“ handelte. Bildungsmedien – wie die vom FWU (Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht) produzierten – werden seit den 1960/70er Jahren kritisch reflektiert und mit entsprechendem Begleitmaterial zur Verfügung gestellt. Seit der Verbreitung digitaler Medien setzt man auf die Pluralisierung und Demokratisierung der Wissenschaftsentwicklung, um mit qualitativen Kriterien der Kulturwissenschaften, die Aspekte der Wissensgewinnung (Epistemologie) mit einbeziehen, die Objektivität von Medien angemessen zu sichern.

Repräsentationen von Wirklichkeit erwecken im Medium 'Fernsehen' beim Zuschauer den Eindruck von Objektivität. Dies mache es nötig, Forschungsprojekte zu initiieren und zu unterstützen, die den Einfluss der Fernsehsendungen auf die Gesellschaft untersuchen. Ohne derartige Bemühungen verliere der multimediale Journalismus zunehmend an Sinn, Originalität und Objektivität.

Objektivität ist auch ein Ideal von Internet-Dokumentationen. Objektivität einer Internet-Enzyklopädie z. B. bedeute, „dem Benutzer des Lexikons durch das Angebot von Fakten die Bildung eines eigenen Urteils zu ermöglichen…“

Literatur

  • Matthias Adam: Theoriebeladenheit und Objektivität: Zur Rolle der Beobachtung in den Naturwissenschaften. Frankfurt am Main 2002.
  • Niklas Bender (Hrsg.): Objektivität und literarische Objektivierung seit 1750. Tübingen 2010.
  • Lorraine Daston, Peter Galison: Objektivität. Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-518-58486-6 (amerikan. Orig.: Objectivity. Zone Books, Brooklyn NY 2007).
  • Donald Davidson: Subjektiv, intersubjektiv, objektiv. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-518-58387-5.
  • Gerhard Ernst: Die Objektivität der Moral. Münster 2008.
  • Michael Gebauer, Thomas Nagel: Die Grenzen der Objektivität: Philosophische Vorlesungen. Stuttgart 1991.
  • Julia Franziska Hänni: Vom Gefühl am Grund der Rechtsfindung.: Rechtsmethodik, Objektivität und Emotionalität in der Rechtsanwendung. Berlin 2011.
  • Reinhart Koselleck, Wolfgang J. Mommsen, Jörn Rüsen (Hrsg.): Objektivität und Parteilichkeit (= Theorie der Geschichte. Band 1). München 1977.
  • Franz von Kutschera: Die falsche Objektivität. Berlin 1993.
  • Marek B. Majorek: Objektivität: Ein Erkenntnisideal auf dem Prüfstand. Rudolf Steiners Geisteswissenschaft als ein Ausweg aus der Sackgasse. Tübingen / Basel 2002, ISBN 3-7720-2082-8.
  • Gunnar Myrdal: Objektivität in der Sozialforschung. Frankfurt am Main 1971.
  • Hans-Dieter Radecke, Lorenz Teufel: Was zu bezweifeln war: Die Lüge von der objektiven Wissenschaft. München 2010.
  • Richard Rorty, Joachim Schulte: Solidarität oder Objektivität? Stuttgart 1988.
  • Friederike Rese, David Espinet, Michael Steinmann (Hrsg.): Gegenständlichkeit und Objektivität. Tübingen 2011.
  • Walter M. Sprondel (Hrsg.): Die Objektivität der Ordnungen und ihre kommunikative Konstruktion: Für Thomas Luckmann. Frankfurt am Main 1994.
  • Christian Thiel: objektiv/Objektivität. In: Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Band 2: H–O. Mannheim / Wien / Zürich 1984.
  • Stefan Wehmeier, Howard Nothhaft, Rene Seidenglanz (Hrsg.): Günter Bentele: Objektivität und Glaubwürdigkeit: Medienrealität rekonstruiert. Wiesbaden 2008.
  • Crispin Wright, Wolfram Karl Köck: Wahrheit und Objektivität. Frankfurt am Main 2001.

Weblinks

Wiktionary: objektiv – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Objektivität – Zitate
  • Dwayne H. Mulder: Eintrag in James Fieser, Bradley Dowden (Hrsg.): Internet Encyclopedia of Philosophy.

