Die römische Kunst ist eine besondere von den Römern geschaffene schließlich eigenständige künstlerische Ausdrucksweise
Römische Kunst

Die römische Kunst ist eine besondere, von den Römern geschaffene, schließlich eigenständige, künstlerische Ausdrucksweise, die zunächst aus der Assimilation vieler Kunstformen anderer Völker rund um das Mittelmeer entstanden ist. Sie hatte ihren Höhepunkt von der Zeit um Christi Geburt bis 400 Jahre danach.
Ursprung
Die römische Kunst entstand auf der Grundlage der bodenständigen Kultur der Bewohner des westlichen Mittelmeerraumes, der eher kunstarmen und nüchternen Kultur der (indogermanischen) Italiker, die im 2. Jahrtausend v. Chr. eingewandert waren und schließlich der Etrusker, deren Kultur von den Griechen beeinflusst war und von den Römern weitgehend übernommen wurde. Als Vorbilder für alle Bereiche der römischen Kunst dienten die griechische Architektur, Malerei und Plastik.
Architektur
Die römische Architektur erschien lange Zeit als Kopie der griechischen Architektur. Erst am Ende der Republik entwickelte sie sich eigenständig und bereicherte den römischen Mittelmeerraum um zahlreiche Bautypen:
- Thermen – Badehaus mit Kuppel über dem Wasserbecken.
- Tempel – als rechteckiger Bau eine Abart griechischer Tempel, jedoch nicht richtungslos, sondern axial ausgerichtet, mit Freitreppe und Säulenvorhalle auf der Frontseite. Rundtempel wie das Pantheon wurden in Gewölbebauweise errichtet.
- Theater – meist als Amphitheater mit Kreuzgewölben angelegt (griech. amphi = zwei).
- Triumphbogen – ein kurzes Tonnengewölbe war mit (konstruktiv unnötigen) Säulen und Architraven verkleidet.
- Basilika – sie diente als Gerichts- bzw. Markthalle und besitzt ein erhöhtes Mittelschiff mit 2 oder 4 Seitenschiffen, die durch Säulenreihen voneinander getrennt waren, sowie eine halbkreisförmige Apsis. Das basilikale System wurde später auch für Kirchenbauten verwendet.
- Ingenieurbauten – Brücken, Aquädukte (Wasserleitungen), Viadukte, Befestigungen, Straßen.
Vor allem das im 2. Jahrhundert v. Chr. eingeführte Gussmauerwerk, bei dem nur die äußeren Wandschalen gemauert waren, und der Kern mit dem sogenannten Römischen Beton, einem Gemenge von Mörtel und Bruchstein mit der lateinischen Bezeichnung opus caementitium (opus für Werk bzw. Bauwerk und caementitium für Zuschlagstoff bzw. Bruchstein) ausgegossen wurde, verschaffte der antiken Baukunst schier unbegrenzte Möglichkeiten nicht nur für Ingenieurbauten. So konnten bisher unerreichbarer Hochbau, Mehrstöckigkeit, beliebige Wandgliederungen sowie weitgespannte Tonnengewölbe und Kuppeln für große Räume ohne Innenstützen realisiert werden. Komplexe wie die Kaiserthermen (Caracalla-Thermen und Diokletiansthermen), Paläste, Villen sowie der Kuppelbau des Pantheon wären ohne diese Technik nicht denkbar. Die Verwendung von Marmor verlor aufgrund der neugewonnenen architektonischen Freiheit im Laufe der Zeit an Bedeutung. Auch Wohnhäuser (Römisches Haus, Atriumhaus, Insula, Villa rustica, Villa urbana) waren oft mit Fresken oder Figurenschmuck ausgestattet.
Konstruktion und Gestaltung
Von Bauwerken aus der älteren Zeit ist nur wenig bekannt. Die großen öffentlichen Bauwerke bestanden aus Quadern, die ohne Mörtelverband gefügt wurden; daneben bediente man sich für die Privathäuser einer Konstruktion aus Holz und Luftziegeln. Bis gegen Ende der Republik hielt man am Lehmziegelbau fest. An seine Stelle trat im letzten vorchristlichen Jahrhundert der Backsteinbau zusammen mit Marmor oder auch bemaltem Stuck als Wandverkleidung. Das römische Haus mit der bis dahin üblichen axialen Abfolge von Eingang, Atrium, Tablinum und umgebenden Wohnräumen wurde ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. um griechische Peristyle, Exedren, Loggien und etliche andere Dekorationselemente (z. B. Plastiken, Brunnen, Steintische, Wandmalereien, Gartenbepflanzungen) erweitert, die – erstmals in der Antike – eine romantisch gestimmte Komposition bildeten. Bei Villen und Palästen befriedigten bauliche und optische Verbindungen in die umgebende Landschaft das Verlangen nach räumlicher Weite.
