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Pflanzenölkraftstoff abgekürzt PÖK umgangssprachlich auch Pöl ist ein biologischer erneuerbarer Energieträger Unbehandel

Pflanzenölkraftstoff

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Pflanzenölkraftstoff
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Pflanzenölkraftstoff (abgekürzt PÖK, umgangssprachlich auch Pöl) ist ein biologischer erneuerbarer Energieträger. Unbehandeltes Pflanzenöl kann als Kraftstoff für Dieselmotoren in mobilen und stationären Anwendungen verwendet werden. Zu unterscheiden ist Pflanzenölkraftstoff von Biodiesel, der durch Umesterung von Pflanzenöl hergestellt wird.

Rapsölkraftstoff
Andere Namen

Pflanzenöl, Pflanzenölkraftstoff, Pöl (umgangssprachlich)

Kurzbeschreibung Kraftstoff für selbstzündende Kolbenmotoren (Dieselkraftstoffe)
Herkunft

biogen

Charakteristische Bestandteile

Rapsöl

Eigenschaften
Aggregatzustand flüssig
Viskosität

74,0 mm²/s (20 °C) (max. 36,0 mm²/s)

Dichte

0,92 kg/L (15 °C)

Heizwert

9,7 kWh/L = 10,5 kWh/kg

Brennwert

39,5 MJ/kg

Cetanzahl

40 CZ

Flammpunkt

317 °C

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

weitere Pflanzenölkraftstoffe
Andere Namen

Pflanzenöl, Pflanzenölkraftstoff, Pöl (umgangssprachlich)

Kurzbeschreibung Kraftstoffe für selbstzündende Kolbenmotoren (Dieselkraftstoffe)
Herkunft

biogen

Eigenschaften
Aggregatzustand flüssig
Viskosität
  • DIN 51605:2010-09 (für Rapsöl)
    max. 36,0 mm²/s
  • Sonnenblumenöl 68,9 mm²/s (20 °C)
  • Sojaöl 63,5 mm²/s (20 °C)
  • Leinöl 51,0 mm²/s (20 °C)
  • Olivenöl 83,8 mm²/s (20 °C)
  • Baumwollsaatöl 89,4 mm²/s (20 °C)
  • Jatrophaöl 71,0 mm²/s (20 °C)
  • Kokosöl 21,7 mm²/s (50 °C)
  • Palmöl 29,4 mm²/s (50 °C)
  • Palmkernöl 21,5 mm²/s (50 °C)
Dichte
  • Vornorm DIN 51605 (für Rapsöl)
    0,900–0,930 kg/L
  • Sonnenblumenöl 0,93 kg/L (15 °C)
  • Sojaöl 0,93 kg/L (15 °C)
  • Leinöl 0,93 kg/L (15 °C)
  • Olivenöl 0,92 kg/L (15 °C)
  • Baumwollsaatöl 0,93 kg/L (15 °C)
  • Jatrophaöl 0,91 kg/L (15 °C)
  • Kokosöl 0,87 kg/L (15 °C)
  • Palmöl 0,92 kg/L (15 °C)
Heizwert

9,2 kWh/L = 10,0 kWh/kg

Brennwert
  • Sonnenblumenöl 34,5 MJ/L = 37,1 MJ/kg
  • Sojaöl 34,5 MJ/L = 37,1 MJ/kg
  • Leinöl 34,4 MJ/L = 37,0 MJ/kg
  • Olivenöl 34,8 MJ/L = 37,8 MJ/kg
  • Baumwollsaatöl 34,2 MJ/L = 36,8 MJ/kg
  • Jatrophaöl 37,0 MJ/L = 40,7 MJ/kg
  • Kokosöl 30,7 MJ/L = 35,3 MJ/kg
  • Palmöl 34,0 MJ/L = 37,0 MJ/kg
Cetanzahl
  • Sonnenblumenöl 36 CZ
  • Sojaöl 39 CZ
  • Leinöl 52 CZ
  • Olivenöl 37 CZ
  • Baumwollsaatöl 41 CZ
  • Jatrophaöl 51 CZ
  • Palmöl 42 CZ
Flammpunkt
  • Sonnenblumenöl 316 °C
  • Sojaöl 350 °C
  • Baumwollsaatöl 320 °C
  • Jatrophaöl 240 °C
  • Palmöl 267 °C
Kohlendioxidemissionen bei Verbrennung

3,24 kg/L

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Geschichte

Die Idee einer Verwendung von Pflanzenölen als Motorenkraftstoff geht zurück auf Rudolf Diesel, den Erfinder des Dieselmotors. Die Verfügbarkeit an billigem Erdöl war der Grund, weshalb teurere Alternativen wie Pflanzenöl lange Zeit nicht als Kraftstoff Verwendung fanden.

Erst nach den Ölkrisen der 1970er Jahre wurde verstärkt nach alternativen Kraftstoffen gesucht. Das steigende Umwelt- und Klimaschutzbewusstsein zum Ende des 20. Jahrhunderts brachte vor allem die erneuerbaren Energieträger wieder in die Diskussion.

Verwendbare Pflanzenölsorten

Meist kommt in Deutschland Rapsöl als Pflanzenölkraftstoff zum Einsatz. Es gibt jedoch weltweit viele Tausend Ölpflanzen, die als Kraftstoff genutzt werden könnten. Grundsätzlich sind alle Pflanzenölsorten und auch tierische Öle zum Betrieb in umgerüsteten Fahrzeugen geeignet. Vereinzelt setzen Autofahrer auch gefilterte Altöle und flüssige Speisefette ein. Sie müssen jedoch vor der Nutzung sorgfältig gereinigt, entwässert und ggf. auch neutralisiert werden. Beim Einsatz von Pflanzenöl als Kraftstoff sind in allen Fällen hohe Qualitätsstandards einzuhalten.

Obwohl Leindotteröl bessere Eigenschaften hat, überwiegt am Markt der Anteil des Rapsöls, da die Landwirte weder einen finanziellen Vorteil aus einem Mischfruchtanbau ziehen können, noch die Pressrückstände als Futter einsetzen konnten, da dies aufgrund Anlage 5 Nr. 31 der Futtermittelverordnung bis 2009 untersagt war.

Eigenschaften

Pflanzenöl stellt eine der dichtesten Energieformen dar, die durch Photosynthese entstehen. Der Heizwert ist mit 37 MJ/kg niedriger als beim Benzin (43 MJ/kg) und Dieselkraftstoff nach EN 590 (42,5 MJ/Kg), allerdings höher als bei der Steinkohle (30 MJ/kg). Die auf das Volumen bezogene Energiedichte beträgt rund 9,2 kWh je Liter und liegt damit zwischen Benzin mit 8,6 kWh/L und mineralischem Dieselöl mit 9,6 kWh/L.

Reines Pflanzenöl besteht hauptsächlich aus Triacylglyceriden, d. h. Glycerin-Estern langkettiger Fettsäuren (also nicht aus Alkanen) und ist schwerer entflammbar (siehe Flammpunkt) als Diesel. Die Zündwilligkeit (Cetanzahl) ist allgemein eingeschränkt, da nicht erwärmtes Pflanzenöl von der Einspritzdüse nur unzureichend im Brennraum vernebelt wird (daher sind Vor- und Wirbelkammermotoren besser geeignet). Aufgrund seiner höheren Viskosität, die bei sinkender Temperatur noch weiter ansteigt, erhöht sich der Durchflusswiderstand in den Kraftstoffleitungen, der Einspritzpumpe und den Einspritzdüsen gegenüber dem von Dieselkraftstoff. Manche Einspritzsysteme wie Commonrail oder Pumpe-Düse arbeiten daher mit Pflanzenöl außerhalb ihrer Spezifikation, was zu abnormalem Verschleiß bis hin zu Totalausfällen führen kann.

Verwendung

DIN 51605
Titel Kraftstoffe für pflanzenöltaugliche Motoren – Rapsölkraftstoff – Anforderungen und Prüfverfahren
Letzte Ausgabe November 2020
Klassifikation 75.160.20

Aufgrund der gegenüber Dieselkraftstoffen höheren Viskosität und der niedrigeren Cetanzahl sind an gewöhnlichen Dieselmotoren in der Regel Anpassungsmaßnahmen notwendig. Diese bestehen zum Beispiel in der Erwärmung des Kraftstoffes, um die Viskosität unmittelbar vor dem Eintritt in die Einspritzanlage zu verringern. Diese Technologie ist bereits von Vielstoffmotoren bekannt.

Für Pflanzenölkraftstoff P100, d. h. chemisch unverändertes Pflanzenöl, hat die DIN 51623 Qualitätsnormen angegeben. Für Qualitätsansprüche reinen Rapsöles (R100) ist die DIN 51605 erstellt worden.

Pflanzenöltaugliche Motoren und Heizungen

Bei der Verwendung von Pflanzenöl halbiert sich in etwa der Ausstoß von Rußpartikeln gegenüber der Verwendung von Diesel. Nur bei kaltem Motor und unzureichender Vernebelung im Zylinder ist der Ausstoß sichtbar erhöht. Es gibt weniger Emissionen von Feinstaub als bei Dieselbetrieb. Verunreinigungen durch Schwefel und Schwermetalle entfallen weitgehend.

Ohne Umrüstung können nur wenige ältere Motoren problemlos mit Pflanzenöl betrieben werden. Es handelt sich dabei in der Regel um Vorkammer-Diesel-Motoren. Wichtig ist die Qualität der Einspritzpumpe. Bewährt haben sich Reiheneinspritzpumpen, z. B. der Firma Bosch. Aber auch die Modifikation dieser Motoren ist denkbar einfach. Folgende Umrüstschritte sind erforderlich:

  • Einbau eines Wärmeübertragers, zum Beispiel zur Erwärmung des Kraftstofffilters mit Hilfe des Kühlwassers.
  • Eine Kraftstoffleitung mit größerem Querschnitt
  • Einbau eines neuen Filters
  • Im Winterbetrieb muss dem Pflanzenöl mindestens 10 % Winterdiesel zugeführt werden.

Die Umbaukosten betragen hier bei Eigeneinbau etwa 200 bis 600 Euro.

Speziell entwickelte Motoren wie der Elsbett-Motor oder andere Vielstoffmotoren haben sich wegen der höheren Kosten nicht durchsetzen können.

Moderne Motoren sind mit einer Common-Rail-Einspritzung bzw. Pumpe-Düse-Einspritzung ausgerüstet. Hierzu gibt es mittlerweile entsprechende Umrüstungen, die aufwendig und (entsprechend) teuer sind. Diese sind aber sicher und auch durchaus bewährt. Nach dem Umbau ist es dann möglich, neben (Mineralöl-)Diesel auch Pflanzenöl als Kraftstoff zu verwenden. Die aktuelle Technik kompensiert so weit wie möglich die hohe Viskosität im Winter und auch die mangelnde Zündfreudigkeit. Dazu wird das Pflanzenöl durch einen Wärmeübertrager auf 60 °C erwärmt. Beim Kaltstart geschieht dies elektrisch, bei warmem Motor über das Kühlwasser. Die Hersteller berichten von Anlassproblemen unter −8 °C im Winter. Das Vorglühen und Anlassen dauert dann etwas länger. Im Winterbetrieb besteht die Gefahr des „Einfrierens“. Da die Erstarrung des Treibstoffs im untersten Bereich des Tanks beginnt, wo der Kraftstoff austritt, kann die kontinuierliche Fortsetzung der Treibstoffzufuhr nicht gewährleistet werden. Daher ist bei niedrigen Temperaturen die Beimischung von Mineralöl-Dieselkraftstoff („Winterdiesel“) ratsam.

Die Umrüstung kann auf ein 1-Tank- oder 2-Tank-System erfolgen:

Beim Eintanksystem befindet sich der Kraftstoff für den Motor in einem einzigen Tank, und bei tieferen Temperaturen werden Dieselanteile beim Betanken dem Pflanzenöl zugemischt. Zu den hilfreichen Modifikationen gehören ein vergrößerter Leitungsquerschnitt für den Kraftstoff, ein System zur Vorwärmung der Zuleitungen, des Kraftstofffilters und der Einspritzpumpe. Je nach Bauart und thermischer Umgebung des Motors sind nur einige der Maßnahmen erforderlich.

Beim Zweitanksystem wird der Motor mit Dieselkraftstoff aus einem separaten Tank gestartet und warmgefahren. Die entstehende Abwärme des Dieselmotors heizt das übrige System vor. Anschließend wird, manuell oder vollautomatisch auf den Pflanzenöltank umgeschaltet. Bei Phasen niedriger Last, wie Leerlaufdrehzahl oder im Teillastbereich, sollte auf Diesel ausgewichen werden. Im Volllastbereich kann bis zu 100 % Pflanzenöl verwendet werden. Vor dem längeren Abstellen des Motors sollte rechtzeitig umgeschaltet werden, damit das Einspritzsystem beim erneuten Starten wieder mit Diesel gefüllt ist.

