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Präzessionsbewegung

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Die Präzession bezeichnet die Richtungsänderung, die die Rotationsachse eines rotierenden Körpers (Kreisel) ausführt, wenn eine äußere Kraft ein Drehmoment senkrecht zu dieser Achse ausübt. Dabei beschreibt die Rotationsachse einen Umlauf auf dem Mantel eines gedachten Kegels mit fester Kegelachse. Anschaulich zeigt sich die Präzession beim Tischkreisel, der trotz Schiefstellung nicht umkippt, solange er – schnell genug – rotiert.

Speziell in der Astronomie ist mit Präzession die Richtungsänderung der Erdachse gemeint, die eine Folge der Massenanziehung des Mondes und der Sonne in Verbindung mit der Abweichung der Erdfigur von der Kugelform ist.

Die Erdachse beschreibt dabei in guter Näherung einen Kegel, dessen Achse rechtwinklig auf der Ebene der Ekliptik steht; der halbe Öffnungswinkel des Kegels ist gleich der Schiefe der Ekliptik von etwa 23,5°, und die Umlaufdauer beträgt ca. 25.800 Jahre. Damit dreht sich zugleich auch die Ebene des Äquators, auf der die Erdachse stets rechtwinklig steht, so dass die Richtung des Frühlingspunktes, in der sich der Äquator mit der Ekliptik schneidet, in der Ekliptik um rund 50″ pro Jahr voranschreitet. Daraus leitet sich die Bezeichnung Präzession (lateinisch für ‚Voranschreiten‘) her.

Grundlagen

Übt man auf einen rotierenden Kreisel ein Drehmoment aus, so weicht der Kreisel stets senkrecht zu der Richtung aus, die man erwarten würde, wenn der Kreisel nicht rotieren würde. Kurz als Merksatz formuliert: „Kreiselachse jagt Momentvektor.“ Bei einem konstant einwirkenden Drehmoment ergibt sich die oben genannte Präzession.

Nachfolgend wird der Zusammenhang zwischen der Winkelgeschwindigkeit der Präzessionsbewegung der Drehachse eines schweren Kreisels und der Winkelgeschwindigkeit seiner Eigenrotation hergeleitet.

Es sei ein rotierender symmetrischer Tischkreisel angenommen, der schräg steht. Aufgrund seiner Masse wirkt auf den Schwerpunkt des Kreisels die Gewichtskraft F→g=mg→{\displaystyle {\vec {F}}_{g}=m{\vec {g}}} und eine gleich große entgegengerichtete Kraft am Auflagepunkt. Für den Betrag des daraus resultierenden Drehmoments M→=r→×F→g{\displaystyle {\vec {M}}={\vec {r}}\times {\vec {F}}_{g}} gilt

M=|r→×F→g|=mgrsin⁡α{\displaystyle M=|{\vec {r}}\times {\vec {F}}_{g}|=m\,g\,r\,\sin \alpha }.

Dabei gibt α{\textstyle \alpha } den Winkel zwischen Rotationsachse und Schwerkraft an, r ist der Abstand zwischen Auflagepunkt und Schwerpunkt des Kreisels sowie m die Masse und g die Erdbeschleunigung.

Es ist bekannt, dass schief stehende Kreisel den charakteristischen Präzessionskegel mit der Kegelachse längs der Schwerkraft überstreichen. Bei einem symmetrischen Kreisel liegen Rotationsachse, Figurenachse und Drehimpuls parallel und kreisen alle mit derselben Winkelgeschwindigkeit um eine Kegelachse, die parallel zur Präzessionsfrequenz ω→P{\textstyle {\vec {\omega }}_{\text{P}}} und antiparallel zur Schwerkraft ausgerichtet ist. Die zeitliche Änderung des um ω→P{\textstyle {\vec {\omega }}_{\text{P}}} kreisenden Drehimpulses L→{\displaystyle {\vec {L}}} ist gegeben durch (siehe Zeitableitung in beschleunigtem Bezugssystem)

dL→dt=ω→P×L→.{\displaystyle {\frac {\mathrm {d} {\vec {L}}}{\mathrm {d} t}}={\vec {\omega }}_{\text{P}}\times {\vec {L}}.}