Wie in den Privathäusern, so entfaltete sich der Luxus in immer größeren Ausmaß auch in den öffentlichen Bauten. Stilistisch schloss diese Periode an die hellenistische Architektur an, jedoch freier ausgestaltet, hin zu einer eigenständigen Bogen- und Gewölbekonstruktion mit Rundbögen, etruskischen Tonnengewölben bzw. Kreuzgratgewölben sowie gewaltigen Kuppeln; die des Pantheon in Rom erreichte einen Durchmesser von 43 m. Neben den Bogen und Kuppeln behielt man wegen der dekorativen Wirkung die griechischen Säulen, Gebälke und Giebel bei, bildete jedoch das Alte um, erweiterte es und schuf ohne Rücksicht auf die stilistische Geschlossenheit neue Elemente wie zum Beispiel das Kompositkapitell. Bediente man sich bei der Konstruktion vorzugsweise etruskischer Elemente (Gewölbe), so war die das Äußere sehr von der griechischen Architektur beeinflusst. Säulen dienten oft nur als Fassadengestaltung oder als Verblendung. Die toskanische Säule war eine kürzere Form der dorischen, das Kompositkapitell vereinte korinthische und ionische Elemente. Weitere typische Kennzeichen der römischen Baukunst waren die Halbsäulen und Wandpfeiler (Pilaster), Säulenbogen und Pfeiler-Arkaden.
Öffentliche Bauwerke und Anlagen
Augustus leitete mit der Umgestaltung des damals noch freien Campus Martius zu einer architektonischen Prachtanlage eine Periode großer Bauprojekte ein. Es folgten die Kaiserpaläste auf dem Palatin (Domus Tiberiana); Neros Name steht für die gewaltige Anlage des Goldenen Hauses und für den nach dem Brand durchgeführte Neubau der Stadt. In die Zeit von Titus fällt die Erbauung des Kolosseums, in die Domitians der Neubau des Palastkomplexes auf dem Palatin (Domus Flavia, Domus Augustana). Unter Trajan entstand das nach ihm benannte Forum mit seiner aufrecht stehenden Säule als Mittelpunkt. Hadrian schuf Anlagen in und außerhalb der Stadt, unter denen die Villa Adriana bei Tibur mit Nachahmungen berühmter griechischer und ägyptischer Gebäude, die ausgedehnteste ist. Die Bauten des Antoninus Pius und Marc Aurel schließen die Blüte der römischen Architektur ab. Jedoch auch unter den Nachfolgern hört die Baulust nicht auf, wofür die Riesenanlage der Caracalla-Thermen und andere große Bauten, namentlich in den östlichen Provinzen, Zeugnisse sind. Ab der Zeit des Diokletian behielt die römische Architektur zwar ihr technisches Niveau aufrecht, gestalterisch setzte jedoch ein Niedergang ein, der sich, wie zum Beispiel beim Konstantinsbogen, in dem zunehmenden Rückgriff auf bereits vorhandenes ausdrückte. Die gleiche Tendenz zeigt die sich entwickelnde christliche Baukunst in dieser Zeit.
Weitaus die meisten der erhaltenen Bauwerke sind Nutzbauten, in denen die römische Architektur ihre Hauptleistungen erbrachte, während der Tempelbau zurücktrat. Die Tempel sind in der Regel rechteckige Gebäude, die aus dem von Säulen umgebenen, offenen Pronaos und der geschlossenen Cella bestehen. Neben den rechteckigen gibt es auch Rundtempel (Pantheon, Vestatempel und Tempel des Hercules Victor in Rom, Vestatempel in der Stadt Tivoli). Nur Hadrians Tempel der Venus und der Roma an der Via Sacra in Rom zeigt äußerlich die Form eines griechischen richtungslosen Baus mit Ringhalle und mehrstufig umlaufendem Unterbau. Der römische Tempel ist dagegen eindeutig axial ausgerichtet. An der Frontseite führt eine breite Freitreppe auf ein Podium mit einer Säulenvorhalle; dahinter befindet sich die nur nach vorn geöffnete Cella. An den Flanken und der Rückseite des Tempels gab es meist nur Halbsäulen. Die Formen und Verhältnisse des Bauwerkes orientieren sich an der Wahl der Säulenordnung (dorisch-toskanisch, ionisch, korinthisch). Am häufigsten wurde die Korinthische Ordnung verwendet, deren künstlerische Ausgestaltung sich an Beispielen aus verschiedensten Zeiten (Mars-Ultor-Tempel, Säulen vom Aedes Castoris und vom Tempel des Vespasian und des Titus am Forum Romanum, Tempel des Antoninus Pius und der Faustina u. a.) studieren lässt. Für den Gesamteindruck des Ganzen war das reiche, in Marmor, Granit oder bemaltem Stuck gestaltete Äußere und Innere von ausschlaggebender Bedeutung.
- Modell des antiken Rom
- Überreste des Forum Romanum, Rom
- Kolosseum, Rom
- Pantheon, Rom
- Konstantinsbogen, Rom
- Amphitheater von Nîmes
- Maison Carrée, Nîmes
- Pont du Gard, römisches Aquädukt in Südfrankreich
- Bühne des römischen Theaters in Palmyra, Syrien
Malerei
Griechische Maler sind in früher Zeit nicht nur nach Etrurien, sondern auch nach Rom gelangt. So haben Damophilos und Gorgasos den 493 v. Chr. gebauten Tempel der Ceres mit Wandmalereien geschmückt. Auch aus den folgenden Jahrhunderten ist das Wirken einzelner griechischer Maler in Rom überliefert. Weil jedoch keine Werke aus dieser Zeit erhalten sind, ist über den Einfluss ihrer Kunst auf die einheimischen Maler nichts bekannt.
