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Die Reussbrücke ist eine Brücke über die Reuss zwischen Sins im Kanton Aargau auf der Westseite und Hünenberg im Kanton

Reussbrücke Sins–Hünenberg

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Reussbrücke Sins–Hünenberg
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Die Reussbrücke ist eine Brücke über die Reuss, zwischen Sins im Kanton Aargau auf der Westseite und Hünenberg im Kanton Zug auf der Ostseite. Die gedeckte Holzbrücke entstand Mitte des 17. Jahrhunderts auf Initiative der Stadt Zug. Die Brücke befindet sich am südlichen Dorfrand von Sins, rund einen halben Kilometer vom Zentrum entfernt. Hünenberg liegt etwa zweieinhalb Kilometer östlich. Bis 1993 führte der gesamte Durchgangsverkehr über diese Brücke; seit der Eröffnung einer weiteren Brücke rund 100 Meter südlich ist die Holzbrücke für den motorisierten Verkehr gesperrt.

Geschichte

Mindestens seit 1246 bestand in Sins eine Fähre über die Reuss. 1627 ereignete sich ein tragisches Unglück, als 40 Wallfahrer, die zum Kloster Einsiedeln unterwegs waren, das Fährboot derart überluden, bis es kenterte. In der Stadt Zug gab es daraufhin erstmals Überlegungen, eine Brücke zu bauen. Im Vordergrund standen weniger Sicherheitsüberlegungen, sondern wirtschaftliche Interessen, da die Zuger sich einen leichteren Zugang zu den Getreideproduzenten in den Freien Ämtern erhofften. Die Stadt Luzern, die in Gisikon eine eigene Brücke betrieb, sah ihre Zolleinnahmen gefährdet und fürchtete einen grösseren Einfluss Zugs im gemeinsamen Untertanengebiet. Trotz des Luzerner Widerstands begannen im Frühjahr 1640 die Bauarbeiten, die unter der Leitung von Michael Wickart standen und rund 17'000 Gulden kosteten. Nach 16-monatiger Bauzeit wurde die Brücke eröffnet.

Nach Ausbruch des Zweiten Villmergerkriegs befestigten die Zuger den östlichen Brückenkopf. Sie legten ein einfaches Wallsystem mit einem Durchmesser von 20 bis 40 Metern an. Ein weiterer Wall sperrte das Gelände zwischen Reuss und Waldrand, zwei Aussenwerke flankierten die nordöstliche Achse. Am 1. Juli 1712 besetzten Truppen aus Bern das Dorf und den westlichen Brückenkopf. Nach einer dreiwöchigen Pattsituation stiessen die Innerschweizer Truppen am 20. Juli 1712 über Gisikon nach Sins vor. Sie nahmen die Brücke ein und vertrieben die Berner nach dem verlustreichen Gefecht von Sins, das rund 500 Todesopfer forderte.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Brücke baufällig geworden. 1807 erhielt der Luzerner Baumeister Joseph Ritter den Auftrag für den teilweisen Neubau der Brücke, unter Beibehaltung der bestehenden Pfeiler. Die Hünenberger mussten das Baumaterial liefern, zahlten danach aber nur noch die Hälfte des Brückenzolls. Truppen des Sonderbundes zerstörten am 10. November 1847 die Osthälfte der Brücke, um den Vormarsch der Armee von Guillaume-Henri Dufour zu stoppen. Diese Massnahme erwies sich als wirkungslos, da Zug zwei Wochen später kapitulierte. Unmittelbar nach Ende des Sonderbundskrieges errichtete man eine Notbrücke, 1848 wurde der Brückenzoll aufgehoben. Den Wiederaufbau des Ostteils führte 1852 der Winterthurer Zimmermeister Johann Schalcher durch, nach Plänen von Ferdinand Stadler. 1945 ergänzte man die Brücke mit einem gedeckten Gehweg, drei Jahre später asphaltierte man die Fahrbahn.

Ab den 1960er Jahren nahm der motorisierte Verkehr markant zu, und die Reussbrücke entwickelte sich aus zwei Gründen immer mehr zum Nadelöhr. Erstens war sie nur einspurig passierbar, und zweitens folgte gleich anschliessend ein niveaugleicher Bahnübergang über die Strecke der Aargauischen Südbahn, wo die Schranken wegen des dichten Zugverkehrs häufig geschlossen waren. Jahrzehntelang wurde um das Projekt gestritten, bis vor das Bundesgericht. Schliesslich begannen die Bauarbeiten im Dezember 1993, und die neue Reussbrücke konnte im September 1996 eröffnet werden. Die gedeckte Holzbrücke ist heute nur noch für Fussgänger und Fahrradfahrer passierbar. Seither findet jeweils Ende September der «Broggemärt» statt. Dieser Jahrmarkt ist eine Wiederbelebung des «Maitlimärts», der letztmals 1860 durchgeführt worden war.