Quellen

  1. Zweifel und Gewissheit: Skeptische Debatten im Mittelalter, S. 158.
  2. Kurt Flasch: Das philosophische Denken im Mittelalter. Stuttgart 1986, S. 433, 449.
  3. Richard Rorty: Der Spiegel der Natur. Frankfurt am Main, 6. Auflage, 2008, S. 13f.
  4. Johannes Hirschberger: Geschichte der Philosophie. Band II, S. 226f.
  5. Kurt Flasch: Das philosophische Denken im Mittelalter. Reclam, Stuttgart 1986, S. 246–254, 559, 563–567.
  6. Franz Bacon: Neues Organon. Berlin 1870, S. 73–81 (bei zeno.org).
  7. Zu Descartes Zeiten war noch nicht bekannt, dass Sinnesreize als elektrische Impulse ins Gehirn weitergeleitet und dort auf weitgehend noch unbekannte Weise in menschliche Wahrnehmungen umgewandelt werden.
  8. Descartes bezeichnete diesen Vorgang auch als Intuition. „Unter Intuition verstehe ich … ein so müheloses und deutlich bestimmtes Begreifen des reinen und aufmerksamen Geistes, dass über das, was wir erkennen, gar kein Zweifel zurückbleibt …“ Springmeyer, Gäbe, Zekl und René Descartes: Regeln zur Ausrichtung der Erkenntniskraft. Meiner, Hamburg 1973, S. 17f.
  9. Erkenntnistheorie Descartes
  10. Passend zu seinem empirischen Philosophieren verwendete er für sein Hauptwerk folgendes Zitat Ciceros als Motto: „Wie schön ist es, lieber sein Nichtwissen einzugestehen, als dergleichen herauszuschwätzen und sich selbst zu missfallen.“– Locke empfahl als Mittel für das Gespräch mit anderen Philosophen: „Wenn Philosophen das, was sie unterstellen, zum Maßstab für die Behauptungen anderer machen, … dann muss man sich das ansehen, was sie unterstellen.“ Of seeing all things in God. An Examination of P. Malebranche’s Opinion (1693). Section 1. – John Lockes Erkenntnistheorie
  11. Wie es zu der Überzeugung von einer konstanten Außenwelt kommt.
  12. Berkeley schrieb die Behauptung, dass Menschen angeblich abstrahieren können, einem irrtümlichen Gebrauch von Wörtern zu. Vgl. Günter Gawlick, Lothar Kreimendahl, George Berkeley: Eine Abhandlung über die Prinzipien menschlicher Erkenntnis. Reclam, Stuttgart 2005, § 6ff. Aufgerufen September 2014.
  13. David Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand. XII,4. – Humes Erkenntnistheorie
  14. Christian Thiel: Objektivität. 1984, S. 1052 f.
  15. Per Definition sind immer die Aussagen wahr, denen nicht widersprochen werden kann, bzw. die keinen Widerspruch enthalten. Vgl. zur Metaphysik Baumgartens: Johann August Eberhard, Georg Friedrich Meier: Alexander Gottlieb Baumgartens Metaphysik. Halle 1766, Neue vermehrte Auflage 1783. Datenbank der Uni Greifswald. Aufgerufen September 2014.
  16. Auf eingefügten leeren Seiten von Kants persönlicher Kopie der Kritik der reinen Vernunft finden sich viele vorbereitende Notizen anhand von Baumgartens Text. Vgl. Lothar Kreimendahl, Günter Gawlick, Alexander Gottlieb Baumgarten: Metaphysik/Metaphysica. Forschungen und Materialien zur deutschen Aufklärung. Abteilung I: Texte zur Philosophie der deutschen Aufklärung. Stuttgart 2010. Abstract.
  17. In: David Hume: Vermischte Schriften über die Handlung, die Manufacturen und die andern Quellen des Reichthums und der Macht eines Staat,. 2. Band. Grund & Holle, Hamburg / Leipzig 1755.
  18. Immanuel Kant: Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 1900ff, IV, 257. (Prolegomena)
  19. Johannes Keienburg: Immanuel Kant und die Öffentlichkeit der Vernunft. Berlin 2011, S. 103 ff und 184–190.
  20. Hermann Deuser: Naturwissenschaft, Pragmatismus und Religionsphilosophie: Charles S. Peirce’ Allgemeine Semiotik. In: Spiegel der Forschung. 13. Jg., Nr. 2, 1996, 11f.
    Andreas Wolf: Der Wahrheitsbegriff in der Zeichentheorie von Ch. S. Peirce. In: Oliver Jahraus, Nina Ort (Hrsg.): Bewußtsein – Kommunikation – Zeichen: Wechselwirkungen zwischen Luhmannscher Systemtheorie und Peircescher Zeichentheorie. Berlin 2001, S. 153–166.
    Ralph Schumacher: Peirce, Charles Sanders. Online-Wörterbuch Philosophie. Das Ullstein-Philosophielexikon im Internet. Abgerufen September 2014.
    Peirces Philosophie
  21. Max Weber: Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis. In: Schriften zur Wissenschaftslehre. Reclam, Stuttgart 1991, ISBN 3-15-008748-1, S. 49.
  22. Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre. Hrsg. von Johannes Winckelmann. Tübingen 1985, S. 146–148 (zeno.org).
  23. Aus dem Kodex der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. (Memento vom 11. September 2014 im Internet Archive)
  24. Gütekriterien (PDF) – Vgl. Christian Krankl: Das Objektivitätsproblem der Soziologie. Max Webers kulturwissenschaftliche Konzeption der soziologischen Erkenntnis. Universität Wien, 2008.
    Ulrich Beck: Objektivität und Normativität: Die Theorie-Praxis-Debatte in der modernen deutschen und amerikanischen Soziologie. Springer VS, Wiesbaden 2008.
  25. Martin Heinze: Störenfried Subjektivität: Subjektivität und Objektivität als Begriffe psychiatrischen Denkens. Königshausen & Neumann, Würzburg 1996, S. 8–10, 18–21.
  26. Jürgen Habermas: Erkenntnis und Interesse. In: Jürgen Habermas: Technik und Wissenschaft als „Ideologie“. 4. Auflage. Edition 287, Suhrkamp, Frankfurt [1965 Merkur] 1970, S. 150 f.
  27. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Erster Band, C.H. Beck, München 1989, ISBN 3-406-32261-1, S. 12ff.
  28. Niklas Luhmann: Die Religion der Gesellschaft. Suhrkamp, Frankfurt 2002, ISBN 3-518-29181-5, S. 19.
  29. Ernst von Glasersfeld: Objektivität. In: Leon R. Tsvasman (Hrsg.): Das große Lexikon Medien und Kommunikation. Kompendium interdisziplinärer Konzepte. Würzburg 2006, ISBN 3-89913-515-6.
  30. Sandra Harding: Das Geschlecht des Wissens. Frauen denken die Wissenschaft neu. Campus Verlag, Frankfurt am Main [1991] 1994, ISBN 3-593-35049-1, S. 165–168 – Feministische Standpunkttheorie.
  31. Sandra Harding: Objectivity and Diversity. University of Chicago Press, 2015, ISBN 978-0-226-24136-4, doi:10.7208/chicago/9780226241531.001.0001 (bibliovault.org [abgerufen am 5. Februar 2019]). 
  32. Otto Friedrich Bollnow: Die Objektivität der Geisteswissenschaften und die Frage nach dem Wesen der Wahrheit. In: Zeitschrift für philosophische Forschung. 16. Jg., 1962, S. 3–25.
  33. Beat Sitter-Liver, Rainer J. Schweizer: Der Einspruch der Geisteswissenschaften: ausgewählte Schriften von Saint-Paul. Academic Press, Fribourg 2002, S. 56.
  34. Gabriele Klappenecker: Offenheit für die Fülle der Erscheinungen: das Werk Otto Friedrich Bollnows und seine Bedeutung für eine phänomenologisch orientierte Religionspädagogik. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2007, S. 321.
  35. Eva Matthes: Geisteswissenschaftliche Pädagogik: Ein Lehrbuch. Oldenbourg, München 2011, S. 46.
  36. Hans-Walter Hedinger: Subjektivität und Geschichtswissenschaft: Grundzüge einer Historik (= Historische Forschungen). Duncker & Humblot, Berlin 1969, S. 254–256, 495f.
    Otto Gerhard Oexle: Geschichtswissenschaft im Zeichen des Historismus: Studien zu Problemgeschichten der Moderne (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 116). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996.
  37. Frithjof Rodi, Otto Friedrich Bollnow: Dilthey-Jahrbuch VIII/1992-1993: Für Philosophie und Geschichte der Geisteswissenschaften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993.
  38. Edwin Egeter: Phänomenale Adäquatheit und Irreduzibilität des Bewusstseins. Eine Revision des Qualia-Begriffs. mentis/brill, Paderborn 2020, ISBN 978-3-95743-194-3., PFD, abgerufen am 9. Februar 2024, S. 334.
  39. Edzard Han: Die Notwendigkeit einer Philosophie der Chemie. In: Nikolaos Psarros: Philosophie der Chemie: Bestandsaufnahme und Ausblick. Königshausen & Neumann, Würzburg 1996, S. 62.
  40. Nicolaos Psarros: Die Chemie als Gegenstand philosophischer Reflexion. In: Ders.: Philosophie der Chemie: Bestandsaufnahme und Ausblick. Königshausen & Neumann, Würzburg 1996, S. 111.
  41. Thomas Wilhelm: Ausgewählte Probleme der Didaktik der Physik. Augsburg (Skript Uni Augsburg) 2010. Physik (Memento vom 10. September 2014 im Internet Archive; PDF)
  42. Uexküll: Theoretische Biologie. Berlin 1920, S. 338 f.
  43. K. R. Popper: Objektive Erkenntnis. Ein evolutionärer Entwurf. 2. Auflage. Hamburg 1974.
  44. „In der Auseinandersetzung mit seiner Umwelt eignet sich der Mensch empirisches Wissen an und verdichtet es zu einer Theorie, um mit einer geringeren Menge an Information seine Handlungen richtig steuern zu können.“ Karl Popper: Objektive Erkenntnis. Hamburg 1993.
    Karl-Heinz Brodbeck: Der Zirkel des Wissens. Vom gesellschaftlichen Prozess der Täuschung. Aachen 2002, S. 164–173.
  45. Susanne Popp, Michael Sauer, Bettina Alavi, Marko Demantowsky, Gerhard Paul: Zeitgeschichte – Medien – Historische Bildung (= Beihefte zur Zeitschrift für Geschichtsdidaktik). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, S. 281.
  46. Vgl. zu diesem Abschnitt: Joachim-Felix Leonhard (Hrsg.): Medienwissenschaft: ein Handbuch zur Entwicklung der Medien und Kommunikationsformen (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft). Walter de Gruyter, Berlin 2001, Teil 2: S. 1610; Teil 3: S. 1816 ff., 2837, 2299.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4172310-7 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 09:32

