Paritätsverletzung bezeichnet in der Physik die 1956 entdeckte Tatsache dass es physikalische Prozesse gibt die in einer
Paritätsverletzung

Paritätsverletzung bezeichnet in der Physik die 1956 entdeckte Tatsache, dass es physikalische Prozesse gibt, die in einer spiegelverkehrt aufgebauten Welt anders ablaufen als in einem Spiegelbild der normalen Welt. Anders gesagt: Ein solcher paritätsverletzender Prozess, der im Spiegel beobachtet wird, unterscheidet sich von dem Prozess, der in einer spiegelverkehrten, aber sonst identisch aufgebauten Versuchsanordnung wirklich abläuft.
Der Name Paritätsverletzung bedeutet genauer Verletzung der Erhaltung der Parität. Die Größe Parität wird in der Quantenmechanik definiert, um den Symmetriecharakter einer Wellenfunktion gegenüber Raumspiegelung zu beschreiben. Diese „Raumspiegelung“ ist auch gemeint, wenn man in diesem Zusammenhang davon spricht, dass physikalische Gesetzmäßigkeiten oder Abläufe „spiegelsymmetrisch“ sind.
Paritätsverletzende Prozesse sind ausschließlich bei der schwachen Wechselwirkung bekannt. Die anderen Grundkräfte der Physik (Gravitation, elektromagnetische Wechselwirkung, starke Wechselwirkung) sind paritätserhaltend. Diese drei Grundkräfte bestimmen aber die Vorgänge des täglichen Lebens; daher ist es nicht einfach, Paritätsverletzungen zu beobachten. So war es lange Zeit wissenschaftliche Lehrmeinung, die Natur sei ausschließlich von spiegelsymmetrischen Gesetzen beherrscht. Eine Paritätsverletzung wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts für ausgeschlossen gehalten. Der Nachweis des Gegenteils gelang 1956 den Gruppen um C.S. Wu am Beispiel der -Radioaktivität und, fast zeitgleich, um Leon Max Lederman am Beispiel des Zerfalls polarisierter Myonen.
Als Eigenwerte der quantenmechanischen Parität gibt es nur die Quantenzahlen +1 (symmetrisch) und −1 (antisymmetrisch). Fast immer haben die Energieniveaus von Atomen, Molekülen etc. in sehr guter Näherung eine bestimmte Parität (+1 oder −1), manche häufig benutzte Wellenfunktionen (z. B. die ebene Welle) aber nicht. Solange an einem Prozess die schwache Wechselwirkung nicht beteiligt ist, bleibt der Symmetriecharakter so erhalten, wie er zu Beginn vorliegt (Paritätserhaltung der Wellenfunktion des gesamten Systems). Wenn z. B. ein angeregtes Atom durch die elektromagnetische Wechselwirkung ein Lichtquant erzeugt, das für sich die Parität −1 besitzt, dann muss das Atom in seinem Endzustand entgegengesetzte Parität zum Anfangszustand haben (Paritäts-Auswahlregel). Lichtquant und Atom zusammengenommen haben im Endzustand dann dieselbe Parität wie der Anfangszustand. Bei Prozessen der schwachen Wechselwirkung hingegen (z. B. -Radioaktivität, schwacher Zerfall von instabilen Elementarteilchen) entsteht aus einem Anfangszustand mit reiner Parität ein Endzustand mit gleich großen Anteilen beider Paritäten, also maximaler Mischung. Daher wird die Paritätsverletzung durch die schwache Wechselwirkung als maximal bezeichnet.
Entdeckung der Paritätsverletzung
Die Paritätsverletzung wurde schon einmal 1928 entdeckt und richtig publiziert, aber als Messfehler angesehen, weil sie nicht zur damaligen Lehrmeinung der Paritätserhaltung passte. Aus dem gleichen Grund wurde damals auch die von Hermann Weyl vorgeschlagene und heute gebräuchliche Beschreibung von Elektronen (und Neutrinos) in Form des 2-komponentigen Spinors abgelehnt.
1956 veröffentlichten Tsung-Dao Lee und Chen Ning Yang die Vermutung, dass das „τ-θ-Rätsel“ beim Zerfall des Kaons damit aufzuklären sei, dass bei der schwachen Wechselwirkung, im Gegensatz zur Gravitation, zur starken und zur elektromagnetischen Wechselwirkung, die Parität nicht erhalten bleibt. Sie wiesen darauf hin (in Unkenntnis der Arbeit von Cox et al. aus dem Jahr 1928), dass diese Frage noch nie genau geprüft worden sei, und konnten mehrere spezielle Experimente dafür vorschlagen. Dafür erhielten sie schon 1957 den Nobelpreis für Physik, nachdem Chien-Shiung Wu in einem bahnbrechenden Experiment diese Vermutung bestätigt hatte: Die Winkelverteilung der -Strahlen (Elektronen) hat in einer spiegelverkehrt aufgebauten Apparatur tatsächlich nicht dieselbe Form wie im Spiegelbild des originalen Aufbaus.