Verlorene Tafelbilder
Anders gestalteten sich die Verhältnisse von der Zeit an, als Rom durch seine Kriege im Orient mit der griechischen Kultur unmittelbar in Berührung kam. Wie schon bei den plastischen Werken, so schmückte sich Rom nun auch mit den Meisterwerken der größten griechischen Maler. Schon für das 3. Jahrhundert vor Christus sind Tafelbilder bezeugt, die auf Triumphzügen mitgeführt und öffentlich aufgestellt wurden. Nach den vorhandenen Beschreibungen handelte es sich dabei hauptsächlich um volkstümliche Historienmalereien, die von den Triumphen der Feldherren berichteten, die gewonnenen Schlachten schilderten und die eroberten Länder beschrieben.
Tafel- und Leinwandbilder sind ganz verloren, so dass die heutige Kenntnis der römischen Malerei auf den dekorativen Wandmalereien aus Rom und besonders auf den von der Ascheschicht konservierten Fresken aus den vom Vesuv verschütteten Städten wie Pompeji und Herculaneum beruht. Sicher befinden sich darunter auch Kopien älterer Tafelbilder, jedoch ließen sich mit dieser Technik weder das Kolorit noch die Einzelheiten originalgetreu wiedergeben.
Dekorative Wandmalerei
Seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. entwickelte sich für die dekorative Malerei auf großen Wandflächen ein neuer Stil. Die ganze Mauer wurde in unterschiedlich verzierte Abschnitte unterteilt. Der sogenannte Erste Stil begnügte sich damit, farbige Marmorverkleidungen zu imitieren. Im Zweiten Stil der römischen Malerei kamen Architekturdarstellungen mit Säulen, Gebälk und Friesen hinzu, in die man Szenen nach berühmten Vorbildern einfügte. Dieser Architekturstil war im 1. Jahrhundert v. Chr. sehr beliebt, und die Maler steigerten seine Wirkung im Verlauf dieser Entwicklung durch Illusionsmalerei in Form von Scheinfenstern, mit denen sie dem Betrachter die Aussicht auf Landschaften bzw. zeitgenössische Gartenanlagen vorgaukelten.
Gleichzeitig entstand ein weiterer Stil, der die Wand als Oberfläche behandelte, statt sie zu durchbrechen. In jedem breiten Wandfeld wurde in der Mitte entweder eine kleine Landschaft oder häufiger eine graziöse Figur, Amazonen oder Angehörige des Volksstammes der Arimaspen, dargestellt. Ihre harmonischen Linien verbinden sich mit phantastischen Architekturelementen, unwirkliche Säulen, Fahnen und Vorhänge, die das Feld begrenzen. Je nach Größe der architektonischen Komposition unterscheidet man heute einen Dritten und Vierten Stil. Das Goldene Haus des Nero war mit Gemälden des Dritten Stils und flachen Stuckreliefs geschmückt. Die Künstler der Renaissance bewunderten die graziösen Figuren, die sie Grotesken nannten, weil man sie in unterirdischen Gewölben (grotta) entdeckt hatte.
Hinsichtlich Proportionen, Plastizität (Licht und Schatten), Perspektive (Fluchtpunkt) und (räumliche Tiefe) besaß die römische Malerei bereits eine hohe Qualität.
Zwischen 200 und 700 nach Christus begann die frühchristliche Kunst im weströmischen Stil.
Mosaiken
Zur Ausstattung römischer Villen und Paläste gehörte auch das Mosaik, das Sulla nach seinen Feldzügen in Griechenland als spezielle Gattung der Maltechnik in Rom bekannt gemacht hatte. Die Technik, aus vielen kleinen Stein- oder Glasstücken, auch Teilen von Papier oder Stoffen, Muster oder Bilder entstehen zu lassen, erreichte ab dem 1. und 2. Jahrhundert ihre höchste Blüte. Mit der Freskenmalerei verwandte dekorative Elemente und figürliche Darstellungen breiteten sich anfänglich teppichgleich auf Fußböden, später auch an Decken und Wänden aus. Die Zahl der Motive war nahezu unbegrenzt; so finden sich Szenen aus der griechischen Mythologie, aus dem römischen Alltag, oder auch Darstellungen historischer Ereignisse wie zum Beispiel die Alexanderschlacht in Pompeji, andere gibt es in Delos. Besonders reizvoll sind die farbenfrohen Landschafts- und Naturdarstellungen aus Pompeji und Praeneste. In der Villa Romana del Casale auf Sizilien, die von einer Schlammlawine begraben und dadurch erhalten wurde, haben sich zahlreiche hochwertige Mosaiken, umgeben von der originalen Architektur, gefunden.
Römische Bildhauerei
Die meisten der in römischer Zeit entstandenen freiplastischen Werke sind mehr oder weniger freie Kopien griechischer Originale. Eigenständige Leistungen der römischen Kunst sind am Ende der Republik entstandene Statuen und Porträtbüsten. Sie unterscheiden sich von den griechischen durch ihre natürliche, das reale Leben nüchtern auffassende Wiedergabe der Wirklichkeit; die damit verbundene Individualisierung erreichte ihren Höhepunkt unter Augustus. Dank dieser Wirklichkeitsnähe liefern sogar einige Büsten möglicherweise Hinweise auf Krankheitsbilder.
Öffentliche Bildwerke
Neben dem privaten Porträtwerk war es in Rom schon früh üblich, Standbilder verdienter Männer öffentlich aufzustellen. Statuen und Büsten der Kaiser wurden in unzähliger Menge hergestellt, wobei das Schwergewicht naturgemäß auf einer idealisierenden Gestaltungsweise lag.
