Die Esskultur im römischen Reich umfasst eine Epoche vom 6 Jahrhundert v Chr bis zum 5 Jahrhundert n Chr und damit mehr
Römische Esskultur

Die Esskultur im römischen Reich umfasst eine Epoche vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. und damit mehr als 1000 Jahre. Zählt man das Oströmische Reich mit hinzu, kommt man sogar auf über 2000 Jahre. Im Laufe dieser langen Zeit änderten sich die kulinarischen Sitten erheblich, erst unter dem Einfluss der griechischen Kultur, dann mit den sich wandelnden Gebräuchen der frühen Königszeit über die 500 Jahre währende Phase der Republik bis hin zur Kaiserzeit. Zudem beeinflussten zeitweise die starke Ausdehnung des römischen Reiches und die Einverleibung von Techniken und Sitten aus den Provinzen die Esskultur.
Die Speisen der Armen und die der Herrschenden unterschieden sich anfangs nur wenig, mit der Zeit und zunehmender Macht jedoch immer mehr. Auch ihre Esskulturen waren sehr verschieden.
Mahlzeiten
Ursprünglich wurde morgens ein Frühstück, das ientaculum oder auch iantaculum, am Nachmittag die Hauptmahlzeit des Tages, die cena, und abends die vesperna eingenommen.
Unter dem Einfluss griechischer Sitten, aber auch durch den zunehmenden Gebrauch importierter Waren wurde die cena üppiger und auch erst am späteren Nachmittag eingenommen. Es wurde ein zweites Frühstück zur frühen Mittagszeit, das prandium, üblich. Die vesperna entfiel ganz.
Bei den niederen Klassen hielt sich jedoch die alte Einteilung, die den Bedürfnissen körperlich arbeitender Menschen eher entspricht.
Ientaculum (Frühstück)
Ursprünglich wurden brotartige Fladen aus Spelt (Dinkel) mit etwas Salz verzehrt, bei den Wohlhabenden auch Eier, Käse und Honig. Hierzu gab es Milch und Obst. Gerne wurde zum Brot auch Moretum, eine Art Kräuterkäse, gegessen.
Seit der Kaiserzeit bzw. dem Beginn unserer Zeitrechnung gab es Brot aus Weizen und mit der Zeit immer vielfältigere Backwaren, die die einfachen Fladen ablösten.
Prandium (Mittagessen)
Das Prandium kann man auch als leichtes Mittagessen bzw. als Zwischenmahlzeit ansehen. Gegessen wurden größtenteils kalte Speisen, wie Schinken, Brot, Oliven, Eier, Nüsse, Feigen, Pilze, Käse, Früchte (Datteln). Das prandium war reichhaltiger als das eigentliche Frühstück, aber für die Römer nicht von zentraler Bedeutung. Wesentlich wichtiger war die cena.
Cena (Abendessen/Hauptmahlzeit)
In der Oberklasse, die nicht körperlich arbeitete, wurde es üblich, alle Verpflichtungen des Tages im Laufe des Vormittags zu erledigen. Nach dem prandium wurden die letzten städtischen Besorgungen abgeschlossen, dann kam der Badbesuch, und etwa um 16 Uhr wurde mit der cena begonnen. Diese Mahlzeit zog sich dann oft sehr lange hin. Häufig wurde anschließend noch eine comissatio, ein Trinkgelage, begangen.
In der Königszeit und frühen Republik, aber auch später noch für die arbeitenden Schichten bestand die cena im Wesentlichen aus einem Getreidebrei, der puls (oder pulmentum). Die einfachste Version bestand aus Spelt (Dinkel), Wasser, Salz und Fett, etwas edler mit Öl, dazu gab es vielleicht etwas Gemüse. Die Wohlhabenden aßen ihre puls mit Eiern, Käse und Honig. Nur gelegentlich kam auch Fleisch oder Fisch dazu. Als Nachfahre kann die Polenta angesehen werden.
Im Laufe der republikanischen Zeit entwickelte sich die cena zu einer zweiteiligen Mahlzeit aus einem Hauptgericht und einer Nachspeise mit Obst und Meeresfrüchten. Gegen Ende der Republik war dann eine Dreiteilung in Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise üblich.
Auch bis ins spätere Mittelalter wurde mit cena das Abendessen bzw. das Nachtmahl bezeichnet. In Spanien und Italien wird das Abendessen immer noch als cena bezeichnet.
Tischkultur
Ab ca. 350 v. Chr. hatten griechische Sitten die Kultur der wohlhabenden Römer stark beeinflusst. Wachsender Wohlstand führte außerdem zu immer ausgedehnteren und raffinierteren Mahlzeiten. Die eigentliche Nahrung stand dabei nicht im Vordergrund, im Gegenteil, je nährstoffärmer die Speisen nach damaliger Auffassung waren, umso geeigneter schienen sie den Gourmets ihrer Zeit. Auch wurde sehr viel Wert auf gute Verdaulichkeit, ja sogar abführende Wirkung gelegt.
Bei Tisch trug man bequeme Kleidung, die vestis cenatoria, und gespeist wurde in einem speziellen Esszimmer, das später triclinium genannt wurde. Hier lag man bei Tisch auf einem speziellen Speisesofa, dem lectus triclinaris. Um den Tisch, die mensa, wurden drei dieser lecti hufeisenförmig aufgestellt, und maximal drei Personen, vor der Kaiserzeit ausschließlich Männer, konnten pro lectus liegen. Die Köpfe waren dabei dem Tisch zugewandt, der linke Ellenbogen lastete auf einem Kissen und die Füße lagen an der Außenseite des Speisesofas. Auf diese Weise konnten höchstens neun Personen an einem Tisch gemeinsam essen. Die sittsame Dame des Hauses oder weitere Gäste sowie die Gefolgschaft mussten auf Stühlen sitzen, Sklaven oft sogar die ganze Zeit stehen. Halbkreisförmige Speisesofas, die Stibadium genannt wurden, fanden zunächst im Freien Verwendung. In der Spätantike wurden diese auch in Innenräumen verwendet.
Füße und Hände wurden vor der cena gewaschen. Gegessen wurde mit den Fingerspitzen sowie zwei Arten von Löffeln, der größeren Ligula und dem kleineren Cochlear mit seinem nadelförmigen Stiel, der beim Verzehr von Schnecken und Muscheln auch eine Spießfunktion hatte, also eine heutige Gabel ersetzte. Bei Tisch wurden größere Stücke von einem Trancheur zerteilt, und die kleineren Stücke dann aus Schälchen (acetabula und catilli) und von Platten (catini) genommen. Nach jedem Gang wurden wieder die Finger gewaschen. Auch waren Servietten, mappae genannt, als Mundtuch üblich. Es wurden auch eigene mappae mitgebracht, in denen Speisen und kleine Gastgeschenke, die apophoreta, heimgenommen werden konnten.
Während eines Gastmahles traten Musiker, Akrobaten oder auch Rezitatoren auf. Auch spielten die Tischgespräche eine große Rolle. Das Thema eines solchen Gespräches konnte beispielsweise durch die Verzierungen des verwendeten Geschirrs angeregt werden. Tanz gab es eher nicht, er galt mit den feinen Tischsitten als unvereinbar, wenngleich im Laufe einer comissatio hiergegen wohl häufiger verstoßen wurde. Vom Speisesofa aufzustehen, und sei es nur zur Toilette, widersprach den damaligen Tischsitten, das Einhalten galt als höfliche Kunst. Nur eine kleine Minderheit der Oberschicht benutzte manchmal Brechmittel zur Vermeidung unangenehmer Nachwirkungen der meist ausgedehnten Gastmähler. Nach der Hauptmahlzeit wurde in einer Pause den Laren, den Hausgöttern, geopfert. Dieses Opfer bestand in der Regel aus einem Fleisch-, einem Kuchen- und einem Weinopfer. Der Kuchen war meist mit Safran gefärbt.
Typische Speisen
Auskunft über unterschiedliche Speisen und die dazu nötigen Zutaten geben antike schriftliche Quellen wie die Rezeptsammlung des Apicius, aber auch archäologische Funde von Tierknochen als Schlachtabfällen sowie pflanzliche Reste von essbaren Kulturpflanzen. Abbildungen von Speisen aus römischer Zeit sind ebenfalls überliefert.