Nach dem Drallsatz muss dieses gleich dem äußeren Drehmoment M→=r→×F→g{\displaystyle {\vec {M}}={\vec {r}}\times {\vec {F}}_{g}} sein, d. h. für die Beträge muss entsprechend gelten |ω→P×L→|=|r→×F→g|{\displaystyle |{\vec {\omega }}_{\text{P}}\times {\vec {L}}|=|{\vec {r}}\times {\vec {F}}_{g}|}. Mit |ω→P×L→|=LωPsin⁡α{\displaystyle |{\vec {\omega }}_{\text{P}}\times {\vec {L}}|=L\,\omega _{\text{P}}\,\sin \alpha } folgt durch Umstellen

LωPsin⁡α=mgrsin⁡α⇔ωP=mgrL=mgrISωS.{\displaystyle {\begin{aligned}L\,\omega _{\text{P}}\,\sin \alpha &=m\,g\,r\,\sin \alpha \\\Leftrightarrow \omega _{\text{P}}&={\frac {m\,g\,r}{L}}\\&={\frac {m\,g\,r}{I_{\text{S}}\,\omega _{\text{S}}}}.\end{aligned}}}

Dabei stellt IS das Trägheitsmoment dar und ωS die Winkelgeschwindigkeit des Kreisels. Diese Formel gilt näherungsweise für ωS≫ωP{\displaystyle \omega _{\text{S}}\gg \omega _{\text{P}}}.

Die resultierende Winkeländerung pro Zeit wird bei der Rotation der Erde als Präzessionskonstante bezeichnet.

Die Präzession kann intuitiv unter Berücksichtigung des Quadratradmodells verstanden werden. Angenommen, wir ersetzen den Reifen eines sich drehenden und präzedierenden Rades (des Kreisels), das an einem der Enden seiner Rotationsachse aufgehängt ist, durch den Fluss einer idealen, schweren und inkompressiblen Flüssigkeit mit Stromlinien, die genau parallel zum Reifen verlaufen. Auf diese Weise können wir den gleichen Drehimpuls wie mit einem sich drehenden Rad erzeugen, während die Strömungsschleife in die Form eines Quadrats (oder eines leicht gebogenen Quadrats) gebracht werden kann. Die absolute Geschwindigkeit der Strömung ist im unteren Quadratradsegment höher als im oberen Quadratradsegment, da sich im unteren Segment die Geschwindigkeit der Präzession und der Strömung addieren, während sie sich im oberen Segment subtrahieren. Daher haben die Zentripetalkräfte, die das Fluid auf der gekrümmten Flugbahn halten, einen größeren Wert im unteren und einen kleineren Wert im oberen Segment. Das Drehmoment, das „den Kreisel schweben lässt“, entsteht durch die Gegenkräfte der Zentripetalkräfte.

Präzession der Erdachse

Prinzip und Beschreibung

Die Erde hat keine exakte Kugelform, sondern infolge ihrer Rotation annähernd die Form eines abgeplatteten Ellipsoids (Erdellipsoid): Der Äquatorradius ist um rund ein Dreihundertstel oder 21,4 km größer als die Entfernung der Pole vom Erdmittelpunkt. Dieser Äquatorwulst (englisch equatorial bulge) bewirkt, dass die Gezeitenkräfte von Mond und Sonne ein Drehmoment erzeugen, das die Erdachse aufzurichten versucht und zur Präzession der Erdachse führt (lunisolare Präzession, in der Zeichnung mit P markiert).

