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Pegel Würzburg

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Pegel Würzburg
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Der Pegel Würzburg ist einer von 16 Messpegeln und von acht Richtpegeln am Main und misst den aktuellen Wasserstand, der von großer Bedeutung für die Schifffahrt und die Anwohner ist. Für flussabwärts gelegene ufernahe Regionen dient er im Hochwasserfall als wichtiger Anhaltspunkt, um entsprechende Warnungen auszugeben.

Der Pegel Würzburg liegt ungefähr in der Mitte zwischen Quelle und Mündung des 524 Kilometer langen Mains am Alten Kranen bei Würzburg. Er wird seit Oktober 1823 regelmäßig beobachtet und ist der älteste in Betrieb befindliche Pegel am Main. Der Betreiber ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Schweinfurt (WSA Schweinfurt), das die Daten auch auswertet. Der höchste registrierte Pegelstand stammt vom 30. März 1845 mit 834 Zentimetern, der niedrigste stammt von 1934 mit 116 Zentimetern bei einem Mittelwasserstand von 176 Zentimetern.

Beschreibung

Der Pegel Würzburg besteht aus drei Pegelstaffeln, wobei sich die erste Staffel direkt am Alten Kranen befindet. Die zweite Staffel, die Hochwasserstaffel, liegt an der Kranenbastion, die unmittelbar an den Alten Kranen grenzt. Eine dritte Hochwasserstaffel besteht seit 1823 an der Alten Mainbrücke. Der Pegel umfasst zusätzlich einen Schreibpegel und ein Messwertansagegerät. Mit den Aufzeichnungen wurde 1823 begonnen, damit ist er der älteste in Betrieb befindliche Pegel am Main. Im Zuge der Stauregelung wurde in den 1930er-Jahren der noch ältere Pegel Lohr bei Main-Kilometer 197,97 aufgegeben.

Die zuverlässige Erfassung und Auswertung von Wasserständen bilden die Grundlage für alle gewässerkundlichen Arbeiten am Fluss. Dazu gehören gewissenhafte Abflussmessungen bei unterschiedlicher Wasserführung. Durch das Verhältnis zwischen Wasserstand und Abfluss können die Wasserstände nach den Abflussmengen berechnet und in der Abflusskurve wiedergegeben werden. Die genaue Kenntnis des Abflussgeschehens ist die Voraussetzung für den Betrieb, die Unterhaltung und den Aus- und Neubau der Wasserstraße, für die Steuerung der einzelnen Anlagen am Fluss, insbesondere der Staustufen mit Wehr und Wasserkraftwerk, für die Schifffahrt zur Ermittlung der Fahrwasserverhältnisse und der Disposition der Abladetiefe sowie für den Hochwassernachrichtendienst für die Schifffahrt und die Anlieger, die in bedrohten Gebieten leben.

Die Messwerte werden an den Schreibpegel bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (WSD Süd) und an die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Koblenz übertragen sowie über einen automatischen Anrufbeantworter, der die Messwerte in Sprache umwandelt, bereitgestellt, über den Mainschiffer oder Interessierte sich über Pegelstand und Tendenz informieren können. Der Pegel wird im Netz der bundesweiten Messstellen mit der Nummer 24042000 geführt.

Lage

Der Pegel liegt bei Main-Kilometer 251,97, das Einzugsgebiet oberhalb des Pegels beträgt 13.995,76 km². Der Pegelnullpunkt liegt 164,553 Meter über Normalnull. Das Stauziel der flussabwärts gelegenen Staustufe Erlabrunn ist 165,78 Meter über Normalnull hoch, was einem Pegelstand von 123 Zentimetern entspricht.

Der Pegel Würzburg ist für die Schifffahrt ein wichtiger Richtpegel und umfasst den Flussabschnitt von der Schleuse Harrbach bis zur Schleuse Marktbreit, Main-Kilometer 219,47 bis 275,68. Dieser Abschnitt wird jährlich von etwa 9000 Frachtschiffen, die neun Millionen Tonnen Fracht transportieren, genutzt. Der Pegel wird flussabwärts vom Pegel Steinbach bei Main-Kilometer 200,52 und flussaufwärts vom Pegel Schweinfurt – Neuer Hafen, Main-Kilometer 330,78 abgelöst. Flussaufwärts liegt als Nächstes der Pegel Astheim bei Main-Kilometer 311,20.

Hauptwerte

Wasserstände (Jahresreihe 1994–2003)
Hauptwerte der Jahresreihe Winter Sommer Jahr
NW niedrigstes Tagesmittel 135 cm 137 cm 135 cm
MNW mittleres jährliches Niedrigwasser 145 cm 141 cm 141 cm
MW mittlerer Wasserstand 197 cm 155 cm 176 cm
MHW mittleres jährliches Hochwasser 480 cm 246 cm 503 cm
HW höchster Wasserstand 648 cm 482 cm 648 cm
Abflüsse (Jahresreihe 1989–2003)
Hauptwerte der Jahresreihe Winter Sommer Jahr
NQ niedrigstes Tagesmittel 26,3 m³/s 29,0 m³/s 26,3 m³/s
MNQ mittleres jährliches Niedrigwasser 67,3 m³/s 56,9 m³/s 56,2 m³/s
MQ Mittlerer Abfluss 160 m³/s 84,6 m³/s 122 m³/s
MHQ mittleres jährliches Hochwasser 664 m³/s 242 m³/s 696 m³/s
HQ höchster Abfluss 1390 m³/s 786 m³/s 1390 m³/s

Die gemessenen Werte am Pegel Würzburg werden im hydrologischen Jahr zusammengefasst, das vom 1. November des vorherigen Jahres bis zum 31. Oktober dauert. Die Monate November bis April umfassen das Winterhalbjahr und die Monate Mai bis Oktober das Sommerhalbjahr. Im Gegensatz zur kalendarischen wählte man diese Einteilung, um in der Jahresbilanz die Niederschläge erfassen zu können, die bereits im November oder Dezember als Schnee oder Eis gespeichert wurden und erst bei wärmerer Witterung im folgenden Jahr abfließen können. Die Wasserstände und Abflüsse von mehreren Jahren fasst man zusammen, um sie mit anderen Pegeln zu vergleichen und sie für die Schifffahrtsstraße, die Betreiber und Anwohner zu nutzen. Wegen der Zusammenlegung mehrerer Werte fallen Extremwerte nicht so auf und die Mittelwerte sind ausgeglichener.

Der Main hatte am Pegel Würzburg im Zeitraum von 1994 bis 2003 einen durchschnittlichen Wasserstand von 176 Zentimetern. Der Wasserstand schwankt im Jahresverlauf und beträgt im Winter durchschnittlich 197, im Sommer 155 Zentimeter. Der höchste Wasserstand am Pegel Würzburg wurde am 30. März 1845 mit 834 Zentimeter Pegelhöhe und einem Abfluss von 2170 m³/s gemessen. Ein noch extremeres Hochwasser, von dem es eine Markierung in Würzburg gibt, ereignete sich am 29. Februar 1784 mit einer Höhe von 863 Zentimetern bei einem Abfluss von 2600 m³/s. Den niedrigsten Wasserstand hatte der Main 1934 mit 116 Zentimetern. Der absolut niedrigste Wasserstand, bedingt durch eine Stausenkung der Staustufe Erlabrunn, herrschte mit 87 Zentimetern am 3. September 1953. Der geringste Abfluss war im Jahr 1964, als nur noch 12,2 m³/s abflossen. Der durchschnittliche jährliche Abfluss für den Zeitraum von 1989 bis 2003 betrug 122, im Winter 160 und im Sommer 84,6 m³/s. Der durchschnittliche Wasserstand im Zeitraum von 1824 bis 1998 lag bei 223 Zentimetern bei einem Abfluss von 107 m³/s.

Pegeländerungen

Pegeländerungen
Zeitraum Höhe über
Normalnull
vom bis
1. Oktober 1823 10. September 1842 166,766 m
11. September 1842 30. Juni 1887 166,693 m
1. Juli 1887 31. Juli 1955 165,556 m
1. August 1955 heute 164,553 m

Der Pegelnullpunkt musste seit 1823 mehrmals tiefer gelegt werden, damit er immer unter dem niedrigsten Wasserstand lag. Dies war erforderlich, da der Wasserspiegel durch die natürliche Eintiefung der Flusssohle und die verschiedenen Ausbaumaßnahmen zur besseren Schiffbarkeit absank. Der Pegel wurde dreimal um insgesamt 221,3 Zentimeter tiefer gelegt. Ohne diese Tieferlegung würde die Pegellatte heute bei Mittelwasser nicht mehr in das Wasser reichen. Die Wasserstandslinien wurden von 1. Oktober 1823 bis zum 31. März 1872 noch mit den damals gebräuchlichen Messeinheiten Fuß, Zoll und Linien gemessen. Zur Auswertung der alten Pegelmaße wurden diese auf das metrische System und auf die für heute gültigen Pegelwerte umgerechnet.

Abflussmessungen

Die ältesten bekannten Abflussmessungen am Main stammen aus dem Jahre 1849 im Bereich Wertheim und Aschaffenburg. Diese Messungen können aber nicht für Untersuchungen in Würzburg herangezogen werden, weil dort der Main ein viel größeres Einzugsgebiet umfasst. Im näheren Bereich fanden am 3. Oktober 1850 in Schonungen die ersten Messungen statt. In Staffelbach, Laudenbach, Wernfeld, Obertheres und Gemünden am Main folgten Messungen in den Jahren 1867 und 1868 mit einem Woltmann-Flügel, einem Tourenzähler, der drei Minuten lang in das Wasser gehalten wurde. Anhand der Fließgeschwindigkeit des Wassers und dem Flussquerschnitt der Messstelle wurde der Abfluss ermittelt.

Diese alten Messungen sind für Würzburg besonders wertvoll, weil sie noch den ursprünglichen Zustand des Mains in Würzburg vor der Entfestigung aufzeigen. Unterhalb von Viereth, bei dem Durchstich von Staffelstein, folgten 1877 die nächsten Messungen.

In den Jahren 1880 bis 1886 wurden erstmals neun Messungen in Würzburg durchgeführt, eine davon beim Hochwasser 1880 mit einem Abfluss von 939 m³/s. Diese Messungen gestalteten sich allerdings schwierig. Zum Spannen des Seiles für den Woltmann-Flügel von einem zum anderen Ufer mussten schriftliche Genehmigungen der Stadt und der bayerischen Militärverwaltung eingeholt werden. Die Stadt war der Eigentümer der Mauer am städtischen Holzhof am rechten Flussufer und das Militär besaß die Festungsmauer am linken Ufer.

In den Jahren 1884 bis 1886 erfolgten auch in Schweinfurt insgesamt acht Abflussmessungen, die mit einer beachtlichen Präzision und großer Sorgfalt durchgeführt wurden.

In Würzburg liegen für den Zeitraum von 1900 bis 1934 18 Abflussmessungen vor, darunter eine Serie von acht Abflussmessungen vom Hochwasser Anfang November 1924. Aus der Zeit nach Fertigstellung der Staustufe in Erlabrunn, des darauffolgenden Einstaus des Pegels Würzburg und der Teilausbaggerung der Schifffahrtsrinne 1938 und 1939 sind drei Messungen vorhanden.

Vom Zwischenzustand des Mains in den Jahren 1939 bis 1952 liegen 21 Messungen vor. Nach den Bauarbeiten, die in Würzburg 1954 abgeschlossen wurden und zu starken Veränderungen der Wasserstandsverhältnisse führten, wurden bis Ende 1974 insgesamt 57 Abflussmessungen durchgeführt.

Abflusstafel

Abflusstafel – Werte in m³/s
cm 00 10 20 30 40 50 60 70 80 90
100 165 187
200 207 227 245 264 280 297 315 333 350 369
300 387 407 426 445 465 485 505 525 545 570
400 590 610 631 655 675 700 730 755 780 810
500 840 870 900 930 960 995 1030 1060 1100 1150
600 1190 1230 1270 1310 1360 1400 1450 1500 1550 1600
700 1650 1710 1760 1810 1860 1910 1960 2020 2070 2130

Die bekannten Abflussmessungen und die dazugehörenden Wasserstände am Pegel wurden in eine Abflusskurve eingezeichnet. Die Bereiche im Niedrig- und Hochwasserbereich, für die keine Abflusswerte vorliegen, wurden durch Extrapolation ermittelt. Bei dieser Abflusskurve steht jeder Messpunkt auf der Linie für den Abfluss beim entsprechenden Wasserstand.

Zusätzlich werden die Werte der Abflusskurve in der Abflusstafel wiedergegeben. Bei dieser sind links die Wasserstände in Hunderter-Schritten und oben die Zwischenwerte in Zehn-Zentimeter-Schritten angegeben. Auf diese Weise können für die Wasserstände in Zehn-Zentimeter-Schritten die zugehörigen Abflussmengen abgelesen werden. Beispielsweise entspricht ein Wasserstand von 440 Zentimetern einem Abfluss von 675 m³/s.

Gefällverhältnisse

Der Main hat ein natürliches Gefälle ab Kulmbach, dem Vereinigungspunkt des Weißen und des Roten Mains, von weniger als einem Promille. Unterhalb von Kulmbach beträgt das Gefälle durchschnittlich 1,08 Promille, im Raum Würzburg weniger als 0,5 Promille und im Unterlauf bei Frankfurt am Main nur noch 0,29 Promille. Durch die Staustufen verringerte sich das Fließgefälle. Am Main bestehen 34 theoretisch waagrechte Stauhaltungen. Diese sind jedoch, bedingt durch das ständig nachströmende Wasser in Wirklichkeit nicht waagrecht. Das Stauziel der Schleuse Erlabrunn liegt bei 165,78 Meter über Normalnull. Am Pegel Würzburg entspricht dies einem Pegelstand von 123 Zentimetern. Der tatsächliche Mittelwasserstand am Pegel beträgt 176 Zentimeter. Die Stauhaltung Erlabrunn, an deren oberen Ende der Pegel Würzburg liegt, weist dementsprechend auf einer Länge von elf Kilometern ein Gefälle von 53 Zentimetern auf.

In Relation über die Verhältnisse der Mainflußstrecke des Baubehördenbezirks Würzburg aus dem Jahre 1864 sind die ältesten Angaben über das Wasserspiegelgefälle enthalten. Dort heißt es, dass der Main unterhalb der Alten Mainbrücke auf einer Länge von 2000 Fuß (584 Meter) fast horizontal sei. Das Gefälle habe von der Pleichachmündung an auf einer Länge von 21.000 Fuß (6129 Meter) 10,9 Fuß (3,18 Meter) betragen. Dies entspricht 0,52 Promille.

Wasserspiegelfixierungen

Aus dem Jahre 1869 stammt die früheste Wasserspiegelfixierung bei Niedrigwasser. Das Gefälle von der Pleichachmündung bis zur Alten Mainbrücke wird mit höchstens zwei bis drei Zentimetern als sehr gering angegeben. Beim Ablauf verschiedener Hochwasserwellen im Jahre 1882 wurden erstmals mehrere Scheitelfixierungen an beiden Ufern durchgeführt. Hierbei zeigte sich der ungünstige Einfluss des wenige Jahre vorher erbauten Alten Hafens. Die Messung zeigte ein vergrößertes Wasserspiegelgefälle gegenüber dem früheren Zustand.

Für den Durchgang der Hochwasserwellen in den Jahren 1909, 1947 und 1970 sind noch weitere Wasserspiegelfixierungen vorhanden. Auch bei geringeren Wasserführungen liegen solche vor. Sie stammen sowohl aus der Zeit vor als auch nach dem Ausbau des Mains zur Großschifffahrtsstraße.

Geschichte

In Bayern werden seit Beginn des 19. Jahrhunderts regelmäßige Beobachtungen des Wasserstandes durchgeführt. Das damalige Finanzministerium erließ am 19. Mai 1821 eine allgemeine Anordnung zum Aufbau eines Pegelnetzes an allen schiff- und flößbaren Flüssen. Dieses erste Messnetz umfasste bis 1826 65 Messpegel, wobei der Wasserstand an den Stationen einmal täglich abgelesen wurde. Vereinzelt erfolgten bei Hochwasser Zwischenbeobachtungen. Das bayerische Netz ist bis heute auf über 700 Messstellen angewachsen, wovon mehr als 300 in den Hochwassernachrichtendienst eingebunden sind.

Wann der Pegel Würzburg errichtet wurde, ist nicht genau bekannt. Die ersten Aufzeichnungen stammen vom Oktober 1823. Im Jahre 1823 bestand der Pegel Würzburg aus zwei senkrechten Pegellatten, bis 1872 mit der damals gebräuchlichen Fuß- und Zolleinteilung. Die erste Staffel befand sich in einer Treppennische am rechten Ufer des Mains, 70 Meter unterhalb des Alten Kranens. Die zweite Staffel, gleichzeitig die Hochwasserstaffel, befand sich 400 Meter stromaufwärts, an der unterstromigen Seite des linken Widerlagers der Alten Mainbrücke. Die beiden Pegellatten waren so angebracht, dass zum Zeitpunkt der Überflutung der ersten Staffel sich die gleichen Werte auch an der Hochwasserstaffel ergaben.

Der Lattenpegel wurde in der Regel täglich nur einmal, meist zwischen sechs und acht Uhr morgens abgelesen. Auf den Wasserstandslinien sind zeitweise auch zwei Tagesablesungen vermerkt. Man begnügte sich bei Hochwasser im Allgemeinen mit der Angabe des Höchststandes und der ungefähren Zeit des Eintritts der Scheitelwelle. Deshalb sind manche Werte vor 1887 etwas zu niedrig ausgefallen. Stündliche Beobachtungen oder Zwischenablesungen erscheinen erst viel später.

Die erste Staffel wurde am 21. Juli 1961 direkt am Alten Kranen verlegt. Außerdem wurde eine neue Hochwasserstaffel an der Kranenbastion angebracht. Zum ersten Mal befanden sich damit alle Pegellatten im selben Profil und am selben Ufer des Mains. Um als wichtiges Bindeglied zu den Pegelangaben vor 1961 und den Höhenangaben der großen historischen Hochwasser zu dienen, wurde die alte Hochwasserstaffel zusätzlich an der Alten Mainbrücke belassen. Diese Pegellatte befindet sich seit 1823 an derselben Stelle. Vergleichsmessungen beim Ablauf des Hochwassers vom Februar 1970 ergaben an dieser Pegellatte die gleichen Werte wie an der neuen Hochwasserstaffel an der Kranenbastion, obwohl sich inzwischen umfangreiche Veränderungen in und am Fluss vollzogen hatten.

Am rechten Mainufer wurde am 1. November 1883 der erste Schreibpegel in Bayern in einem Holzhäuschen auf der Kranenkaimauer hochwasserfrei errichtet. Der Zugang erfolgte über einen Laufsteg vom städtischen Holzhof aus. Der automatische Pegel hatte allerdings in der Anfangszeit häufig Störungen. Die verwertbaren Diagramme, die heute noch vorhanden sind, datieren ab 1887. Aus städtebaulichen Gründen musste 1913 dieses Pegelhäuschen entfernt werden. Der Schreibpegel wurde daraufhin in die Kranenbastion verlegt, ein Pegelschacht mit Zulauf zum Main in der vorderen Ecke der Bastion Alter Kranen errichtet und mit einem aufgesetzten Blechhäuschen geschützt. Am 24. April 1914 wurde ein elektrischer Fernpegel beim Schreibpegel in Betrieb genommen. Die gemessenen Daten gingen von dort in das damalige Straßen- und Flussbauamt und zur Pegeluhr beim städtischen Lagerhaus am Alten Hafen.

Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde der Fernpegel gänzlich zerstört und der Schreibpegel in den turbulenten Tagen nach den Luftangriffen gestohlen. Nach dem verheerenden Luftangriff flohen die meisten Bewohner aus der Stadt und der Pegel wurde nicht mehr abgelesen. In Würzburg wurden am 2. April 1945, am Vorabend des amerikanischen Einmarsches, von sich zurückziehenden deutschen Truppen sämtliche Mainbrücken gesprengt. Darunter befand sich auch die Luitpoldbrücke (die heutige Friedensbrücke) unterhalb des Pegels. Es entstand durch die in den Fluss gestürzten Brückentrümmer ein meterhoher Aufstau.

Am 14. Mai 1945 begannen wieder regelmäßige Pegelablesungen. Die Wasserstände waren aber immer noch durch den Rückstau des Flusses beeinflusst. Im Juli 1945 begann man mit der Räumung der Brückentrümmer. Diese Arbeiten dauerten bis zum 15. Oktober 1945. Die Wasserstandsverhältnisse waren von da an auch im Bereich des Pegels wieder normal. Die Beobachtungslücken, die durch die Kriegsereignisse entstanden waren, konnten durch die Beobachtungen am Ochsenfurter Pegel geschlossen werden.

Ein elektrischer Fernpegel wurde wieder im Januar 1948 in Betrieb genommen. Die Übertragung der Daten erfolgte in das Wasser- und Schifffahrtsamt Würzburg (WSA Würzburg) in der Friedrichstraße 2. Der elektrische Fernpegel befindet sich seit Frühjahr 1987 im Foyer der Wasserschifffahrtsdirektion Süd (WSD Süd) in der Wörthstraße 19. Das blecherne Pegelhäuschen wurde 1970 abgebaut und durch ein massives Pegelhaus ersetzt. Die Pegelanlage ist seit dem 25. Juni 1970 mit einem Messwertansagegerät ausgestattet. Eine Datenspeicher- und Datenfernübertragungseinrichtung Allgomatic-Außenstation-DFÜ-T ging am 23. September 1985 in Betrieb.

