Eine Rückkopplung auch Rückkoppelung Rückmeldung oder Feedback ˈfiːdˌbæk engl ist ein Mechanismus in signalverstärkenden
Rückkopplung

Eine Rückkopplung, auch Rückkoppelung, Rückmeldung oder Feedback [
] (engl.), ist ein Mechanismus in signalverstärkenden oder informationsverarbeitenden Systemen, bei dem ein Teil der Ausgangsgröße direkt oder in modifizierter Form auf den Eingang des Systems zurückgeführt wird.Arten
Rückkopplungen kommen in vielen technischen, biologischen, geologischen, wirtschaftlichen und sozialen Systemen vor. Je nach Art und Richtung der rückgeführten Größe kommt es zur Selbstverstärkung des durch das System bedingten Prozesses oder zu dessen Abschwächung oder Selbstbegrenzung. Im ersten Fall spricht man von positiver Rückkopplung oder Mitkopplung, im letzteren Fall von Gegenkopplung oder negativer Rückkopplung.
In technischen Systemen wird häufig angestrebt, Rückkopplungsvorgänge nicht nur durch die Kapazität der beteiligten Energiespeicher zu begrenzen, sondern auch eine Struktur zu schaffen, die durch passive und aktive Gegenkopplung Überlastungen verhindert. Dabei handelt es sich oft um Regelungsvorgänge.
In der Natur können Rückkopplungen in komplexen Strukturen vorkommen, in denen Elemente über andere, zum Teil entfernt gelegene Systeme, wieder auf sich selbst zurückwirken.
In psychologisch determiniertem Verhalten ist die Richtung der Rückkopplung nicht von vornherein festgelegt. So kann zum Beispiel im System Lernen in der Schule eine schlechte Notenwertung je nach Motivation sowohl zu erhöhtem Fleiß (Gegenkopplung) oder im Gegenzug auch zur Resignation führen (Mitkopplung, bzw. verstärkende Wirkung).
Mitkopplung
Bei der Mitkopplung kommt eine vorzeichen- oder phasenrichtige Rückführung der Ausgangsgröße im Zusammenspiel mit verstärkenden Elementen des Systems zum Tragen. Dies kann nützlich sein, beispielsweise um Reibungsverluste auszugleichen, es kann aber auch eine Gefahr darstellen, denn die beteiligten Größen können hierbei gefährlich anwachsen, solange dazu Energie bereitgestellt wird, und es kann, wenn nicht zusätzliche, auf den Prozess dämpfend einwirkende Größen wirksam werden, zu einer Zerstörung kommen. Hierbei wird der Vorgang nur noch durch die Begrenzung der (Energie-)Ressourcen limitiert.
In technischen Systemen spricht man von einer ungedämpften periodischen Schwingung in Resonanz oder einer aperiodischen Schwingung. Je nachdem, ob es zu einem lawinenartigen Anschwellen im System kommen kann oder nicht, unterscheidet man zwischen unterkritischer, kritischer oder überkritischer Mitkopplung.
Positive Rückkopplung findet sich oft bei Wachstumsprozessen. Man spricht in nichttechnischen Systemen auch von einem circulus virtuosus, oder, wenn das Ergebnis als solches nicht gewünscht wird, auch von einem Teufelskreis oder Circulus vitiosus.
Beispiele: Schuldenfalle, Kettenreaktion, Autokatalyse, Akustische Rückkopplung, Börsencrash, elektronische Schaltungen wie Schmitt-Trigger oder Oszillatoren (Meißner-Schaltung zur Realisierung eines ungedämpften Schwingkreises), Benjamin-Franklin-Effekt der Sozialpsychologie
Gegenkopplung
Bei der Gegenkopplung ist eine Rückführung des Ausgangssignals mit negativem Vorzeichen bzw. gegenphasiger Polarität wirksam. Diese negative Rückführung wirkt der äußeren Anregung entgegen und führt zu einer sich verringernden Zustandsänderung. Solche Systeme neigen entweder stark zum Einnehmen einer stabilen Lage oder zu mehr oder weniger abklingenden Schwingungsverhalten um einen stabilen Mittelwert.
Die Gegenkopplung ist ein fundamentales Prinzip in der gesamten belebten Natur und verbreitet in technischen Systemen. Insbesondere die Regelungstechnik hat das Ziel, die Gegenkopplung so einzurichten, dass ein stabiles Systemverhalten erreicht wird. Dazu werden in technischen Systemen automatische Regler verwendet.
Unerwünschte Schwingneigung in einem Regelkreis kann beispielsweise durch variable Dimensionierung der Gegenkopplung vermieden werden, indem die Verstärkung mit zunehmender Frequenz verringert wird.
Das kennzeichnende Merkmal in natürlichen Systemen sind Rückkopplungsschleifen mit Selbstregulationseigenschaften. In biologischen Systemen von Organismen ist dieses Prinzip entscheidend bei der Homöostase. Gegenkopplung spielt eine Rolle in allen (Selbst-)Erhaltungsprozessen.
Selbsterregung (d. h. das initiale Entstehen von Schwingungen) tritt ein, wenn zunächst eine positive Kopplung und dann verzögert eine negative Kopplung einsetzt. Die Systemparameter pendeln dann zwischen Ruhe und typischen Höchstwerten. Dieser Fall kann insbesondere in elektronischen Regelkreisen bei hohen Frequenzen eintreten, wenn die Phasenbedingung für eine Gegenkopplung aufgrund zufälliger Phasenverschiebungen aller Komponenten nicht mehr zuverlässig gegeben ist.
Beispiele sind Fliehkraftregler, das Füllen eines Eimers mit einem Loch im Boden, selbstregelnde Vorgänge in Ökosystemen, Gegenkopplung in Reglern und Verstärkern, Aussetzen von Nützlingen, Drehstrommotoren, Boiler mit Thermostat, Kühlschrank, Körperwärme-Regulation bei Säugetieren und Preisbildung durch Angebot und Nachfrage
Beispiele mit variablem Schwingungsverhalten sind Räuber-Beute-Beziehung, Rhythmus der Cortison-Sekretion, zirkadiane biologische Rhythmen, Menstruationszyklus, Konjunkturzyklen, Regelschwingungen (Instabilität) von Reglern sowie Selbsterregung von Verstärkern (aufgrund ungeeigneter Gegenkopplung, unzureichender Abschirmung zwischen Ein- und Ausgang oder ungeeigneten Lasten)
Stabilität, Gegenkopplungsgleichungen der Übertragungsfunktion, Numerik
Die Berechnung eines Systems mit der Gegenkopplung setzt ein lineares dynamisches System mit Zeitverhalten voraus, das einen Signaleingang und einen Signalausgang aufweist. Dabei ist die unabhängige Variable die Zeit.