Die Erdachse vollführt dadurch einen Kegelumlauf um eine Achse, die rechtwinklig auf der Ebene der Ekliptik steht. Der (nahezu) konstante Winkel zwischen der Erdachse und der Achse des Kegels ist die Schiefe der Ekliptik; er beträgt derzeit etwa 23,44°. Ein voller Umlauf dieser Präzessionsbewegung der Erdachse dauert etwa 25.700 bis 25.850 Jahre. Dieser Zeitraum wird Zyklus der Präzession (auch Platonisches Jahr) genannt und durch die Präzessionskonstante beschrieben.

Auch die Ebene der Mondbahn, die gegenüber der Ebene der Ekliptik um rund 5° geneigt ist, weist eine Präzessionsbewegung auf; das heißt, ihr Normalenvektor beschreibt einen Kegelumlauf um den Normalenvektor der Ekliptik. Die dadurch verursachte Änderung des Drehmoments hat ebenfalls eine Auswirkung auf die Richtungsänderung der Erdachse: Dem kegelförmigen Präzessionsumlauf überlagert sich eine periodische Abweichung mit einer Amplitude von 9,2″ und einer Periode von 18,6 Jahren (siehe auch Mondbahn / Drehung der Knotenlinie). Diese nickende Bewegung der Erdachse heißt Nutation; in der Zeichnung ist sie mit N bezeichnet. Daneben gibt es noch weitere Nutationsanteile mit kürzeren Perioden und Amplituden unter 1″. (Der hier verwendete astronomische Begriff der Nutation ist nicht identisch mit dem in der Mechanik verwendeten Begriff der Nutation in der Kreiseltheorie.)

Auswirkungen

Zusammen mit dem Kegelumlauf der Erdachse dreht sich auch die zur Erdachse rechtwinklig liegende Ebene des Äquators. Dabei dreht sich die zum Frühlingspunkt gerichtete Gerade, in der sich der Äquator mit der Ekliptik unter dem Winkel von derzeit etwa 23,44° schneidet, auf der Ekliptik mit derselben Umlaufdauer von rund 25.800 Jahren im Uhrzeigersinn (bei Betrachtung aus der Richtung des nördlichen Poles). Seine Winkelgeschwindigkeit von 360° in 25.800 Jahren oder rund 50″ pro Jahr ist die Präzessionskonstante.

Veränderliche Sternörter

Der Frühlingspunkt bzw. die durch ihn bestimmte Äquinoktiallinie ist eine Bezugsachse sowohl des äquatorialen als auch des ekliptikalen Koordinatensystems. Infolge der Präzession ändern sich somit allmählich die räumlichen Orientierungen dieser beiden Koordinatensysteme und damit auch die auf das äquatoriale System bezogenen Koordinaten der Fixsterne. Dieser Effekt ist schon seit über zweitausend Jahren bekannt. Der griechische Astronom Hipparchos verglich etwa um 150 v. Chr. die Sternörter seines neu gemessenen Kataloges mit den Daten aus mehrere hundert Jahre alten Aufzeichnungen und stellte Unterschiede fest. Die Babylonier dürften das Phänomen der Präzession schon etwa 170 Jahre früher als Hipparchos entdeckt haben. Jedoch hat erst Nikolaus Kopernikus im 16. Jahrhundert die Neigung der Erdachse und ihre Bewegung als Ursache für die Verschiebung des Frühlingspunkts erkannt.

Definition eines Jahres

Die Präzession der Erdachse wirkt sich auch auf die Definition eines Jahres aus. Allgemein versteht man unter einem Jahr den Zeitraum, in dem die in der Ekliptik umlaufende Gerade von der Sonne zur Erde (oder von der Erde zur Sonne) ihre Richtung um 360° ändert (gegen den Uhrzeigersinn, bei Betrachtung aus der Richtung des nördlichen Poles).

  • Beim siderischen Jahr wird diese Richtungsänderung auf eine Bezugsachse bezogen, die sich nicht entlang der Ekliptik bewegt.
  • Beim tropischen Jahr ist die Bezugsachse dagegen der Frühlingspunkt, der sich aufgrund der Präzession der Erdachse mit einer Winkelgeschwindigkeit von 50″ pro Jahr im Uhrzeigersinn auf der Ekliptik verlagert.

