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Produktivität

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Produktivität
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Dieser Artikel gilt der Produktivität als wirtschaftliche Kennzahl. Für Produktivität in der Sprachwissenschaft siehe Wortbildung#Klassifikationsmöglichkeiten.

Als Produktivität wird in der Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre eine betriebswirtschaftliche bzw. volkswirtschaftliche Kennzahl bezeichnet, die das Verhältnis zwischen produzierten Gütern/Dienstleistungen und den dafür benötigten Produktionsfaktoren beschreibt.

Allgemeines

Die Wirtschaftssubjekte (Privathaushalte, Unternehmen und der Staat mit seinen Untergliederungen wie öffentliche Verwaltung, Staatsunternehmen, Kommunalunternehmen) sind gehalten, mit knappen Ressourcen rational umzugehen (Rationalprinzip). Dazu gehört auch die Produktivität als die Summe von produktiven Maßnahmen der Wirtschaftssubjekte und deren Verhaltensmustern, in der Regel bezogen auf ein System oder einen Produktionsprozess mit Produktionsfaktoren und Produkten. Gemessen am Rationalprinzip ist alles als produktiv einzustufen, bei dem die eingesetzten Ressourcen in einem günstigen Verhältnis zur erzielten Wirkung stehen. Ist dies nicht der Fall, wird von unproduktiv gesprochen (siehe unproduktive Arbeit). Produktivität ist begrifflich eng verwandt mit der Konstruktivität und dem Gegenteil, der Destruktivität.

Wirtschaftswissenschaftliche Definitionen

In der Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre wird unter Produktivität eine volkswirtschaftliche oder betriebswirtschaftliche Kennzahl verstanden, die das (Mengen-)Verhältnis zwischen dem, was produziert wird (englisch Output), und den dafür beim Produktionsprozess eingesetzten Mitteln (Produktionsfaktoren, englisch Input) wiedergibt.

Zu ihrer Erfüllung kann entweder mit einem möglichst geringen Input ein gegebener Output (Minimalprinzip) oder mit einem gegebenen Input ein möglichst großer Output (Maximalprinzip) erreicht werden. Damit ist die Produktivität auch eine spezifische Ausprägung des Rationalprinzips. Die Einhaltung der Produktivität als Verhaltensmaxime ermöglicht auch die Erfüllung des Ziels der Gewinnmaximierung oder der Nutzenmaximierung. Zwischen diesen Zielen besteht somit Zielharmonie.

Unterschied zwischen Produktivität und Wirtschaftlichkeit

Während sich die Produktivität mit der Gegenüberstellung von Output und Input befasst, setzt die Wirtschaftlichkeit Kosten/Aufwand zu Ertrag/Erlös miteinander in Beziehung. Der Wirtschaftlichkeit liegen mithin wertmäßige Größen zugrunde, der Produktivität dagegen mengenmäßige.

Faktorproduktivität

Die Faktorproduktivität ist der Quotient aus der Ausbringung, die durch den Einsatz aller Produktionsfaktoren erzielt wird und der Einsatzmenge eines bestimmten Produktionsfaktors (partielle Faktorproduktivität) oder allen Faktorkosten (totale Faktorproduktivität).

Die partielle Faktorproduktivität bezieht sich auf einen einzigen Produktionsfaktor, so dass es für den Faktor Arbeit die Arbeitsproduktivität, für den Faktor Kapital die Kapitalproduktivität und beim Boden die Bodenproduktivität gibt.

Produktionsfaktor Faktorproduktivität Faktorpreis
Arbeit Arbeitsproduktivität Arbeitseinkommen
Boden Bodenproduktivität Bodenpreis
Kapital Kapitalproduktivität Kapitalzins

Dabei ist zu bedenken, dass faktorbezogene Produktivitäten stets das Zusammenwirken aller Produktionsfaktoren reflektieren: in der Arbeitsproduktivität steckt die Leistung eingesetzter Maschinen, in der Kapitalproduktivität ist die Arbeitsleistung der Arbeitskräfte berücksichtigt. So kann beispielsweise ein Arbeiter mit einem Bagger mehr Erde bewegen als mit einer Schaufel; die Arbeitsproduktivität verbessert sich durch den Kapitaleinsatz, obwohl sich Umfang und Intensität des Arbeitseinsatzes nicht verändert haben.

Ermittlung

Die Gesamtproduktivität P{\displaystyle P} in Unternehmen wird durch Gegenüberstellung der Ausbringungsmenge A{\displaystyle A} und der Faktoreinsatzmenge F{\displaystyle F} ermittelt:

P=AF=OutputInput{\displaystyle {\text{P}}={\frac {\text{A}}{\text{F}}}={\frac {\text{Output}}{\text{Input}}}}.

Dabei wird der Output als Menge pro Zeitspanne angegeben (Ausbringungsmenge), also als eine Stromgröße betrachtet. Der Input kann auch eine Stromgröße sein, beispielsweise die Anzahl der Arbeitsstunden in einem Jahr (Arbeitszeit) oder Abschreibungen in einem Jahr. Er kann auch eine Bestandsgröße sein, beispielsweise durchschnittliche Anzahl der Erwerbstätigen in einem Jahr oder durchschnittlicher Kapitalstock eines Jahres.

Da die erzeugten Güter/Dienstleistungen ganz unterschiedlicher Art sind und sich die Zusammensetzung der Produktion nach verschiedenen Gütern im Zeitablauf auch noch verändern kann, ist es notwendig, die verschiedenen Güter mit Preisen zu bewerten, um den Gesamtoutput als eindimensionale Größe angeben zu können. Hierzu werden die Güter zu Marktpreisen bewertet, sofern solche existieren. Güter, für die es keine Marktpreise gibt, werden zu Herstellungskosten bewertet. Des Weiteren werden beim Output reine Preisveränderungen mit Hilfe von Preisbereinigungsverfahren herausgerechnet. Eine Methode ist etwa das Rechnen in konstanten Preisen eines Basisjahres.

