Die Paläontologie altgriechisch παλαιός palaiós alt ὤν ōn Gen ὄντος óntos seiend und logie ist die Wissenschaft von den
Paläontologie

Die Paläontologie (altgriechisch παλαιός palaiós „alt“, ὤν ōn, Gen. ὄντος óntos „seiend“ und -logie) ist die Wissenschaft von den Lebewesen und Lebewelten der geologischen Vergangenheit. Gegenstand paläontologischer Forschung sind Fossilien (lateinisch fossilis „ausgegraben“), das heißt, in Sedimentgesteinen vorkommende körperliche Überreste sowie sonstige Hinterlassenschaften und Zeugnisse von Lebewesen, die älter als 10.000 Jahre sind.
Der französische Zoologe und Anatom Henri de Blainville führte 1822 den Begriff Paläontologie ein, der allmählich die älteren Bezeichnungen Oryktologie (griechisch ὀρυκτός oryktós „ausgegraben“) und Petrefaktenkunde (lateinisch petrefactum „versteinert“) ersetzte.
Geschichte
Als Begründer der modernen, nach wissenschaftlichen Kriterien arbeitenden Paläontologie gilt der französische Naturforscher Georges Cuvier (1769–1832). Seine Ansicht, dass Katastrophen das Leben auf der Erde jeweils komplett auslöschten und der Mensch erst nach der letzten Eiszeit erschaffen wurde, widerlegte bereits der britische Geologe Charles Lyell (1797–1875), der die Eiszeittheorie beisteuerte. Parallel dazu erkannte der französische Amateurarchäologe Jacques Boucher de Perthes (1788–1868) als erster in Steinartefakten menschliche Schöpfungen.
Der Franzose Marcellin Boule (1881–1942) schuf mit seinem Eolithen-Experiment von 1905 die Möglichkeit, menschliche Werkzeuge von natürlich entstandenen Formen zu unterscheiden. Der Schweizer Arzt Otto Hauser (1874–1932) machte in Frankreich (Le Moustier) den professionellen Einstieg in die Höhlen- und Abriforschung. Er stieß dort auf den Widerstand der einheimischen Forschung.
Der erste deutsche Paläontologe, der Darwins Abstammungslehre vertrat, war Ernst Haeckel (1834–1919). Er war Zoologe und brachte die Entwicklung zum Menschen über die Hominiden in die Forschung ein. Er hatte Rudolf Virchow zum Gegner, der ihn den „Affenprofessor“ nannte. Haeckels Anregungen wurden von dem niederländischen Anatom, Geologen und Militärarzt Eugène Dubois (1858–1940) und dem deutschen Paläontologen Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald (1902–1982) aufgenommen.
Zwischen 1997 und 2012 wurden in Deutschland 21 Paläontologie-Professuren aufgegeben, acht von 27 Hochschulstandorten wurden ganz gestrichen.
Teilgebiete
Analog zur Biologie rezenter Lebewesen, der („Lehre vom neuen Seienden“), kann die Paläontologie als „historische Biologie“ folgendermaßen aufgegliedert werden:
- Die Paläozoologie umfasst
- die Paläontologie der wirbellosen Tiere, ein Teilgebiet ist die , die Lehre von fossilen Insekten.
- die Wirbeltierpaläontologie, diese kann in die Paläontologie der Fische (), der Amphibien und Reptilien (), der Vögel (Paläornithologie) und die der Säugetiere () unterteilt werden.
- Die Paläobotanik widmet sich den fossilen Pflanzen und beinhaltet unter anderem die Palynologie, die Lehre von den fossilen Pollen und Sporen.
Hinzu kommt die Palichnologie, die verschiedenste fossile Lebensspuren (u. a. Trittsiegel und Fährten, Grabgänge, Fraßspuren) erforscht.
Die Paläontologie der Makrofossilien unterscheidet sich in ihrer Methodik von der Mikropaläontologie, die unter Zuhilfenahme verschiedener Mikroskopie-Techniken Mikrofossilien und die noch kleineren Nannofossilien untersucht. Mikrofossilien können sowohl Überreste von Mikroorganismen als auch mikroskopisch kleine Zeugnisse größerer Lebewesen sein.
Paläontologen untersuchen Fossilien und fossile Organismengruppen unter einer Vielzahl von Gesichtspunkten und Fragestellungen. Eine Einteilung in geologisch und biologisch orientierte Teilgebiete wird vorgenommen:
Geologische Teilgebiete
- Den Weg vom Absterben eines Individuums bis zum fertigen Fossil beschreibt die Fossilisationslehre (Taphonomie). Sie erklärt ebenfalls die Bildung von so genannten Fossillagerstätten, in denen Reste fossiler Lebewesen besonders zahlreich (Konzentratlagerstätten) oder besonders vollständig erhalten sind (Konservatlagerstätten).
- Die zeitliche Einordnung und das Inbeziehungsetzen (Korrelation) von und deren Schichtgliedern anhand ihres Fossilinhalts ist der Gegenstand der Biostratigraphie. Dafür werden von den Biostratigraphen unter anderem spezielle Leitfossilien auserkoren.