Die Regelgröße eines Regelkreises zeigt ein völlig unterschiedliches Verhalten, wenn der Gegenkopplungspfad verstärkende, differenzierende oder integrierende (verzögernde) Eigenschaften zeigt. Die mathematischen Beziehungen aller dynamischen Teilsysteme werden als lineare Übertragungssysteme G(s) dargestellt.
Wird der Ausgang eines dynamischen Systems, bestehend aus mindestens 3 Teil-Verzögerungssystemen und den Zeitkonstanten und der Verstärkung , direkt auf den Signaleingang des Systems mit negativem Vorzeichen additiv zurückgeführt (Gegenkopplung), dann kehrt sich für eine beliebige Führungsgröße die Gegenkopplung in eine Mitkopplung um und es entstehen Dauerschwingungen mit steigenden Amplituden.
Die Gesamtübertragungsfunktion eines Regelkreises ergibt sich aus den Übertragungsfunktionen der Pfade und .
Gegenkopplung mit Teilsystem G2(s) im Rückführungspfad
Das Verhalten der Ausgangsgröße im Pfad des Systems hängt davon ab, ob der Pfad verstärkende, verzögernde oder differenzierende Funktionen erhält.
- Verzögernde Systeme in der Gegenkopplung (z. B. die Messeinrichtung der Regelgröße) bewirken verzögernden Aufbau der Regelgröße oder gedämpfte Überschwingungen.
- Differenzierende Systeme in der Gegenkopplung bewirken eine Kompensation von Verzögerungsanteilen im Vorwärtszweig , bzw. eine Reduzierung bei gegebenen Überschwingungen.
- Ein Verstärkungsfaktor in der Gegenkopplung reduziert die Regelgröße um .
- Die Übertragungsfunktion des geschlossenen Kreises mit Teilsystemen in der Rückkopplung lautet:
Diese Gleichung zeigt, eine Pol-Nullstellenkompensation als Systemkompensation kann für den Vorwärtspfad nicht im Gegenkopplungspfad angewendet werden.
Gegenkopplung ohne Teilsystem G2(s) im Rückführungspfad
Bei einem Übertragungssystem (Regelkreis), der in dem Gegenkopplungszweig kein statisches oder dynamisches Teilsystem enthält, ergibt das System .
Die Übertragungsfunktion des geschlossenen Kreises ohne Teilsysteme in der Gegenkopplung lautet:
Mathematische Methoden zur Berechnung eines Regelkreises
Die einfachste Methode der Berechnung eines Regelkreises ist die Simulation der einzelnen Teil-Übertragungsfunktionen des aufgeschnittenen Regelkreises und die Schließbedingung der Regelabweichung.
Gewöhnliche lineare Differenzialgleichungen, die z. B. ein dynamisches System 1. Ordnung wie:
beschreiben, können nach dem Differenzenverfahren relativ einfach in eine Differenzengleichung überführt werden. Dies geschieht dadurch, dass die Differenzialquotienten der Differenzialgleichung direkt durch die verschiedenen Formen der Differenzenquotienten ausgetauscht werden.
Eine Differenzengleichung ist eine numerisch lösbare rekursive Berechnungsvorschrift für eine diskret definierte Folge von nummerierten Folgeelementen bzw. Stützstellen im Abstand eines meist konstanten Intervalls .
- Siehe Regelungstechnik#Mathematische Methoden zur Beschreibung und Berechnung eines Regelkreises
- Siehe Differenzengleichung (Differenzenverfahren)
- Siehe Regelkreis#Simulation des Eingangs-Ausgangsverhaltens eines Regelkreises
Die folgenden Methoden, über das Frequenzverhalten die Stabilität der dynamischen Systeme zu bestimmen, dienen dem Verständnis, liefern aber keine Details zur Dynamik von Regelkreisen:
- Nyquistkriterium
- Komplexe Ebene
- Bode-Diagramm
Rückführung bei schaltgeregelten Systemen
Bei Ausstattung von überlagernd stetig wirkenden Rückführungen werden verschiedene Effekte erreicht.
- Schwingfrequenz vergrößern,
- Regelabweichung minimieren,
- Totzone und Hysterese festlegen.
- Siehe Regler#Unstetige Regler
Bedeutung in verschiedenen Bereichen
Elektrische Schaltungstechnik
Im Jahr 1912 patentierte Siegmund Strauss (* 1875, † 1942) eine Rückkopplungsschaltung mit einer Lieben-Röhre. Im Jahr 1913 entwickelten unabhängig voneinander Alexander Meißner (* 1883 in Wien, † 1958 in Berlin) bei Telefunken in Berlin und Edwin Howard Armstrong (* 1890, † 1954) in New York das System einer Sender- und Empfängerschaltung mittels Röhren-Verstärker mit Rückkopplung. Im Jahr 1914 patentierte Lee De Forest (* 1873, † 1961) seine Rückkopplungsschaltung. De Forest patentierte als Letzter, hatte aber wahrscheinlich die Rückkopplung als Erster im Labor festgestellt.
1927 entdeckte der Telefoningenieur Harold Stephen Black, dass man die Qualität eines Signalverstärkers erheblich verbessern kann, indem man einen Teil des Ausgangssignals vom Eingangssignal subtrahiert, was im Prinzip eine Gegenkopplung darstellt.
Weitere elektrotechnische Beispiele:
- überkritische positive Rückkopplung, auch Mitkopplung, von elektrischen Systemen zur Erzeugung von hoch- oder niederfrequenten Schwingungen. Sie findet Anwendung in Oszillatorschaltungen wie astabile Kippschaltungen und Funktionsgeneratoren.
- negative Rückkopplung, auch Gegenkopplung, von elektrischen Systemen zur Linearisierung des Frequenzganges sowie nichtlinearen Verzerrungen wie der Verringerung des Klirrfaktors. Bei zu großer Phasenverzögerung im Verstärker kann sich die negative Rückkopplung in eine positive Rückkopplung umwandeln und es entstehen unerwünschte Schwingungen.
- jeder Spannungsregler vergleicht die Ausgangsspannung mit einer Referenzspannung und regelt mit der verstärkten Differenzspannung die Stromdurchlässigkeit eines Leistungstransistors. Dadurch ist die Ausgangsspannung weitgehend unabhängig von Belastungsschwankungen.
- unterkritische positive Rückkopplung von Schwingkreisen zur Entdämpfung und damit Erhöhung des Resonanzwiderstandes. Anwendung fand diese Rückkopplung hauptsächlich bei der Audionschaltung. In dieser wurden durch Einsatz der Rückkopplung die Trennschärfe und die Empfindlichkeit des Empfängers erhöht, ohne die Anzahl der meist teuren Elektronenröhren im Empfangsgerät steigern zu müssen.