Aus Anlass des Wiederaufbaues des Zollhauses auf der Kranenbastion und der Umwidmung als Haus des Frankenweins sowie des gleichzeitig durchgeführten Hochwasserschutzes im Bereich der Kranenbastion wurde am 28. Juni 1990 die Pegelanlage in den neuen Messraum des neu gestalteten Biedermeierhäuschens verlegt. Der Pegelschacht wurde dabei beibehalten. Während der Bauzeit von Oktober 1988 bis Juni 1990 war die Pegelanlage in einem Hilfspegelhaus untergebracht.

Baumaßnahmen im Bereich des Pegels

Seit dem Beginn der Messungen am Pegel Würzburg im Jahre 1823 wurden viele bauliche Änderungen am angrenzenden Ufer des Maines, aber auch an der Flusssohle durchgeführt. Die ursprünglich unregelmäßig ausgebildete Flusssohle wurde mit der Zeit als Profil ausgeführt, was Einfluss auf die Fließgeschwindigkeit hatte. Nachdem die Festungseigenschaft der Stadt aufgehoben worden war – rechtsmainisch erfolgte die königliche Genehmigung am 28. September 1856, linksmainisch (Mainviertel) am 7. Mai 1867 –, wurde sie teilweise entfestigt. Die Entfestigung im Mainbereich zog sich bis 1898 hin und wurde mit dem Bau der linksmainischen Kaimauer abgeschlossen. Der Main wurde in mehreren Etappen für die immer größer werdenden Schiffe ausgebaut.

Die Baumaßnahmen umfassten, um größere Fahrwassertiefen für die Schifffahrt zu erreichen, Baggerungen im Flussbett. Bedingt dadurch sank der Mainspiegel erheblich ab. Hinzu kamen auch die ständigen Änderungen der Uferbebauung, die das Fluss- und Talquerschnittsprofil beeinflussen. Die Breite des Flusses wurde dabei verringert. Durch die Uferbebauung wurde auch ein gerader Uferverlauf erreicht. Durch die Flussbaggerungen verringerte sich die Rauigkeit der Flusssohle, wodurch sich die Fließgeschwindigkeit des Maines erhöhte. Dadurch kann heute im gleichen Zeitraum viel mehr Wasser durchgeführt werden als früher, wodurch heute eine Hochwasserwelle schneller als früher abfließt. Diese Baumaßnahmen wirkten sich unterschiedlich auf die Pegelmessungen aus.

Flusstopografie um 1823

Zu Beginn der Pegelmessung in Würzburg war die Stadt noch von einem mächtigen barocken Befestigungsgürtel aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts umschlossen, auf der rechten Mainseite die Stadtbefestigung und linksmainisch das Mainviertel, das der Festung Marienberg angegliedert war. An beiden Mainufern zogen sich die sogenannten Wasserglacis hin, die auch zu den Festungsanlagen zählten. Die Festungswerke unterlagen aus militärischen Gründen strengen baupolizeilichen Vorschriften, die besonders für die Glacis noch erheblich verschärft waren. Das Flussufer in Würzburg blieb deswegen über lange Zeit unberührt. Im weiten Umkreis bestand mit der Alten Mainbrücke der einzige Flussübergang. Alle weiteren Brücken im Stadtbereich wurden erst viel später erbaut.

Der Fluss war im Stadtbereich wesentlich breiter, die Flusssohle lag höher. Eine bis zu einem Meter mächtige Sand- und Kiesschicht lagerte über der Wellenkalksohle. In der Flusssohle zog sich an beiden Ufern, entsprechend der Strömung je eine Rinne hin. Am rechten Mainufer war diese Rinne durch den Betrieb der Unteren Mainmühle und infolge des Wasserdurchflusses am Nadelwehr entstanden und wurde von der Schifffahrt als Fahrweg benutzt. Durch den Betrieb der beiden anderen Mühlen, der Oberen Mainmühle und der Kanalmühle und durch das Überlaufwasser des Streichwehres bildete sich am linken Ufer ebenfalls eine Rinne.

Rechtes Mainufer

Das rechte Mainufer unterhalb der Alten Mainbrücke war damals schon, wie heute, mit einer senkrechten Kaimauer eingefasst. Am Holztor wurde lediglich das tiefer liegende Mainufer in der neueren Zeit etwas erhöht, was aber keinen Einfluss auf den Wasserstand hatte. In diesem Bereich wurden, wie es der Name des Tores andeutet, überwiegend Holz und Brennmaterial ausgeladen. Der gesamte Uferstreifen wurde von Güterschiffen genutzt, die auf ihre Abfertigung am Alten Kranen warteten. Etwas unterhalb des Alten Kranen stand zu dessen Unterstützung noch ein vom Würzburger Handelsverein aufgestellter eiserner Kran. Auf der gleichen Uferseite befand sich auch der Ziehweg für die Treidelschifffahrt, der aber durch den Verladebetrieb an der Kaimauer behindert wurde. Kleine Marktschiffe, die täglich den Grünen Markt in der Stadt mit frischer Ware versorgten, befanden sich auch an diesem Kai.

Das Gelände fiel nach dem Kranenkai ab und war tiefer als heute. Die Kürnach, ein Bach der aus der gleichnamigen Ortschaft 14 Kilometer nordöstlich von Würzburg kommt, floss damals bei der heutigen Häuserzeile am Kranenkai frei dahin und diente zur Bewässerung der mittelalterlichen Stadtbefestigung aus dem 14. bis 16. Jahrhundert, des sogenannten Inneren Grabens. Kleingärten befanden sich dahinter. Später wurde das Gelände auf das heutige Niveau aufgefüllt. Da das Gelände vollständig im Strömungsschatten der Kranenbastion liegt, wirkte sich diese Auffüllung nicht auf den Hochwasserabfluss aus.

Zur damaligen Zeit schloss sich unterhalb der Kaimauer eine unbefestigte Erdböschung an. Diese war durch unregelmäßige Auffüllungen des früher viel tiefer gelegenen Vorlandes entstanden. Etwas oberhalb der Eckbastion der Stadtbefestigung mündete die parallel zum Main verlaufende Kürnachableitung, die zuvor den Pleichacher Mühlgraben aufgenommen hatte. Der ziemlich breite, mit Wasser gefüllte Wallgraben, endete hier. Dieser verlief bis zur Pleichacher Torbrücke. Er diente als Überwinterungsplatz der Schiffe und war zum Fluss hin bis auf eine schmale Öffnung mit einem Steindamm abgeschlossen. Bei der Entfestigung wurde dieser Wallgraben 1877 eingefüllt und der städtische Schlachthof an dieser Stelle erbaut.

Linkes Mainufer

Der rechte Uferstreifen diente hauptsächlich dem Schiffsverkehr, das linke Ufer wurde überwiegend von Gewerbetreibenden genutzt. Die Fischer spannten hier ihre Netze auf und lagerten ihre Nachen. Die Schiffbauer nutzten es als Werftgelände. Zwischen der Festungsmauer und dem Fluss war der Uferstreifen damals nur etwa halb so breit wie heute und lag auch wesentlich tiefer. Er wurde häufig überflutet und lag nur etwa einen Meter über Niedrigwasser. Seine Böschung fiel steil zum Main ab. Es handelte sich nicht um ein natürliches Ufer. Vermutlich war es in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit Aushubmaterial vom Bau der Festungsmauer aufgefüllt worden.

Der Wasserspiegel reichte damals bis zur Mitte der Landöffnung an der Alten Mainbrücke. Das Ufer zog sich in einem unregelmäßigen Verlauf bis zu der Sternenbastion hin. Nur durch das Dreikronentor und das Fischerpförtchen war das Ufergelände zugänglich. 1890 wurde das Dreikronentor, nachdem wegen der erheblichen Aufhöhung des Ufers keine ausreichende Durchfahrtshöhe mehr vorhanden war, abgebrochen. Die Hochwasserstaffel an der Alten Mainbrücke befindet sich etwas oberhalb davon.

Das Ufer wurde unterhalb der Sternbastion wesentlich schmaler. Das unbefestigte Vorland war offensichtlich durch die zahlreichen Hochwasser weggespült worden. Dieser schmale genutzte Uferstreifen hatte seinen Zugang durch eine kleine Pforte. Zur damaligen Zeit standen etwas weiter unterhalb die Festungsmauer und der Dicke Turm noch vollständig im Wasser. Im Strömungsschatten des Dicken Turmes, der in den Fluss hineinragte, befand sich ein schmaler Uferstreifen. Angeblich störte dieser runde Artillerieturm den Hochwasserabfluss, weshalb er 1889 abgebrochen wurde. 1954 wurden bei der Neugestaltung des linken Mainufers die Fundamente freigelegt und der Turm wieder auf halbe Höhe aufgemauert.

Mit Wasser umspült war auch die Eckbastion, die heutige Jahnterrasse am Viehmarktplatz. Diese Wasserfläche dehnte sich bis in den Wallgraben aus. Zum Schutz vor dem Hochwasser wurde an die Futtermauer des Wallgrabens gegenüber der Eckbastion eine mehrere Meter hohe Stützmauer angebaut. Diese übte allerdings einen recht ungünstigen Einfluss auf den Hochwasserablauf aus. Die Krone der Mauer war im Deutschen Krieg 1866 auf der zum Main hin abfallenden Glacisböschung mit Holzpalisaden bestückt.

Mainkorrektion von 1823 bis 1913

Die unzureichende Fahrwassertiefe und der schlechte Zustand des Mains für die Schifffahrt veranlassten viele Betroffene, Anfang des 19. Jahrhunderts bei der Regierung des Untermainkreises Abhilfe und Verbesserung zu beantragen. In den 1820er-Jahren ging man daran, mit Durchstichen die zahlreichen Flusswindungen zu beseitigen und damit einzelne Flussabschnitte zu verkürzen. Die Korrektionsarbeiten erfuhren 1830 einen lebhaften Aufschwung. Dieser kam auch durch den zur gleichen Zeit im Bau befindlichen Ludwig-Donau-Main-Kanal zustande. Mit der Einführung der Dampfschifffahrt im Jahre 1841 ergab sich eine weitere Steigerung des Schiffsverkehrs.

Um eine größere Fahrwassertiefe für die Schifffahrt zu erzielen, versuchte man zunächst, an den besonders kritischen Stellen die Breite des Flusses durch Buhnen einzuschränken. Im späteren Ausbau versah man diese Buhnen aufgrund der inzwischen gesammelten Erfahrungen mit sogenannten Flügelbuhnen. Um die starken Ablagerungen zu verringern, wurde mittels durchgehender Leitwerke ab den 1850er-Jahren das Fahrwasser weiter verbessert. Diese Buhnenfelder sind teilweise heute noch sichtbar.

40 Zentimeter über Niedrigwasser wurde ursprünglich die Krone der Buhnen gelegt. Diese wurde später jedoch auf 75 bis 100 Zentimeter erhöht. Ebenfalls erhöht werden musste wegen häufiger Überflutung der Ziehweg für die Treidelschifffahrt. Über fast ein Jahrhundert zogen sich diese Arbeiten hin, die mit der Niedrigwasserregulierung der Strecke Schwarzenau–Schweinfurt abgeschlossen wurden.

Das Pegelnetz am Main wurde während der Regulierungsarbeiten weiter ausgebaut. Man errichtete sogenannte Bau- und Niedrigwasserpegel neben den Hauptpegeln. Die Beobachtungen an diesen Pegeln begannen in der Regel erst, nachdem die Bauarbeiten in unmittelbarer Nähe der Pegel gerückt waren. An den Pegeln führten die Regulierungsarbeiten zu starken Veränderungen der Wasserstandsverhältnisse.

Aufgrund der vergrößerten Räumkraft des Wassers in und oberhalb der Durchstiche kam es zu erheblichen Sohleeintiefungen. Der Wasserspiegel des Mains sank dementsprechend ab. Diese anhaltende Eintiefung hielt oftmals lange Zeit an und kam erst, wie in Viereth bei Bamberg, mit dem Bau der Staustufe zum Stillstand. In den Bereichen ohne Durchstiche, den Regulierungsabschnitten, erhöhte sich der Mainspiegel durch den Einbau der Leitwerke und der Buhnen. Durch die mit der Einengung des Flusses hervorgerufene Sohleneintiefung sank der Wasserspiegel im Niedrigwasserbereich wieder ab. Bei höheren Wasserständen überwog dann wieder der Aufstau. Im größten Teil des Flusses kam es wegen der mehrmaligen Änderung der Höhenlage der Regulierungswerke, der fortwährenden Sohleneintiefung und auch der Baggerungen in den Verlandungsabschnitten in diesem Zeitraum zu keinen stabilen Verhältnissen.

Der innere Stadtbereich von Würzburg blieb von der Mittelwasserregulierung ausgespart. Ein Grund dafür war der Umstand, dass bis zur Aufhebung der Festungseigenschaft die Flussufer zur militärischen Sperrzone gehörten. 1872 gab es ein Projekt, das Wehr in Würzburg zu beseitigen und den Main durch Leitwerke einzuengen. Dies scheiterte nicht zuletzt an den hohen Kosten.

Dampfschifffahrtshafenbau 1845/1846

Eine Gruppe unternehmungslustiger Kaufleute gründete 1841 aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs und der Zunahme des Verkehrs auf den Wasserwegen eine Dampfschifffahrtsgesellschaft. 1842 nahm die Gesellschaft zunächst zwei Schiffe in Betrieb. Für die beiden großen Schiffe benötigte man einen geschützten Liegeplatz. Der zur Schiffswinterung genutzte Teil des Wallgrabens war zu klein und auch zu stark belegt. Es wurde deshalb ein eigener Hafen am vorgelagerten Uferstreifen zwischen dem Schneidturm und der Eckbastion gebaut. Die Kürnachableitung mündete dort in den Main. Mit den Bauarbeiten wurde nach dem Ablauf des großen Hochwassers im März 1845 begonnen. Ein weiteres Hochwasser im Juni 1845 unterbrach zunächst die Bauarbeiten. 1846 konnte der Hafen nach einigen Schwierigkeiten in Betrieb genommen werden.

Der Hafen befand sich etwa 100 Meter unterhalb des Pegels. Begrenzt wurde er landseitig durch die Stadtmauer und flussseitig durch einen gepflasterten Damm, an dem sich eine Berme für die Treidelschifffahrt hinzog. Durch eine schräg zum Fluss verlaufende Mauer war das Hafenbecken gegen Oberstrom abgeschlossen. Das Ufer wurde durch die Dammschüttung einige Meter in den Fluss vorgeschoben. Eine gepflasterte Uferböschung stellte den Anschluss zur Kranenkaimauer her.

Die Kürnachableitung musste im unteren Teil durch den Bau des Hafens verlegt werden. Sie wurde entlang der Hafenmauer in einem festen Gerinne in den Main geführt. Für die Treidelschifffahrt diente eine kleine Ziehwegbrücke als Übergang.

Zunächst erlebte die Dampfschifffahrt einen bemerkenswerten Aufschwung. Während dieser Blütezeit, die aber nur kurz anhielt, wuchs die Zahl der Dampfboote auf neun an. Aufgrund der 1854 in Betrieb genommenen Eisenbahnlinie Bamberg–Würzburg–Frankfurt und der Schwierigkeiten durch die meist nicht ausreichende Fahrwassertiefe in trockenen Sommern kam es oft zu tagelangen, manchmal sogar monatelangen Stilllegungszeiten. Der Schiffsverkehr ging stark zurück und wurde damit unrentabel, 1858 wurde er schließlich ganz aufgegeben. Das Hafenbecken, das zu einer erheblichen Einengung des Flussprofils geführt hatte und nach der Stilllegung der Schifffahrt nicht mehr benötigt wurde, verfüllte man 1861. Zwischen dem Hafendamm und der gegenüberliegenden Stützmauer der Glacisböschung bestand nur noch eine Durchflussbreite von knapp 100 Metern. Beim Abfluss eines größeren Hochwassers kam es deswegen zu einem beträchtlichen Aufstau. Eine geringe Erhöhung des Wasserstandes ergab sich bei Niedrigwasser durch die Vorverlegung des Ufers. Die Hochwasserabflussverhältnisse waren nach der Beseitigung des Hafens annähernd die gleichen wie vor dem Hafenbau.

Entfestigung der Stadt 1871

Die Bevölkerung in Würzburg erwartete sehnlichst die Entfestigung ihrer Stadt. Diese ging in sehr großem Umfang vonstatten, was auch erhebliche Veränderungen an den Mainufern mit sich brachte. Am rechten Ufer wurde eine Kaimauer oberhalb des aus dem Jahr 1584 stammenden, auch Spiegeltor genannten,Schwanentores gebaut. Am linken Ufer wurde 1871 vorerst mit Schuttablagerungen zur Erhöhung der Tivolibastion bis kurz oberhalb des Dicken Turmes begonnen. Vor der Sternbastion schüttete man einen schmalen Damm auf. Dadurch verband man die bislang getrennten Uferstreifen miteinander. Unbefestigt blieb die steil abfallende Uferböschung. Die Auffüllungen endeten etwa 100 Meter oberhalb des Pegelprofils und waren stellenweise bis zu 2,5 Meter hoch. Diese Umbauarbeiten wirkten sich auf die Wasserstände am Pegel aus. In erster Linie wurden die höheren Wasserstände beeinflusst.

Hafenbau von 1874 bis 1877

Während der Entfestigungsarbeiten wurde der rechtsmainische Wallgraben, der bisher als Winterhafen genutzt worden war, auf seiner ganzen Länge aufgefüllt. Als Ersatz wurde am rechten Ufer ein leistungsfähiger Hafen etwas unterhalb der Pleichachmündung, der heutige Alte Hafen, gebaut.

Der Main musste, um genügend Platz für die Hafeneinrichtungen zu schaffen, auf einer Länge von etwa 700 Metern vollständig in das linke Vorland verlegt werden. Dort wurde eine neue Flussrinne ausgehoben und zum Teil aus dem Fels gesprengt. Für den Ausbau des Hafenbeckens mussten eine Anzahl alter Wehrbauten, die den Wasserstand ungünstig beeinflusst hatten, aus dem Flusslauf herausgenommen werden. Der Hafendamm wurde mit dem Aushubmaterial aufgeschüttet. Anschließend wurde die Böschung gepflastert und auch wieder eine Berme für die Treidelschifffahrt errichtet.

1877 erfolgte der Durchstich an der neuen Flussrinne. Der Hafendamm wurde noch im selben Jahr zum Land hin verlängert. Der frühere Flusslauf war damit abgeriegelt. Ein Ziehweg war inzwischen am linken Ufer angelegt worden. Dieser wurde nach Oberstrom verlängert, um den Dicken Turm herumgeführt und an die 1871 begonnenen Auffüllungen angeschlossen. Für die Treidelschifffahrt war damit ein bequemer Weg zur Schleuse im Umlaufkanal geschaffen. Entsprechend den früheren Ausbauvorschriften lag die Höhe des Ziehweges zwei Meter über Niedrigwasser. Am rechten Ufer errichtete man gleichzeitig mit der Auffüllung der alten Schiffswinterung eine neue Uferanlage. Die Neugestaltung der Mainufer im Bereich des Pegels war damit vorerst abgeschlossen.

Die Bauarbeiten am Alten Hafen führten zu einer starken Beunruhigung der Wasserstände. Für den Zeitraum vom 1. Januar 1875 bis zum 31. März 1876 wich man deswegen auf den sieben Kilometer unterhalb vom Würzburger Pegel gelegenen Margetshöchheimer Pegel aus. Dieser zeigte allerdings aufgrund der Arbeiten zur Mittelwasserregulierung Unregelmäßigkeiten auf. Für diesen Zeitraum gibt es für den Würzburger Pegel keine Wasserstandslinien.

Nachdem man den Main in sein neues Flussgerinne umgeleitet hatte, sank der Niedrigwasserspiegel um etwa 40 Zentimeter ab. Durch die Einengung des Profils überwog allerdings bei höheren Wasserständen der Aufstau. Der Hochwasserabfluss wurde durch den Hafenbau sehr nachteilig beeinflusst, da der Hochwasserstrom, bedingt durch die Festungsmauer am linken Ufer und die Stützmauer, in der gleichen Flucht wie die Glacisböschung direkt auf den Hafendamm gelenkt wurde. Diese hydrologisch außerordentlich ungünstigen Verhältnisse sind beim Wasserspiegelverlauf des Hochwassers 1882 deutlich zu erkennen. Der Hafendamm bewirkte eine enorme Stauwirkung. Am rechten Mainufer wurde bei den damals durchgeführten Wasserspiegelfixierungen ein jeweils um 30 Zentimeter höherer Wasserstand gemessen als am linken Mainufer.

Bau der Luitpoldbrücke von 1886 bis 1888

Um die neue Ringstraße (Röntgenring) zur links des Mains gelegenen Zellerau fortzusetzen, war der Bau einer Brücke über den Fluss notwendig geworden. Von 1886 bis 1888 wurde die Luitpoldbrücke, die heutige Friedensbrücke, erbaut. Vermutlich im Sommer 1883 wurden bereits die den Hochwasserabfluss störenden Befestigungswerke am linken Mainufer abgebrochen, der Wallgraben wurde eingefüllt und das Gelände eingeebnet. Die Brücke quert den Main schräg und auch die Pfeiler stehen schräg zur Fließrichtung. Dennoch ergab sich insgesamt eine deutliche Verbesserung des Hochwasserabflusses gegenüber dem Zustand vor 1883. Die Brückenpfeiler verursachten bei Hochwasser zwar einen Aufstau, dies wirkte sich aber an der 550 Meter oberhalb der Brücke liegenden Hochwasserstaffel des Pegels kaum mehr aus.