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer

Dieser Artikel beschreibt den philosophischen Begriff Zum Gutekriterium psychodiagnostischer Verfahren siehe Objektivitat Testtheorie Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Objektivitat von lateinisch obiectum dem Partizip Perfekt Passiv von obicere das Entgegengeworfene der Vorwurf oder der Gegenwurf bezeichnet die Unabhangigkeit der Beurteilung oder Beschreibung einer Sache eines Ereignisses oder eines Sachverhalts vom Beobachter beziehungsweise vom Subjekt Die Moglichkeit eines neutralen Standpunktes der absolute Objektivitat ermoglicht wird verneint Objektivitat ist ein Ideal der Philosophie und der Wissenschaften Da man davon ausgeht dass jede Sichtweise subjektiv ist werden wissenschaftliche Ergebnisse an bestimmten anerkannten Methoden und Standards des Forschens gemessen BegriffsgeschichteDer Begriff der Objektivitat unterliegt wie alle philosophischen Begriffe einem historisch schwankenden Sprachgebrauch Als im 14 Jahrhundert bei Philosophen wie Duns Scotus und Wilhelm von Ockham die Eigenschaft objektiv auftauchte stand das esse objektive fur die Beurteilung eines Gegenstandes oder Sachverhaltes die sich aus den praktischen und kulturell erworbenen Kenntnissen eines Menschen ergab In diesem Sinne galt esse objektive als gesicherte Aussage uber Fakten Damit war damals aber gerade keine standpunktlose allgemeingultige Erkenntnis der Dinge gemeint Der Beginn des modernen Sprachgebrauchs von Objektivitat wird der Aufklarungsphilosophie zugerechnet Mit Kants Transzendentalphilosophie wurde Objektivitat zum ersten Leitprinzip der Philosophie und der Wissenschaften uberhaupt Objektiv war fur Kant das was der Verstand in der Erfahrung mit Hilfe der Kategorien nach bestimmten Methoden und allgemeinen Grundsatzen erkannte Mit Kants Analyse Kritik der reinen Vernunft wurden Philosophen und Wissenschaftler in ihrem Wunsch bestarkt dass objektive Erkenntnisse erreichbar seien Im modernen wissenschaftlichen Gebrauch zielt Objektivitat auf die Beachtung gesellschaftlicher Konventionen und Normen des Wissens die eine intersubjektive und beharrliche Reproduzierbarkeit von Erkenntnissen zum Kriterium der Objektivitat machen Historische PositionenDie Brisanz des Begriffes nahm mit den Erkenntnistheorien der Aufklarungszeit zu Einige Philosophen gingen davon aus dass sie Fundamente fur Objektivitat legen konnen indem sie mentale Prozesse oder die Aktivitat des Vorstellens oder Darstellens bei Menschen untersuchten Andere beschrankten sich darauf festzustellen dass Menschen aus sinnlichen Reizerlebnissen das konstituieren was sie glauben zu wissen Wie dies geschahe konne im Einzelnen nicht beobachtet werden Fruhe Neuzeit Spatestens das Ereignis der Reformation 1517 hatte fur viele erlebbar eine bis dahin dominante Sicherheit und Einheit von Glauben und Wissen in Frage gestellt Diese schon im 13 Jahrhundert durch Philosophen und Theologen sowie durch Juristen und Mediziner eingeleitete Ernuchterung hatte weitreichende Folgen Philosophen damals auch ein Sammelbegriff fur Geistes und Naturwissenschaftler konnten sich fur die Zuverlassigkeit ihrer Forschungsergebnisse nicht mehr unbestritten auf die scholastische Metaphysik die uberlieferte Autoritat renommierter Gelehrter bzw auf Gott als Garanten berufen Francis Bacon hatte 1620 mit seinem Novum Organum scientiarum Neues Werkzeug der Kenntnisse fur die Wissenschaften gefordert dass sie im Unterschied zur herkommlichen Praxis frei von scholastisch dogmatischen Prinzipien des Denkens bzw der Vernunft vorangehen und dass ihre Forschungsergebnisse experimentell nachprufbar sein sollten Rene Descartes Rene Descartes folgte mit Ideen fur wissenschaftliche Methoden Discours de la methode 1637 und deren Begrundung durch seine Erkenntnistheorie Meditationes de prima philosophia 1641 Wenn Gelehrte sich an seinen Methoden und seiner Erkenntnistheorie orientierten sollte Objektivitat i S von so ist die Welt beschaffen moglich sein Descartes behauptete dazu eine grundlegende Zweiteilung der Welt in etwas das ausgedehnt ist res extensa und etwas das denkt res cogitans Das Denken genauer der Verstand verarbeite Reprasentationen des Ausgedehnten die ihm uber die Sinne direkt zuganglich seien mit Hilfe apriorischer Ideen ideae innatae Diese apriorischen Ideen erkenne der Mensch klar und deutlich Objektivitat ergab sich so fur ihn aus dem selbstgewissen Denken bzw aus dem Vermogen diese ideae innatae auf das Ausgedehnte anzuwenden Philosophen entwickelten in den folgenden Jahrhunderten unter den Bezeichnungen Erkenntnistheorie bzw Epistemologie variierende Antworten auf die Probleme die der Cartesianische Vorschlag aufwarf John Locke John Locke trat in seinem Hauptwerk Ein Versuch uber den menschlichen Verstand Descartes Behauptung dass wissenschaftliche Objektivitat sich durch Denken bzw Vernunft allein begrunden liesse entgegen Apriorische Ideen seien sowohl unerkennbar als auch fur den Erwerb von Wissen unnotig Das menschliche Bewusstsein sei bei der Geburt wie ein weisses Blatt Papier Tabula rasa auf das die Erfahrung erst schreibe Ausgangspunkt jeder Erkenntnis sei die sinnliche Wahrnehmung bzw die Erfahrung die auch fur einfache Ideen sorge die anlasslich sinnlicher Ereignisse abstrahiert werden Dieses Verfahren wird auch Induktion genannt Die Auffassungen Lockes werden auch als sensualistisch bezeichnet Die Erkenntnis entstehe daher aus der Erfahrung der Abstraktion einfacher Ideen und dem Vermogen der Vernunft Wahrnehmungen zu Abbildern komplexen Ideen und Begriffen zu verarbeiten Objektivitat liess sich so nicht begrunden Wissenschaftler so Locke sollten stattdessen Hypothesen als Leitgedanken ihrer Forschung bilden und benutzen Objektivitat gabe es nur in den abstrakten Wissenschaften wie der Mathematik wo sinnliche Phanomene keine Rolle spielten Berkeley und Hume George Berkeley und David Hume hielten Objektivitat fur unerreichbar Das was Menschen korperlich wahrnehmen perzipieren und ausschliesslich Gegenstand des Denkens ist liesse sich mit der ausgedehnten Welt nicht abgleichen