Das gleiche Bewertungsproblem ergibt sich auch bei dem Produktionsfaktor Kapital, da sich der Kapitalstock aus verschiedenen Gütern zusammensetzt. Beim Produktionsfaktor Arbeit wird dagegen auf die physischen Mengen wie Anzahl der Erwerbstätigen oder Anzahl der Arbeitsstunden zurückgegriffen.

Partielle Faktorproduktivitäten

Die partielle Faktorproduktivität lässt sich nach den unterschiedlichen Produktionsfaktoren untergliedern:

Arbeitsproduktivität=AusbringungsmengeEingesetzte Arbeitsstunden{\displaystyle {\text{Arbeitsproduktivität}}={\frac {\text{Ausbringungsmenge}}{\text{Eingesetzte Arbeitsstunden}}}},
Maschinenproduktivität=AusbringungsmengeEingesetzte Maschinenstunden{\displaystyle {\text{Maschinenproduktivität}}={\frac {\text{Ausbringungsmenge}}{\text{Eingesetzte Maschinenstunden}}}},
Materialproduktivität=AusbringungsmengeMaterialeinsatzmenge{\displaystyle {\text{Materialproduktivität}}={\frac {\text{Ausbringungsmenge}}{\text{Materialeinsatzmenge}}}}
Bodenproduktivität=ErntemengeLandfläche{\displaystyle {\text{Bodenproduktivität}}={\frac {\text{Erntemenge}}{\text{Landfläche}}}}.

Bei der Ermittlung der partiellen Faktorproduktivität wird die Menge der erzeugten Güter ins Verhältnis zur Einsatzmenge eines bestimmten Produktionsfaktors gesetzt.

Diese so statistisch gemessenen Produktivitäten kann man nicht ursächlich in dem Sinne verstehen, dass etwa eine steigende Arbeitsproduktivität zeigt, dass die Arbeiter „fleißiger“ werden und dass sinkende Kapitalproduktivität zeigt, dass das der zunehmende Kapitaleinsatz immer weniger bringt. Vielmehr ist steigende Arbeitsproduktivität Folge davon, dass je Arbeiter immer mehr Produktionsmittel eingesetzt werden. Typischerweise steigt deshalb langfristig die Arbeitsproduktivität, während die Kapitalproduktivität stagniert oder gar zurückgeht.

In der neoklassischen Theorie gilt die Annahme, dass die Produktionsfaktoren gemäß ihrer Produktivität entlohnt werden – was nicht heißt, dass dieses auch in der Praxis geschieht. Gründe hierfür können in Marktversagen oder Externalitäten liegen. Mit Hilfe der statistisch gemessenen Produktivitäten kann überprüft werden, ob dieses der Fall ist.

Arbeitsproduktivität

→ Hauptartikel: Arbeitsproduktivität

Die bekannteste und meistbenutzte Faktorproduktivität ist die Arbeitsproduktivität. Dies liegt insbesondere daran, dass die erforderlichen Daten relativ leicht zu ermitteln sind. Die Arbeitsproduktivität AP{\displaystyle AP} gibt das Verhältnis aus der mengenmäßigen Arbeitsleistung (Arbeitsvolumen) AL{\displaystyle AL}.und dem mengenmäßigen Arbeitseinsatz AE{\displaystyle AE}.wieder:

AP=ALAE{\displaystyle AP={\frac {AL}{AE}}}.

Sowohl die Ausbringungsmenge (AL{\displaystyle AL}) als auch die Arbeitseinsatzmenge (AE{\displaystyle AE}) sind verfügbare Unternehmensdaten, die für Zwecke der Volkswirtschaft aggregiert werden müssen.

Die volkswirtschaftliche Formel für die Arbeitsproduktivität je Arbeitsstunde lautet:

APi=BIPrealArbeitsvolumen=BIPrealEt⋅h{\displaystyle {\text{APi}}={\frac {BIP_{\mathrm {real} }}{\text{Arbeitsvolumen}}}={\frac {BIP_{\mathrm {real} }}{Et\cdot h}}},

wobei BIPreal{\displaystyle BIP_{\mathrm {real} }} das reale Bruttoinlandsprodukt, Et{\displaystyle Et} die Anzahl Erwerbstätiger und h{\displaystyle h} die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen ist.

Die volkswirtschaftliche Formel für die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigem lautet:

APi=BIPrealEt{\displaystyle {\text{APi}}={\frac {BIP_{\mathrm {real} }}{Et}}}

oder

AP=ErgebnisArbeitsaufwand{\displaystyle {\text{AP}}={\frac {\text{Ergebnis}}{\text{Arbeitsaufwand}}}}.

Die betriebswirtschaftliche Stundenleistung ergibt sich aus der Gegenüberstellung von Absatzvolumen und geleisteten Arbeitsstunden:

Stundenleistung=AbsatzvolumenArbeitsstunden{\displaystyle {\text{Stundenleistung}}={\frac {\text{Absatzvolumen}}{\text{Arbeitsstunden}}}}.

Erhöht sich bei konstanten Arbeitsstunden das Absatzvolumen, hat sich die produktive Stundenleistung verbessert und umgekehrt.

Beschäftigtenproduktivität=Gesamtumsatz Anzahl der tätigen Mitarbeiter{\displaystyle {\text{Beschäftigtenproduktivität}}={\frac {\text{Gesamtumsatz }}{\text{Anzahl der tätigen Mitarbeiter}}}}.

Dieser Wert gibt an, wie sich der Gesamtumsatz pro Mitarbeiter darstellt, also wie viel im Durchschnitt der einzelne Mitarbeiter zum Gesamtumsatz beigetragen hat. In Deutschland liegt der Durchschnitt dieses Wertes ungefähr bei 50.000 bis 70.000 Euro pro Mitarbeiter.

