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Schilddrüsenautonomie

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Schilddrüsenautonomie
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Unter einer Schilddrüsenautonomie versteht man eine Verselbstständigung von Teilen des Schilddrüsengewebes vom thyreotropen Regelkreis (Hypothalamus-Hypophyse-Schilddrüse), sodass die Produktion von Schilddrüsenhormonen nicht bedarfsgerecht stattfindet.

Die Inkretion der Schilddrüsenhormone erfolgt überwiegend in Abhängigkeit von diesem Regelkreis; ein Teil der Schilddrüsenzellen produziert aber auch beim Gesunden unabhängig davon Schilddrüsenhormone (physiologische basale Autonomie). Die Zunahme dieser autonomen Funktionsanteile kann unter bestimmten Bedingungen zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen.

Ursachen

Für die autonomen Gewebe ist Jodmangel als wesentlicher Einflussfaktor anzusehen. 1990 wurden bei der unifokalen Schilddrüsenautonomie die ersten somatischen heterozygoten Mutationen im Gs-alpha-Protein-Gen und 1993 im TSH-Rezeptorgen entdeckt. Beide führen zu einer konstitutiven Aktivierung der cAMP-Kaskade in der mutierten Schilddrüsenzelle und stimulieren dabei Wachstum und Hormonproduktion der Zellen. Diese Genmutationen finden sich nicht außerhalb autonomer Bezirke und werden daher als ursächlich betrachtet. Ein Zusammenhang zwischen den Genmutationen und Jodmangel konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Es wird jedoch diskutiert, ob die gesteigerte Radikalbelastung unter Jod- und Selenmangel die Mutationen begünstigt. Mittlerweile sind rund 30 Punktmutationen bekannt, die eine Autonomie auslösen. Neben den häufigeren somatischen Mutationen wurden auch Mutationen beobachtet, die in autosomal-dominantem Erbgang an die Nachkommen weitergegeben werden können.

Diagnostik

Zur Diagnose ist die Schilddrüsenszintigraphie unumgänglich. Da sich die bei dieser Untersuchung eingesetzten Substanzen (99mTc-Pertechnetat oder 131Jod) nur in aktiven, also hormonproduzierenden, Schilddrüsenzellen anreichern (Tracersubstanz), fehlt die Darstellung von inaktivem Schilddrüsengewebe (supprimiertes TSH, daher keine Hormonproduktion). Autonomes Schilddrüsengewebe stellt sich trotz fehlendem TSH (maximale Suppression) dar, da es unabhängig vom TSH-Spiegel stoffwechselaktiv ist.

  • Sind ein oder mehrere Abschnitte der Schilddrüse übermäßig aktiv, so spricht man von „Adenom(en)“. Im Falle, dass diese Abschnitte mehr Hormone produzieren, als der Körper benötigt (dekompensierte(s) Adenom(e) - Hyperthyreose), werden die anderen Anteile der Schilddrüse durch den thyreotropen Regelkreis unterdrückt, reichern also die Tracersubstanz nicht an und stellen sich somit nur äußerst flau dar. Entsprechend Anzahl und Verteilung der autonomen Anteile unterscheidet man das Autonome Adenom („heißer Knoten“), die multifokale Autonomie (mehrere bis viele „heiße Knoten“) und die disseminierte Autonomie (über die gesamte Schilddrüse verteilte Zunahme autonomen Gewebes).
  • Zur Differenzierung zwischen der auch beim Gesunden vorhandenen physiologischen Autonomie und einer pathologisch erhöhten (kompensierte(s) Schilddrüsenadenom(e)) beim euthyreoten Patienten dient die Suppressionsszintigrafie. Dabei werden Schilddrüsenhormone gegeben, um über den thyreotropen Regelkreis eine Verminderung des TSH-Spiegels im Blut hervorzurufen (und damit die Hormonproduktion in nicht-autonomem Schilddrüsengewebe zu unterdrücken und folglich auch die Aufnahme der Tracersubstanz). Im Szintigramm stellen sich dann nur die autonomen Bezirke dar. Ein Gesamt-Tc-Uptake (Aufnahme) in der Schilddrüse über drei Prozent unter Suppressionsbedingungen weist auf ein hohes Risiko zur Entwicklung einer Hyperthyreose nach Jodexposition hin.