Aber auch die schlichte Individualisierung hatte ihren Platz; in solchen Bildniswerken wurden Kaiser in der Friedenstracht, der Toga, oder in der Kriegsrüstung, häufig auch zu Pferd oder auf dem Triumphwagen dargestellt. Das schönste erhaltene Werk dieser Art ist die Marmorstatue des Augustus im Vatikan. Auch die berühmte Reiterstatue des Marc Aurel auf der Piazza del Campidoglio in Rom gehört in diese Kategorie. Im Zuge der immer deutlicher herausgearbeiteten individuellen Merkmale sind im 3. Jahrhundert schließlich Charakterbildnisse entstanden, die auch eine Verzerrung des Ausdrucks nicht scheuen (Caracalla).
Historische Reliefs
Auch beim historischen, die römischen Siege verherrlichenden Relief an öffentlichen Denkmälern, an Triumphbögen und Säulen findet die späthellenistische Kunst auf römischem Boden eine selbständige Fortentwicklung. Das betrifft sowohl die Inhalte der Darstellung, als auch den Stil, für den die starke Erhebung des Reliefs, die Menge und Gedrängtheit der Figuren, die Bewegtheit der Komposition sowie das Einfügen landschaftlicher Motive charakteristisch sind.
Den Übergang zeigt das im 1. Jahrhundert errichtete, zweistöckige Kenotaph der Julier in Saint-Rémy-de-Provence (Südfrankreich) mit seinen großen Kampfdarstellungen; es ist das einzige erhaltene Werk dieser Art aus der Zeit des Augustus. Ihm folgen die Reliefs am Triumphbogen des Titus mit den Darstellungen der Apotheose des Kaisers und des Triumphes über Judäa. Dann die Trajanssäule am Forum Romanum, deren spiralartig um den ganzen Schaft sich hinziehenden Reliefs in einer Darstellung von 2500 Figuren den Sieg des Kaisers über die Daker feiern. Eine ähnlich figurenreiche Schilderung, die sich auf die Markomannenkriege bezieht und die wegen der realistisch treuen Wiedergabe der germanischen Völkerschaften interessant ist, schmückt die Mark-Aurel-Säule auf der Piazza Colonna in Rom. Das letzte, größere selbständige Werk dieser Art, der Triumphbogen des Septimius Severus mit den Szenen aus den Kriegszügen am Euphrat und Tigris, stammt aus dem Jahr 203. Schon hier zeigen sich in der Überfrachtung und Leblosigkeit der Darstellung die Spuren des beginnenden Verfalles, der in der Folgezeit rasch fortschreitet.
Private Bildwerke
Im Gegensatz zu den öffentlichen Monumenten, die die geschichtlichen Ereignisse verewigen, tritt das National-Römische in den privaten Bildwerken vor allem in der späteren Kaiserzeit stark zurück. Unter ihnen überwiegen, wenigstens der Zahl nach, die Grabdenkmäler. In den massenhaft erhaltenen Sarkophagen zeigt sich die große Produktivität der Kunst auch noch im 3. Jahrhundert. Die meisten dieser Sarkophage sind jedoch künstlerisch und handwerklich von eher mittelmäßiger Qualität, und nur relativ selten finden sich kunstvoll und sorgfältig ausgeführte Stücke.
Sammlungen
Zu den bedeutendsten Sammlungen römischer Skulptur, Mosaiken und Malerei gehören:
- Vatikanische Museen, insbesondere Museo Chiaramonti und Museo Pio-Clementino
- Kapitolinische Museen, Rom
- Museo Nazionale Romano, Rom (5 Standorte)
- Archäologisches Nationalmuseum Neapel, mit Fundstücken aus den beiden Großgrabungen in Pompeji und Herkulaneum
- Louvre, Paris: Römische Antikensammlung
In Deutschland:
- Römisch-Germanisches Museum, Köln
- Rheinisches Landesmuseum, Trier
- Glyptothek, München: römische Skulpturen
- Antikensammlung Berlin: römische Sammlung im Alten Museum
Literatur
(chronologisch sortiert)
- Pierre Grimal: Römische Kulturgeschichte. Droemersche Verlagsanstalt, München/Zürich 1961.
- Heinz Kähler: Kunst der Welt. Rom und sein Imperium. Baden-Baden 1979.
- D. B. Harden: Glass of the Caesars. Mailand 1987.
- Otto J. Brendel: Prolegomena to the Study of Roman Art. New Haven/London 1979; deutsch: Was ist römische Kunst?, Köln 1990.
- Wilfried Koch: Baustilkunde. Bassermann Verlag/Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1998, ISBN 3-8094-5007-3.
- Nancy H. Ramage, Andrew Ramage: Römische Kunst. Von Romulus zu Konstantin. Könemann Verlagsgesellschaft, Köln 1999, ISBN 3-8290-1720-0.
- Paul Zanker: Die römische Kunst. München 2007, ISBN 978-3-406-54688-4.
- Wolfgang Wohlmayr: Die römische Kunst. Ein Handbuch. Philipp von Zabern, Mainz 2011, ISBN 978-3-8053-3838-7. [zugleich Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-20110-5 und ISBN 978-3-534-25707-2]
- Bernard Andreae: Römische Kunst von Augustus bis Constantin. Philipp von Zabern, Darmstadt/Mainz 2012, ISBN 978-3-8053-4191-2.