Das Prinzip des Wu-Experiments wird anhand der Abbildung erläutert: Im originalen Aufbau (links in der Abb.) wird eine radioaktive 60Co-Quelle von oben mit einem Detektor beobachtet, der die nach oben fliegenden Elektronen der -Strahlung zählt. Die Quelle befindet sich in einem Elektromagneten, dessen Spule von unten nach oben von Elektronen durchflossen wird. Rechts daneben steht ein ebener Spiegel. Im Spiegelbild zählt der Detektor genau so viel -Elektronen wie in der realen Apparatur links. Bei der Wahl der Spiegelebene (senkrecht zur Zeichenebene längs der gestrichelten Mittelgerade) ist die Richtung von unten nach oben auch im Spiegelbild die von unten nach oben. Die Stromrichtung in den Zuleitungskabeln, die Stellung des Detektors und die Flugrichtung der gezählten -Elektronen sind daher im Spiegelbild dieselben wie in der Apparatur links vom Spiegel. Eine zweite, spiegelverkehrte Apparatur wird nun genau so gebaut und betrieben, wie es das Spiegelbild vorgibt (rechts in der Abb.). Bei Paritätserhaltung müsste der Prozess in ihr genau so ablaufen wie es das Spiegelbild des originalen Prozesses zeigt. Der Detektor der spiegelverkehrten Apparatur zählt aber deutlich weniger -Elektronen. Folglich ist die Paritätserhaltung verletzt.
Zur Kontrolle wird mit dem Detektor auch die -Strahlung beobachtet, die durch die (paritätserhaltende) elektromagnetische Wechselwirkung entsteht. Hier stimmt die Beobachtung in der spiegelverkehrten Apparatur mit dem Spiegelbild (und der Original-Apparatur) genau überein. (Formeln finden sich unten)
Im wirklichen Experiment hat Wu die spiegelverkehrte Apparatur nicht real nachgebaut, sondern in der Original-Apparatur einfach die Stromrichtung umgepolt und damit das Magnetfeld, in dem sich die Strahlenquelle befand. Das bloße Umpolen bedeutet hier das gleiche wie der spiegelverkehrte Nachbau, denn der einzige physikalische Unterschied beider Aufbauten besteht darin, dass die gespiegelte Magnetspule den entgegengesetzten Schraubensinn hat und daher bei gleichem Strom das entgegengesetzte Magnetfeld erzeugt. Man kann die beobachtete Paritätsverletzung daher auch allein mit Hilfe der beiden Bewegungsrichtungen der Elektronen in den Zuleitungskabeln der Spule bzw. in der Vorzugsrichtung der -Strahlen ausdrücken: Im originalen Aufbau sind sie parallel und in seinem Spiegelbild deshalb auch, in der Wirklichkeit der spiegelverkehrt gebauten Apparatur aber entgegengesetzt.
Weitere Details werden unter Wu-Experiment behandelt. Angeregt durch das Wu-Experiment gelang Richard L. Garwin, Leon M. Lederman und innerhalb eines Monats danach ein viel einfacherer Nachweis der Paritätsverletzung durch die schwache Wechselwirkung, diesmal anhand der nicht spiegelsymmetrischen Winkelverteilung der Elektronen, die beim Zerfall polarisierter Myonen entstehen. Sie waren mit der Ausarbeitung sogar eher fertig als die Gruppe um C. S. Wu, ließen ihr aber bei der Veröffentlichung den Vortritt.
Erklärung der Paritäts-Verletzung
Problem der Anschauung
Die Paritätsverletzung widerspricht der unmittelbaren Anschauung, denn ein mechanischer Apparat, der in spiegelbildlichem Nachbau nicht genau so funktionieren würde wie das Original, liegt außerhalb unserer Vorstellungsmöglichkeiten. Diese befinden sich vielmehr im Einklang mit allen praktischen Erfahrungen in der makroskopischen Welt, die vollständig von den paritätserhaltenden Wechselwirkungen Schwerkraft und Elektromagnetismus bestimmt werden.
Chiralität
Die physikalische Erklärung der Paritätsverletzung fußt auf der Chiralität, d. h. der Möglichkeit, nach der Dirac-Theorie bei jedem Fermion (wie Elektron, Proton, Neutron, Neutrino) einen rechtshändigen und einen linkshändigen Anteil zu identifizieren. Die Paritätsverletzung wird dadurch erklärt, dass die schwache Wechselwirkung der Fermionen nicht an beiden Anteilen gleich stark ansetzt, sondern überhaupt nur am links-chiralen (bei Antifermionen nur am rechts-chiralen). Da eine Raumspiegelung bei den Teilchen und den Antiteilchen diese beiden chiralen Anteile miteinander vertauscht, würde eine mitgespiegelte schwache Wechselwirkung nun an der jeweils anderen Komponente ansetzen (bei Teilchen an der rechtshändigen, bei Antiteilchen an der linkshändigen), die wirkliche schwache Wechselwirkung im spiegelverkehrt nachgebauten Experiment aber nicht. Ein Vorgang im spiegelverkehrten Nachbau kann sich daher von dem Spiegelbild des originalen Vorgangs unterscheiden.
Für Fermionen mit (nahezu) Lichtgeschwindigkeit ist die Chiralität (nahezu) identisch mit der Helizität . Diese heißt auch longitudinale Polarisation, denn sie bemisst den Grad der Ausrichtung des Spins längs der Flugrichtung: Bei liegt der Spin in Flugrichtung, bei entgegengesetzt. Allgemein hat bei Geschwindigkeit ein chiral rechtshändiges Teilchen die Helizität , ein chiral linkshändiges . Jedes Teilchen, das sich nicht mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, besteht zu Anteilen aus beiden chiralen Komponenten. Bei sind beide Anteile gleich groß, bei geht der eine gegen 0, der andere gegen 1. Als Konsequenz haben z. B. hochenergetische Elektronen mit dem "Spin nach vorne" (also positiver Helizität) nur eine kleine links-chirale Komponente, mit der sie an der schwachen Wechselwirkung teilnehmen können.