- Die versucht den Bildungsraum eines Sedimentgesteins anhand seiner fossilen Lebewesen und Lebensspuren zu charakterisieren.
Biologische Teilgebiete
- Mit Hilfe der Vergleichenden Anatomie werden fossile Lebewesen in das System der Organismen eingeordnet. Dabei wird die biologische Systematik angewandt.
- Die Phylogenetik erforscht die Verwandtschaftsverhältnisse fossiler Lebewesen. Sie erstellt Stammbäume (Dendrogramme). Die Stammesgeschichten fossiler Tier- und Pflanzengruppen werden seit den 1980er Jahren zunehmend mit Hilfe der so genannten Kladistik analysiert, eine Methodik, die das Quantifizieren von Verwandtschaftsgraden erlaubt.
- Die funktionelle Morphologie interpretiert das Erscheinungsbild fossiler Lebewesen in Hinsicht auf ihre Funktion (Paläobiologie). Ergänzt werden solche Analysen durch Hinweise auf die physikalischen und biochemischen Lebensvorgänge fossiler Organismen, mit denen sich die Paläophysiologie befasst. Funktionsstörungen und Krankheitserscheinungen untersucht die Paläopathologie (dieser Begriff wird auch in der Archäologie bei der Untersuchung menschlicher Überreste verwendet).
- Wachstum und Entwicklung (Ontogenese) urzeitlicher Lebewesen werden anhand von Tierskeletten (Sklerochronologie; Knochenhistologie) oder Sprossachsen fossiler Pflanzen (Dendrochronologie) untersucht. Wachstumsraten sowie innere und äußere Einflussfaktoren, die die Entwicklung eines Individuums steuern, können dadurch bestimmt werden. Die Dendrochronologie junger Holzreste wird für die Altersbestimmung archäologischer Fundstätten genutzt.
- Die Lebensweisen fossiler Organismen, ihre Beziehungen zur belebten und unbelebten Umwelt () sowie urzeitliche Populationen und Lebensgemeinschaften sind Forschungsgegenstand der Palökologie. Um urzeitliche Ökosysteme zu verstehen, ist die Berücksichtigung der Sedimentologie fossilführender Gesteine erforderlich.
- Die untersucht den Wandel der Verbreitungsgebiete und die Migrationsrouten fossiler Lebewesen im Verlauf der Erdgeschichte. Sie liefert Hinweise zu früheren Kontinent-Ozean-Konfigurationen (siehe auch Plattentektonik) und deren Einfluss auf die Evolution der Biosphäre.
Verwandte Forschungszweige
- Die Geobiologie ist ein Forschungsgebiet, das sich mit den Wechselwirkungen zwischen der Biosphäre und den abiotischen Komponenten des Systems Erde befasst. Da Hinweise zum Wandel der Biosphäre im Verlauf der Erdgeschichte im Wesentlichen in Form von Fossilien vorliegen, ist geobiologische Forschung auf paläontologische Erkenntnisse angewiesen.
- Die Astrobiologie erforscht, unter welchen Bedingungen auf planetaren Welten einfache Lebensformen, komplexe Lebensgemeinschaften und Zivilisationen entstehen. Die Paläontologie kann dafür Hinweise zum Ursprung des Lebens auf der Erde, zur Evolution von Ökosystemen unter extremen Umweltbedingungen, zur Diversifizierung und Höherentwicklung des Lebens auf der Erde und zu den biologisch-geologischen Vorbedingungen der menschlichen Kultur und Zivilisation liefern.
- Paläoklimatologie: Die Rekonstruktion der (älteren) Klimageschichte erfolgt im Wesentlichen mit Hilfe fossiler Lebewesen: In den karbonatischen Skeletten mariner Organismen (wie zum Beispiel Foraminiferen) sind die Sauerstoff-Isotopenverhältnisse, wie sie im Urozean zur Zeit der Skelettabscheidung vorherrschten, konserviert. Da sich die Isotopenverhältnisse oberflächennah je nach Wassertemperatur einstellen, kann aus den massenspektrometrischen Messungen dieser Verhältnisse eine Temperaturkurve abgeleitet werden. Fossilien liefern neben klimaindikativen Sedimenten wie Moränenablagerungen oder Riffkalksteinen auch Hinweise zur früheren Lage von Klimazonen. So lassen sich Ökozonen mit Hilfe von Pflanzen(mikro)fossilien nachzeichnen.
- Die Paläogeographie kann zur Rekonstruktion der früheren Lage von Kontinenten und Ozeanen die geographische Verbreitung fossiler Lebewesen (Paläobiogeographie) hinzuziehen.
- Die Paläochemie beschäftigt sich u. a. mit der chemischen Untersuchung fossiler Funde.
- Die Paläoanthropologie befasst sich mit der Stammesgeschichte des Menschen. Sie ist als Teil der Anthropologie eine Hilfswissenschaft der Ur- und Frühgeschichte und wird als Teil derselben gelehrt.
