Das Schloss Köpenick aus ersten Bauten des frühen 9 Jahrhunderts auf der Schlossinsel hervorgegangen befindet sich in de
Schloss Köpenick

Das Schloss Köpenick, aus ersten Bauten des frühen 9. Jahrhunderts auf der Schlossinsel hervorgegangen, befindet sich in der Altstadt des Berliner Ortsteils Köpenick. Es steht seit den 1980er Jahren unter Denkmalschutz.
Schloss Köpenick | ||
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Schloss Köpenick – Ansicht von der Langen Brücke | ||
Alternativname(n) | ehemaliges Jagdschloss | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Berlin-Köpenick | |
Entstehungszeit | hauptsächlich 17. Jahrhundert | |
Ständische Stellung | Kommune | |
Geographische Lage | 52° 27′ N, 13° 34′ O | |
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Geografie
Das Schloss steht gegenüber dem Köpenicker Stadtkern mit dem Rathaus Köpenick auf einer Insel in der Dahme, unweit von deren Mündung in die Spree. Die Insel ist durch eine Brücke über den Schlossgraben mit dem Festland verbunden. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Lange Brücke, die als Dahme-Überquerung die Köpenicker Altstadt sowie auch die Schlossinsel und das Schloss mit den westlich bzw. nordwestlich gelegenen neueren Stadtvierteln und dem Zentrum von Berlin verbindet.
Gebäude
Ur- und Frühgeschichte
Die spätere Schlossinsel Köpenick wurde schon zu urgeschichtlicher Zeit besiedelt und ist neben Spandau und der Doppelstadt Alt-Berlin/Kölln eine der frühesten Siedlungsgebiete im heutigen Berliner Stadtgebiet. Hier fanden sich später slawische Burgwälle, eine slawische Burg entstand im 8. oder 9. Jahrhundert. Der Slawenfürst Jaxa von Köpenick regierte hier im 12. Jahrhundert. Mehrere Nachfolgebauten folgten, darunter auch eine spätmittelalterliche Kastellburg. Um 1245 eroberten die Askanier die Schlossinsel. Die Slawen wurden auf das östliche Ufer der Dahme umgesiedelt, wo sie sich in einem Kietz niederließen. Die Burg Köpenick wurde Sitz des Amtes Köpenick.
Renaissance-Jagdschloss
Nach dem Abriss der alten Gebäude (vermutlich um 1550) veranlasste 1558 Kurfürst Joachim II. von Brandenburg den Bau eines Jagdschlosses im Stil der Renaissance. Es wurde mit zwei Wohnflügeln und zwei Wehrmauern ausgestattet. Verantwortlich war der Baumeister . Über diesen Bau wurde nur wenig überliefert; Größe, Anordnung und Verteidigungsstärke dürften aber etwas mächtiger gewesen sein als beim erhalten gebliebenen Jagdschloss Grunewald. Joachim starb 1571 in der Nähe während eines Jagdausflugs.
Barockschloss
Für Kurprinz Friedrich (später Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg, dann auch König Friedrich I. in Preußen) wurde das Schloss ab 1677 erweitert. Als Architekt war hierbei Rutger von Langerfeld, ein gebürtiger Niederländer aus Nijmegen, verantwortlich. Der nördliche Pavillon entstand in den Jahren 1679–1682. Der Architekt Johann Arnold Nering folgte van Langervelt 1684 beim Schlossbau und ließ den Wirtschaftsflügel mit der reformierten Schlosskirche (eingeweiht am 6. Januar 1685) und zuvor bereits das Hoftor (1682) entstehen. Friedrich bewohnte das Schloss später mit seiner Gemahlin Elisabeth Henriette von Hessen-Kassel, die den Anstoß zum Bau der Kirche gegeben haben soll.
In den Folgejahren plante man die Errichtung einer dreiflügeligen Anlage. Der nördliche Pavillon wurde um einen Mitteltrakt ergänzt, ein südlicher Pavillon entstand neu. Das Schloss erhielt damit seine heutige Form und war bis 1690 ausgebaut.
In den Jahren 1693–1695 fanden Arbeiten am Corps de Logis statt, allerdings wurde der Plan eines dreiflügeligen Gebäudes bald verworfen.