Chiralität bei der Beta-Radioaktivität
Der Beta-Minus-Zerfall eines Atomkerns beruht auf der Umwandlung eines Neutrons in ein Proton, wobei ein Elektron und ein Antineutrino entstehen. Der linkshändige Anteil eines Neutrons sendet ein virtuelles W−-Boson aus, wodurch es zum Proton wird, während das W−-Boson sofort in ein linkshändiges Elektron und ein rechtshändiges Antineutrino zerstrahlt. Da das Antineutrino praktisch nur mit Lichtgeschwindigkeit emittiert wird, hat es immer maximale longitudinale Polarisation . Messungen der Polarisation an Elektronen und Neutrinos aus der -Radioaktivität haben dieses Bild bestätigt (siehe z. B. das Goldhaber-Experiment).
Chiralität beim Zerfall des geladenen Pions π−
Ein negativ geladenes Pion zerfällt fast ausschließlich in ein Myon und ein Myon-Antineutrino
- ,
und nur zu 0,0123 % in ein Elektron und ein Elektron-Antineutrino
- ,
obwohl dieser zweite Zerfallskanal allein wegen der höheren kinetischen Energie von Elektron und Antineutrino wahrscheinlicher sein müsste als der erste.
Die einfachste Möglichkeit der Erklärung dieses Verzweigungsverhältnisses beruht auf der Paritätsverletzung. Das Pion hat Spin 0, daher müssen die Spins von Myon (bzw. Elektron) und Antineutrino entgegengesetzt sein. Dabei hat das nahezu masselose Antineutrino als rechtshändiges Antiteilchen seinen Spin praktisch parallel zur Flugrichtung. Da wegen der Impulserhaltung auch die Flugrichtungen beider Teilchen entgegengesetzt sind, muss auch beim Myon (bzw. Elektron) der Spin parallel zu seiner Flugrichtung gerichtet sein, also positive Helizität vorliegen. Bei positiver Helizität geht aber der links-chirale Anteil gegen 0, je näher die Geschwindigkeit des Teilchens der Lichtgeschwindigkeit kommt. Nun liegt die kinetische Energie des Elektrons wegen seiner geringen Masse um ein Vielfaches über seiner Ruheenergie , es hat also, ganz anders als das Myon, schon nahezu Lichtgeschwindigkeit. Folglich ist beim Elektron der links-chirale Anteil, von dem allein seine Erzeugung durch die schwache Wechselwirkung abhängt, um etwa fünf Größenordnungen unterdrückt. Das erklärt das beobachtete Häufigkeitsverhältnis beider Zerfallsarten.
Dieses in vielen Lehrbüchern wiedergegebene Argument wird dahingehend kritisiert, dass für das Verzweigungsverhältnis nicht die Paritätsverletzung durch die schwache Wechselwirkung verantwortlich ist, sondern deren Charakter, eine vektorielle Wechselwirkung zu sein. Unterstellt, die schwache Wechselwirkung würde Teilchen und Antiteilchen nicht ausschließlich als links- bzw. rechts-chiral erzeugen, sondern gleich häufig auch im umgekehrten Sinn, dann würde sie die Parität erhalten, aber aufgrund ihres Vektorcharakters trotzdem ein Teilchen zusammen mit einem Antiteilchen nur mit entgegengesetzten Chiralitäten erzeugen können. Nach wie vor schreiben aber die Impuls- und Drehimpulserhaltung dem beim -Zerfall entstehenden Teilchen und Antiteilchen gleiche Helizitäten vor; es ergibt sich für den Zerfallsweg zum Elektron daher auf jeden Fall dieselbe Behinderung wie vorstehend beschrieben. Der Vektorcharakter der schwachen Wechselwirkung wiederum folgt schon aus ihrer Konstruktion in Gestalt einer Eichtheorie. Es gibt zwei mögliche vektorielle Subtypen, die vektoriellen (V) bzw. axialvektoriellen (A) Charakter haben (s. V-A-Theorie). Die Paritätsverletzung kommt durch ein bestimmtes Zusammenwirken beider in der schwachen Wechselwirkung zustande. Im Unterschied hierzu beruhen die elektromagnetische Wechselwirkung und die Starke Wechselwirkung, die auch als Eichtheorie formuliert sind und infolgedessen auch Vektorcharakter haben, nur auf dem Vektoranteil. Daher ist bei diesen beiden die Parität erhalten. Bemerkenswert am Vektorcharakter ist auch, dass von den im Rahmen der Dirac-Theorie prinzipiell möglichen fünf Formen einer Wechselwirkung nur die beiden vektoriellen Formen zu einer Paritätsverletzung führen können.