- Der Physiker (* 1924) entwickelte ein hydraulisch-taktisches Feedback-System für Prothesen und Teleoperatoren.
Tontechnik
In der Tontechnik und der Elektroakustik ist Rückkopplung (kurz Kopplung oder „Koppeln“ oder „Feedback“ genannt) eine in aller Regel unerwünschte, als unangenehmes Pfeifen wahrgenommene Selbsterregung des Systems Schallaufnehmer – Verstärker – Lautsprecher. Hauptsächlich entsteht sie zwischen den vom Verstärker gespeisten Lautsprechern und den Mikrofonen. Aber auch jeder andere elektroakustische Schallaufnehmer, wie bei E-Gitarren oder Schallplattenspielern, kann betroffen sein. Eine Rückkopplung kann sich ausbilden, wenn ein Lautsprecher das Signal eines Mikrofons wiedergibt und gleichzeitig das Mikrofon dieses Signal erneut aufnimmt, wenn es zu nahe am Lautsprecher steht, wie es typischerweise etwa bei Hörgeräten vorkommt. Das Signal wird erneut verstärkt, über den Lautsprecher wiedergegeben und es entsteht eine elektroakustische Schleife, die sich bis zur Selbsterregung aufschaukelt. Die Frequenz der Selbsterregung hängt von den frequenzselektiven Eigenschaften und der Phasenverschiebung der Übertragungsstrecke (Luftstrecke, Equalizer, Lautsprecher, Mikrofoneigenschaften, reflektierende Raumwände) ab.
Im extremen Fall einer Rückkopplung ist neben der Belästigung der Zuhörer auch die Zerstörung der Lautsprecher möglich, insbesondere die Hochtöner können dadurch beschädigt werden. Tieftonlautsprecher und Subwoofer sind gegen Feedback unempfindlicher und verkraften auch ein stärkeres Feedback als Hochtöner. In Lautsprecherboxen befindliche Frequenzweichen können beschädigt werden.
Um Koppeln im Bühnenbetrieb zu vermeiden, können folgende Maßnahmen helfen:
- Equalizer, mit denen die Beschallungsanlage beim Soundcheck „eingepfiffen“ wird. Dabei wird absichtlich Feedback erzeugt, das von einem geschulten Techniker nach Gehör mit dem Equalizer minimiert oder beseitigt werden kann, indem diejenigen Frequenzen abgesenkt werden, die zum Koppeln neigen.
- So genannte Feedback-Destroyer (Rückkopplungsunterdrücker) erkennen und unterdrücken automatisch sich aufbauende Rückkopplungen. Das Problem dabei: Sie können nicht zwischen ungewollten und gewollten Rückkopplungen unterscheiden und unterdrücken beide gleichermaßen.
- Mikrofone und Lautsprecher können so aufgestellt werden, dass zwischen ihnen wenig Direktschall möglich ist;
- Der Einsatz von Mikrofonen mit einer geeigneten Richtcharakteristik („Niere“)
- Durch spezielle Anordnung und Verschaltung mehrerer Mikrofone kann die Auslöschung von Umgebungsschall bewirkt und so die Rückkopplungsgefahr verringert werden (siehe beispielsweise Grateful Dead);
- Der Verzicht auf Mikrofone durch Einsatz von Schwingungsaufnehmern oder elektrischen Instrumenten.
- Ist das Mikrofon nahe bei der Schallquelle, steigt der Pegel des Nutzsignales, nicht jedoch derjenige des Schalles vom Lautsprecher.
- Mit Optogates können unbenutzte Mikrofone automatisch abgeschaltet werden.
Oft tritt Kopplung bei leerem Zuhörersaal eher ein, als bei gefülltem, da die Zuhörer den Schall und dessen Reflexion im Raum dämpfen.
Das Feedback wird in verschiedenen modernen Musikstilen, vor allem aber in der Rockmusik, insbesondere beim Heavy Metal ganz bewusst als Sounddesign zur Klangbearbeitung eingesetzt.
Des Weiteren gibt es vereinzelt DJs, die Feedback in ihre Performance mit einbauen. Dazu wird das Signal am Kopfhörerausgang des Mischpults auf einen Eingang gelegt. Unter extrem vorsichtiger Verwendung der verschiedenen Regler (Höhen, Mitten, Tiefen usw.) können somit Geräusche von verzerrt über pfeifend bis hin zu rhythmisch schlagend und weiteren Variationen erzeugt werden. Jedes Mischpult reagiert auf diese Manipulation anders. Selbst bei geringen Veränderungen an den Reglern können schlagartig wechselnde Geräusche entstehen, die bei unvorsichtiger Handhabung, wie oben erwähnt, die Boxen zerstören können.
In der Computertechnik
In der Computertechnik kann Feedback dazu dienen, dem Nutzer Information über den aktuellen Zustand einer Anwendung zu geben. Dies kann mit optischen Mitteln geschehen, etwa durch farblich hervor gehobene Details in einer Graphischen Benutzeroberfläche. Oder es werden akustische Signale genutzt, indem ein Geräusch über einen Lautsprecher abgespielt wird. Manche Eingabegeräte besitzen die Fähigkeit, dem Nutzer mit mechanischen Mitteln eine Rückmeldung zu geben. Dieses Force-Feedback dient unter anderem, den Eindruck einer Simulation realistischer zu gestalten.
Die Hardware mancher Computerspiele ist in der Lage, dem Spieler mit mechanischen Mitteln Rückmeldungen über Ereignisse im Spiel zu geben. Dies wird häufig für eine direkte Reaktion auf Aktionen des Spielers genutzt. Ein Beispiel dafür sind Vibrationen eines Lenkrads.
Eine geschlossene Regelschleife mit dem Nutzer als Systemblock wird beim Verfahren User in the loop genutzt, um z. B. im Mobilfunk oder Smart Grid eine Nachfrageregelung zu erreichen.
System Erde und Klimaforschung
In der Klimatologie sind viele Rückkopplungen zu beobachten. Bei der Eis-Albedo-Rückkopplung (positive Rückkopplung) wird beispielsweise durch Vereisung mehr Sonnenlicht reflektiert, so dass es kälter wird. Damit können größere Flächen vereisen und es wird noch kälter. Umgekehrt funktioniert der Prozess ebenfalls.
Weitere Rückkopplungen beinhalten Wolken-Wasserdampf-Kopplungen („Der Wasserdampf-Effekt in der oberen Troposphäre ist der stärkste bekannte Rückkopplungsprozess.“) oder die Kohlendioxid-Aufnahmefähigkeit von Meeren. Viele dieser Prozesse sind noch nicht genau genug erforscht und erschweren eine genaue Klimavorhersage mit Klimamodellen. Dabei ist während der letzten 35 Jahren die Luftfeuchtigkeit am oberen Rand der Wetterschicht um durchschnittlich ca. zehn Prozent gestiegen.