Seit einigen Jahren gibt es Angebote, Dieselmotoren für den Direktbetrieb mit Pflanzenöl umzurüsten. Unter Bezeichnungen wie „BB.drive“, „BEAM-Plus“, „eoil“, „Poeltec“ u. a. werden im Internet Umbauten angeboten, die nicht nur auf erwärmtes, sondern auf sorgfältig entgastes Rapsöl setzen. Auch ein winziger Gasgehalt, so wird außenwirksam behauptet, verursacht in einer modernen Hochdruckeinspritzanlage Dampfblasenbildung (Kavitation), welche das Material in der Umgebung zerstört. Zu bedenken ist allerdings, dass auch herkömmlicher Dieselkraftstoff in gewissem Maße Gase enthält. Aus diesem Grund sind Verfahren, die nur auf Entgasung setzen, wie z. B. das eoil-System, stark umstritten. Zu bedenken ist weiter, dass – wenn die Ultraschall-Entgasungsmethode eingesetzt wird – der Ultraschall selbst Ursache für Kavitation durch die erzeugten starken Druckschwankungen sein kann, vgl. (Kavitation: es kann in den Druckminima der Schwingungen zur Kavitation kommen). Damit würde die Ultraschall-Methode im beschallten System genau das erst auslösen, was sie vorgibt zu vermeiden. Im Übrigen entsteht Kavitation aus den Dampfblasen einer Flüssigkeit; Luft, einer Dampfblase beigemischt, und als solche bei Normaltemperatur nicht kondensierbar, würde in Gegenteil die das Kollabieren der Dampfblasen unter Wärmeerzeugung dämpfen, wäre also von Vorteil, um schädigende Wirkung der Kavitation zu vermeiden.

Neben den Internet-Angeboten gibt es Ingenieurbüros, die sich auf die Umrüstung von Nutzfahrzeugen auf Alternative Kraftstoffe, wie Pflanzenöl, Tierfett, Biodiesel, spezialisiert haben. Die Produkte, wie das „bioltec system“, werden stets weiterentwickelt, um Pflanzenöl in Dieselmotoren mit neuester Abgasnorm einzusetzen. Aus technischer Sicht können moderne Nutzfahrzeugmotoren mit biogenen Reinkraftstoffen betrieben werden – unter Einhaltung der aktuellen Emissionsverschriften Euro 5 beziehungsweise EEV.

Am sinnvollsten ist die Umrüstung beim gegenwärtigen Stand der Technik hauptsächlich bei Lastwagen, Nutzfahrzeugen und landwirtschaftlichen Maschinen, weil sich der Umbau wegen des hohen spezifischen Verbrauchs dieser Fahrzeuge innerhalb von wenigen Monaten amortisiert.

Die Firma Deutz AG hat auf der Agritechnica 2007 in Hannover ihren vorgestellt. Damit ist sie der erste große Motorenhersteller, der einen Dieselmotor mit voller Gewährleistung und Motormanagementoptimierung für den Betrieb mit Rapsöl nach DIN 51605 anbietet. Dieser Motor soll vor allem im landwirtschaftlichen Bereich vertrieben werden.

In einem Flottenversuch erproben derzeit etwa 200 schwere Nutzfahrzeuge in Deutschland bis Ende 2015 Pflanzenöle im praktischen Einsatz. Zugrunde liegt die Norm DIN SPEC 51623, die auf einer breiten Basis an pflanzlichen Rohstoffen optimale Kraftstoff-Eigenschaften definiert. Ziel ist die industrielle Umsetzbarkeit, markenübergreifend in aktuellen Nutzfahrzeugen unter wirtschaftlichen Aspekten. Gestartet zur IAA Nutzfahrzeuge 2012 liegt das besondere Augenmerk auf die Einhaltung der Emissionsvorschriften Euro 6. Für den Feldtest werden die Fahrzeuge mit einer speziellen Dual-Fuel-Technik ausgerüstet.

Probleme beim Einsatz

Veränderung des Motoröls

Unverbrannter Kraftstoff gelangt – vor allem beim Kaltstart und bei hoher Drehzahl – in das Motoröl und verschlechtert dessen Schmiereigenschaften bzw. es bilden sich im Motoröl Polymerketten, die sich zu Klumpen zusammenballen können und Leitungen und Filter verstopfen. Dieses Problem tritt insbesondere bei Einsatz von modernen vollsynthetischen Schmierölen auf, offensichtlich binden vollsynthetische Öle Fremdstoffe (freie Radikale) besonders gut, was sie ja auch sollen – wenn es davon nicht zu viele gibt.

Reiner Dieselkraftstoff beginnt bei ca. 55 °C zu verdampfen. Erreicht also das Motoröl im Fahrbetrieb diese Temperatur, verdampft der Dieselkraftstoff aus dem Motoröl. Da Pflanzenöl im Gegensatz zu Diesel erst ab ca. 220 °C zu verdampfen beginnt und das Motoröl nie diese Temperatur erreicht, reichert sich zwangsläufig Pflanzenöl im Motoröl an. Eine Umrüstung des Fahrzeugs auf den Betrieb mit Pflanzenöl kann diesen Vorgang nur verlangsamen, nicht jedoch verhindern. Deshalb ist es auf alle Fälle empfehlenswert, den Ölstand regelmäßig zu kontrollieren und die Ölwechselintervalle zu halbieren.

Zähflüssigkeit

Pflanzenöl ist wesentlich dickflüssiger als Dieselkraftstoff, das Einspritzsystem des Motors ist aber für dünnflüssigeren Dieselkraftstoff ausgelegt. Der Flammpunkt von Pflanzenöl liegt ca. 165 K über dem von Dieselkraftstoff. Beide Eigenschaften haben entscheidenden Einfluss auf die Verbrennung.

Eine Umrüstung muss also entweder den Motor an die Verwendung mit Pflanzenöl anpassen und/oder das Pflanzenöl so verändern, dass es den Eigenschaften von Diesel möglichst nah kommt. Um eine möglichst vollständige Verbrennung zu gewährleisten, ist es notwendig das Pflanzenöl beim Einspritzen genauso fein zu zerstäuben wie Dieselkraftstoff. Dazu muss entweder die Viskosität des Pflanzenöls an die von Dieselkraftstoff angepasst oder der Einspritzdruck erhöht werden. In der Praxis werden meist beide Möglichkeiten verwendet.

Die Viskosität von Pflanzenöl ist stark temperaturabhängig, d. h., je weiter das Pflanzenöl erwärmt wird, umso dünnflüssiger wird es. Bei Raumtemperatur ist die Viskosität von Pflanzenöl rund 100fach größer als die von Diesel, was zu enormen Kräften in unmodifizierten Einspritzpumpen führen würde. Erst bei ca. 150 °C erreicht Pflanzenöl die Viskosität von Diesel. Meist wird Pöl mit einem Kühlwasserwärmetauscher aber nur auf 65–85 °C erwärmt.

Theoretisch wäre es auch möglich, nur den Einspritzdruck entsprechend zu erhöhen, jedoch ist der Aufwand sehr hoch, weshalb der Einspritzdruck nur geringfügig angehoben wird. Bei älteren Einspritzsystemen kann dies leicht durch Änderung des Öffnungsdrucks der Einspritzdüsen erreicht werden. Da die Einspritzpumpe dann etwas länger braucht, um den höheren Druck aufzubauen, wird der Kraftstoff später eingespritzt; der Einspritzzeitpunkt muss dann neu eingestellt werden.

Beimischung von Diesel/Benzin

Neben der Erwärmung ist auch die Beimischung von Diesel bzw. Benzin eine Möglichkeit, die Viskosität und den Flammpunkt des Pflanzenöls zu verändern. Diese Technik wird von einigen Umrüstern wie z. B. „Klümper-Pflanzenöltechnik“ und „Danhag“ eingesetzt.

Pflanzenöl ist dickflüssiger als Diesel. Deshalb kann ein Gemisch aus Diesel und Pflanzenöl, unabhängig vom Mischungsverhältnis, nie die Viskosität von Dieselkraftstoff erreichen. Eine Kombination aus Beimischung und Erwärmung hat sich in der Praxis bewährt. Zum einen ist dann das Pflanzenöl bei gleicher Temperatur wesentlich dünnflüssiger als ohne den Zusatz von Diesel, zum anderen sinkt der Flammpunkt des Gemisches auf einen Wert zwischen 55 °C (Diesel) und 220 °C (Pflanzenöl), was eine bessere Verbrennung zur Folge hat.

Benzin ist dünnflüssiger als Diesel, sodass ein Pflanzenöl-Benzin-Gemisch die Viskosität von Diesel erreichen kann. Dies ist bei einem Mischungsverhältnis von ca. 60 % PÖl zu 40 % Benzin der Fall. Die dem Benzin zugesetzten Antiklopfmittel hemmen jedoch im Dieselmotor die Selbstentzündung des Gemischs, d. h. die Cetanzahl sinkt stark ab, sodass der Motor schlecht anspringt und nicht die volle Leistung bringt. Deshalb müssen in diesem Fall zündverbessernde Additive, die die Cetanzahl erhöhen, beigemischt werden. Außerdem verschlechtert die Benzinbeimischung die Schmiereigenschaften des Pflanzenöls, was zu Schäden an der Einspritzpumpe führen kann. Hier hilft die Zugabe von Zweitaktöl. Eine Mischung aus 59 % PÖl, 39,5 % Benzin, 1 % Zweitaktöl und 0,5 % zündverbesserndem Additiv hatte bei einer Untersuchung der Universität Rostock vom September 2011 einen HFRR-Wert von 160 µm, schmiert also fast dreimal so gut wie es die EN 590 für Dieselkraftstoff vorschreibt (460 µm).

In diesem Zusammenhang muss auch die sogenannte Schurmischung (Schur-Mischung, SCHUR-ECOFUEL, Patent-Nr.: DE4116905C1) erwähnt werden, die neben 80 %Vol. Pflanzenöl rund 10 % Benzin zur Viskositätssenkung und 10 % Isopropylalkohol (IPA) zur Selbstzündung enthält. Der aufwändige Veresterungsprozess wird vermieden und das Kraftstoffgemisch kommt den Eigenschaften von fossilem Diesel relativ nah.

Lagerung

Pflanzenöl sollte möglichst kühl und dunkel gelagert werden. Die Lagerung kann in oberirdischen und unterirdischen Tankanlagen problemlos erfolgen, wobei aufgrund ihrer relativ gleichbleibenden niedrigen Temperatur unterirdische Anlagen Vorteile haben.

Der Vorteil der guten biologischen Abbaubarkeit des Pflanzenöls geht einher mit einer schlechten Alterungsbeständigkeit und verschlechtert die Lagerfähigkeit. Bakterienbefall, Oxidation und Wasseranreicherung sind die Hauptprobleme. Deshalb muss bei der Lagerung von Pflanzenöl darauf geachtet werden, dass chemische Reaktionen verhindert werden, die das Pflanzenöl qualitativ verschlechtern, wie

  • die Oxidation,
  • die Hydrolyse,
  • die Polymerisation und
  • der enzymatische Abbau.

Die Lagerung muss daher dunkel, kühl (zwischen 5 und 10 °C), trocken und mit geringer Kontaktfläche zum Luftsauerstoff erfolgen. Die Tanks, Rohrleitungen und Armaturen müssen aus Edelstahl (ohne katalytisch wirkende Legierungsbestandteile wie Kupfer) oder lichtundurchlässigem Kunststoff (z. B. HDPE) bestehen und einen wasserabscheidenden Filter für die Be-/Entlüftung enthalten. Erdtanks sind wegen der meist niedrigen Lagerungstemperatur günstig. Die Tanks sollten regelmäßig gereinigt werden, da die Sedimente aus Verunreinigungen den Fortschritt der Qualitätsverschlechterung durch chemische Reaktionen (siehe oben) beschleunigen.

Bei der Produktion des Pflanzenöls in der Ölmühle ist folgende Lagerkombination üblich:

  1. Der erste Tank speichert das Pflanzenöl aus der laufenden Produktion
  2. Der zweite Lagertank speichert das Pflanzenöl, dessen Proben qualitätsuntersucht werden
  3. Der dritte Tank enthält das Pflanzenöl, das nach der Qualitätsfreigabe an den Endkunden zum baldigen Verbrauch abgegeben werden kann.

Arbeitsschutz

Pflanzenöl ist ungiftig.

Vergälltes Pflanzenöl kann unangenehm riechen oder schmecken. Eine von Shell, Daimler-Chrysler, Volkswagen und dem Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie geförderte Studie der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft kam zum Ergebnis, dass die Emissionen eines mit reinem Rapsöl betriebenen Diesel-LKW-Motors im Vergleich mit einem mit herkömmlichen Diesel betriebenen Motor etwa 30-mal krebserregender sind. Experten des Umweltbundesamtes fordern in Bezugnahme auf diese Studie, dass Lkws nicht weiter mit reinem Rapsöl betrieben werden. Insbesondere die Mitarbeiter in den Lkw-Werkstätten seien gefährdet. Diese Aussagen konnten zwischenzeitlich in einer aktuellen Untersuchung des Technologie- und Förderzentrums (TFZ), Straubing und des bifa Umweltinstituts in Augsburg widerlegt werden.

Diese Studie hat ergeben:

  • Im Vergleich zu Dieselemissionen zeigten die Pflanzenölemissionen beim Einsatz der bioltec-Technologie eine etwa halbierte mutagene Wirkung. Die mutagene Wirkung ist ein Maß für das krebserregende Potenzial der Abgase.
  • Die Feinstaubemissionen sind beim Einsatz von lastabhängig definierten Pflanzenöl- / Dieselgemischen gegenüber reinem Dieselbetrieb ebenfalls etwa halbiert.
  • Das Ergebnis wurde in der Untersuchung bei unterschiedlichen Messungen und Kontrollmessungen mehrfach bestätigt.