Von diesen beiden Aufklarern wurde kein eigentlicher erkenntnistheoretischer Beitrag geleistet Sie beschaftigten sich mit epistemologischen Themen Beide verwarfen die Behauptung Lockes dass einfache Vorstellungen abstrahiert werden konnen als reine Spekulation Beide gingen davon aus dass Menschen nur Vorstellungen perceptions haben die durch Sinnesreize und Veranderungen der Organlagen sensations hervorgerufen werden Diese Vorstellungen werden nach einfachen Prinzipien der menschlichen Natur zu komplexen Vorstellungen verbunden und daraus Schlussfolgerungen Wissen gezogen Diese Art Wissen betrachteten sie stets als vorlaufig und irrtumstrachtig Hume empfahl daher den Gelehrten seine moderate skeptische Methode Ich beginne mit klaren und sich aus der Sache ergebenden Grundannahmen gehe behutsam und jeden Schritt sichernd weiter uberdenke immer wieder meine Schlussfolgerungen und prufe die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen sehr genau ich halte dies fur die einzige Methode durch die ich hoffen kann Zutreffendes herauszufinden und einigermassen dauerhafte und begrundete Aussagen machen zu konnen Alexander Baumgarten Die Mehrheit der deutschen Aufklarungsphilosophen behauptete dass Objektivitat durch exaktes Definieren von Begriffen aus apriorischen Ideen moglich sei Alexander Gottlieb Baumgarten ein Schuler Christian Wolffs schlug vor den Begriff Objektivitat nicht mehr wie Descartes als mentale Eigenschaft des Erkennenden zu verwenden Der Begriff Objektivitat sollte stattdessen als eine vom Erkennenden unabhangige Eigenschaft von Ereignissen Aussagen oder Einstellungen sein der mit Wahrheit bedeutungsgleich wurde Unter Begriffen verstand Baumgarten Sachen die korperlich nicht wahrnehmbar sind Er definierte jeden Begriff und setzte definierte Begriffe in Beziehung zueinander Auf diese Weise entstand wie in der Mathematik ein geschlossenes System das widerspruchsfrei und in diesem Sinne objektiv war Es sollte widerspruchsfreie d h objektive Aussagen uber Ereignisse und sinnliche Gegenstande ermoglichen Baumgartens Metaphysik wurde im 18 Jahrhundert als die am weitesten verbreitete Textgrundlage philosophischer Vorlesungen an deutschen Universitaten von Philosophieprofessoren benutzt Kant verwendete sie fast vierzig Jahre lang als Grundlage fur seine Vorlesungen uber Metaphysik Anthropologie und Religion Kant Die erste deutsche Ubersetzung von Humes Enquiry of Human Understanding erschien 1755 von Johann Georg Sulzer unter dem Titel Philosophische Versuche uber die menschliche Erkenntnis verfasst Immanuel Kant fuhlte sich durch Hume aus seinem dogmatischen Schlummer geweckt und schrieb seine Kritik der reinen Vernunft mit der er Grundlagen fur ein objektives wissenschaftliches Forschen aufzeigen wollte Er begegnete damit dem wie er urteilte Humeschen Skeptizismus um diesen fur alle Zeiten aus der Philosophie auszuschliessen Kant akzeptierte die sinnlichen Wahrnehmungen als Beginn allen Erkennens Er begrundete die Objektivitat der Erkenntnis durch die Behauptung dass jedem Erkennenden formale mentale Eigenschaften zur Verfugung stehen wie die Anschauungsformen von Raum und Zeit den Kategorien und Begriffen des Verstandes die vor jeder Erfahrung gegeben seien und die er deshalb als apriorisch charakterisierte Da man bei diesen mentalen Eigenschaften den Eindruck habe dass die allen Menschen zur Verfugung stehen nannte er sie transzendental d h scheinbar ausserhalb des Subjektiven gultig und daher auch scheinbar objektiv Er fugte eine transzendentale Methodenlehre hinzu die den richtigen Gebrauch dieser Eigenschaften verburgen sollte Diese Methodenlehre erst begrundete die allgemeine Gultigkeit der transzendentalphilosophischen Erkenntnisse Allgemeingultigkeit war schliesslich neben den spontanen apriorischen Hervorbringungen des Verstandes bei Kant das ausschlaggebende Kennzeichen der objektiven Gultigkeit von Aussagen und Begriffen was als intersubjektive Objektivitat interpretiert wurde Charles Sanders Peirce Nach dem semiotischen Modell von Charles Sanders Peirce ist Objektivitat die Zielvorstellung einer wahren Gesamttheorie der Realitat die nie fassbar ist weil Menschen es immer mit Zeichen zu tun haben und nicht mit der Realitat Ein Zeichen ist etwas das fur etwas anderes steht und fur jemanden eine Bedeutung hat Zeichen bzw Interpretationen konnen Menschen nicht aufheben Sie werden spontan vom Verstand hervorgebracht sie werden kommuniziert und bei Bedarf weiter verandert Dies wiederholt sich endlos Menschen brechen den prinzipiell unendlichen Interpretationsprozess ab wenn sie handeln Eine Gesamttheorie bzw Objektivitat sei hochstens als gemeinsame intersubjektive Leistung denkbar Max Weber Fur den Soziologen Max Weber der in seinem beruhmten Aufsatz von 1904 seinem eigenen Selbstverstandnis nach auf Marx und Nietzsche antwortet gibt es keine schlechthin objektive wissenschaftliche Analyse des Kulturlebens oder der sozialen Erscheinungen Erkenntnis von Kulturvorgangen geschehe in der individuell geartete n Wirklichkeit des Lebens in Abhangigkeit von Wertideen und sei stets eine Erkenntnis unter spezifisch besonderten Gesichtspunkten Max Weber wendete sich gegen die Vermischung von Objektivitat und Parteilichkeit und betonte die Pflicht zur Deutlichkeit Von Sozialwissenschaftlern wird erwartet dass sie nach wissenschaftlicher Integritat und Objektivitat streben und sich den bestmoglichen Standards in Forschung Lehre und sonstiger beruflicher Praxis verpflichten Im Dienst der Objektivitat sozialwissenschaftlicher Forschungen werden so u a Arbeitsprogramme entwickelt die vielfaltige Formen sozialen Handelns unter den Bedingungen von aktuellen Modernisierungsprozessen untersuchen und versuchen den je typischen Sinn dieser Handlungsformen zu verstehen Dabei werden folgende Gutekriterien angewendet Durchfuhrungsobjektivitat Auswertungsobjektivitat und Interpretationsobjektivitat die jeweils durch den Grad der Ubereinstimmung von Messergebnissen und Interpretationen abgeglichen werden Nach ahnlichen Kriterien wird forschend in der empirischen Psychologie und empirischen