Chiralität beim Zerfall des Myons μ
Myonen, die beim Zerfall eines Pions entstehen, sind aufgrund der Paritätsverletzung durch die schwache Wechselwirkung vollständig in Flugrichtung polarisiert (s. vorigen Abschnitt). Wenn sie (nach dem vollständigen Abbremsen in Materie) gemäß
zerfallen, bewirkt die schwache Wechselwirkung eine unsymmetrische Winkelverteilung der Elektronen . Zum Beispiel werden Elektronen hoher Energie bevorzugt entgegengesetzt zur Richtung des Myon-Spins emittiert. Das lässt sich damit erklären, dass ein Elektron hoher Energie nur entstehen kann, wenn die beiden anderen Teilchen zur Erhaltung des Gesamtimpulses parallel in die zum Elektron entgegengesetzte Richtung fliegen. Da sie als Neutrino und Antineutrino entgegengesetzte Helizitäten haben, sind auch ihre beiden Drehimpulse entgegengesetzt und addieren sich damit zu 0. Die Richtung des Elektron-Spins liegt damit fest, es ist der ursprüngliche Drehimpuls des Myons. Da die schwache Wechselwirkung beim Zerfall nur die chiral linkshändige Komponente des Elektrons entstehen lässt, erzeugt sie mit größter Wahrscheinlichkeit die Elektronen, die entgegengesetzt zu ihrem Spin emittiert werden, hier also entgegengesetzt zur ursprünglichen Flugrichtung des Myons. Dasselbe Phänomen zeigt sich mit umgekehrtem Vorzeichen auch beim Zerfall des positiven Pions , gefolgt von . Hier fliegen die Positronen also vornehmlich in Richtung des Spins des , der seinerseits entgegen seiner ursprünglichen Flugrichtung liegt.
Siehe auch
- CP-Verletzung
Literatur
- Theo Mayer-Kuckuk: Der gebrochene Spiegel: Symmetrie. Symmetriebrechung und Ordnung in der Natur. Birkhäuser, Basel 1989.
- Jörn Bleck-Neuhaus: Elementare Teilchen. Moderne Physik von den Atomen bis zum Standard-Modell. Springer, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-540-85299-5, Kap. 12.2, 7.2.
- James Bjorken, Sidney Drell: Relativistische Quantenmechanik. Bibliographisches Institut, Mannheim 1990, ISBN 3-411-00098-8 (BI Hochschultaschenbücher; 98/98a) engl. Originalausgabe: Relativistic Quantum Mechanics. McGraw-Hill, New York 1964, ISBN 0-07-005493-2.
- Walter Greiner: Relativistische Quantenmechanik. Wellengleichungen. Band 6, ISBN 3-8171-1022-7.
- Walter Greiner, Berndt Müller: Eichtheorie der schwachen Wechselwirkung. 2. Auflage. Harri Deutsch, 1995, ISBN 3-8171-1427-3, S. 272
Anmerkungen
- Das ist nicht wie im ebenen Spiegel die Umkehrung nur der Koordinate auf der Spiegelnormalen , sondern aller drei Koordinatenachsen und heißt auch Punktspiegelung. Beide Spiegelungen unterscheiden sich nur noch durch eine 180°-Drehung um die z-Achse.
- Die Formeln für die Winkelverteilung sind:
- Elektronen:
- Photonen :
- Zum Beispiel müsste man sich vorstellen können, was bei einer normalen Holzschraube zwischen dem Gewinde und dem Holz passiert, wenn sie die Parität verletzt, also beim Hineindrehen herauskommt.
Einzelnachweise
- C. S. Wu, E. Ambler, R. W. Hayward, D. D. Hoppes, R. P. Hudson: Experimental Test of Parity Conservation in Beta Decay. In: Physical Review. 105. Jahrgang, 1957, S. 1413–1415, doi:10.1103/PhysRev.105.1413.
- Richard L. Garwin, Leon M. Lederman, Marcel Weinrich: Observations of the Failure of Conservation of Parity and Charge Conjugation in Meson Decays: the Magnetic Moment of the Free Muon. In: Physical Review. 105. Jahrgang, 1957, S. 1415–1417, doi:10.1103/PhysRev.105.1415.
- R. T. Cox, C. G. McIlwraith, B. Kurrelmeyer: Apparent evidence of polarization in a beam of β-rays, Proc. Natl. Acad. Sci USA, Bd. 14 (Nr. 7), S. 544 (1928)
- T. D. Lee, C. N. Yang: Question of Parity Conservation in Weak Interactions. In: Physical Review. 104. Jahrgang, 1956, S. 254–258, doi:10.1103/PhysRev.104.254 (englisch).
- Jörn Bleck-Neuhaus: Elementare Teilchen. Von den Atomen über das zum Standard-Modell bis zum Higgs-Boson (Kap. 12.2). 2. Auflage. Springer, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-32578-6.