Methoden
Geologische Kartierung
Der gezielten Suche nach Fossilien in einer paläontologischen Grabung geht die geologische Kartierung der (mutmaßlich) fossilführenden Sedimentgesteine voraus. Ziel ist es, neue Fundpunkte zu finden, die Lage der bereits bekannten Fundhorizonte zu benachbarten Schichten und Gesteinseinheiten aufzuklären und den Ablagerungsraum sedimentologisch näher zu charakterisieren, zum Beispiel ob Sedimente in einem See oder in einem Meer gebildet wurden. Eine derartige Übersichtskartierung entfällt, falls das Alter, die stratigraphische Einordnung und die Lithologie der fossilführenden Gesteine bereits hinreichend bekannt sind.
Paläontologische Grabung
Eine systematische paläontologische Grabung erfolgt Schicht für Schicht vom Hangenden, das heißt beginnend mit der oben aufliegenden jüngsten Schicht, zum Liegenden, das heißt in Richtung der darunter liegenden älteren Schichten. Begleitend zur Fossiliensuche ist die Geologie der abgetragenen Schichten genau zu beschreiben. Die Horizonte werden durchnummeriert. Die Nummerierung wird auf die Fossilfundstücke übertragen, so dass sie exakt den Horizonten zugeordnet werden können.
Falls größere Organismenreste (wie beispielsweise Dinosaurier-Skelette) Ziel der Grabung sind, ist die Lage einzelner Knochen und Skelettteile innerhalb einer Schicht mit Hilfe eines darüber gelegten Rasters exakt zu dokumentieren. Das ist wichtig, um z. B. Sterbehaltungen oder Ablagerungs- und Transportprozesse zu rekonstruieren und Knochen unterschiedlicher Individuen auseinanderzuhalten.
Für die Gewinnung von Mikrofossilien werden Gesteinsproben der einzelnen Horizonte genommen und später im Labor aufbereitet.
Präparation und Aufbereitung
Noch vor Ort werden bröcklige Fossilreste geklebt bzw. mit alkohollöslichen Chemikalien für die spätere Präparation fixiert. Zum Schutz von Knochenfunden kann auch die Ummantelung mit Gips erforderlich sein. Falls Fossilien auf mehrere Gesteinsplatten verteilt sind, werden diese oft an der Bruchstelle wieder zusammengeklebt.
Die spätere Präparation der Fossilien im Labor erfolgt meistens mechanisch, das heißt mit Skalpell und Präpariernadeln (Druckluftmeißel/Airtool) unter der Lupe oder unter Verwendung eines Stereomikroskops. Mit Hilfe von Röntgenstrahlung können vom Gestein verdeckte Fossilienteile lokalisiert werden. Schädigungen bei der Präparation werden auf diese Weise vermieden.
Oftmals lassen sich Mikrofossilien mit Hilfe von Säureätzung oder anderen nasschemischen Verfahren aus dem Gestein herauslösen (siehe Mikropaläontologie).
Dokumentation, Beschreibung, Klassifikation
Wichtig für die weitere Analyse der Fossilien ist die Darstellung mit verschiedenen Methoden, d. h. zeichnerisch, fotografisch und gegebenenfalls zur Sichtbarmachung filigraner Strukturen mit dem Rasterelektronenmikroskop.
Die fotografische und/oder zeichnerische Dokumentation bildet die Grundlage für die Beschreibung und Interpretation eines Fossilfunds und dessen systematische Einordnung. In diesem Rahmen kann auch die Benennung eines neuen Taxons erfolgen.
Rekonstruktion
Aus der Fossilzeichnung kann unter Berücksichtigung bereits bekannter Exemplare und/oder Vertreter verwandter Gruppen der ursprüngliche Skelettzusammenhang (bei Tieren) oder Organzusammenhang (z. B. bei Pflanzen) rekonstruiert werden. Eine Rekonstruktion des Lebensbildes kann im Anschluss erfolgen. Dabei fließen Interpretationen zur Funktion, Lebens- und Fortbewegungsweise des fossilen Lebewesens mit ein. Gegebenenfalls wird auch der Todesvorgang des Tieres rekonstruiert.
Palökologische Auswertung der Geländedaten
Da die Fossilinhalte aller Fundschichten genau dokumentiert sind, kann in dem Fall, dass die jeweiligen Organismenreste nicht von verschiedenen Ursprungsorten antransportiert wurden, sondern aus demselben Ökosystem stammen, eine Analyse der Faunen- und Florenzusammensetzung und im Anschluss eine Rekonstruktion des Nahrungsnetzes erfolgen. Die sedimentologische Beschreibung liefert ergänzende Hinweise zu Transport- und Ablagerungsprozessen, die zur Bildung des fossilführenden Gesteins führten.
Umgekehrt liefern Fossilien den Geologen Aussagen zur Natur des Sedimentationsraums, zum Beispiel, wenn die vorherrschenden Fossiliengruppen nur unter ganz bestimmten Umweltbedingungen (z. B. am Meeresboden in ungetrübtem Wasser bei Temperaturen zwischen 18 und 20 °C und einer Salinität < 2,5 %) vorkamen.
Der vertikalen Abfolge von Horizonten entspricht eine zeitliche: Durch den Vergleich der Lebensgemeinschaften verschiedener Horizonte kann auf die Entwicklungsgeschichte eines vorzeitlichen Ökosystems geschlossen werden.