Prunkstück des Schlosses ist der in der zweiten Etage gelegene Wappensaal. Die Galerie wurde 1750 durch Vermauerung der Arkaden verändert.
Die beiden Torhäuser wurden 1804–1806 errichtet. 1884 wurden das Getäfel und ein Ofen eines Prunkzimmers aus dem schweizerischen Schloss Haldenstein an das Deutsche Gewerbemuseum (später Kunstgewerbemuseum) in Berlin verkauft. Später wurde es in das Schloss Köpenick eingebaut.
Wilhelm Unverzagt veranlasste 1938 eine archäologische Untersuchung. Hierbei wurde unter anderem ein größerer Teil der Fundamente des Schlosses freigelegt.
Seit den 1960er Jahren: Museum und Gastronomie
Im Jahr 1963 wurde das Schloss zum Standort des Ost-Berliner Kunstgewerbemuseums und damit erstmals öffentlich zugänglich.
Im Jahr 1994 begannen umfangreiche Restaurierungsarbeiten. Hierbei wurden auch alte Bebauungsteile entdeckt. Nach Abschluss der Sanierung wurde das Schloss am 27. Mai 2004 wiedereröffnet und beherbergt nun das zweite Haus des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Museen zu Berlin neben dessen Hauptsitz am Kulturforum in der Nähe des Potsdamer Platzes. Die Dauerausstellung mit dem Titel „Raumkunst aus Renaissance, Barock und Rokoko“ zeigt auf drei Etagen in 21 Räumen einen Querschnitt der Ausstattungskunst des 16. bis 18. Jahrhunderts.
Angrenzend an die Kirche beherbergt das östliche Gebäude heute einen gastronomischen Betrieb.
Schlosspark
Barockgarten
Um 1690 wurde südlich des Schlosses ein kleiner Barockgarten angelegt.
Für Aufsehen sorgte im Sommer 1712 eine Aloe (Agave americana) mit einer Höhe von knapp zehn Metern. Sie hatte 44 Äste und 7277 Blüten. Die Agave ging als „Wunderaloe“ in die Geschichte des Schlossparks ein und wurde vom russischen Zaren Peter dem Großen ebenso bestaunt wie von anderen bedeutenden Besuchern des Parks. Aus dieser Zeit gibt es kaum Abbildungen oder Pläne des Parks.
Landschaftspark
Der sich zuvor in einem guten Zustand befindliche Garten verwilderte nach dem Tod der Herzogin Henriette Marie von Württemberg-Teck (1782) zunehmend. Ab 1804 wurde daher der barocke Schlossgarten unter Friedrich Wilhelm Carl von Schmettau zu einem Landschaftspark umgestaltet. Nach Schmettaus Tod ging der Park an die Krone zurück und verwilderte erneut.
In den Jahren 1963/1964 fand eine weitere Veränderung des Parks statt. Hierbei wurden historische Gestaltungen jedoch nicht aufgegriffen, sodass der Schlosspark fortan ein ahistorisches Bild vermittelte. Zumindest die Gehölzvegetation weist im Schlosspark Köpenick noch auf die Niederungseinflüsse hin.
Im Schlosspark befinden sich mehrere Skulpturen und Gedenktafeln. Sein Hauptpfad führt unweit des Wassers entlang, auf das er eine gute Aussicht bietet. In der Parkmitte befindet sich eine größere Freifläche, die einen unverstellten Blick auf das Schloss ermöglicht. Der Schlosshof wird insbesondere in den Sommermonaten auch für Veranstaltungen und Konzerte genutzt.
Geschichtliche Ereignisse
Neben üblicher Nutzung als Wohngebäude und Jagdschloss bekamen eine besondere Bedeutung:
- 1631 nahm König Gustav Adolf von Schweden den Vorgängerbau als Hauptquartier in Beschlag und bedrängte seinen Schwager, den wankelmütigen Kurfürsten Georg Wilhelm, auf seiner Seite aktiv im Dreißigjährigen Krieg mitzukämpfen. Eine persönliche Begegnung in der Nähe von Köpenick blieb ergebnislos.