Autor: www.NiNa.Az
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Paritatsverletzung bezeichnet in der Physik die 1956 entdeckte Tatsache dass es physikalische Prozesse gibt die in einer spiegelverkehrt aufgebauten Welt anders ablaufen als in einem Spiegelbild der normalen Welt Anders gesagt Ein solcher paritatsverletzender Prozess der im Spiegel beobachtet wird unterscheidet sich von dem Prozess der in einer spiegelverkehrten aber sonst identisch aufgebauten Versuchsanordnung wirklich ablauft Der Name Paritatsverletzung bedeutet genauer Verletzung der Erhaltung der Paritat Die Grosse Paritat wird in der Quantenmechanik definiert um den Symmetriecharakter einer Wellenfunktion gegenuber Raumspiegelung zu beschreiben Diese Raumspiegelung ist auch gemeint wenn man in diesem Zusammenhang davon spricht dass physikalische Gesetzmassigkeiten oder Ablaufe spiegelsymmetrisch sind Paritatsverletzende Prozesse sind ausschliesslich bei der schwachen Wechselwirkung bekannt Die anderen Grundkrafte der Physik Gravitation elektromagnetische Wechselwirkung starke Wechselwirkung sind paritatserhaltend Diese drei Grundkrafte bestimmen aber die Vorgange des taglichen Lebens daher ist es nicht einfach Paritatsverletzungen zu beobachten So war es lange Zeit wissenschaftliche Lehrmeinung die Natur sei ausschliesslich von spiegelsymmetrischen Gesetzen beherrscht Eine Paritatsverletzung wurde bis Mitte des 20 Jahrhunderts fur ausgeschlossen gehalten Der Nachweis des Gegenteils gelang 1956 den Gruppen um C S Wu am Beispiel der b displaystyle beta Radioaktivitat und fast zeitgleich um Leon Max Lederman am Beispiel des Zerfalls polarisierter Myonen Als Eigenwerte der quantenmechanischen Paritat gibt es nur die Quantenzahlen 1 symmetrisch und 1 antisymmetrisch Fast immer haben die Energieniveaus von Atomen Molekulen etc in sehr guter Naherung eine bestimmte Paritat 1 oder 1 manche haufig benutzte Wellenfunktionen z B die ebene Welle aber nicht Solange an einem Prozess die schwache Wechselwirkung nicht beteiligt ist bleibt der Symmetriecharakter so erhalten wie er zu Beginn vorliegt Paritatserhaltung der Wellenfunktion des gesamten Systems Wenn z B ein angeregtes Atom durch die elektromagnetische Wechselwirkung ein Lichtquant erzeugt das fur sich die Paritat 1 besitzt dann muss das Atom in seinem Endzustand entgegengesetzte Paritat zum Anfangszustand haben Paritats Auswahlregel Lichtquant und Atom zusammengenommen haben im Endzustand dann dieselbe Paritat wie der Anfangszustand Bei Prozessen der schwachen Wechselwirkung hingegen z B b displaystyle beta Radioaktivitat schwacher Zerfall von instabilen Elementarteilchen entsteht aus einem Anfangszustand mit reiner Paritat ein Endzustand mit gleich grossen Anteilen beider Paritaten also maximaler Mischung Daher wird die Paritatsverletzung durch die schwache Wechselwirkung als maximal bezeichnet Entdeckung der Paritatsverletzung Hauptartikel Wu Experiment Prinzip des Nachweises der Paritatsverletzung im Wu Experiment Hellblau eingezeichnet sind nur die Elektronen die in Vorzugsrichtung emittiert werden Die Paritatsverletzung wurde schon einmal 1928 entdeckt und richtig publiziert aber als Messfehler angesehen weil sie nicht zur damaligen Lehrmeinung der Paritatserhaltung passte Aus dem gleichen Grund wurde damals auch die von Hermann Weyl vorgeschlagene und heute gebrauchliche Beschreibung von Elektronen und Neutrinos in Form des 2 komponentigen Spinors abgelehnt 1956 veroffentlichten Tsung Dao Lee und Chen Ning Yang die Vermutung dass das t 8 Ratsel beim Zerfall des Kaons damit aufzuklaren sei dass bei der schwachen Wechselwirkung im Gegensatz zur Gravitation zur starken und zur elektromagnetischen Wechselwirkung die Paritat nicht erhalten bleibt Sie wiesen darauf hin in Unkenntnis der Arbeit von Cox et al aus dem Jahr 1928 dass diese Frage noch nie genau gepruft worden sei und konnten mehrere spezielle Experimente dafur vorschlagen Dafur erhielten sie schon 1957 den Nobelpreis fur Physik nachdem Chien Shiung Wu in einem bahnbrechenden Experiment diese Vermutung bestatigt hatte Die Winkelverteilung der b displaystyle beta Strahlen Elektronen hat in einer spiegelverkehrt aufgebauten Apparatur tatsachlich nicht dieselbe Form wie im Spiegelbild des originalen Aufbaus Das Prinzip des Wu Experiments wird anhand der Abbildung erlautert Im originalen Aufbau links in der Abb wird eine radioaktive 60Co Quelle von oben mit einem Detektor beobachtet der die nach oben fliegenden Elektronen der b displaystyle beta Strahlung zahlt Die Quelle befindet sich in einem Elektromagneten dessen Spule von unten nach oben von Elektronen durchflossen wird Rechts daneben steht ein ebener Spiegel Im Spiegelbild zahlt der Detektor genau so viel b displaystyle beta Elektronen wie in der