Statistische Methoden
Falls die Stichproben groß genug sind, das heißt von einer Art genügend Individuen in einem Horizont gefunden und dokumentiert wurden, können diese als Äquivalent zu einer natürlichen Population in Hinsicht auf die Variabilität von Körpermerkmalen untersucht werden. Auch die Zusammensetzung des Ökosystems kann gegebenenfalls quantitativ erfasst werden (z. B. Räuber-Beute-Zahlenverhältnisse).
Geochemische Analysen
Der Chemismus von Gewässern kann Einfluss auf die Zusammensetzung von Skeletten und Gehäusen haben. Oftmals sind in akkretionär wachsenden Hartteilen jahres- und tageszeitliche Schwankungen der chemischen und Isotopen-Zusammensetzung zu verzeichnen. Diese lassen sich zum Teil klimatisch interpretieren (siehe auch Paläoklimatologie).
Die chemische Zusammensetzung von Skeletten lässt sich z. B. mit Hilfe von Mikrosondenanalysen aufklären. Die Analyse der Isotopenzusammensetzung erfordert massenspektroskopische Verfahren.
Histologische Untersuchungen
Die mikroskopische Analyse von Dünnschliffen, die von Knochen oder Gehäusen angefertigt wurden, liefert Aussagen zum Wachstum und zur früheren Gewebebeschaffenheit der jeweiligen Hartteile. Sie enthalten mitunter wichtige Anhaltspunkte zur Physiologie und Ontogenese des Hartteilbildners.
Biomechanische Modelle
Bei vollständiger Erhaltung von Skeletten können Bewegungsabläufe fossiler Tiere in Form von Computermodellen simuliert werden. Auf diese Weise ist es möglich, bestimmte Verhaltens- und Lebensweisen auszuschließen oder als wahrscheinlich anzunehmen.
Phylogenetische Analysen
Verwandtschaftsverhältnisse und Stammbäume fossiler Organismengruppen werden heute im Wesentlichen durch Methoden der rechnergestützten Kladistik ermittelt. Dabei werden Merkmalskombinationen der zu untersuchenden fossilen Arten miteinander verglichen und Stammbäume in Form von Verzweigungsschemata (Kladogrammen) nach dem Prinzip der Sparsamkeit errechnet. Dementsprechend repräsentieren die Ergebnisse dieser Analysen den mutmaßlichen Verlauf der Evolution unter der Annahme möglichst weniger Evolutionsschritte.
Stratigraphische Beziehung (Korrelation)
Alle fossilen Arten, die eine Fundstätte hervorbringt, kommen in einem bestimmten relativ engen geologischen Zeitraum vor. Falls diese Arten auch von anderen Fundorten bekannt sind, folgt daraus ein möglicher gemeinsamer Bildungszeitraum der verschiedenen Fundschichten.
Der Vergleich mehrerer Sedimentgesteinsabfolgen, die bestimmte Fossilien sowie durch geochronologische Methoden datierbare Vulkanite (wie z. B. Tuffe) enthalten, ermöglicht die Zuweisung genauerer Alter (das heißt solcher mit geringeren Fehlerspannen).
Besonders gut entwickelt ist die biostratigraphische Untergliederung von überwiegend terrestrischen Sedimenten des Känozoikums in Europa mit Hilfe von Landsäugetierresten.
Siehe auch
- Fossilbericht
- Fossiliensammler
- Liste von Paläontologen
- Liste paläontologischer Museen
Literatur
- Michael J. Benton: Paläontologie der Wirbeltiere. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 2007, ISBN 978-3-89937-072-0.
- Michael J. Benton, David A. T. Harper: Basic Palaeontology. Pearson, Harlow 1997, ISBN 0-582-22857-3.
- Patrick J. Brenchley, David A. T. Harper: Palaeoecology. Ecosystems, environments and evolution. Chapman & Hall, London 1998, ISBN 0-412-43450-4.
- Zoë Lescaze: Paläo-Art. Darstellungen der Urgeschichte. Taschen, Köln 2017, ISBN 978-3-8365-6584-4. Daneben veröffentlichte der Verlag das gleiche Buch in englischer, französischer und spanischer Sprache.
- Jörg Mutterlose, Bernhard Ziegler: Einführung in die Paläobiologie I: Allgemeine Paläontologie. 6. neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Schweizerbart, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-510-65415-4.
- Arno Hermann Müller: Lehrbuch der Paläozoologie. Band 1: Allgemeine Grundlagen. 5. Auflage. Fischer, Jena 1992, ISBN 3-334-60378-4.
- Hans D. Pflug: Die Spur des Lebens – Paläontologie chemisch betrachtet. Springer, Berlin 1984, ISBN 0-387-13465-4.
- Derek Turner: Paleontology: A Philosophical Introduction. Cambridge University Press 2011, ISBN 978-0-521-13332-6, Alan C. Love: Review, Notre Dame Philosophical Reviews (NDPR) 18. Dezember 2011.