Padagogik verfahren In der Psychologie wird die wechselhafte Natur der psychischen Phanomene unter strikten Kriterien experimenteller Situationen beobachtet um so Objektivitat im Sinne von Allgemeingultigem zu erhalten Auf diese Weise werde die Sicht auf komplexe Zusammenhange verstellt und das Allgemeine nur sehr eingeschrankt gultig In der Psychiatrie gabe es nur eine scheinbare Objektivitat der angewandten Behandlungsmethoden Therapie sei stets ein Konstrukt fur einen ganz bestimmten Patienten und trotz allen Wissens bzw objektiver Kriterien sei nicht zu klaren warum Patienten gesund werden Zeitgenossische PositionenJurgen Habermas Habermas halt Objektivitat fur unmoglich Sie sei auch nicht wunschenswert da die Wissenschaften durch erreichte Objektivitat eine spezifische Lebensbedeutsamkeit einbussten Er setzt die Offenlegung erkenntnisleitender Interessen 17 an die Stelle der Objektivitat Beispielhaft vorgefuhrt wird das von Hans Ulrich Wehler in der Einleitung seiner Deutsche n Gesellschaftsgeschichte Niklas Luhmann Fur Niklas Luhmann sind Objektivitat und Subjektivitat keine Gegensatze sondern ahnliche Begriffe in verschiedenartigen Systemen Objektiv ist was sich im Kommunikationssystem Gesellschaft bewahrt Subjektiv ist was sich im einzelnen Bewusstseinssystem grob gesprochen im Kopf eines Menschen bewahrt Bewusstseinssysteme konnen dann subjektiv das fur objektiv halten was sich in der Kommunikation bewahrt wahrend die Kommunikation ihrerseits Nicht Zustimmungsfahiges als subjektiv marginalisiert Ernst von Glasersfeld Nach Ernst von Glasersfeld einem Vertreter des Radikalen Konstruktivismus ist alle Wahrnehmung und jede Erkenntnis subjektiv siehe auch Subjektivismus Intersubjektiv wird eine Erkenntnis dann wenn auch andere Menschen diese Erkenntnis erfolgreich anwenden Da auch deren Erkenntnis aber subjektiv ist wird damit keine Objektivitat gewonnen sondern eben nur Intersubjektivitat Damit ist aber auch keine Erkenntnis der Realitat so wie sie ist moglich Von Glasersfeld beansprucht daher die in erkenntnistheoretischen Konzepten fur Objektivitat vorausgesetzte Trennung von Objekt und Subjekt wie bei Descartes uberwunden zu haben Harding und Haraway Im Poststrukturalismus ist die Theorie von Sandra Harding und Donna Haraway verortet Sie unterscheiden in einem Ansatz feministischer Wissenschaft schwache und starke Objektivitat Als schwache Objektivitat bestimmen sie die traditionelle Objektivitat der Wissenschaften die mannlich dominiert bzw codiert sei Um eine starke Objektivitat zu erreichen mussten Forscher den Standpunkt ihrer eigenen sozialen Gruppenzugehorigkeit in die wissenschaftliche Arbeit bewusst mit einbeziehen und reflektieren Es sei davon auszugehen dass Gruppen die beherrscht werden zu besseren Objektivierungen kommen da traditionelle Objektivitat ihre eigene Positionierung als mannlich und beherrschend ausblendet wahrend beherrschte Gruppen sowohl den eigenen Standpunkt als auch den der Herrschenden notgedrungen im Blick haben mussen Das wissende Subjekt sollte genauso kritisch betrachtet werden wie das Objekt des Wissens HermeneutikAllgemeine Aussagen uber den gegenwartigen Stand bzw Standard von Objektivitat sind angesichts der Fulle von Interpretationen nur unter Vorbehalt moglich Darauf verweisen neue Bezeichnungen wie z B Objektivierung Objektivation und deren Pluralbildungen Es ist von Objektivitaten die Rede und ausserdem hat jede Wissenschaft ihre spezifischen Vorstellungen von und Umgangsweisen mit Objektivitat die standigen Veranderungen unterworfen sind und individuell benutzt werden Objektivitat wird daneben als Eigenschaft von Einstellung bzw Verhalten verstanden objektiv hat hier dann die Mitbedeutung von neutral oder sachlich Objektivitat ist in den vorwiegend empirisch orientierten Wissenschaften die es auch in traditionellen Geisteswissenschaften gibt inhaltlich und zeitlich begrenzt Jede einzelne Wissenschaft fasst ihre Objektivitat indem sie Kriterien bestimmt die in dieser gemeinsam akzeptiert sind Sie sind einerseits allgemeiner Art und werden andererseits fur konkrete Forschungsprojekte detailliert bestimmt Dies trifft z B fur Testtheorien und andere Verfahren der Datenerhebung bzw experimentelle Vorgehensweisen in den Naturwissenschaften und Kulturwissenschaften zu In den jeweiligen Geistes bzw Kulturwissenschaften werden gemeinsam akzeptierte theoretische Rahmen gesetzt innerhalb deren langerfristig wissenschaftsspezifische Objektivitaten entwickelt werden Dies gilt z B fur den Rahmen der Hermeneutik Es ist ausserdem feststellbar dass in den Geistes bzw Kulturwissenschaften uber mogliche Objektivierungen verhandelt wird D h es wird daran gearbeitet subjektive Erlebnisse und Zustande zum Gegenstand objektiver Untersuchungen zu machen und so zu objektivieren Der hermeneutische Rahmen Hans Georg Gadamer veroffentlichte im letzten Jahrhundert Wahrheit und Methode einen philosophischen Beitrag in dem er den Begriff Verstehen als Grundvoraussetzung allgemein geteilter Objektivitat in den Mittelpunkt der Betrachtung stellte Dieser Ansatz fand Eingang in die Theorien der geistes und kulturwissenschaftlichen Forschungen Auch Otto Friedrich Bollnow ein Zeitgenosse Gadamers hielt Hermeneutik fur den Ansatz mit dem die Geisteswissenschaften ein objektives Profil entwickeln konnten das auch die ausgepragte Beziehung dieser Wissenschaften zum menschlichen Leben mit einschloss Bollnow verband dabei Objektivitat mit Wahrheit und ging davon aus dass sich in den Geisteswissenschaften Allgemeingultigkeit nicht mit gleicher Strenge wie in den Naturwissenschaften erreichen liesse Erreichbar aber sei ein immer tieferes Eindringen in die Sache die eigene erforschte Wahrheit fur einen anderen Menschen offen und nachvollziehbar zu machen Bollnow nannte dies Ubersubjektivitat die Veranderung des Subjektes durch die erkannte Wahrheit der Sache Hermeneutische Objektivitat Fur die Germanistik Literaturwissenschaft und Komparatistik ergab sich daraus dass objektiv i S von allgemeingultig sich auf Bedeutungen und Werte erstreckt so dass diese in einer gegebenen