Besteuerung in Deutschland

Reines Pflanzenöl (Rapsöl) als Kraftstoff unterliegt wie jeder Kraftstoff dem Energiesteuergesetz (EnergieStG). Dabei beträgt die grundsätzliche Besteuerung 470,40 Euro pro 1000 Liter (§ 2 EnergieStG), das entspricht 47,04 Cent pro Liter Kraftstoff. Mit Einführung des Energiesteuergesetzes im Juni 2006, das das alte Mineralölsteuergesetz (MinÖStG) abgelöst hat, wurden „Entlastungen“ erlassen, die die Besteuerung von reinem Pflanzenölkraftstoff senken. Diese Entlastungen, die nur auf Rapsöl, das der Qualitätsnorm DIN V 51605 entspricht, gewährt werden, betrugen in den Jahren 2006 und 2007 volle 100 %, womit keine Steuern für diese Pflanzenölkraftstoffe anfielen (§ 50 Abs. 3 Nr. 2 EnergieStG). Andere Pflanzenölkraftstoffe, die der Qualitätsnorm nicht entsprechen, unterliegen hingegen dem vollen Steuersatz.

Mit den weiteren Jahren wurde diese Entlastung sukzessive aufgehoben, wodurch die Besteuerung für den Kraftstoff ansteigt. Anpassungen erfolgten neben der Gesetzeseinführung am 1. August 2006 zu den Jahren 2008, 2009 und 2013. Für das Jahr 2013 beträgt die Entlastung noch 21,40 Euro pro 1000 Liter (2,14 Cent / Liter), was einer Entlastung von 4,55 % entspricht.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Besteuerung für reine Pflanzenölkraftstoffe auf.

ab Datum Grundbesteuerung in Cent pro Liter Entlastung in Cent pro Liter
per EnergieStG
Nettobesteuerung in Cent pro Liter rel. Anteil zur Grundbesteuerung
1. August 2006 47,06 47,06 0,00 0 %
1. Januar 2008 47,06 38,89 8,15 17,3 %
1. Januar 2009 47,06 30,49 16,55 64,8 %
1. Januar 2013 47,06 2,14 44,90 95,4 %

Biodiesel und Pflanzenöl zur Verwendung als Kraftstoff in der Landwirtschaft ist steuerfrei. Biodiesel und Pflanzenöle, die als Heizstoffe verwendet werden, waren bis zum 31. Dezember 2009 steuerfrei (§ 50 Abs. 1 Nr. 5 EnergieStG). Seit 2010 werden sie wie leichtes Heizöl nach § 2 Abs. 3 Nr. 1 in Verbindung mit Abs. 4 EnergieStG mit 6,135 Cent pro Liter besteuert.

Qualitätsstandards

Die Eigenschaften des Pflanzenöls unterscheiden sich, je nachdem aus welcher Pflanze sie gewonnen wurden. So ist Leindotteröl zum Beispiel länger flüssig als Rapsöl. Während für Dieselkraftstoffe einheitliche Qualitätsstandards gewährleistet werden können, ist dies bei Pflanzenöl nicht so einfach. Es liegt nicht als genormte Flüssigkeit vor und es existiert noch kein großräumiger Markt, der sich auf eine zentrale Aufbereitung stützt und eine kontrollierte Vermischung der Öle unterschiedlicher Herkunft und damit konstante Qualität ermöglichen würde.

Um für das sehr häufig verwendete Rapsöl einheitliche Qualitätsstandards zu schaffen, hat als Richtwert am 23. Mai 2000 der „LTV-Arbeitskreis Dezentrale Pflanzenölgewinnung, Weihenstephan“ einen „Qualitätsstandard für Rapsöl als Kraftstoff (RK-Qualitätsstandard)“ formuliert. Dieser wurde von der DIN 51605:2010-09 Kraftstoffe für pflanzenöltaugliche Motoren – Rapsölkraftstoff – Anforderungen und Prüfverfahren abgelöst:

Eigenschaften / Inhaltsstoffe Einheit Grenzwerte Prüfverfahren
min max
Dichte bei 15 °C kg/m³ 900 930 EN ISO 3675, EN ISO 12185
Flammpunkt nach P.-M. °C 220 – EN 2719
Heizwert kJ/kg 36.000 – DIN 51900-1, -2, -3
Kinematische Viskosität bei 40 °C mm²/s – 36,0 EN ISO 3104
Kälteverhalten – – – Rotationsviskosimetrie
(Prüfbedingungen werden erarbeitet)
Zündwilligkeit (Cetanzahl) – 39 – (Prüfverfahren wird entwickelt)
Koksrückstand Masse-% – 0,40 EN ISO 10370
Iod-Zahl g/100 g 95 125 EN 14111
Schwefelgehalt mg/kg – 10 ISO 20884 / 20864
Gesamtverschmutzung mg/kg – 24 EN 12662
Säurezahl mg KOH/g – 2,0 EN 14104
Oxidationsstabilität bei 110 °C h 6,0 – EN 14112
Phosphorgehalt mg/kg – 3 EN 14107
Magnesium mg/kg – 1 EN 14538
Calcium mg/kg – 1 EN 14538
Aschegehalt Masse-% – 0,01 EN ISO 6245
Wassergehalt Masse-% – 0,075 EN ISO 12937
Diese Werte stellen bisher eine Entwurfs-Norm dar.

Der Volumenverbrauch und die Leistungscharakteristika sind bei beiden (Diesel und Rapsöl) Kraftstoffen annähernd gleich. Pflanzenöl verbrennt jedoch etwas „weicher“, da die Verbrennung langsamer abläuft. Als problematisch wird seitens der Motorenhersteller der Koksrückstand gesehen, wodurch es keine bzw. kaum Freigaben für Pflanzenöl gibt. Darüber hinaus neigt Pflanzenöl in Verbindung mit den Additiven des Motoröles zur Polymerisation, also Bildung von festen Verbindungen und Klumpen. Dies wird, insbesondere bei Kurzstreckenbetrieb, durch den unvermeidbaren Eintrag von unverbranntem Pflanzenöl über die Zylinderwand in das Motoröl hervorgerufen.

Markt und Kosten

Allein in Deutschland gibt es nach einer neueren Schätzung des VCD rund 20.000 Fahrzeuge, die mit Pflanzenöl betrieben werden. An Pflanzenöltankstellen oder bei Ölmühlen liegt der Preis für reines Pflanzenöl inkl. Steueranteil meist auf ähnlichem Preisniveau wie Dieselkraftstoff an regulären Tankstellen.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Kraftstoffen ist Rapsöl nur an wenigen hundert Tankstellen in Deutschland verfügbar. Daneben gibt es viele Lieferanten und Ölmühlen, die Pflanzenöl in für die Betankung gängigen Mengen anbieten.

Das Tanken von Pflanzenöl aus 1-Liter-Flaschen des Einzelhandels ist überall möglich (Lebensmittel-Raffinade-Öl entspricht DIN 51605), jedoch unkomfortabel. Weiterhin ist man verpflichtet, die anfallenden Steuerabgaben nachträglich an das Finanzamt zu entrichten. Viele Pflanzenölfahrer betreiben daher einen Vorratsbehälter mit Pumpe auf einem Privatgrundstück (Hoftankstelle). Eine übliche Größe ist etwa 1 m³. Kleine Vorratstanks sind zum Teil schon für rund 50 Euro erhältlich.

Für landwirtschaftliche Erzeuger ist Rapsöl preiswerter als Agrardiesel. Im Jahre 2001 ist ein mit 5,6 Millionen DM vom Verbraucherschutz-Ministerium gefördertes „100-Traktoren-Programm“ gestartet worden: Insgesamt 111 Ackerschlepper verschiedener Hersteller, deren Motoren dem technologischen Stand der Abgasnormen EURO I und EURO II entsprechen, wurden auf Pflanzenöl-Betrieb umgerüstet, um Erfahrungen zu sammeln. Das Projekt lief von April 2001 bis Oktober 2005 und wurde vom Institut für Energie- und Umwelttechnik der Universität Rostock betreut.

Die Kosten (inkl. MwSt.) für eine Umrüstung betragen je nach Methode von 360 € (1-Tank) bzw. 1.500 € (2-Tank) bis 4.000 € pro Motor bzw. Fahrzeug oder stationärem Aggregat. Für Selbsteinbauer sind Sets ab 260 € (1-Tank) bzw. 600 € (2-Tank) erhältlich. In einigen Regionen werden auch öffentliche Förderungen bis zur Hälfte der Nettoumbaukosten angeboten.

Verfügbarkeit in Deutschland

Viele Lieferanten bieten Pflanzenöl in Großmengen an, die in heimischen Tanks zwischenlagerfähig sind. Die Betankung mit Pflanzenöl vom Lebensmittel-Einzelhandel (Salatölflaschen) ist zwar möglich, aber unbequem und bedingt durch die kleinen Verpackungseinheiten auch sehr abfallintensiv. Zudem haben einige Supermarktketten eine Höchstabgabemenge eingeführt. Spontanbedarf kann durch normalen Diesel von der Tankstelle gedeckt werden.

Außerdem ist zu bedenken, dass im Lebensmittel-Einzelhandel erworbenes Pflanzenöl, wenn es in den Tank eines Fahrzeugs gefüllt wird, durch diese Handlung im energiesteuerrechtlichen Sinn als Kraftstoff bestimmt wird (§ 1 Abs. 2 Nr. 1 Energiesteuergesetz), was einer Herstellungshandlung nach dem Energiesteuerrecht entspricht (§ 6 Abs. 1 Energiesteuergesetz), so dass – da es außerhalb eines Herstellungsbetriebes geschieht – die Energiesteuer (i.H.v. 47,04 ct/l; § 2 Abs. 1 Nr. 4 Buchst. b i. V. m. Abs. 4 Satz 1 Energiesteuergesetz) entsteht (vgl. § 9 Abs. 1 Energiesteuergesetz). Neben einer vorherigen Anzeige beim zuständigen Hauptzollamt (§ 9 Abs. 1a Energiesteuergesetz) muss unverzüglich eine Steuererklärung abgegeben werden (§ 9 Abs. 2 Satz 2 Energiesteuergesetz).

Pflanzenöl kann von Landwirten mit Hilfe von kleineren günstigen Ölpressen zu erschwinglichen Kosten dezentral erzeugt werden. Wegen der ab 2008 stark ansteigenden Steuerlast auf Pflanzenöl als Kraftstoff in Deutschland ist zu erwarten, dass die Erzeugung von Pflanzenöl für Landwirte deutlich unattraktiver wird und damit die Zahl der Tankmöglichkeiten schnell abnimmt. Bei der Filtration der Pflanzenöle zu Kraftstoffqualität sind heute günstige und hochwertige Filteranlagen am Markt.

Umweltwirkungen

Die Nutzung von Pflanzenölen als Kraftstoff hat ökologische Vor- und Nachteile, die nicht immer gegeneinander aufgerechnet werden können. Das deutsche Umweltbundesamt (UBA) meinte im Jahr 1999: „Aus Sicht des Umweltschutzes und aus ökonomischen Gründen ist eine Förderung des Einsatzes von Rapsöl und RME im Kraftstoffbereich auch weiterhin NICHT zu befürworten.“ (Lit.: Kraus u. a., S. 21). Im März 2007 heißt es im Internet-Auftritt des UBA zum Stichwort „Biodiesel“ dagegen: „Biodiesel oder der Anbau von Raps kann einen kleinen Beitrag zur Schonung fossiler Energieressourcen und zum Klimaschutz leisten.“

Klimaschutz

Die Nutzung von Pflanzenölen als Kraftstoff ist nicht CO2-neutral im erweiterten Sinne. Zwar wird bei der Verbrennung nur die Menge CO2 freigesetzt, die die Pflanzen vorher durch Photosynthese aus der Atmosphäre entnommen haben. Es wird jedoch bei der Produktion (Pressen) selbst ein meist geringer Prozentsatz an Strom oder mineralischem Kraftstoff verbraucht, und damit wird genau genommen auch eine geringfügige Menge Kohlendioxid freigesetzt. Außerdem benötigt das Bestellen der Anbauflächen inkl. der energetischen Aufwendungen für die Gewinnung und Logistik des Düngers oder der Spritzmittel (Pflanzenschutzmittel und Mittel zur Krankheits-, Schädlings- und Unkrautbekämpfung) sowie die Ernte Energie, was auch zur Kohlendioxidfreisetzung führt.

Der Einsatz von naturnah produzierten Energieträgern führt großräumig und langfristig gesehen zu einer geringeren CO2-Belastung im Vergleich zum Erdöl. Das bei der Verbrennung entstehende Kohlendioxid wird von den nachwachsenden Erzeugerpflanzen wieder aufgenommen und in neue Energie umgesetzt.

Die Energiebilanz bei der Herstellung pflanzlicher Öle wird u. a. von Poel-Tec dargestellt. Demnach ist der Faktor k=EnergieertragEnergieaufwand=37MJ/kg16MJ/kg=2,31{\displaystyle k=\mathrm {{\frac {Energieertrag}{Energieaufwand}}={\frac {37\,MJ/kg}{16\,MJ/kg}}} =2{,}31} für PÖL günstiger als der von Biodiesel (~1,48), aber ungünstiger als von konventionellen Kraftstoffen, der bei ~8,6 liegt. Allerdings wird bei dieser Darstellung nicht berücksichtigt, dass beim herkömmlichen Diesel zusätzlich chemisch gebundene Energie (Rohöl) zugeführt werden muss, die aus einem endlichen Reservoir entnommen wird. Bei Pflanzenöl und Biodiesel wird im Gegenzug die Strahlungsenergie der Sonne vernachlässigt, die aber sowieso vorhanden und praktisch unerschöpflich ist.