Weblinks
- Literatur von und über Paläontologie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Einführung in die Paläontologie (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)– Webpräsenz der Österreichischen Paläontologischen Gesellschaft
- Geology, Palaeontology and Geobiology for Students, Teachers and Everybody – Wissenswertes rund um die Paläontologie und eng verwandte Geowissenschaften (Domain betrieben von Reihold Leinfelder, aktuell gehostet auf dem Server der FU Berlin; teils Deutsch, teils Englisch)
- Teaching Documents about Palaeontology and Palaeoecology – Liste von Links auf Websites, Webpages von Medienplattformen und Literatur(empfehlungen) zum Thema Paläontologie (englisch)
- The Paleobiology Database – Wissenschaftliche Datenbank, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Fossilbericht der Tiere und Pflanzen möglichst vollständig zu erfassen (englisch)
Einzelnachweise
- BLAINVILLE, H. M. D. de (1822) – Analyse des principaux Travaux dans les Sciences physiques,publiés dans l’année 1821. Journal de Physique, de Chimie et d’Histoire naturelle, 94: LIV. (biodiversitylibrary.org)
- Zeit:Wo gibt’s denn so was?
- G.H.R. von Koenigswald: Begegnungen mit dem Vormenschen. dtv 269, München 1965, S. 25.
- Sertich JJW, Loewen MA (2010) A New Basal Sauropodomorph Dinosaur from the Lower Jurassic Navajo Sandstone of Southern Utah. PLoS ONE 5(3): e9789. doi:10.1371/journal.pone.0009789
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Palaontologie altgriechisch palaios palaios alt ὤn ōn Gen ὄntos ontos seiend und logie ist die Wissenschaft von den Lebewesen und Lebewelten der geologischen Vergangenheit Gegenstand palaontologischer Forschung sind Fossilien lateinisch fossilis ausgegraben das heisst in Sedimentgesteinen vorkommende korperliche Uberreste sowie sonstige Hinterlassenschaften und Zeugnisse von Lebewesen die alter als 10 000 Jahre sind Der franzosische Zoologe und Anatom Henri de Blainville fuhrte 1822 den Begriff Palaontologie ein der allmahlich die alteren Bezeichnungen Oryktologie griechisch ὀryktos oryktos ausgegraben und Petrefaktenkunde lateinisch petrefactum versteinert ersetzte GeschichteBaron Georges Cuvier gilt als Begrunder der Palaontologie Als Begrunder der modernen nach wissenschaftlichen Kriterien arbeitenden Palaontologie gilt der franzosische Naturforscher Georges Cuvier 1769 1832 Seine Ansicht dass Katastrophen das Leben auf der Erde jeweils komplett ausloschten und der Mensch erst 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Militararzt Eugene Dubois 1858 1940 und dem deutschen Palaontologen Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald 1902 1982 aufgenommen Zwischen 1997 und 2012 wurden in Deutschland 21 Palaontologie Professuren aufgegeben acht von 27 Hochschulstandorten wurden ganz gestrichen TeilgebieteAnalog zur Biologie rezenter Lebewesen der Lehre vom neuen Seienden kann die Palaontologie als historische Biologie folgendermassen aufgegliedert werden Die Palaozoologie umfasst die Palaontologie der wirbellosen Tiere ein Teilgebiet ist die die Lehre von fossilen Insekten die Wirbeltierpalaontologie diese kann in die Palaontologie der Fische der Amphibien und Reptilien der Vogel Palaornithologie und die der Saugetiere unterteilt werden Die Palaobotanik widmet sich den fossilen Pflanzen und beinhaltet unter anderem die Palynologie die Lehre von den fossilen Pollen und Sporen Hinzu kommt die Palichnologie die verschiedenste fossile Lebensspuren u a Trittsiegel und Fahrten Grabgange Frassspuren erforscht Die Palaontologie der Makrofossilien unterscheidet sich in ihrer Methodik von der Mikropalaontologie die unter Zuhilfenahme verschiedener Mikroskopie Techniken Mikrofossilien und die noch kleineren Nannofossilien untersucht Mikrofossilien konnen sowohl Uberreste von Mikroorganismen als auch mikroskopisch kleine Zeugnisse grosserer Lebewesen sein Palaontologen untersuchen Fossilien und fossile Organismengruppen unter einer Vielzahl von Gesichtspunkten und Fragestellungen Eine Einteilung in geologisch und biologisch orientierte Teilgebiete wird vorgenommen Geologische Teilgebiete Den Weg vom Absterben eines Individuums bis zum fertigen Fossil beschreibt die Fossilisationslehre Taphonomie Sie erklart ebenfalls die Bildung von so genannten Fossillagerstatten in denen Reste fossiler Lebewesen besonders zahlreich Konzentratlagerstatten oder besonders vollstandig erhalten sind Konservatlagerstatten Die zeitliche Einordnung und das Inbeziehungsetzen Korrelation von und deren Schichtgliedern anhand ihres Fossilinhalts ist der Gegenstand der Biostratigraphie Dafur werden von den