Anmerkungen
- Birk Engmann: Neurologic diseases in ancient Roman sculpture busts. In: Neurology: Clinical Practice. Band 3, Nr. 6, 1. Dezember 2013, ISSN 2163-0402, S. 539–541, doi:10.1212/CPJ.0b013e3182a78f02, PMID 30107014, PMC 6082362 (freier Volltext) – (neurology.org [abgerufen am 29. August 2023]).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die romische Kunst ist eine besondere von den Romern geschaffene schliesslich eigenstandige kunstlerische Ausdrucksweise die zunachst aus der Assimilation vieler Kunstformen anderer Volker rund um das Mittelmeer entstanden ist Sie hatte ihren Hohepunkt von der Zeit um Christi Geburt bis 400 Jahre danach Reste des Tempels der Vesta am Forum RomanumUrsprungDie romische Kunst entstand auf der Grundlage der bodenstandigen Kultur der Bewohner des westlichen Mittelmeerraumes der eher kunstarmen und nuchternen Kultur der indogermanischen Italiker die im 2 Jahrtausend v Chr eingewandert waren und schliesslich der Etrusker deren Kultur von den Griechen beeinflusst war und von den Romern weitgehend ubernommen wurde Als Vorbilder fur alle Bereiche der romischen Kunst dienten die griechische Architektur Malerei und Plastik Siehe auch Romische KulturArchitektur Hauptartikel Romische Architektur Die romische Architektur erschien lange Zeit als Kopie der griechischen Architektur Erst am Ende der Republik entwickelte sie sich eigenstandig und bereicherte den romischen Mittelmeerraum um zahlreiche Bautypen Thermen Badehaus mit Kuppel uber dem Wasserbecken Tempel als rechteckiger Bau eine Abart griechischer Tempel jedoch nicht richtungslos sondern axial ausgerichtet mit Freitreppe und Saulenvorhalle auf der Frontseite Rundtempel wie das Pantheon wurden in Gewolbebauweise errichtet Theater meist als Amphitheater mit Kreuzgewolben angelegt griech amphi zwei Triumphbogen ein kurzes Tonnengewolbe war mit konstruktiv unnotigen Saulen und Architraven verkleidet Basilika sie diente als Gerichts bzw Markthalle und besitzt ein erhohtes Mittelschiff mit 2 oder 4 Seitenschiffen die durch Saulenreihen voneinander getrennt waren sowie eine halbkreisformige Apsis Das basilikale System wurde spater auch fur Kirchenbauten verwendet Ingenieurbauten Brucken Aquadukte Wasserleitungen Viadukte Befestigungen Strassen Vor allem das im 2 Jahrhundert v Chr eingefuhrte Gussmauerwerk bei dem nur die ausseren Wandschalen gemauert waren und der Kern mit dem sogenannten Romischen Beton einem Gemenge von Mortel und Bruchstein mit der lateinischen Bezeichnung opus caementitium opus fur Werk bzw Bauwerk und caementitium fur Zuschlagstoff bzw Bruchstein ausgegossen wurde verschaffte der antiken Baukunst schier unbegrenzte Moglichkeiten nicht nur fur Ingenieurbauten So konnten bisher unerreichbarer Hochbau Mehrstockigkeit beliebige Wandgliederungen sowie weitgespannte Tonnengewolbe und Kuppeln fur grosse Raume ohne Innenstutzen realisiert werden Komplexe wie die Kaiserthermen Caracalla Thermen und Diokletiansthermen Palaste Villen sowie der Kuppelbau des Pantheon waren ohne diese Technik nicht denkbar Die Verwendung von Marmor verlor aufgrund der neugewonnenen architektonischen Freiheit im Laufe der Zeit an Bedeutung Auch Wohnhauser Romisches Haus Atriumhaus Insula Villa rustica Villa urbana waren oft mit Fresken oder Figurenschmuck ausgestattet Konstruktion und Gestaltung Von Bauwerken aus der alteren Zeit ist nur wenig bekannt Die grossen offentlichen Bauwerke bestanden aus Quadern die ohne Mortelverband gefugt wurden daneben bediente man sich fur die Privathauser einer Konstruktion aus Holz und Luftziegeln Bis gegen Ende der Republik hielt man am Lehmziegelbau fest An seine Stelle trat im letzten vorchristlichen Jahrhundert der Backsteinbau zusammen mit Marmor oder auch bemaltem Stuck als Wandverkleidung Das romische Haus mit der bis dahin ublichen axialen Abfolge von Eingang Atrium Tablinum und umgebenden Wohnraumen wurde ab dem 1 Jahrhundert v Chr um griechische Peristyle Exedren Loggien und etliche andere Dekorationselemente z B Plastiken Brunnen Steintische Wandmalereien Gartenbepflanzungen erweitert die erstmals in der Antike eine romantisch gestimmte Komposition bildeten Bei Villen und Palasten befriedigten bauliche und optische Verbindungen in die umgebende Landschaft das Verlangen nach raumlicher Weite Wie in den Privathausern so entfaltete sich der Luxus in immer grosseren Ausmass auch in den offentlichen Bauten Stilistisch schloss diese Periode an die hellenistische Architektur an jedoch freier ausgestaltet hin zu einer eigenstandigen Bogen und Gewolbekonstruktion mit Rundbogen etruskischen Tonnengewolben bzw Kreuzgratgewolben sowie gewaltigen Kuppeln die des