Ressourcenschutz

In Hinblick auf die sich erschöpfenden fossilen Ressourcen erlangen in Zukunft Rohstoffe für die Energiebereitstellung als auch für die chemische Industrie, die verstärkt von der Landwirtschaft erzeugt werden, eine größere Bedeutung. Auch die Mineralölkonzerne berücksichtigen diese Entwicklung und investieren in entsprechende Forschungen.

Gewässerschutz

Die Gefahr einer Verunreinigung der Gewässer (einschließlich Grundwasser) ist bei Pflanzenöl nicht so groß wie bei herkömmlichen Kraftstoffen auf Erdölbasis. Ob Pflanzenöl, das nicht als Lebensmittel oder Futtermittel verwendet wird, als wassergefährdend gilt, hängt von der Zusammensetzung ab. Der Hauptbestand von Pflanzenölen ist mit der Kenn-Nr. 760 im Anhang 1 der Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe (VwVwS) aufgeführt und damit „nicht wassergefährdend“: Triglyceride (technisch unbehandelt oder hydriert; Fettsäurerest gesättigt und ungesättigt, mit geradzahliger, unverzweigter C-Kette und C-Zahl ≥ 8). Da Pflanzenöl kein Reinstoff, sondern ein Stoffgemisch darstellt, gilt die Mischungsregel der VwVwS. Danach dürfen z. B. Komponenten der Wassergefährdungsklasse 1 nur zu unter 3 % enthalten sein, damit der Stoff als „nicht wassergefährdend“ eingestuft wird. Daher kann je nach Pflanzenart und Ölgewinnungsverfahren das Öl wassergefährdend sein, wenn es zu viel Triglyceride mit kurzkettigen Fettsäuren, zu viel freie Fettsäuren (soweit diese nicht der Kenn-Nr. 661 im Anhang 1 der VwVwS entsprechen) oder andere Störstoffe enthält. Zum Thema „Wassergefährdung durch biogene Öle“ hat das Umweltbundesamt im Juni 2007 ein Fachgespräch durchgeführt. Daraufhin hat die Kommission zur Bewertung wassergefährdender Stoffe, die die Bundesregierung berät, festgestellt, dass biogene Öle als schwach wassergefährdend in die WGK 1 einzustufen sind, soweit keine weiteren Gefährdungseigenschaften auftreten.

Auch natürliche Stoffe können Flüsse, Seen und Grundwasser schädigen. So verlangt § 5 Wasserhaushaltsgesetz „die nach den Umständen erforderliche Sorgfalt anzuwenden, um eine nachteilige Veränderung der Gewässereigenschaften zu vermeiden“. Eine Einstufung als „nicht wassergefährdend“ bedeutet lediglich, dass die besonderen Anforderungen der §§ 62 und 63 des Wasserhaushaltsgesetzes sowie die danach erlassenen Verordnungen nicht greifen.

Brandschutz

Die Brandgefahr ist gegenüber Dieselöl oder Heizöl EL, gering, da es wegen des Flammpunktes von 220 °C (siehe Kapitel Qualitätsstandard weiter unten) bei Normaltemperatur nicht entflammbar ist und keine explosiven Gas/Luft-Gemische bilden kann.

Flächenbedarf

Um den theoretischen Flächenbedarf zur Erzeugung des Kraftstoffs Pflanzenöl zu berechnen, wird der Energieaufwand zum Nettoenergieertrag hinzugezählt:

Gesamtenergieertrag =Nettoenergieertrag + Energieaufwand =Nettoenergieertrag ⋅kk−1{\displaystyle \mathrm {Gesamtenergieertrag} \ =\mathrm {Nettoenergieertrag} \ +\ \mathrm {Energieaufwand} \ =\mathrm {Nettoenergieertrag} \ \cdot {\frac {k}{k-1}}}

Für einen Nettoenergieertrag von 1 und k=2,31 ist also 2,31/1,31=1,76 an Gesamtenergie aufzuwenden. Dieser Faktor ist wichtig, um zu errechnen, welche Fläche zur Energieerzeugung tatsächlich benötigt wird. Man muss also 1,76 m² Ackerfläche bestellen, um auf einem Quadratmeter Energie für eine andere Verwendung, als die Energieerzeugung durch die Landwirtschaft, der Volkswirtschaft zur Verfügung zu stellen. Weitere Einzelheiten zum Flächenbedarf können unter dem Stichwort Biodiesel gefunden werden.

Agrar- und regionalpolitische Wirkungen

Pflanzenölkraftstoff kann nahe dem landwirtschaftlichen Erzeuger mit relativ einfachen Mitteln auch von kleinen Ölmühlen hergestellt werden. Bei verstärkter Nachfrage bietet sich die Rekultivierung stillgelegter Agrarflächen an. Der Transportweg vom Erzeuger zum Verbraucher ist vergleichsweise kurz. Selbst das Nebenprodukt der Erzeugung, der Öl- oder Presskuchen, ist als hochwertiger Eiweiß- und Energieträger als Tierfutter verwendbar. Der Absatzmarkt ist in den letzten Jahren stark im Sinken begriffen. Lag er im Jahr 2007 bis noch bei 800.000 Tonnen, so ist er bis zum Jahr 2009 auf 100.000 Tonnen regelrecht eingebrochen. Im Biokraftstoffbericht 2009/2010 wird dies durch die Konkurrenzsituation mit dem Biodiesel erklärt, Verbände sehen den Grund in der Biokraftstoffpolitik der Regierung Merkel II, die bestehende Reinkraftstoffe nicht weiter fördert.

Differenzierte Wirkung der Anbaumethoden

Eine zentrale Bedeutung sowohl für die ökologische Bilanz als auch für die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von Pflanzenöl ist die Anbauform. Man kann hier zwischen zwei Arten unterscheiden:

  • Anbau in Monokultur mit mineralischen Düngemitteln
  • Anbau in Mischkultur mit biologischen Düngemitteln

Die meisten wissenschaftlichen Argumente (wie das Gutachten des UBA) basieren auf der Annahme, dass die notwendigen Pflanzenölmengen ausschließlich in intensiver Landwirtschaft durch Rapsanbau in Monokulturen mit hohem Düngemittel- und Pestizideinsatz erfolgen kann.

Der Öffentlichkeit weniger bekannt sind seit 1997 in Bayern laufende Versuche mit Mischfruchtanbau in biologischer Landwirtschaft. Man versteht darunter den Anbau eines Gemisches verschiedener Feldfrüchte auf dem gleichen Feld zur gleichen Zeit. Wenn dabei Blattpflanzen mit Halmfrüchten, Tiefwurzler mit Flachwurzlern oder Pflanzen mit verschiedenen Nährstoffbedürfnissen gemeinsam auf einem Feld wachsen, ergänzen sie sich gegenseitig. So ist ein günstiger Effekt für Leindotter oder Raps mit Erbsen, Weizen oder Gerste nachgewiesen worden. Der Mischanbau benötigt hier weniger Dünger (die Erbsen liefern den Stickstoff) und macht den Einsatz von Herbiziden gegen Unkraut unnötig. Bei Getreide wurde aufgrund des geringeren Unkrautdrucks der gleiche Flächenertrag mit einem höherwertigen Korn mit einem zusätzlichen Ertrag von ca. 80 bis 150 Liter Pflanzenöl pro Hektar erzielt.

Kern des biologischen Ansatzes ist die weitgehende Nutzung aller Ressourcen. Aufgrund der gegenseitigen Begünstigung der Pflanzen kann neben Pestiziden auch weitgehend auf Düngung verzichtet werden. Die Sortierung der Feldfrüchte erfolgt direkt in der Erntemaschine. Übrig gebliebenes Pflanzenmaterial kann als Grundlage für Faserwerkstoffe dienen oder als Biomasse zu Energie verarbeitet werden. Der aus dem Öl gewonnene Presskuchen kann als Tierfutter weiterverwendet werden und kann dann schließlich als Gülle zur Biogaserzeugung genutzt werden. Die ausgefaulten Rückstände können dann ebenfalls als Dünger wieder ausgebracht werden. Die Befürworter weisen hier darauf hin, dass der Anbau von Ölpflanzen deren stofflich und energetisch wertvollen Nebenprodukte nicht einfach ausklammern darf. Unter dieser ganzheitlichen Betrachtungsweise werde die Überlegenheit moderner Bio-Technik gegenüber Mineralöl-Produkten deutlich.

Eine weitere Möglichkeit bestünde laut den Befürwortern im extensiven Anbau von Erucasäure-reichem Naturraps, der als Kraftstoff besser geeignet sei als der momentan angebaute Erucasäure-frei gezüchtete Raps (sog. OO-Sorten, die als Züchtungsziel die Erzeugung eines guten Speiseöls haben).

Es wird weiterhin von Befürwortern eingewandt, dass in der Diskussion andere Ölpflanzensorten, die extensiv in Deutschland anbaufähig wären wie Sonnenblume, Ölrauke, Ölrettich, Ackersenf, Rübsen, Leindotter, Öllein oder Hanf, zu wenig in Betracht gezogen werden.

Siehe auch

  • Alternative Kraftstoffe

Literatur

  • Katja Kraus, Guido Niklas, Matthias Trappe: Aktuelle Bewertung des Einsatzes von Rapsöl/RME im Vergleich zu Dieselkraftstoff. Texte. Umweltbundesamt, Berlin 79/1999 (online).
  • N. Makowski, D. Brand: Mischanbau von Leindotter und Erbsen ist attraktiv. (Memento vom 26. Juni 2003 im Internet Archive; PDF) Institut für Energie- und Umwelttechnik München. unveröff. Ms. 2000.
  • M. Winkler: DEUTZ Motoren für den Rapsölbetrieb. DEUTZ AG, 2008, ppo-eu.org (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive; PDF).

Weblinks

  • FNR: Biokraftstoffe Basisdaten Deutschland. (Memento vom 26. November 2013 im Internet Archive; PDF; 526 kB) Oktober 2008.
  • Emissionen von Biodiesel und Pflanzenölen im Vergleich (Memento vom 11. Juni 2007 im Internet Archive; PDF; 1,45 MB) Präsentation.
  • Poel-Tec Infoportal für Pflanzenöle als Treibstoff
  • Bio im Tank – Chancen, Risiken, Nebenwirkungen. (Memento vom 10. Dezember 2005 im Internet Archive) (Reader zu einer Fachtagung 2005)
  • Abgasmessung bei Verbrennung von Pflanzenöl.
  • Schurmischung (Abgerufen am 5. Mai 2020)

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. FNR: Biokraftstoffe Basisdaten Deutschland. (Memento vom 26. November 2013 im Internet Archive; PDF; 526 kB) Oktober 2008.
  2. DIN 51605 Kraftstoffe für pflanzenöltaugliche Motoren – Rapsölkraftstoff – Anforderungen und Prüfverfahren.
  3. handelshaus-runkel.de (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive; PDF)
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. Effe, Martin: Günstiger Auto fahren mit Rapsöl – Alles über Pflanzenöl-Fahrzeuge und Rapsöl als Diesel-Ersatz. Eine Dokumentation von Peter Spies und Martin Tietz, Hamburg, 2006, Infoways.TV. In: www.youtube.com vom 5. November 2018. (Abgerufen am 3. November 2021)
  6. Ruedi Hunger: Weniger Emissionendank Pflanzenöl (PDF; 5,01 MB) (Memento vom 3. Mai 2021 im Internet Archive), in Schweizer Landtechnik, 15. Jan. 2021, abgerufen am 3. Mai 2021.
  7. Nachhaltiges Nutzfahrzeug der Zukunft (PDF; 2,6 MB).
  8. Nutzfahrzeuge zwischen Ökonomie und Ökologie (PDF; 1,6 MB).
  9. Patent DE4116905C1: Treibstoffgemisch und seine Verwendung. Angemeldet am 23. Mai 1991, veröffentlicht am 13. August 1992, Anmelder: Tessol Kraftstoffe, Mineralöle und Tankanlagen GmbH, Erfinder: Hans Peter Schur, Hans Schur.‌
  10. Capture FPV: SCHUR-ECOFUEL – PÖL fahren ohne Umrüsten. In: www.youtube.com vom 9. Juli 2014. (Abgerufen am 3. November 2021)
  11. @1@2Schurmischung (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven), PDF-Datei mit einem Text von H. Schur, abgerufen am 5. Mai 2020.
  12. Raiffeisen: Sicherheitsdatenblätter (Memento vom 9. September 2006 im Internet Archive)
  13. Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA): Genotoxizität von partikulären Dieselmotoremissionen (DME): Einfluss von in der Entwicklung befindlichen Designer-Kraftstoffen (Memento vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive), Dezember 2006.
  14. Ergebnisse des Rapsöl-Betriebs eines LKW-Motors (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive; PDF)
  15. Prüfungen zur Mutagenität von Ruß aus der Verbrennung biogener und fossiler Kraftstoffe (Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) Untersuchungsbedingungen: Zur Prüfung des Abgasverhaltens von Dieselmotoren, sowie der Messung der Abgasbestandteile und deren krebserregender Wirkung wurde auf dem Prüfstand eines der namhaften Mineralölkonzerne ein LKW neuester Bauart nach der aktuell härtesten Abgasnorm EURO 5 mit Diesel und genormtem Pflanzenkraftstoff untersucht (ESC-13-Stufen-Test). Die Abgase wurden neutral vom bifa mit Hilfe des international standardisierten AMES-Tests nach der OECD-Guideline 471 analysiert. Dabei werden die Abgasbestandteile gesammelt und deren erbgutverändernde Wirkung an Salmonellen-Stämmen untersucht. Für das Kraftstoffmanagement kam ein System Typ „ultimate“ der Firma bioltec evolv-ram GmbH zum Einsatz. Dieses ermittelt vollautomatisch den Betriebszustand des Motors und führt ihm den optimalen Kraftstoff bzw. Kraftstoffgemisch zu.
  16. Änderungen des § 50 EnergieStG
  17. @1@2www.rerorust.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2019. Suche in Webarchiven)
  18. Poel-Tec: Diesel-Rapsöl-Biodiesel-Vergleich – Ökobilanz Seite vom 9. September 2006.
  19. Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe (VwVwS) vom 17. Mai 1999 und Änderungsverwaltungsvorschrift vom 27. Juli 2005.
  20. Stellungnahme KBwS zu biogenen Ölen (Memento vom 8. September 2013 im Internet Archive).
  21. dip21.bundestag.de (PDF; 232 kB).
  22. Stellungnahme BtL-Kraftstoff . (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive; PDF)
  23. IG Mischfruchtanbau (Memento vom 30. Dezember 2003 im Internet Archive)
  24. Ernst Schrimpff: Pflanzenöle – ökologisch nicht sinnvoll? Kommentar zu negativen BUA Gutachten bzgl. PÖL, 1. Januar 2003.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 01 Jul 2025 / 10:08