Bau der Kaimauer von 1896 bis 1898

In den Jahren 1896 bis 1898 wurde durch eine Kaimauer am linken Ufer von der Eckbastion bis zur Tivolibastion die unschöne und durch Hochwasserangriffe gefährdete Erdböschung geschützt. Die Mauer wurde dabei sehr weit in den Fluss vorgeschoben, um einen Aufstau durch die Einschränkung der Wasserspiegelbreite zu erzielen. Man wollte in diesem Bereich eine Verbesserung der unzureichenden Fahrwasserverhältnisse erreichen. An dem neu angelegten Ufer, das frei von Bewuchs war, wurde eine Straße errichtet.

Der Bau der Kaimauer verursachte einen Aufstau des Maines, was sich hauptsächlich im höheren Abflussbereich bemerkbar machte. Bei einer Wasserführung von etwa 600 m³/s (Mittelwasser etwa 122 m³/s) zeigte die Abflusskurve eine deutliche Aufwölbung. Der Aufstau des Wassers betrug ungefähr 15 Zentimeter.

Fahrwasserbaggerung 1900

Trotz der Verbesserung der Fahrwasserverhältnisse durch die neue Kaimauer reichten die Fahrwassertiefen noch nicht aus. Im Jahre 1900 wurden deshalb umfangreiche Baggerungen durchgeführt, um für die Schifffahrt bessere Fahrverhältnisse zu schaffen. Dabei wurde die gesamte bis zu einem Meter starke Kiesauflage entfernt. Im Niedrigwasserbereich sank daraufhin in den folgenden Jahren der Wasserspiegel um etwa 30 Zentimeter ab.

Bau eines Abwasserdükers 1901/1902

Unterhalb der Luitpoldbrücke brachte der Bau eines Abwasserdükers eine starke Beunruhigung der Wasserstände am Pegel Würzburg mit sich. Die Arbeiten mussten dem damaligen Stand der Technik entsprechend mit Hilfe von Fangdämmen im Trockenen ausgeführt werden, die mit Rücksicht auf die Schifffahrt abschnittsweise eingebaut wurden. Für die Jahre 1900 bis 1902 wurden wegen der starken Beeinträchtigung der Wasserstände während der Baumaßnahmen die Abflussermittlungen am Pegel Margetshöchheim vorgenommen.

Bau der Staustufe Erlabrunn von 1932 bis 1935

Mit dem Bau der Staustufe Erlabrunn bei Main-Kilometer 241,20 wurde 1932 begonnen. Davon blieben zunächst die Wasserstandsverhältnisse am zehn Kilometer oberhalb liegenden Pegel Würzburg unberührt. Nachdem 1934 der Stau in Erlabrunn errichtet worden war, erfolgte eine Anhebung des Niedrigwasserstandes am Pegel Würzburg um etwa 40 Zentimeter. Dieser Staueinfluss war allerdings gering und erstreckte sich nur bis etwa zum Mittelwasser.

Teilbaggerung der Großschifffahrtsrinne 1937/1938

In den Jahren 1937/1938 wurde zunächst die Unterwasserbaggerung nur bis zum Alten Hafen durchgeführt. Dadurch wurde dieser an die von Unterstrom kommende Schifffahrtsrinne angeschlossen. Die Flusssohle keilte man oberhalb des Hafens aus. Man schaffte über die Strecke vom Alten Hafen bis zur Luitpoldbrücke einen Übergang, um von der tiefliegenden Sohle der Schifffahrtsrinne zur natürlichen Flusssohle zu gelangen. Die Wasserspiegelabsenkung, die daraufhin erfolgte, wirkte sich wegen des Staueinflusses der Stufe Erlabrunn nur bei höheren Wasserständen aus. Im Ablesebereich zwischen 200 und 300 Zentimeter betrug die Wasserspiegelabsenkung am Pegel etwa 15 Zentimeter.

Bauarbeiten der Flusssohle 1948 bis 1954

Die durch den Krieg unterbrochenen Arbeiten wurden 1948 wieder aufgenommen. Die Bauarbeiten am Wehr und an der Schleuse hatten zunächst keinen Einfluss auf den Wasserstand am Pegel. Davor mussten aber noch die Abwasserdüker von 1901/1902 tiefer gelegt werden. 1952/1953 wurde die 450 Meter lange Kaimauer am linken Ufer um 5 bis 14 Meter zurückverlegt und damit eine Schiffsliegestelle im Unterwasser geschaffen. Während der Bauarbeiten blieb die alte Mauer als Schutz für die Baugrube bestehen. Die Baggerung der Großschifffahrtsrinne im Unterwasser einschließlich der Felsmeißelarbeiten dauerte von 1952 bis 1954. Stellenweise wurde dabei die Felssohle bis zu zwei Meter ausgemeißelt.

Durch verbliebene Querrippen in der gebaggerten Schifffahrtsrinne verhinderte man ein zu starkes Absinken des Wassers und sicherte vor allem an der Kleinschleuse eine ausreichende Fahrwassertiefe. Erst nachdem die neue Schleuse für die Schifffahrt freigegeben war, wurden diese Rippen herausgenommen. Nach dem Entfernen der letzten Querrippe und nach dem Abbruch der alten Kaimauer sank der Wasserspiegel beträchtlich ab. Die Absenkung wirkte sich bei Niedrigwasser wegen des Staueinflusses von Erlabrunn nur geringfügig aus. Die Maximalabsenkung bei einem Pegelstand von etwa 300 Zentimetern betrug zirka 60 Zentimeter. Der Wert verringerte sich bei zunehmender Wasserführung und betrug beim Hochwasser 1970 nur noch 30 Zentimeter.

Der Niedrigwasserspiegel ist am Pegel Würzburg bei gelegtem Stau in Erlabrunn infolge der Baumaßnahmen seit 1823 um etwa 200 Zentimeter abgesunken. Im gestauten Zustand beträgt die Absenkung immerhin noch etwa 100 Zentimeter. Die Baggerarbeiten für die Schifffahrt in der Nähe der Pegelanlage hatten keinen Einfluss auf den Wasserstand.

Fahrrinnenausbau 1988/1989

Im Rahmen des Mainausbaus wurden 1988/1989 in der Stauhaltung Erlabrunn umfangreiche Baggerungen durchgeführt. Der Main wurde auf eine Fahrrinnenbreite von 40 Metern und eine Fahrrinnentiefe von 2,9 Metern ausgebaut. Dabei wurde im Unterwasser der Staustufe Würzburg im Bereich des Pegels die Fahrrinne verbreitert und vertieft. Die Pfeiler der nach dem Zweiten Weltkrieg in Friedensbrücke umbenannten Luitpoldbrücke wurden als Anfahrschutz vor Schiffen ummantelt. Die den Main kreuzenden und als Grundschwelle wirkenden Düker wurden beseitigt. Die dabei entstandene Wasserspiegelabsenkung machte eine Herabsetzung des höchsten Schifffahrtswasserstandes am Pegel Würzburg von 380 auf 330 Zentimeter erforderlich.

Bauwerke im Bereich des Pegels

Schleusenanlagen

Streichwehr

Auf bischöfliche Anordnung besichtigte eine Kommission des Rates noch während des Dreißigjährigen Krieges am 3. März 1643 mit dem fürstbischöflichen Baumeister Kaut und einem Frankfurter Mühlmeister die Gegebenheiten bei der Alten Mainbrücke, um dort eine Strömungsmühle zu errichten. Für die Mühle wurde ein Wehr im Main zum Antrieb des Mühlrades benötigt.

Auf Anraten des Mühlmeisters wurde 1644 ein etwa 300 Meter langes und 1,2 Meter hohes Wehr, diagonal verlaufend und am dritten rechtsuferigen Pfeiler der Brücke endend, errichtet. Das obere Ende des Wehres liegt an den 260 Meter oberhalb der Brücke weit in den Main vorspringenden Mühlbastionen. Die Oberkante des Streichwehrs hatte eine Höhe von 168,03 bis 168,10 Meter über Normalnull. Rechts neben dem Pfeiler der Brücke, in der Brückenöffnung, befand sich das Nadelwehr. Die Floßgasse schloss sich nach Unterstrom an. Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Wehren steht das Würzburger Wehr schräg zur Fließrichtung und hat eine nicht veränderliche Krone. Diese Art Wehr wird Streichwehr genannt.

In erster Linie erfolgte aber der Bau des Wehres aus festungstechnischen Gründen. Die Sperrung des Fahrwassers und die einzige Umgehungsmöglichkeit des Wehres, der Umgehungskanal, der durch die Außenwerke der Festung Marienberg führte, waren vom Besitz der Festung abhängig. Durch diesen Aufstau änderten sich die Strömungsverhältnisse, da fast die gesamte normale Zuflussmenge zur Mühle abgeleitet wurde.

Das Streichwehr wurde 1724 und 1729 unter der Leitung von Balthasar Neumann repariert. Kote erhöhte 1890/91 den Wehrrücken des Streichwehrs durch einen hölzernen Aufsatz um etwa 25 Zentimeter auf 168,28 bis 168,35 Meter über Normalnull. Bei diesen Bauarbeiten wurde der untere Teil des Streichwehres zum vierten Brückenpfeiler verlegt, um eine weitere Brückenöffnung für eine neue Floßgasse mit Trommelwehr zu ermöglichen. Dadurch entstand 95 Meter oberhalb der Brücke ein Knick in der Wehranlage. Beim Bau der Großschifffahrtsschleuse wurde 1953 das Wehr durch eine gleichmäßige Kappe aus Stein und Beton nochmals auf 168,5 Meter über Normalnull erhöht.

Nadelwehr

Um das 1644 errichtete Streichwehr, das die Durchfahrt der Schiffe und Flöße sperrte, zu umgehen, wurde im dritten Brückenbogen, Wehrloch genannt, ein Nadelwehr errichtet. Durch Ziehen der Nadeln senkte sich der Main oberhalb des Wehres ab und ermöglichte so, dass Flöße und Schiffe passieren konnten. Nach dem Einbringen der Nadeln stieg der Pegel wieder langsam an. Dieses praktizierte Verfahren war sehr mühselig und langwierig. Schiffe nutzten etwa 40 Jahre lang diese Methode, um dann den Umlaufkanal zu verwenden. Die mehreren Hundert Flöße im Jahr mussten aber weiterhin das Nadelwehr befahren, weil sie wegen ihrer Länge die Schleuse im Umlaufkanal nicht benutzen konnten. Um den Schiffen und Flößen unterhalb in der starken Strömung der Brücke eine Führung zu gewährleisten, wurden an beiden Pfeilern der Brücke breite Steindämme angesetzt. Flussabwärts wurde das Nadelwehr mittels der Strömung passiert, flussaufwärts fahrende Schiffe mussten, gegen die starke Strömung mit Seilen und Pferden in das Oberwasser gezogen werden.

Etwa dreimal in der Woche, ab 13 Uhr, wurden Weiß- und Bretterflöße durchgelassen. Sogenannte Holländerflöße, die, wie es schon der Name andeutet, eine lange Reise vor sich hatten und wertvolleres Hartholz beförderten, durften das Wehr jederzeit passieren. Das Passieren des Wehres nahm etwa vier bis fünf Stunden in Anspruch. Bei dem Passiervorgang lief die Stauhaltung leer und das Unterwasser schwoll erheblich an. Bei geschlossenem Wehr und dem Wiederbefüllen der Stauhaltung fiel das Wasser im Unterwasser stark ab, so dass es oftmals stundenlang für die Schifffahrt fehlte. Erst nach Erreichen des Vollstaus und der Inbetriebnahme der Mühlen normalisierte sich der Wasserspiegel wieder. Das Nadelwehr wurde 1724 und 1729 durch Balthasar Neumann repariert und bis 1892 genutzt. 1894/95 wurde es renoviert und 1934 bei einer weiteren Sanierung umgebaut. Es diente daraufhin nur noch der Hochwasserabführung und war bis zum Jahre 1948 in Betrieb. Es wurde durch ein Klappenwehr, auch Fischbauchklappe genannt, mit elektrischem Antrieb ersetzt. Bei dieser Art von Wehr wird die Stauhöhe durch eine bewegliche Klappe hergestellt.

Für den Pegel von Interesse war die in diesem Zusammenhang stehende Beunruhigung des Niedrigwasserabflusses. In der langen Zeit der Pegelbeobachtung und der Nutzung des Nadelwehres kam es, wenn auch nicht allzu häufig, in den Beobachtungslisten zu auffälligen Wasserstandsänderungen. Diese Abflusswerte konnten jedoch durch den Vergleich mit Nachbarpegeln berichtigt werden.

Umgehungskanal

Von 1675 bis 1680 wurde ein Umgehungskanal oder Umlaufkanal gebaut, um das Passieren der Schiffe zu erleichtern. Dieser Schifffahrtskanal umging auf einer Länge von etwa 500 Metern das Wehr und die Mühle. Er begann oberhalb des Burkharder Tores, ging hinter der Burkharder Kirche vorbei, die deswegen um zwei Joche gekürzt werden musste, und mündete unterhalb des Wehrs wieder in den Main. Im Umlaufkanal, in dem sich auch ein Anlegeplatz befand, wurde eine Schleusenanlage mit beiderseitigen Torverschluss aus Holz mit 47 Meter Länge und 6,5 Meter Breite errichtet, um eine Höhe von 1,2 Meter zu überbrücken. Für den damals bedeutenden Schiffsverkehr stellte die Durchfahrt durch den engen Kanal wegen der unzureichenden Wassertiefen und wegen der geringen Durchfahrtshöhe einen sehr beschwerlichen Weg dar. Vom Umlaufkanal aus ging auch ein Gerinne ab, an dem die Kanalmühle lag. 1892 wurde die alte Schleuse im Umlaufkanal aufgegeben und wegen Baufälligkeit in den 1920er-Jahren abgebrochen. Beim Bau der Großschifffahrtsschleuse wurde der Umlaufkanal 1953 bis auf einen kleinen Teil an der oberen Eckbastion eingefüllt.

Kleinschleuse

Um den beschwerlichen Weg durch den Umlaufkanal zu vermeiden und die Durchfahrt der Flöße durch das Wehr zu beschleunigen, beschloss die Königliche Baubehörde für die Schifffahrt den Bau einer Kleinschleuse am Streichwehr und eine weitere Öffnung für den Floßverkehr an der Alten Mainbrücke. In den Jahren 1891 und 1893 wurde oberhalb der Alten Mainbrücke die heute verfallene Kleinschleuse errichtet. Sie war 55 Meter lang, 10,5 Meter breit, hatte eine Tiefe von etwa einem Meter und konnte von Schiffen bis 600 Tonnen Tragkraft benutzt werden. Zum Bau der Kleinen Schleuse mussten das südliche Ende des Streichwehrs und auch die dort in den Main hineinragende Mühlenbastion abgeschnitten werden, um Platz für die Anlage zu gewinnen.

Großschleuse

Von 1950 bis 1954 wurde die heute noch genutzte Großschifffahrtsschleuse neben der Kleinen Schleuse erbaut. Diese Arbeiten gestalteten sich schwierig, weil die Alte Mainbrücke unter Denkmalschutz steht und mit ihren nicht allzu weiten Bögen mit 18 Metern Breite, die zudem auch recht niedrig waren, ein großes Hindernis für die großen Schiffe darstellte. Man entschied sich dafür, die Große Schleuse oberhalb der Brücke zu errichten und den unteren Einlass unmittelbar an die Brückenöffnung anzuschließen. Die Fahrrinne musste deswegen unterhalb der Brücke erheblich tiefer gelegt und mit Leitwerken versehen werden. Im oberen Bereich der Schleuse musste die Mühlenbastion teilweise abgebrochen und um 15 Meter landeinwärts gekürzt werden, um eine gefahrlose Einfahrt zu gewährleisten. Die Schleuse hat eine Länge von 300 und eine Breite von 12 Metern.

Trommelwehr

Für den gestiegenen Floßverkehr wurde 1891/92 im vierten Brückenbogen ein Trommelwehr errichtet. Bei diesem Trommelwehr handelt es sich um eine für die damalige Zeit gänzlich neuen Wehrverschluss. Das Trommelwehr besteht aus einer zweiflügeligen eisernen Klappe von 10,8 Meter Breite und einer ursprünglichen Gesamthöhe von 4,1 Metern. Die Klappe drehte sich um eine waagrechte Achse. Beim Aufrichten der Klappe sperrt die obere Hälfte den Wehrdurchlass und die untere Hälfte ist in einen unter der Wehrsohle befindlichen Hohlraum eingeschlossen, die Trommel genannt wird. Außerdem wurde eine neue, durch zwei je 125 Meter lange Dämme seitlich geführte Floßgasse gebaut. Durch das neue Trommelwehr konnten die Wasserschwankungen im Unterwasser und die Beeinträchtigungen der Schifffahrt stark herabgesetzt werden. Das Trommelwehr erlaubte ein rasches Öffnen und Schließen des Verschlusses. 1934/35 wurde es auf einen höheren Stau umgebaut und 1970 ebenfalls durch ein Klappenwehr (Fischbauchklappe) ersetzt.

Mühlen

Der Betrieb der Mühlen übt einen Einfluss auf die Strömungsverhältnisse des Maines und eine Beunruhigung des Wassers im Bereich des Pegels, in erster Linie während des Niedrigwasserabflusses aus. Bei Niedrig- bis Mittelwasser läuft zu Zeiten des Mühlenbetriebes beinahe das gesamte Wasser über die Mühlen statt über das Streichwehr ab. Der Betriebszustand und die dementsprechende Steuerung des Zu- und Ablaufs des Wassers beeinflusst dies auch.

Untere Mainmühle

Während des Baus des Streichwehres 1644 wurde am rechten Mainufer auch die Untere Mainmühle unterhalb der Alten Mainbrücke errichtet. Der Einlass der Mühle, der sich unter dem zweiten Brückenbogen befand, hatte ein Gerinne von 5,5 Metern Breite, das vier Räder mit je 2,2 Meter Breite und einem Durchmesser von fünf Metern antrieb. Im 19. Jahrhundert wurde eines der Mühlräder entfernt. Unterhalb der Mühle lag noch eine durch Wasserkraft betriebene Hammerschmiede mit drei Schwanzhämmern, die etwa um 1680 entstanden war. Bei der Mühle befand sich auch eine Badeanstalt mit Wellenbad.

Kraftwerk Untere Mainmühle

Als 1921 die Rhein-Main-Donau-AG die Wasserrechte der Mühlen erworben hatte, wurde die Untere Mainmühle abgebrochen. An dieser Stelle wurde anschließend mit dem Bau eines neuen Kraftwerkes begonnen. Der Bau des Krafthauses war im August 1922 vollendet. Die Gebäudeflügel, die sich an die Brücke anschließen, wurden zwischen Herbst 1922 und Juli 1923 errichtet. Das Kraftwerk wurde mit zwei Francis-Turbinen ausgestattet, die Strom nach Würzburg lieferten. Bei diesen Bauarbeiten mussten die Hammerschmiede und das Wellenbad weichen. Die Mühle unterhalb des Streichwehrs benötigte bei Mittelwasser fast das gesamte Mainwasser, das durch den Aufstau durch die Brückenöffnung zur Mühle abgeleitet wurde. Beim Betrieb des Nadelwehres mussten die Mühlenbetreiber den Betrieb einstellen, was damals zu Beschwerden und Reibereien zwischen den Beteiligten führte.

Das Kraftwerk Untere Mainmühle wurde in den Jahren 1950 bis 1952 modernisiert und erhielt neue Maschinen. In den Jahren 1987/1988 fanden umfassende Sanierungsarbeiten statt. Das Kraftwerk wurde automatisiert und mit drei leistungsstarken Kaplan-Rohrturbinen ausgestattet.

Obere Mainmühle

Das Streichwehr erzeugte eine ansehnliche Wasserkraft, so dass auf der linken Mainseite auch noch die Obere Mainmühle, oder Hoffmannsmühle bei der Mühlbastion betrieben werden konnte. Diese wurde unter Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn, der auch schon die Untere Mainmühle erbaut hatte, in den Jahren 1656/1657 errichtet. Die Mühle war mit einem Druckwerk zur Wasserversorgung der Festung Marienberg und des Hofbräuhauses (damals im fürstbischöflichen Besitz) ausgestattet. Beim Luftangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde sie zerstört.

Kanalmühle

Die Errichtung des Umgehungskanals nutzte man aus, um 1676 eine dritte Mühle, die Kanalmühle an der Burkarderstraße, zu errichten. Ermöglicht wurde dies, indem man in den Umgehungskanal oberhalb der Kanalschleuse ein Gerinne ableitete, das bis an die Burkarderstraße und dann wieder zum Unterwasser des Kanals führte. Die Mühle besaß drei große unterschlächtige Wasserräder, wobei das Wasser unterhalb der Radmitte durchfloss und die Schaufeln des Rades antrieb. Sie war ebenfalls an die Wasserversorgung der Festung und des Hofbräuhauses angeschlossen. Genutzt wurde die Mühle bis 1927. Beim Luftangriff auf Würzburg wurde sie zerstört. Die Ruinen wurden beim Bau der Großschifffahrtsschleuse beseitigt.

Brücken

Die Pfeiler der Brücken verursachen einen gewissen Stau des Mains und beeinflussen die Strömungsverhältnisse. Nach längeren Frostperioden und anschließendem Eisabgang kommt es dort zu Aufstauungen. Bei Hochwasser kann es durch Treibholz, das sich an den Pfeilern verkeilt, ebenfalls zu einem Aufstau und Änderung der Strömungsverhältnisse kommen.