Pantheon in Rom erreichte einen Durchmesser von 43 m Neben den Bogen und Kuppeln behielt man wegen der dekorativen Wirkung die griechischen Saulen Gebalke und Giebel bei bildete jedoch das Alte um erweiterte es und schuf ohne Rucksicht auf die stilistische Geschlossenheit neue Elemente wie zum Beispiel das Kompositkapitell Bediente man sich bei der Konstruktion vorzugsweise etruskischer Elemente Gewolbe so war die das Aussere sehr von der griechischen Architektur beeinflusst Saulen dienten oft nur als Fassadengestaltung oder als Verblendung Die toskanische Saule war eine kurzere Form der dorischen das Kompositkapitell vereinte korinthische und ionische Elemente Weitere typische Kennzeichen der romischen Baukunst waren die Halbsaulen und Wandpfeiler Pilaster Saulenbogen und Pfeiler Arkaden Offentliche Bauwerke und Anlagen Augustus leitete mit der Umgestaltung des damals noch freien Campus Martius zu einer architektonischen Prachtanlage eine Periode grosser Bauprojekte ein Es folgten die Kaiserpalaste auf dem Palatin Domus Tiberiana Neros Name steht fur die gewaltige Anlage des Goldenen Hauses und fur den nach dem Brand durchgefuhrte Neubau der Stadt In die Zeit von Titus fallt die Erbauung des Kolosseums in die Domitians der Neubau des Palastkomplexes auf dem Palatin Domus Flavia Domus Augustana Unter Trajan entstand das nach ihm benannte Forum mit seiner aufrecht stehenden Saule als Mittelpunkt Hadrian schuf Anlagen in und ausserhalb der Stadt unter denen die Villa Adriana bei Tibur mit Nachahmungen beruhmter griechischer und agyptischer Gebaude die ausgedehnteste ist Die Bauten des Antoninus Pius und Marc Aurel schliessen die Blute der romischen Architektur ab Jedoch auch unter den Nachfolgern hort die Baulust nicht auf wofur die Riesenanlage der Caracalla Thermen und andere grosse Bauten namentlich in den ostlichen Provinzen Zeugnisse sind Ab der Zeit des Diokletian behielt die romische Architektur zwar ihr technisches Niveau aufrecht gestalterisch setzte jedoch ein Niedergang ein der sich wie zum Beispiel beim Konstantinsbogen in dem zunehmenden Ruckgriff auf bereits vorhandenes ausdruckte Die gleiche Tendenz zeigt die sich entwickelnde christliche Baukunst in dieser Zeit Weitaus die meisten der erhaltenen Bauwerke sind Nutzbauten in denen die romische Architektur ihre Hauptleistungen erbrachte wahrend der Tempelbau zurucktrat Die Tempel sind in der Regel rechteckige Gebaude die aus dem von Saulen umgebenen offenen Pronaos und der geschlossenen Cella bestehen Neben den rechteckigen gibt es auch Rundtempel Pantheon Vestatempel und Tempel des Hercules Victor in Rom Vestatempel in der Stadt Tivoli Nur Hadrians Tempel der Venus und der Roma an der Via Sacra in Rom zeigt ausserlich die Form eines griechischen richtungslosen Baus mit Ringhalle und mehrstufig umlaufendem Unterbau Der romische Tempel ist dagegen eindeutig axial ausgerichtet An der Frontseite fuhrt eine breite Freitreppe auf ein Podium mit einer Saulenvorhalle dahinter befindet sich die nur nach vorn geoffnete Cella An den Flanken und der Ruckseite des Tempels gab es meist nur Halbsaulen Die Formen und Verhaltnisse des Bauwerkes orientieren sich an der Wahl der Saulenordnung dorisch toskanisch ionisch korinthisch Am haufigsten wurde die Korinthische Ordnung verwendet deren kunstlerische Ausgestaltung sich an Beispielen aus verschiedensten Zeiten Mars Ultor Tempel Saulen vom Aedes Castoris und vom Tempel des Vespasian und des Titus am Forum Romanum Tempel des Antoninus Pius und der Faustina u a studieren lasst Fur den Gesamteindruck des Ganzen war das reiche in Marmor Granit oder bemaltem Stuck gestaltete Aussere und Innere von ausschlaggebender Bedeutung Modell des antiken Rom Uberreste des Forum Romanum Rom Kolosseum Rom Pantheon Rom Konstantinsbogen Rom Amphitheater von Nimes Maison Carree Nimes Pont du Gard romisches Aquadukt in Sudfrankreich Buhne des romischen Theaters in Palmyra SyrienMalereiSiehe auch Romische Wandmalerei Fresko aus einer Villa in Boscoreale Griechische Maler sind in fruher Zeit nicht nur nach Etrurien sondern auch nach Rom gelangt So haben Damophilos und Gorgasos den 493 v Chr gebauten Tempel der Ceres mit Wandmalereien geschmuckt Auch aus den folgenden Jahrhunderten ist das Wirken einzelner griechischer Maler in Rom uberliefert Weil jedoch keine Werke aus dieser Zeit erhalten sind ist uber den Einfluss ihrer Kunst auf die einheimischen Maler nichts bekannt Verlorene Tafelbilder Anders gestalteten sich die Verhaltnisse von der Zeit an als Rom durch seine Kriege im Orient mit der griechischen Kultur unmittelbar in Beruhrung kam Wie schon bei den plastischen Werken so schmuckte sich Rom