Biostratigraphen unter anderem spezielle Leitfossilien auserkoren Die versucht den Bildungsraum eines Sedimentgesteins anhand seiner fossilen Lebewesen und Lebensspuren zu charakterisieren Biologische Teilgebiete Mit Hilfe der Vergleichenden Anatomie werden fossile Lebewesen in das System der Organismen eingeordnet Dabei wird die biologische Systematik angewandt Die Phylogenetik erforscht die Verwandtschaftsverhaltnisse fossiler Lebewesen Sie erstellt Stammbaume Dendrogramme Die Stammesgeschichten fossiler Tier und Pflanzengruppen werden seit den 1980er Jahren zunehmend mit Hilfe der so genannten Kladistik analysiert eine Methodik die das Quantifizieren von Verwandtschaftsgraden erlaubt Die funktionelle Morphologie interpretiert das Erscheinungsbild fossiler Lebewesen in Hinsicht auf ihre Funktion Palaobiologie Erganzt werden solche Analysen durch Hinweise auf die physikalischen und biochemischen Lebensvorgange fossiler Organismen mit denen sich die Palaophysiologie befasst Funktionsstorungen und Krankheitserscheinungen untersucht die Palaopathologie dieser Begriff wird auch in der Archaologie bei der Untersuchung menschlicher Uberreste verwendet Wachstum und Entwicklung Ontogenese urzeitlicher Lebewesen werden anhand von Tierskeletten Sklerochronologie Knochenhistologie oder Sprossachsen fossiler Pflanzen Dendrochronologie untersucht Wachstumsraten sowie innere und aussere Einflussfaktoren die die Entwicklung eines Individuums steuern konnen dadurch bestimmt werden Die Dendrochronologie junger Holzreste wird fur die Altersbestimmung archaologischer Fundstatten genutzt Die Lebensweisen fossiler Organismen ihre Beziehungen zur belebten und unbelebten Umwelt sowie urzeitliche Populationen und Lebensgemeinschaften sind Forschungsgegenstand der Palokologie Um urzeitliche Okosysteme zu verstehen ist die Berucksichtigung der Sedimentologie fossilfuhrender Gesteine erforderlich Die untersucht den Wandel der Verbreitungsgebiete und die Migrationsrouten fossiler Lebewesen im Verlauf der Erdgeschichte Sie liefert Hinweise zu fruheren Kontinent Ozean Konfigurationen siehe auch Plattentektonik und deren Einfluss auf die Evolution der Biosphare Verwandte ForschungszweigeDie Geobiologie ist ein Forschungsgebiet das sich mit den Wechselwirkungen zwischen der Biosphare und den abiotischen Komponenten des Systems Erde befasst Da Hinweise zum Wandel der Biosphare im Verlauf der Erdgeschichte im Wesentlichen in Form von Fossilien vorliegen ist geobiologische Forschung auf palaontologische Erkenntnisse angewiesen Die Astrobiologie erforscht unter welchen Bedingungen auf planetaren Welten einfache Lebensformen komplexe Lebensgemeinschaften und Zivilisationen entstehen Die Palaontologie kann dafur Hinweise zum Ursprung des Lebens auf der Erde zur Evolution von Okosystemen unter extremen Umweltbedingungen zur Diversifizierung und Hoherentwicklung des Lebens auf der Erde und zu den biologisch geologischen Vorbedingungen der menschlichen Kultur und Zivilisation liefern Palaoklimatologie Die Rekonstruktion der alteren Klimageschichte erfolgt im Wesentlichen mit Hilfe fossiler Lebewesen In den karbonatischen Skeletten mariner Organismen wie zum Beispiel Foraminiferen sind die Sauerstoff Isotopenverhaltnisse wie sie im Urozean zur Zeit der Skelettabscheidung vorherrschten konserviert Da sich die Isotopenverhaltnisse oberflachennah je nach Wassertemperatur einstellen kann aus den massenspektrometrischen Messungen dieser Verhaltnisse eine Temperaturkurve abgeleitet werden Fossilien liefern neben klimaindikativen Sedimenten wie Moranenablagerungen oder Riffkalksteinen auch Hinweise zur fruheren Lage von Klimazonen So lassen sich Okozonen mit Hilfe von Pflanzen mikro fossilien nachzeichnen Die Palaogeographie kann zur Rekonstruktion der fruheren Lage von Kontinenten und Ozeanen die geographische Verbreitung fossiler Lebewesen Palaobiogeographie hinzuziehen Die Palaochemie beschaftigt sich u a mit der chemischen Untersuchung fossiler Funde Die Palaoanthropologie befasst sich mit der Stammesgeschichte des Menschen Sie ist als Teil der Anthropologie eine Hilfswissenschaft der Ur und Fruhgeschichte und wird als Teil derselben gelehrt MethodenGeologische Kartierung Skelett des Dinosauriers in Fundlage B Die weissen Knochen waren an der Oberflache sichtbar Quelle Sertich u Loewen 2010 Der gezielten Suche nach Fossilien in einer palaontologischen Grabung geht die geologische Kartierung der mutmasslich fossilfuhrenden Sedimentgesteine voraus Ziel ist es neue Fundpunkte zu finden die Lage der bereits bekannten Fundhorizonte zu benachbarten Schichten und Gesteinseinheiten aufzuklaren und den