Medizin und Biologie
In der Biologie und Medizin bewirkt negative Rückkopplung die Aufrechterhaltung der Homöostase (Gleichgewichtszustand innerhalb zulässiger Grenzen) eines Systems. Solche Regulationsvorgänge laufen z. B. beim Aufrechterhalten der Körpertemperatur von Warmblütern oder bei der Regulation der Genaktivität ab.
Dagegen bedeutet Biofeedback, dass z. B. ein Signalton oder eine Lampe eine Werteüberschreitung einer gemessenen Größe (z. B. Hauttemperatur, Muskelspannung/Tonus oder EEG-Wellenamplitude einer vorgewählten Frequenz) an die untersuchte Person zurückgemeldet wird, die ansonsten nicht oder nicht hinreichend wahrgenommen werden kann. Sie wird auf diese Weise erfahrbar gemacht und kann z. B. zum Erlernen einer Selbstkontrolle dienen.
Der menschliche Körper ist ein komplexes System, welches von einem sehr effektiven Feedback-Kontroll-System gesteuert und kontrolliert wird – dem Zentralnervensystem. Die aktuellen Sinneseindrücke werden dabei immer mit den dazu passenden Informationen (Erfahrungen) aus dem Gedächtnis kombiniert, um dem Individuum eine passende Zukunftsvorhersage als Handlungsvorschlag für die aktuelle Situation zu liefern. Damit kann man auf jede Situation sofort angemessen reagieren. Der Vorschlag des Gehirns wird immer an die aktuelle Situation angepasst. Z. B. steuert das Gehirn beim Gehen/Laufen nach der gesehenen optischen Information über die Beschaffenheit des Weges, wie man den Fuß aufsetzen muss. Das Feedback-System kann z. B. durch Drogen (Alkoholkonsum) gestört werden; dann torkelt man oder stürzt.
Psychologie
- In der allgemeinen Psychologie wird die unbewusste Wahrnehmung des eigenen Ausdrucksverhaltens (Körperhaltung, Gestik, Mimik) und deren Wirkung auf das eigene Wohlbefinden als Feedback bezeichnet. In einem Experiment von Strack u. a. (1988) wird beschrieben, dass die Bewertung des subjektiv empfundenen Witzes von Cartoons besser ausfällt, wenn die Probanden die für Freude typischen Gesichtsmuskeln aktivieren.
- In der Psychologie/Kommunikationstheorie hat Paul Watzlawick Rückkopplungsvorgänge thematisiert, indem er Kommunikationskreisläufe beschreibt, die keinen Anfang und kein Ende haben, also willkürlich „interpunktiert“ werden können. Er spricht dabei von „symmetrischer Eskalation“ bzw. von „Komplementarität“. Gemeint ist die gegenseitige Wechselwirkung der Verhaltensäußerungen von Kommunikationspartnern, die im einen Fall um dieselbe Position konkurrieren, im anderen Fall sich in ergänzenden Rollen gegenseitig bestärken bzw. festhalten.
- Ein ähnliches Konzept vertritt in der Systemtheorie, die er primär auf die Systemische Sozialarbeit anwendet. Hier werden Rückkopplungskreise und eskalierende Entwicklungen in der Interaktion zwischen Personen und ihrer Umgebung als Beschreibung für soziale Problemlagen wahrgenommen.
Siehe auch
- Pfadabhängigkeit
- Kybernetik
- Instrumentelle und operante Konditionierung
Literatur
- Siegfried Wirsum: Praktische Beschallungstechnik, Gerätekonzepte, Installation, Optimierung. 1. Auflage. Franzis-Verlag, München 1991, ISBN 3-7723-5862-4.
- Helmut Röder, Heinz Ruckriegel, Heinz Häberle: Elektronik 3.Teil, Nachrichtenelektronik. 5. Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, Wuppertal 1980, ISBN 3-8085-3225-4.
- Gustav Büscher, A. Wiegemann: Kleines ABC der Elektroakustik. 6. Auflage. Franzis Verlag, München 1972, ISBN 3-7723-0296-3.
- R. Beckmann: Handbuch der PA-Technik, Grundlagen-Komponenten-Praxis. 2. Auflage. Elektor-Verlag, Aachen 1990, ISBN 3-921608-66-X.
- I. Jöns, W. Bungard (Hrsg.): Feedbackinstrumente im Unternehmen – Grundlagen, Gestaltungshinweise, Erfahrungsberichte. Gabler, Wiesbaden 2005, ISBN 3-409-12738-0.
- Frank Pieper: Das P.A. Handbuch: Praktische Einführung in die professionelle Beschallungstechnik. 4. Auflage. GC Carstensen Verlag, München 2011, ISBN 978-3-910098-42-8.
- Frederic Vester: Die Kunst vernetzt zu denken. 8. Auflage. dtv, München 2011, ISBN 978-3-423-33077-0.
- Jürgen Beetz: Feedback: Wie Rückkopplung unser Leben bestimmt und Natur, Technik, Gesellschaft und Wirtschaft beherrscht. Springer Spektrum, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-662-47089-3.
Einzelnachweise
- Manfred Reuter, Serge Zacher: Regelungstechnik für Ingenieure:Analyse, Simulation und Entwurf von Regelkreisen. 12. Auflage. Vieweg+Teubner, 2008, ISBN 978-3-8348-0018-3. Kapitel: „Beschreibung von Regelkreisen mit Übertragungsfunktionen“, siehe Rückführungsschaltung.
- RADIO CORPORATION OF AMERICA et al. v. RADIO ENGINEERING LABORATORIES, Inc. law.cornell.edu, 21. Mai 1934, abgerufen am 14. Oktober 2019 (englisch).
- Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 254–255.