Daher ist der zurückzulegende Winkel für die Gerade von der Erde zur Sonne relativ zum Frühlingspunkt etwas geringer und damit ein tropisches Jahr etwas kürzer als ein siderisches Jahr.

Weil der Frühlingspunkt innerhalb von 25.800 Jahren einen Umlauf von 360° ausführt, ist in diesem Zeitraum die Anzahl der Umläufe der Geraden von der Erde zur Sonne relativ zum Frühlingspunkt um 1 größer als relativ zu einer festen Bezugsachse. Die Differenz zwischen einem tropischen und einem siderischen Jahr summiert sich also in 25.800 Jahren zu einem ganzen Jahr; folglich ist ein tropisches Jahr um ein 25.800stel Jahr ≈ 20 Minuten kürzer als ein siderisches Jahr.

Für die Jahreszeiten auf der Erde ist nicht die Richtung der Sonne in Bezug auf ein absolut festliegendes Koordinatensystem, sondern in Bezug auf das äquatoriale Koordinatensystem maßgeblich, dessen polare Achse die präzedierende Erdachse ist; so ist etwa der Frühlingsanfang immer dann, wenn die Sonne in der Richtung des Frühlingspunktes steht, ungeachtet dessen, dass dieser sich langsam bewegt. Deshalb ist das Kalenderjahr durch die geltende Schaltjahrsregelung so festgelegt, dass es sich im langfristigen Mittel gut an das tropische Jahr anpasst.

Verschiedene Sterne als Polstern

Gegenwärtig zeigt die Erdachse fast genau in Richtung des hellsten Sterns im Sternbild Kleiner Bär (α UMi), der daher auch Polarstern oder Polaris genannt wird. Als Folge der Erdrotation dreht sich der Himmel scheinbar und Polaris beschreibt während eines siderischen Tages von knapp 24 Stunden wie alle anderen Fixsterne einen Kreis um den nördlichen Himmelspol, allerdings einen sehr kleinen. Doch ändert sich dessen Durchmesser im Laufe der Zeit, da sich die Lage der Erdachse und mit ihr eines Himmelpols infolge der Präzession verändert.

In etwa 13.000 Jahren wird der nördliche Himmelspol sich von Polaris ziemlich weit entfernt haben und nahe einem anderen hellen Stern liegen, der Wega als dem hellsten Stern im Sternbild Leier (α Lyr). Dieser Stern wird dann ungefähr auf den nördlichen Himmelspol zeigen und damit als Polstern dienen können. Von den derzeit zirkumpolaren Sternen werden einige von Mitteleuropa aus nicht mehr jede Nacht beobachtbar sein. Weitere 13.000 Jahre später wird der nördliche Himmelspol wieder nahe bei Polaris liegen. Eingezeichnet auf einer Sternkarte beschreiben diese präzessionsbedingten Verlagerungen des Himmelspols einen Kreis um den Ekliptikpol, sofern die Schiefe der Ekliptik in etwa gleich bleibt.

Einfluss auf die Kaltzeiten?

Im Rahmen der Milanković-Zyklen gibt es einen Einfluss der Präzession auf die Eiszeiten, über dessen Ausmaß aber noch Unklarheit herrscht.

Siehe auch

  • Reguläre Präzession
  • Pseudoreguläre Präzession
  • Griolische Präzession
  • Thomas-Präzession
  • Larmorpräzession

Weblinks

Commons: Präzession – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Präzession der Erdachse in der Astronomie-Bibliothek auf Astronomie.de
  • Präzession eines seitlich von seinem Schwerpunkt aufgehängten rotierenden Rades
  • animierte Java-Simulation des einseitig unterstützten Kreisels mit sämtlichen Parametern (Anfangsbedingungen, Präzession, Nutation, Reibung am Aufstandspunkt, Reibung in der Kreiselachse)
  • Video: Präzession eines rotierenden Rades. Institut für den Wissenschaftlichen Film (IWF) 2003, zur Verfügung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek (TIB), doi:10.3203/IWF/C-14828.