Alte Mainbrücke

Die Alte Mainbrücke ist eine der ältesten Brücken am gesamten Main. Der erste Bau geht auf das 12. Jahrhundert (1133 erstmals urkundlich erwähnt) zurück. Bei Hochwassern, beispielsweise in den Jahren 1306, 1342 und 1442, wurde die Brücke mehrmals vollständig oder teilweise zerstört. Auch das Hochwasser von 1784 führte zu Schäden an der Brücke. Der vierte und der fünfte Brückenbogen wurden am 2. April 1945 von den sich zurückziehenden deutschen Truppen gesprengt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von amerikanischen Pionieren mit Stahlträgern eine Behelfsbrücke über den zerstörten Abschnitt errichtet, um der Bevölkerung in eingeschränktem Maß wieder die Überquerung des Mains zu ermöglichen. Von April bis Juli 1950 erfolgte der Wiederaufbau der Brücke. An ihr befindet sich seit 1823 eine Hochwasserstaffel.

Luitpoldbrücke

Infolge des stark steigenden Verkehrs wurden im Zuge des Fortschreitens der Entfestigung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts leistungsfähigere Brücken angelegt. Die Luitpoldbrücke, die heutige Friedensbrücke, wurde 1886 flussabwärts vom Pegel errichtet und 1888 für den Verkehr freigegeben. Sie besteht aus sieben Bögen, die von sechs Pfeilern getragen werden. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Brücke zerstört und nach dem Krieg wieder aufgebaut. Durch die Trümmerteile kam es zu einem starken Aufstau des Mains, der den Pegel beeinflusste. Die Brücke wurde zur Anpassung an den Verkehr bis 1999 verbreitert und die zwei im Wasser stehenden Pfeiler mit einem Anfahrschutz vor Schiffen ummantelt. Diese Pfeiler bilden ein nicht ungefährliches Hindernis für die Schifffahrt, verursachen aber auch einen geringen Aufstau.

Ludwigsbrücke

Nach der Entfestigung auf der Südseite, die zögerlicher voranschritt als im Norden, wurde 1896 eine weitere Brücke gebaut. Mit der Projektierung der Ludwigsbrücke, im Volksmund wegen der vier großen Löwenstatuen an den beiden Auffahrten auch Löwenbrücke genannt, wurde im April 1885 begonnen. Die Planungen gehen auf das Jahr 1882 zurück, bedingt durch die Bauarbeiten der Ringstraße, die bis zum Main verlängert worden war. Die Brücke hat fünf Bögen mit je 36 Metern Spannweite, zwei der insgesamt vier Brückenpfeiler stehen im Main. Die Steinbrücke wurde ebenfalls gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört und später wieder völlig im früheren Zustand errichtet.

Hochwasser

Hochwasserjährlichkeiten
Jährlichkeit Wert am Pegel
Abfluss Höhe in cm
HQ 1 540 m³/s 387
HQ 2 700 m³/s 450
HQ 5 920 m³/s 526
HQ 10 1130 m³/s 586
HQ 20 1400 m³/s 650
HQ 50 1700 m³/s 708
HQ 100 2000 m³/s 767
HQ 200 2300 m³/s –
HQ 300 2500 m³/s 884
HQ 500 2700 m³/s –
HQ 1000 3000 m³/s –

Hochwasserjährlichkeiten

Die Häufigkeit, mit der eine Wasserstandshöhe oder Abflussmenge am Pegel erreicht oder überschritten wird, wird als Jährlichkeit bezeichnet. Anhand dieser Werte und durch Anpassung einer Verteilfunktion können so die Höchstabflüsse (HQ) bis zu einem tausendjährlichen Hochwasser bestimmt werden. Am Pegel Würzburg wurden diese Werte aus dem Beobachtungszeitraum 1901 bis 1997 ermittelt. Die so ermittelten Jährlichkeiten lassen sich nur beim Abfluss mit den älteren Hochwasserereignissen vergleichen. Da heute durch die baulichen Änderungen im Bereich des Pegels bei gleichem Abfluss deutlich niedrigere Wasserstände erreicht werden, ist darauf zu schließen, dass bei gleicher Jährlichkeit die früheren Hochwasserereignisse höhere Wasserstände erreichten.

Meldestufen

Der Hochwassermeldebeginn startet bei einem Pegel von 290 Zentimetern. Bei 340 Zentimetern am Pegel wird die Hochwassermarke I erreicht, bei der der Schiffsverkehr eingestellt wird. Bei einem Pegel von 400 Zentimetern wird die Hochwassermarke II erreicht. Bei einem Pegel von 510 Zentimetern wird die Hochwassermarke III und ab 600 Zentimeter die Hochwassermarke IV erreicht.

Ab einem Pegel von 300 Zentimetern tritt der Main über die Ufer. Ab einem Wasserstand von 340 Zentimetern am Pegel wird der Parkplatz an der Löwenbrücke überflutet. Bei 360 Zentimetern wird die Bahnunterführung zum Neuen Hafen überflutet. Ab einem Wasserstand von 380 Zentimetern ist der provisorische Hochwasserschutz am Mainkai notwendig. Ab 410 Zentimeter am Pegel wird der untere Ludwigkai überflutet und von einem Pegel von 475 Zentimetern an ist der Hochwasserschutz am Kranenkai erforderlich. Bei 480 Zentimetern wird der provisorische Hochwasserschutz am Mainkai bei der Durchfahrt Alte Mainbrücke überflutet und der Hochwasserschutz an der Karmelitenstraße ist erforderlich. Bei 500 Zentimetern wird die Unterführung bei der Löwenbrücke überflutet und bei 520 Zentimetern der Obere Mainkai. Ab 530 Zentimetern werden Pleichtor-, Karmeliten- und Gerberstraße geflutet. Bei einem Pegelstand von 570 Zentimetern werden die Seilerstraße, die Maingasse und die Mühlengasse und ab 590 Zentimetern die Mergentheimer Straße bei der Alten Mainbrücke überschwemmt. Ab 650 bis 670 Zentimetern wird der provisorische Hochwasserschutz, der den zentraleren Stadtbereich schützt, überflutet. Die Untere Domstraße und die Einmündung von der Augustinerstraße wird ab einem Pegelstand von 710 Zentimetern überflutet.

Hochwasserlaufzeiten

Eine unverformte Hochwasserwelle am Main benötigt etwa eineinhalb bis zwei Tage, um von Trunstadt und dem dortigen Pegel unterhalb der Regnitz-Einmündung bis nach Würzburg zu gelangen. Von Schweinfurt bis Würzburg beträgt die Laufzeit der Welle für die 78,8 Kilometer lange Flussstrecke im Durchschnitt 21 Stunden. Diese Zeitspanne bietet der Stadt Würzburg die Möglichkeit, die Höhe des Hochwassers abzuschätzen und dementsprechend darauf zu reagieren.

Am nächsten Pegel bei Steinbach, der 51,4 Kilometer flussabwärts liegt, dauert es sieben bis acht Stunden, bis dort die Hochwasserwelle von Würzburg eintrifft. Der Pegel Würzburg umfasst die Zwischeneinzugsgebiete 969,20 km² flussabwärts bis Steinbach und 1051,70 km² flussaufwärts bis Pegel Astheim, die, je nachdem wie stark die Hochwasserwellen der mainaufwärts gelegenen Nebenflüsse ausgeprägt sind und zeitlich mit dem Mainscheitel zusammentreffen, die Hochwasserwelle beeinflussen.

Hochwasserschutz

Die Stadt Würzburg wurde in den letzten Jahrhunderten öfters von verheerenden Hochwassern heimgesucht. Diese reichten mehrmals bis zum Rathaus, aber auch vereinzelt bis zum Dom hinauf. Das 20-jährliche Hochwasser 1970 verursachte große Schäden. Aufgrund dieses Ereignisses beantragte die Stadt Würzburg, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Würzburg, beim Freistaat Bayern den Bau eines Hochwasserschutzes, um den rechtsmainischen Altstadtbereich zwischen der Friedensbrücke und der Löwenbrücke zu schützen. Die linksmainischen und die anderen Gebiete auf der rechten Mainseite liegen größtenteils höher.

Der erste provisorische Hochwasserschutz stammt aus dem Jahre 1983 und war bis zu einem Pegel von etwa 650 bis 670 Zentimetern ausgelegt. Dies entspricht etwa einem 20-jährlichen Hochwasser. Seitdem ist die Stadt bestrebt, das gefährdete Stadtgebiet mit einer Fläche von etwa 25 Hektar, in dem rund 3000 Menschen leben, gegen ein 100-jährliches Hochwasser zu schützen, was einem Pegelstand von 835 entspricht, etwa dem Hochwasser von 1845.

Die Kosten für den vollständigen Hochwasserschutz belaufen sich auf etwa 18 Millionen Euro, wobei der Freistaat Bayern 67 Prozent übernimmt. Bis zum Jahre 2008 wurde der Hochwasserschutz in Würzburg fertiggestellt.

→ Hauptartikel: Hochwasser in Würzburg

Eisverhältnisse

Der Main neigte wegen seiner geringen Wassertiefe in früherer Zeit stark zur Vereisung. Wegen der geringen Tiefe unterkühlte das Wasser rasch. Es kam, beginnend in strömungsschwachen Flussbereichen, zu umfangreichen Treibeis- und Grundeisbildungen bei anhaltendem Frost. Die abtreibenden Eismassen füllten oft die ganze Flussbreite aus, bis sie an einer Engstelle zum Stehen kamen. Der Eisstand wanderte bei weiter anhaltender Treibeiszufuhr schnell stromaufwärts. Die Vereisung führte meist auch zu einer Anhebung des Wasserstandes, dem sogenannten Eisstau. Durch geringes Anschwellen wurden in der Regel der Aufbruch und der Abgang des Eises ausgelöst. Wenn durch einen plötzlichen Frosteinbruch der Eisgang unterbrochen wurde, kam es manchmal zu Eisversetzungen mit beträchtlichem Aufstau.

Die Eisstauungen in Würzburg häuften sich durch erhebliche Eismassen nach der Errichtung der Staustufe in Erlabrunn im November 1934. Das Eis trieb aus der oberhalb der Staustufe freiliegenden Mainstrecke ab und kam im gestauten Wasser unterhalb von Würzburg zum Stehen. Die Eisschollen schoben sich dabei über- und untereinander und füllten häufig die gesamte Flussbreite aus. In den besonders strengen Wintern 1939/1940, 1940/1941 und 1946/1947 wurden auch die Wasserstände am Pegel Würzburg durch den Eisstau stark beeinflusst. Als die Staustufen oberhalb von Würzburg fertiggestellt waren und damit die Treibeiszufuhr unterbunden war, besserten sich die Verhältnisse. Die Mainstrecke Würzburg–Ochsenfurt mit drei Staustufen wurde 1954 eröffnet.

Am Main bilden sich heute während einer Frostperiode in den einzelnen Stauhaltungen oberhalb der Wehre sofort geschlossene Eisdecken. Diese Eisdecke kann schnell über die gesamte Stauhaltungslänge anwachsen. Durch die Eisdecke werden die angestauten Wassermassen in den einzelnen Haltungen vor allzu großer Unterkühlung geschützt und wirken als Wärmespeicher, so dass sich kein nennenswertes Treib- und Grundeis mehr bildet. Im gestauten Main entsteht deshalb bei gleicher Frostlage wesentlich weniger Eis als früher im ungestauten Zustand. Diese Wirkung wird noch durch die Aufheizung des Mainwassers infolge der zunehmenden Abwasser- und Warmwassereinleitungen unterstützt.

Hochwasserereignisse

Die Abflussverhältnisse und die daraus resultierenden Wasserstände änderten sich im Laufe der Zeit. Durch den stetigen Ausbau des Mains steigt der Abfluss bei gleichem Wasserstand. Bei gleichem Hochwasserscheitel heute und zu Beginn der Messreihe kann heute mehr Wasser abfließen. Das Hochwasser vom 20. Januar 1841 erreichte bei einem Abfluss von 1318 m³/s einen Wasserstand am Pegel von 709 Zentimetern. Etwa 160 Jahre später und nach vielen baulichen Änderungen im und am Fluss, erreichte das Hochwasser vom 6. Januar 2003, bei einem geringfügig höheren Abfluss von 1350 m³/s, einen Pegelstand von 648 Zentimeter. Dementsprechend hat die Anzahl der hohen Wasserstände abgenommen.

Am Pegel Würzburg erreichten sechs Hochwasser (drei im 19. und drei im 20. Jahrhundert) einen Abfluss von mehr als 1500 m³/s; der Wert im 20. Jahrhundert lag aber deutlich niedriger als im Jahrhundert davor. Insgesamt 24 Fluten erreichten einen Abfluss von 1000 m³/s, wobei sich 14 im 19. und nur 9 im 20. Jahrhundert ereigneten. Insgesamt wurde seit 1823 die Siebenmetermarke zehnmal überschritten, siebenmal im 19. und dreimal im 20. Jahrhundert.

Ausführliche Angaben über historische Hochwasser in Würzburg siehe Hochwasser in Würzburg.

Pegelstände ab einem Abfluss
von 1000 m³/s
Datum Wert am Pegel Wiederkehr-
zeit
cm m³/s
−−.−−.1827 650 1150 10–20-jährlich
04.01.1830 675 1200 10–20-jährlich
06.03.1831 705 1295 10–20-jährlich
−−.−−.1834 635 1050 5–10-jährlich
−−.−−.1839 675 1200 10–20-jährlich
20.01.1841 709 1318 10–20-jährlich
28.02.1844 652 1100 5–10-jährlich
30.03.1845 834 2170 100–200-jährlich
02.06.1845 686 1200 10–20-jährlich
10.02.1848 688 1220 10–20-jährlich
05.02.1850 710 1320 10–20-jährlich
02.02.1862 732 1454 20–50-jährlich
19.02.1876 750 1580 20–50-jährlich
04.01.1880 652 1100 5–10-jährlich
17.12.1880 638 1040 5–10-jährlich
09.03.1881 631 1020 5–10-jährlich
28.11.1882 728 1460 20–50-jährlich
29.12.1882 749 1670 20–50-jährlich
07.02.1909 760 1800 50–100-jährlich
16.01.1920 721 1540 20–50-jährlich
22.03.1942 640 1050 5–10-jährlich
31.12.1947 702 1540 20–50-jährlich
25.02.1970 669 1390 10–20-jährlich
07.01.1982 637 1230 10–20-jährlich
29.03.1988 640 1235 10–20-jährlich
29.01.1995 615 1250 10–20-jährlich
06.01.2003 648 1350 10–20-jährlich
17.01.2011 642 1368 10–20-jährlich

Historische Hochwasser

Anhand der Aufzeichnungen von Historikern aus den früheren Jahrhunderten, die den Hochwasserablauf, die Eisverhältnisse und die verursachten Schäden schildern, und der an Gebäuden am Main angebrachten Hochwassermarkierungen konnten einige der höchsten Wasserstände der letzten etwa 700 Jahre festgestellt werden.

Das höchste Hochwasser am Main und in Würzburg war das von 1342, auch Magdalenenhochwasser genannt. Auf den Pegel bezogen, hatte dieses Hochwasser einen Stand von 950 bis 1030 Zentimetern bei einem Abfluss von 3050 bis 3600 m³/s. Dieses Ereignis wird als ein mehr als tausendjährliches Hochwasser bezeichnet. In der jüngeren Zeit ereignete sich am 29. Februar 1784 ein extremes Hochwasser, mit einem Pegelstand von 928 cm, bei einem Abfluss von 2600 m³/s. Dieses Ereignis wird als etwa 500-jährliches Hochwasser eingestuft.

Bedingt durch die baulichen Änderungen im Bereich des Pegels basieren die historischen Jährlichkeitsangaben nur auf dem Abfluss, da die damaligen Pegelstände deutlich höher waren als heute und so zu verfälschten Jährlichkeiten führen würden.

Historische Hochwasser
Datum Wert am Pegel Wiederkehr-
zeit
cm m³/s
21.07.1342 1000 3350 >1000-jährlich
24.02.1451 840 2200 100–200-jährlich
24.01.1546 860 2300 200-jährlich
16.05.1573 760 1650 20–50-jährlich
−−.03.1595 840 2200 100–200-jährlich
25.01.1633 790 1900 50–100-jährlich
27.01.1682 863 2250 100–200-jährlich
05.03.1744 720 1400 20-jährlich
01.01.1764 805 1750 50–100-jährlich
29.02.1784 928 2600 300–500-jährlich
21.01.1820 720 1350 10–20-jährlich

Literatur

  • Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Böhler Verlag, Würzburg 1999.
  • Franz Seberich: Die alte Mainbrücke zu Würzburg. Mainfränkische Hefte, Heft 31, Buchdruckerei Karl Hart, Volkach vor Würzburg, Würzburg 1958.
  • Martin Schmidt: Hochwasser und Hochwasserschutz in Deutschland vor 1850. Kommissionsverlag Oldenbourg Industrieverlag München, München 2000, ISBN 3-486-26494-X.
  • Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): Information – Main – Main-Donau-Kanal – Donau. Druckerei und Verlag Pius Halbig GmbH, Würzburg 1997.
  • Heinz Schiller: Ermittlungen von Hochwasserwahrscheinlichkeiten am schiffbaren Main und überregionaler Vergleich der Ergebnisse. in Informationsberichte des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft, München 1989.
  • Rüdiger Glaser: Historische Hochwässer im Maingebiet – Möglichkeiten und Perspektiven auf der Basis der Historischen Klimadatenbank Deutschland (HISKLID). in Erfurter Geographische Studien, Band 7, 1998.
  • Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft (Hrsg.): Spektrum Wasser 1 – Hochwasser – Naturereignis und Gefahr. Universitätsdruckerei und Verlag Dr. C. Wolf & Sohn GmbH & Co. KG, München 2004, ISBN 3-930253-93-3.
  • Franz Seberich: Die Stadtbefestigung Würzburgs II. Mainfränkische Hefte, Heft 40, Hartdruck Volkach vor Würzburg, Würzburg 1963.

Weblinks

  • Pegel Würzburg bei Würzburg.de (Memento vom 8. November 2007 im Internet Archive)
  • Pegel Würzburg beim Hochwassernachrichtendienst – Bayern (HND) (Memento vom 5. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  • Pegel Würzburg beim Elektronischen Wasserstraßen-Informationssystem (ELWIS)
  • Pegel Würzburg bei der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BFG)
  • Hochwasserschutz Würzburg beim Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg
  • Entwässerungsbetrieb Würzburg (EBW)
  • HochwasserAktionsplan Main

Einzelnachweise

  1. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 43.
  2. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 9.
  3. Wasserstand Würzburg / Main. Abgerufen am 9. März 2019. 
  4. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 46.
  5. Hochwassernachrichtendienst – Bayern, Stammdaten (Memento vom 9. September 2007 im Internet Archive)
  6. Stammdaten aller Mainschleusen – Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Memento vom 13. Juni 2013 im Internet Archive)
  7. Elektronisches Wasserstraßen – Informationssystem (ELWIS) (Memento vom 13. Juli 2010 im Internet Archive)
  8. Europäischer Schiffahrts- und Hafenkalender – WESKA 2002. Seite A 793.
  9. Lexikon beim Hochwassernachrichtendienst (Memento vom 15. Mai 2007 im Internet Archive)
  10. Stadt Wuerzburg: Themen | Umwelt und Klima | Wasser und Boden - Hochwasser und Überschwemmung. Abgerufen am 9. März 2019. 
  11. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 52 und 53.
  12. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 10.
  13. Hochwassernachrichtendienst – Bayern, Abflusstafel (Memento vom 8. September 2007 im Internet Archive)
  14. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 38–39.
  15. Franz Seberich: Die alte Mainbrücke zu Würzburg. Seite 181.
  16. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 37–38.
  17. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 37.
  18. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 11.
  19. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 34.
  20. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten.
  21. Franz Seberich: Die Stadtbefestigung Würzburgs II. Seite 165 und 172.
  22. Franz Seberich: Die Stadtbefestigung Würzburgs II. Seite 195.
  23. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfängen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände; Band 2: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1477-8, S. 576–678 und 942–952, hier: S. 616.
  24. Franz Seberich: Die alte Mainbrücke zu Würzburg. Seite 112–116.
  25. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 41–42.
  26. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 27 und 29.
  27. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 29.
  28. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 29 und 41.
  29. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 31 und 41.
  30. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): Information – Main – Main-Donau-Kanal – Donau.
  31. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 29 und 31.
  32. Franz Seberich: Die alte Mainbrücke zu Würzburg. Seite 137–140.
  33. Franz Seberich: Die Stadtbefestigung Würzburgs II. Seite 50.
  34. Franz Seberich: Die alte Mainbrücke zu Würzburg.
  35. Hochwassernachrichtendienst – Bayern, Hochwassermarken (Memento vom 9. September 2007 im Internet Archive)
  36. Gefährdungen und Maßnahmen – Hochwassernachrichtendienst (Memento vom 19. November 2004 im Internet Archive)
  37. Hochwassernachrichtendienst – Bayern, Gebietsdaten/Laufzeiten (Memento vom 9. September 2007 im Internet Archive)
  38. Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg, Hochwasserschutz Würzburg (Memento vom 1. Juli 2007 im Webarchiv archive.today)
  39. @1@2Chronologie des Hochwasserschutzes (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2016. Suche in Webarchiven)
  40. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 39.
  41. Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft (Hrsg.): Spektrum Wasser 1 – Hochwasser – Naturereignis und Gefahr. Seite 57–59.
  42. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 52.
  43. Wasser- und Schifffahrtsdirektion Süd (Hrsg.): 175 Jahre Pegel Würzburg – Daten und Fakten. Seite 53.
  44. Franz Seberich: Die alte Mainbrücke zu Würzburg. Seite 179–180.
  45. Hochwassernachrichtendienst des Bayer. Landesamt für Umwelt, abgerufen am 19. Januar 2011
  46. Franz Seberich: Die alte Mainbrücke zu Würzburg. Seite 177–181.
  47. Martin Schmidt: Hochwasser und Hochwasserschutz in Deutschland vor 1850. Seite 275.
  48. Heinz Schiller: Ermittlungen von Hochwasserwahrscheinlichkeiten am schiffbaren Main und überregionaler Vergleich der Ergebnisse. Seite 224–232.
  49. Magdalenenhochwasser bei Wuerzburg.de (Memento vom 14. Januar 2006 im Internet Archive; PDF; 147 Kb)