- 1681–1684 Residenz des Kurprinzen Friedrich. Sein Wappensaal sorgte 1682 für einen Eklat im brandenburgischen Staat: Die umfassende Serie der Wappen verdeutlichte den Anspruch des Kurprinzen auf die ungeteilte Erbschaft aller Landesteile entgegen den testamentarischen Absichten seines Vaters, des „Großen Kurfürsten“.
- Am 25. Oktober 1730 tagte im Wappensaal das Kriegsgericht gegen Kronprinz Friedrich und dessen Freund Hans Hermann von Katte, denen Fahnenflucht vorgeworfen wurde. Im Fall des Kronprinzen erklärte es sich für unzuständig, während es bei Katte auf lebenslangen Festungsarrest erkannte. König Friedrich Wilhelm I. verwarf das auf seinen Einspruch in einer zweiten Verhandlung am 30. Oktober erneut gefällte Urteil und verhängte über Katte per Kabinettsorder am 1. November 1730 die Todesstrafe.
- 1749–1782 Witwensitz der Prinzessin Henriette Marie.
- 1824–1846 Nutzung der Insel als Traindepot für die preußische Armee: Im Schlosspark wurden Schuppen und Remisen für Munitionsfuhrwerke aufgestellt (die Insellage vereinfachte den Diebstahlschutz).
- 1830–1848 (Restaurationszeit) Nutzung des Gebäudes als Gefängnis für sogenannte „Demagogen“, also politische Gefangene.
- 1851–1926 Lehrerseminar (vorher in Potsdam).
Literatur
- Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Band 4 Spreeland – An der Spree.
- Josef Batzhuber: Garten der Schlossinsel Köpenick, Stadtbezirk Treptow-Köpenick. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (Hrsg.): Weißbuch der historischen Gärten und Parks in den neuen Bundesländern. 2. überarbeitete Auflage. Bonn 2005, ISBN 3-925374-69-8, S. 34–36.
- Folkwin Wendland: Berlins Gärten und Parke von der Gründung der Stadt bis zum ausgehenden neunzehnten Jahrhundert. In: Das klassische Berlin. Propyläen, Berlin 1979, ISBN 3-549-06645-7, S. 338–341.
- Walther Friebe: Schloß Köpenick. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 10, 1907, S. 505–540 (zlb.de – Atlas: Tafeln 60–65).
- Raimund Hertzsch: Schloß Köpenick. In: Der historische Ort 90. Kai Homilius, Berlin 1997, ISBN 3-89706-089-2.
- Lothar Lambacher (Hrsg.): Schloss Köpenick. Archäologie, Baugeschichte, Nutzung. Schnell&Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1630-2.
- Günter Schade: Schloß Köpenick. Ein Streifzug durch die Geschichte der Köpenicker Schloßinsel. 4. verbesserte Auflage. Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum, Berlin 1975.
- Staatliche Museen zu Berlin (Hrsg.): Schloß Köpenick. Kunstgewerbemuseum: Europäisches Kunsthandwerk aus zehn Jahrhunderten. Staatliche Museen, Kunstgewerbemuseum, Berlin 1976.
Weblinks
- Literatur von und über Schloss Köpenick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gunnar Nath: Bodendenkmalpflege Schloss Köpenick. Denkmalpflege vor Ort. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin.
- Einträge in der Berliner Landesdenkmalliste: Schloss mit Schlosskirche und Schlosspark
- Schloss Köpenick. Staatliche Museen zu Berlin.
- Ein Schloss fürs Leben: Das Kunstgewerbemuseum im Schloss Köpenick. blog.smb.museum
Einzelnachweise
- Baudenkmal Schlossgebäude Köpenick
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Berlin. Deutscher Kunstverlag, 2006, ISBN 3-422-03111-1, S. 540–541
- Stefanie Leibetseder: Reformiert und international. Die Köpenicker Schlosskirche innerhalb der Kirchenarchitektur des ausgehenden 17. Jahrhunderts. In: Lothar Lambacher, Mathis Leibetseder (Hrsg.): Kreuzwege – Die Hohenzollern und die Konfessionen 1517–1540. Berlin 2017, S. 140–149 (Ausstellungs-Katalog).