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Pflanzenolkraftstoff abgekurzt POK umgangssprachlich auch Pol ist ein biologischer erneuerbarer Energietrager Unbehandeltes Pflanzenol kann als Kraftstoff fur Dieselmotoren in mobilen und stationaren Anwendungen verwendet werden Zu unterscheiden ist Pflanzenolkraftstoff von Biodiesel der durch Umesterung von Pflanzenol hergestellt wird RapsolkraftstoffAndere Namen Pflanzenol Pflanzenolkraftstoff Pol umgangssprachlich Kurzbeschreibung Kraftstoff fur selbstzundende Kolbenmotoren Dieselkraftstoffe Herkunft biogenCharakteristische Bestandteile RapsolEigenschaftenAggregatzustand flussigViskositat 74 0 mm s 20 C max 36 0 mm s Dichte 0 92 kg L 15 C Heizwert 9 7 kWh L 10 5 kWh kgBrennwert 39 5 MJ kgCetanzahl 40 CZFlammpunkt 317 CSicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung keine Einstufung verfugbarSoweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen weitere PflanzenolkraftstoffeAndere Namen Pflanzenol Pflanzenolkraftstoff Pol umgangssprachlich Kurzbeschreibung Kraftstoffe fur selbstzundende Kolbenmotoren Dieselkraftstoffe Herkunft biogenEigenschaftenAggregatzustand flussigViskositat DIN 51605 2010 09 fur Rapsol max 36 0 mm s Sonnenblumenol 68 9 mm s 20 C Sojaol 63 5 mm s 20 C Leinol 51 0 mm s 20 C Olivenol 83 8 mm s 20 C Baumwollsaatol 89 4 mm s 20 C Jatrophaol 71 0 mm s 20 C Kokosol 21 7 mm s 50 C Palmol 29 4 mm s 50 C Palmkernol 21 5 mm s 50 C Dichte Vornorm DIN 51605 fur Rapsol 0 900 0 930 kg L Sonnenblumenol 0 93 kg L 15 C Sojaol 0 93 kg L 15 C Leinol 0 93 kg L 15 C Olivenol 0 92 kg L 15 C Baumwollsaatol 0 93 kg L 15 C Jatrophaol 0 91 kg L 15 C Kokosol 0 87 kg L 15 C Palmol 0 92 kg L 15 C Heizwert 9 2 kWh L 10 0 kWh kgBrennwert Sonnenblumenol 34 5 MJ L 37 1 MJ kg Sojaol 34 5 MJ L 37 1 MJ kg Leinol 34 4 MJ L 37 0 MJ kg Olivenol 34 8 MJ L 37 8 MJ kg Baumwollsaatol 34 2 MJ L 36 8 MJ kg Jatrophaol 37 0 MJ L 40 7 MJ kg Kokosol 30 7 MJ L 35 3 MJ kg Palmol 34 0 MJ L 37 0 MJ kgCetanzahl Sonnenblumenol 36 CZ Sojaol 39 CZ Leinol 52 CZ Olivenol 37 CZ Baumwollsaatol 41 CZ Jatrophaol 51 CZ Palmol 42 CZFlammpunkt Sonnenblumenol 316 C Sojaol 350 C Baumwollsaatol 320 C Jatrophaol 240 C Palmol 267 CKohlendioxidemissionen bei Verbrennung 3 24 kg LSicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung keine Einstufung verfugbarSoweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen GeschichteDie Idee einer Verwendung von Pflanzenolen als Motorenkraftstoff geht zuruck auf Rudolf Diesel den Erfinder des Dieselmotors Die Verfugbarkeit an billigem Erdol war der Grund weshalb teurere Alternativen wie Pflanzenol lange Zeit nicht als Kraftstoff Verwendung fanden Erst nach den Olkrisen der 1970er Jahre wurde verstarkt nach alternativen Kraftstoffen gesucht Das steigende Umwelt und Klimaschutzbewusstsein zum Ende des 20 Jahrhunderts brachte vor allem die erneuerbaren Energietrager wieder in die Diskussion Verwendbare PflanzenolsortenMeist kommt in Deutschland Rapsol als Pflanzenolkraftstoff zum Einsatz Es gibt jedoch weltweit viele Tausend Olpflanzen die als Kraftstoff genutzt werden konnten Grundsatzlich sind alle Pflanzenolsorten und auch tierische Ole zum Betrieb in umgerusteten Fahrzeugen geeignet Vereinzelt setzen Autofahrer auch gefilterte Altole und flussige Speisefette ein Sie mussen jedoch vor der Nutzung sorgfaltig gereinigt entwassert und ggf auch neutralisiert werden Beim Einsatz von Pflanzenol als Kraftstoff sind in allen Fallen hohe Qualitatsstandards einzuhalten Obwohl Leindotterol bessere Eigenschaften hat uberwiegt am Markt der Anteil des Rapsols da die Landwirte weder einen finanziellen Vorteil aus einem Mischfruchtanbau ziehen konnen noch die Pressruckstande als Futter einsetzen konnten da dies aufgrund Anlage 5 Nr 31 der Futtermittelverordnung bis 2009 untersagt war EigenschaftenPflanzenol stellt eine der dichtesten Energieformen dar die durch Photosynthese entstehen Der Heizwert ist mit 37 MJ kg niedriger als beim Benzin 43 MJ kg und Dieselkraftstoff nach EN 590 42 5 MJ Kg allerdings hoher als bei der Steinkohle 30 MJ kg Die auf das Volumen bezogene Energiedichte betragt rund 9 2 kWh je Liter und liegt damit zwischen Benzin mit 8 6 kWh L und mineralischem Dieselol mit 9 6 kWh L Reines Pflanzenol besteht hauptsachlich aus Triacylglyceriden d h Glycerin Estern langkettiger Fettsauren also nicht aus Alkanen und ist schwerer entflammbar siehe Flammpunkt als Diesel Die Zundwilligkeit Cetanzahl ist allgemein eingeschrankt da nicht erwarmtes Pflanzenol von der Einspritzduse nur unzureichend im Brennraum vernebelt wird daher sind Vor und Wirbelkammermotoren besser geeignet Aufgrund seiner hoheren Viskositat die bei sinkender Temperatur noch weiter ansteigt erhoht sich der Durchflusswiderstand in den Kraftstoffleitungen der Einspritzpumpe und den Einspritzdusen gegenuber dem von Dieselkraftstoff Manche Einspritzsysteme wie Commonrail oder Pumpe Duse arbeiten daher mit Pflanzenol ausserhalb ihrer Spezifikation was zu abnormalem Verschleiss bis hin zu Totalausfallen fuhren kann VerwendungDIN 51605Titel Kraftstoffe fur pflanzenoltaugliche Motoren Rapsolkraftstoff Anforderungen und PrufverfahrenLetzte Ausgabe November 2020Klassifikation 75 160 20 Aufgrund der gegenuber Dieselkraftstoffen hoheren Viskositat und der niedrigeren Cetanzahl sind an gewohnlichen Dieselmotoren in der Regel Anpassungsmassnahmen notwendig Diese bestehen zum Beispiel in der Erwarmung des Kraftstoffes um die Viskositat unmittelbar vor dem Eintritt in die Einspritzanlage zu verringern Diese Technologie ist bereits von Vielstoffmotoren bekannt Fur Pflanzenolkraftstoff P100 d h chemisch unverandertes Pflanzenol hat die DIN 51623 Qualitatsnormen angegeben Fur Qualitatsanspruche reinen Rapsoles R100 ist die DIN 51605 erstellt worden Pflanzenoltaugliche Motoren und Heizungen Mit Pflanzenol betriebener Laubsauger Lkw der Stadt AachenMini Blockheizkraftwerk fur den Betrieb mit kaltgepresstem Rapsol geeignet Bei der Verwendung von Pflanzenol halbiert sich in etwa der Ausstoss von Russpartikeln gegenuber der Verwendung von Diesel Nur bei kaltem Motor und unzureichender Vernebelung im Zylinder ist der Ausstoss sichtbar erhoht Es gibt weniger Emissionen von Feinstaub als bei Dieselbetrieb Verunreinigungen durch Schwefel und Schwermetalle entfallen weitgehend Ohne Umrustung konnen nur wenige altere Motoren problemlos mit Pflanzenol betrieben werden Es handelt sich dabei in der Regel um Vorkammer Diesel Motoren Wichtig ist die Qualitat der Einspritzpumpe Bewahrt haben sich Reiheneinspritzpumpen z B der Firma Bosch Aber auch die Modifikation dieser Motoren ist denkbar einfach Folgende Umrustschritte sind erforderlich Einbau eines Warmeubertragers zum Beispiel zur Erwarmung des Kraftstofffilters mit Hilfe des Kuhlwassers Eine Kraftstoffleitung mit grosserem Querschnitt Einbau eines neuen Filters Im Winterbetrieb muss dem Pflanzenol mindestens 10 Winterdiesel zugefuhrt werden Die Umbaukosten betragen hier bei Eigeneinbau etwa 200 bis 600 Euro Speziell entwickelte Motoren wie der Elsbett Motor oder andere Vielstoffmotoren haben sich wegen der hoheren Kosten nicht durchsetzen konnen Moderne Motoren sind mit einer Common Rail Einspritzung bzw Pumpe Duse Einspritzung ausgerustet Hierzu gibt es mittlerweile entsprechende Umrustungen die aufwendig und entsprechend teuer sind Diese sind aber sicher und auch durchaus bewahrt Nach dem Umbau ist es dann moglich neben Mineralol Diesel auch Pflanzenol als Kraftstoff zu verwenden Die aktuelle Technik kompensiert so weit wie moglich die hohe Viskositat im Winter und auch die mangelnde Zundfreudigkeit Dazu wird das Pflanzenol durch einen Warmeubertrager auf 60 C erwarmt Beim Kaltstart geschieht dies elektrisch bei warmem Motor uber das Kuhlwasser Die Hersteller berichten von Anlassproblemen unter 8 C im Winter Das Vorgluhen und Anlassen dauert dann etwas langer Im Winterbetrieb besteht die Gefahr des Einfrierens Da die Erstarrung des Treibstoffs im untersten Bereich des Tanks beginnt wo der Kraftstoff austritt kann die kontinuierliche Fortsetzung der Treibstoffzufuhr nicht gewahrleistet werden Daher ist bei niedrigen Temperaturen die Beimischung von Mineralol Dieselkraftstoff Winterdiesel ratsam Die Umrustung kann auf ein 1 Tank oder 2 Tank System erfolgen Beim Eintanksystem befindet sich der Kraftstoff fur den Motor in einem einzigen Tank und bei tieferen Temperaturen werden Dieselanteile beim Betanken dem Pflanzenol zugemischt Zu den hilfreichen Modifikationen gehoren ein vergrosserter Leitungsquerschnitt fur den Kraftstoff ein System zur Vorwarmung der Zuleitungen des Kraftstofffilters und der Einspritzpumpe Je nach Bauart und thermischer Umgebung des Motors sind nur einige der Massnahmen erforderlich Beim Zweitanksystem wird der Motor mit Dieselkraftstoff aus einem separaten Tank gestartet und warmgefahren Die entstehende Abwarme des Dieselmotors heizt das ubrige System vor Anschliessend wird manuell oder vollautomatisch auf den Pflanzenoltank umgeschaltet Bei Phasen niedriger Last wie Leerlaufdrehzahl oder im Teillastbereich sollte auf Diesel ausgewichen werden Im Volllastbereich kann bis zu 100 Pflanzenol verwendet werden Vor dem langeren Abstellen des Motors sollte rechtzeitig umgeschaltet werden damit das Einspritzsystem beim erneuten Starten wieder mit Diesel gefullt ist Seit einigen Jahren gibt es Angebote Dieselmotoren fur den Direktbetrieb mit Pflanzenol umzurusten Unter Bezeichnungen wie BB drive BEAM Plus eoil Poeltec u a werden im Internet Umbauten angeboten die nicht nur auf erwarmtes sondern auf sorgfaltig entgastes Rapsol setzen Auch ein winziger Gasgehalt so wird aussenwirksam behauptet verursacht in einer modernen Hochdruckeinspritzanlage Dampfblasenbildung Kavitation welche das Material in der Umgebung zerstort Zu bedenken ist allerdings dass auch herkommlicher Dieselkraftstoff in gewissem Masse Gase enthalt Aus diesem Grund sind Verfahren die nur auf Entgasung setzen wie z B das eoil System stark umstritten Zu bedenken ist weiter dass wenn die Ultraschall Entgasungsmethode eingesetzt wird der Ultraschall selbst Ursache fur Kavitation durch die erzeugten starken Druckschwankungen sein kann vgl Kavitation es kann in den Druckminima der Schwingungen zur Kavitation kommen Damit wurde die Ultraschall Methode im beschallten System genau das erst auslosen was sie vorgibt zu vermeiden Im Ubrigen entsteht Kavitation aus den Dampfblasen einer Flussigkeit Luft einer Dampfblase beigemischt und als solche bei Normaltemperatur nicht kondensierbar wurde in Gegenteil die das Kollabieren der Dampfblasen unter Warmeerzeugung dampfen ware also von Vorteil um schadigende Wirkung der Kavitation zu vermeiden Neben den Internet Angeboten gibt es Ingenieurburos die sich auf die Umrustung von Nutzfahrzeugen auf Alternative Kraftstoffe wie Pflanzenol Tierfett Biodiesel spezialisiert haben Die Produkte wie das bioltec system werden stets weiterentwickelt um Pflanzenol in Dieselmotoren mit neuester Abgasnorm einzusetzen Aus technischer Sicht konnen moderne Nutzfahrzeugmotoren mit biogenen Reinkraftstoffen betrieben werden unter Einhaltung der aktuellen Emissionsverschriften Euro 5 beziehungsweise EEV Am sinnvollsten ist die Umrustung beim gegenwartigen Stand der Technik hauptsachlich bei Lastwagen Nutzfahrzeugen und landwirtschaftlichen Maschinen weil sich der Umbau wegen des hohen spezifischen Verbrauchs dieser Fahrzeuge innerhalb von wenigen Monaten amortisiert Die Firma Deutz AG hat auf der Agritechnica 2007 in Hannover ihren vorgestellt Damit ist sie der erste grosse Motorenhersteller der einen Dieselmotor mit voller Gewahrleistung und Motormanagementoptimierung fur den Betrieb mit Rapsol nach DIN 51605 anbietet Dieser Motor soll vor allem im landwirtschaftlichen Bereich vertrieben werden In einem Flottenversuch erproben derzeit etwa 200 schwere Nutzfahrzeuge in Deutschland bis Ende 2015 Pflanzenole im praktischen Einsatz Zugrunde liegt die Norm DIN SPEC 51623 die auf einer breiten Basis an pflanzlichen Rohstoffen optimale Kraftstoff Eigenschaften definiert Ziel ist die industrielle Umsetzbarkeit markenubergreifend in aktuellen Nutzfahrzeugen unter wirtschaftlichen Aspekten Gestartet zur IAA Nutzfahrzeuge 2012 liegt das besondere Augenmerk auf die Einhaltung der Emissionsvorschriften Euro 6 Fur den Feldtest werden die Fahrzeuge mit einer speziellen Dual Fuel Technik ausgerustet Probleme beim Einsatz Veranderung des Motorols Unverbrannter Kraftstoff gelangt vor allem beim Kaltstart und bei hoher Drehzahl in das Motorol und verschlechtert dessen Schmiereigenschaften bzw es bilden sich im Motorol Polymerketten die sich zu Klumpen zusammenballen konnen und Leitungen und Filter verstopfen Dieses Problem tritt insbesondere bei Einsatz von modernen vollsynthetischen Schmierolen auf offensichtlich binden vollsynthetische Ole Fremdstoffe freie Radikale besonders gut was sie ja auch sollen wenn es davon nicht zu viele gibt Reiner Dieselkraftstoff beginnt bei ca 55 C zu verdampfen Erreicht also das Motorol im Fahrbetrieb diese Temperatur verdampft der Dieselkraftstoff aus dem Motorol Da Pflanzenol im Gegensatz zu Diesel erst ab ca 220 C zu verdampfen beginnt und das Motorol nie diese Temperatur erreicht reichert sich zwangslaufig Pflanzenol im Motorol an Eine Umrustung des Fahrzeugs auf den Betrieb mit Pflanzenol kann diesen Vorgang nur verlangsamen nicht jedoch verhindern Deshalb ist es auf alle Falle empfehlenswert den Olstand regelmassig zu kontrollieren und die Olwechselintervalle zu halbieren Zahflussigkeit Pflanzenol ist wesentlich dickflussiger als Dieselkraftstoff das Einspritzsystem des Motors ist aber fur dunnflussigeren Dieselkraftstoff ausgelegt Der Flammpunkt von Pflanzenol liegt ca 165 K uber dem von Dieselkraftstoff Beide Eigenschaften haben entscheidenden Einfluss auf die Verbrennung Eine Umrustung muss also entweder den Motor an die Verwendung mit Pflanzenol anpassen und oder das Pflanzenol so verandern dass es den Eigenschaften von Diesel moglichst nah kommt Um eine moglichst vollstandige Verbrennung zu gewahrleisten ist es notwendig das Pflanzenol beim Einspritzen genauso fein zu zerstauben wie Dieselkraftstoff Dazu muss entweder die Viskositat des Pflanzenols an die von Dieselkraftstoff angepasst oder der Einspritzdruck erhoht werden In der Praxis werden meist beide Moglichkeiten verwendet Die Viskositat von Pflanzenol ist stark temperaturabhangig d h je weiter das Pflanzenol erwarmt wird umso dunnflussiger wird es Bei Raumtemperatur ist die Viskositat von Pflanzenol rund 100fach grosser als die von Diesel was zu enormen Kraften in unmodifizierten Einspritzpumpen fuhren wurde Erst bei ca 150 C erreicht Pflanzenol die Viskositat von Diesel Meist wird Pol mit einem Kuhlwasserwarmetauscher aber nur auf 65 85 C erwarmt Theoretisch ware es auch moglich nur den Einspritzdruck entsprechend zu erhohen jedoch ist der Aufwand sehr hoch weshalb der Einspritzdruck nur geringfugig angehoben wird Bei alteren Einspritzsystemen kann dies leicht durch Anderung des Offnungsdrucks der Einspritzdusen erreicht werden Da die Einspritzpumpe dann etwas langer braucht um den hoheren Druck aufzubauen wird der Kraftstoff spater eingespritzt der Einspritzzeitpunkt muss dann neu eingestellt werden Beimischung von Diesel Benzin Neben der Erwarmung ist auch die Beimischung von Diesel bzw Benzin eine Moglichkeit die Viskositat und den Flammpunkt des Pflanzenols zu verandern Diese Technik wird von einigen Umrustern wie z B Klumper Pflanzenoltechnik und Danhag eingesetzt Pflanzenol ist dickflussiger als Diesel Deshalb kann ein Gemisch aus Diesel und Pflanzenol unabhangig vom Mischungsverhaltnis nie die Viskositat von Dieselkraftstoff erreichen Eine Kombination aus Beimischung und Erwarmung hat sich in der Praxis bewahrt Zum einen ist dann das Pflanzenol bei gleicher Temperatur wesentlich dunnflussiger als ohne den Zusatz von Diesel zum anderen sinkt der Flammpunkt des Gemisches auf einen Wert zwischen 55 C Diesel und 220 C Pflanzenol was eine bessere Verbrennung zur Folge hat Benzin ist dunnflussiger als Diesel sodass ein Pflanzenol Benzin Gemisch die Viskositat von Diesel erreichen kann Dies ist bei einem Mischungsverhaltnis von ca 60 POl zu 40 Benzin der Fall Die dem Benzin zugesetzten Antiklopfmittel hemmen jedoch im Dieselmotor die Selbstentzundung des Gemischs d h die Cetanzahl sinkt stark ab sodass der Motor schlecht anspringt und nicht die volle Leistung bringt Deshalb mussen in diesem Fall zundverbessernde Additive die die Cetanzahl erhohen beigemischt werden Ausserdem verschlechtert die Benzinbeimischung die Schmiereigenschaften des Pflanzenols was zu Schaden an der Einspritzpumpe fuhren kann Hier hilft die Zugabe von Zweitaktol Eine Mischung aus 59 POl 39 5 Benzin 1 Zweitaktol und 0 5 zundverbesserndem Additiv hatte bei einer Untersuchung der Universitat Rostock vom September 2011 einen HFRR Wert von 160 µm schmiert also fast dreimal so gut wie es die EN 590 fur Dieselkraftstoff vorschreibt 460 µm In diesem Zusammenhang muss auch die sogenannte Schurmischung Schur Mischung SCHUR ECOFUEL Patent Nr DE4116905C1 erwahnt werden die neben 80 Vol Pflanzenol rund 10 Benzin zur Viskositatssenkung und 10 Isopropylalkohol IPA zur Selbstzundung enthalt Der aufwandige Veresterungsprozess wird vermieden und das Kraftstoffgemisch kommt den Eigenschaften von fossilem Diesel relativ nah LagerungPflanzenol sollte moglichst kuhl und dunkel gelagert werden Die Lagerung kann in oberirdischen und unterirdischen Tankanlagen problemlos erfolgen wobei aufgrund ihrer relativ gleichbleibenden niedrigen Temperatur unterirdische Anlagen Vorteile haben Der Vorteil der guten biologischen Abbaubarkeit des Pflanzenols geht einher mit einer schlechten Alterungsbestandigkeit und verschlechtert die Lagerfahigkeit Bakterienbefall Oxidation und Wasseranreicherung sind die Hauptprobleme Deshalb muss bei der Lagerung von Pflanzenol darauf geachtet werden dass chemische Reaktionen verhindert werden die das Pflanzenol qualitativ verschlechtern wie die Oxidation die Hydrolyse die Polymerisation und der enzymatische Abbau Die Lagerung muss daher dunkel kuhl zwischen 5 und 10 C trocken und mit geringer Kontaktflache zum Luftsauerstoff erfolgen Die Tanks Rohrleitungen und Armaturen mussen aus Edelstahl ohne katalytisch wirkende Legierungsbestandteile wie Kupfer oder lichtundurchlassigem Kunststoff z B HDPE bestehen und einen wasserabscheidenden Filter fur die Be Entluftung enthalten Erdtanks sind wegen der meist niedrigen Lagerungstemperatur gunstig Die Tanks sollten regelmassig gereinigt werden da die Sedimente aus Verunreinigungen den Fortschritt der Qualitatsverschlechterung durch chemische Reaktionen siehe oben beschleunigen Bei der Produktion des Pflanzenols in der Olmuhle ist folgende Lagerkombination ublich Der erste Tank speichert das Pflanzenol aus der laufenden Produktion Der zweite Lagertank speichert das Pflanzenol dessen Proben qualitatsuntersucht werden Der dritte Tank enthalt das Pflanzenol das nach der Qualitatsfreigabe an den Endkunden zum baldigen Verbrauch abgegeben werden kann ArbeitsschutzPflanzenol ist ungiftig Vergalltes Pflanzenol kann unangenehm riechen oder schmecken Eine von Shell Daimler Chrysler Volkswagen und dem Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie geforderte Studie der Bundesforschungsanstalt fur Landwirtschaft kam zum Ergebnis dass die Emissionen eines mit reinem Rapsol betriebenen Diesel LKW Motors im Vergleich mit einem mit herkommlichen Diesel betriebenen Motor etwa 30 mal krebserregender sind Experten des Umweltbundesamtes fordern in Bezugnahme auf diese Studie dass Lkws nicht weiter mit reinem Rapsol betrieben werden Insbesondere die Mitarbeiter in den Lkw Werkstatten seien gefahrdet Diese Aussagen konnten zwischenzeitlich in einer aktuellen Untersuchung des Technologie und Forderzentrums TFZ Straubing und des bifa Umweltinstituts in Augsburg widerlegt werden Diese Studie hat ergeben Im Vergleich zu Dieselemissionen zeigten die Pflanzenolemissionen beim Einsatz der bioltec Technologie eine etwa halbierte mutagene Wirkung Die mutagene Wirkung ist ein Mass fur das krebserregende Potenzial der Abgase Die Feinstaubemissionen sind beim Einsatz von lastabhangig definierten Pflanzenol Dieselgemischen gegenuber reinem Dieselbetrieb ebenfalls etwa halbiert Das Ergebnis wurde in der Untersuchung bei unterschiedlichen Messungen und Kontrollmessungen mehrfach bestatigt Besteuerung in DeutschlandReines Pflanzenol Rapsol als Kraftstoff unterliegt wie jeder Kraftstoff dem Energiesteuergesetz EnergieStG Dabei betragt die grundsatzliche Besteuerung 470 40 Euro pro 1000 Liter 2 EnergieStG das entspricht 47 04 Cent pro Liter Kraftstoff Mit Einfuhrung des Energiesteuergesetzes im Juni 2006 das das alte Mineralolsteuergesetz MinOStG abgelost hat wurden Entlastungen erlassen die die Besteuerung von reinem Pflanzenolkraftstoff senken Diese Entlastungen die nur auf Rapsol das der Qualitatsnorm DIN V 51605 entspricht gewahrt werden betrugen in den Jahren 2006 und 2007 volle 100 womit keine Steuern fur diese Pflanzenolkraftstoffe anfielen 50 Abs 3 Nr 2 EnergieStG Andere Pflanzenolkraftstoffe die der Qualitatsnorm nicht entsprechen unterliegen hingegen dem vollen Steuersatz Mit den weiteren Jahren wurde