49.7961111111119.9258333333333Koordinaten: 49° 47′ 46″ N, 9° 55′ 33″ O

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Folgende Teile dieses Abschnitts scheinen seit 7 Marz 2007 nicht mehr aktuell zu sein Veraltete Daten Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit fehlend Der Pegel Wurzburg ist einer von 16 Messpegeln und von acht Richtpegeln am Main und misst den aktuellen Wasserstand der von grosser Bedeutung fur die Schifffahrt und die Anwohner ist Fur flussabwarts gelegene ufernahe Regionen dient er im Hochwasserfall als wichtiger Anhaltspunkt um entsprechende Warnungen auszugeben Hochwasserstaffel an der Kranenbastion Alter KranenPegel Wurzburg Hochwasserereignisse am Pegel Der Pegel Wurzburg liegt ungefahr in der Mitte zwischen Quelle und Mundung des 524 Kilometer langen Mains am Alten Kranen bei Wurzburg Er wird seit Oktober 1823 regelmassig beobachtet und ist der alteste in Betrieb befindliche Pegel am Main Der Betreiber ist das Wasserstrassen und Schifffahrtsamt Schweinfurt WSA Schweinfurt das die Daten auch auswertet Der hochste registrierte Pegelstand stammt vom 30 Marz 1845 mit 834 Zentimetern der niedrigste stammt von 1934 mit 116 Zentimetern bei einem Mittelwasserstand von 176 Zentimetern BeschreibungLage des Pegels Wurzburg Der Pegel Wurzburg besteht aus drei Pegelstaffeln wobei sich die erste Staffel direkt am Alten Kranen befindet Die zweite Staffel die Hochwasserstaffel liegt an der Kranenbastion die unmittelbar an den Alten Kranen grenzt Eine dritte Hochwasserstaffel besteht seit 1823 an der Alten Mainbrucke Der Pegel umfasst zusatzlich einen Schreibpegel und ein Messwertansagegerat Mit den Aufzeichnungen wurde 1823 begonnen damit ist er der alteste in Betrieb befindliche Pegel am Main Im Zuge der Stauregelung wurde in den 1930er Jahren der noch altere Pegel Lohr bei Main Kilometer 197 97 aufgegeben Die zuverlassige Erfassung und Auswertung von Wasserstanden bilden die Grundlage fur alle gewasserkundlichen Arbeiten am Fluss Dazu gehoren gewissenhafte Abflussmessungen bei unterschiedlicher Wasserfuhrung Durch das Verhaltnis zwischen Wasserstand und Abfluss konnen die Wasserstande nach den Abflussmengen berechnet und in der Abflusskurve wiedergegeben werden Die genaue Kenntnis des Abflussgeschehens ist die Voraussetzung fur den Betrieb die Unterhaltung und den Aus und Neubau der Wasserstrasse fur die Steuerung der einzelnen Anlagen am Fluss insbesondere der Staustufen mit Wehr und Wasserkraftwerk fur die Schifffahrt zur Ermittlung der Fahrwasserverhaltnisse und der Disposition der Abladetiefe sowie fur den Hochwassernachrichtendienst fur die Schifffahrt und die Anlieger die in bedrohten Gebieten leben Die Messwerte werden an den Schreibpegel bei der Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud WSD Sud und an die Bundesanstalt fur Gewasserkunde BfG in Koblenz ubertragen sowie uber einen automatischen Anrufbeantworter der die Messwerte in Sprache umwandelt bereitgestellt uber den Mainschiffer oder Interessierte sich uber Pegelstand und Tendenz informieren konnen Der Pegel wird im Netz der bundesweiten Messstellen mit der Nummer 24042000 gefuhrt Lage Lage des Pegels Wurzburg im Bezug zum Main Der Pegel liegt bei Main Kilometer 251 97 das Einzugsgebiet oberhalb des Pegels betragt 13 995 76 km Der Pegelnullpunkt liegt 164 553 Meter uber Normalnull Das Stauziel der flussabwarts gelegenen Staustufe Erlabrunn ist 165 78 Meter uber Normalnull hoch was einem Pegelstand von 123 Zentimetern entspricht Der Pegel Wurzburg ist fur die Schifffahrt ein wichtiger Richtpegel und umfasst den Flussabschnitt von der Schleuse Harrbach bis zur Schleuse Marktbreit Main Kilometer 219 47 bis 275 68 Dieser Abschnitt wird jahrlich von etwa 9000 Frachtschiffen die neun Millionen Tonnen Fracht transportieren genutzt Der Pegel wird flussabwarts vom Pegel Steinbach bei Main Kilometer 200 52 und flussaufwarts vom Pegel Schweinfurt Neuer Hafen Main Kilometer 330 78 abgelost Flussaufwarts liegt als Nachstes der Pegel Astheim bei Main Kilometer 311 20 Hauptwerte Wasserstande Jahresreihe 1994 2003 Hauptwerte der Jahresreihe Winter Sommer JahrNW niedrigstes Tagesmittel 135 cm 137 cm 135 cmMNW mittleres jahrliches Niedrigwasser 145 cm 141 cm 141 cmMW mittlerer Wasserstand 197 cm 155 cm 176 cmMHW mittleres jahrliches Hochwasser 480 cm 246 cm 503 cmHW hochster Wasserstand 648 cm 482 cm 648 cmAbflusse Jahresreihe 1989 2003 Hauptwerte der Jahresreihe Winter Sommer JahrNQ niedrigstes Tagesmittel 26 3 m s 29 0 m s 26 3 m sMNQ mittleres jahrliches Niedrigwasser 67 3 m s 56 9 m s 56 2 m sMQ Mittlerer Abfluss 160 m s 84 6 m s 122 m sMHQ mittleres jahrliches Hochwasser 664 m s 242 m s 696 m sHQ hochster Abfluss 1390 m s 786 m s 1390 m s Die gemessenen Werte am Pegel Wurzburg werden im hydrologischen Jahr zusammengefasst das vom 1 November des vorherigen Jahres bis zum 31 Oktober dauert Die Monate November bis April umfassen das Winterhalbjahr und die Monate Mai bis Oktober das Sommerhalbjahr Im Gegensatz zur kalendarischen wahlte man diese Einteilung um in der Jahresbilanz die Niederschlage erfassen zu konnen die bereits im November oder Dezember als Schnee oder Eis gespeichert wurden und erst bei warmerer Witterung im folgenden Jahr abfliessen konnen Die Wasserstande und Abflusse von mehreren Jahren fasst man zusammen um sie mit anderen Pegeln zu vergleichen und sie fur die Schifffahrtsstrasse die Betreiber und Anwohner zu nutzen Wegen der Zusammenlegung mehrerer Werte fallen Extremwerte nicht so auf und die Mittelwerte sind ausgeglichener Der Main hatte am Pegel Wurzburg im Zeitraum von 1994 bis 2003 einen durchschnittlichen Wasserstand von 176 Zentimetern Der Wasserstand schwankt im Jahresverlauf und betragt im Winter durchschnittlich 197 im Sommer 155 Zentimeter Der hochste Wasserstand am Pegel Wurzburg wurde am 30 Marz 1845 mit 834 Zentimeter Pegelhohe und einem Abfluss von 2170 m s gemessen Ein noch extremeres Hochwasser von dem es eine Markierung in Wurzburg gibt ereignete sich am 29 Februar 1784 mit einer Hohe von 863 Zentimetern bei einem Abfluss von 2600 m s Den niedrigsten Wasserstand hatte der Main 1934 mit 116 Zentimetern Der absolut niedrigste Wasserstand bedingt durch eine Stausenkung der Staustufe Erlabrunn herrschte mit 87 Zentimetern am 3 September 1953 Der geringste Abfluss war im Jahr 1964 als nur noch 12 2 m s abflossen Der durchschnittliche jahrliche Abfluss fur den Zeitraum von 1989 bis 2003 betrug 122 im Winter 160 und im Sommer 84 6 m s Der durchschnittliche Wasserstand im Zeitraum von 1824 bis 1998 lag bei 223 Zentimetern bei einem Abfluss von 107 m s Pegelanderungen PegelanderungenZeitraum Hohe uber Normalnullvom bis1 Oktober 1823 10 September 1842 166 766 m11 September 1842 30 Juni 1887 166 693 m1 Juli 1887 31 Juli 1955 165 556 m1 August 1955 heute 164 553 m Der Pegelnullpunkt musste seit 1823 mehrmals tiefer gelegt werden damit er immer unter dem niedrigsten Wasserstand lag Dies war erforderlich da der Wasserspiegel durch die naturliche Eintiefung der Flusssohle und die verschiedenen Ausbaumassnahmen zur besseren Schiffbarkeit absank Der Pegel wurde dreimal um insgesamt 221 3 Zentimeter tiefer gelegt Ohne diese Tieferlegung wurde die Pegellatte heute bei Mittelwasser nicht mehr in das Wasser reichen Die Wasserstandslinien wurden von 1 Oktober 1823 bis zum 31 Marz 1872 noch mit den damals gebrauchlichen Messeinheiten Fuss Zoll und Linien gemessen Zur Auswertung der alten Pegelmasse wurden diese auf das metrische System und auf die fur heute gultigen Pegelwerte umgerechnet Abflussmessungen Abflusskurve Die altesten bekannten Abflussmessungen am Main stammen aus dem Jahre 1849 im Bereich Wertheim und Aschaffenburg Diese Messungen konnen aber nicht fur Untersuchungen in Wurzburg herangezogen werden weil dort der Main ein viel grosseres Einzugsgebiet umfasst Im naheren Bereich fanden am 3 Oktober 1850 in Schonungen die ersten Messungen statt In Staffelbach Laudenbach Wernfeld Obertheres und Gemunden am Main folgten Messungen in den Jahren 1867 und 1868 mit einem Woltmann Flugel einem Tourenzahler der drei Minuten lang in das Wasser gehalten wurde Anhand der Fliessgeschwindigkeit des Wassers und dem Flussquerschnitt der Messstelle wurde der Abfluss ermittelt Diese alten Messungen sind fur Wurzburg besonders wertvoll weil sie noch den ursprunglichen Zustand des Mains in Wurzburg vor der Entfestigung aufzeigen Unterhalb von Viereth bei dem Durchstich von Staffelstein folgten 1877 die nachsten Messungen In den Jahren 1880 bis 1886 wurden erstmals neun Messungen in Wurzburg durchgefuhrt eine davon beim Hochwasser 1880 mit einem Abfluss von 939 m s Diese Messungen gestalteten sich allerdings schwierig Zum Spannen des Seiles fur den Woltmann Flugel von einem zum anderen Ufer mussten schriftliche Genehmigungen der Stadt und der bayerischen Militarverwaltung eingeholt werden Die Stadt war der Eigentumer der Mauer am stadtischen Holzhof am rechten Flussufer und das Militar besass die Festungsmauer am linken Ufer In den Jahren 1884 bis 1886 erfolgten auch in Schweinfurt insgesamt acht Abflussmessungen die mit einer beachtlichen Prazision und grosser Sorgfalt durchgefuhrt wurden In Wurzburg liegen fur den Zeitraum von 1900 bis 1934 18 Abflussmessungen vor darunter eine Serie von acht Abflussmessungen vom Hochwasser Anfang November 1924 Aus der Zeit nach Fertigstellung der Staustufe in Erlabrunn des darauffolgenden Einstaus des Pegels Wurzburg und der Teilausbaggerung der Schifffahrtsrinne 1938 und 1939 sind drei Messungen vorhanden Vom Zwischenzustand des Mains in den Jahren 1939 bis 1952 liegen 21 Messungen vor Nach den Bauarbeiten die in Wurzburg 1954 abgeschlossen wurden und zu starken Veranderungen der Wasserstandsverhaltnisse fuhrten wurden bis Ende 1974 insgesamt 57 Abflussmessungen durchgefuhrt Abflusstafel Abflusstafel Werte in m scm 00 10 20 30 40 50 60 70 80 90100 165 187200 207 227 245 264 280 297 315 333 350 369300 387 407 426 445 465 485 505 525 545 570400 590 610 631 655 675 700 730 755 780 810500 840 870 900 930 960 995 1030 1060 1100 1150600 1190 1230 1270 1310 1360 1400 1450 1500 1550 1600700 1650 1710 1760 1810 1860 1910 1960 2020 2070 2130 Die bekannten Abflussmessungen und die dazugehorenden Wasserstande am Pegel wurden in eine Abflusskurve eingezeichnet Die Bereiche im Niedrig und Hochwasserbereich fur die keine Abflusswerte vorliegen wurden durch Extrapolation ermittelt Bei dieser Abflusskurve steht jeder Messpunkt auf der Linie fur den Abfluss beim entsprechenden Wasserstand Zusatzlich werden die Werte der Abflusskurve in der Abflusstafel wiedergegeben Bei dieser sind links die Wasserstande in Hunderter Schritten und oben die Zwischenwerte in Zehn Zentimeter Schritten angegeben Auf diese Weise konnen fur die Wasserstande in Zehn Zentimeter Schritten die zugehorigen Abflussmengen abgelesen werden Beispielsweise entspricht ein Wasserstand von 440 Zentimetern einem Abfluss von 675 m s Gefallverhaltnisse Der Main hat ein naturliches Gefalle ab Kulmbach dem Vereinigungspunkt des Weissen und des Roten Mains von weniger als einem Promille Unterhalb von Kulmbach betragt das Gefalle durchschnittlich 1 08 Promille im Raum Wurzburg weniger als 0 5 Promille und im Unterlauf bei Frankfurt am Main nur noch 0 29 Promille Durch die Staustufen verringerte sich das Fliessgefalle Am Main bestehen 34 theoretisch waagrechte Stauhaltungen Diese sind jedoch bedingt durch das standig nachstromende Wasser in Wirklichkeit nicht waagrecht Das Stauziel der Schleuse Erlabrunn liegt bei 165 78 Meter uber Normalnull Am Pegel Wurzburg entspricht dies einem Pegelstand von 123 Zentimetern Der tatsachliche Mittelwasserstand am Pegel betragt 176 Zentimeter Die Stauhaltung Erlabrunn an deren oberen Ende der Pegel Wurzburg liegt weist dementsprechend auf einer Lange von elf Kilometern ein Gefalle von 53 Zentimetern auf In Relation uber die Verhaltnisse der Mainflussstrecke des Baubehordenbezirks Wurzburg aus dem Jahre 1864 sind die altesten Angaben uber das Wasserspiegelgefalle enthalten Dort heisst es dass der Main unterhalb der Alten Mainbrucke auf einer Lange von 2000 Fuss 584 Meter fast horizontal sei Das Gefalle habe von der Pleichachmundung an auf einer Lange von 21 000 Fuss 6129 Meter 10 9 Fuss 3 18 Meter betragen Dies entspricht 0 52 Promille Wasserspiegelfixierungen Aus dem Jahre 1869 stammt die fruheste Wasserspiegelfixierung bei Niedrigwasser Das Gefalle von der Pleichachmundung bis zur Alten Mainbrucke wird mit hochstens zwei bis drei Zentimetern als sehr gering angegeben Beim Ablauf verschiedener Hochwasserwellen im Jahre 1882 wurden erstmals mehrere Scheitelfixierungen an beiden Ufern durchgefuhrt Hierbei zeigte sich der ungunstige Einfluss des wenige Jahre vorher erbauten Alten Hafens Die Messung zeigte ein vergrossertes Wasserspiegelgefalle gegenuber dem fruheren Zustand Fur den Durchgang der Hochwasserwellen in den Jahren 1909 1947 und 1970 sind noch weitere Wasserspiegelfixierungen vorhanden Auch bei geringeren Wasserfuhrungen liegen solche vor Sie stammen sowohl aus der Zeit vor als auch nach dem Ausbau des Mains zur Grossschifffahrtsstrasse GeschichteMain oberhalb des Alten Kranes bis zur Ludwigsbrucke In Bayern werden seit Beginn des 19 Jahrhunderts regelmassige Beobachtungen des Wasserstandes durchgefuhrt Das damalige Finanzministerium erliess am 19 Mai 1821 eine allgemeine Anordnung zum Aufbau eines Pegelnetzes an allen schiff und flossbaren Flussen Dieses erste Messnetz umfasste bis 1826 65 Messpegel wobei der Wasserstand an den Stationen einmal taglich abgelesen wurde Vereinzelt erfolgten bei Hochwasser Zwischenbeobachtungen Das bayerische Netz ist bis heute auf uber 700 Messstellen angewachsen wovon mehr als 300 in den Hochwassernachrichtendienst eingebunden sind Wann der Pegel Wurzburg errichtet wurde ist nicht genau bekannt Die ersten Aufzeichnungen stammen vom Oktober 1823 Im Jahre 1823 bestand der Pegel Wurzburg aus zwei senkrechten Pegellatten bis 1872 mit der damals gebrauchlichen Fuss und Zolleinteilung Die erste Staffel befand sich in einer Treppennische am rechten Ufer des Mains 70 Meter unterhalb des Alten Kranens Die zweite Staffel gleichzeitig die Hochwasserstaffel befand sich 400 Meter stromaufwarts an der unterstromigen Seite des linken Widerlagers der Alten Mainbrucke Die beiden Pegellatten waren so angebracht dass zum Zeitpunkt der Uberflutung der ersten Staffel sich die gleichen Werte auch an der Hochwasserstaffel ergaben Der Lattenpegel wurde in der Regel taglich nur einmal meist zwischen sechs und acht Uhr morgens abgelesen Auf den Wasserstandslinien sind zeitweise auch zwei Tagesablesungen vermerkt Man begnugte sich bei Hochwasser im Allgemeinen mit der Angabe des Hochststandes und der ungefahren Zeit des Eintritts der Scheitelwelle Deshalb sind manche Werte vor 1887 etwas zu niedrig ausgefallen Stundliche Beobachtungen oder Zwischenablesungen erscheinen erst viel spater Die erste Staffel wurde am 21 Juli 1961 direkt am Alten Kranen verlegt Ausserdem wurde eine neue Hochwasserstaffel an der Kranenbastion angebracht Zum ersten Mal befanden sich damit alle Pegellatten im selben Profil und am selben Ufer des Mains Um als wichtiges Bindeglied zu den Pegelangaben vor 1961 und den Hohenangaben der grossen historischen Hochwasser zu dienen wurde die alte Hochwasserstaffel zusatzlich an der Alten Mainbrucke belassen Diese Pegellatte befindet sich seit 1823 an derselben Stelle Vergleichsmessungen beim Ablauf des Hochwassers vom Februar 1970 ergaben an dieser Pegellatte die gleichen Werte wie an der neuen Hochwasserstaffel an der Kranenbastion obwohl sich inzwischen umfangreiche Veranderungen in und am Fluss vollzogen hatten Main unterhalb der Alten Mainbrucke rechts Mitte Alter Kranen Am rechten Mainufer wurde am 1 November 1883 der erste Schreibpegel in Bayern in einem Holzhauschen auf der Kranenkaimauer hochwasserfrei errichtet Der Zugang erfolgte uber einen Laufsteg vom stadtischen Holzhof aus Der automatische Pegel hatte allerdings in der Anfangszeit haufig Storungen Die verwertbaren Diagramme die heute noch vorhanden sind datieren ab 1887 Aus stadtebaulichen Grunden musste 1913 dieses Pegelhauschen entfernt werden Der Schreibpegel wurde daraufhin in die Kranenbastion verlegt ein Pegelschacht mit Zulauf zum Main in der vorderen Ecke der Bastion Alter Kranen errichtet und mit einem aufgesetzten Blechhauschen geschutzt Am 24 April 1914 wurde ein elektrischer Fernpegel beim Schreibpegel in Betrieb genommen Die gemessenen Daten gingen von dort in das damalige Strassen und Flussbauamt und zur Pegeluhr beim stadtischen Lagerhaus am Alten Hafen Beim Bombenangriff auf Wurzburg am 16 Marz 1945 wurde der Fernpegel ganzlich zerstort und der Schreibpegel in den turbulenten Tagen nach den Luftangriffen gestohlen Nach dem verheerenden Luftangriff flohen die meisten Bewohner aus der Stadt und der Pegel wurde nicht mehr abgelesen In Wurzburg wurden am 2 April 1945 am Vorabend des amerikanischen Einmarsches von sich zuruckziehenden deutschen Truppen samtliche Mainbrucken gesprengt Darunter befand sich auch die Luitpoldbrucke die heutige Friedensbrucke unterhalb des Pegels Es entstand durch die in den Fluss gesturzten Bruckentrummer ein meterhoher Aufstau Am 14 Mai 1945 begannen wieder regelmassige Pegelablesungen Die Wasserstande waren aber immer noch durch den Ruckstau des Flusses beeinflusst Im Juli 1945 begann man mit der Raumung der Bruckentrummer Diese Arbeiten dauerten bis zum 15 Oktober 1945 Die Wasserstandsverhaltnisse waren von da an auch im Bereich des Pegels wieder normal Die Beobachtungslucken die durch die Kriegsereignisse entstanden waren konnten durch die Beobachtungen am Ochsenfurter Pegel geschlossen werden Ein elektrischer Fernpegel wurde wieder im Januar 1948 in Betrieb genommen Die Ubertragung der Daten erfolgte in das Wasser und Schifffahrtsamt Wurzburg WSA Wurzburg in der Friedrichstrasse 2 Der elektrische Fernpegel befindet sich seit Fruhjahr 1987 im Foyer der Wasserschifffahrtsdirektion Sud WSD Sud in der Worthstrasse 19 Das blecherne Pegelhauschen wurde 1970 abgebaut und durch ein massives Pegelhaus ersetzt Die Pegelanlage ist seit dem 25 Juni 1970 mit einem Messwertansagegerat ausgestattet Eine Datenspeicher und Datenfernubertragungseinrichtung Allgomatic Aussenstation DFU T ging am 23 September 1985 in Betrieb Aus Anlass des Wiederaufbaues des Zollhauses auf der Kranenbastion und der Umwidmung als Haus des Frankenweins sowie des gleichzeitig durchgefuhrten Hochwasserschutzes im Bereich der Kranenbastion wurde am 28 Juni 1990 die Pegelanlage in den neuen Messraum