Ablagerungsraum sedimentologisch naher zu charakterisieren zum Beispiel ob Sedimente in einem See oder in einem Meer gebildet wurden Eine derartige Ubersichtskartierung entfallt falls das Alter die stratigraphische Einordnung und die Lithologie der fossilfuhrenden Gesteine bereits hinreichend bekannt sind Palaontologische Grabung Eine systematische palaontologische Grabung erfolgt Schicht fur Schicht vom Hangenden das heisst beginnend mit der oben aufliegenden jungsten Schicht zum Liegenden das heisst in Richtung der darunter liegenden alteren Schichten Begleitend zur Fossiliensuche ist die Geologie der abgetragenen Schichten genau zu beschreiben Die Horizonte werden durchnummeriert Die Nummerierung wird auf die Fossilfundstucke ubertragen so dass sie exakt den Horizonten zugeordnet werden konnen Falls grossere Organismenreste wie beispielsweise Dinosaurier Skelette Ziel der Grabung sind ist die Lage einzelner Knochen und Skelettteile innerhalb einer Schicht mit Hilfe eines daruber gelegten Rasters exakt zu dokumentieren Das ist wichtig um z B Sterbehaltungen oder Ablagerungs und Transportprozesse zu rekonstruieren und Knochen unterschiedlicher Individuen auseinanderzuhalten Fur die Gewinnung von Mikrofossilien werden Gesteinsproben der einzelnen Horizonte genommen und spater im Labor aufbereitet Praparation und Aufbereitung Praparationslabor im Field Museum of Natural History in Chicago USA Noch vor Ort werden brocklige Fossilreste geklebt bzw mit alkoholloslichen Chemikalien fur die spatere Praparation fixiert Zum Schutz von Knochenfunden kann auch die Ummantelung mit Gips erforderlich sein Falls Fossilien auf mehrere Gesteinsplatten verteilt sind werden diese oft an der Bruchstelle wieder zusammengeklebt Die spatere Praparation der Fossilien im Labor erfolgt meistens mechanisch das heisst mit Skalpell und Prapariernadeln Druckluftmeissel Airtool unter der Lupe oder unter Verwendung eines Stereomikroskops Mit Hilfe von Rontgenstrahlung konnen vom Gestein verdeckte Fossilienteile lokalisiert werden Schadigungen bei der Praparation werden auf diese Weise vermieden Oftmals lassen sich Mikrofossilien mit Hilfe von Saureatzung oder anderen nasschemischen Verfahren aus dem Gestein herauslosen siehe Mikropalaontologie Dokumentation Beschreibung Klassifikation Wichtig fur die weitere Analyse der Fossilien ist die Darstellung mit verschiedenen Methoden d h zeichnerisch fotografisch und gegebenenfalls zur Sichtbarmachung filigraner Strukturen mit dem Rasterelektronenmikroskop Die fotografische und oder zeichnerische Dokumentation bildet die Grundlage fur die Beschreibung und Interpretation eines Fossilfunds und dessen systematische Einordnung In diesem Rahmen kann auch die Benennung eines neuen Taxons erfolgen Rekonstruktion Aus der Fossilzeichnung kann unter Berucksichtigung bereits bekannter Exemplare und oder Vertreter verwandter Gruppen der ursprungliche Skelettzusammenhang bei Tieren oder Organzusammenhang z B bei Pflanzen rekonstruiert werden Eine Rekonstruktion des Lebensbildes kann im Anschluss erfolgen Dabei fliessen Interpretationen zur Funktion Lebens und Fortbewegungsweise des fossilen Lebewesens mit ein Gegebenenfalls wird auch der Todesvorgang des Tieres rekonstruiert Palokologische Auswertung der Gelandedaten Da die Fossilinhalte aller Fundschichten genau dokumentiert sind kann in dem Fall dass die jeweiligen Organismenreste nicht von verschiedenen Ursprungsorten antransportiert wurden sondern aus demselben Okosystem stammen eine Analyse der Faunen und Florenzusammensetzung und im Anschluss eine Rekonstruktion des Nahrungsnetzes erfolgen Die sedimentologische Beschreibung liefert erganzende Hinweise zu Transport und Ablagerungsprozessen die zur Bildung des fossilfuhrenden Gesteins fuhrten Umgekehrt liefern Fossilien den Geologen Aussagen zur Natur des Sedimentationsraums zum Beispiel wenn die vorherrschenden Fossiliengruppen nur unter ganz bestimmten Umweltbedingungen z B am Meeresboden in ungetrubtem Wasser bei Temperaturen zwischen 18 und 20 C und einer Salinitat lt 2 5 vorkamen Der vertikalen Abfolge von Horizonten entspricht eine zeitliche Durch den Vergleich der Lebensgemeinschaften verschiedener Horizonte kann auf die Entwicklungsgeschichte eines vorzeitlichen Okosystems geschlossen werden Statistische Methoden Falls die Stichproben gross genug sind das heisst von einer Art genugend Individuen in einem Horizont gefunden und dokumentiert wurden konnen diese als Aquivalent zu einer naturlichen Population in Hinsicht auf die Variabilitat von Korpermerkmalen untersucht werden Auch die Zusammensetzung des Okosystems kann gegebenenfalls quantitativ erfasst werden z B Rauber Beute Zahlenverhaltnisse Geochemische Analysen Der Chemismus von Gewassern kann Einfluss auf die Zusammensetzung von Skeletten und Gehausen haben Oftmals sind in akkretionar wachsenden Hartteilen jahres und tageszeitliche Schwankungen der chemischen und Isotopen Zusammensetzung zu verzeichnen Diese lassen sich zum Teil klimatisch interpretieren siehe auch Palaoklimatologie Die chemische Zusammensetzung von Skeletten lasst sich z B mit Hilfe von Mikrosondenanalysen aufklaren Die Analyse der Isotopenzusammensetzung erfordert massenspektroskopische Verfahren Histologische Untersuchungen Die mikroskopische Analyse von Dunnschliffen die von Knochen oder Gehausen angefertigt wurden liefert Aussagen zum Wachstum und zur fruheren Gewebebeschaffenheit der jeweiligen Hartteile Sie enthalten mitunter wichtige Anhaltspunkte zur Physiologie und Ontogenese des Hartteilbildners Biomechanische Modelle Bei vollstandiger Erhaltung von Skeletten konnen Bewegungsablaufe fossiler Tiere in Form von Computermodellen simuliert werden Auf diese Weise ist es moglich bestimmte Verhaltens und Lebensweisen auszuschliessen oder als wahrscheinlich anzunehmen Phylogenetische Analysen Verwandtschaftsverhaltnisse und Stammbaume fossiler Organismengruppen werden heute im Wesentlichen durch Methoden der rechnergestutzten Kladistik ermittelt Dabei werden Merkmalskombinationen der zu untersuchenden fossilen Arten miteinander verglichen und Stammbaume in Form von Verzweigungsschemata Kladogrammen nach dem Prinzip der Sparsamkeit errechnet Dementsprechend reprasentieren die Ergebnisse dieser Analysen den mutmasslichen Verlauf der Evolution unter der Annahme moglichst weniger Evolutionsschritte Stratigraphische Beziehung Korrelation Alle fossilen Arten die eine Fundstatte hervorbringt kommen in einem bestimmten relativ engen geologischen Zeitraum vor Falls diese Arten auch von anderen Fundorten bekannt sind folgt daraus ein moglicher gemeinsamer Bildungszeitraum der verschiedenen Fundschichten Der Vergleich mehrerer Sedimentgesteinsabfolgen die bestimmte Fossilien sowie durch geochronologische Methoden datierbare Vulkanite wie z B Tuffe enthalten ermoglicht die Zuweisung genauerer Alter das heisst solcher mit geringeren Fehlerspannen Besonders gut entwickelt ist die biostratigraphische Untergliederung von uberwiegend terrestrischen Sedimenten des Kanozoikums in Europa mit Hilfe von Landsaugetierresten Siehe auchFossilbericht Fossiliensammler Liste von Palaontologen Liste palaontologischer MuseenLiteraturMichael J Benton Palaontologie der Wirbeltiere Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen 2007 ISBN 978 3 89937 072 0 Michael J Benton David A T Harper Basic Palaeontology Pearson Harlow 1997 ISBN 0 582 22857 3 Patrick J Brenchley David A T Harper Palaeoecology Ecosystems environments and evolution Chapman amp Hall London 1998 ISBN 0 412 43450 4 Zoe Lescaze Palao Art Darstellungen der Urgeschichte Taschen Koln 2017 ISBN 978 3 8365 6584 4 Daneben veroffentlichte der Verlag das gleiche Buch in englischer franzosischer und spanischer Sprache Jorg Mutterlose Bernhard Ziegler Einfuhrung in die Palaobiologie I Allgemeine Palaontologie 6 neu bearbeitete und erganzte Auflage Schweizerbart Stuttgart 2018 ISBN 978 3 510 65415 4 Arno Hermann Muller Lehrbuch der Palaozoologie Band 1 Allgemeine Grundlagen 5 Auflage Fischer Jena 1992 ISBN 3 334 60378 4 Hans D Pflug Die Spur des Lebens Palaontologie chemisch betrachtet Springer Berlin 1984 ISBN 0 387 13465 4 Derek Turner Paleontology A Philosophical Introduction Cambridge University Press 2011 ISBN 978 0 521 13332 6 Alan C Love Review Notre Dame Philosophical Reviews NDPR 18 Dezember 2011 WeblinksCommons Palaontologie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Palaontologe Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary Palaontologie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikisource Palaontologie Quellen und Volltexte Literatur von und uber Palaontologie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Einfuhrung in die Palaontologie Memento vom 22 Marz 2019 im Internet Archive Webprasenz der Osterreichischen Palaontologischen Gesellschaft Geology Palaeontology and Geobiology for Students Teachers and Everybody Wissenswertes rund um die Palaontologie und eng verwandte Geowissenschaften Domain betrieben von Reihold Leinfelder aktuell gehostet auf dem Server der FU Berlin teils Deutsch teils Englisch Teaching Documents about Palaeontology and Palaeoecology Liste von Links auf Websites Webpages von Medienplattformen und Literatur empfehlungen 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