realen Apparatur links Bei der Wahl der Spiegelebene senkrecht zur Zeichenebene langs der gestrichelten Mittelgerade ist die Richtung von unten nach oben auch im Spiegelbild die von unten nach oben Die Stromrichtung in den Zuleitungskabeln die Stellung des Detektors und die Flugrichtung der gezahlten b displaystyle beta Elektronen sind daher im Spiegelbild dieselben wie in der Apparatur links vom Spiegel Eine zweite spiegelverkehrte Apparatur wird nun genau so gebaut und betrieben wie es das Spiegelbild vorgibt rechts in der Abb Bei Paritatserhaltung musste der Prozess in ihr genau so ablaufen wie es das Spiegelbild des originalen Prozesses zeigt Der Detektor der spiegelverkehrten Apparatur zahlt aber deutlich weniger b displaystyle beta Elektronen Folglich ist die Paritatserhaltung verletzt Zur Kontrolle wird mit dem Detektor auch die g displaystyle gamma Strahlung beobachtet die durch die paritatserhaltende elektromagnetische Wechselwirkung entsteht Hier stimmt die Beobachtung in der spiegelverkehrten Apparatur mit dem Spiegelbild und der Original Apparatur genau uberein Formeln finden sich unten Im wirklichen Experiment hat Wu die spiegelverkehrte Apparatur nicht real nachgebaut sondern in der Original Apparatur einfach die Stromrichtung umgepolt und damit das Magnetfeld in dem sich die Strahlenquelle befand Das blosse Umpolen bedeutet hier das gleiche wie der spiegelverkehrte Nachbau denn der einzige physikalische Unterschied beider Aufbauten besteht darin dass die gespiegelte Magnetspule den entgegengesetzten Schraubensinn hat und daher bei gleichem Strom das entgegengesetzte Magnetfeld erzeugt Man kann die beobachtete Paritatsverletzung daher auch allein mit Hilfe der beiden Bewegungsrichtungen der Elektronen in den Zuleitungskabeln der Spule bzw in der Vorzugsrichtung der b displaystyle beta Strahlen ausdrucken Im originalen Aufbau sind sie parallel und in seinem Spiegelbild deshalb auch in der Wirklichkeit der spiegelverkehrt gebauten Apparatur aber entgegengesetzt Weitere Details werden unter Wu Experiment behandelt Angeregt durch das Wu Experiment gelang Richard L Garwin Leon M Lederman und innerhalb eines Monats danach ein viel einfacherer Nachweis der Paritatsverletzung durch die schwache Wechselwirkung diesmal anhand der nicht spiegelsymmetrischen Winkelverteilung der Elektronen die beim Zerfall polarisierter Myonen entstehen Sie waren mit der Ausarbeitung sogar eher fertig als die Gruppe um C S Wu liessen ihr aber bei der Veroffentlichung den Vortritt Erklarung der Paritats VerletzungProblem der Anschauung Die Paritatsverletzung widerspricht der unmittelbaren Anschauung denn ein mechanischer Apparat der in spiegelbildlichem Nachbau nicht genau so funktionieren wurde wie das Original liegt ausserhalb unserer Vorstellungsmoglichkeiten Diese befinden sich vielmehr im Einklang mit allen praktischen Erfahrungen in der makroskopischen Welt die vollstandig von den paritatserhaltenden Wechselwirkungen Schwerkraft und Elektromagnetismus bestimmt werden Chiralitat Die physikalische Erklarung der Paritatsverletzung fusst auf der Chiralitat d h der Moglichkeit nach der Dirac Theorie bei jedem Fermion wie Elektron Proton Neutron Neutrino einen rechtshandigen und einen linkshandigen Anteil zu identifizieren Die Paritatsverletzung wird dadurch erklart dass die schwache Wechselwirkung der Fermionen nicht an beiden Anteilen gleich stark ansetzt sondern uberhaupt nur am links chiralen bei Antifermionen nur am rechts chiralen Da eine Raumspiegelung bei den Teilchen und den Antiteilchen diese beiden chiralen Anteile miteinander vertauscht wurde eine mitgespiegelte schwache Wechselwirkung nun an der jeweils anderen Komponente ansetzen bei Teilchen an der rechtshandigen bei Antiteilchen an der linkshandigen die wirkliche schwache Wechselwirkung im spiegelverkehrt nachgebauten Experiment aber nicht Ein Vorgang im spiegelverkehrten Nachbau kann sich daher von dem Spiegelbild des originalen Vorgangs unterscheiden Fur Fermionen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit c displaystyle c ist die Chiralitat nahezu identisch mit der Helizitat h displaystyle h Diese heisst auch longitudinale Polarisation denn sie bemisst den Grad der Ausrichtung des Spins langs der Flugrichtung Bei h 1 displaystyle h 1 liegt der Spin in Flugrichtung bei h 1 displaystyle h 1 entgegengesetzt Allgemein hat bei Geschwindigkeit v displaystyle v ein chiral rechtshandiges Teilchen die Helizitat h vc displaystyle h tfrac v c ein chiral linkshandiges h vc displaystyle h tfrac v c Jedes Teilchen das sich nicht mit Lichtgeschwindigkeit bewegt besteht zu Anteilen 12 1 vc displaystyle tfrac 1 2 1 pm tfrac v c aus beiden chiralen Komponenten Bei v 0 displaystyle v 0 sind beide Anteile gleich gross bei v c displaystyle