Therapie

Die Therapie orientiert sich an Ursache und Ausprägung der Autonomie. In der frühen Phase und fehlender manifester Hyperthyreose wird Jodid ggf. auch in einer Kombination mit Thyroxin eingesetzt. Hat die Autonomie bereits zu einer manifesten Hyperthyreose geführt, sind Thyreostatika angezeigt, um eine Normalisierung des Schilddrüsenhormonspiegels im Blut zu erreichen. Die definitive Therapie besteht in einer Eradikation des pathologisch vermehrten autonomen Gewebes; hierzu eignen sich Schilddrüsenresektion (Operation) und Radiojodtherapie.

Einzelnachweise

  1. Herold 2007.
  2. R. Paschke u. a.: Therapie der uni- oder multifokalen Schilddrüsenautonomie. In: Dtsch Arztebl., 2000, 97(21), S. A-1463 / B-1245 / C-1168.
  3. Untersuchungen zum Einfluss von Jodmangel auf die Entwicklung von Schilddrüsenautonomien und die Rolle des oxidativen Stress unter Jodmangel. (Memento des Originals vom 10. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 Universität Leipzig, Forschungsbericht 2004 - Projekte
  4. Oxidativer Stress in Schilddrüsen von Mäusen und Ratten unter Jod- und Selen-Defizienz. (Memento des Originals vom 10. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 Universität Leipzig, Forschungsbericht 2006 - Projekte
  5. W. Böcker, H. Denk, Ph. U. Heitz, H Moch: Pathologie. 4. Auflage. München 2008, S. 399.
  6. P. Schumm-Draeger: Schilddrüsendiagnostik und -therapie: Update 2005. (PDF; 444 kB) In: Bayerisches Ärzteblatt, 4/2005, S. 236–243.
  7. R. Paschke, P. Georgi: Therapie der uni- oder multifokalen Schilddrüsenautonomie: Schlusswort. In: Dtsch Arztebl., 2000, 97(47), S. A-3197 / B-2692 / C-2387.
  8. H. Vogt, H. Wengenmair u. a.: Radioiodtherapie bei kombinierter Schilddrüsenautonomie: Ergebnisse nach Korrektur für disseminierte Anteile. In: Nuklearmedizin, 2006, 45 3, S. 101–104.
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 05 Jul 2025 / 03:47