Bauwerk

Vom ersten Bauwerk aus dem Jahr 1640 sind der Mittelpfeiler und die beiden Uferpfeiler erhalten geblieben. Der von Joseph Ritter konstruierte Westteil der Brücke besteht aus hölzernen Bögen, nach dem Vorbild der Brücken von Carl Friedrich von Wiebeking. Spannweite und Radius der sechsfach überplatteten Bögen, welche die Fahrbahn unterschneiden, betragen rund 15 Meter. Die Fahrbahn wiederum hängt an sechs Paar Hängesäulen, welche die Bögen zangenartig umklammern. Liegende Andreaskreuze versteifen die Bindhölzer über und unter der Fahrbahn. Fidel Leimbacher verstärkte 1824–1826 die Holzbogenkonstruktion mit einem kombinierten Hänge- und Sprengwerk. Der Ostteil der Brücke besteht aus einem doppelten Hänge- und Sprengwerk, deren unterschiedlich lange Streben aus einzelnen Balken bestehen; am Hauptspannriegel sind drei bis vier Balkenlagen miteinander verzahnt. Mittels Klötzen und Keilen wirken die Hängesäulen als Zangen, die zusätzlich durch Andreaskreuze versteift sind. Einfache Profile schmücken die Eingänge, seit 1945 auch Wappen der Kantone Aargau und Zug.

Literatur

  • Georg Germann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau. Hrsg.: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band V, Bezirk Muri. Birkhäuser, Basel 1967, S. 487–490. 

Siehe auch

  • Liste der Kulturgüter in Hünenberg
  • Liste der Kulturgüter in Sins

Weblinks

Commons: Reussbrücke Sins–Hünenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Geschichte der Gemeinde Sins mit Kapitel über die Brücke
  • Broggemärt Hünenberg-Sins
  • Reussbrücke Sins–Hünenberg im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau

Einzelnachweise

  1. Anne-Marie Dubler: Der Zweite Villmergerkrieg von 1712: Weshalb sich die Freiämter diesem Krieg versagten. (PDF; 210 kB) Gemeinde Sins, abgerufen am 19. Oktober 2012. 
  2. Geschichtliches über die Reussbrücke. Broggemärt Hünenberg-Sins, abgerufen am 16. April 2016. 
Normdaten (Geografikum): GND: 1084353954 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 117145663159405072417

47.186558.40045Koordinaten: 47° 11′ 11,6″ N, 8° 24′ 1,6″ O; CH1903: 672897 / 226624