- Johannes Kunisch: Friedrich der Große. Der König und seine Zeit. C. H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52209-2, S. 36–38.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Schloss Kopenick aus ersten Bauten des fruhen 9 Jahrhunderts auf der Schlossinsel hervorgegangen befindet sich in der Altstadt des Berliner Ortsteils Kopenick Es steht seit den 1980er Jahren unter Denkmalschutz Schloss KopenickSchloss Kopenick Ansicht von der Langen Brucke Schloss Kopenick Ansicht von der Langen BruckeAlternativname n ehemaliges JagdschlossStaat DeutschlandOrt Berlin KopenickEntstehungszeit hauptsachlich 17 JahrhundertStandische Stellung KommuneGeographische Lage 52 27 N 13 34 O 52 443888888889 13 572777777778Schloss Kopenick Berlin GeografieDas Schloss steht gegenuber dem Kopenicker Stadtkern mit dem Rathaus Kopenick auf einer Insel in der Dahme unweit von deren Mundung in die Spree Die Insel ist durch eine Brucke uber den Schlossgraben mit dem Festland verbunden In unmittelbarer Nahe befindet sich die Lange Brucke die als Dahme Uberquerung die Kopenicker Altstadt sowie auch die Schlossinsel und das Schloss mit den westlich bzw nordwestlich gelegenen neueren Stadtvierteln und dem Zentrum von Berlin verbindet GebaudeUr und Fruhgeschichte Die spatere Schlossinsel Kopenick wurde schon zu urgeschichtlicher Zeit besiedelt und ist neben Spandau und der Doppelstadt Alt Berlin Kolln eine der fruhesten Siedlungsgebiete im heutigen Berliner Stadtgebiet Hier fanden sich spater slawische Burgwalle eine slawische Burg entstand im 8 oder 9 Jahrhundert Der Slawenfurst Jaxa von Kopenick regierte hier im 12 Jahrhundert Mehrere Nachfolgebauten folgten darunter auch eine spatmittelalterliche Kastellburg Um 1245 eroberten die Askanier die Schlossinsel Die Slawen wurden auf das ostliche Ufer der Dahme umgesiedelt wo sie sich in einem Kietz niederliessen Die Burg Kopenick wurde Sitz des Amtes Kopenick Renaissance Jagdschloss Schloss Kopenick als Kupferstich von Merian um 1652SchlosskircheTorhauser Nach dem Abriss der alten Gebaude vermutlich um 1550 veranlasste 1558 Kurfurst Joachim II von Brandenburg den Bau eines Jagdschlosses im Stil der Renaissance Es wurde mit zwei Wohnflugeln und zwei Wehrmauern ausgestattet Verantwortlich war der Baumeister Uber diesen Bau wurde nur wenig uberliefert Grosse Anordnung und Verteidigungsstarke durften aber etwas machtiger gewesen sein als beim erhalten gebliebenen Jagdschloss Grunewald Joachim starb 1571 in der Nahe wahrend eines Jagdausflugs Barockschloss Fur Kurprinz Friedrich spater Kurfurst Friedrich III von Brandenburg dann auch Konig Friedrich I in Preussen wurde das Schloss ab 1677 erweitert Als Architekt war hierbei Rutger von Langerfeld ein geburtiger Niederlander aus Nijmegen verantwortlich Der nordliche Pavillon entstand in den Jahren 1679 1682 Der Architekt Johann Arnold Nering folgte van Langervelt 1684 beim Schlossbau und liess den Wirtschaftsflugel mit der reformierten Schlosskirche eingeweiht am 6 Januar 1685 und zuvor bereits das Hoftor 1682 entstehen Friedrich bewohnte das Schloss spater mit seiner Gemahlin Elisabeth Henriette von Hessen Kassel die den Anstoss zum Bau der Kirche gegeben haben soll In den Folgejahren plante man die Errichtung einer dreiflugeligen Anlage Der nordliche Pavillon wurde um einen Mitteltrakt erganzt ein sudlicher Pavillon entstand neu Das Schloss erhielt damit seine heutige Form und war bis 1690 ausgebaut In den Jahren 1693 1695 fanden Arbeiten am Corps de Logis statt allerdings