- Brian Soden. In: Volker Mrasek: deutschlandfunk.de: Wasserdampf-Zunahme in der Atmosphäre. Deutschlandfunk, Forschung Aktuell, 29. Juli 2014
- Volker Mrasek: deutschlandfunk.de: Wasserdampf-Zunahme in der Atmosphäre. Deutschlandfunk, Forschung Aktuell, 29. Juli 2014
Autor: www.NiNa.Az
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Eine Ruckkopplung auch Ruckkoppelung Ruckmeldung oder Feedback ˈfiːdˌbaek engl ist ein Mechanismus in signalverstarkenden oder informationsverarbeitenden Systemen bei dem ein Teil der Ausgangsgrosse direkt oder in modifizierter Form auf den Eingang des Systems zuruckgefuhrt wird Der Fliehkraftregler als klassisches Beispiel fur eine Ruckkopplung Je schneller die Maschine dreht desto weiter werden die Kugeln nach aussen geschleudert wodurch mithilfe des Gestanges die Drosselklappe mehr schliesst was eine Verlangsamung der Maschine nach sich zieht Ein Gleichgewichtszustand pendelt sich ein ArtenRuckkopplungen kommen in vielen technischen biologischen geologischen wirtschaftlichen und sozialen Systemen vor Je nach Art und Richtung der ruckgefuhrten Grosse kommt es zur Selbstverstarkung des durch das System bedingten Prozesses oder zu dessen Abschwachung oder Selbstbegrenzung Im ersten Fall spricht man von positiver Ruckkopplung oder Mitkopplung im letzteren Fall von Gegenkopplung oder negativer Ruckkopplung In technischen Systemen wird haufig angestrebt Ruckkopplungsvorgange nicht nur durch die Kapazitat der beteiligten Energiespeicher zu begrenzen sondern auch eine Struktur zu schaffen die durch passive und aktive Gegenkopplung Uberlastungen verhindert Dabei handelt es sich oft um Regelungsvorgange In der Natur konnen Ruckkopplungen in komplexen Strukturen vorkommen in denen Elemente uber andere zum Teil entfernt gelegene Systeme wieder auf sich selbst zuruckwirken In psychologisch determiniertem Verhalten ist die Richtung der Ruckkopplung nicht von vornherein festgelegt So kann zum Beispiel im System Lernen in der Schule eine schlechte Notenwertung je nach Motivation sowohl zu erhohtem Fleiss Gegenkopplung oder im Gegenzug auch zur Resignation fuhren Mitkopplung bzw verstarkende Wirkung Mitkopplung In einer Lockerschneelawine reisst der in Bewegung gekommene Schnee in einem Mitkopplungsprozess noch mehr Schnee mit sich der wiederum das Phanomen weiter anschwellen lasst Hauptartikel Positive Ruckkopplung Bei der Mitkopplung kommt eine vorzeichen oder phasenrichtige Ruckfuhrung der Ausgangsgrosse im Zusammenspiel mit verstarkenden Elementen des Systems zum Tragen Dies kann nutzlich sein beispielsweise um Reibungsverluste auszugleichen es kann aber auch eine Gefahr darstellen denn die beteiligten Grossen konnen hierbei gefahrlich anwachsen solange dazu Energie bereitgestellt wird und es kann wenn nicht zusatzliche auf den Prozess dampfend einwirkende Grossen wirksam werden zu einer Zerstorung kommen Hierbei wird der Vorgang nur noch durch die Begrenzung der Energie Ressourcen limitiert In technischen Systemen spricht man von einer ungedampften periodischen Schwingung in Resonanz oder einer aperiodischen Schwingung Je nachdem ob es zu einem lawinenartigen Anschwellen im System kommen kann oder nicht unterscheidet man zwischen unterkritischer kritischer oder uberkritischer Mitkopplung Positive Ruckkopplung findet sich oft bei Wachstumsprozessen Man spricht in nichttechnischen Systemen auch von einem circulus virtuosus oder wenn das Ergebnis als solches nicht gewunscht wird auch von einem Teufelskreis oder Circulus vitiosus Beispiele Schuldenfalle Kettenreaktion Autokatalyse Akustische Ruckkopplung Borsencrash elektronische Schaltungen wie Schmitt Trigger oder Oszillatoren Meissner Schaltung zur Realisierung eines ungedampften Schwingkreises Benjamin Franklin Effekt der Sozialpsychologie Gegenkopplung Beispiel einer Gegenkopplung Eine Heizung und ein Kaltleiter PTC Hauptartikel Negative Ruckkopplung Bei der Gegenkopplung ist eine Ruckfuhrung des Ausgangssignals mit negativem Vorzeichen bzw gegenphasiger Polaritat wirksam Diese negative Ruckfuhrung wirkt der ausseren Anregung entgegen und fuhrt zu einer sich verringernden Zustandsanderung Solche Systeme neigen entweder stark zum Einnehmen einer stabilen Lage oder zu mehr oder weniger abklingenden Schwingungsverhalten um einen stabilen Mittelwert Die Gegenkopplung ist ein fundamentales Prinzip in der gesamten belebten Natur und verbreitet in technischen Systemen Insbesondere die Regelungstechnik hat das Ziel die Gegenkopplung so einzurichten dass ein stabiles Systemverhalten erreicht wird Dazu werden in technischen Systemen automatische Regler verwendet Unerwunschte Schwingneigung in einem Regelkreis kann beispielsweise durch variable Dimensionierung der Gegenkopplung vermieden werden indem die Verstarkung mit zunehmender Frequenz verringert wird Das kennzeichnende Merkmal in naturlichen Systemen sind Ruckkopplungsschleifen mit Selbstregulationseigenschaften In biologischen Systemen von Organismen ist dieses Prinzip entscheidend bei der Homoostase Gegenkopplung spielt eine Rolle in allen Selbst Erhaltungsprozessen Selbsterregung d h das initiale Entstehen von Schwingungen tritt ein wenn zunachst eine positive Kopplung und dann verzogert eine negative Kopplung einsetzt Die Systemparameter pendeln dann zwischen Ruhe und typischen Hochstwerten Dieser Fall kann insbesondere in elektronischen Regelkreisen bei hohen Frequenzen eintreten wenn die Phasenbedingung fur eine Gegenkopplung aufgrund zufalliger Phasenverschiebungen aller Komponenten nicht mehr zuverlassig gegeben ist Beispiele sind Fliehkraftregler das Fullen eines Eimers mit einem Loch im Boden selbstregelnde Vorgange in Okosystemen Gegenkopplung in Reglern und Verstarkern Aussetzen von Nutzlingen Drehstrommotoren Boiler mit Thermostat Kuhlschrank Korperwarme Regulation bei Saugetieren und Preisbildung durch Angebot und Nachfrage Beispiele mit variablem Schwingungsverhalten sind Rauber Beute Beziehung Rhythmus der Cortison Sekretion zirkadiane