Bodenproduktivität

→ Hauptartikel: Bodenproduktivität

Als Bodenproduktivität wird in der Land- und Forstwirtschaft die Produktivität des Produktionsfaktors Boden bezeichnet. Sie ist der auf die Nutzfläche bezogene Bodenertrag. Die Bodenproduktivität BP{\displaystyle BP} gibt das Verhältnis aus Bodenertrag BE{\displaystyle BE} und der dafür erforderlichen Landfläche Lf{\displaystyle Lf}.wieder:

BP=BELf{\displaystyle BP={\frac {BE}{Lf}}}.

Als Berechnungseinheit dient die Landfläche von 1 Hektar. Werden auf einer Landfläche von 1 Hektar 3 Tonnen Weizen geerntet und auf einer anderen Fläche 4 Tonnen im gleichen Zeitraum, so weist die letztere eine höhere Bodenproduktivität auf.

Kapitalproduktivität

→ Hauptartikel: Kapitalproduktivität

Die Kapitalproduktivität KP{\displaystyle KP} ist das Verhältnis zwischen dem gesamtwirtschaftlichen Bruttoinlandsprodukt (BIP) Yr{\displaystyle Yr} und dem Kapitalstock K{\displaystyle K}:

KP=YrK{\displaystyle KP={\frac {Yr}{K}}}.

Sinkt die Kapitalproduktivität, wurde im Zeitablauf vermehrt Kapital für die gleiche Produktionsmenge an Gütern und Dienstleistungen eingesetzt, so dass der Faktor Arbeit durch größeren Kapitaleinsatz substituiert wurde (wie bei der Automatisierung) und umgekehrt.

Die Addition von verschiedenen Kapitalarten zu einem Gesamtkapitalstock beruht auf zweifelhaften Annahmen, die im Zuge der Kapitalkontroverse kritisiert wurden.

Empirische Befunde

Siehe auch: Liste der Länder nach Arbeitsproduktivität

Laut OECD ist in den OECD-Ländern, also in etwa den Industriestaaten, die potenzielle Produktion (Produktion bei normaler Auslastung des Kapitalstocks) jahresdurchschnittlich von 1983 bis 1992 um 2,9 % gestiegen. Dieses verlangsamte sich etwas auf jahresdurchschnittlich 2,6 % 1993 bis 2002. Die Beschäftigung wuchs in diesen angegebenen Zeiträumen jahresdurchschnittlich 2,4 % und 1,1 %. Der Beschäftigungszuwachs hat sich also in der OECD verlangsamt.

Für die Arbeitsproduktivität ergibt sich daraus ungefähr ein Wachstum von 0,5 % im ersten und 1,5 % im zweiten Zeitabschnitt. Das Arbeitsproduktivitätswachstum hat sich demnach beschleunigt. Der Kapitalstock wuchs um 3,7 % bzw. um 3,1 % jahresdurchschnittlich, also rascher als die Produktion. Die Kapitalproduktivität hat sich demnach vermindert, jahresdurchschnittlich um 0,8 % 1983 bis 1993 und um 0,5 % 1993 bis 2002.

In aller Regel nimmt die Arbeitsproduktivität mittel- und langfristig zu, während die Kapitalproduktivität eher sinkt wie hier in den OECD-Ländern. Eine bemerkenswerte Ausnahme sind die USA, für welche die OECD ein Wachstum der Kapitalproduktivität 1983 bis 1992 von jahresdurchschnittlich 0,1 % und von 1993 bis 2002 von ebenfalls 0,1 % angibt.

Eine langfristig sinkende Kapitalproduktivität ist problematisch, da dies bedeutet, dass langfristig die gesamtwirtschaftliche Kapitalrentabilität (Kapitalertrag im Verhältnis zum Kapitalstock) nur gehalten werden kann, wenn der Anteil der Arbeitseinkommen am BIP verkleinert wird, wobei dieses spätestens dann ein Ende hätte, wenn die Lohnquote den Wert null erreicht hätte.

Totale Faktorproduktivität

→ Hauptartikel: Totale Faktorproduktivität

Die totale Faktorproduktivität (englisch total factor productivity) berücksichtigt das Zusammenwirken aller Produktionsfaktoren. Sie zeigt das Verhältnis der Ausbringung zu allen eingesetzten Produktionsfaktoren an und gibt bei der Analyse des Wirtschaftswachstums Auskunft darüber, inwieweit technischer Fortschritt eine höhere Ausbringung bei gleichem Faktoreinsatz ermöglicht. Bei der Berechnung wird eine konstante Kapazitätsauslastung unterstellt.

Die totale Faktorproduktivität TFP{\displaystyle TFP} ergibt sich aus der Gegenüberstellung der Ausbringungsmenge Am{\displaystyle Am} und sämtlicher Faktorkosten FK{\displaystyle FK}.

TFP=AmFK{\displaystyle TFP={\frac {Am}{FK}}}.

Die Produktionsfunktion berücksichtigt bei der totalen Faktorproduktivität das vorhandene Technologieniveau A{\displaystyle A}, so dass sich die Ausbringung (output) nicht nur wegen einer Vermehrung von Arbeit (L{\displaystyle L}) und Kapital (K{\displaystyle K}), sondern auch wegen einer Verbesserung der Technologie erhöht:

Y=AF(K,L){\displaystyle Y=AF(K,L)}.

Bei einem Mehrproduktunternehmen müssen zur Erfassung seiner Gesamtproduktivität alle Inputs ins Verhältnis zu allen Outputs gesetzt werden und sämtliche Produktgruppen des gesamten Produktionsprogramms erfassen.