nun auch mit den Meisterwerken der grossten griechischen Maler Schon fur das 3 Jahrhundert vor Christus sind Tafelbilder bezeugt die auf Triumphzugen mitgefuhrt und offentlich aufgestellt wurden Nach den vorhandenen Beschreibungen handelte es sich dabei hauptsachlich um volkstumliche Historienmalereien die von den Triumphen der Feldherren berichteten die gewonnenen Schlachten schilderten und die eroberten Lander beschrieben Tafel und Leinwandbilder sind ganz verloren so dass die heutige Kenntnis der romischen Malerei auf den dekorativen Wandmalereien aus Rom und besonders auf den von der Ascheschicht konservierten Fresken aus den vom Vesuv verschutteten Stadten wie Pompeji und Herculaneum beruht Sicher befinden sich darunter auch Kopien alterer Tafelbilder jedoch liessen sich mit dieser Technik weder das Kolorit noch die Einzelheiten originalgetreu wiedergeben Dekorative Wandmalerei Seit dem 1 Jahrhundert v Chr entwickelte sich fur die dekorative Malerei auf grossen Wandflachen ein neuer Stil Die ganze Mauer wurde in unterschiedlich verzierte Abschnitte unterteilt Der sogenannte Erste Stil begnugte sich damit farbige Marmorverkleidungen zu imitieren Im Zweiten Stil der romischen Malerei kamen Architekturdarstellungen mit Saulen Gebalk und Friesen hinzu in die man Szenen nach beruhmten Vorbildern einfugte Dieser Architekturstil war im 1 Jahrhundert v Chr sehr beliebt und die Maler steigerten seine Wirkung im Verlauf dieser Entwicklung durch Illusionsmalerei in Form von Scheinfenstern mit denen sie dem Betrachter die Aussicht auf Landschaften bzw zeitgenossische Gartenanlagen vorgaukelten Das Mosaik Uberschwemmung des Nils aus Praeneste Gleichzeitig entstand ein weiterer Stil der die Wand als Oberflache behandelte statt sie zu durchbrechen In jedem breiten Wandfeld wurde in der Mitte entweder eine kleine Landschaft oder haufiger eine graziose Figur Amazonen oder Angehorige des Volksstammes der Arimaspen dargestellt Ihre harmonischen Linien verbinden sich mit phantastischen Architekturelementen unwirkliche Saulen Fahnen und Vorhange die das Feld begrenzen Je nach Grosse der architektonischen Komposition unterscheidet man heute einen Dritten und Vierten Stil Das Goldene Haus des Nero war mit Gemalden des Dritten Stils und flachen Stuckreliefs geschmuckt Die Kunstler der Renaissance bewunderten die graziosen Figuren die sie Grotesken nannten weil man sie in unterirdischen Gewolben grotta entdeckt hatte Hinsichtlich Proportionen Plastizitat Licht und Schatten Perspektive Fluchtpunkt und raumliche Tiefe besass die romische Malerei bereits eine hohe Qualitat Zwischen 200 und 700 nach Christus begann die fruhchristliche Kunst im westromischen Stil Mosaiken Zur Ausstattung romischer Villen und Palaste gehorte auch das Mosaik das Sulla nach seinen Feldzugen in Griechenland als spezielle Gattung der Maltechnik in Rom bekannt gemacht hatte Die Technik aus vielen kleinen Stein oder Glasstucken auch Teilen von Papier oder Stoffen Muster oder Bilder entstehen zu lassen erreichte ab dem 1 und 2 Jahrhundert ihre hochste Blute Mit der Freskenmalerei verwandte dekorative Elemente und figurliche Darstellungen breiteten sich anfanglich teppichgleich auf Fussboden spater auch an Decken und Wanden aus Die Zahl der Motive war nahezu unbegrenzt so finden sich Szenen aus der griechischen Mythologie aus dem romischen Alltag oder auch Darstellungen historischer Ereignisse wie zum Beispiel die Alexanderschlacht in Pompeji andere gibt es in Delos Besonders reizvoll sind die farbenfrohen Landschafts und Naturdarstellungen aus Pompeji und Praeneste In der Villa Romana del Casale auf Sizilien die von einer Schlammlawine begraben und dadurch erhalten wurde haben sich zahlreiche hochwertige Mosaiken umgeben von der originalen Architektur gefunden Herakles und TelephosRomische BildhauereiDie meisten der in romischer Zeit entstandenen freiplastischen Werke sind mehr oder weniger freie Kopien griechischer Originale Eigenstandige Leistungen der romischen Kunst sind am Ende der Republik entstandene Statuen und Portratbusten Sie unterscheiden sich von den griechischen durch ihre naturliche das reale Leben nuchtern auffassende Wiedergabe der Wirklichkeit die damit verbundene Individualisierung erreichte ihren Hohepunkt unter Augustus Dank dieser Wirklichkeitsnahe liefern sogar einige Busten moglicherweise Hinweise auf Krankheitsbilder Offentliche Bildwerke Neben dem privaten Portratwerk war es in Rom schon fruh ublich Standbilder verdienter Manner offentlich aufzustellen Statuen und Busten der Kaiser wurden in unzahliger Menge hergestellt wobei das Schwergewicht naturgemass auf einer idealisierenden Gestaltungsweise