biologische Rhythmen Menstruationszyklus Konjunkturzyklen Regelschwingungen Instabilitat von Reglern sowie Selbsterregung von Verstarkern aufgrund ungeeigneter Gegenkopplung unzureichender Abschirmung zwischen Ein und Ausgang oder ungeeigneten Lasten Stabilitat Gegenkopplungsgleichungen der Ubertragungsfunktion NumerikDie Berechnung eines Systems mit der Gegenkopplung setzt ein lineares dynamisches System G s displaystyle G s mit Zeitverhalten voraus das einen Signaleingang und einen Signalausgang aufweist Dabei ist die unabhangige Variable die Zeit Die Regelgrosse eines Regelkreises zeigt ein vollig unterschiedliches Verhalten wenn der Gegenkopplungspfad G2 displaystyle G 2 verstarkende differenzierende oder integrierende verzogernde Eigenschaften zeigt Die mathematischen Beziehungen aller dynamischen Teilsysteme werden als lineare Ubertragungssysteme G s dargestellt Wird der Ausgang eines dynamischen Systems bestehend aus mindestens 3 Teil Verzogerungssystemen G s displaystyle G s und den Zeitkonstanten T 1 displaystyle T 1 und der Verstarkung K 8 displaystyle K geq 8 direkt auf den Signaleingang des Systems mit negativem Vorzeichen additiv zuruckgefuhrt Gegenkopplung dann kehrt sich fur eine beliebige Fuhrungsgrosse die Gegenkopplung in eine Mitkopplung um und es entstehen Dauerschwingungen mit steigenden Amplituden Die Gesamtubertragungsfunktion Gges s displaystyle G ges s eines Regelkreises ergibt sich aus den Ubertragungsfunktionen der Pfade G1 displaystyle G 1 und G2 displaystyle G 2 Gegenkopplung mit Teilsystem G2 s im Ruckfuhrungspfad Das Verhalten der Ausgangsgrosse im Pfad G1 displaystyle G 1 des Systems hangt davon ab ob der Pfad G2 displaystyle G 2 verstarkende verzogernde oder differenzierende Funktionen erhalt Verzogernde Systeme in der Gegenkopplung z B die Messeinrichtung der Regelgrosse bewirken verzogernden Aufbau der Regelgrosse oder gedampfte Uberschwingungen Differenzierende Systeme in der Gegenkopplung bewirken eine Kompensation von Verzogerungsanteilen im Vorwartszweig G1 displaystyle G 1 bzw eine Reduzierung bei gegebenen Uberschwingungen Ein Verstarkungsfaktor K 1 displaystyle K geq 1 in der Gegenkopplung reduziert die Regelgrosse um y t K displaystyle frac y t K Die Ubertragungsfunktion des geschlossenen Kreises mit Teilsystemen in der Ruckkopplung lautet Gges s G1 s 1 G1 s G2 s displaystyle G ges left s right frac G 1 left s right 1 G 1 left s right cdot G 2 left s right Diese Gleichung zeigt eine Pol Nullstellenkompensation als Systemkompensation kann fur den Vorwartspfad G1 displaystyle G 1 nicht im Gegenkopplungspfad G2 displaystyle G 2 angewendet werden Gegenkopplung ohne Teilsystem G2 s im Ruckfuhrungspfad Einfacher Regelkreis mit der Ruckkopplung G2 1 displaystyle G 2 1 Bei einem Ubertragungssystem Regelkreis der in dem Gegenkopplungszweig kein statisches oder dynamisches Teilsystem enthalt ergibt das System G2 1 displaystyle G 2 1 Die Ubertragungsfunktion des geschlossenen Kreises ohne Teilsysteme in der Gegenkopplung lautet Gges s G1 s 1 G1 s displaystyle G ges s frac G 1 s 1 G 1 s Mathematische Methoden zur Berechnung eines Regelkreises Die einfachste Methode der Berechnung eines Regelkreises ist die Simulation der einzelnen Teil Ubertragungsfunktionen G s Gk displaystyle G s to G k des aufgeschnittenen Regelkreises und die Schliessbedingung ek wk yk displaystyle e k w k y k der Regelabweichung Gewohnliche lineare Differenzialgleichungen die z B ein dynamisches System 1 Ordnung wie a1 y t a0 y t b0 u t displaystyle a 1 cdot y t a 0 cdot y t b 0 cdot u t beschreiben konnen nach dem Differenzenverfahren relativ einfach in eine Differenzengleichung uberfuhrt werden Dies geschieht dadurch dass die Differenzialquotienten der Differenzialgleichung direkt durch die verschiedenen Formen der Differenzenquotienten ausgetauscht werden Eine Differenzengleichung ist eine numerisch losbare rekursive Berechnungsvorschrift fur eine diskret definierte Folge von nummerierten Folgeelementen bzw Stutzstellen yk displaystyle y k im Abstand eines meist konstanten Intervalls Dt displaystyle Delta t Siehe displaystyle to Regelungstechnik Mathematische Methoden zur Beschreibung und Berechnung eines RegelkreisesSiehe displaystyle to Differenzengleichung Differenzenverfahren Siehe displaystyle to Regelkreis Simulation des Eingangs Ausgangsverhaltens eines Regelkreises Die folgenden Methoden uber das Frequenzverhalten die Stabilitat der dynamischen Systeme zu bestimmen dienen dem Verstandnis liefern aber keine Details zur Dynamik von Regelkreisen Nyquistkriterium Komplexe Ebene Bode DiagrammRuckfuhrung bei schaltgeregelten Systemen Bei Ausstattung von uberlagernd stetig wirkenden Ruckfuhrungen werden verschiedene Effekte erreicht Schwingfrequenz vergrossern Regelabweichung minimieren Totzone und Hysterese festlegen Siehe displaystyle to Regler Unstetige ReglerBedeutung in verschiedenen BereichenElektrische Schaltungstechnik Im Jahr 1912 patentierte Siegmund Strauss 1875 1942 eine Ruckkopplungsschaltung mit einer Lieben Rohre Im Jahr 1913 entwickelten unabhangig voneinander Alexander Meissner 1883 in Wien 1958 in Berlin bei Telefunken in Berlin und Edwin Howard Armstrong 1890 1954 in New York das System einer Sender und Empfangerschaltung mittels Rohren Verstarker mit Ruckkopplung Im Jahr 1914 patentierte Lee De Forest 1873 1961 seine Ruckkopplungsschaltung De Forest patentierte als Letzter hatte aber wahrscheinlich die Ruckkopplung als Erster im Labor festgestellt 1927 entdeckte der Telefoningenieur Harold Stephen Black dass man die Qualitat eines Signalverstarkers erheblich verbessern kann indem man einen Teil des Ausgangssignals vom Eingangssignal subtrahiert was im Prinzip eine Gegenkopplung darstellt Weitere elektrotechnische Beispiele uberkritische positive Ruckkopplung auch Mitkopplung von elektrischen Systemen zur Erzeugung von hoch oder niederfrequenten Schwingungen Sie findet Anwendung in Oszillatorschaltungen wie astabile Kippschaltungen und Funktionsgeneratoren