Einzelnachweise

  1. Péter Hantz, Zsolt I. Lázár: Precession intuitively explained. In: Frontiers in Physics. 7. Jahrgang, 2019, doi:10.3389/fphy.2019.00005 (frontiersin.org). 
  2. Nicolaus Copernicus: De revolutionibus orbium coelestium, 3. Buch, Kapitel 1
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4273710-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85106202 | NDL: 00570022

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 11 Jul 2025 / 01:29

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Die Prazession bezeichnet die Richtungsanderung die die Rotationsachse eines rotierenden Korpers Kreisel ausfuhrt wenn eine aussere Kraft ein Drehmoment senkrecht zu dieser Achse ausubt Dabei beschreibt die Rotationsachse einen Umlauf auf dem Mantel eines gedachten Kegels mit fester Kegelachse Anschaulich zeigt sich die Prazession beim Tischkreisel der trotz Schiefstellung nicht umkippt solange er schnell genug rotiert source source source source source Prazession eines Kreisels Speziell in der Astronomie ist mit Prazession die Richtungsanderung der Erdachse gemeint die eine Folge der Massenanziehung des Mondes und der Sonne in Verbindung mit der Abweichung der Erdfigur von der Kugelform ist Die Erdachse beschreibt dabei in guter Naherung einen Kegel dessen Achse rechtwinklig auf der Ebene der Ekliptik steht der halbe Offnungswinkel des Kegels ist gleich der Schiefe der Ekliptik von etwa 23 5 und die Umlaufdauer betragt ca 25 800 Jahre Damit dreht sich zugleich auch die Ebene des Aquators auf der die Erdachse stets rechtwinklig steht so dass die Richtung des Fruhlingspunktes in der sich der Aquator mit der Ekliptik schneidet in der Ekliptik um rund 50 pro Jahr voranschreitet Daraus leitet sich die Bezeichnung Prazession lateinisch fur Voranschreiten her GrundlagenKippen eines Kreisels Drehmoment t W wP Ubt man auf einen rotierenden Kreisel ein Drehmoment aus so weicht der Kreisel stets senkrecht zu der Richtung aus die man erwarten wurde wenn der Kreisel nicht rotieren wurde Kurz als Merksatz formuliert Kreiselachse jagt Momentvektor Bei einem konstant einwirkenden Drehmoment ergibt sich die oben genannte Prazession Nachfolgend wird der Zusammenhang zwischen der Winkelgeschwindigkeit der Prazessionsbewegung der Drehachse eines schweren Kreisels und der Winkelgeschwindigkeit seiner Eigenrotation hergeleitet Tischkreisel Drehmoment t Gewichtskraft Fg Auflagekraft Fg Es sei ein rotierender symmetrischer Tischkreisel angenommen der schrag steht Aufgrund seiner Masse wirkt auf den Schwerpunkt des Kreisels die Gewichtskraft F g mg displaystyle vec F g m vec g und eine gleich grosse entgegengerichtete Kraft am Auflagepunkt Fur den Betrag des daraus resultierenden Drehmoments M r F g displaystyle vec M vec r times vec F g gilt M r F g mgrsin a displaystyle M vec r times vec F g m g r sin alpha Dabei gibt a textstyle alpha den Winkel zwischen Rotationsachse und Schwerkraft an r ist der Abstand zwischen Auflagepunkt und Schwerpunkt des Kreisels sowie m die Masse und g die Erdbeschleunigung Es ist bekannt dass schief stehende Kreisel den charakteristischen Prazessionskegel mit der Kegelachse langs der Schwerkraft uberstreichen Bei einem symmetrischen Kreisel liegen Rotationsachse Figurenachse und Drehimpuls parallel und kreisen alle mit derselben Winkelgeschwindigkeit um eine Kegelachse die parallel zur Prazessionsfrequenz w P