Dagegen konnten Lebensmittel aus damals unbekannten Erdteilen in der römischen Küche natürlich noch nicht verwendet werden. Unbekannt waren den Römern zum Beispiel Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Chili, Mais, Truthahn, Schokolade und noch viele mehr.
Vorspeise
Zur gustatio, auch promulsis genannt, gab es leichte, appetitanregende Speisen, zu denen mulsum, eine Wein-Honig-Mischung, getrunken wurde. Eier, meist Hühnereier, zuweilen auch von Ente, Gans und selten sogar vom Pfau, spielten eine essentielle Rolle, aber auch Gemüse und Salate.
Übliche Pflanzen für Gemüse und Salat waren
- Hülsenfrüchte wie Ackerbohnen, Kichererbsen, Erbsen und Lupinen, die hauptsächlich bei Bauern, Schmieden, Legionären und Gladiatoren beliebt waren; nur aus Ägypten importierte Linsen waren auch bei Feinschmeckern begehrt. Gartenbohnen, wie wir sie heute kennen, stammen aus Amerika und waren damals nicht bekannt.
- Kohlsorten wurden gerne mit Essig genommen, Grünkohl wurde in Salpeter gekocht. Von Mangold wurden sowohl die grünen Blattteile als auch die dicken weißen Mittelrippen gegessen.
- Viele Strauch- und Krautblätter, so vom Holunder, der Malve, Melde, Bockshornklee, Brennnessel und Sauerampfer wurden zu Mus gekocht und stark gewürzt verzehrt.
- Sauer eingelegte Früchte und Gemüse wie Oliven, Lauch, Zwiebeln, Gurken, Melonen, Kapernsprossen und Kresse hießen acetaria und galten als appetitanregend.
Als weitere Bestandteile von Vorspeisen wurden Pilze verzehrt, insbesondere Kaiserschwamm, Steinpilz, Champignon und auch Trüffel. Geschmorte und gesalzene Schnecken, rohe oder gekochte Muscheln, Seeigel und kleine Fische wurden gegessen. Nach dem Ende der Republik wurden auch kleinere leichte Fleischspeisen gereicht, beispielsweise vom Siebenschläfer, die in speziellen Gehegen, den gliraria, gezüchtet und schließlich in dunklen Tongefäßen schlachtreif gemästet wurden. Auch wurden kleinere Vögel wie die Wacholderdrossel gemästet und dann entbeint und gefüllt angeboten.
Bei ausgedehnten Gastmählern wurden meist mehrere Vorspeisengänge nacheinander serviert.
Bestandteile des Hauptganges
Vor der mensa prima, auch als caput cenae bezeichnet, konnte noch ein Zwischengericht gereicht werden, bei dem jedoch die Dekoration oft wichtiger war als die eigentlichen Bestandteile.
Als Fleischspeisen wurden serviert:
- Rindfleisch war in der gehobenen Küche unbeliebt, denn das Rind war ein Arbeitstier mit zähem, hartem Fleisch, das nur durch langes Kochen genießbar wurde. Sogar vom Kalb sind nur wenige Gerichte überliefert. Gegessen wurde Rindfleisch anscheinend trotzdem häufig, wie die vielen Schlachtabfälle von Rindern, die bei archäologischen Ausgrabungen in römischen Siedlungen gefunden wurden, belegen.
- Im Gegensatz dazu war das Schwein außerordentlich begehrt. Es wurden alle Teile verzehrt, wobei für den heutigen Geschmack eher ausgefallene Stücke wie Euter oder Gebärmütter junger Säue, die gerade geworfen hatten, als Delikatesse galten. Wildschweine wurden bereits gezüchtet und ebenfalls vor der Schlachtung gemästet.
- Gänse wurden gezüchtet und teilweise gemästet, auch das Stopfen von Gänsen war bereits entwickelt. Besonders begehrt und wertvoll war die Gänsestopfleber.
- Auch andere Geflügel waren verbreitet. Huhn war teurer als Ente. Für Feinschmecker wurden Kapaune und Poularden gemästet, die sehr beliebt waren, woran auch das Verbot des Poulardenverzehrs durch den Konsul C. Fannius 161 v. Chr. nichts änderte.
- Würste, farcimen, wurden aus Rind- und aus Schweinefleisch nach einer großen Vielfalt an Rezepten hergestellt. Besonders verbreitet war der einfache botulus, eine Blutwurst, die auf der Straße verkauft wurde. Die beliebteste Wurstsorte war die lucanica, eine reich gewürzte und geräucherte Schweinswurst. Ähnliche Rezepte werden z. T. auch heute noch verwendet. Angeblich lässt sich die portugiesische linguiça auf die römische Wurst zurückführen.
- Für einen besonderen Effekt wurden ganze Schweine mit Würsten und Obst gefüllt, am Stück gegrillt, dann stehend serviert und aufgeschnitten, wodurch die Würste darmartig herausquollen. Ein solches Schwein wurde porcus Troianus (Trojanisches Schwein) genannt.
- Hasen und Kaninchen wurden gezüchtet, erstere jedoch mit geringerem Erfolg, weshalb ein Hase viermal so teuer wie ein Kaninchen war. Ein Hase galt als Luxusessen, und als besonders edel galt die Schulter.
Erst spät wurden Fische am Stück serviert, und sie blieben teurer als die einfacheren Fleischsorten. In Süß- und Salzwasserteichen wurde die Fischzucht versucht, einige Fische ließen sich jedoch nicht in Gefangenschaft mästen. Zu diesen gehörte einer der beliebtesten, der mullus, die Meerbarbe. Sie galt zeitweise als der Inbegriff des Luxus, allerdings vor allem, weil sich ihre Schuppen beim Sterben leuchtend rot verfärben. Daher wurden diese Fische zuweilen bei Tisch langsam getötet, es gibt sogar ein Rezept, wo dies in garum, also in der Sauce erfolgt. Mit Beginn der Kaiserzeit geriet dies jedoch schlagartig aus der Mode, weshalb der mullus im Gastmahl des Trimalchio als Kennzeichen eines Emporkömmlings gezeigt werden konnte, der seine Gäste mit der altmodischen Darbietung sterbender Fische langweilt.
Beilagen im heutigen Sinne gab es nicht, jedoch wurde in allen Schichten Brot verzehrt, seitdem der Weizen aufkam. Nur noch die Ärmsten, die keinen Zugang zu einem Backofen hatten, mussten weiterhin puls essen. Schnell wurde das Brot außerordentlich beliebt, die Sortenvielfalt war groß, und ab 270 n. Chr. gab es öffentliche Bäckereien in Rom.
Zu allem und jedem wurde als Saucenbestandteil das Garum, auch liquamen genannt, gegessen. Dies war eine aus gesalzenem Fisch, insbesondere Makreleninnereien, in einem langwierigen thermischen Prozess hergestellte Sauce. Durch Sonnenwärme lösten sich enzymatisch die proteinhaltigen Fischbestandteile im Laufe von zwei bis drei Monaten fast völlig auf. Die Lake wurde gesiebt, die Flüssigkeit als garum und der Rückstand unter der Bezeichnung alec gehandelt. Die Herstellung von garum war aufgrund der Geruchsentwicklung in der Stadt verboten. In kleinen Amphoren versiegelt wurde garum im gesamten Imperium versandt und ersetzte im Binnenland vollständig das Salz. Heute wird eine ähnliche Fischsauce noch in Thailand und Vietnam verwendet.
Gewürze, insbesondere Pfeffer, aber auch Hunderte anderer Sorten, wurden größtenteils importiert und großzügig verwendet. Ein anderes sehr beliebtes Gewürz war das Silphium; da es sich nicht anbauen ließ, starb es schließlich durch übermäßige Ernte der Wildbestände aus. Der Eigengeschmack von Gemüse oder Fleisch wurde mit garum und üppiger Würzung vollständig überdeckt. Es galt als Gipfel der Kochkunst, wenn der Feinschmecker weder anhand des Aussehens noch anhand des Geruchs oder Geschmacks die Zutaten erraten konnte.