Empirisch lässt sich beobachten, dass das Wachstum des Outputs Y{\displaystyle Y} sich nicht nur aus dem Wachstum der Inputs Arbeit L{\displaystyle L} und Kapital K{\displaystyle K} erklären lässt, sondern dass sozusagen ein unerklärlicher Rest übrig bleibt. Dieser Teil der Wachstumsrate von Y{\displaystyle Y}, der nicht durch Veränderungen in den Einsatzmengen von L{\displaystyle L} oder K{\displaystyle K} erklärt werden kann, wird als totale Faktorproduktivität bezeichnet. Sie kann als Maß für den technischen Fortschritt gedeutet werden, der unabhängig vom Einsatz der Produktionsfaktoren für ein Wachstum des Outputs Y{\displaystyle Y} sorgt.

Empirische Befunde

In einer Studie wurde die Bedeutung von verschiedenen Standortfaktoren für die totale Faktorproduktivität einer Region untersucht anhand der Daten von 257 Regionen der EU. Für die Analyse wurden potentiell beeinflussende Eigenschaften der Regionen berücksichtigt wie z. B. der Spezialisierungsgrad im Bereich verarbeitendes Gewerbe, Siedlungsstruktur, Populationsdichte und das wirtschaftliche Entwicklungsniveau der Region. Den stärksten positiven Einfluss auf die totale Faktorproduktivität einer Region hatten (in absteigender Reihenfolge):

  • der Anteil der Berufstätigen mit Studienabschluss in kreativen Berufsfeldern (z. B. Natur- und Sozialwissenschaften, Life Science und Gesundheit, Lehrer, Ingenieurwesen …),
  • die Anzahl der angemeldeten Patente je tausend Einwohner (als Maß für das technologische Kapital) und
  • die kulturelle Diversität.

Einen negativen Einfluss hatten der Spezialisierungsgrad des verarbeitenden Gewerbes und die Jahresdurchschnittstemperatur.

Grenzproduktivität

→ Hauptartikel: Grenzprodukt

Volks- und betriebswirtschaftlich interessant ist neben der bisher betrachteten Durchschnittsproduktivität der Faktoren auch ihre Grenzproduktivität:

∂x∂ri{\displaystyle {\frac {\partial x}{\partial r_{i}}}}

Diese gibt an, um wie viel sich der Output erhöht, wenn der Faktoreinsatz um eine Einheit steigt, bei Konstanz der anderen Faktoren. Die Grenzproduktivität des Faktors Arbeit kann z. B. daran gemessen werden, um welchen Betrag der Output wächst, wenn eine zusätzliche Arbeitsstunde geleistet wird. Grenzproduktivitäten sind von besonderem Interesse, weil sie – laut Theorie – auf vollkommenen Faktormärkten den Marktpreis für den Faktor bestimmen. In der Regel nach der Wertgrenzproduktivität: WGP=Grenzproduktivität⋅Outputpreis{\displaystyle {\text{WGP}}={\text{Grenzproduktivität}}\cdot {\text{Outputpreis}}}. Im Optimum gilt, dass das WGP dem Faktorpreis (zur Ermittlung der Optimalen Faktoreinsatzmenge) entspricht.

In den meisten Fällen geht man von einer positiven, aber abnehmenden Grenzproduktivität aus, d. h. bei einer Erhöhung des Inputs wird der Output ansteigen. Die Höhe des Anstiegs wird aber mit steigendem Ausgangsniveau des Inputs geringer (vgl. Ertragsgesetz).

Mathematisch kann die Grenzproduktivität eines Faktors als partielle Ableitung der Produktionsfunktion nach diesem Faktor ermittelt werden.

Siehe auch

  • Bio-
  • Flächen-
  • Grenzprodukt der Arbeit
  • Grenzprodukt des Kapitals
  • Produktivitätsfortschritt
  • Produktivitätsparadoxon
  • Ressourcenproduktivität

Weblinks

Wikiquote: Produktivität – Zitate
  • Andreas Dikow: Marktorientiertes Konzept zum Produktivitätsmanagement in produzierenden Unternehmen. (PDF; 1,12 MB)
  • Produktivität – Schweizer Bundesamt für Statistik, 2020
  • Wohlstand durch Produktivität – Deutschland im internationalen Vergleich (PDF; 331 kB) – Expertisen und Dokumentationen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik. Friedrich-Ebert-Stiftung, März 2009

Einzelnachweise

  1. Helmut Weber, Rentabilität, Produktivität und Liquidität: Größen zur Beurteilung und Steuerung von Unternehmen, 1998, S. 87
  2. Hans Corsten, Produktionswirtschaft, 6. Auflage, 1996, S. 46 f.
  3. REFA – Methodenlehre des Arbeitsstudiums, Teil 1 „Grundlagen“. Carl Hanser, München, 1971, ISBN 3-446-14234-7, S. 43 ff.
  4. Eggert Winter/Katrin Alisch/Ute Arentzen, Gabler Wirtschaftslexikon, 2004, S. 1018
  5. Gottfried Bombach, Probleme der Produktivitätsmessung, in: Konjunkturpolitik, 1959, S. 322
  6. Horst Penzkofer/Heinz Schmalholz/Lothar Scholz, Innovation, Wachstum und Beschäftigung, 1989, S. 100; ISBN 9783110119879
  7. Helmut Weber, Rentabilität, Produktivität und Liquidität: Größen zur Beurteilung und Steuerung von Unternehmen, 1998, S. 89 f.
  8. Verlag der Sozialistischen Monatshefte (Hrsg.), Sozialistische Monatshefte, Band 1, 1919, S. 25
  9. BWL-Lexikon.de, Bodenproduktivität
  10. Reinhold Sellien/Helmut Sellien, Gablers Wirtschafts-Lexikon, Band 1, 1988, Sp. 2763
  11. Dieter Brümmerhoff/Heinrich Lützel, Lexikon der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, 2002, S. 216
  12. OECD (Hrsg.), Economic Outlook No. 77, Juni 2005
  13. Horst Albach/Margareta Kulessa, Produktivität, in: Günter Renz/Johannes Eurich/Jörg Hübner/Margareta Kulessa/Martin Honecker/Traugott Jähnichen (Hrsg.), Evangelisches Soziallexikon, 2016, o. S.
  14. Charles T. Horngren/George Foster/Srikant M. Datar, Kostenrechnung: Entscheidungsorientierte Perspektive, 2001, S. 827
  15. N. Gregory Mankiw, Makroökonomik, 2017, S. 329 f.
  16. Frank Schulz-Nieswandt/Holger Mühlenkamp/Ludwig Theuvsen/Markus Krajewski (Hrsg.), Öffentliche Wirtschaft, 2019, S. 346
  17. Emanuela Marrocu/Raffaele Paci: Education or Creativity: What Matters Most for Economic Performance? In: Economic Geography. Band 88, Nr. 4, Oktober 2012, S. 369–401, doi:10.1111/j.1944-8287.2012.01161.x (wiley.com [abgerufen am 19. Juni 2019]). 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4047364-8 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 21:48