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Unter einer Schilddrusenautonomie versteht man eine Verselbststandigung von Teilen des Schilddrusengewebes vom thyreotropen Regelkreis Hypothalamus Hypophyse Schilddruse sodass die Produktion von Schilddrusenhormonen nicht bedarfsgerecht stattfindet Die Inkretion der Schilddrusenhormone erfolgt uberwiegend in Abhangigkeit von diesem Regelkreis ein Teil der Schilddrusenzellen produziert aber auch beim Gesunden unabhangig davon Schilddrusenhormone physiologische basale Autonomie Die Zunahme dieser autonomen Funktionsanteile kann unter bestimmten Bedingungen zu einer Schilddrusenuberfunktion fuhren UrsachenFur die autonomen Gewebe ist Jodmangel als wesentlicher Einflussfaktor anzusehen 1990 wurden bei der unifokalen Schilddrusenautonomie die ersten somatischen heterozygoten Mutationen im Gs alpha Protein Gen und 1993 im TSH Rezeptorgen entdeckt Beide fuhren zu einer konstitutiven Aktivierung der cAMP Kaskade in der mutierten Schilddrusenzelle und stimulieren dabei Wachstum und Hormonproduktion der Zellen Diese Genmutationen finden sich nicht ausserhalb autonomer Bezirke und werden daher als ursachlich betrachtet Ein Zusammenhang zwischen den Genmutationen und Jodmangel konnte bislang nicht nachgewiesen werden Es wird jedoch diskutiert ob die gesteigerte Radikalbelastung unter Jod und Selenmangel die Mutationen begunstigt Mittlerweile sind rund 30 Punktmutationen bekannt die eine Autonomie auslosen Neben den haufigeren somatischen Mutationen wurden auch Mutationen beobachtet die in autosomal dominantem Erbgang an die Nachkommen weitergegeben werden konnen DiagnostikZur Diagnose ist die Schilddrusenszintigraphie unumganglich Da sich die bei dieser Untersuchung eingesetzten Substanzen 99mTc Pertechnetat oder 131Jod nur in aktiven also hormonproduzierenden Schilddrusenzellen anreichern Tracersubstanz fehlt die Darstellung von inaktivem Schilddrusengewebe supprimiertes TSH daher keine Hormonproduktion Autonomes Schilddrusengewebe stellt sich trotz fehlendem TSH maximale Suppression dar da es unabhangig vom TSH Spiegel stoffwechselaktiv ist Szintigrafie eines autonomen AdenomsSind ein oder mehrere Abschnitte der Schilddruse ubermassig aktiv so spricht man von Adenom en Im Falle dass diese Abschnitte mehr Hormone produzieren als der Korper benotigt dekompensierte s Adenom e Hyperthyreose werden die anderen Anteile der Schilddruse durch den thyreotropen Regelkreis unterdruckt reichern also die Tracersubstanz nicht an und stellen sich somit nur ausserst flau dar Entsprechend Anzahl und Verteilung der autonomen Anteile unterscheidet man das Autonome Adenom heisser Knoten die multifokale Autonomie mehrere bis viele heisse Knoten und die disseminierte Autonomie uber die gesamte Schilddruse verteilte Zunahme autonomen Gewebes Zur Differenzierung zwischen der auch beim Gesunden vorhandenen physiologischen Autonomie und einer pathologisch erhohten kompensierte s Schilddrusenadenom e beim euthyreoten Patienten dient die Suppressionsszintigrafie Dabei werden Schilddrusenhormone gegeben um uber den thyreotropen Regelkreis eine Verminderung des TSH Spiegels im Blut hervorzurufen und damit die Hormonproduktion in nicht autonomem Schilddrusengewebe zu unterdrucken und folglich auch die Aufnahme der Tracersubstanz Im Szintigramm stellen sich dann nur die autonomen Bezirke dar Ein Gesamt Tc Uptake Aufnahme in der Schilddruse uber drei Prozent unter Suppressionsbedingungen weist auf ein hohes Risiko zur Entwicklung einer Hyperthyreose nach Jodexposition hin TherapieDie Therapie orientiert sich an Ursache und Auspragung der Autonomie In der fruhen Phase und fehlender manifester Hyperthyreose wird Jodid ggf auch in einer Kombination mit Thyroxin eingesetzt Hat die Autonomie bereits zu einer manifesten Hyperthyreose gefuhrt sind Thyreostatika angezeigt um eine Normalisierung des Schilddrusenhormonspiegels im Blut zu erreichen Die definitive Therapie besteht in einer Eradikation des pathologisch vermehrten autonomen Gewebes hierzu eignen sich Schilddrusenresektion Operation und Radiojodtherapie EinzelnachweiseHerold 2007 R Paschke u a Therapie der uni oder multifokalen Schilddrusenautonomie In Dtsch Arztebl 2000 97 21 S A 1463 B 1245 C 1168 Untersuchungen zum Einfluss von Jodmangel auf die Entwicklung von Schilddrusenautonomien und die Rolle des oxidativen Stress unter Jodmangel Memento des Originals vom 10 Juni 2008 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Universitat Leipzig Forschungsbericht 2004 Projekte Oxidativer Stress in Schilddrusen von Mausen und Ratten unter Jod und Selen Defizienz Memento des Originals vom 10 Juni 2008 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Universitat Leipzig Forschungsbericht 2006 Projekte W Bocker H Denk Ph U 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