Nachspeisen (mensa secunda)
An Obst wurden besonders gerne Trauben gegessen, wobei im Römischen Reich bereits zwischen Wein- und Tafeltrauben unterschieden und Rosinen hergestellt wurden. Daneben spielten Feigen und Datteln eine große Rolle, Granatäpfel wurden in vielen Varianten verzehrt, Quitten, diverse Apfelsorten und Aprikosen wurden gezüchtet.
Die ursprünglich auch als Nachspeise gereichten kalten Muscheln und Austern waren mit der Zeit eher Bestandteil der Vorspeisen. Muscheln wurden bereits in großem Umfang gezüchtet.
Kuchen (placentae) spielten dann eine größere Rolle, meist honiggetränkt und aus Weizen. Daneben gab es einige Sorten von Nüssen, vor allem Walnüsse und Haselnüsse oder Hülsenfrüchte, die bei Volksbelustigungen wie heute Bonbons geworfen wurden.
Die alten Römer schufen auch einen Prototyp des heutigen Speiseeises. Dazu wurden Eis und Schnee aus den nächstgelegenen Bergen geholt und mit Früchten und Honig vermischt. Aufgrund mangelnder Tiefkühlmöglichkeiten handelte es sich dabei aber vor allem um eine saisonale Delikatesse.
Plinius der Ältere (23 bis 79 n. Chr.) berichtet in seiner Naturgeschichte, dass die Raupe eines Schmetterlings namens Cossus (Weidenbohrer) in römischer Zeit gern verspeist wurde. Auch auf Mehl und Wein gezüchtete Käferlarven galten beim römischen Adel als beliebte Delikatesse.
Getränke und Trinksitten
Außer Wasser, das seit etwa 300 v. Chr. in guter Qualität überall in Rom zu haben war und das warm oder auch schneegekühlt getrunken wurde, gab es mulsum, eine Mischung aus Wein und Honig, sowie Wein selbst, der üblicherweise mit Wasser verdünnt getrunken wurde. Der Wein wurde oft sehr stark verfälscht, so gab es Rezepte, wie aus Rotwein Weißwein zu machen sei und umgekehrt. Es gab auch einen Vorläufer des Glühweins, conditum paradoxum, eine Mischung aus Wein, Honig, Pfeffer, Lorbeer, Datteln, Mastix und Safran, die heiß, gegebenenfalls mehrmals aufgekocht oder auch kalt getrunken wurde.
Das bekannteste nichtalkoholische Getränk der römischen Bürger und vor allem auch der Legionäre war die Posca. Es handelte sich um Essigwasser.
Es gab aber auch – als Zeichen von absolutem Luxus – eisgekühlten Wein. Dazu brauchte man einen sogenannten Schneekeller. Hier wurde in erheblicher Menge Schnee zusammengepresst und in großen Gruben gelagert. Als Isoliermaterialien dienten Gras, Stroh, Erde und Leinentücher. Durch den Druck ging der Schnee teilweise in Eis über. Selbst in der heißen Jahreszeit wurde Schnee auf Lasttieren aus dem Gebirge nach Rom gebracht. Dieser Aufwand sorgte dafür, dass das Eiswasser teurer war als der Wein selbst. (Weeber, S. 26).
Bei einer comissatio wurde stets ein Trinkkönig gewählt, der das Mischverhältnis von Wasser und Wein sowie die von jedem Anwesenden zu trinkende Menge bestimmen durfte, ganz ähnlich einem griechischen Symposion. Außerdem konnte er von den Teilnehmern Gedichte und andere Vorträge fordern. Während der Tafel konnten Trinkgefäße herumgereicht und Trinksprüche ausgebracht werden. Mit der Weitergabe des Gefäßes an eine bestimmte Person war es möglich, seine besondere Wertschätzung auszudrücken.
Schöne junge Mundschenke mischten die Getränke und brachten sie zu den Gästen. Diese trugen Kränze, ursprünglich wohl, um sie vor Kopfschmerzen und anderen negativen Auswirkungen des reichlichen Alkoholkonsums zu schützen, später auch einfach als Schmuck.
Nahrungsbeschaffung
Die Ernährung der Stadt Rom war ein großer organisatorischer Aufwand, was zahlreiches Verwaltungspersonal beanspruchte. Diese Aufgabe wurde als cura annonae bezeichnet und stand ab der Kaiserzeit unter der Oberaufsicht eines dafür zuständigen Beamten, des praefectus annonae.
Rom nutzte nicht hauptsächlich das umliegende Gebiet zur Nahrungsgewinnung, sondern importierte die Nahrung seiner Bewohner zu einem großen Teil aus anderen Ländern. Beispielsweise wurde Getreide teilweise im eigenen Land angebaut, geerntet, verarbeitet und verkauft, dabei wurde der bereits bekannte Anbau der römisch-griechischen Kultur verwendet und verbessert. Wie ertragreich die Ernte war, war von der Bodenfruchtbarkeit und dem Klima des Anbaugebietes abhängig. Jedoch reichte das umliegende Land aber keinesfalls, um eine Millionenstadt wie Rom zu ernähren, daher wurde Getreide aus Ägypten, Nordafrika und Sizilien importiert.
Des Weiteren war die Nahrungszufuhr nicht immer garantiert, da diese anfällig gegenüber Raubüberfällen war. Auch wurde versucht, Transportwege kurz zu halten, da der Transport teuer und nur langsam vonstattenging.
Ernährung in der Armee
Der Speiseplan eines römischen Soldaten hing davon ab, ob er sich auf Feldzug oder – wie die meiste Zeit – in einer Garnison befand. In den festen Militärlagern war aufgrund der funktionierenden Organisation der Armee die Versorgung mit Lebensmitteln im Allgemeinen vergleichsweise gut und abwechslungsreich. So ist in verschiedenen Kontexten nachweisbar, dass die Grundnahrungsmittel beispielsweise durch Fleisch oder Fisch ergänzt wurden. Im Heerlager Argentovaria im heutigen Elsass sind darüber hinaus durch die hohe Bodenfeuchtigkeit zahlreiche Lebensmittel archäobotanisch nachweisbar; darunter befanden sich neben lokal angebauten Nüssen, Obst- und Gemüsesorten sowie Kräutern auch importierte Produkte wie Granatäpfel oder Oliven. Grundlage der Ernährung scheint jedoch Brot gewesen zu sein, das hauptsächlich aus Hirse, Gerste, Dinkel und Weizen hergestellt wurde. Durch naturwissenschaftliche Untersuchungen ist zudem deutlich geworden, dass die Nahrungsmittel oft Mängel wie etwa Schädlings- und Parasitenbefall aufwiesen. Unter den Getränken war besonders Posca wichtig, eine Mischung aus Wasser und Essig, die als günstige und erfrischende Alternative zu Wein im römischen Reich allgemein verbreitet war.
Für höhere Posten wie Zenturionen war erkennbar ein deutlich höherer Standard bei der Ernährung üblich als für einfache Soldaten. Generell hing die Zusammensetzung und Qualität der Nahrung römischer Soldaten aber auch stark von geographischen Faktoren ab wie etwa dem Klima und den natürlichen Bedingungen des Stationierungsortes, der Entfernung zu Rom und den Fernhandelswegen und der Qualität der lokalen Infrastruktur. Beschwerden zur Ernährung in der Armee sind jedoch in den antiken Quellen nicht überliefert. Einen Sonderfall stellten allgemein Feldzüge dar, auf denen aufgrund der besonderen Umstände auch Nahrungsknappheit herrschen konnte.
Zumindest ein Teil der Ernährung der Soldaten wurde durch die Verwaltung ihres jeweiligen Truppenteiles selbst besorgt, wofür im Gegenzug ein Teil des Soldes einbehalten wurde. Ob die annona militaris, die Versorgung der Armee, bereits zu Beginn der römischen Kaiserzeit zentral unter dem Praefectus annonae gebündelt war oder ob sie dezentral durch die Truppenkommandanten und Statthalter organisiert wurde, ist Gegenstand einer intensiven Forschungsdebatte.