negative Ruckkopplung auch Gegenkopplung von elektrischen Systemen zur Linearisierung des Frequenzganges sowie nichtlinearen Verzerrungen wie der Verringerung des Klirrfaktors Bei zu grosser Phasenverzogerung im Verstarker kann sich die negative Ruckkopplung in eine positive Ruckkopplung umwandeln und es entstehen unerwunschte Schwingungen jeder Spannungsregler vergleicht die Ausgangsspannung mit einer Referenzspannung und regelt mit der verstarkten Differenzspannung die Stromdurchlassigkeit eines Leistungstransistors Dadurch ist die Ausgangsspannung weitgehend unabhangig von Belastungsschwankungen unterkritische positive Ruckkopplung von Schwingkreisen zur Entdampfung und damit Erhohung des Resonanzwiderstandes Anwendung fand diese Ruckkopplung hauptsachlich bei der Audionschaltung In dieser wurden durch Einsatz der Ruckkopplung die Trennscharfe und die Empfindlichkeit des Empfangers erhoht ohne die Anzahl der meist teuren Elektronenrohren im Empfangsgerat steigern zu mussen Der Physiker 1924 entwickelte ein hydraulisch taktisches Feedback System fur Prothesen und Teleoperatoren Tontechnik In Diskotheken sind sowohl der Schalldruck der Lautsprecher als auch der Trittschall potentielle Probleme wenn analoge Schallplattenspieler verwendet werden Eine Moglichkeit der Dampfung ist das DJ Pult moglichst stabil und schwer zu gestalten bis hin zur Fertigung aus Beton Hauptartikel Akustische Ruckkopplung In der Tontechnik und der Elektroakustik ist Ruckkopplung kurz Kopplung oder Koppeln oder Feedback genannt eine in aller Regel unerwunschte als unangenehmes Pfeifen wahrgenommene Selbsterregung des Systems Schallaufnehmer Verstarker Lautsprecher Hauptsachlich entsteht sie zwischen den vom Verstarker gespeisten Lautsprechern und den Mikrofonen Aber auch jeder andere elektroakustische Schallaufnehmer wie bei E Gitarren oder Schallplattenspielern kann betroffen sein Eine Ruckkopplung kann sich ausbilden wenn ein Lautsprecher das Signal eines Mikrofons wiedergibt und gleichzeitig das Mikrofon dieses Signal erneut aufnimmt wenn es zu nahe am Lautsprecher steht wie es typischerweise etwa bei Horgeraten vorkommt Das Signal wird erneut verstarkt uber den Lautsprecher wiedergegeben und es entsteht eine elektroakustische Schleife die sich bis zur Selbsterregung aufschaukelt Die Frequenz der Selbsterregung hangt von den frequenzselektiven Eigenschaften und der Phasenverschiebung der Ubertragungsstrecke Luftstrecke Equalizer Lautsprecher Mikrofoneigenschaften reflektierende Raumwande ab Im extremen Fall einer Ruckkopplung ist neben der Belastigung der Zuhorer auch die Zerstorung der Lautsprecher moglich insbesondere die Hochtoner konnen dadurch beschadigt werden Tieftonlautsprecher und Subwoofer sind gegen Feedback unempfindlicher und verkraften auch ein starkeres Feedback als Hochtoner In Lautsprecherboxen befindliche Frequenzweichen konnen beschadigt werden Um Koppeln im Buhnenbetrieb zu vermeiden konnen folgende Massnahmen helfen Equalizer mit denen die Beschallungsanlage beim Soundcheck eingepfiffen wird Dabei wird absichtlich Feedback erzeugt das von einem geschulten Techniker nach Gehor mit dem Equalizer minimiert oder beseitigt werden kann indem diejenigen Frequenzen abgesenkt werden die zum Koppeln neigen So genannte Feedback Destroyer Ruckkopplungsunterdrucker erkennen und unterdrucken automatisch sich aufbauende Ruckkopplungen Das Problem dabei Sie konnen nicht zwischen ungewollten und gewollten Ruckkopplungen unterscheiden und unterdrucken beide gleichermassen Mikrofone und Lautsprecher konnen so aufgestellt werden dass zwischen ihnen wenig Direktschall moglich ist Der Einsatz von Mikrofonen mit einer geeigneten Richtcharakteristik Niere Durch spezielle Anordnung und Verschaltung mehrerer Mikrofone kann die Ausloschung von Umgebungsschall bewirkt und so die Ruckkopplungsgefahr verringert werden siehe beispielsweise Grateful Dead Der Verzicht auf Mikrofone durch Einsatz von Schwingungsaufnehmern oder elektrischen Instrumenten Ist das Mikrofon nahe bei der Schallquelle steigt der Pegel des Nutzsignales nicht jedoch derjenige des Schalles vom Lautsprecher Mit Optogates konnen unbenutzte Mikrofone automatisch abgeschaltet werden Oft tritt Kopplung bei leerem Zuhorersaal eher ein als bei gefulltem da die Zuhorer den Schall und dessen Reflexion im Raum dampfen Das Feedback wird in verschiedenen modernen Musikstilen vor allem aber in der Rockmusik insbesondere beim Heavy Metal ganz bewusst als Sounddesign zur Klangbearbeitung eingesetzt Des Weiteren gibt es vereinzelt DJs die Feedback in ihre Performance mit einbauen Dazu wird das Signal am Kopfhorerausgang des Mischpults auf einen Eingang gelegt Unter extrem vorsichtiger Verwendung der verschiedenen Regler Hohen Mitten Tiefen usw konnen somit Gerausche von verzerrt uber pfeifend bis hin zu rhythmisch schlagend und weiteren Variationen erzeugt werden Jedes Mischpult reagiert auf diese Manipulation anders Selbst bei geringen Veranderungen an den Reglern konnen schlagartig wechselnde Gerausche entstehen die bei unvorsichtiger Handhabung wie oben erwahnt die Boxen zerstoren konnen In der Computertechnik In der Computertechnik kann Feedback dazu dienen dem Nutzer Information uber den aktuellen Zustand einer Anwendung zu geben Dies kann mit optischen Mitteln geschehen etwa durch farblich hervor gehobene Details in einer Graphischen Benutzeroberflache Oder es werden akustische Signale genutzt indem ein Gerausch uber einen Lautsprecher abgespielt wird Manche Eingabegerate besitzen die Fahigkeit dem Nutzer mit mechanischen Mitteln eine Ruckmeldung zu geben Dieses Force Feedback dient unter anderem den Eindruck einer Simulation realistischer zu gestalten Die Hardware mancher Computerspiele ist in der Lage dem Spieler mit mechanischen Mitteln Ruckmeldungen uber Ereignisse im Spiel zu geben Dies wird haufig fur eine direkte Reaktion auf Aktionen des Spielers genutzt Ein Beispiel dafur sind Vibrationen eines Lenkrads Eine geschlossene Regelschleife mit