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Dieser Artikel gilt der Produktivitat als wirtschaftliche Kennzahl Fur Produktivitat in der Sprachwissenschaft siehe Wortbildung Klassifikationsmoglichkeiten Als Produktivitat wird in der Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre eine betriebswirtschaftliche bzw volkswirtschaftliche Kennzahl bezeichnet die das Verhaltnis zwischen produzierten Gutern Dienstleistungen und den dafur benotigten Produktionsfaktoren beschreibt AllgemeinesDie Wirtschaftssubjekte Privathaushalte Unternehmen und der Staat mit seinen Untergliederungen wie offentliche Verwaltung Staatsunternehmen Kommunalunternehmen sind gehalten mit knappen Ressourcen rational umzugehen Rationalprinzip Dazu gehort auch die Produktivitat als die Summe von produktiven Massnahmen der Wirtschaftssubjekte und deren Verhaltensmustern in der Regel bezogen auf ein System oder einen Produktionsprozess mit Produktionsfaktoren und Produkten Gemessen am Rationalprinzip ist alles als produktiv einzustufen bei dem die eingesetzten Ressourcen in einem gunstigen Verhaltnis zur erzielten Wirkung stehen Ist dies nicht der Fall wird von unproduktiv gesprochen siehe unproduktive Arbeit Produktivitat ist begrifflich eng verwandt mit der Konstruktivitat und dem Gegenteil der Destruktivitat Wirtschaftswissenschaftliche DefinitionenIn der Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre wird unter Produktivitat eine volkswirtschaftliche oder betriebswirtschaftliche Kennzahl verstanden die das Mengen Verhaltnis zwischen dem was produziert wird englisch Output und den dafur beim Produktionsprozess eingesetzten Mitteln Produktionsfaktoren englisch Input wiedergibt Zu ihrer Erfullung kann entweder mit einem moglichst geringen Input ein gegebener Output Minimalprinzip oder mit einem gegebenen Input ein moglichst grosser Output Maximalprinzip erreicht werden Damit ist die Produktivitat auch eine spezifische Auspragung des Rationalprinzips Die Einhaltung der Produktivitat als Verhaltensmaxime ermoglicht auch die Erfullung des Ziels der Gewinnmaximierung oder der Nutzenmaximierung Zwischen diesen Zielen besteht somit Zielharmonie Unterschied zwischen Produktivitat und WirtschaftlichkeitWahrend sich die Produktivitat mit der Gegenuberstellung von Output und Input befasst setzt die Wirtschaftlichkeit Kosten Aufwand zu Ertrag Erlos miteinander in Beziehung Der Wirtschaftlichkeit liegen mithin wertmassige Grossen zugrunde der Produktivitat dagegen mengenmassige FaktorproduktivitatDie Faktorproduktivitat ist der Quotient aus der Ausbringung die durch den Einsatz aller Produktionsfaktoren erzielt wird und der Einsatzmenge eines bestimmten Produktionsfaktors partielle Faktorproduktivitat oder allen Faktorkosten totale Faktorproduktivitat Die partielle Faktorproduktivitat bezieht sich auf einen einzigen Produktionsfaktor so dass es fur den Faktor Arbeit die Arbeitsproduktivitat fur den Faktor Kapital die Kapitalproduktivitat und beim Boden die Bodenproduktivitat gibt Produktionsfaktor Faktorproduktivitat FaktorpreisArbeit Arbeitsproduktivitat ArbeitseinkommenBoden Bodenproduktivitat BodenpreisKapital Kapitalproduktivitat Kapitalzins Dabei ist zu bedenken dass faktorbezogene Produktivitaten stets das Zusammenwirken aller Produktionsfaktoren reflektieren in der Arbeitsproduktivitat steckt die Leistung eingesetzter Maschinen in der Kapitalproduktivitat ist die Arbeitsleistung der Arbeitskrafte berucksichtigt So kann beispielsweise ein Arbeiter mit einem Bagger mehr Erde bewegen als mit einer Schaufel die Arbeitsproduktivitat verbessert sich durch den Kapitaleinsatz obwohl sich Umfang und Intensitat des Arbeitseinsatzes nicht verandert haben ErmittlungDie Gesamtproduktivitat P displaystyle P in Unternehmen wird durch Gegenuberstellung der Ausbringungsmenge A displaystyle A und der Faktoreinsatzmenge F displaystyle F ermittelt P AF OutputInput displaystyle text P frac text A text F frac text Output text Input Dabei wird der Output als Menge pro Zeitspanne angegeben Ausbringungsmenge also als eine Stromgrosse betrachtet Der Input kann auch eine Stromgrosse sein beispielsweise die Anzahl der Arbeitsstunden in einem Jahr Arbeitszeit oder Abschreibungen in einem Jahr Er kann auch eine Bestandsgrosse sein beispielsweise durchschnittliche Anzahl der Erwerbstatigen in einem Jahr oder durchschnittlicher Kapitalstock eines Jahres Da die erzeugten Guter Dienstleistungen ganz unterschiedlicher Art sind und sich die Zusammensetzung der Produktion nach verschiedenen Gutern im Zeitablauf auch noch verandern kann ist es notwendig die verschiedenen Guter mit Preisen zu bewerten um den Gesamtoutput als eindimensionale Grosse angeben zu konnen Hierzu werden