Hunger im Römischen Reich
Der Hunger im Römischen Reich war allgegenwärtig und konnte im Zweifelsfall sogar dafür sorgen, dass das Römische Reich keine Kriege führen konnte, da die Nahrungszufuhr nicht ausreichte, um das Heer zu versorgen. Des Weiteren erhöhte sich durch den Hunger die Unzufriedenheit der römischen Bevölkerung, was schließlich dazu führen konnte, dass sich größere Aufstände mobilisierten.
Um dem entgegenzuwirken, rationalisierten sich die Ziele der Römer: Teilweise wurden Bevölkerungsgruppen befristet aus Rom ausgewiesen, um die Ernährung der Römer zu gewährleisten. Zu diesen Bevölkerungsgruppen gehörten Gladiatoren, Sklaven und Fremde.
Es wurde stetig in den unteren Schichten um das Überleben gekämpft. Dies kann beispielsweise anhand des durchschnittlichen Getreidekonsums mit den Messwerten der Moderne festgestellt werden: 50 Liter Getreide im Monat entspräche einem Nährwert von zwischen 3000 und 5000 Kilokalorien pro Tag für mittelschwere Tätigkeiten und würde damit zu heutiger Zeit die gängigen Vorstellungen einer ausreichenden Ernährung erfüllen.
Antike Quellen berichten hingegen, dass der durchschnittliche Konsum von Getreide zwischen 27 und knapp 45 Litern lag, was alleine auf den Kalorienkonsum bezogen eine mangelhafte bis nüchterne Menge an Nahrungsenergie pro Tag widerspiegelt.
Quellen
- Apicius, De re coquinaria („Von der Kochkunst“).
- Titus Petronius, Das Gastmahl des Trimalchio (satirische Schilderung einer Fresserei im Hause eines Neureichen der römischen Kaiserzeit).
- Marcus Porcius Cato der Ältere, De agri cultura („Vom Landbau“).
Literatur
- Siegfried Lauffer (Hrsg.): Diokletians Preisedikt (= Texte und Kommentare. Band 5). Walter de Gruyter, Berlin 1971 (Informationen über den relativen Wert der diversen Lebensmittel und Alltagsgüter zu Beginn der Spätantike).
- Andrew Dalby, Sally Grainger: Küchengeheimnisse der Antike. Stürtz, Würzburg 1996, ISBN 3-8003-0672-7.
- Jacques André: L’alimentation et la cuisine à Rome. 2., überarbeitete Auflage, Les Belles Lettres, Paris 1981, ISBN 2-251-32847-5 (deutsche Übersetzung: Essen und Trinken im alten Rom. Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-010922-9).
- Ulrich Fellmeth: Brot und Politik. Ernährung, Tafelluxus und Hunger im antiken Rom. Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01806-7.
- Gudrun Gerlach: Zu Tisch bei den alten Römern. Theiss, Stuttgart 2001, ISBN 3-8062-1353-4.
- Hans P. von Peschke, Werner Feldmann: Kochbuch der Römer. Patmos, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-96075-4.
- Elke Stein-Hölkeskamp: Das römische Gastmahl. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52890-2.
- Karl-Wilhelm Weeber: Luxus im alten Rom. Die Schwelgerei, das süße Gift … Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2015, ISBN 978-3-8053-4868-3.
- Frank Kolb: Das antike Rom: Geschichte und Archäologie. 2. Auflage, C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-53607-6.
- Frank Kolb: Das antike Rom. Geschichte der Stadt in der Antike. Erstveröffentlichung 1995, ISBN 978-3-406-46988-6.
- Michael Kuhn: Der Geschmack des Weltreichs – Einführung in die römische Küche. Ammianus-Verlag, Aachen 2018, ISBN 978-3-945025-60-4.
Weblinks
- Buchhinweise und Rezepte zum Nachkochen. Archiviert vom 6. Oktober 2007; abgerufen am 18. Juni 2014. (nicht mehr online verfügbar) am
- Umfangreiche Darstellung zu römischer Küche, Mahlzeiten, Ernährung der Legionen, Getreide u. v. m.
- Preisedikt des Diokletian (Alle erhaltenen Angaben auf Deutsch, die Gewichts- und Volumeneinheiten werden erläutert)
- Der lateinische Text de agri cultura
- Umfassende Website über griechisch-römische Ernährung, Küchentechnik, das antike Triklinium und seine Ausstattung
- Ursula Eisenmenger: Römische Tischkultur – Sozialhistorische, kulturelle und wirtschaftliche Aspekte ( vom 29. September 2020 im Internet Archive), auf www.seniorarchaeologie.at, 15. März 2007
- Tischkultur in der Antike, Getreideanbau, Getreidehandel (zuletzt besucht am 10. Dezember 2017)
- Ernährung im Römischen Reich (zuletzt besucht am 10. Dezember 2017)
- Jan Heilmann, Peter Wick: Mahl / Mahlzeit (NT). In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, September 2013 (Römische Speisesitten und Frühes Christentum)
Einzelnachweise
- Klaus Grubmüller, Bernhard Schnell, Hans-Jürgen Stahl, Erltraud Auer und Reinhard Pawis (Hrsg.): ›Vocabularius Ex quo‹. Überlieferungsgeschichtliche Ausgabe. Band 2, Text A ‒ C (= Texte und Textgeschichte. 23). Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1988, ISBN 3-484-36023-2, S. 474 (C 317, Cena), eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- Hermann Grotefend: Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. 10. Auflage, hrsg. von Theodor Ulrich, Hannover 1960, S. 23.
- Desirée Bea Cimbollek, Ralf Krause, Thomas S. Linke: Probier mal, was da krabbelt. Der praktische Insekten Food Ratgeber. ( vom 28. Juli 2016 im Internet Archive) Berlin 2014 (E-Book).
- Zur Nutzung von Trinkschalen.
- Frank Kolb: Das antike Rom. Geschichte und Archäologie. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-53607-6, S. 48.
- M. Weiß: Getreideanbau und -ernte in der römisch-griechischen Antike. Abgerufen am 13. Dezember 2017.
- M. Weiß: Getreidehandel in der römisch-griechischen Antike. Abgerufen am 13. Dezember 2017.
- Ingo Henneberg: www.die-roemer-online.de --- Das Forum rund um die „Römer“. Abgerufen am 13. Dezember 2017.
- Gabriele Wesch-Klein: Soziale Aspekte des römischen Heerwesens in der Kaiserzeit (= Heidelberger Althistorische Beiträge und Epigraphische Studien. Band 28). Franz Steiner, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07300-0, S. 37 f. und S. 201.
- Siehe dazu Patricia Vandorpe: Plant macro remains from the 1st and 2nd Cent. A.D. in Roman Oedenburg/Biesheim-Kunheim (F). Methodological aspects and insights into local nutrition, agricultural practices, import and the natural environment. Dissertation, Universität Basel 2010 (online).
- Danielle Gourevitch: Diet. In: Yann Le Bohec (Hrsg.): The Encyclopedia of the Roman Army. Band 1, Wiley-Blackwell, Chichester 2015, S. 327 f.
- Friedrich Wotke: Posca. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XXII,1, Stuttgart 1953, Sp. 420 f.
- Siehe etwa W. J. Kuijper, H. Turner: Diet of a Roman centurion at Alphen aan den Rijn, the Netherlands, in the first century AD. In: Review of Palaeobotany and Palynology. Band 73, Nummer 1–4, S. 187–204 (doi:10.1016/0034-6667(92)90057-N).
- Danielle Gourevitch: Diet. In: Yann Le Bohec (Hrsg.): The Encyclopedia of the Roman Army. Band 1, Wiley-Blackwell, Chichester 2015, S. 327 f.
- Michael A. Speidel: Sold und Wirtschaftslage der römischen Soldaten. In: Derselbe: Heer und Herrschaft im Römischen Reich der Hohen Kaiserzeit (= Mavors. Band 16). Franz Steiner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-515-09364-4, 407–437, hier S. 417.
- Die frühe Existenz einer zentralen Versorgungsorganisation wird vor allem von José Remesal vertreten. Dagegen zum Beispiel Werner Eck: Der praefectus annonae: Ein Superminister im Imperium Romanum? Heeresversorgung und praefectura annonae: nicht eine Großadministration, sondern zwei getrennte administrative Welten. In: Xantener Berichte. Band 14, 2006, S. 49–57.