textstyle vec omega text P und antiparallel zur Schwerkraft ausgerichtet ist Die zeitliche Anderung des um w P textstyle vec omega text P kreisenden Drehimpulses L displaystyle vec L ist gegeben durch siehe Zeitableitung in beschleunigtem Bezugssystem dL dt w P L displaystyle frac mathrm d vec L mathrm d t vec omega text P times vec L Nach dem Drallsatz muss dieses gleich dem ausseren Drehmoment M r F g displaystyle vec M vec r times vec F g sein d h fur die Betrage muss entsprechend gelten w P L r F g displaystyle vec omega text P times vec L vec r times vec F g Mit w P L LwPsin a displaystyle vec omega text P times vec L L omega text P sin alpha folgt durch Umstellen LwPsin a mgrsin a wP mgrL mgrISwS displaystyle begin aligned L omega text P sin alpha amp m g r sin alpha Leftrightarrow omega text P amp frac m g r L amp frac m g r I text S omega text S end aligned Dabei stellt IS das Tragheitsmoment dar und wS die Winkelgeschwindigkeit des Kreisels Diese Formel gilt naherungsweise fur wS wP displaystyle omega text S gg omega text P Die resultierende Winkelanderung pro Zeit wird bei der Rotation der Erde als Prazessionskonstante bezeichnet Quadratradmodell FZP Zentripetalkraft R Gegenkraft der Zentripetalkraft vlab Flussgeschwindigkeit im Laborsystem Die Prazession kann intuitiv unter Berucksichtigung des Quadratradmodells verstanden werden Angenommen wir ersetzen den Reifen eines sich drehenden und prazedierenden Rades des Kreisels das an einem der Enden seiner Rotationsachse aufgehangt ist durch den Fluss einer idealen schweren und inkompressiblen Flussigkeit mit Stromlinien die genau parallel zum Reifen verlaufen Auf diese Weise konnen wir den gleichen Drehimpuls wie mit einem sich drehenden Rad erzeugen wahrend die Stromungsschleife in die Form eines Quadrats oder eines leicht gebogenen Quadrats gebracht werden kann Die absolute Geschwindigkeit der Stromung ist im unteren Quadratradsegment hoher als im oberen Quadratradsegment da sich im unteren Segment die Geschwindigkeit der Prazession und der Stromung addieren wahrend sie sich im oberen Segment subtrahieren Daher haben die Zentripetalkrafte die das Fluid auf der gekrummten Flugbahn halten einen grosseren Wert im unteren und einen kleineren Wert im oberen Segment Das Drehmoment das den Kreisel schweben lasst entsteht durch die Gegenkrafte der Zentripetalkrafte Prazession der ErdachsePrinzip und Beschreibung Gezeitenkrafte von Mond und Sonne rot auf ErdellipsoidPrazessions bewegung P der Erdachse R mit stark uberzeichneter Nutation N Die Erde hat keine exakte Kugelform sondern infolge ihrer Rotation annahernd die Form eines abgeplatteten Ellipsoids Erdellipsoid Der Aquatorradius ist um rund ein Dreihundertstel oder 21 4 km grosser als die Entfernung der Pole vom Erdmittelpunkt Dieser Aquatorwulst englisch equatorial bulge bewirkt dass die Gezeitenkrafte von Mond und Sonne ein Drehmoment erzeugen das die Erdachse aufzurichten versucht und zur Prazession der Erdachse fuhrt lunisolare Prazession in der Zeichnung mit P markiert Die Erdachse vollfuhrt dadurch einen Kegelumlauf um eine Achse die rechtwinklig auf der Ebene der Ekliptik steht Der nahezu konstante Winkel zwischen der Erdachse und der Achse des Kegels ist die Schiefe der Ekliptik er betragt derzeit etwa 23 44 Ein voller Umlauf dieser Prazessionsbewegung der Erdachse dauert etwa 25 700 bis 25 850 Jahre Dieser Zeitraum wird Zyklus