des neu gestalteten Biedermeierhauschens verlegt Der Pegelschacht wurde dabei beibehalten Wahrend der Bauzeit von Oktober 1988 bis Juni 1990 war die Pegelanlage in einem Hilfspegelhaus untergebracht Baumassnahmen im Bereich des PegelsMain Ende 18 Jahrhundert mit dem Alten Kranen Seit dem Beginn der Messungen am Pegel Wurzburg im Jahre 1823 wurden viele bauliche Anderungen am angrenzenden Ufer des Maines aber auch an der Flusssohle durchgefuhrt Die ursprunglich unregelmassig ausgebildete Flusssohle wurde mit der Zeit als Profil ausgefuhrt was Einfluss auf die Fliessgeschwindigkeit hatte Nachdem die Festungseigenschaft der Stadt aufgehoben worden war rechtsmainisch erfolgte die konigliche Genehmigung am 28 September 1856 linksmainisch Mainviertel am 7 Mai 1867 wurde sie teilweise entfestigt Die Entfestigung im Mainbereich zog sich bis 1898 hin und wurde mit dem Bau der linksmainischen Kaimauer abgeschlossen Der Main wurde in mehreren Etappen fur die immer grosser werdenden Schiffe ausgebaut Die Baumassnahmen umfassten um grossere Fahrwassertiefen fur die Schifffahrt zu erreichen Baggerungen im Flussbett Bedingt dadurch sank der Mainspiegel erheblich ab Hinzu kamen auch die standigen Anderungen der Uferbebauung die das Fluss und Talquerschnittsprofil beeinflussen Die Breite des Flusses wurde dabei verringert Durch die Uferbebauung wurde auch ein gerader Uferverlauf erreicht Durch die Flussbaggerungen verringerte sich die Rauigkeit der Flusssohle wodurch sich die Fliessgeschwindigkeit des Maines erhohte Dadurch kann heute im gleichen Zeitraum viel mehr Wasser durchgefuhrt werden als fruher wodurch heute eine Hochwasserwelle schneller als fruher abfliesst Diese Baumassnahmen wirkten sich unterschiedlich auf die Pegelmessungen aus Flusstopografie um 1823 Zu Beginn der Pegelmessung in Wurzburg war die Stadt noch von einem machtigen barocken Befestigungsgurtel aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts umschlossen auf der rechten Mainseite die Stadtbefestigung und linksmainisch das Mainviertel das der Festung Marienberg angegliedert war An beiden Mainufern zogen sich die sogenannten Wasserglacis hin die auch zu den Festungsanlagen zahlten Die Festungswerke unterlagen aus militarischen Grunden strengen baupolizeilichen Vorschriften die besonders fur die Glacis noch erheblich verscharft waren Das Flussufer in Wurzburg blieb deswegen uber lange Zeit unberuhrt Im weiten Umkreis bestand mit der Alten Mainbrucke der einzige Flussubergang Alle weiteren Brucken im Stadtbereich wurden erst viel spater erbaut Der Fluss war im Stadtbereich wesentlich breiter die Flusssohle lag hoher Eine bis zu einem Meter machtige Sand und Kiesschicht lagerte uber der Wellenkalksohle In der Flusssohle zog sich an beiden Ufern entsprechend der Stromung je eine Rinne hin Am rechten Mainufer war diese Rinne durch den Betrieb der Unteren Mainmuhle und infolge des Wasserdurchflusses am Nadelwehr entstanden und wurde von der Schifffahrt als Fahrweg benutzt Durch den Betrieb der beiden anderen Muhlen der Oberen Mainmuhle und der Kanalmuhle und durch das Uberlaufwasser des Streichwehres bildete sich am linken Ufer ebenfalls eine Rinne Rechtes Mainufer Main oberhalb der Alten Mainbrucke Das rechte Mainufer unterhalb der Alten Mainbrucke war damals schon wie heute mit einer senkrechten Kaimauer eingefasst Am Holztor wurde lediglich das tiefer liegende Mainufer in der neueren Zeit etwas erhoht was aber keinen Einfluss auf den Wasserstand hatte In diesem Bereich wurden wie es der Name des Tores andeutet uberwiegend Holz und Brennmaterial ausgeladen Der gesamte Uferstreifen wurde von Guterschiffen genutzt die auf ihre Abfertigung am Alten Kranen warteten Etwas unterhalb des Alten Kranen stand zu dessen Unterstutzung noch ein vom Wurzburger Handelsverein aufgestellter eiserner Kran Auf der gleichen Uferseite befand sich auch der Ziehweg fur die Treidelschifffahrt der aber durch den Verladebetrieb an der Kaimauer behindert wurde Kleine Marktschiffe die taglich den Grunen Markt in der Stadt mit frischer Ware versorgten befanden sich auch an diesem Kai Das Gelande fiel nach dem Kranenkai ab und war tiefer als heute Die Kurnach ein Bach der aus der gleichnamigen Ortschaft 14 Kilometer nordostlich von Wurzburg kommt floss damals bei der heutigen Hauserzeile am Kranenkai frei dahin und diente zur Bewasserung der mittelalterlichen Stadtbefestigung aus dem 14 bis 16 Jahrhundert des sogenannten Inneren Grabens Kleingarten befanden sich dahinter Spater wurde das Gelande auf das heutige Niveau aufgefullt Da das Gelande vollstandig im Stromungsschatten der Kranenbastion liegt wirkte sich diese Auffullung nicht auf den Hochwasserabfluss aus Zur damaligen Zeit schloss sich unterhalb der Kaimauer eine unbefestigte Erdboschung an Diese war durch unregelmassige Auffullungen des fruher viel tiefer gelegenen Vorlandes entstanden Etwas oberhalb der Eckbastion der Stadtbefestigung mundete die parallel zum Main verlaufende Kurnachableitung die zuvor den Pleichacher Muhlgraben aufgenommen hatte Der ziemlich breite mit Wasser gefullte Wallgraben endete hier Dieser verlief bis zur Pleichacher Torbrucke Er diente als Uberwinterungsplatz der Schiffe und war zum Fluss hin bis auf eine schmale Offnung mit einem Steindamm abgeschlossen Bei der Entfestigung wurde dieser Wallgraben 1877 eingefullt und der stadtische Schlachthof an dieser Stelle erbaut Linkes Mainufer Der rechte Uferstreifen diente hauptsachlich dem Schiffsverkehr das linke Ufer wurde uberwiegend von Gewerbetreibenden genutzt Die Fischer spannten hier ihre Netze auf und lagerten ihre Nachen Die Schiffbauer nutzten es als Werftgelande Zwischen der Festungsmauer und dem Fluss war der Uferstreifen damals nur etwa halb so breit wie heute und lag auch wesentlich tiefer Er wurde haufig uberflutet und lag nur etwa einen Meter uber Niedrigwasser Seine Boschung fiel steil zum Main ab Es handelte sich nicht um ein naturliches Ufer Vermutlich war es in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts mit Aushubmaterial vom Bau der Festungsmauer aufgefullt worden Der Wasserspiegel reichte damals bis zur Mitte der Landoffnung an der Alten Mainbrucke Das Ufer zog sich in einem unregelmassigen Verlauf bis zu der Sternenbastion hin Nur durch das Dreikronentor und das Fischerpfortchen war das Ufergelande zuganglich 1890 wurde das Dreikronentor nachdem wegen der erheblichen Aufhohung des Ufers keine ausreichende Durchfahrtshohe mehr vorhanden war abgebrochen Die Hochwasserstaffel an der Alten Mainbrucke befindet sich etwas oberhalb davon Das Ufer wurde unterhalb der Sternbastion wesentlich schmaler Das unbefestigte Vorland war offensichtlich durch die zahlreichen Hochwasser weggespult worden Dieser schmale genutzte Uferstreifen hatte seinen Zugang durch eine kleine Pforte Zur damaligen Zeit standen etwas weiter unterhalb die Festungsmauer und der Dicke Turm noch vollstandig im Wasser Im Stromungsschatten des Dicken Turmes der in den Fluss hineinragte befand sich ein schmaler Uferstreifen Angeblich storte dieser runde Artillerieturm den Hochwasserabfluss weshalb er 1889 abgebrochen wurde 1954 wurden bei der Neugestaltung des linken Mainufers die Fundamente freigelegt und der Turm wieder auf halbe Hohe aufgemauert Mit Wasser umspult war auch die Eckbastion die heutige Jahnterrasse am Viehmarktplatz Diese Wasserflache dehnte sich bis in den Wallgraben aus Zum Schutz vor dem Hochwasser wurde an die Futtermauer des Wallgrabens gegenuber der Eckbastion eine mehrere Meter hohe Stutzmauer angebaut Diese ubte allerdings einen recht ungunstigen Einfluss auf den Hochwasserablauf aus Die Krone der Mauer war im Deutschen Krieg 1866 auf der zum Main hin abfallenden Glacisboschung mit Holzpalisaden bestuckt Mainkorrektion von 1823 bis 1913 Main im Jahre 1845 links der Alte Kran Die unzureichende Fahrwassertiefe und der schlechte Zustand des Mains fur die Schifffahrt veranlassten viele Betroffene Anfang des 19 Jahrhunderts bei der Regierung des Untermainkreises Abhilfe und Verbesserung zu beantragen In den 1820er Jahren ging man daran mit Durchstichen die zahlreichen Flusswindungen zu beseitigen und damit einzelne Flussabschnitte zu verkurzen Die Korrektionsarbeiten erfuhren 1830 einen lebhaften Aufschwung Dieser kam auch durch den zur gleichen Zeit im Bau befindlichen Ludwig Donau Main Kanal zustande Mit der Einfuhrung der Dampfschifffahrt im Jahre 1841 ergab sich eine weitere Steigerung des Schiffsverkehrs Um eine grossere Fahrwassertiefe fur die Schifffahrt zu erzielen versuchte man zunachst an den besonders kritischen Stellen die Breite des Flusses durch Buhnen einzuschranken Im spateren Ausbau versah man diese Buhnen aufgrund der inzwischen gesammelten Erfahrungen mit sogenannten Flugelbuhnen Um die starken Ablagerungen zu verringern wurde mittels durchgehender Leitwerke ab den 1850er Jahren das Fahrwasser weiter verbessert Diese Buhnenfelder sind teilweise heute noch sichtbar 40 Zentimeter uber Niedrigwasser wurde ursprunglich die Krone der Buhnen gelegt Diese wurde spater jedoch auf 75 bis 100 Zentimeter erhoht Ebenfalls erhoht werden musste wegen haufiger Uberflutung der Ziehweg fur die Treidelschifffahrt Uber fast ein Jahrhundert zogen sich diese Arbeiten hin die mit der Niedrigwasserregulierung der Strecke Schwarzenau Schweinfurt abgeschlossen wurden Das Pegelnetz am Main wurde wahrend der Regulierungsarbeiten weiter ausgebaut Man errichtete sogenannte Bau und Niedrigwasserpegel neben den Hauptpegeln Die Beobachtungen an diesen Pegeln begannen in der Regel erst nachdem die Bauarbeiten in unmittelbarer Nahe der Pegel geruckt waren An den Pegeln fuhrten die Regulierungsarbeiten zu starken Veranderungen der Wasserstandsverhaltnisse Aufgrund der vergrosserten Raumkraft des Wassers in und oberhalb der Durchstiche kam es zu erheblichen Sohleeintiefungen Der Wasserspiegel des Mains sank dementsprechend ab Diese anhaltende Eintiefung hielt oftmals lange Zeit an und kam erst wie in Viereth bei Bamberg mit dem Bau der Staustufe zum Stillstand In den Bereichen ohne Durchstiche den Regulierungsabschnitten erhohte sich der Mainspiegel durch den Einbau der Leitwerke und der Buhnen Durch die mit der Einengung des Flusses hervorgerufene Sohleneintiefung sank der Wasserspiegel im Niedrigwasserbereich wieder ab Bei hoheren Wasserstanden uberwog dann wieder der Aufstau Im grossten Teil des Flusses kam es wegen der mehrmaligen Anderung der Hohenlage der Regulierungswerke der fortwahrenden Sohleneintiefung und auch der Baggerungen in den Verlandungsabschnitten in diesem Zeitraum zu keinen stabilen Verhaltnissen Der innere Stadtbereich von Wurzburg blieb von der Mittelwasserregulierung ausgespart Ein Grund dafur war der Umstand dass bis zur Aufhebung der Festungseigenschaft die Flussufer zur militarischen Sperrzone gehorten 1872 gab es ein Projekt das Wehr in Wurzburg zu beseitigen und den Main durch Leitwerke einzuengen Dies scheiterte nicht zuletzt an den hohen Kosten Dampfschifffahrtshafenbau 1845 1846 Der alte Hafen links und die Brucke der Deutschen Einheit daruber Eine Gruppe unternehmungslustiger Kaufleute grundete 1841 aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs und der Zunahme des Verkehrs auf den Wasserwegen eine Dampfschifffahrtsgesellschaft 1842 nahm die Gesellschaft zunachst zwei Schiffe in Betrieb Fur die beiden grossen Schiffe benotigte man einen geschutzten Liegeplatz Der zur Schiffswinterung genutzte Teil des Wallgrabens war zu klein und auch zu stark belegt Es wurde deshalb ein eigener Hafen am vorgelagerten Uferstreifen zwischen dem Schneidturm und der Eckbastion gebaut Die Kurnachableitung mundete dort in den Main Mit den Bauarbeiten wurde nach dem Ablauf des grossen Hochwassers im Marz 1845 begonnen Ein weiteres Hochwasser im Juni 1845 unterbrach zunachst die Bauarbeiten 1846 konnte der Hafen nach einigen Schwierigkeiten in Betrieb genommen werden Der Hafen befand sich etwa 100 Meter unterhalb des Pegels Begrenzt wurde er landseitig durch die Stadtmauer und flussseitig durch einen gepflasterten Damm an dem sich eine Berme fur die Treidelschifffahrt hinzog Durch eine schrag zum Fluss verlaufende Mauer war das Hafenbecken gegen Oberstrom abgeschlossen Das Ufer wurde durch die Dammschuttung einige Meter in den Fluss vorgeschoben Eine gepflasterte Uferboschung stellte den Anschluss zur Kranenkaimauer her Die Kurnachableitung musste im unteren Teil durch den Bau des Hafens verlegt werden Sie wurde entlang der Hafenmauer in einem festen Gerinne in den Main gefuhrt Fur die Treidelschifffahrt diente eine kleine Ziehwegbrucke als Ubergang Zunachst erlebte die Dampfschifffahrt einen bemerkenswerten Aufschwung Wahrend dieser Blutezeit die aber nur kurz anhielt wuchs die Zahl der Dampfboote auf neun an Aufgrund der 1854 in Betrieb genommenen Eisenbahnlinie Bamberg Wurzburg Frankfurt und der Schwierigkeiten durch die meist nicht ausreichende Fahrwassertiefe in trockenen Sommern kam es oft zu tagelangen manchmal sogar monatelangen Stilllegungszeiten Der Schiffsverkehr ging stark zuruck und wurde damit unrentabel 1858 wurde er schliesslich ganz aufgegeben Das Hafenbecken das zu einer erheblichen Einengung des Flussprofils gefuhrt hatte und nach der Stilllegung der Schifffahrt nicht mehr benotigt wurde verfullte man 1861 Zwischen dem Hafendamm und der gegenuberliegenden Stutzmauer der Glacisboschung bestand nur noch eine Durchflussbreite von knapp 100 Metern Beim Abfluss eines grosseren Hochwassers kam es deswegen zu einem betrachtlichen Aufstau Eine geringe Erhohung des Wasserstandes ergab sich bei Niedrigwasser durch die Vorverlegung des Ufers Die Hochwasserabflussverhaltnisse waren nach der Beseitigung des Hafens annahernd die gleichen wie vor dem Hafenbau Entfestigung der Stadt 1871 Die Bevolkerung in Wurzburg erwartete sehnlichst die Entfestigung ihrer Stadt Diese ging in sehr grossem Umfang vonstatten was auch erhebliche Veranderungen an den Mainufern mit sich brachte Am rechten Ufer wurde eine Kaimauer oberhalb des aus dem Jahr 1584 stammenden auch Spiegeltor genannten Schwanentores gebaut Am linken Ufer wurde 1871 vorerst mit Schuttablagerungen zur Erhohung der Tivolibastion bis kurz oberhalb des Dicken Turmes begonnen Vor der Sternbastion schuttete man einen schmalen Damm auf Dadurch verband man die bislang getrennten Uferstreifen miteinander Unbefestigt blieb die steil abfallende Uferboschung Die Auffullungen endeten etwa 100 Meter oberhalb des Pegelprofils und waren stellenweise bis zu 2 5 Meter hoch Diese Umbauarbeiten wirkten sich auf die Wasserstande am Pegel aus In erster Linie wurden die hoheren Wasserstande beeinflusst Hafenbau von 1874 bis 1877 Wahrend der Entfestigungsarbeiten wurde der rechtsmainische Wallgraben der bisher als Winterhafen genutzt worden war auf seiner ganzen Lange aufgefullt Als Ersatz wurde am rechten Ufer ein leistungsfahiger Hafen etwas unterhalb der Pleichachmundung der heutige Alte Hafen gebaut Der Main musste um genugend Platz fur die Hafeneinrichtungen zu schaffen auf einer Lange von etwa 700 Metern vollstandig in das linke Vorland verlegt werden Dort wurde eine neue Flussrinne ausgehoben und zum Teil aus dem Fels gesprengt Fur den Ausbau des Hafenbeckens mussten eine Anzahl alter Wehrbauten die den Wasserstand ungunstig beeinflusst hatten aus dem Flusslauf herausgenommen werden Der Hafendamm wurde mit dem Aushubmaterial aufgeschuttet Anschliessend wurde die Boschung gepflastert und auch wieder eine Berme fur die Treidelschifffahrt errichtet 1877 erfolgte der Durchstich an der neuen Flussrinne Der Hafendamm wurde noch im selben Jahr zum Land hin verlangert Der fruhere Flusslauf war damit abgeriegelt Ein Ziehweg war inzwischen am linken Ufer angelegt worden Dieser wurde nach Oberstrom verlangert um den Dicken Turm herumgefuhrt und an die 1871 begonnenen Auffullungen angeschlossen Fur die Treidelschifffahrt war damit ein bequemer Weg zur Schleuse im Umlaufkanal geschaffen Entsprechend den fruheren Ausbauvorschriften lag die Hohe des Ziehweges zwei Meter uber Niedrigwasser Am rechten Ufer errichtete man gleichzeitig mit der Auffullung der alten Schiffswinterung eine neue Uferanlage Die Neugestaltung der Mainufer im Bereich des Pegels war damit vorerst abgeschlossen Die Bauarbeiten am Alten Hafen fuhrten zu einer starken Beunruhigung der Wasserstande Fur den Zeitraum vom 1 Januar 1875 bis zum 31 Marz 1876 wich man deswegen auf den sieben Kilometer unterhalb vom Wurzburger Pegel gelegenen Margetshochheimer Pegel aus Dieser zeigte allerdings aufgrund der Arbeiten zur Mittelwasserregulierung Unregelmassigkeiten auf Fur diesen Zeitraum gibt es fur den Wurzburger Pegel keine Wasserstandslinien Nachdem man den Main in sein neues Flussgerinne umgeleitet hatte sank der Niedrigwasserspiegel um etwa 40 Zentimeter ab Durch die Einengung des Profils uberwog allerdings bei hoheren Wasserstanden der Aufstau Der Hochwasserabfluss wurde durch den Hafenbau sehr nachteilig beeinflusst da der Hochwasserstrom bedingt durch die Festungsmauer am linken Ufer und die Stutzmauer in der gleichen Flucht wie die Glacisboschung direkt auf den Hafendamm gelenkt wurde Diese hydrologisch ausserordentlich ungunstigen Verhaltnisse sind beim Wasserspiegelverlauf des Hochwassers 1882 deutlich zu erkennen Der Hafendamm bewirkte eine enorme Stauwirkung Am rechten Mainufer wurde bei den damals durchgefuhrten Wasserspiegelfixierungen ein jeweils um 30 Zentimeter hoherer Wasserstand gemessen als am linken Mainufer Bau der Luitpoldbrucke von 1886 bis 1888 Um die neue Ringstrasse Rontgenring zur links des Mains gelegenen Zellerau fortzusetzen war der Bau einer Brucke uber den Fluss notwendig geworden Von 1886 bis 1888 wurde die Luitpoldbrucke die heutige Friedensbrucke erbaut Vermutlich im Sommer 1883 wurden bereits die den Hochwasserabfluss storenden Befestigungswerke am linken Mainufer abgebrochen der Wallgraben wurde eingefullt und das Gelande eingeebnet Die Brucke quert den Main schrag und auch die Pfeiler stehen schrag zur Fliessrichtung Dennoch ergab sich insgesamt eine deutliche Verbesserung des Hochwasserabflusses gegenuber dem Zustand vor 1883 Die Bruckenpfeiler verursachten bei Hochwasser zwar einen Aufstau dies wirkte sich aber an der 550 Meter oberhalb der Brucke liegenden Hochwasserstaffel des Pegels kaum mehr aus Bau der Kaimauer von 1896 bis 1898 In den Jahren 1896 bis 1898 wurde durch eine Kaimauer am linken Ufer von der Eckbastion bis zur Tivolibastion die unschone und durch Hochwasserangriffe gefahrdete Erdboschung geschutzt Die Mauer wurde dabei sehr weit in den Fluss vorgeschoben um einen Aufstau durch die