- Frank Kolb: Das antike Rom. Geschichte und Archäologie. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-53607-6, S. 69.
- Frank Kolb: Rom. Die Geschichte der Stadt in der Antike. 2. überarbeitete Auflage, C.H. Beck, München 2002, ISBN 978-3-406-46988-6, S. 454.
- Frank Kolb: Rom. Die Geschichte der Stadt in der Antike. 2. überarbeitete Auflage, C.H. Beck, München 2002, ISBN 978-3-406-46988-6, S. 454.
Autor: www.NiNa.Az
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Die Esskultur im romischen Reich umfasst eine Epoche vom 6 Jahrhundert v Chr bis zum 5 Jahrhundert n Chr und damit mehr als 1000 Jahre Zahlt man das Ostromische Reich mit hinzu kommt man sogar auf uber 2000 Jahre Im Laufe dieser langen Zeit anderten sich die kulinarischen Sitten erheblich erst unter dem Einfluss der griechischen Kultur dann mit den sich wandelnden Gebrauchen der fruhen Konigszeit uber die 500 Jahre wahrende Phase der Republik bis hin zur Kaiserzeit Zudem beeinflussten zeitweise die starke Ausdehnung des romischen Reiches und die Einverleibung von Techniken und Sitten aus den Provinzen die Esskultur Stillleben mit Fruchtekorb und Vasen Pompeji um 70 n Chr Die Speisen der Armen und die der Herrschenden unterschieden sich anfangs nur wenig mit der Zeit und zunehmender Macht jedoch immer mehr Auch ihre Esskulturen waren sehr verschieden MahlzeitenUrsprunglich wurde morgens ein Fruhstuck das ientaculum oder auch iantaculum am Nachmittag die Hauptmahlzeit des Tages die cena und abends die vesperna eingenommen Unter dem Einfluss griechischer Sitten aber auch durch den zunehmenden Gebrauch importierter Waren wurde die cena uppiger und auch erst am spateren Nachmittag eingenommen Es wurde ein zweites Fruhstuck zur fruhen Mittagszeit das prandium ublich Die vesperna entfiel ganz Bei den niederen Klassen hielt sich jedoch die alte Einteilung die den Bedurfnissen korperlich arbeitender Menschen eher entspricht Ientaculum Fruhstuck Ursprunglich wurden brotartige Fladen aus Spelt Dinkel mit etwas Salz verzehrt bei den Wohlhabenden auch Eier Kase und Honig Hierzu gab es Milch und Obst Gerne wurde zum Brot auch Moretum eine Art Krauterkase gegessen Seit der Kaiserzeit bzw dem Beginn unserer Zeitrechnung gab es Brot aus Weizen und mit der Zeit immer vielfaltigere Backwaren die die einfachen Fladen ablosten Prandium Mittagessen Das Prandium kann man auch als leichtes Mittagessen bzw als Zwischenmahlzeit ansehen Gegessen wurden grosstenteils kalte Speisen wie Schinken Brot Oliven Eier Nusse Feigen Pilze Kase Fruchte Datteln Das prandium war reichhaltiger als das eigentliche Fruhstuck aber fur die Romer nicht von zentraler Bedeutung Wesentlich wichtiger war die cena Cena Abendessen Hauptmahlzeit In der Oberklasse die nicht korperlich arbeitete wurde es ublich alle Verpflichtungen des Tages im Laufe des Vormittags zu erledigen Nach dem prandium wurden die letzten stadtischen Besorgungen abgeschlossen dann kam der Badbesuch und etwa um 16 Uhr wurde mit der cena begonnen Diese Mahlzeit zog sich dann oft sehr lange hin Haufig wurde anschliessend noch eine comissatio ein Trinkgelage begangen In der Konigszeit und fruhen Republik aber auch spater noch fur die arbeitenden Schichten bestand die cena im Wesentlichen aus einem Getreidebrei der puls oder pulmentum Die einfachste Version bestand aus Spelt Dinkel Wasser Salz und Fett etwas edler mit Ol dazu gab es vielleicht etwas Gemuse Die Wohlhabenden assen ihre puls mit Eiern Kase und Honig Nur gelegentlich kam auch Fleisch oder Fisch dazu Als Nachfahre kann die Polenta angesehen werden Im Laufe der republikanischen Zeit entwickelte sich die cena zu einer zweiteiligen Mahlzeit aus einem Hauptgericht und einer Nachspeise mit Obst und Meeresfruchten Gegen Ende der Republik war dann eine Dreiteilung in Vorspeise Hauptgericht und Nachspeise ublich Auch bis ins spatere Mittelalter wurde mit cena das Abendessen bzw das Nachtmahl bezeichnet In Spanien und Italien wird das Abendessen immer noch als cena bezeichnet TischkulturAb ca 350 v Chr hatten griechische Sitten die Kultur der wohlhabenden Romer stark beeinflusst Wachsender Wohlstand fuhrte ausserdem zu immer ausgedehnteren und raffinierteren Mahlzeiten Die eigentliche Nahrung stand dabei nicht im Vordergrund im Gegenteil je nahrstoffarmer die Speisen nach damaliger Auffassung waren umso geeigneter schienen sie den Gourmets ihrer Zeit Auch wurde sehr viel Wert auf gute Verdaulichkeit ja sogar abfuhrende Wirkung gelegt Triclinium fur maximal 9 Personen Bei Tisch trug man bequeme Kleidung die vestis cenatoria und gespeist wurde in einem speziellen Esszimmer das spater triclinium genannt wurde Hier lag man bei Tisch auf einem speziellen Speisesofa dem lectus triclinaris Um den Tisch die mensa wurden drei dieser lecti hufeisenformig aufgestellt und maximal drei Personen vor der Kaiserzeit ausschliesslich Manner konnten pro lectus liegen Die Kopfe waren dabei dem Tisch zugewandt der linke Ellenbogen lastete auf einem Kissen und die Fusse lagen an der Aussenseite des Speisesofas Auf diese Weise konnten hochstens neun Personen an einem Tisch gemeinsam essen Die sittsame Dame des Hauses oder weitere Gaste sowie die Gefolgschaft mussten auf Stuhlen sitzen Sklaven oft sogar die ganze Zeit stehen Halbkreisformige Speisesofas die Stibadium genannt wurden fanden zunachst im Freien Verwendung In der Spatantike wurden diese auch in Innenraumen verwendet Fusse und Hande wurden vor der cena gewaschen Gegessen wurde mit den Fingerspitzen sowie zwei Arten von Loffeln der grosseren Ligula und dem kleineren Cochlear mit seinem nadelformigen Stiel der beim Verzehr von Schnecken und Muscheln auch eine Spiessfunktion hatte also eine heutige Gabel ersetzte Bei Tisch wurden grossere Stucke von einem Trancheur zerteilt und die kleineren Stucke dann aus Schalchen acetabula und catilli und von Platten catini genommen Nach jedem Gang wurden wieder die Finger gewaschen Auch waren Servietten mappae genannt als Mundtuch ublich Es wurden auch eigene mappae mitgebracht in denen Speisen und kleine Gastgeschenke die apophoreta heimgenommen werden konnten Wahrend eines Gastmahles traten Musiker Akrobaten oder auch Rezitatoren auf Auch spielten die Tischgesprache eine grosse Rolle Das Thema eines solchen Gespraches konnte beispielsweise durch die Verzierungen des verwendeten Geschirrs angeregt werden Tanz gab es eher nicht er galt mit den feinen Tischsitten als unvereinbar wenngleich im Laufe einer comissatio hiergegen wohl haufiger verstossen wurde Vom Speisesofa aufzustehen und sei es nur zur Toilette widersprach den damaligen Tischsitten das Einhalten galt als hofliche Kunst Nur eine kleine Minderheit der Oberschicht benutzte manchmal Brechmittel zur Vermeidung unangenehmer Nachwirkungen der meist ausgedehnten Gastmahler Nach der Hauptmahlzeit wurde in einer Pause den Laren den Hausgottern geopfert Dieses Opfer bestand in der Regel aus einem Fleisch einem Kuchen und einem Weinopfer Der Kuchen war meist mit Safran gefarbt Typische SpeisenFresko mit Darstellung eines Brotes und zweier Feigen aus Pompeji Archaologisches Nationalmuseum Neapel