diese Entlastung sukzessive aufgehoben wodurch die Besteuerung fur den Kraftstoff ansteigt Anpassungen erfolgten neben der Gesetzeseinfuhrung am 1 August 2006 zu den Jahren 2008 2009 und 2013 Fur das Jahr 2013 betragt die Entlastung noch 21 40 Euro pro 1000 Liter 2 14 Cent Liter was einer Entlastung von 4 55 entspricht Die nachfolgende Tabelle zeigt die Besteuerung fur reine Pflanzenolkraftstoffe auf ab Datum Grundbesteuerung in Cent pro Liter Entlastung in Cent pro Liter per EnergieStG Nettobesteuerung in Cent pro Liter rel Anteil zur Grundbesteuerung1 August 2006 47 06 47 06 0 00 0 1 Januar 2008 47 06 38 89 8 15 17 3 1 Januar 2009 47 06 30 49 16 55 64 8 1 Januar 2013 47 06 2 14 44 90 95 4 Biodiesel und Pflanzenol zur Verwendung als Kraftstoff in der Landwirtschaft ist steuerfrei Biodiesel und Pflanzenole die als Heizstoffe verwendet werden waren bis zum 31 Dezember 2009 steuerfrei 50 Abs 1 Nr 5 EnergieStG Seit 2010 werden sie wie leichtes Heizol nach 2 Abs 3 Nr 1 in Verbindung mit Abs 4 EnergieStG mit 6 135 Cent pro Liter besteuert QualitatsstandardsDie Eigenschaften des Pflanzenols unterscheiden sich je nachdem aus welcher Pflanze sie gewonnen wurden So ist Leindotterol zum Beispiel langer flussig als Rapsol Wahrend fur Dieselkraftstoffe einheitliche Qualitatsstandards gewahrleistet werden konnen ist dies bei Pflanzenol nicht so einfach Es liegt nicht als genormte Flussigkeit vor und es existiert noch kein grossraumiger Markt der sich auf eine zentrale Aufbereitung stutzt und eine kontrollierte Vermischung der Ole unterschiedlicher Herkunft und damit konstante Qualitat ermoglichen wurde Um fur das sehr haufig verwendete Rapsol einheitliche Qualitatsstandards zu schaffen hat als Richtwert am 23 Mai 2000 der LTV Arbeitskreis Dezentrale Pflanzenolgewinnung Weihenstephan einen Qualitatsstandard fur Rapsol als Kraftstoff RK Qualitatsstandard formuliert Dieser wurde von der DIN 51605 2010 09 Kraftstoffe fur pflanzenoltaugliche Motoren Rapsolkraftstoff Anforderungen und Prufverfahren abgelost Eigenschaften Inhaltsstoffe Einheit Grenzwerte Prufverfahrenmin maxDichte bei 15 C kg m 900 930 EN ISO 3675 EN ISO 12185Flammpunkt nach P M C 220 EN 2719Heizwert kJ kg 36 000 DIN 51900 1 2 3Kinematische Viskositat bei 40 C mm s 36 0 EN ISO 3104Kalteverhalten Rotationsviskosimetrie Prufbedingungen werden erarbeitet Zundwilligkeit Cetanzahl 39 Prufverfahren wird entwickelt Koksruckstand Masse 0 40 EN ISO 10370Iod Zahl g 100 g 95 125 EN 14111Schwefelgehalt mg kg 10 ISO 20884 20864Gesamtverschmutzung mg kg 24 EN 12662Saurezahl mg KOH g 2 0 EN 14104Oxidationsstabilitat bei 110 C h 6 0 EN 14112Phosphorgehalt mg kg 3 EN 14107Magnesium mg kg 1 EN 14538Calcium mg kg 1 EN 14538Aschegehalt Masse 0 01 EN ISO 6245Wassergehalt Masse 0 075 EN ISO 12937Diese Werte stellen bisher eine Entwurfs Norm dar Der Volumenverbrauch und die Leistungscharakteristika sind bei beiden Diesel und Rapsol Kraftstoffen annahernd gleich Pflanzenol verbrennt jedoch etwas weicher da die Verbrennung langsamer ablauft Als problematisch wird seitens der Motorenhersteller der Koksruckstand gesehen wodurch es keine bzw kaum Freigaben fur Pflanzenol gibt Daruber hinaus neigt Pflanzenol in Verbindung mit den Additiven des Motoroles zur Polymerisation also Bildung von festen Verbindungen und Klumpen Dies wird insbesondere bei Kurzstreckenbetrieb durch den unvermeidbaren Eintrag von unverbranntem Pflanzenol uber die Zylinderwand in das Motorol hervorgerufen Markt und KostenAllein in Deutschland gibt es nach einer neueren Schatzung des VCD rund 20 000 Fahrzeuge die mit Pflanzenol betrieben werden An Pflanzenoltankstellen oder bei Olmuhlen liegt der Preis fur reines Pflanzenol inkl Steueranteil meist auf ahnlichem Preisniveau wie Dieselkraftstoff an regularen Tankstellen Im Gegensatz zu herkommlichen Kraftstoffen ist Rapsol nur an wenigen hundert Tankstellen in Deutschland verfugbar Daneben gibt es viele Lieferanten und Olmuhlen die Pflanzenol in fur die Betankung gangigen Mengen anbieten Das Tanken von Pflanzenol aus 1 Liter Flaschen des Einzelhandels ist uberall moglich Lebensmittel Raffinade Ol entspricht DIN 51605 jedoch unkomfortabel Weiterhin ist man verpflichtet die anfallenden Steuerabgaben nachtraglich an das Finanzamt zu entrichten Viele Pflanzenolfahrer betreiben daher einen Vorratsbehalter mit Pumpe auf einem Privatgrundstuck Hoftankstelle Eine ubliche Grosse ist etwa 1 m Kleine Vorratstanks sind zum Teil schon fur rund 50 Euro erhaltlich Fur landwirtschaftliche Erzeuger ist Rapsol preiswerter als Agrardiesel Im Jahre 2001 ist ein mit 5 6 Millionen DM vom Verbraucherschutz Ministerium gefordertes 100 Traktoren Programm gestartet worden Insgesamt 111 Ackerschlepper verschiedener Hersteller deren Motoren dem technologischen Stand der Abgasnormen EURO I und EURO II entsprechen wurden auf Pflanzenol Betrieb umgerustet um Erfahrungen zu sammeln Das Projekt lief von April 2001 bis Oktober 2005 und wurde vom Institut fur Energie und Umwelttechnik der Universitat Rostock betreut Die Kosten inkl MwSt fur eine Umrustung betragen je nach Methode von 360 1 Tank bzw 1 500 2 Tank bis 4 000 pro Motor bzw Fahrzeug oder stationarem Aggregat Fur Selbsteinbauer sind Sets ab 260 1 Tank bzw 600 2 Tank erhaltlich In einigen Regionen werden auch offentliche Forderungen bis zur Halfte der Nettoumbaukosten angeboten Verfugbarkeit in Deutschland Viele Lieferanten bieten Pflanzenol in Grossmengen an die in heimischen Tanks zwischenlagerfahig sind Die Betankung mit Pflanzenol vom Lebensmittel Einzelhandel Salatolflaschen ist zwar moglich aber unbequem und bedingt durch die kleinen Verpackungseinheiten auch sehr abfallintensiv Zudem haben einige Supermarktketten eine Hochstabgabemenge eingefuhrt Spontanbedarf kann durch normalen Diesel von der Tankstelle gedeckt werden Ausserdem ist zu bedenken dass im Lebensmittel Einzelhandel erworbenes Pflanzenol wenn es in den Tank eines Fahrzeugs gefullt wird durch diese Handlung im energiesteuerrechtlichen Sinn als Kraftstoff bestimmt wird 1 Abs 2 Nr 1 Energiesteuergesetz was einer Herstellungshandlung nach dem Energiesteuerrecht entspricht 6 Abs 1 Energiesteuergesetz so dass da es ausserhalb eines Herstellungsbetriebes geschieht die Energiesteuer i H v 47 04 ct l 2 Abs 1 Nr 4 Buchst b i V m Abs 4 Satz 1 Energiesteuergesetz entsteht vgl 9 Abs 1 Energiesteuergesetz Neben einer vorherigen Anzeige beim zustandigen Hauptzollamt 9 Abs 1a Energiesteuergesetz muss unverzuglich eine Steuererklarung abgegeben werden 9 Abs 2 Satz 2 Energiesteuergesetz Pflanzenol kann von Landwirten mit Hilfe von kleineren gunstigen Olpressen zu erschwinglichen Kosten dezentral erzeugt werden Wegen der ab 2008 stark ansteigenden Steuerlast auf Pflanzenol als Kraftstoff in Deutschland ist zu erwarten dass die Erzeugung von Pflanzenol fur Landwirte deutlich unattraktiver wird und damit die Zahl der Tankmoglichkeiten schnell abnimmt Bei der Filtration der Pflanzenole zu Kraftstoffqualitat sind heute gunstige und hochwertige Filteranlagen am Markt UmweltwirkungenDie Nutzung von Pflanzenolen als Kraftstoff hat okologische Vor und Nachteile die nicht immer gegeneinander aufgerechnet werden konnen Das deutsche Umweltbundesamt UBA meinte im Jahr 1999 Aus Sicht des Umweltschutzes und aus okonomischen Grunden ist eine Forderung des Einsatzes von Rapsol und RME im Kraftstoffbereich auch weiterhin NICHT zu befurworten Lit Kraus u a S 21 Im Marz 2007 heisst es im Internet Auftritt des UBA zum Stichwort Biodiesel dagegen Biodiesel oder der Anbau von Raps kann einen kleinen Beitrag zur Schonung fossiler Energieressourcen und zum Klimaschutz leisten Klimaschutz Die Nutzung von Pflanzenolen als Kraftstoff ist nicht CO2 neutral im erweiterten Sinne Zwar wird bei der Verbrennung nur die Menge CO2 freigesetzt die die Pflanzen vorher durch Photosynthese aus der Atmosphare entnommen haben Es wird jedoch bei der Produktion Pressen selbst ein meist geringer Prozentsatz an Strom oder mineralischem Kraftstoff verbraucht und damit wird genau genommen auch eine geringfugige Menge Kohlendioxid freigesetzt Ausserdem benotigt das Bestellen der Anbauflachen inkl der energetischen Aufwendungen fur die Gewinnung und Logistik des Dungers oder der Spritzmittel Pflanzenschutzmittel und Mittel zur Krankheits Schadlings und Unkrautbekampfung sowie die Ernte Energie was auch zur Kohlendioxidfreisetzung fuhrt Der Einsatz von naturnah produzierten Energietragern fuhrt grossraumig und langfristig gesehen zu einer geringeren CO2 Belastung im Vergleich zum Erdol Das bei der Verbrennung entstehende Kohlendioxid wird von den nachwachsenden Erzeugerpflanzen wieder aufgenommen und in neue Energie umgesetzt Die Energiebilanz bei der Herstellung pflanzlicher Ole wird u a von Poel Tec dargestellt Demnach ist der Faktor k EnergieertragEnergieaufwand 37MJ kg16MJ kg 2 31 displaystyle k mathrm frac Energieertrag Energieaufwand frac 37 MJ kg 16 MJ kg 2 31 fur POL gunstiger als der von Biodiesel 1 48 aber ungunstiger als von konventionellen Kraftstoffen der bei 8 6 liegt Allerdings wird bei dieser Darstellung nicht berucksichtigt dass beim herkommlichen Diesel zusatzlich chemisch gebundene Energie Rohol zugefuhrt werden muss die aus einem endlichen Reservoir entnommen wird Bei Pflanzenol und Biodiesel wird im Gegenzug die Strahlungsenergie der Sonne vernachlassigt die aber sowieso vorhanden und praktisch unerschopflich ist Ressourcenschutz In Hinblick auf die sich erschopfenden fossilen Ressourcen erlangen in Zukunft Rohstoffe fur die Energiebereitstellung als auch fur die chemische Industrie die verstarkt von der Landwirtschaft erzeugt werden eine grossere Bedeutung Auch die Mineralolkonzerne berucksichtigen diese Entwicklung und investieren in entsprechende Forschungen Gewasserschutz Die Gefahr einer Verunreinigung der Gewasser einschliesslich Grundwasser ist bei Pflanzenol nicht so gross wie bei herkommlichen Kraftstoffen auf Erdolbasis Ob Pflanzenol das nicht als Lebensmittel oder Futtermittel verwendet wird als wassergefahrdend gilt hangt von der Zusammensetzung ab Der Hauptbestand von Pflanzenolen ist mit der Kenn Nr 760 im Anhang 1 der Verwaltungsvorschrift wassergefahrdende Stoffe VwVwS aufgefuhrt und damit nicht wassergefahrdend Triglyceride technisch unbehandelt oder hydriert Fettsaurerest gesattigt und ungesattigt mit geradzahliger unverzweigter C Kette und C Zahl 8 Da Pflanzenol kein Reinstoff sondern ein Stoffgemisch darstellt gilt die Mischungsregel der VwVwS Danach durfen z B Komponenten der Wassergefahrdungsklasse 1 nur zu unter 3 enthalten sein damit der Stoff als nicht wassergefahrdend eingestuft wird Daher kann je nach