v rightarrow c geht der eine gegen 0 der andere gegen 1 Als Konsequenz haben z B hochenergetische Elektronen mit dem Spin nach vorne also positiver Helizitat nur eine kleine links chirale Komponente mit der sie an der schwachen Wechselwirkung teilnehmen konnen Chiralitat bei der Beta Radioaktivitat Der Beta Minus Zerfall eines Atomkerns beruht auf der Umwandlung eines Neutrons in ein Proton wobei ein Elektron und ein Antineutrino n e displaystyle overline nu e entstehen Der linkshandige Anteil eines Neutrons sendet ein virtuelles W Boson aus wodurch es zum Proton wird wahrend das W Boson sofort in ein linkshandiges Elektron und ein rechtshandiges Antineutrino n e displaystyle overline nu e zerstrahlt Da das Antineutrino praktisch nur mit Lichtgeschwindigkeit emittiert wird hat es immer maximale longitudinale Polarisation h 1 displaystyle h 1 Messungen der Polarisation an Elektronen und Neutrinos aus der b displaystyle beta Radioaktivitat haben dieses Bild bestatigt siehe z B das Goldhaber Experiment Chiralitat beim Zerfall des geladenen Pions p Ein negativ geladenes Pion zerfallt fast ausschliesslich in ein Myon und ein Myon Antineutrino p m n m 29MeV displaystyle pi rightarrow mu overline nu mu 29 mathrm MeV und nur zu 0 0123 in ein Elektron und ein Elektron Antineutrino p e n e 135MeV displaystyle pi rightarrow e overline nu e 135 mathrm MeV obwohl dieser zweite Zerfallskanal allein wegen der hoheren kinetischen Energie von Elektron und Antineutrino wahrscheinlicher sein musste als der erste Die einfachste Moglichkeit der Erklarung dieses Verzweigungsverhaltnisses beruht auf der Paritatsverletzung Das Pion hat Spin 0 daher mussen die Spins von Myon bzw Elektron und Antineutrino entgegengesetzt sein Dabei hat das nahezu masselose Antineutrino n m displaystyle overline nu mu als rechtshandiges Antiteilchen seinen Spin praktisch parallel zur Flugrichtung Da wegen der Impulserhaltung auch die Flugrichtungen beider Teilchen entgegengesetzt sind muss auch beim Myon bzw Elektron der Spin parallel zu seiner Flugrichtung gerichtet sein also positive Helizitat vorliegen Bei positiver Helizitat geht aber der links chirale Anteil gegen 0 je naher die Geschwindigkeit des Teilchens der Lichtgeschwindigkeit kommt Nun liegt die kinetische Energie des Elektrons wegen seiner geringen Masse me mm displaystyle m e ll m mu um ein Vielfaches uber seiner Ruheenergie mec2 0 5MeV displaystyle m e c 2 mathord approx 0 5 mathrm MeV es hat also ganz anders als das Myon schon nahezu Lichtgeschwindigkeit Folglich ist beim Elektron der links chirale Anteil von dem allein seine Erzeugung durch die schwache Wechselwirkung abhangt um etwa funf Grossenordnungen unterdruckt Das erklart das beobachtete Haufigkeitsverhaltnis beider Zerfallsarten Dieses in vielen Lehrbuchern wiedergegebene Argument wird dahingehend kritisiert dass fur das Verzweigungsverhaltnis nicht die Paritatsverletzung durch die schwache Wechselwirkung verantwortlich ist sondern deren Charakter eine vektorielle Wechselwirkung zu sein Unterstellt die schwache Wechselwirkung wurde Teilchen und Antiteilchen nicht ausschliesslich als links bzw rechts chiral erzeugen sondern gleich haufig auch im umgekehrten Sinn dann wurde sie die Paritat erhalten aber aufgrund ihres Vektorcharakters trotzdem ein Teilchen zusammen mit einem Antiteilchen nur mit entgegengesetzten Chiralitaten erzeugen konnen Nach wie vor schreiben aber die Impuls und Drehimpulserhaltung dem beim p displaystyle pi Zerfall entstehenden Teilchen und Antiteilchen gleiche Helizitaten vor es ergibt sich fur den Zerfallsweg zum Elektron daher auf jeden Fall dieselbe Behinderung wie vorstehend beschrieben Der Vektorcharakter der schwachen Wechselwirkung wiederum folgt schon aus ihrer Konstruktion in Gestalt einer Eichtheorie Es gibt zwei mogliche vektorielle Subtypen die vektoriellen V bzw axialvektoriellen A Charakter haben s V A Theorie Die Paritatsverletzung kommt durch ein bestimmtes Zusammenwirken beider in der schwachen Wechselwirkung zustande Im Unterschied hierzu beruhen die elektromagnetische Wechselwirkung und die Starke Wechselwirkung die auch als Eichtheorie formuliert sind und infolgedessen auch Vektorcharakter haben nur auf dem Vektoranteil Daher ist bei diesen beiden die Paritat erhalten Bemerkenswert am Vektorcharakter ist auch dass von den im Rahmen der Dirac Theorie prinzipiell moglichen funf Formen einer Wechselwirkung nur die beiden vektoriellen Formen zu einer Paritatsverletzung fuhren konnen Chiralitat beim Zerfall des Myons m Myonen die beim Zerfall eines Pions entstehen sind aufgrund der Paritatsverletzung durch die schwache Wechselwirkung vollstandig in Flugrichtung polarisiert s vorigen Abschnitt Wenn sie nach dem vollstandigen Abbremsen in Materie gemass m e nm n e 