Auskunft uber unterschiedliche Speisen und die dazu notigen Zutaten geben antike schriftliche Quellen wie die Rezeptsammlung des Apicius aber auch archaologische Funde von Tierknochen als Schlachtabfallen sowie pflanzliche Reste von essbaren Kulturpflanzen Abbildungen von Speisen aus romischer Zeit sind ebenfalls uberliefert Dagegen konnten Lebensmittel aus damals unbekannten Erdteilen in der romischen Kuche naturlich noch nicht verwendet werden Unbekannt waren den Romern zum Beispiel Kartoffeln Tomaten Paprika Chili Mais Truthahn Schokolade und noch viele mehr Vorspeise Zur gustatio auch promulsis genannt gab es leichte appetitanregende Speisen zu denen mulsum eine Wein Honig Mischung getrunken wurde Eier meist Huhnereier zuweilen auch von Ente Gans und selten sogar vom Pfau spielten eine essentielle Rolle aber auch Gemuse und Salate Malve Ubliche Pflanzen fur Gemuse und Salat waren Hulsenfruchte wie Ackerbohnen Kichererbsen Erbsen und Lupinen die hauptsachlich bei Bauern Schmieden Legionaren und Gladiatoren beliebt waren nur aus Agypten importierte Linsen waren auch bei Feinschmeckern begehrt Gartenbohnen wie wir sie heute kennen stammen aus Amerika und waren damals nicht bekannt Kohlsorten wurden gerne mit Essig genommen Grunkohl wurde in Salpeter gekocht Von Mangold wurden sowohl die grunen Blattteile als auch die dicken weissen Mittelrippen gegessen Viele Strauch und Krautblatter so vom Holunder der Malve Melde Bockshornklee Brennnessel und Sauerampfer wurden zu Mus gekocht und stark gewurzt verzehrt Sauer eingelegte Fruchte und Gemuse wie Oliven Lauch Zwiebeln Gurken Melonen Kapernsprossen und Kresse hiessen acetaria und galten als appetitanregend Als weitere Bestandteile von Vorspeisen wurden Pilze verzehrt insbesondere Kaiserschwamm Steinpilz Champignon und auch Truffel Geschmorte und gesalzene Schnecken rohe oder gekochte Muscheln Seeigel und kleine Fische wurden gegessen Nach dem Ende der Republik wurden auch kleinere leichte Fleischspeisen gereicht beispielsweise vom Siebenschlafer die in speziellen Gehegen den gliraria gezuchtet und schliesslich in dunklen Tongefassen schlachtreif gemastet wurden Auch wurden kleinere Vogel wie die Wacholderdrossel gemastet und dann entbeint und gefullt angeboten Bei ausgedehnten Gastmahlern wurden meist mehrere Vorspeisengange nacheinander serviert Bestandteile des Hauptganges Ausschweifendes Mahl Fresko aus Herculaneum Vor der mensa prima auch als caput cenae bezeichnet konnte noch ein Zwischengericht gereicht werden bei dem jedoch die Dekoration oft wichtiger war als die eigentlichen Bestandteile Als Fleischspeisen wurden serviert Rindfleisch war in der gehobenen Kuche unbeliebt denn das Rind war ein Arbeitstier mit zahem hartem Fleisch das nur durch langes Kochen geniessbar wurde Sogar vom Kalb sind nur wenige Gerichte uberliefert Gegessen wurde Rindfleisch anscheinend trotzdem haufig wie die vielen Schlachtabfalle von Rindern die bei archaologischen Ausgrabungen in romischen Siedlungen gefunden wurden belegen Im Gegensatz dazu war das Schwein ausserordentlich begehrt Es wurden alle Teile verzehrt wobei fur den heutigen Geschmack eher ausgefallene Stucke wie Euter oder Gebarmutter junger Saue die gerade geworfen hatten als Delikatesse galten Wildschweine wurden bereits gezuchtet und ebenfalls vor der Schlachtung gemastet Ganse wurden gezuchtet und teilweise gemastet auch das Stopfen von Gansen war bereits entwickelt Besonders begehrt und wertvoll war die Gansestopfleber Auch andere Geflugel waren verbreitet Huhn war teurer als Ente Fur Feinschmecker wurden Kapaune und Poularden gemastet die sehr beliebt waren woran auch das Verbot des Poulardenverzehrs durch den Konsul C Fannius 161 v Chr nichts anderte Wurste farcimen wurden aus Rind und aus Schweinefleisch nach einer grossen Vielfalt an Rezepten hergestellt Besonders verbreitet war der einfache botulus eine Blutwurst die auf der Strasse verkauft wurde Die beliebteste Wurstsorte war die lucanica eine reich gewurzte und geraucherte Schweinswurst Ahnliche Rezepte werden z T auch heute noch verwendet Angeblich lasst sich die portugiesische linguica auf die romische Wurst zuruckfuhren Fur einen besonderen Effekt wurden ganze Schweine mit Wursten und Obst gefullt am Stuck gegrillt dann stehend serviert und aufgeschnitten wodurch die Wurste darmartig herausquollen Ein solches Schwein wurde porcus Troianus Trojanisches Schwein genannt Hasen und Kaninchen wurden gezuchtet erstere jedoch mit geringerem Erfolg weshalb ein Hase viermal so teuer wie ein Kaninchen war Ein Hase galt als Luxusessen und als besonders edel galt die Schulter Erst spat wurden Fische am Stuck serviert und sie blieben teurer als die einfacheren Fleischsorten In Suss und Salzwasserteichen wurde die Fischzucht versucht einige Fische liessen sich jedoch nicht in Gefangenschaft masten Zu diesen gehorte einer der beliebtesten der mullus die Meerbarbe Sie galt zeitweise als der Inbegriff des Luxus allerdings vor allem weil sich ihre Schuppen beim Sterben leuchtend rot verfarben Daher wurden diese Fische zuweilen bei Tisch langsam getotet es gibt sogar ein Rezept wo dies in garum also in der Sauce erfolgt Mit Beginn der Kaiserzeit geriet dies jedoch schlagartig aus der Mode weshalb der mullus im Gastmahl des Trimalchio als Kennzeichen eines Emporkommlings gezeigt werden konnte der seine Gaste mit der altmodischen Darbietung sterbender Fische langweilt Beilagen im heutigen Sinne gab es nicht jedoch wurde in allen Schichten Brot verzehrt seitdem der Weizen aufkam Nur noch die Armsten die keinen Zugang zu einem Backofen hatten mussten weiterhin puls essen Schnell wurde das Brot ausserordentlich beliebt die Sortenvielfalt war gross und ab 270 n Chr gab es offentliche Backereien in Rom Zu allem und jedem wurde als Saucenbestandteil das Garum auch liquamen genannt gegessen Dies war eine aus gesalzenem Fisch insbesondere Makreleninnereien in einem langwierigen thermischen Prozess hergestellte Sauce Durch Sonnenwarme losten sich enzymatisch die proteinhaltigen Fischbestandteile im Laufe von zwei bis drei Monaten fast vollig auf Die Lake wurde gesiebt die Flussigkeit als garum und der Ruckstand unter der Bezeichnung alec gehandelt Die Herstellung von garum war aufgrund der Geruchsentwicklung in der Stadt verboten In kleinen Amphoren versiegelt wurde garum im gesamten Imperium versandt und ersetzte im Binnenland vollstandig das Salz Heute wird eine ahnliche Fischsauce noch in Thailand und Vietnam verwendet Gewurze insbesondere Pfeffer aber auch Hunderte anderer Sorten wurden grosstenteils importiert und grosszugig verwendet Ein anderes sehr beliebtes Gewurz war das Silphium da es sich nicht anbauen liess starb es schliesslich durch ubermassige Ernte der Wildbestande aus Der Eigengeschmack von Gemuse oder Fleisch wurde mit garum und uppiger Wurzung vollstandig uberdeckt Es galt als Gipfel der Kochkunst wenn der Feinschmecker weder anhand des Aussehens noch anhand des Geruchs oder Geschmacks die Zutaten erraten konnte Nachspeisen mensa secunda An Obst wurden besonders gerne Trauben gegessen wobei im Romischen Reich bereits