die Guter zu Marktpreisen bewertet sofern solche existieren Guter fur die es keine Marktpreise gibt werden zu Herstellungskosten bewertet Des Weiteren werden beim Output reine Preisveranderungen mit Hilfe von Preisbereinigungsverfahren herausgerechnet Eine Methode ist etwa das Rechnen in konstanten Preisen eines Basisjahres Das gleiche Bewertungsproblem ergibt sich auch bei dem Produktionsfaktor Kapital da sich der Kapitalstock aus verschiedenen Gutern zusammensetzt Beim Produktionsfaktor Arbeit wird dagegen auf die physischen Mengen wie Anzahl der Erwerbstatigen oder Anzahl der Arbeitsstunden zuruckgegriffen Partielle FaktorproduktivitatenDie partielle Faktorproduktivitat lasst sich nach den unterschiedlichen Produktionsfaktoren untergliedern Arbeitsproduktivitat AusbringungsmengeEingesetzte Arbeitsstunden displaystyle text Arbeitsproduktivitat frac text Ausbringungsmenge text Eingesetzte Arbeitsstunden Maschinenproduktivitat AusbringungsmengeEingesetzte Maschinenstunden displaystyle text Maschinenproduktivitat frac text Ausbringungsmenge text Eingesetzte Maschinenstunden Materialproduktivitat AusbringungsmengeMaterialeinsatzmenge displaystyle text Materialproduktivitat frac text Ausbringungsmenge text Materialeinsatzmenge Bodenproduktivitat ErntemengeLandflache displaystyle text Bodenproduktivitat frac text Erntemenge text Landflache Bei der Ermittlung der partiellen Faktorproduktivitat wird die Menge der erzeugten Guter ins Verhaltnis zur Einsatzmenge eines bestimmten Produktionsfaktors gesetzt Diese so statistisch gemessenen Produktivitaten kann man nicht ursachlich in dem Sinne verstehen dass etwa eine steigende Arbeitsproduktivitat zeigt dass die Arbeiter fleissiger werden und dass sinkende Kapitalproduktivitat zeigt dass das der zunehmende Kapitaleinsatz immer weniger bringt Vielmehr ist steigende Arbeitsproduktivitat Folge davon dass je Arbeiter immer mehr Produktionsmittel eingesetzt werden Typischerweise steigt deshalb langfristig die Arbeitsproduktivitat wahrend die Kapitalproduktivitat stagniert oder gar zuruckgeht In der neoklassischen Theorie gilt die Annahme dass die Produktionsfaktoren gemass ihrer Produktivitat entlohnt werden was nicht heisst dass dieses auch in der Praxis geschieht Grunde hierfur konnen in Marktversagen oder Externalitaten liegen Mit Hilfe der statistisch gemessenen Produktivitaten kann uberpruft werden ob dieses der Fall ist Arbeitsproduktivitat Hauptartikel Arbeitsproduktivitat Die bekannteste und meistbenutzte Faktorproduktivitat ist die Arbeitsproduktivitat Dies liegt insbesondere daran dass die erforderlichen Daten relativ leicht zu ermitteln sind Die Arbeitsproduktivitat AP displaystyle AP gibt das Verhaltnis aus der mengenmassigen Arbeitsleistung Arbeitsvolumen AL displaystyle AL und dem mengenmassigen Arbeitseinsatz AE displaystyle AE wieder AP ALAE displaystyle AP frac AL AE Sowohl die Ausbringungsmenge AL displaystyle AL als auch die Arbeitseinsatzmenge AE displaystyle AE sind verfugbare Unternehmensdaten die fur Zwecke der Volkswirtschaft aggregiert werden mussen Die volkswirtschaftliche Formel fur die Arbeitsproduktivitat je Arbeitsstunde lautet APi BIPrealArbeitsvolumen BIPrealEt h displaystyle text APi frac BIP mathrm real text Arbeitsvolumen frac BIP mathrm real Et cdot h wobei BIPreal displaystyle BIP mathrm real das reale Bruttoinlandsprodukt Et displaystyle Et die Anzahl Erwerbstatiger und h displaystyle h die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstatigen ist Die volkswirtschaftliche Formel fur die Arbeitsproduktivitat je Erwerbstatigem lautet APi BIPrealEt displaystyle text APi frac BIP mathrm real Et oder AP ErgebnisArbeitsaufwand displaystyle text AP frac text Ergebnis text Arbeitsaufwand Die betriebswirtschaftliche Stundenleistung ergibt sich aus der Gegenuberstellung von Absatzvolumen und geleisteten Arbeitsstunden Stundenleistung AbsatzvolumenArbeitsstunden displaystyle text Stundenleistung frac text Absatzvolumen text Arbeitsstunden Erhoht sich bei konstanten Arbeitsstunden das Absatzvolumen hat sich die produktive Stundenleistung verbessert und umgekehrt Beschaftigtenproduktivitat Gesamtumsatz Anzahl der tatigen Mitarbeiter displaystyle text Beschaftigtenproduktivitat frac text Gesamtumsatz text Anzahl der tatigen Mitarbeiter Dieser Wert gibt an wie sich der Gesamtumsatz pro Mitarbeiter darstellt also wie viel im Durchschnitt der einzelne Mitarbeiter zum Gesamtumsatz beigetragen hat In Deutschland liegt der Durchschnitt dieses Wertes ungefahr bei 50 000 bis 70 000 Euro pro Mitarbeiter Bodenproduktivitat Hauptartikel Bodenproduktivitat Als Bodenproduktivitat wird in der Land und Forstwirtschaft die Produktivitat des Produktionsfaktors Boden bezeichnet