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 00:50

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Die Reussbrucke ist eine Brucke uber die Reuss zwischen Sins im Kanton Aargau auf der Westseite und Hunenberg im Kanton Zug auf der Ostseite Die gedeckte Holzbrucke entstand Mitte des 17 Jahrhunderts auf Initiative der Stadt Zug Die Brucke befindet sich am sudlichen Dorfrand von Sins rund einen halben Kilometer vom Zentrum entfernt Hunenberg liegt etwa zweieinhalb Kilometer ostlich Bis 1993 fuhrte der gesamte Durchgangsverkehr uber diese Brucke seit der Eroffnung einer weiteren Brucke rund 100 Meter sudlich ist die Holzbrucke fur den motorisierten Verkehr gesperrt Reussbrucke von der Zuger Seite aus gesehenGeschichteAnsicht von der Aargauer SeiteInnenansicht Mindestens seit 1246 bestand in Sins eine Fahre uber die Reuss 1627 ereignete sich ein tragisches Ungluck als 40 Wallfahrer die zum Kloster Einsiedeln unterwegs waren das Fahrboot derart uberluden bis es kenterte In der Stadt Zug gab es daraufhin erstmals Uberlegungen eine Brucke zu bauen Im Vordergrund standen weniger Sicherheitsuberlegungen sondern wirtschaftliche Interessen da die Zuger sich einen leichteren Zugang zu den Getreideproduzenten in den Freien Amtern erhofften Die Stadt Luzern die in Gisikon eine eigene Brucke betrieb sah ihre Zolleinnahmen gefahrdet und furchtete einen grosseren Einfluss Zugs im gemeinsamen Untertanengebiet Trotz des Luzerner Widerstands begannen im Fruhjahr 1640 die Bauarbeiten die unter der Leitung von Michael Wickart standen und rund 17 000 Gulden kosteten Nach 16 monatiger Bauzeit wurde die Brucke eroffnet Nach Ausbruch des Zweiten Villmergerkriegs befestigten die Zuger den ostlichen Bruckenkopf Sie legten ein einfaches Wallsystem mit einem Durchmesser von 20 bis 40 Metern an Ein weiterer Wall sperrte das Gelande zwischen Reuss und Waldrand zwei Aussenwerke flankierten die nordostliche Achse Am 1 Juli 1712 besetzten Truppen aus Bern das Dorf und den westlichen Bruckenkopf Nach einer dreiwochigen Pattsituation stiessen die Innerschweizer Truppen am 20 Juli 1712 uber Gisikon nach Sins vor Sie nahmen die Brucke ein und vertrieben die Berner nach dem verlustreichen Gefecht von Sins das rund 500 Todesopfer forderte Zu Beginn des 19 Jahrhunderts war die Brucke baufallig geworden 1807 erhielt der Luzerner Baumeister Joseph Ritter den Auftrag fur den teilweisen Neubau der Brucke unter Beibehaltung der bestehenden Pfeiler Die Hunenberger mussten das Baumaterial liefern zahlten danach aber nur noch die Halfte des Bruckenzolls Truppen des Sonderbundes zerstorten am 10 November 1847 die Osthalfte der Brucke um den Vormarsch der Armee von Guillaume Henri Dufour zu stoppen Diese Massnahme erwies sich als wirkungslos da Zug zwei Wochen spater kapitulierte Unmittelbar nach Ende des Sonderbundskrieges errichtete man eine Notbrucke 1848 wurde der Bruckenzoll aufgehoben Den Wiederaufbau des Ostteils fuhrte 1852 der Winterthurer Zimmermeister Johann Schalcher durch nach Planen von Ferdinand Stadler 1945 erganzte man die Brucke mit einem gedeckten Gehweg drei Jahre spater asphaltierte man die Fahrbahn Ab den 1960er Jahren nahm der motorisierte Verkehr markant zu und die Reussbrucke entwickelte sich aus zwei Grunden immer mehr zum Nadelohr Erstens war sie nur einspurig passierbar und zweitens folgte gleich anschliessend ein niveaugleicher Bahnubergang uber die Strecke der Aargauischen Sudbahn wo die Schranken wegen des dichten Zugverkehrs haufig geschlossen waren Jahrzehntelang wurde um das Projekt gestritten bis vor das Bundesgericht Schliesslich begannen die Bauarbeiten im Dezember 1993 und die neue Reussbrucke konnte im September 1996 eroffnet werden Die gedeckte Holzbrucke ist heute nur noch fur Fussganger und Fahrradfahrer passierbar Seither findet jeweils Ende September der Broggemart statt Dieser Jahrmarkt ist eine Wiederbelebung des Maitlimarts der letztmals 1860 durchgefuhrt worden war BauwerkVom ersten Bauwerk aus dem Jahr 1640 sind der Mittelpfeiler und die beiden Uferpfeiler erhalten geblieben Der von Joseph Ritter konstruierte Westteil der Brucke besteht aus holzernen Bogen nach dem Vorbild der Brucken von Carl Friedrich von Wiebeking Spannweite und Radius der sechsfach uberplatteten Bogen welche die Fahrbahn unterschneiden betragen rund 15 Meter Die Fahrbahn wiederum hangt an sechs Paar Hangesaulen welche die Bogen zangenartig umklammern Liegende Andreaskreuze versteifen die Bindholzer uber und unter der Fahrbahn Fidel Leimbacher verstarkte 1824 1826 die Holzbogenkonstruktion mit einem kombinierten Hange und Sprengwerk Der Ostteil der Brucke besteht aus einem doppelten Hange und Sprengwerk deren unterschiedlich lange Streben aus einzelnen Balken bestehen am Hauptspannriegel sind drei bis vier Balkenlagen miteinander verzahnt Mittels Klotzen und Keilen wirken die Hangesaulen als Zangen die zusatzlich durch Andreaskreuze versteift sind Einfache Profile schmucken die Eingange seit 1945 auch Wappen der Kantone Aargau und Zug LiteraturGeorg Germann Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur 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