zwischen Wein und Tafeltrauben unterschieden und Rosinen hergestellt wurden Daneben spielten Feigen und Datteln eine grosse Rolle Granatapfel wurden in vielen Varianten verzehrt Quitten diverse Apfelsorten und Aprikosen wurden gezuchtet Die ursprunglich auch als Nachspeise gereichten kalten Muscheln und Austern waren mit der Zeit eher Bestandteil der Vorspeisen Muscheln wurden bereits in grossem Umfang gezuchtet Kuchen placentae spielten dann eine grossere Rolle meist honiggetrankt und aus Weizen Daneben gab es einige Sorten von Nussen vor allem Walnusse und Haselnusse oder Hulsenfruchte die bei Volksbelustigungen wie heute Bonbons geworfen wurden Die alten Romer schufen auch einen Prototyp des heutigen Speiseeises Dazu wurden Eis und Schnee aus den nachstgelegenen Bergen geholt und mit Fruchten und Honig vermischt Aufgrund mangelnder Tiefkuhlmoglichkeiten handelte es sich dabei aber vor allem um eine saisonale Delikatesse Plinius der Altere 23 bis 79 n Chr berichtet in seiner Naturgeschichte dass die Raupe eines Schmetterlings namens Cossus Weidenbohrer in romischer Zeit gern verspeist wurde Auch auf Mehl und Wein gezuchtete Kaferlarven galten beim romischen Adel als beliebte Delikatesse Getranke und TrinksittenMonatsblatt August im Chronographen von 354 Zu Fussen des aus einer Glasschale Trinkenden ein Kuhlgefass mit zwei Henkeln ein so genannter Gillo Ausser Wasser das seit etwa 300 v Chr in guter Qualitat uberall in Rom zu haben war und das warm oder auch schneegekuhlt getrunken wurde gab es mulsum eine Mischung aus Wein und Honig sowie Wein selbst der ublicherweise mit Wasser verdunnt getrunken wurde Der Wein wurde oft sehr stark verfalscht so gab es Rezepte wie aus Rotwein Weisswein zu machen sei und umgekehrt Es gab auch einen Vorlaufer des Gluhweins conditum paradoxum eine Mischung aus Wein Honig Pfeffer Lorbeer Datteln Mastix und Safran die heiss gegebenenfalls mehrmals aufgekocht oder auch kalt getrunken wurde Das bekannteste nichtalkoholische Getrank der romischen Burger und vor allem auch der Legionare war die Posca Es handelte sich um Essigwasser Es gab aber auch als Zeichen von absolutem Luxus eisgekuhlten Wein Dazu brauchte man einen sogenannten Schneekeller Hier wurde in erheblicher Menge Schnee zusammengepresst und in grossen Gruben gelagert Als Isoliermaterialien dienten Gras Stroh Erde und Leinentucher Durch den Druck ging der Schnee teilweise in Eis uber Selbst in der heissen Jahreszeit wurde Schnee auf Lasttieren aus dem Gebirge nach Rom gebracht Dieser Aufwand sorgte dafur dass das Eiswasser teurer war als der Wein selbst Weeber S 26 Bei einer comissatio wurde stets ein Trinkkonig gewahlt der das Mischverhaltnis von Wasser und Wein sowie die von jedem Anwesenden zu trinkende Menge bestimmen durfte ganz ahnlich einem griechischen Symposion Ausserdem konnte er von den Teilnehmern Gedichte und andere Vortrage fordern Wahrend der Tafel konnten Trinkgefasse herumgereicht und Trinkspruche ausgebracht werden Mit der Weitergabe des Gefasses an eine bestimmte Person war es moglich seine besondere Wertschatzung auszudrucken Schone junge Mundschenke mischten die Getranke und brachten sie zu den Gasten Diese trugen Kranze ursprunglich wohl um sie vor Kopfschmerzen und anderen negativen Auswirkungen des reichlichen Alkoholkonsums zu schutzen spater auch einfach als Schmuck NahrungsbeschaffungMarmorsarg aus Rom der nacheinander fur die Bestattung zweier wohl nicht verwandter Kinder genutzt wurde Die zweite Inschrift erklart dass das Kind zu einem bestimmten Zeitpunkt Getreide aus der staatlichen Versorgung empfing frumentum accepit Die Ernahrung der Stadt Rom war ein grosser organisatorischer Aufwand was zahlreiches Verwaltungspersonal beanspruchte Diese Aufgabe wurde als cura annonae bezeichnet und stand ab der Kaiserzeit unter der Oberaufsicht eines dafur zustandigen Beamten des praefectus annonae Rom nutzte nicht hauptsachlich das umliegende Gebiet zur Nahrungsgewinnung sondern importierte die Nahrung seiner Bewohner zu einem grossen Teil aus anderen Landern Beispielsweise wurde Getreide teilweise im eigenen Land angebaut geerntet verarbeitet und verkauft dabei wurde der bereits bekannte Anbau der romisch griechischen Kultur verwendet und verbessert Wie ertragreich die Ernte war war von der Bodenfruchtbarkeit und dem Klima des Anbaugebietes abhangig Jedoch reichte das umliegende Land aber keinesfalls um eine Millionenstadt wie Rom zu ernahren daher wurde Getreide aus Agypten Nordafrika und Sizilien importiert Des Weiteren war die Nahrungszufuhr nicht immer garantiert da diese anfallig gegenuber Raububerfallen war Auch wurde versucht Transportwege kurz zu halten da der Transport teuer und nur langsam vonstattenging Ernahrung in der ArmeeDer Speiseplan eines romischen Soldaten hing davon ab ob er sich auf Feldzug oder wie die meiste Zeit in einer Garnison befand In den festen Militarlagern war aufgrund der funktionierenden Organisation der Armee die Versorgung mit Lebensmitteln im Allgemeinen vergleichsweise gut und abwechslungsreich So ist in verschiedenen Kontexten nachweisbar dass die Grundnahrungsmittel beispielsweise durch Fleisch oder Fisch erganzt wurden Im Heerlager Argentovaria im heutigen Elsass sind daruber hinaus durch die hohe Bodenfeuchtigkeit zahlreiche Lebensmittel archaobotanisch nachweisbar darunter befanden sich neben lokal angebauten Nussen Obst und Gemusesorten sowie Krautern auch importierte Produkte wie Granatapfel oder Oliven Grundlage der Ernahrung scheint jedoch Brot gewesen zu sein das hauptsachlich aus Hirse Gerste Dinkel und Weizen hergestellt wurde Durch naturwissenschaftliche Untersuchungen ist zudem deutlich geworden dass die Nahrungsmittel oft Mangel wie etwa Schadlings und Parasitenbefall aufwiesen Unter den Getranken war besonders Posca wichtig eine Mischung aus Wasser und Essig die als gunstige und erfrischende Alternative zu Wein im romischen Reich allgemein verbreitet war Fur hohere Posten wie Zenturionen war erkennbar ein deutlich hoherer Standard bei der Ernahrung ublich als fur einfache Soldaten Generell hing die Zusammensetzung und Qualitat der Nahrung romischer Soldaten aber auch stark von geographischen Faktoren ab wie etwa dem Klima und den naturlichen Bedingungen des Stationierungsortes der Entfernung zu Rom und den Fernhandelswegen und der Qualitat der lokalen Infrastruktur Beschwerden zur Ernahrung in der Armee sind jedoch in den antiken Quellen nicht uberliefert Einen Sonderfall stellten allgemein Feldzuge dar auf denen aufgrund der besonderen Umstande auch Nahrungsknappheit herrschen konnte Zumindest ein Teil der Ernahrung der Soldaten wurde durch die Verwaltung ihres jeweiligen Truppenteiles selbst besorgt wofur im Gegenzug ein Teil des Soldes einbehalten wurde Ob die annona militaris die Versorgung der Armee bereits zu Beginn der romischen Kaiserzeit zentral unter dem Praefectus annonae gebundelt war oder ob sie dezentral durch die Truppenkommandanten und Statthalter organisiert wurde ist Gegenstand einer intensiven Forschungsdebatte Hunger im Romischen ReichDer Hunger im Romischen Reich war allgegenwartig