Sie ist der auf die Nutzflache bezogene Bodenertrag Die Bodenproduktivitat BP displaystyle BP gibt das Verhaltnis aus Bodenertrag BE displaystyle BE und der dafur erforderlichen Landflache Lf displaystyle Lf wieder BP BELf displaystyle BP frac BE Lf Als Berechnungseinheit dient die Landflache von 1 Hektar Werden auf einer Landflache von 1 Hektar 3 Tonnen Weizen geerntet und auf einer anderen Flache 4 Tonnen im gleichen Zeitraum so weist die letztere eine hohere Bodenproduktivitat auf Kapitalproduktivitat Hauptartikel Kapitalproduktivitat Die Kapitalproduktivitat KP displaystyle KP ist das Verhaltnis zwischen dem gesamtwirtschaftlichen Bruttoinlandsprodukt BIP Yr displaystyle Yr und dem Kapitalstock K displaystyle K KP YrK displaystyle KP frac Yr K Sinkt die Kapitalproduktivitat wurde im Zeitablauf vermehrt Kapital fur die gleiche Produktionsmenge an Gutern und Dienstleistungen eingesetzt so dass der Faktor Arbeit durch grosseren Kapitaleinsatz substituiert wurde wie bei der Automatisierung und umgekehrt Die Addition von verschiedenen Kapitalarten zu einem Gesamtkapitalstock beruht auf zweifelhaften Annahmen die im Zuge der Kapitalkontroverse kritisiert wurden Empirische Befunde Siehe auch Liste der Lander nach Arbeitsproduktivitat OECD Wirtschaftsdaten grafisch dargestellt Laut OECD ist in den OECD Landern also in etwa den Industriestaaten die potenzielle Produktion Produktion bei normaler Auslastung des Kapitalstocks jahresdurchschnittlich von 1983 bis 1992 um 2 9 gestiegen Dieses verlangsamte sich etwas auf jahresdurchschnittlich 2 6 1993 bis 2002 Die Beschaftigung wuchs in diesen angegebenen Zeitraumen jahresdurchschnittlich 2 4 und 1 1 Der Beschaftigungszuwachs hat sich also in der OECD verlangsamt Fur die Arbeitsproduktivitat ergibt sich daraus ungefahr ein Wachstum von 0 5 im ersten und 1 5 im zweiten Zeitabschnitt Das Arbeitsproduktivitatswachstum hat sich demnach beschleunigt Der Kapitalstock wuchs um 3 7 bzw um 3 1 jahresdurchschnittlich also rascher als die Produktion Die Kapitalproduktivitat hat sich demnach vermindert jahresdurchschnittlich um 0 8 1983 bis 1993 und um 0 5 1993 bis 2002 In aller Regel nimmt die Arbeitsproduktivitat mittel und langfristig zu wahrend die Kapitalproduktivitat eher sinkt wie hier in den OECD Landern Eine bemerkenswerte Ausnahme sind die USA fur welche die OECD ein Wachstum der Kapitalproduktivitat 1983 bis 1992 von jahresdurchschnittlich 0 1 und von 1993 bis 2002 von ebenfalls 0 1 angibt Eine langfristig sinkende Kapitalproduktivitat ist problematisch da dies bedeutet dass langfristig die gesamtwirtschaftliche Kapitalrentabilitat Kapitalertrag im Verhaltnis zum Kapitalstock nur gehalten werden kann wenn der Anteil der Arbeitseinkommen am BIP verkleinert wird wobei dieses spatestens dann ein Ende hatte wenn die Lohnquote den Wert null erreicht hatte Totale Faktorproduktivitat Hauptartikel Totale Faktorproduktivitat Die totale Faktorproduktivitat englisch total factor productivity berucksichtigt das Zusammenwirken aller Produktionsfaktoren Sie zeigt das Verhaltnis der Ausbringung zu allen eingesetzten Produktionsfaktoren an und gibt bei der Analyse des Wirtschaftswachstums Auskunft daruber inwieweit technischer Fortschritt eine hohere Ausbringung bei gleichem Faktoreinsatz ermoglicht Bei der Berechnung wird eine konstante Kapazitatsauslastung unterstellt Die totale Faktorproduktivitat TFP displaystyle TFP ergibt sich aus der Gegenuberstellung der Ausbringungsmenge Am displaystyle Am und samtlicher Faktorkosten FK displaystyle FK TFP AmFK displaystyle TFP frac Am FK Die Produktionsfunktion berucksichtigt bei der totalen Faktorproduktivitat das vorhandene Technologieniveau A displaystyle A so dass sich die Ausbringung output nicht nur wegen einer Vermehrung von Arbeit L displaystyle L und Kapital K displaystyle K sondern auch wegen einer Verbesserung der Technologie erhoht Y AF K L displaystyle Y AF K L Bei einem Mehrproduktunternehmen mussen zur Erfassung seiner Gesamtproduktivitat alle Inputs ins Verhaltnis zu allen Outputs gesetzt werden und samtliche Produktgruppen des gesamten Produktionsprogramms erfassen Empirisch lasst sich beobachten dass das Wachstum des Outputs Y displaystyle Y sich nicht nur aus dem Wachstum der Inputs Arbeit L displaystyle L und Kapital K displaystyle K erklaren lasst sondern dass sozusagen ein unerklarlicher Rest ubrig bleibt Dieser Teil der Wachstumsrate von Y displaystyle Y der nicht durch Veranderungen in den Einsatzmengen von L displaystyle L oder K displaystyle K erklart werden kann wird als totale Faktorproduktivitat bezeichnet Sie kann als Mass fur den technischen Fortschritt gedeutet werden der unabhangig vom Einsatz der Produktionsfaktoren fur