dem Nutzer als Systemblock wird beim Verfahren User in the loop genutzt um z B im Mobilfunk oder Smart Grid eine Nachfrageregelung zu erreichen System Erde und Klimaforschung In der Klimatologie sind viele Ruckkopplungen zu beobachten Bei der Eis Albedo Ruckkopplung positive Ruckkopplung wird beispielsweise durch Vereisung mehr Sonnenlicht reflektiert so dass es kalter wird Damit konnen grossere Flachen vereisen und es wird noch kalter Umgekehrt funktioniert der Prozess ebenfalls Weitere Ruckkopplungen beinhalten Wolken Wasserdampf Kopplungen Der Wasserdampf Effekt in der oberen Troposphare ist der starkste bekannte Ruckkopplungsprozess oder die Kohlendioxid Aufnahmefahigkeit von Meeren Viele dieser Prozesse sind noch nicht genau genug erforscht und erschweren eine genaue Klimavorhersage mit Klimamodellen Dabei ist wahrend der letzten 35 Jahren die Luftfeuchtigkeit am oberen Rand der Wetterschicht um durchschnittlich ca zehn Prozent gestiegen Siehe auch Folgen der globalen Erwarmung Abschnitt Ruckkopplungen und Folgen der globalen Erwarmung in der Arktis Medizin und Biologie In der Biologie und Medizin bewirkt negative Ruckkopplung die Aufrechterhaltung der Homoostase Gleichgewichtszustand innerhalb zulassiger Grenzen eines Systems Solche Regulationsvorgange laufen z B beim Aufrechterhalten der Korpertemperatur von Warmblutern oder bei der Regulation der Genaktivitat ab Dagegen bedeutet Biofeedback dass z B ein Signalton oder eine Lampe eine Werteuberschreitung einer gemessenen Grosse z B Hauttemperatur Muskelspannung Tonus oder EEG Wellenamplitude einer vorgewahlten Frequenz an die untersuchte Person zuruckgemeldet wird die ansonsten nicht oder nicht hinreichend wahrgenommen werden kann Sie wird auf diese Weise erfahrbar gemacht und kann z B zum Erlernen einer Selbstkontrolle dienen Der menschliche Korper ist ein komplexes System welches von einem sehr effektiven Feedback Kontroll System gesteuert und kontrolliert wird dem Zentralnervensystem Die aktuellen Sinneseindrucke werden dabei immer mit den dazu passenden Informationen Erfahrungen aus dem Gedachtnis kombiniert um dem Individuum eine passende Zukunftsvorhersage als Handlungsvorschlag fur die aktuelle Situation zu liefern Damit kann man auf jede Situation sofort angemessen reagieren Der Vorschlag des Gehirns wird immer an die aktuelle Situation angepasst Z B steuert das Gehirn beim Gehen Laufen nach der gesehenen optischen Information uber die Beschaffenheit des Weges wie man den Fuss aufsetzen muss Das Feedback System kann z B durch Drogen Alkoholkonsum gestort werden dann torkelt man oder sturzt Siehe auch Neurofeedback Semantisches Feedback und Reafferenzprinzip Psychologie In der allgemeinen Psychologie wird die unbewusste Wahrnehmung des eigenen Ausdrucksverhaltens Korperhaltung Gestik Mimik und deren Wirkung auf das eigene Wohlbefinden als Feedback bezeichnet In einem Experiment von Strack u a 1988 wird beschrieben dass die Bewertung des subjektiv empfundenen Witzes von Cartoons besser ausfallt wenn die Probanden die fur Freude typischen Gesichtsmuskeln aktivieren In der Psychologie Kommunikationstheorie hat Paul Watzlawick Ruckkopplungsvorgange thematisiert indem er Kommunikationskreislaufe beschreibt die keinen Anfang und kein Ende haben also willkurlich interpunktiert werden konnen Er spricht dabei von symmetrischer Eskalation bzw von Komplementaritat Gemeint ist die gegenseitige Wechselwirkung der Verhaltensausserungen von Kommunikationspartnern die im einen Fall um dieselbe Position konkurrieren im anderen Fall sich in erganzenden Rollen gegenseitig bestarken bzw festhalten Ein ahnliches Konzept vertritt in der Systemtheorie die er primar auf die Systemische Sozialarbeit anwendet Hier werden Ruckkopplungskreise und eskalierende Entwicklungen in der Interaktion zwischen Personen und ihrer Umgebung als Beschreibung fur soziale Problemlagen wahrgenommen Siehe auch Selbstregulation Psychologie Siehe auchPfadabhangigkeit Kybernetik Instrumentelle und operante KonditionierungWiktionary Ruckkopplung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenLiteraturSiegfried Wirsum Praktische Beschallungstechnik Geratekonzepte Installation Optimierung 1 Auflage Franzis Verlag Munchen 1991 ISBN 3 7723 5862 4 Helmut Roder Heinz Ruckriegel Heinz Haberle Elektronik 3 Teil Nachrichtenelektronik 5 Auflage Verlag Europa Lehrmittel Wuppertal 1980 ISBN 3 8085 3225 4 Gustav Buscher A Wiegemann Kleines ABC der Elektroakustik 6 Auflage Franzis Verlag Munchen 1972 ISBN 3 7723 0296 3 R Beckmann Handbuch der PA Technik Grundlagen Komponenten Praxis 2 Auflage Elektor Verlag Aachen 1990 ISBN 3 921608 66 X I Jons W Bungard Hrsg Feedbackinstrumente im Unternehmen Grundlagen Gestaltungshinweise Erfahrungsberichte Gabler Wiesbaden 2005 ISBN 3 409 12738 0 Frank Pieper Das P A Handbuch Praktische Einfuhrung in die professionelle Beschallungstechnik 4 Auflage GC Carstensen Verlag Munchen 2011 ISBN 978 3 910098 42 8 Frederic Vester Die Kunst vernetzt zu denken 8 Auflage dtv Munchen 2011 ISBN 978 3 423 33077 0 Jurgen Beetz Feedback Wie Ruckkopplung unser Leben bestimmt und Natur Technik Gesellschaft und Wirtschaft beherrscht Springer Spektrum Heidelberg 2015 ISBN 978 3 662 47089 3 EinzelnachweiseManfred Reuter Serge Zacher Regelungstechnik fur Ingenieure Analyse Simulation und Entwurf von Regelkreisen 12 Auflage Vieweg Teubner 2008 ISBN 978 3 8348 0018 3 Kapitel Beschreibung von Regelkreisen mit Ubertragungsfunktionen siehe Ruckfuhrungsschaltung RADIO CORPORATION OF AMERICA et al v RADIO ENGINEERING LABORATORIES Inc law cornell edu 21 Mai 1934 abgerufen am 14 Oktober 2019 englisch Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 254 255 Brian Soden In Volker Mrasek deutschlandfunk de Wasserdampf Zunahme in der Atmosphare Deutschlandfunk Forschung Aktuell 29 Juli 2014 Volker Mrasek deutschlandfunk de Wasserdampf Zunahme in der Atmosphare Deutschlandfunk Forschung Aktuell 29 Juli 2014Normdaten Sachbegriff GND 4050851 1 GND Explorer lobid OGND AKS