und konnte im Zweifelsfall sogar dafur sorgen dass das Romische Reich keine Kriege fuhren konnte da die Nahrungszufuhr nicht ausreichte um das Heer zu versorgen Des Weiteren erhohte sich durch den Hunger die Unzufriedenheit der romischen Bevolkerung was schliesslich dazu fuhren konnte dass sich grossere Aufstande mobilisierten Um dem entgegenzuwirken rationalisierten sich die Ziele der Romer Teilweise wurden Bevolkerungsgruppen befristet aus Rom ausgewiesen um die Ernahrung der Romer zu gewahrleisten Zu diesen Bevolkerungsgruppen gehorten Gladiatoren Sklaven und Fremde Es wurde stetig in den unteren Schichten um das Uberleben gekampft Dies kann beispielsweise anhand des durchschnittlichen Getreidekonsums mit den Messwerten der Moderne festgestellt werden 50 Liter Getreide im Monat entsprache einem Nahrwert von zwischen 3000 und 5000 Kilokalorien pro Tag fur mittelschwere Tatigkeiten und wurde damit zu heutiger Zeit die gangigen Vorstellungen einer ausreichenden Ernahrung erfullen Antike Quellen berichten hingegen dass der durchschnittliche Konsum von Getreide zwischen 27 und knapp 45 Litern lag was alleine auf den Kalorienkonsum bezogen eine mangelhafte bis nuchterne Menge an Nahrungsenergie pro Tag widerspiegelt QuellenApicius De re coquinaria Von der Kochkunst Titus Petronius Das Gastmahl des Trimalchio satirische Schilderung einer Fresserei im Hause eines Neureichen der romischen Kaiserzeit Marcus Porcius Cato der Altere De agri cultura Vom Landbau LiteraturSiegfried Lauffer Hrsg Diokletians Preisedikt Texte und Kommentare Band 5 Walter de Gruyter Berlin 1971 Informationen uber den relativen Wert der diversen Lebensmittel und Alltagsguter zu Beginn der Spatantike Andrew Dalby Sally Grainger Kuchengeheimnisse der Antike Sturtz Wurzburg 1996 ISBN 3 8003 0672 7 Jacques Andre L alimentation et la cuisine a Rome 2 uberarbeitete Auflage Les Belles Lettres Paris 1981 ISBN 2 251 32847 5 deutsche Ubersetzung Essen und Trinken im alten Rom Reclam Stuttgart 2013 ISBN 978 3 15 010922 9 Ulrich Fellmeth Brot und Politik Ernahrung Tafelluxus und Hunger im antiken Rom Metzler Stuttgart 2001 ISBN 3 476 01806 7 Gudrun Gerlach Zu Tisch bei den alten Romern Theiss Stuttgart 2001 ISBN 3 8062 1353 4 Hans P von Peschke Werner Feldmann Kochbuch der Romer Patmos Dusseldorf 2003 ISBN 3 491 96075 4 Elke Stein Holkeskamp Das romische Gastmahl Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52890 2 Karl Wilhelm Weeber Luxus im alten Rom Die Schwelgerei das susse Gift Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2015 ISBN 978 3 8053 4868 3 Frank Kolb Das antike Rom Geschichte und Archaologie 2 Auflage C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 53607 6 Frank Kolb Das antike Rom Geschichte der Stadt in der Antike Erstveroffentlichung 1995 ISBN 978 3 406 46988 6 Michael Kuhn Der Geschmack des Weltreichs Einfuhrung in die romische Kuche Ammianus Verlag Aachen 2018 ISBN 978 3 945025 60 4 WeblinksBuchhinweise und Rezepte zum Nachkochen Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 6 Oktober 2007 abgerufen am 18 Juni 2014 Umfangreiche Darstellung zu romischer Kuche Mahlzeiten Ernahrung der Legionen Getreide u v m Preisedikt des Diokletian Alle erhaltenen Angaben auf Deutsch die Gewichts und Volumeneinheiten werden erlautert Der lateinische Text de agri cultura Umfassende Website uber griechisch romische Ernahrung Kuchentechnik das antike Triklinium und seine Ausstattung Ursula Eisenmenger Romische Tischkultur Sozialhistorische kulturelle und wirtschaftliche Aspekte Memento vom 29 September 2020 im Internet Archive auf www seniorarchaeologie at 15 Marz 2007 Tischkultur in der Antike Getreideanbau Getreidehandel zuletzt besucht am 10 Dezember 2017 Ernahrung im Romischen Reich zuletzt besucht am 10 Dezember 2017 Jan Heilmann Peter Wick Mahl Mahlzeit NT In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart September 2013 Romische Speisesitten und Fruhes Christentum EinzelnachweiseKlaus Grubmuller Bernhard Schnell Hans Jurgen Stahl Erltraud Auer und Reinhard Pawis Hrsg Vocabularius Ex quo Uberlieferungsgeschichtliche Ausgabe Band 2 Text A C Texte und Textgeschichte 23 Max Niemeyer Verlag Tubingen 1988 ISBN 3 484 36023 2 S 474 C 317 Cena eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hermann Grotefend Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit 10 Auflage hrsg von Theodor Ulrich Hannover 1960 S 23 Desiree Bea Cimbollek Ralf Krause Thomas S Linke Probier mal was da krabbelt Der praktische Insekten Food Ratgeber Memento vom 28 Juli 2016 im Internet Archive Berlin 2014 E Book Zur Nutzung von Trinkschalen Frank Kolb Das antike Rom Geschichte und Archaologie C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 53607 6 S 48 M Weiss Getreideanbau und ernte in der romisch griechischen Antike Abgerufen am 13 Dezember 2017 M Weiss Getreidehandel in der romisch griechischen Antike Abgerufen am 13 Dezember 2017 Ingo Henneberg www die roemer online de Das Forum rund um die Romer Abgerufen am 13 Dezember 2017 Gabriele Wesch Klein Soziale Aspekte des romischen Heerwesens in der Kaiserzeit Heidelberger Althistorische Beitrage und Epigraphische Studien Band 28 Franz Steiner Stuttgart 1998 ISBN 3 515 07300 0 S 37 f und S 201 Siehe dazu Patricia Vandorpe Plant macro remains from the 1st and 2nd Cent A D in Roman Oedenburg Biesheim Kunheim F Methodological aspects and insights into local nutrition agricultural practices import and the natural environment Dissertation Universitat Basel 2010 online Danielle Gourevitch Diet In Yann Le Bohec Hrsg The Encyclopedia of the Roman Army Band 1 Wiley Blackwell Chichester 2015 S 327 f Friedrich Wotke Posca In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XXII 1 Stuttgart 1953 Sp 420 f Siehe etwa W J Kuijper H Turner Diet of a Roman centurion at Alphen aan den Rijn the Netherlands in the first century AD In Review of Palaeobotany and Palynology Band 73 Nummer 1 4 S 187 204 doi 10 1016 0034 6667 92 90057 N Danielle Gourevitch Diet In Yann Le Bohec Hrsg The Encyclopedia of the Roman Army Band 1 Wiley Blackwell Chichester 2015 S 327 f Michael A Speidel Sold und Wirtschaftslage der romischen Soldaten In Derselbe Heer und Herrschaft im Romischen Reich der Hohen Kaiserzeit Mavors Band 16 Franz Steiner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 515 09364 4 407 437 hier S 417 Die fruhe Existenz einer zentralen Versorgungsorganisation wird vor allem von Jose Remesal vertreten Dagegen zum Beispiel Werner Eck Derpraefectus annonae Ein Superminister im Imperium Romanum Heeresversorgung undpraefectura annonae nicht eine Grossadministration sondern zwei getrennte administrative Welten In Xantener Berichte Band 14 2006 S 49 57 Frank Kolb Das antike Rom Geschichte und Archaologie C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 53607 6 S 69 Frank Kolb Rom Die Geschichte der Stadt in der Antike 2 uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2002 ISBN 978 3 406 46988 6 S 454 Frank Kolb Rom Die Geschichte der Stadt in der Antike 2 uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2002 ISBN 978 3 406 46988 6 S 454