Einschrankung der Wasserspiegelbreite zu erzielen Man wollte in diesem Bereich eine Verbesserung der unzureichenden Fahrwasserverhaltnisse erreichen An dem neu angelegten Ufer das frei von Bewuchs war wurde eine Strasse errichtet Der Bau der Kaimauer verursachte einen Aufstau des Maines was sich hauptsachlich im hoheren Abflussbereich bemerkbar machte Bei einer Wasserfuhrung von etwa 600 m s Mittelwasser etwa 122 m s zeigte die Abflusskurve eine deutliche Aufwolbung Der Aufstau des Wassers betrug ungefahr 15 Zentimeter Fahrwasserbaggerung 1900 Trotz der Verbesserung der Fahrwasserverhaltnisse durch die neue Kaimauer reichten die Fahrwassertiefen noch nicht aus Im Jahre 1900 wurden deshalb umfangreiche Baggerungen durchgefuhrt um fur die Schifffahrt bessere Fahrverhaltnisse zu schaffen Dabei wurde die gesamte bis zu einem Meter starke Kiesauflage entfernt Im Niedrigwasserbereich sank daraufhin in den folgenden Jahren der Wasserspiegel um etwa 30 Zentimeter ab Bau eines Abwasserdukers 1901 1902 Unterhalb der Luitpoldbrucke brachte der Bau eines Abwasserdukers eine starke Beunruhigung der Wasserstande am Pegel Wurzburg mit sich Die Arbeiten mussten dem damaligen Stand der Technik entsprechend mit Hilfe von Fangdammen im Trockenen ausgefuhrt werden die mit Rucksicht auf die Schifffahrt abschnittsweise eingebaut wurden Fur die Jahre 1900 bis 1902 wurden wegen der starken Beeintrachtigung der Wasserstande wahrend der Baumassnahmen die Abflussermittlungen am Pegel Margetshochheim vorgenommen Bau der Staustufe Erlabrunn von 1932 bis 1935 Mit dem Bau der Staustufe Erlabrunn bei Main Kilometer 241 20 wurde 1932 begonnen Davon blieben zunachst die Wasserstandsverhaltnisse am zehn Kilometer oberhalb liegenden Pegel Wurzburg unberuhrt Nachdem 1934 der Stau in Erlabrunn errichtet worden war erfolgte eine Anhebung des Niedrigwasserstandes am Pegel Wurzburg um etwa 40 Zentimeter Dieser Staueinfluss war allerdings gering und erstreckte sich nur bis etwa zum Mittelwasser Teilbaggerung der Grossschifffahrtsrinne 1937 1938 In den Jahren 1937 1938 wurde zunachst die Unterwasserbaggerung nur bis zum Alten Hafen durchgefuhrt Dadurch wurde dieser an die von Unterstrom kommende Schifffahrtsrinne angeschlossen Die Flusssohle keilte man oberhalb des Hafens aus Man schaffte uber die Strecke vom Alten Hafen bis zur Luitpoldbrucke einen Ubergang um von der tiefliegenden Sohle der Schifffahrtsrinne zur naturlichen Flusssohle zu gelangen Die Wasserspiegelabsenkung die daraufhin erfolgte wirkte sich wegen des Staueinflusses der Stufe Erlabrunn nur bei hoheren Wasserstanden aus Im Ablesebereich zwischen 200 und 300 Zentimeter betrug die Wasserspiegelabsenkung am Pegel etwa 15 Zentimeter Bauarbeiten der Flusssohle 1948 bis 1954 Main mit dem Alten Kran Bildmitte links Die durch den Krieg unterbrochenen Arbeiten wurden 1948 wieder aufgenommen Die Bauarbeiten am Wehr und an der Schleuse hatten zunachst keinen Einfluss auf den Wasserstand am Pegel Davor mussten aber noch die Abwasserduker von 1901 1902 tiefer gelegt werden 1952 1953 wurde die 450 Meter lange Kaimauer am linken Ufer um 5 bis 14 Meter zuruckverlegt und damit eine Schiffsliegestelle im Unterwasser geschaffen Wahrend der Bauarbeiten blieb die alte Mauer als Schutz fur die Baugrube bestehen Die Baggerung der Grossschifffahrtsrinne im Unterwasser einschliesslich der Felsmeisselarbeiten dauerte von 1952 bis 1954 Stellenweise wurde dabei die Felssohle bis zu zwei Meter ausgemeisselt Durch verbliebene Querrippen in der gebaggerten Schifffahrtsrinne verhinderte man ein zu starkes Absinken des Wassers und sicherte vor allem an der Kleinschleuse eine ausreichende Fahrwassertiefe Erst nachdem die neue Schleuse fur die Schifffahrt freigegeben war wurden diese Rippen herausgenommen Nach dem Entfernen der letzten Querrippe und nach dem Abbruch der alten Kaimauer sank der Wasserspiegel betrachtlich ab Die Absenkung wirkte sich bei Niedrigwasser wegen des Staueinflusses von Erlabrunn nur geringfugig aus Die Maximalabsenkung bei einem Pegelstand von etwa 300 Zentimetern betrug zirka 60 Zentimeter Der Wert verringerte sich bei zunehmender Wasserfuhrung und betrug beim Hochwasser 1970 nur noch 30 Zentimeter Der Niedrigwasserspiegel ist am Pegel Wurzburg bei gelegtem Stau in Erlabrunn infolge der Baumassnahmen seit 1823 um etwa 200 Zentimeter abgesunken Im gestauten Zustand betragt die Absenkung immerhin noch etwa 100 Zentimeter Die Baggerarbeiten fur die Schifffahrt in der Nahe der Pegelanlage hatten keinen Einfluss auf den Wasserstand Fahrrinnenausbau 1988 1989 Im Rahmen des Mainausbaus wurden 1988 1989 in der Stauhaltung Erlabrunn umfangreiche Baggerungen durchgefuhrt Der Main wurde auf eine Fahrrinnenbreite von 40 Metern und eine Fahrrinnentiefe von 2 9 Metern ausgebaut Dabei wurde im Unterwasser der Staustufe Wurzburg im Bereich des Pegels die Fahrrinne verbreitert und vertieft Die Pfeiler der nach dem Zweiten Weltkrieg in Friedensbrucke umbenannten Luitpoldbrucke wurden als Anfahrschutz vor Schiffen ummantelt Die den Main kreuzenden und als Grundschwelle wirkenden Duker wurden beseitigt Die dabei entstandene Wasserspiegelabsenkung machte eine Herabsetzung des hochsten Schifffahrtswasserstandes am Pegel Wurzburg von 380 auf 330 Zentimeter erforderlich Bauwerke im Bereich des PegelsSchleusenanlagen Streichwehr Alte Mainbrucke und Streichwehr Auf bischofliche Anordnung besichtigte eine Kommission des Rates noch wahrend des Dreissigjahrigen Krieges am 3 Marz 1643 mit dem furstbischoflichen Baumeister Kaut und einem Frankfurter Muhlmeister die Gegebenheiten bei der Alten Mainbrucke um dort eine Stromungsmuhle zu errichten Fur die Muhle wurde ein Wehr im Main zum Antrieb des Muhlrades benotigt Auf Anraten des Muhlmeisters wurde 1644 ein etwa 300 Meter langes und 1 2 Meter hohes Wehr diagonal verlaufend und am dritten rechtsuferigen Pfeiler der Brucke endend errichtet Das obere Ende des Wehres liegt an den 260 Meter oberhalb der Brucke weit in den Main vorspringenden Muhlbastionen Die Oberkante des Streichwehrs hatte eine Hohe von 168 03 bis 168 10 Meter uber Normalnull Rechts neben dem Pfeiler der Brucke in der Bruckenoffnung befand sich das Nadelwehr Die Flossgasse schloss sich nach Unterstrom an Im Gegensatz zu den meisten herkommlichen Wehren steht das Wurzburger Wehr schrag zur Fliessrichtung und hat eine nicht veranderliche Krone Diese Art Wehr wird Streichwehr genannt In erster Linie erfolgte aber der Bau des Wehres aus festungstechnischen Grunden Die Sperrung des Fahrwassers und die einzige Umgehungsmoglichkeit des Wehres der Umgehungskanal der durch die Aussenwerke der Festung Marienberg fuhrte waren vom Besitz der Festung abhangig Durch diesen Aufstau anderten sich die Stromungsverhaltnisse da fast die gesamte normale Zuflussmenge zur Muhle abgeleitet wurde Das Streichwehr wurde 1724 und 1729 unter der Leitung von Balthasar Neumann repariert Kote erhohte 1890 91 den Wehrrucken des Streichwehrs durch einen holzernen Aufsatz um etwa 25 Zentimeter auf 168 28 bis 168 35 Meter uber Normalnull Bei diesen Bauarbeiten wurde der untere Teil des Streichwehres zum vierten Bruckenpfeiler verlegt um eine weitere Bruckenoffnung fur eine neue Flossgasse mit Trommelwehr zu ermoglichen Dadurch entstand 95 Meter oberhalb der Brucke ein Knick in der Wehranlage Beim Bau der Grossschifffahrtsschleuse wurde 1953 das Wehr durch eine gleichmassige Kappe aus Stein und Beton nochmals auf 168 5 Meter uber Normalnull erhoht Nadelwehr Um das 1644 errichtete Streichwehr das die Durchfahrt der Schiffe und Flosse sperrte zu umgehen wurde im dritten Bruckenbogen Wehrloch genannt ein Nadelwehr errichtet Durch Ziehen der Nadeln senkte sich der Main oberhalb des Wehres ab und ermoglichte so dass Flosse und Schiffe passieren konnten Nach dem Einbringen der Nadeln stieg der Pegel wieder langsam an Dieses praktizierte Verfahren war sehr muhselig und langwierig Schiffe nutzten etwa 40 Jahre lang diese Methode um dann den Umlaufkanal zu verwenden Die mehreren Hundert Flosse im Jahr mussten aber weiterhin das Nadelwehr befahren weil sie wegen ihrer Lange die Schleuse im Umlaufkanal nicht benutzen konnten Um den Schiffen und Flossen unterhalb in der starken Stromung der Brucke eine Fuhrung zu gewahrleisten wurden an beiden Pfeilern der Brucke breite Steindamme angesetzt Flussabwarts wurde das Nadelwehr mittels der Stromung passiert flussaufwarts fahrende Schiffe mussten gegen die starke Stromung mit Seilen und Pferden in das Oberwasser gezogen werden Etwa dreimal in der Woche ab 13 Uhr wurden Weiss und Bretterflosse durchgelassen Sogenannte Hollanderflosse die wie es schon der Name andeutet eine lange Reise vor sich hatten und wertvolleres Hartholz beforderten durften das Wehr jederzeit passieren Das Passieren des Wehres nahm etwa vier bis funf Stunden in Anspruch Bei dem Passiervorgang lief die Stauhaltung leer und das Unterwasser schwoll erheblich an Bei geschlossenem Wehr und dem Wiederbefullen der Stauhaltung fiel das Wasser im Unterwasser stark ab so dass es oftmals stundenlang fur die Schifffahrt fehlte Erst nach Erreichen des Vollstaus und der Inbetriebnahme der Muhlen normalisierte sich der Wasserspiegel wieder Das Nadelwehr wurde 1724 und 1729 durch Balthasar Neumann repariert und bis 1892 genutzt 1894 95 wurde es renoviert und 1934 bei einer weiteren Sanierung umgebaut Es diente daraufhin nur noch der Hochwasserabfuhrung und war bis zum Jahre 1948 in Betrieb Es wurde durch ein Klappenwehr auch Fischbauchklappe genannt mit elektrischem Antrieb ersetzt Bei dieser Art von Wehr wird die Stauhohe durch eine bewegliche Klappe hergestellt Fur den Pegel von Interesse war die in diesem Zusammenhang stehende Beunruhigung des Niedrigwasserabflusses In der langen Zeit der Pegelbeobachtung und der Nutzung des Nadelwehres kam es wenn auch nicht allzu haufig in den Beobachtungslisten zu auffalligen Wasserstandsanderungen Diese Abflusswerte konnten jedoch durch den Vergleich mit Nachbarpegeln berichtigt werden Umgehungskanal Von 1675 bis 1680 wurde ein Umgehungskanal oder Umlaufkanal gebaut um das Passieren der Schiffe zu erleichtern Dieser Schifffahrtskanal umging auf einer Lange von etwa 500 Metern das Wehr und die Muhle Er begann oberhalb des Burkharder Tores ging hinter der Burkharder Kirche vorbei die deswegen um zwei Joche gekurzt werden musste und mundete unterhalb des Wehrs wieder in den Main Im Umlaufkanal in dem sich auch ein Anlegeplatz befand wurde eine Schleusenanlage mit beiderseitigen Torverschluss aus Holz mit 47 Meter Lange und 6 5 Meter Breite errichtet um eine Hohe von 1 2 Meter zu uberbrucken Fur den damals bedeutenden Schiffsverkehr stellte die Durchfahrt durch den engen Kanal wegen der unzureichenden Wassertiefen und wegen der geringen Durchfahrtshohe einen sehr beschwerlichen Weg dar Vom Umlaufkanal aus ging auch ein Gerinne ab an dem die Kanalmuhle lag 1892 wurde die alte Schleuse im Umlaufkanal aufgegeben und wegen Baufalligkeit in den 1920er Jahren abgebrochen Beim Bau der Grossschifffahrtsschleuse wurde der Umlaufkanal 1953 bis auf einen kleinen Teil an der oberen Eckbastion eingefullt Kleinschleuse Klein und Grossschleuse Um den beschwerlichen Weg durch den Umlaufkanal zu vermeiden und die Durchfahrt der Flosse durch das Wehr zu beschleunigen beschloss die Konigliche Baubehorde fur die Schifffahrt den Bau einer Kleinschleuse am Streichwehr und eine weitere Offnung fur den Flossverkehr an der Alten Mainbrucke In den Jahren 1891 und 1893 wurde oberhalb der Alten Mainbrucke die heute verfallene Kleinschleuse errichtet Sie war 55 Meter lang 10 5 Meter breit hatte eine Tiefe von etwa einem Meter und konnte von Schiffen bis 600 Tonnen Tragkraft benutzt werden Zum Bau der Kleinen Schleuse mussten das sudliche Ende des Streichwehrs und auch die dort in den Main hineinragende Muhlenbastion abgeschnitten werden um Platz fur die Anlage zu gewinnen Grossschleuse Von 1950 bis 1954 wurde die heute noch genutzte Grossschifffahrtsschleuse neben der Kleinen Schleuse erbaut Diese Arbeiten gestalteten sich schwierig weil die Alte Mainbrucke unter Denkmalschutz steht und mit ihren nicht allzu weiten Bogen mit 18 Metern Breite die zudem auch recht niedrig waren ein grosses Hindernis fur die grossen Schiffe darstellte Man entschied sich dafur die Grosse Schleuse oberhalb der Brucke zu errichten und den unteren Einlass unmittelbar an die Bruckenoffnung anzuschliessen Die Fahrrinne musste deswegen unterhalb der Brucke erheblich tiefer gelegt und mit Leitwerken versehen werden Im oberen Bereich der Schleuse musste die Muhlenbastion teilweise abgebrochen und um 15 Meter landeinwarts gekurzt werden um eine gefahrlose Einfahrt zu gewahrleisten Die Schleuse hat eine Lange von 300 und eine Breite von 12 Metern Trommelwehr Fur den gestiegenen Flossverkehr wurde 1891 92 im vierten Bruckenbogen ein Trommelwehr errichtet Bei diesem Trommelwehr handelt es sich um eine fur die damalige Zeit ganzlich neuen Wehrverschluss Das Trommelwehr besteht aus einer zweiflugeligen eisernen Klappe von 10 8 Meter Breite und einer ursprunglichen Gesamthohe von 4 1 Metern Die Klappe drehte sich um eine waagrechte Achse Beim Aufrichten der Klappe sperrt die obere Halfte den Wehrdurchlass und die untere Halfte ist in einen unter der Wehrsohle befindlichen Hohlraum eingeschlossen die Trommel genannt wird Ausserdem wurde eine neue durch zwei je 125 Meter lange Damme seitlich gefuhrte Flossgasse gebaut Durch das neue Trommelwehr konnten die Wasserschwankungen im Unterwasser und die Beeintrachtigungen der Schifffahrt stark herabgesetzt werden Das Trommelwehr erlaubte ein rasches Offnen und Schliessen des Verschlusses 1934 35 wurde es auf einen hoheren Stau umgebaut und 1970 ebenfalls durch ein Klappenwehr Fischbauchklappe ersetzt Muhlen Der Betrieb der Muhlen ubt einen Einfluss auf die Stromungsverhaltnisse des Maines und eine Beunruhigung des Wassers im Bereich des Pegels in erster Linie wahrend des Niedrigwasserabflusses aus Bei Niedrig bis Mittelwasser lauft zu Zeiten des Muhlenbetriebes beinahe das gesamte Wasser uber die Muhlen statt uber das Streichwehr ab Der Betriebszustand und die dementsprechende Steuerung des Zu und Ablaufs des Wassers beeinflusst dies auch Untere Mainmuhle Alte Mainbrucke mit Untere Mainmuhle links um 1648 Wahrend des Baus des Streichwehres 1644 wurde am rechten Mainufer auch die Untere Mainmuhle unterhalb der Alten Mainbrucke errichtet Der Einlass der Muhle der sich unter dem zweiten Bruckenbogen befand hatte ein Gerinne von 5 5 Metern Breite das vier Rader mit je 2 2 Meter Breite und einem Durchmesser von funf Metern antrieb Im 19 Jahrhundert wurde eines der Muhlrader entfernt Unterhalb der Muhle lag noch eine durch Wasserkraft betriebene Hammerschmiede mit drei Schwanzhammern die etwa um 1680 entstanden war Bei der Muhle befand sich auch eine Badeanstalt mit Wellenbad Kraftwerk Untere Mainmuhle Alte Mainbrucke mit Untere Mainmuhle links um 1900 Als 1921 die Rhein Main Donau AG die Wasserrechte der Muhlen erworben hatte wurde die Untere Mainmuhle abgebrochen An dieser Stelle wurde anschliessend mit dem Bau eines neuen Kraftwerkes begonnen Der Bau des Krafthauses war im August 1922 vollendet Die Gebaudeflugel die sich an die Brucke anschliessen wurden zwischen Herbst 1922 und Juli 1923 errichtet Das Kraftwerk wurde mit zwei Francis Turbinen ausgestattet die Strom nach Wurzburg lieferten Bei diesen Bauarbeiten mussten die Hammerschmiede und das Wellenbad weichen Die Muhle unterhalb des Streichwehrs benotigte bei Mittelwasser fast das gesamte Mainwasser das durch den Aufstau durch die Bruckenoffnung zur Muhle abgeleitet wurde Beim Betrieb des Nadelwehres mussten die Muhlenbetreiber den Betrieb einstellen was damals zu Beschwerden und Reibereien zwischen den Beteiligten fuhrte Das Kraftwerk Untere Mainmuhle wurde in den Jahren 1950 bis 1952 modernisiert und erhielt neue Maschinen In den Jahren 1987 1988 fanden umfassende Sanierungsarbeiten statt Das Kraftwerk wurde automatisiert und mit drei leistungsstarken Kaplan Rohrturbinen ausgestattet Obere Mainmuhle Das Streichwehr erzeugte eine ansehnliche Wasserkraft so dass auf der linken Mainseite auch noch die Obere Mainmuhle oder Hoffmannsmuhle bei der Muhlbastion betrieben werden konnte Diese wurde unter Furstbischof Johann Philipp von Schonborn der auch schon die Untere Mainmuhle erbaut hatte in den Jahren 1656 1657 errichtet Die Muhle war mit einem Druckwerk zur Wasserversorgung der Festung Marienberg und des Hofbrauhauses damals im furstbischoflichen Besitz ausgestattet Beim Luftangriff auf Wurzburg am 16 Marz 1945 wurde sie zerstort Kanalmuhle Die Errichtung des Umgehungskanals nutzte man aus um 1676 eine dritte Muhle die Kanalmuhle an der Burkarderstrasse zu errichten Ermoglicht wurde dies indem man in den Umgehungskanal oberhalb der Kanalschleuse ein Gerinne ableitete das bis an die Burkarderstrasse und dann wieder zum Unterwasser des Kanals fuhrte Die Muhle besass drei grosse unterschlachtige Wasserrader wobei das Wasser unterhalb der Radmitte durchfloss und die Schaufeln des Rades antrieb Sie war ebenfalls an die Wasserversorgung der Festung und des Hofbrauhauses angeschlossen Genutzt wurde die Muhle bis 1927 Beim Luftangriff auf Wurzburg wurde sie zerstort Die Ruinen wurden beim Bau der Grossschifffahrtsschleuse beseitigt Brucken Die Pfeiler der Brucken verursachen einen gewissen Stau des Mains und beeinflussen die Stromungsverhaltnisse Nach langeren Frostperioden und anschliessendem Eisabgang kommt es dort zu Aufstauungen Bei Hochwasser kann es durch Treibholz das sich an den Pfeilern verkeilt ebenfalls zu einem Aufstau und Anderung der Stromungsverhaltnisse kommen Alte Mainbrucke Alte Mainbrucke Die Alte Mainbrucke ist eine der altesten Brucken am gesamten Main Der erste Bau geht auf das 12 Jahrhundert 1133 erstmals urkundlich erwahnt zuruck Bei Hochwassern beispielsweise in den Jahren 1306 1342 und 1442 wurde die Brucke mehrmals vollstandig oder teilweise zerstort Auch das Hochwasser von 1784 fuhrte zu Schaden an der Brucke Der vierte und der funfte Bruckenbogen wurden am 2 April 1945 von den sich zuruckziehenden deutschen Truppen gesprengt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von amerikanischen Pionieren mit Stahltragern eine Behelfsbrucke uber den zerstorten Abschnitt errichtet um der Bevolkerung in eingeschranktem Mass wieder die Uberquerung des Mains zu ermoglichen Von April bis Juli 1950 erfolgte der Wiederaufbau der Brucke An ihr befindet sich seit 1823 eine Hochwasserstaffel Luitpoldbrucke Infolge des stark steigenden Verkehrs wurden im Zuge des Fortschreitens der