lag Aber auch die schlichte Individualisierung hatte ihren Platz in solchen Bildniswerken wurden Kaiser in der Friedenstracht der Toga oder in der Kriegsrustung haufig auch zu Pferd oder auf dem Triumphwagen dargestellt Das schonste erhaltene Werk dieser Art ist die Marmorstatue des Augustus im Vatikan Auch die beruhmte Reiterstatue des Marc Aurel auf der Piazza del Campidoglio in Rom gehort in diese Kategorie Im Zuge der immer deutlicher herausgearbeiteten individuellen Merkmale sind im 3 Jahrhundert schliesslich Charakterbildnisse entstanden die auch eine Verzerrung des Ausdrucks nicht scheuen Caracalla Historische Reliefs Auch beim historischen die romischen Siege verherrlichenden Relief an offentlichen Denkmalern an Triumphbogen und Saulen findet die spathellenistische Kunst auf romischem Boden eine selbstandige Fortentwicklung Das betrifft sowohl die Inhalte der Darstellung als auch den Stil fur den die starke Erhebung des Reliefs die Menge und Gedrangtheit der Figuren die Bewegtheit der Komposition sowie das Einfugen landschaftlicher Motive charakteristisch sind Relief an der Trajanssaule Den Ubergang zeigt das im 1 Jahrhundert errichtete zweistockige Kenotaph der Julier in Saint Remy de Provence Sudfrankreich mit seinen grossen Kampfdarstellungen es ist das einzige erhaltene Werk dieser Art aus der Zeit des Augustus Ihm folgen die Reliefs am Triumphbogen des Titus mit den Darstellungen der Apotheose des Kaisers und des Triumphes uber Judaa Dann die Trajanssaule am Forum Romanum deren spiralartig um den ganzen Schaft sich hinziehenden Reliefs in einer Darstellung von 2500 Figuren den Sieg des Kaisers uber die Daker feiern Eine ahnlich figurenreiche Schilderung die sich auf die Markomannenkriege bezieht und die wegen der realistisch treuen Wiedergabe der germanischen Volkerschaften interessant ist schmuckt die Mark Aurel Saule auf der Piazza Colonna in Rom Das letzte grossere selbstandige Werk dieser Art der Triumphbogen des Septimius Severus mit den Szenen aus den Kriegszugen am Euphrat und Tigris stammt aus dem Jahr 203 Schon hier zeigen sich in der Uberfrachtung und Leblosigkeit der Darstellung die Spuren des beginnenden Verfalles der in der Folgezeit rasch fortschreitet Private Bildwerke Im Gegensatz zu den offentlichen Monumenten die die geschichtlichen Ereignisse verewigen tritt das National Romische in den privaten Bildwerken vor allem in der spateren Kaiserzeit stark zuruck Unter ihnen uberwiegen wenigstens der Zahl nach die Grabdenkmaler In den massenhaft erhaltenen Sarkophagen zeigt sich die grosse Produktivitat der Kunst auch noch im 3 Jahrhundert Die meisten dieser Sarkophage sind jedoch kunstlerisch und handwerklich von eher mittelmassiger Qualitat und nur relativ selten finden sich kunstvoll und sorgfaltig ausgefuhrte Stucke SammlungenZu den bedeutendsten Sammlungen romischer Skulptur Mosaiken und Malerei gehoren Vatikanische Museen insbesondere Museo Chiaramonti und Museo Pio Clementino Kapitolinische Museen Rom Museo Nazionale Romano Rom 5 Standorte Archaologisches Nationalmuseum Neapel mit Fundstucken aus den beiden Grossgrabungen in Pompeji und Herkulaneum Louvre Paris Romische Antikensammlung In Deutschland Romisch Germanisches Museum Koln Rheinisches Landesmuseum Trier Glyptothek Munchen romische Skulpturen Antikensammlung Berlin romische Sammlung im Alten MuseumLiteratur chronologisch sortiert Pierre Grimal Romische Kulturgeschichte Droemersche Verlagsanstalt Munchen Zurich 1961 Heinz Kahler Kunst der Welt Rom und sein Imperium Baden Baden 1979 D B Harden Glass of the Caesars Mailand 1987 Otto J Brendel Prolegomena to the Study of Roman Art New Haven London 1979 deutsch Was ist romische Kunst Koln 1990 Wilfried Koch Baustilkunde Bassermann Verlag Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1998 ISBN 3 8094 5007 3 Nancy H Ramage Andrew Ramage Romische Kunst Von Romulus zu Konstantin Konemann Verlagsgesellschaft Koln 1999 ISBN 3 8290 1720 0 Paul Zanker Die romische Kunst Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54688 4 Wolfgang Wohlmayr Die romische Kunst Ein Handbuch Philipp von Zabern Mainz 2011 ISBN 978 3 8053 3838 7 zugleich Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2011 ISBN 978 3 534 20110 5 und ISBN 978 3 534 25707 2 Bernard Andreae Romische Kunst von Augustus bis Constantin Philipp von Zabern Darmstadt Mainz 2012 ISBN 978 3 8053 4191 2 AnmerkungenBirk Engmann Neurologic diseases in ancient Roman sculpture busts In Neurology Clinical Practice Band 3 Nr 6 1 Dezember 2013 ISSN 2163 0402 S 539 541 doi 10 1212 CPJ 0b013e3182a78f02 PMID 30107014 PMC 6082362 freier Volltext neurology org abgerufen am 29 August 2023