ein Wachstum des Outputs Y displaystyle Y sorgt Empirische Befunde In einer Studie wurde die Bedeutung von verschiedenen Standortfaktoren fur die totale Faktorproduktivitat einer Region untersucht anhand der Daten von 257 Regionen der EU Fur die Analyse wurden potentiell beeinflussende Eigenschaften der Regionen berucksichtigt wie z B der Spezialisierungsgrad im Bereich verarbeitendes Gewerbe Siedlungsstruktur Populationsdichte und das wirtschaftliche Entwicklungsniveau der Region Den starksten positiven Einfluss auf die totale Faktorproduktivitat einer Region hatten in absteigender Reihenfolge der Anteil der Berufstatigen mit Studienabschluss in kreativen Berufsfeldern z B Natur und Sozialwissenschaften Life Science und Gesundheit Lehrer Ingenieurwesen die Anzahl der angemeldeten Patente je tausend Einwohner als Mass fur das technologische Kapital und die kulturelle Diversitat Einen negativen Einfluss hatten der Spezialisierungsgrad des verarbeitenden Gewerbes und die Jahresdurchschnittstemperatur Grenzproduktivitat Hauptartikel Grenzprodukt Volks und betriebswirtschaftlich interessant ist neben der bisher betrachteten Durchschnittsproduktivitat der Faktoren auch ihre Grenzproduktivitat x ri displaystyle frac partial x partial r i Diese gibt an um wie viel sich der Output erhoht wenn der Faktoreinsatz um eine Einheit steigt bei Konstanz der anderen Faktoren Die Grenzproduktivitat des Faktors Arbeit kann z B daran gemessen werden um welchen Betrag der Output wachst wenn eine zusatzliche Arbeitsstunde geleistet wird Grenzproduktivitaten sind von besonderem Interesse weil sie laut Theorie auf vollkommenen Faktormarkten den Marktpreis fur den Faktor bestimmen In der Regel nach der Wertgrenzproduktivitat WGP Grenzproduktivitat Outputpreis displaystyle text WGP text Grenzproduktivitat cdot text Outputpreis Im Optimum gilt dass das WGP dem Faktorpreis zur Ermittlung der Optimalen Faktoreinsatzmenge entspricht In den meisten Fallen geht man von einer positiven aber abnehmenden Grenzproduktivitat aus d h bei einer Erhohung des Inputs wird der Output ansteigen Die Hohe des Anstiegs wird aber mit steigendem Ausgangsniveau des Inputs geringer vgl Ertragsgesetz Mathematisch kann die Grenzproduktivitat eines Faktors als partielle Ableitung der Produktionsfunktion nach diesem Faktor ermittelt werden Siehe auchBio Flachen Grenzprodukt der Arbeit Grenzprodukt des Kapitals Produktivitatsfortschritt Produktivitatsparadoxon RessourcenproduktivitatWeblinksWikiquote Produktivitat Zitate Andreas Dikow Marktorientiertes Konzept zum Produktivitatsmanagement in produzierenden Unternehmen PDF 1 12 MB Produktivitat Schweizer Bundesamt fur Statistik 2020 Wohlstand durch Produktivitat Deutschland im internationalen Vergleich PDF 331 kB Expertisen und Dokumentationen zur Wirtschafts und Sozialpolitik Friedrich Ebert Stiftung Marz 2009EinzelnachweiseHelmut Weber Rentabilitat Produktivitat und Liquiditat Grossen zur Beurteilung und Steuerung von Unternehmen 1998 S 87 Hans Corsten Produktionswirtschaft 6 Auflage 1996 S 46 f REFA Methodenlehre des Arbeitsstudiums Teil 1 Grundlagen Carl Hanser Munchen 1971 ISBN 3 446 14234 7 S 43 ff Eggert Winter Katrin Alisch Ute Arentzen Gabler Wirtschaftslexikon 2004 S 1018 Gottfried Bombach Probleme der Produktivitatsmessung in Konjunkturpolitik 1959 S 322 Horst Penzkofer Heinz Schmalholz Lothar Scholz Innovation Wachstum und Beschaftigung 1989 S 100 ISBN 9783110119879 Helmut Weber Rentabilitat Produktivitat und Liquiditat Grossen zur Beurteilung und Steuerung von Unternehmen 1998 S 89 f Verlag der Sozialistischen Monatshefte Hrsg Sozialistische Monatshefte Band 1 1919 S 25 BWL Lexikon de Bodenproduktivitat Reinhold Sellien Helmut Sellien Gablers Wirtschafts Lexikon Band 1 1988 Sp 2763 Dieter Brummerhoff Heinrich Lutzel Lexikon der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 2002 S 216 OECD Hrsg Economic Outlook No 77 Juni 2005 Horst Albach Margareta Kulessa Produktivitat in Gunter Renz Johannes Eurich Jorg Hubner Margareta Kulessa Martin Honecker Traugott Jahnichen Hrsg Evangelisches Soziallexikon 2016 o S Charles T Horngren George Foster Srikant M Datar Kostenrechnung Entscheidungsorientierte Perspektive 2001 S 827 N Gregory Mankiw Makrookonomik 2017 S 329 f Frank Schulz Nieswandt Holger Muhlenkamp Ludwig Theuvsen Markus Krajewski Hrsg Offentliche Wirtschaft 2019 S 346 Emanuela Marrocu Raffaele Paci Education or Creativity What Matters Most for Economic Performance In Economic Geography Band 88 Nr 4 Oktober 2012 S 369 401 doi 10 1111 j 1944 8287 2012 01161 x wiley com abgerufen am 19 Juni 2019 Normdaten Sachbegriff GND 4047364 8 GND Explorer lobid OGND AKS

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