Gemeinschaft verstanden diskutiert angenommen oder verworfen werden konnen Subjektivitat schliesst Objektivitat mit ein solange sie sich an der Sache orientiert Einen inhaltlich vergleichbaren und umfassenden Rahmen machte Erich Weniger fur die geisteswissenschaftliche Padagogik geltend als er feststellte dass Objektivitat hier immer die Befangenheit bzw den Standpunkt des Forschers deutlich macht Erst diese Befangenheit ermoglicht wahre Objektivitat Der Historiker Leopold von Ranke wollte die Dinge reden lassen und sie so zeigen wie sie waren Schon Jacob Burckhardt hielt die Objektivitat der Geschichtswissenschaft fur fragwurdig Historiker sind sich heute darin einig dass sie Vergangenes nicht objektiv rekonstruieren konnen Es gibt keine vereinzelten beobachtbaren Tatsachen in der Geschichtsschreibung mit denen experimentiert werden konne Eine empirische Geschichtswissenschaft bleibt daher eine Illusion Dagegen setzt man hier im Rahmen der Hermeneutik auf die Objektivitat des Geschichtsforschers die immer auch dessen jeweilige Interpretation mit einschliesst Betont wird dass erst Quelle Vorwissen Interpretation zusammen ein objektives Bild ergeben Die relative Objektivitat des hermeneutischen Rahmens Verstehen bzw Verstandnis rief Kritik hervor Die Gefahr sei gross dass die Wissenschaften sich zu Instrumentierungen der Herrschaftsausubung von ausgebildeten Weltanschauungen verandern Naturwissenschaftliche Objektivitat Die Konzeption einer vollstandig objektiven physikalischen Realitat kann aber nur auf der Grundlage einer theoretisch zwar konstruierbaren aber epistemisch unerreichbaren vollstandigen Exklusion von subjektiven Phanomenen aus der Welt zustande kommen Sowohl die Konzeption einer bewusstseinsunabhangigen ganzlich objektiven physikalischen Realitat als auch die damit verbundene Exklusion von subjektiven Phanomenen sind paradoxerweise mentale Konstrukte Edwin Egeter Wissenschaftstheoretische Hinweise auf tief sitzende Denkstile eines bestimmten Denkkollektivs wie z B Ludwik Fleck sie lieferte scheinen bisher uberwiegend verhallt Wissenschaftliche Erkenntnisse der Physik und Chemie beziehen sich stets auf Experimente Hier ein Beispiel aus der Chemie Der Wissenschaftler macht seine Experimente Er tritt unvoreingenommen an die Natur heran blank page und fasst die Ergebnisse der Experimente zu Gesetzen zusammen Ein Beispiel ware die chemische Synthese Es werden mehrere chemische Verbindungen Syntheseschritten unterworfen und das Ergebnis der Synthese wird mit einem analytischen Gerat z B Kernresonanzspektrometer NMR untersucht Man erhalt ein bestimmtes Signal Die Synthese wird mehrfach wiederholt und man erhalt jedes Mal das gleiche Spektrum Eine derartige wiederholte Wahrnehmung wird Beobachtung genannt Die Beobachtung wird dann als allgemeingultiger Satz formuliert Wenn Substanz A und Substanz B unter den Bedingungen XY zusammengegeben werden entsteht C Dieser Satz gilt fur alle spateren moglichen Experimente unter entsprechenden Bedingungen Die so gewonnenen empirischen Daten werden ausgewertet und auf allgemein beschreibbare Vorgange untersucht Die quantitativen Messergebnisse werden nach mathematischen Zusammenhangen der gemessenen Grossen bewertet Die Mathematik gilt als das wichtigste Instrument zur Beschreibung der Natur und ist Bestandteil der meisten Theorien Das Quantitative wird von Naturwissenschaftlern als Begriffsform verwendet sie ist eine Methode die auf Messung und Formalisierung des Beobachteten beruht Naturwissenschaftler gehen mehrheitlich davon aus dass die von ihnen verwendeten Begriffe und Gesetze der Interpretation ihrer Arbeitsergebnisse naturgegebenen Bestandteilen unserer Welt entsprechen Wenn experimentelle Ergebnisse unabhangig uberpruft sich bestatigen so ist ihre Objektivitat bewiesen Daruber hinaus werden philosophische Konzepte empfohlen die Forscher als Rahmen fur ihre naturwissenschaftlichen Forschungen nutzen konnen wenn sie ihre Aussagen bewerten einordnen bzw zu Theorien ausarbeiten mochten Popper Kuhn Feyerabend und Lakatos werden als mogliche Ideengeber genannt Der Biologe Jakob Johann von Uexkull schloss aus seinen Forschungen uber die ausschliesslich subjektiven Umwelten von Tieren und Menschen dass Objektivitat nichts als eine Denkbequemlichkeit sei Die objektiven Naturgesetze charakterisierte er als konventionelle Objektivitat als Vereinbarungen von Wissenschaftlern Die allen Menschen gemeinsame biologische Ausstattung ahnliche Empfindungen und die Gewohnheit es gabe Objektivitat veranlassten Wissenschaftler Objektives zu behaupten Der Versuch eine absolute objektive Welt in der Vorstellung zu erbauen hat sich totgelaufen Kritischer Rationalismus Popper der Begrunder des Kritischen Rationalismus verteidigte den Begriff der Objektivitat Er kritisierte zwar die klassische Sichtweise zum Begriff der Objektivitat nach der Wissen und Erkenntnis durch Begrundungsmethoden seine Objektivitat erhalte und die Objektivitat fur die Richtigkeit und Zuverlassigkeit des Wissens garantieren konne Aber er wies darauf hin dass Objektivitat zumindest im Sinne von intersubjektiver Uberprufbarkeit moglich sei Spater erweiterte er seine Sicht und sprach sich fur Objektivitat im Sinn von so ist die Welt aus denn auch wenn eine Annahme nicht begrundet werden konne konne sie dennoch wahr sein und mit der Wirklichkeit ubereinstimmen Wenn sie tatsachlich wahr sei dann konne sie nicht nur intersubjektiv uberpruft werden sondern auch ihre Konsequenzen waren objektiv zutreffend Er ubernahm Churchills Beispiel der Sonne Man konne die zutreffende Annahme dass sie extrem heiss und daher fur Lebewesen todlich sei nicht nur uberprufen sondern wer in die Sonne fliege der erleide auch objektiv den Tod Popper blieb damit im unhintergehbaren Zirkel des kulturell erworbenen Wissens und verwendete fur dessen Einordnung und dem Umgang damit den Glauben an die Evolution und die Objektivitat MedientheorieMedienforscher sind sich inzwischen einig dass es in der Berichterstattung immer zu einer Verzerrung der Realitat kommt Es ware ein Irrtum davon auszugehen dass es sich