der Prazession auch Platonisches Jahr genannt und durch die Prazessionskonstante beschrieben Auch die Ebene der Mondbahn die gegenuber der Ebene der Ekliptik um rund 5 geneigt ist weist eine Prazessionsbewegung auf das heisst ihr Normalenvektor beschreibt einen Kegelumlauf um den Normalenvektor der Ekliptik Die dadurch verursachte Anderung des Drehmoments hat ebenfalls eine Auswirkung auf die Richtungsanderung der Erdachse Dem kegelformigen Prazessionsumlauf uberlagert sich eine periodische Abweichung mit einer Amplitude von 9 2 und einer Periode von 18 6 Jahren siehe auch Mondbahn Drehung der Knotenlinie Diese nickende Bewegung der Erdachse heisst Nutation in der Zeichnung ist sie mit N bezeichnet Daneben gibt es noch weitere Nutationsanteile mit kurzeren Perioden und Amplituden unter 1 Der hier verwendete astronomische Begriff der Nutation ist nicht identisch mit dem in der Mechanik verwendeten Begriff der Nutation in der Kreiseltheorie Auswirkungen Zusammen mit dem Kegelumlauf der Erdachse dreht sich auch die zur Erdachse rechtwinklig liegende Ebene des Aquators Dabei dreht sich die zum Fruhlingspunkt gerichtete Gerade in der sich der Aquator mit der Ekliptik unter dem Winkel von derzeit etwa 23 44 schneidet auf der Ekliptik mit derselben Umlaufdauer von rund 25 800 Jahren im Uhrzeigersinn bei Betrachtung aus der Richtung des nordlichen Poles Seine Winkelgeschwindigkeit von 360 in 25 800 Jahren oder rund 50 pro Jahr ist die Prazessionskonstante Veranderliche Sternorter Der Fruhlingspunkt bzw die durch ihn bestimmte Aquinoktiallinie ist eine Bezugsachse sowohl des aquatorialen als auch des ekliptikalen Koordinatensystems Infolge der Prazession andern sich somit allmahlich die raumlichen Orientierungen dieser beiden Koordinatensysteme und damit auch die auf das aquatoriale System bezogenen Koordinaten der Fixsterne Dieser Effekt ist schon seit uber zweitausend Jahren bekannt Der griechische Astronom Hipparchos verglich etwa um 150 v Chr die Sternorter seines neu gemessenen Kataloges mit den Daten aus mehrere hundert Jahre alten Aufzeichnungen und stellte Unterschiede fest Die Babylonier durften das Phanomen der Prazession schon etwa 170 Jahre fruher als Hipparchos entdeckt haben Jedoch hat erst Nikolaus Kopernikus im 16 Jahrhundert die Neigung der Erdachse und ihre Bewegung als Ursache fur die Verschiebung des Fruhlingspunkts erkannt Definition eines Jahres Die Prazession der Erdachse wirkt sich auch auf die Definition eines Jahres aus Allgemein versteht man unter einem Jahr den Zeitraum in dem die in der Ekliptik umlaufende Gerade von der Sonne zur Erde oder von der Erde zur Sonne ihre Richtung um 360 andert gegen den Uhrzeigersinn bei Betrachtung aus der Richtung des nordlichen Poles Beim siderischen Jahr wird diese Richtungsanderung auf eine Bezugsachse bezogen die sich nicht entlang der Ekliptik bewegt Beim tropischen Jahr ist die Bezugsachse dagegen der Fruhlingspunkt der sich aufgrund der Prazession der Erdachse mit einer Winkelgeschwindigkeit von 50 pro Jahr im Uhrzeigersinn auf der Ekliptik verlagert Daher ist der zuruckzulegende Winkel fur die Gerade von der Erde zur Sonne relativ zum Fruhlingspunkt etwas geringer und damit ein tropisches Jahr etwas kurzer als ein siderisches Jahr Weil der Fruhlingspunkt innerhalb von 25 800 Jahren einen Umlauf von 360 ausfuhrt ist in diesem Zeitraum die Anzahl der Umlaufe der Geraden von der