105MeV displaystyle mu rightarrow e nu mu overline nu e 105 mathrm MeV zerfallen bewirkt die schwache Wechselwirkung eine unsymmetrische Winkelverteilung der Elektronen e displaystyle e Zum Beispiel werden Elektronen hoher Energie bevorzugt entgegengesetzt zur Richtung des Myon Spins emittiert Das lasst sich damit erklaren dass ein Elektron hoher Energie nur entstehen kann wenn die beiden anderen Teilchen zur Erhaltung des Gesamtimpulses parallel in die zum Elektron entgegengesetzte Richtung fliegen Da sie als Neutrino und Antineutrino entgegengesetzte Helizitaten haben sind auch ihre beiden Drehimpulse entgegengesetzt und addieren sich damit zu 0 Die Richtung des Elektron Spins liegt damit fest es ist der ursprungliche Drehimpuls des Myons Da die schwache Wechselwirkung beim Zerfall nur die chiral linkshandige Komponente des Elektrons entstehen lasst erzeugt sie mit grosster Wahrscheinlichkeit die Elektronen die entgegengesetzt zu ihrem Spin emittiert werden hier also entgegengesetzt zur ursprunglichen Flugrichtung des Myons Dasselbe Phanomen zeigt sich mit umgekehrtem Vorzeichen auch beim Zerfall des positiven Pions p m nm displaystyle pi rightarrow mu nu mu gefolgt von m e n m ne displaystyle mu rightarrow e overline nu mu nu e Hier fliegen die Positronen also vornehmlich in Richtung des Spins des m displaystyle mu der seinerseits entgegen seiner ursprunglichen Flugrichtung liegt Siehe auchCP VerletzungLiteraturTheo Mayer Kuckuk Der gebrochene Spiegel Symmetrie Symmetriebrechung und Ordnung in der Natur Birkhauser Basel 1989 Jorn Bleck Neuhaus Elementare Teilchen Moderne Physik von den Atomen bis zum Standard Modell Springer Heidelberg 2010 ISBN 978 3 540 85299 5 Kap 12 2 7 2 James Bjorken Sidney Drell Relativistische Quantenmechanik Bibliographisches Institut Mannheim 1990 ISBN 3 411 00098 8 BI Hochschultaschenbucher 98 98a engl Originalausgabe Relativistic Quantum Mechanics McGraw Hill New York 1964 ISBN 0 07 005493 2 Walter Greiner Relativistische Quantenmechanik Wellengleichungen Band 6 ISBN 3 8171 1022 7 Walter Greiner Berndt Muller Eichtheorie der schwachen Wechselwirkung 2 Auflage Harri Deutsch 1995 ISBN 3 8171 1427 3 S 272AnmerkungenDas ist nicht wie im ebenen Spiegel die Umkehrung nur der Koordinate auf der Spiegelnormalen z z displaystyle z rightarrow z sondern aller drei Koordinatenachsen x y z x y z displaystyle x y z rightarrow x y z und heisst auch Punktspiegelung Beide Spiegelungen unterscheiden sich nur noch durch eine 180 Drehung um die z Achse Die Formeln fur die Winkelverteilung sind Elektronen Wb 8 1 Ab cos 8 displaystyle W beta theta 1 A beta cdot cos theta Photonen Wg 8 1 Ag cos2 8 displaystyle W gamma theta 1 A gamma cdot cos 2 theta Dabei ist der Koeffizient gemass Ab Avc Iz I displaystyle A beta A tfrac v c tfrac langle I z rangle I durch den Polarisationsgrad Iz I displaystyle tfrac langle I z rangle I der Kernspins gegeben d h durch eine mit den Besetzungszahlen gewichtete Summe der magnetischen Quantenzahlen mz displaystyle m z Weiter ist v displaystyle v die Elektronengeschwindigkeit A eine von v displaystyle v unabhangige Konstante I displaystyle I der Kernspin Hingegen gibt der Koeffizient Ag displaystyle A gamma nicht die Polarisation wieder sondern das Alignment d h eine mit den Besetzungszahlen gewichtete Summe der Quadrate mz2 displaystyle m z 2 Fur die gespiegelte Richtung 8 180 8 displaystyle theta rightarrow 180 circ theta bleibt Wg displaystyle W gamma gleich Wb displaystyle W beta nicht Quellen O Koefoed Hansen in Handbuch der Physik S Flugge ed 1962 Bd 41 2 Formel 15 1 S Devons L Goldfarb in Handbuch der Physik S Flugge ed 1957 Bd 42 Zum Beispiel musste man sich vorstellen konnen was bei einer normalen Holzschraube zwischen dem Gewinde und dem Holz passiert wenn sie die Paritat verletzt also beim Hineindrehen herauskommt EinzelnachweiseC S Wu E Ambler R W Hayward D D Hoppes R P Hudson Experimental Test of Parity Conservation in Beta Decay In Physical Review 105 Jahrgang 1957 S 1413 1415 doi 10 1103 PhysRev 105 1413 Richard L Garwin Leon M Lederman Marcel Weinrich Observations of the Failure of Conservation of Parity and Charge Conjugation in Meson Decays the Magnetic Moment of the Free Muon In Physical Review 105 Jahrgang 1957 S 1415 1417 doi 10 1103 PhysRev 105 1415 R T Cox C G McIlwraith B Kurrelmeyer Apparent evidence of polarization in a beam of b rays Proc Natl Acad Sci USA Bd 14 Nr 7 S 544 1928 T D Lee C N Yang Question of Parity Conservation in Weak Interactions In Physical Review 104 Jahrgang 1956 S 254 258 doi 10 1103 PhysRev 104 254 englisch Jorn Bleck Neuhaus Elementare Teilchen Von den Atomen uber das zum Standard Modell bis zum Higgs Boson Kap 12 2 2 Auflage Springer Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 32578 6