bei Dokumentationen um abbildliche Reproduktionen von hochgradiger Objektivitat handelte Bildungsmedien wie die vom FWU Institut fur Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht produzierten werden seit den 1960 70er Jahren kritisch reflektiert und mit entsprechendem Begleitmaterial zur Verfugung gestellt Seit der Verbreitung digitaler Medien setzt man auf die Pluralisierung und Demokratisierung der Wissenschaftsentwicklung um mit qualitativen Kriterien der Kulturwissenschaften die Aspekte der Wissensgewinnung Epistemologie mit einbeziehen die Objektivitat von Medien angemessen zu sichern Reprasentationen von Wirklichkeit erwecken im Medium Fernsehen beim Zuschauer den Eindruck von Objektivitat Dies mache es notig Forschungsprojekte zu initiieren und zu unterstutzen die den Einfluss der Fernsehsendungen auf die Gesellschaft untersuchen Ohne derartige Bemuhungen verliere der multimediale Journalismus zunehmend an Sinn Originalitat und Objektivitat Objektivitat ist auch ein Ideal von Internet Dokumentationen Objektivitat einer Internet Enzyklopadie z B bedeute dem Benutzer des Lexikons durch das Angebot von Fakten die Bildung eines eigenen Urteils zu ermoglichen LiteraturMatthias Adam Theoriebeladenheit und Objektivitat Zur Rolle der Beobachtung in den Naturwissenschaften Frankfurt am Main 2002 Niklas Bender Hrsg Objektivitat und literarische Objektivierung seit 1750 Tubingen 2010 Lorraine Daston Peter Galison Objektivitat Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 518 58486 6 amerikan Orig Objectivity Zone Books Brooklyn NY 2007 Donald Davidson Subjektiv intersubjektiv objektiv Suhrkamp Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 518 58387 5 Gerhard Ernst Die Objektivitat der Moral Munster 2008 Michael Gebauer Thomas Nagel Die Grenzen der Objektivitat Philosophische Vorlesungen Stuttgart 1991 Julia Franziska Hanni Vom Gefuhl am Grund der Rechtsfindung Rechtsmethodik Objektivitat und Emotionalitat in der Rechtsanwendung Berlin 2011 Reinhart Koselleck Wolfgang J Mommsen Jorn Rusen Hrsg Objektivitat und Parteilichkeit Theorie der Geschichte Band 1 Munchen 1977 Franz von Kutschera Die falsche Objektivitat Berlin 1993 Marek B Majorek Objektivitat Ein Erkenntnisideal auf dem Prufstand Rudolf Steiners Geisteswissenschaft als ein Ausweg aus der Sackgasse Tubingen Basel 2002 ISBN 3 7720 2082 8 Gunnar Myrdal Objektivitat in der Sozialforschung Frankfurt am Main 1971 Hans Dieter Radecke Lorenz Teufel Was zu bezweifeln war Die Luge von der objektiven Wissenschaft Munchen 2010 Richard Rorty Joachim Schulte Solidaritat oder Objektivitat Stuttgart 1988 Friederike Rese David Espinet Michael Steinmann Hrsg Gegenstandlichkeit und Objektivitat Tubingen 2011 Walter M Sprondel Hrsg Die Objektivitat der Ordnungen und ihre kommunikative Konstruktion Fur Thomas Luckmann Frankfurt am Main 1994 Christian Thiel objektiv Objektivitat In Jurgen Mittelstrass Hrsg Enzyklopadie Philosophie und Wissenschaftstheorie Band 2 H O Mannheim Wien Zurich 1984 Stefan Wehmeier Howard Nothhaft Rene Seidenglanz Hrsg Gunter Bentele Objektivitat und Glaubwurdigkeit Medienrealitat rekonstruiert Wiesbaden 2008 Crispin Wright Wolfram Karl Kock Wahrheit und Objektivitat Frankfurt am Main 2001 WeblinksWiktionary objektiv Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikiquote Objektivitat Zitate Dwayne H Mulder Eintrag in James Fieser Bradley Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy QuellenZweifel und Gewissheit Skeptische Debatten im Mittelalter S 158 Kurt Flasch Das philosophische Denken im Mittelalter Stuttgart 1986 S 433 449 Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt am Main 6 Auflage 2008 S 13f Johannes Hirschberger Geschichte der Philosophie Band II S 226f Kurt Flasch Das philosophische Denken im Mittelalter Reclam Stuttgart 1986 S 246 254 559 563 567 Franz Bacon Neues Organon Berlin 1870 S 73 81 bei zeno org Zu Descartes Zeiten war noch nicht bekannt dass Sinnesreize als elektrische Impulse ins Gehirn weitergeleitet und dort auf weitgehend noch unbekannte Weise in menschliche Wahrnehmungen umgewandelt werden Descartes bezeichnete diesen Vorgang auch als Intuition Unter Intuition verstehe ich ein so muheloses und deutlich bestimmtes Begreifen des reinen und aufmerksamen Geistes dass uber das was wir erkennen gar kein Zweifel zuruckbleibt Springmeyer Gabe Zekl und Rene Descartes Regeln zur Ausrichtung der Erkenntniskraft Meiner Hamburg 1973 S 17f Erkenntnistheorie Descartes Passend zu seinem empirischen Philosophieren verwendete er fur sein Hauptwerk folgendes Zitat Ciceros als Motto Wie schon ist es lieber sein Nichtwissen einzugestehen als dergleichen herauszuschwatzen und sich selbst zu missfallen Locke empfahl als Mittel fur das Gesprach mit anderen Philosophen Wenn Philosophen das was sie unterstellen zum Massstab fur die Behauptungen anderer machen dann muss man sich das ansehen was sie unterstellen Of seeing all things in God An Examination of P Malebranche s Opinion 1693 Section 1 John Lockes Erkenntnistheorie Wie es zu der Uberzeugung von einer konstanten Aussenwelt kommt Berkeley schrieb die Behauptung dass Menschen angeblich abstrahieren konnen einem irrtumlichen Gebrauch von Wortern zu Vgl Gunter Gawlick Lothar Kreimendahl George Berkeley Eine Abhandlung uber die Prinzipien menschlicher Erkenntnis Reclam Stuttgart 2005 6ff Aufgerufen September 2014 David Hume Eine Untersuchung uber den menschlichen Verstand XII 4 Humes Erkenntnistheorie Christian Thiel Objektivitat 1984 S 1052 f Per Definition sind immer die Aussagen wahr denen nicht widersprochen werden kann bzw die keinen Widerspruch enthalten Vgl zur Metaphysik Baumgartens Johann August Eberhard Georg Friedrich Meier Alexander Gottlieb Baumgartens Metaphysik Halle 1766 Neue vermehrte Auflage 1783 Datenbank der Uni Greifswald Aufgerufen September 2014 Auf eingefugten leeren Seiten von Kants personlicher Kopie der Kritik der reinen Vernunft finden sich viele vorbereitende Notizen anhand von Baumgartens Text Vgl Lothar Kreimendahl Gunter Gawlick Alexander Gottlieb Baumgarten Metaphysik Metaphysica Forschungen