Entfestigung in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts leistungsfahigere Brucken angelegt Die Luitpoldbrucke die heutige Friedensbrucke wurde 1886 flussabwarts vom Pegel errichtet und 1888 fur den Verkehr freigegeben Sie besteht aus sieben Bogen die von sechs Pfeilern getragen werden Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Brucke zerstort und nach dem Krieg wieder aufgebaut Durch die Trummerteile kam es zu einem starken Aufstau des Mains der den Pegel beeinflusste Die Brucke wurde zur Anpassung an den Verkehr bis 1999 verbreitert und die zwei im Wasser stehenden Pfeiler mit einem Anfahrschutz vor Schiffen ummantelt Diese Pfeiler bilden ein nicht ungefahrliches Hindernis fur die Schifffahrt verursachen aber auch einen geringen Aufstau Ludwigsbrucke Ludwigsbrucke Nach der Entfestigung auf der Sudseite die zogerlicher voranschritt als im Norden wurde 1896 eine weitere Brucke gebaut Mit der Projektierung der Ludwigsbrucke im Volksmund wegen der vier grossen Lowenstatuen an den beiden Auffahrten auch Lowenbrucke genannt wurde im April 1885 begonnen Die Planungen gehen auf das Jahr 1882 zuruck bedingt durch die Bauarbeiten der Ringstrasse die bis zum Main verlangert worden war Die Brucke hat funf Bogen mit je 36 Metern Spannweite zwei der insgesamt vier Bruckenpfeiler stehen im Main Die Steinbrucke wurde ebenfalls gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zerstort und spater wieder vollig im fruheren Zustand errichtet HochwasserHochwasserjahrlichkeitenJahrlichkeit Wert am PegelAbfluss Hohe in cmHQ 1 540 m s 387HQ 2 700 m s 450HQ 5 920 m s 526HQ 10 1130 m s 586HQ 20 1400 m s 650HQ 50 1700 m s 708HQ 100 2000 m s 767HQ 200 2300 m s HQ 300 2500 m s 884HQ 500 2700 m s HQ 1000 3000 m s Hochwasserjahrlichkeiten Die Haufigkeit mit der eine Wasserstandshohe oder Abflussmenge am Pegel erreicht oder uberschritten wird wird als Jahrlichkeit bezeichnet Anhand dieser Werte und durch Anpassung einer Verteilfunktion konnen so die Hochstabflusse HQ bis zu einem tausendjahrlichen Hochwasser bestimmt werden Am Pegel Wurzburg wurden diese Werte aus dem Beobachtungszeitraum 1901 bis 1997 ermittelt Die so ermittelten Jahrlichkeiten lassen sich nur beim Abfluss mit den alteren Hochwasserereignissen vergleichen Da heute durch die baulichen Anderungen im Bereich des Pegels bei gleichem Abfluss deutlich niedrigere Wasserstande erreicht werden ist darauf zu schliessen dass bei gleicher Jahrlichkeit die fruheren Hochwasserereignisse hohere Wasserstande erreichten Meldestufen Der Hochwassermeldebeginn startet bei einem Pegel von 290 Zentimetern Bei 340 Zentimetern am Pegel wird die Hochwassermarke I erreicht bei der der Schiffsverkehr eingestellt wird Bei einem Pegel von 400 Zentimetern wird die Hochwassermarke II erreicht Bei einem Pegel von 510 Zentimetern wird die Hochwassermarke III und ab 600 Zentimeter die Hochwassermarke IV erreicht Ab einem Pegel von 300 Zentimetern tritt der Main uber die Ufer Ab einem Wasserstand von 340 Zentimetern am Pegel wird der Parkplatz an der Lowenbrucke uberflutet Bei 360 Zentimetern wird die Bahnunterfuhrung zum Neuen Hafen uberflutet Ab einem Wasserstand von 380 Zentimetern ist der provisorische Hochwasserschutz am Mainkai notwendig Ab 410 Zentimeter am Pegel wird der untere Ludwigkai uberflutet und von einem Pegel von 475 Zentimetern an ist der Hochwasserschutz am Kranenkai erforderlich Bei 480 Zentimetern wird der provisorische Hochwasserschutz am Mainkai bei der Durchfahrt Alte Mainbrucke uberflutet und der Hochwasserschutz an der Karmelitenstrasse ist erforderlich Bei 500 Zentimetern wird die Unterfuhrung bei der Lowenbrucke uberflutet und bei 520 Zentimetern der Obere Mainkai Ab 530 Zentimetern werden Pleichtor Karmeliten und Gerberstrasse geflutet Bei einem Pegelstand von 570 Zentimetern werden die Seilerstrasse die Maingasse und die Muhlengasse und ab 590 Zentimetern die Mergentheimer Strasse bei der Alten Mainbrucke uberschwemmt Ab 650 bis 670 Zentimetern wird der provisorische Hochwasserschutz der den zentraleren Stadtbereich schutzt uberflutet Die Untere Domstrasse und die Einmundung von der Augustinerstrasse wird ab einem Pegelstand von 710 Zentimetern uberflutet Hochwasserlaufzeiten Eine unverformte Hochwasserwelle am Main benotigt etwa eineinhalb bis zwei Tage um von Trunstadt und dem dortigen Pegel unterhalb der Regnitz Einmundung bis nach Wurzburg zu gelangen Von Schweinfurt bis Wurzburg betragt die Laufzeit der Welle fur die 78 8 Kilometer lange Flussstrecke im Durchschnitt 21 Stunden Diese Zeitspanne bietet der Stadt Wurzburg die Moglichkeit die Hohe des Hochwassers abzuschatzen und dementsprechend darauf zu reagieren Am nachsten Pegel bei Steinbach der 51 4 Kilometer flussabwarts liegt dauert es sieben bis acht Stunden bis dort die Hochwasserwelle von Wurzburg eintrifft Der Pegel Wurzburg umfasst die Zwischeneinzugsgebiete 969 20 km flussabwarts bis Steinbach und 1051 70 km flussaufwarts bis Pegel Astheim die je nachdem wie stark die Hochwasserwellen der mainaufwarts gelegenen Nebenflusse ausgepragt sind und zeitlich mit dem Mainscheitel zusammentreffen die Hochwasserwelle beeinflussen Hochwasserschutz Hochwasser im Februar 2005 Die Stadt Wurzburg wurde in den letzten Jahrhunderten ofters von verheerenden Hochwassern heimgesucht Diese reichten mehrmals bis zum Rathaus aber auch vereinzelt bis zum Dom hinauf Das 20 jahrliche Hochwasser 1970 verursachte grosse Schaden Aufgrund dieses Ereignisses beantragte die Stadt Wurzburg vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Wurzburg beim Freistaat Bayern den Bau eines Hochwasserschutzes um den rechtsmainischen Altstadtbereich zwischen der Friedensbrucke und der Lowenbrucke zu schutzen Die linksmainischen und die anderen Gebiete auf der rechten Mainseite liegen grosstenteils hoher Der erste provisorische Hochwasserschutz stammt aus dem Jahre 1983 und war bis zu einem Pegel von etwa 650 bis 670 Zentimetern ausgelegt Dies entspricht etwa einem 20 jahrlichen Hochwasser Seitdem ist die Stadt bestrebt das gefahrdete Stadtgebiet mit einer Flache von etwa 25 Hektar in dem rund 3000 Menschen leben gegen ein 100 jahrliches Hochwasser zu schutzen was einem Pegelstand von 835 entspricht etwa dem Hochwasser von 1845 Die Kosten fur den vollstandigen Hochwasserschutz belaufen sich auf etwa 18 Millionen Euro wobei der Freistaat Bayern 67 Prozent ubernimmt Bis zum Jahre 2008 wurde der Hochwasserschutz in Wurzburg fertiggestellt Hauptartikel Hochwasser in Wurzburg Eisverhaltnisse Eisschollen oberhalb der Alten Mainbrucke im Januar 2009 Der Main neigte wegen seiner geringen Wassertiefe in fruherer Zeit stark zur Vereisung Wegen der geringen Tiefe unterkuhlte das Wasser rasch Es kam beginnend in stromungsschwachen Flussbereichen zu umfangreichen Treibeis und Grundeisbildungen bei anhaltendem Frost Die abtreibenden Eismassen fullten oft die ganze Flussbreite aus bis sie an einer Engstelle zum Stehen kamen Der Eisstand wanderte bei weiter anhaltender Treibeiszufuhr schnell stromaufwarts Die Vereisung fuhrte meist auch zu einer Anhebung des Wasserstandes dem sogenannten Eisstau Durch geringes Anschwellen wurden in der Regel der Aufbruch und der Abgang des Eises ausgelost Wenn durch einen plotzlichen Frosteinbruch der Eisgang unterbrochen wurde kam es manchmal zu Eisversetzungen mit betrachtlichem Aufstau Die Eisstauungen in Wurzburg hauften sich durch erhebliche Eismassen nach der Errichtung der Staustufe in Erlabrunn im November 1934 Das Eis trieb aus der oberhalb der Staustufe freiliegenden Mainstrecke ab und kam im gestauten Wasser unterhalb von Wurzburg zum Stehen Die Eisschollen schoben sich dabei uber und untereinander und fullten haufig die gesamte Flussbreite aus In den besonders strengen Wintern 1939 1940 1940 1941 und 1946 1947 wurden auch die Wasserstande am Pegel Wurzburg durch den Eisstau stark beeinflusst Als die Staustufen oberhalb von Wurzburg fertiggestellt waren und damit die Treibeiszufuhr unterbunden war besserten sich die Verhaltnisse Die Mainstrecke Wurzburg Ochsenfurt mit drei Staustufen wurde 1954 eroffnet Am Main bilden sich heute wahrend einer Frostperiode in den einzelnen Stauhaltungen oberhalb der Wehre sofort geschlossene Eisdecken Diese Eisdecke kann schnell uber die gesamte Stauhaltungslange anwachsen Durch die Eisdecke werden die angestauten Wassermassen in den einzelnen Haltungen vor allzu grosser Unterkuhlung geschutzt und wirken als Warmespeicher so dass sich kein nennenswertes Treib und Grundeis mehr bildet Im gestauten Main entsteht deshalb bei gleicher Frostlage wesentlich weniger Eis als fruher im ungestauten Zustand Diese Wirkung wird noch durch die Aufheizung des Mainwassers infolge der zunehmenden Abwasser und Warmwassereinleitungen unterstutzt Hochwasserereignisse Hochwasser im Februar 1909 in der Domstrasse Die Abflussverhaltnisse und die daraus resultierenden Wasserstande anderten sich im Laufe der Zeit Durch den stetigen Ausbau des Mains steigt der Abfluss bei gleichem Wasserstand Bei gleichem Hochwasserscheitel heute und zu Beginn der Messreihe kann heute mehr Wasser abfliessen Das Hochwasser vom 20 Januar 1841 erreichte bei einem Abfluss von 1318 m s einen Wasserstand am Pegel von 709 Zentimetern Etwa 160 Jahre spater und nach vielen baulichen Anderungen im und am Fluss erreichte das Hochwasser vom 6 Januar 2003 bei einem geringfugig hoheren Abfluss von 1350 m s einen Pegelstand von 648 Zentimeter Dementsprechend hat die Anzahl der hohen Wasserstande abgenommen Am Pegel Wurzburg erreichten sechs Hochwasser drei im 19 und drei im 20 Jahrhundert einen Abfluss von mehr als 1500 m s der Wert im 20 Jahrhundert lag aber deutlich niedriger als im Jahrhundert davor Insgesamt 24 Fluten erreichten einen Abfluss von 1000 m s wobei sich 14 im 19 und nur 9 im 20 Jahrhundert ereigneten Insgesamt wurde seit 1823 die Siebenmetermarke zehnmal uberschritten siebenmal im 19 und dreimal im 20 Jahrhundert Ausfuhrliche Angaben uber historische Hochwasser in Wurzburg siehe Hochwasser in Wurzburg Wasserhochststande im Abflussjahr vom 1 November bis zum 30 Oktober des nachsten Jahres Hochste Abflusse im Abflussjahr vom 1 November bis zum 30 Oktober des nachsten Jahres Pegelstande ab einem Abfluss von 1000 m sDatum Wert am Pegel Wiederkehr zeitcm m s 1827 650 1150 10 20 jahrlich04 01 1830 675 1200 10 20 jahrlich06 03 1831 705 1295 10 20 jahrlich 1834 635 1050 5 10 jahrlich 1839 675 1200 10 20 jahrlich20 01 1841 709 1318 10 20 jahrlich28 02 1844 652 1100 5 10 jahrlich30 03 1845 834 2170 100 200 jahrlich02 06 1845 686 1200 10 20 jahrlich10 02 1848 688 1220 10 20 jahrlich05 02 1850 710 1320 10 20 jahrlich02 02 1862 732 1454 20 50 jahrlich19 02 1876 750 1580 20 50 jahrlich04 01 1880 652 1100 5 10 jahrlich17 12 1880 638 1040 5 10 jahrlich09 03 1881 631 1020 5 10 jahrlich28 11 1882 728 1460 20 50 jahrlich29 12 1882 749 1670 20 50 jahrlich07 02 1909 760 1800 50 100 jahrlich16 01 1920 721 1540 20 50 jahrlich22 03 1942 640 1050 5 10 jahrlich31 12 1947 702 1540 20 50 jahrlich25 02 1970 669 1390 10 20 jahrlich07 01 1982 637 1230 10 20 jahrlich29 03 1988 640 1235 10 20 jahrlich29 01 1995 615 1250 10 20 jahrlich06 01 2003 648 1350 10 20 jahrlich17 01 2011 642 1368 10 20 jahrlichHistorische Hochwasser Anhand der Aufzeichnungen von Historikern aus den fruheren Jahrhunderten die den Hochwasserablauf die Eisverhaltnisse und die verursachten Schaden schildern und der an Gebauden am Main angebrachten Hochwassermarkierungen konnten einige der hochsten Wasserstande der letzten etwa 700 Jahre festgestellt werden Das hochste Hochwasser am Main und in Wurzburg war das von 1342 auch Magdalenenhochwasser genannt Auf den Pegel bezogen hatte dieses Hochwasser einen Stand von 950 bis 1030 Zentimetern bei einem Abfluss von 3050 bis 3600 m s Dieses Ereignis wird als ein mehr als tausendjahrliches Hochwasser bezeichnet In der jungeren Zeit ereignete sich am 29 Februar 1784 ein extremes Hochwasser mit einem Pegelstand von 928 cm bei einem Abfluss von 2600 m s Dieses Ereignis wird als etwa 500 jahrliches Hochwasser eingestuft Bedingt durch die baulichen Anderungen im Bereich des Pegels basieren die historischen Jahrlichkeitsangaben nur auf dem Abfluss da die damaligen Pegelstande deutlich hoher waren als heute und so zu verfalschten Jahrlichkeiten fuhren wurden HochwasserabflusseHistorische HochwasserDatum Wert am Pegel Wiederkehr zeitcm m s21 07 1342 1000 3350 gt 1000 jahrlich24 02 1451 840 2200 100 200 jahrlich24 01 1546 860 2300 200 jahrlich16 05 1573 760 1650 20 50 jahrlich 03 1595 840 2200 100 200 jahrlich25 01 1633 790 1900 50 100 jahrlich27 01 1682 863 2250 100 200 jahrlich05 03 1744 720 1400 20 jahrlich01 01 1764 805 1750 50 100 jahrlich29 02 1784 928 2600 300 500 jahrlich21 01 1820 720 1350 10 20 jahrlichLiteraturWasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Bohler Verlag Wurzburg 1999 Franz Seberich Die alte Mainbrucke zu Wurzburg Mainfrankische Hefte Heft 31 Buchdruckerei Karl Hart Volkach vor Wurzburg Wurzburg 1958 Martin Schmidt Hochwasser und Hochwasserschutz in Deutschland vor 1850 Kommissionsverlag Oldenbourg Industrieverlag Munchen Munchen 2000 ISBN 3 486 26494 X Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg Information Main Main Donau Kanal Donau Druckerei und Verlag Pius Halbig GmbH Wurzburg 1997 Heinz Schiller Ermittlungen von Hochwasserwahrscheinlichkeiten am schiffbaren Main und uberregionaler Vergleich der Ergebnisse in Informationsberichte des Bayerischen Landesamtes fur Wasserwirtschaft Munchen 1989 Rudiger Glaser Historische Hochwasser im Maingebiet Moglichkeiten und Perspektiven auf der Basis der Historischen Klimadatenbank Deutschland HISKLID in Erfurter Geographische Studien Band 7 1998 Bayerisches Landesamt fur Wasserwirtschaft Hrsg Spektrum Wasser 1 Hochwasser Naturereignis und Gefahr Universitatsdruckerei und Verlag Dr C Wolf amp Sohn GmbH amp Co KG Munchen 2004 ISBN 3 930253 93 3 Franz Seberich Die Stadtbefestigung Wurzburgs II Mainfrankische Hefte Heft 40 Hartdruck Volkach vor Wurzburg Wurzburg 1963 WeblinksPegel Wurzburg bei Wurzburg de Memento vom 8 November 2007 im Internet Archive Pegel Wurzburg beim Hochwassernachrichtendienst Bayern HND Memento vom 5 Januar 2013 im Webarchiv archive today Pegel Wurzburg beim Elektronischen Wasserstrassen Informationssystem ELWIS Pegel Wurzburg bei der Bundesanstalt fur Gewasserkunde BFG Hochwasserschutz Wurzburg beim Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg Entwasserungsbetrieb Wurzburg EBW HochwasserAktionsplan MainEinzelnachweiseWasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 43 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 9 Wasserstand Wurzburg Main Abgerufen am 9 Marz 2019 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 46 Hochwassernachrichtendienst Bayern Stammdaten Memento vom 9 September 2007 im Internet Archive Stammdaten aller Mainschleusen Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Memento vom 13 Juni 2013 im Internet Archive Elektronisches Wasserstrassen Informationssystem ELWIS Memento vom 13 Juli 2010 im Internet Archive Europaischer Schiffahrts und Hafenkalender WESKA 2002 Seite A 793 Lexikon beim Hochwassernachrichtendienst Memento vom 15 Mai 2007 im Internet Archive Stadt Wuerzburg Themen Umwelt und Klima Wasser und Boden Hochwasser und Uberschwemmung Abgerufen am 9 Marz 2019 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 52 und 53 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 10 Hochwassernachrichtendienst Bayern Abflusstafel Memento vom 8 September 2007 im Internet Archive Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 38 39 Franz Seberich Die alte Mainbrucke zu Wurzburg Seite 181 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 37 38 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 37 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 11 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 34 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Franz Seberich Die Stadtbefestigung Wurzburgs II Seite 165 und 172 Franz Seberich Die Stadtbefestigung Wurzburgs II Seite 195 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band 2 Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814 Theiss Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1477 8 S 576 678 und 942 952 hier S 616 Franz Seberich Die alte Mainbrucke zu Wurzburg Seite 112 116 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 41 42 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 27 und 29 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 29 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 29 und 41 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 31 und 41 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg Information Main Main Donau Kanal Donau Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 29 und 31 Franz Seberich Die alte Mainbrucke zu Wurzburg Seite 137 140 Franz Seberich Die Stadtbefestigung Wurzburgs II Seite 50 Franz Seberich Die alte Mainbrucke zu Wurzburg Hochwassernachrichtendienst Bayern Hochwassermarken Memento vom 9 September 2007 im Internet Archive Gefahrdungen und Massnahmen Hochwassernachrichtendienst Memento vom 19 November 2004 im Internet Archive Hochwassernachrichtendienst Bayern Gebietsdaten Laufzeiten Memento vom 9 September 2007 im Internet Archive Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg Hochwasserschutz Wurzburg Memento vom 1 Juli 2007 im Webarchiv archive today 1 2 Chronologie des Hochwasserschutzes Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2016 Suche in Webarchiven Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 39 Bayerisches Landesamt fur Wasserwirtschaft Hrsg Spektrum Wasser 1 Hochwasser Naturereignis und Gefahr Seite 57 59 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 52 Wasser und Schifffahrtsdirektion Sud Hrsg 175 Jahre Pegel Wurzburg Daten und Fakten Seite 53 Franz Seberich Die alte Mainbrucke zu Wurzburg Seite 179 180 Hochwassernachrichtendienst des Bayer Landesamt fur Umwelt abgerufen am 19 Januar 2011 Franz Seberich Die alte Mainbrucke zu Wurzburg Seite 177 181 Martin Schmidt Hochwasser und Hochwasserschutz in Deutschland vor 1850 Seite 275 Heinz Schiller Ermittlungen von Hochwasserwahrscheinlichkeiten am schiffbaren Main und uberregionaler Vergleich der Ergebnisse Seite 224 232 Magdalenenhochwasser bei Wuerzburg de Memento vom 14 Januar 2006 im Internet Archive PDF 147 Kb 49 796111111111 9 9258333333333 Koordinaten 49 47 46 N 9 55 33 O Dieser Artikel wurde am 12 April 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 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