Pflanzenart und Olgewinnungsverfahren das Ol wassergefahrdend sein wenn es zu viel Triglyceride mit kurzkettigen Fettsauren zu viel freie Fettsauren soweit diese nicht der Kenn Nr 661 im Anhang 1 der VwVwS entsprechen oder andere Storstoffe enthalt Zum Thema Wassergefahrdung durch biogene Ole hat das Umweltbundesamt im Juni 2007 ein Fachgesprach durchgefuhrt Daraufhin hat die Kommission zur Bewertung wassergefahrdender Stoffe die die Bundesregierung berat festgestellt dass biogene Ole als schwach wassergefahrdend in die WGK 1 einzustufen sind soweit keine weiteren Gefahrdungseigenschaften auftreten Auch naturliche Stoffe konnen Flusse Seen und Grundwasser schadigen So verlangt 5 Wasserhaushaltsgesetz die nach den Umstanden erforderliche Sorgfalt anzuwenden um eine nachteilige Veranderung der Gewassereigenschaften zu vermeiden Eine Einstufung als nicht wassergefahrdend bedeutet lediglich dass die besonderen Anforderungen der 62 und 63 des Wasserhaushaltsgesetzes sowie die danach erlassenen Verordnungen nicht greifen Brandschutz Die Brandgefahr ist gegenuber Dieselol oder Heizol EL gering da es wegen des Flammpunktes von 220 C siehe Kapitel Qualitatsstandard weiter unten bei Normaltemperatur nicht entflammbar ist und keine explosiven Gas Luft Gemische bilden kann Flachenbedarf Um den theoretischen Flachenbedarf zur Erzeugung des Kraftstoffs Pflanzenol zu berechnen wird der Energieaufwand zum Nettoenergieertrag hinzugezahlt Gesamtenergieertrag Nettoenergieertrag Energieaufwand Nettoenergieertrag kk 1 displaystyle mathrm Gesamtenergieertrag mathrm Nettoenergieertrag mathrm Energieaufwand mathrm Nettoenergieertrag cdot frac k k 1 Fur einen Nettoenergieertrag von 1 und k 2 31 ist also 2 31 1 31 1 76 an Gesamtenergie aufzuwenden Dieser Faktor ist wichtig um zu errechnen welche Flache zur Energieerzeugung tatsachlich benotigt wird Man muss also 1 76 m Ackerflache bestellen um auf einem Quadratmeter Energie fur eine andere Verwendung als die Energieerzeugung durch die Landwirtschaft der Volkswirtschaft zur Verfugung zu stellen Weitere Einzelheiten zum Flachenbedarf konnen unter dem Stichwort Biodiesel gefunden werden Agrar und regionalpolitische WirkungenPflanzenolkraftstoff kann nahe dem landwirtschaftlichen Erzeuger mit relativ einfachen Mitteln auch von kleinen Olmuhlen hergestellt werden Bei verstarkter Nachfrage bietet sich die Rekultivierung stillgelegter Agrarflachen an Der Transportweg vom Erzeuger zum Verbraucher ist vergleichsweise kurz Selbst das Nebenprodukt der Erzeugung der Ol oder Presskuchen ist als hochwertiger Eiweiss und Energietrager als Tierfutter verwendbar Der Absatzmarkt ist in den letzten Jahren stark im Sinken begriffen Lag er im Jahr 2007 bis noch bei 800 000 Tonnen so ist er bis zum Jahr 2009 auf 100 000 Tonnen regelrecht eingebrochen Im Biokraftstoffbericht 2009 2010 wird dies durch die Konkurrenzsituation mit dem Biodiesel erklart Verbande sehen den Grund in der Biokraftstoffpolitik der Regierung Merkel II die bestehende Reinkraftstoffe nicht weiter fordert Differenzierte Wirkung der AnbaumethodenEine zentrale Bedeutung sowohl fur die okologische Bilanz als auch fur die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von Pflanzenol ist die Anbauform Man kann hier zwischen zwei Arten unterscheiden Anbau in Monokultur mit mineralischen Dungemitteln Anbau in Mischkultur mit biologischen Dungemitteln Die meisten wissenschaftlichen Argumente wie das Gutachten des UBA basieren auf der Annahme dass die notwendigen Pflanzenolmengen ausschliesslich in intensiver Landwirtschaft durch Rapsanbau in Monokulturen mit hohem Dungemittel und Pestizideinsatz erfolgen kann Der Offentlichkeit weniger bekannt sind seit 1997 in Bayern laufende Versuche mit Mischfruchtanbau in biologischer Landwirtschaft Man versteht darunter den Anbau eines Gemisches verschiedener Feldfruchte auf dem gleichen Feld zur gleichen Zeit Wenn dabei Blattpflanzen mit Halmfruchten Tiefwurzler mit Flachwurzlern oder Pflanzen mit verschiedenen Nahrstoffbedurfnissen gemeinsam auf einem Feld wachsen erganzen sie sich gegenseitig So ist ein gunstiger Effekt fur Leindotter oder Raps mit Erbsen Weizen oder Gerste nachgewiesen worden Der Mischanbau benotigt hier weniger Dunger die Erbsen liefern den Stickstoff und macht den Einsatz von Herbiziden gegen Unkraut unnotig Bei Getreide wurde aufgrund des geringeren Unkrautdrucks der gleiche Flachenertrag mit einem hoherwertigen Korn mit einem zusatzlichen Ertrag von ca 80 bis 150 Liter Pflanzenol pro Hektar erzielt Kern des biologischen Ansatzes ist die weitgehende Nutzung aller Ressourcen Aufgrund der gegenseitigen Begunstigung der Pflanzen kann neben Pestiziden auch weitgehend auf Dungung verzichtet werden Die Sortierung der Feldfruchte erfolgt direkt in der Erntemaschine Ubrig gebliebenes Pflanzenmaterial kann als Grundlage fur Faserwerkstoffe dienen oder als Biomasse zu Energie verarbeitet werden Der aus dem Ol gewonnene Presskuchen kann als Tierfutter weiterverwendet werden und kann dann schliesslich als Gulle zur Biogaserzeugung genutzt werden Die ausgefaulten Ruckstande konnen dann ebenfalls als Dunger wieder ausgebracht werden Die Befurworter weisen hier darauf hin dass der Anbau von Olpflanzen deren stofflich und energetisch wertvollen Nebenprodukte nicht einfach ausklammern darf Unter dieser ganzheitlichen Betrachtungsweise werde die Uberlegenheit moderner Bio Technik gegenuber Mineralol Produkten deutlich Eine weitere Moglichkeit bestunde laut den Befurwortern im extensiven Anbau von Erucasaure reichem Naturraps der als Kraftstoff besser geeignet sei als der momentan angebaute Erucasaure frei gezuchtete Raps sog OO Sorten die als Zuchtungsziel die Erzeugung eines guten Speiseols haben Es wird weiterhin von Befurwortern eingewandt dass in der Diskussion andere Olpflanzensorten die extensiv in Deutschland anbaufahig waren wie Sonnenblume Olrauke Olrettich Ackersenf Rubsen Leindotter Ollein oder Hanf zu wenig in Betracht gezogen werden Siehe auchAlternative KraftstoffeLiteraturKatja Kraus Guido Niklas Matthias Trappe Aktuelle Bewertung des Einsatzes von Rapsol RME im Vergleich zu Dieselkraftstoff Texte Umweltbundesamt Berlin 79 1999 online N Makowski D Brand Mischanbau von Leindotter und Erbsen ist attraktiv Memento vom 26 Juni 2003 im Internet Archive PDF Institut fur Energie und Umwelttechnik Munchen unveroff Ms 2000 M Winkler DEUTZ Motoren fur den Rapsolbetrieb DEUTZ AG 2008 ppo eu org Memento vom 31 Januar 2012 im Internet Archive PDF WeblinksFNR Biokraftstoffe Basisdaten Deutschland Memento vom 26 November 2013 im Internet Archive PDF 526 kB Oktober 2008 Emissionen von Biodiesel und Pflanzenolen im Vergleich Memento vom 11 Juni 2007 im Internet Archive PDF 1 45 MB Prasentation Poel Tec Infoportal fur Pflanzenole als Treibstoff Bio im Tank Chancen Risiken Nebenwirkungen Memento vom 10 Dezember 2005 im Internet Archive Reader zu einer Fachtagung 2005 Abgasmessung bei Verbrennung von Pflanzenol Schurmischung Abgerufen am 5 Mai 2020 Einzelnachweise und AnmerkungenFNR Biokraftstoffe Basisdaten Deutschland Memento vom 26 November 2013 im Internet Archive PDF 526 kB Oktober 2008 DIN 51605 Kraftstoffe fur pflanzenoltaugliche Motoren Rapsolkraftstoff Anforderungen und Prufverfahren handelshaus runkel de Memento vom 31 Januar 2012 im Internet Archive PDF Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden Effe Martin Gunstiger Auto fahren mit Rapsol Alles uber Pflanzenol Fahrzeuge und Rapsol als Diesel Ersatz Eine Dokumentation von Peter Spies und Martin Tietz Hamburg 2006 Infoways TV In www youtube com vom 5 November 2018 Abgerufen am 3 November 2021 Ruedi Hunger Weniger Emissionendank Pflanzenol PDF 5 01 MB Memento vom 3 Mai 2021 imInternet Archive in Schweizer Landtechnik 15 Jan 2021 abgerufen am 3 Mai 2021 Nachhaltiges Nutzfahrzeug der Zukunft PDF 2 6 MB Nutzfahrzeuge zwischen Okonomie und Okologie PDF 1 6 MB Patent DE4116905C1 Treibstoffgemisch und seine Verwendung Angemeldet am 23 Mai 1991 veroffentlicht am 13 August 1992 Anmelder Tessol Kraftstoffe Mineralole und Tankanlagen GmbH Erfinder Hans Peter Schur Hans Schur Capture FPV SCHUR ECOFUEL POL fahren ohne Umrusten In www youtube com vom 9 Juli 2014 Abgerufen am 3 November 2021 1 2 Schurmischung Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Dezember 2023 Suche in Webarchiven PDF Datei mit einem Text von H Schur abgerufen am 5 Mai 2020 Raiffeisen Sicherheitsdatenblatter Memento vom 9 September 2006 im Internet Archive Institut fur Pravention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung Institut der Ruhr Universitat Bochum IPA Genotoxizitat von partikularen Dieselmotoremissionen DME Einfluss von in der Entwicklung befindlichen Designer Kraftstoffen Memento vom 20 Dezember 2014 imInternet Archive Dezember 2006 Ergebnisse des Rapsol Betriebs eines LKW Motors Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive PDF Prufungen zur Mutagenitat von Russ aus der Verbrennung biogener und fossiler Kraftstoffe Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today Untersuchungsbedingungen Zur Prufung des Abgasverhaltens von Dieselmotoren sowie der Messung der Abgasbestandteile und deren krebserregender Wirkung wurde auf dem Prufstand eines der namhaften Mineralolkonzerne ein LKW neuester Bauart nach der aktuell hartesten Abgasnorm EURO 5 mit Diesel und genormtem Pflanzenkraftstoff untersucht ESC 13 Stufen Test Die Abgase wurden neutral vom bifa mit Hilfe des international standardisierten AMES Tests nach der OECD Guideline 471 analysiert Dabei werden die Abgasbestandteile gesammelt und deren erbgutverandernde Wirkung an Salmonellen Stammen untersucht Fur das Kraftstoffmanagement kam ein System Typ ultimate der Firma bioltec evolv ram GmbH zum Einsatz Dieses ermittelt vollautomatisch den Betriebszustand des Motors und fuhrt ihm den optimalen Kraftstoff bzw Kraftstoffgemisch zu Anderungen des 50 EnergieStG 1 2 www rerorust com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2019 Suche in Webarchiven Poel Tec Diesel Rapsol Biodiesel Vergleich Okobilanz Seite vom 9 September 2006 Verwaltungsvorschrift wassergefahrdende Stoffe VwVwS vom 17 Mai 1999 und Anderungsverwaltungsvorschrift vom 27 Juli 2005 Stellungnahme KBwS zu biogenen Olen Memento vom 8 September 2013 im Internet Archive dip21 bundestag de PDF 232 kB Stellungnahme BtL Kraftstoff Memento vom 31 Januar 2012 im Internet Archive PDF IG Mischfruchtanbau Memento vom 30 Dezember 2003 im Internet Archive Ernst Schrimpff Pflanzenole okologisch nicht sinnvoll Kommentar zu negativen BUA Gutachten bzgl POL 1 Januar 2003

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