und Materialien zur deutschen Aufklarung Abteilung I Texte zur Philosophie der deutschen Aufklarung Stuttgart 2010 Abstract In David Hume Vermischte Schriften uber die Handlung die Manufacturen und die andern Quellen des Reichthums und der Macht eines Staat 2 Band Grund amp Holle Hamburg Leipzig 1755 Immanuel Kant Ausgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1900ff IV 257 Prolegomena Johannes Keienburg Immanuel Kant und die Offentlichkeit der Vernunft Berlin 2011 S 103 ff und 184 190 Hermann Deuser Naturwissenschaft Pragmatismus und Religionsphilosophie Charles S Peirce Allgemeine Semiotik In Spiegel der Forschung 13 Jg Nr 2 1996 11f Andreas Wolf Der Wahrheitsbegriff in der Zeichentheorie von Ch S Peirce In Oliver Jahraus Nina Ort Hrsg Bewusstsein Kommunikation Zeichen Wechselwirkungen zwischen Luhmannscher Systemtheorie und Peircescher Zeichentheorie Berlin 2001 S 153 166 Ralph Schumacher Peirce Charles Sanders Online Worterbuch Philosophie Das Ullstein Philosophielexikon im Internet Abgerufen September 2014 Peirces Philosophie Max Weber Die Objektivitat sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis In Schriften zur Wissenschaftslehre Reclam Stuttgart 1991 ISBN 3 15 008748 1 S 49 Max Weber Gesammelte Aufsatze zur Wissenschaftslehre Hrsg von Johannes Winckelmann Tubingen 1985 S 146 148 zeno org Aus dem Kodex der Deutschen Gesellschaft fur Soziologie Memento vom 11 September 2014 im Internet Archive Gutekriterien PDF Vgl Christian Krankl Das Objektivitatsproblem der Soziologie Max Webers kulturwissenschaftliche Konzeption der soziologischen Erkenntnis Universitat Wien 2008 Ulrich Beck Objektivitat und Normativitat Die Theorie Praxis Debatte in der modernen deutschen und amerikanischen Soziologie Springer VS Wiesbaden 2008 Martin Heinze Storenfried Subjektivitat Subjektivitat und Objektivitat als Begriffe psychiatrischen Denkens Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1996 S 8 10 18 21 Jurgen Habermas Erkenntnis und Interesse In Jurgen Habermas Technik und Wissenschaft als Ideologie 4 Auflage Edition 287 Suhrkamp Frankfurt 1965 Merkur 1970 S 150 f Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Erster Band C H Beck Munchen 1989 ISBN 3 406 32261 1 S 12ff Niklas Luhmann Die Religion der Gesellschaft Suhrkamp Frankfurt 2002 ISBN 3 518 29181 5 S 19 Ernst von Glasersfeld Objektivitat In Leon R Tsvasman Hrsg Das grosse Lexikon Medien und Kommunikation Kompendium interdisziplinarer Konzepte Wurzburg 2006 ISBN 3 89913 515 6 Sandra Harding Das Geschlecht des Wissens Frauen denken die Wissenschaft neu Campus Verlag Frankfurt am Main 1991 1994 ISBN 3 593 35049 1 S 165 168 Feministische Standpunkttheorie Sandra Harding Objectivity and Diversity University of Chicago Press 2015 ISBN 978 0 226 24136 4 doi 10 7208 chicago 9780226241531 001 0001 bibliovault org abgerufen am 5 Februar 2019 Otto Friedrich Bollnow Die Objektivitat der Geisteswissenschaften und die Frage nach dem Wesen der Wahrheit In Zeitschrift fur philosophische Forschung 16 Jg 1962 S 3 25 Beat Sitter Liver Rainer J Schweizer Der Einspruch der Geisteswissenschaften ausgewahlte Schriften von Saint Paul Academic Press Fribourg 2002 S 56 Gabriele Klappenecker Offenheit fur die Fulle der Erscheinungen das Werk Otto Friedrich Bollnows und seine Bedeutung fur eine phanomenologisch orientierte Religionspadagogik W Kohlhammer Verlag Stuttgart 2007 S 321 Eva Matthes Geisteswissenschaftliche Padagogik Ein Lehrbuch Oldenbourg Munchen 2011 S 46 Hans Walter Hedinger Subjektivitat und Geschichtswissenschaft Grundzuge einer Historik Historische Forschungen Duncker amp Humblot Berlin 1969 S 254 256 495f Otto Gerhard Oexle Geschichtswissenschaft im Zeichen des Historismus Studien zu Problemgeschichten der Moderne Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 116 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1996 Frithjof Rodi Otto Friedrich Bollnow Dilthey Jahrbuch VIII 1992 1993 Fur Philosophie und Geschichte der Geisteswissenschaften Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1993 Edwin Egeter Phanomenale Adaquatheit und Irreduzibilitat des Bewusstseins Eine Revision des Qualia Begriffs mentis brill Paderborn 2020 ISBN 978 3 95743 194 3 PFD abgerufen am 9 Februar 2024 S 334 Edzard Han Die Notwendigkeit einer Philosophie der Chemie In Nikolaos Psarros Philosophie der Chemie Bestandsaufnahme und Ausblick Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1996 S 62 Nicolaos Psarros Die Chemie als Gegenstand philosophischer Reflexion In Ders Philosophie der Chemie Bestandsaufnahme und Ausblick Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1996 S 111 Thomas Wilhelm Ausgewahlte Probleme der Didaktik der Physik Augsburg Skript Uni Augsburg 2010 Physik Memento vom 10 September 2014 im Internet Archive PDF Uexkull Theoretische Biologie Berlin 1920 S 338 f K R Popper Objektive Erkenntnis Ein evolutionarer Entwurf 2 Auflage Hamburg 1974 In der Auseinandersetzung mit seiner Umwelt eignet sich der Mensch empirisches Wissen an und verdichtet es zu einer Theorie um mit einer geringeren Menge an Information seine Handlungen richtig steuern zu konnen Karl Popper Objektive Erkenntnis Hamburg 1993 Karl Heinz Brodbeck Der Zirkel des Wissens Vom gesellschaftlichen Prozess der Tauschung Aachen 2002 S 164 173 Susanne Popp Michael Sauer Bettina Alavi Marko Demantowsky Gerhard Paul Zeitgeschichte Medien Historische Bildung Beihefte zur Zeitschrift fur Geschichtsdidaktik Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2010 S 281 Vgl zu diesem Abschnitt Joachim Felix Leonhard Hrsg Medienwissenschaft ein Handbuch zur Entwicklung der Medien und Kommunikationsformen Handbucher zur Sprach und Kommunikationswissenschaft Walter de Gruyter Berlin 2001 Teil 2 S 1610 Teil 3 S 1816 ff 2837 2299 Normdaten Sachbegriff GND 4172310 7 GND Explorer lobid OGND AKS

Neueste Artikel
  • Juni 21, 2025

    Höhle

  • Juni 21, 2025

    Höhensystem

  • Juni 21, 2025

    Höhenfestpunkt

  • Juni 21, 2025

    Höhendifferenz

  • Juni 19, 2025

    Höchstpreisedikt

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.