Erde zur Sonne relativ zum Fruhlingspunkt um 1 grosser als relativ zu einer festen Bezugsachse Die Differenz zwischen einem tropischen und einem siderischen Jahr summiert sich also in 25 800 Jahren zu einem ganzen Jahr folglich ist ein tropisches Jahr um ein 25 800stel Jahr 20 Minuten kurzer als ein siderisches Jahr Fur die Jahreszeiten auf der Erde ist nicht die Richtung der Sonne in Bezug auf ein absolut festliegendes Koordinatensystem sondern in Bezug auf das aquatoriale Koordinatensystem massgeblich dessen polare Achse die prazedierende Erdachse ist so ist etwa der Fruhlingsanfang immer dann wenn die Sonne in der Richtung des Fruhlingspunktes steht ungeachtet dessen dass dieser sich langsam bewegt Deshalb ist das Kalenderjahr durch die geltende Schaltjahrsregelung so festgelegt dass es sich im langfristigen Mittel gut an das tropische Jahr anpasst Verschiedene Sterne als Polstern Gegenwartig zeigt die Erdachse fast genau in Richtung des hellsten Sterns im Sternbild Kleiner Bar a UMi der daher auch Polarstern oder Polaris genannt wird Als Folge der Erdrotation dreht sich der Himmel scheinbar und Polaris beschreibt wahrend eines siderischen Tages von knapp 24 Stunden wie alle anderen Fixsterne einen Kreis um den nordlichen Himmelspol allerdings einen sehr kleinen Doch andert sich dessen Durchmesser im Laufe der Zeit da sich die Lage der Erdachse und mit ihr eines Himmelpols infolge der Prazession verandert In etwa 13 000 Jahren wird der nordliche Himmelspol sich von Polaris ziemlich weit entfernt haben und nahe einem anderen hellen Stern liegen der Wega als dem hellsten Stern im Sternbild Leier a Lyr Dieser Stern wird dann ungefahr auf den nordlichen Himmelspol zeigen und damit als Polstern dienen konnen Von den derzeit zirkumpolaren Sternen werden einige von Mitteleuropa aus nicht mehr jede Nacht beobachtbar sein Weitere 13 000 Jahre spater wird der nordliche Himmelspol wieder nahe bei Polaris liegen Eingezeichnet auf einer Sternkarte beschreiben diese prazessionsbedingten Verlagerungen des Himmelspols einen Kreis um den Ekliptikpol sofern die Schiefe der Ekliptik in etwa gleich bleibt Einfluss auf die Kaltzeiten Im Rahmen der Milankovic Zyklen gibt es einen Einfluss der Prazession auf die Eiszeiten uber dessen Ausmass aber noch Unklarheit herrscht Siehe auchRegulare Prazession Pseudoregulare Prazession Griolische Prazession Thomas Prazession LarmorprazessionWeblinksCommons Prazession Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Prazession der Erdachse in der Astronomie Bibliothek auf Astronomie de Prazession eines seitlich von seinem Schwerpunkt aufgehangten rotierenden Rades animierte Java Simulation des einseitig unterstutzten Kreisels mit samtlichen Parametern Anfangsbedingungen Prazession Nutation Reibung am Aufstandspunkt Reibung in der Kreiselachse Video Prazession eines rotierenden Rades Institut fur den Wissenschaftlichen Film IWF 2003 zur Verfugung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek TIB doi 10 3203 IWF C 14828 EinzelnachweisePeter Hantz Zsolt I Lazar Precession intuitively explained In Frontiers in Physics 7 Jahrgang 2019 doi 10 3389 fphy 2019 00005 frontiersin org Nicolaus Copernicus De revolutionibus orbium coelestium 3 Buch Kapitel 1Normdaten Sachbegriff GND 4273710 2 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85106202 NDL 00570022

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