wurde der Plan eines dreiflugeligen Gebaudes bald verworfen Prunkstuck des Schlosses ist der in der zweiten Etage gelegene Wappensaal Die Galerie wurde 1750 durch Vermauerung der Arkaden verandert Die beiden Torhauser wurden 1804 1806 errichtet 1884 wurden das Getafel und ein Ofen eines Prunkzimmers aus dem schweizerischen Schloss Haldenstein an das Deutsche Gewerbemuseum spater Kunstgewerbemuseum in Berlin verkauft Spater wurde es in das Schloss Kopenick eingebaut Wilhelm Unverzagt veranlasste 1938 eine archaologische Untersuchung Hierbei wurde unter anderem ein grosserer Teil der Fundamente des Schlosses freigelegt Seit den 1960er Jahren Museum und Gastronomie Im Jahr 1963 wurde das Schloss zum Standort des Ost Berliner Kunstgewerbemuseums und damit erstmals offentlich zuganglich Im Jahr 1994 begannen umfangreiche Restaurierungsarbeiten Hierbei wurden auch alte Bebauungsteile entdeckt Nach Abschluss der Sanierung wurde das Schloss am 27 Mai 2004 wiedereroffnet und beherbergt nun das zweite Haus des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Museen zu Berlin neben dessen Hauptsitz am Kulturforum in der Nahe des Potsdamer Platzes Die Dauerausstellung mit dem Titel Raumkunst aus Renaissance Barock und Rokoko zeigt auf drei Etagen in 21 Raumen einen Querschnitt der Ausstattungskunst des 16 bis 18 Jahrhunderts Angrenzend an die Kirche beherbergt das ostliche Gebaude heute einen gastronomischen Betrieb Schlosspark Hauptartikel Schlosspark Kopenick SchlossparkBarockgarten Um 1690 wurde sudlich des Schlosses ein kleiner Barockgarten angelegt Fur Aufsehen sorgte im Sommer 1712 eine Aloe Agave americana mit einer Hohe von knapp zehn Metern Sie hatte 44 Aste und 7277 Bluten Die Agave ging als Wunderaloe in die Geschichte des Schlossparks ein und wurde vom russischen Zaren Peter dem Grossen ebenso bestaunt wie von anderen bedeutenden Besuchern des Parks Aus dieser Zeit gibt es kaum Abbildungen oder Plane des Parks Landschaftspark Hans Detlev Hennig Zwei Giraffen 1977Hermann Joachim Pagels Huhnerdiebfigur um 1912 Der sich zuvor in einem guten Zustand befindliche Garten verwilderte nach dem Tod der Herzogin Henriette Marie von Wurttemberg Teck 1782 zunehmend Ab 1804 wurde daher der barocke Schlossgarten unter Friedrich Wilhelm Carl von Schmettau zu einem Landschaftspark umgestaltet Nach Schmettaus Tod ging der Park an die Krone zuruck und verwilderte erneut In den Jahren 1963 1964 fand eine weitere Veranderung des Parks statt Hierbei wurden historische Gestaltungen jedoch nicht aufgegriffen sodass der Schlosspark fortan ein ahistorisches Bild vermittelte Zumindest die Geholzvegetation weist im Schlosspark Kopenick noch auf die Niederungseinflusse hin Im Schlosspark befinden sich mehrere Skulpturen und Gedenktafeln Sein Hauptpfad fuhrt unweit des Wassers entlang auf das er eine gute Aussicht bietet In der Parkmitte befindet sich eine grossere Freiflache die einen unverstellten Blick auf das Schloss ermoglicht Der Schlosshof wird insbesondere in den Sommermonaten auch fur Veranstaltungen und Konzerte genutzt Geschichtliche EreignisseNeben ublicher Nutzung als Wohngebaude und Jagdschloss bekamen eine besondere Bedeutung 1631 nahm Konig Gustav Adolf von Schweden den Vorgangerbau als Hauptquartier in Beschlag und bedrangte seinen Schwager den wankelmutigen Kurfursten Georg Wilhelm auf seiner Seite aktiv im Dreissigjahrigen Krieg mitzukampfen Eine personliche Begegnung in der Nahe von Kopenick blieb ergebnislos 1681 1684 Residenz des Kurprinzen Friedrich Sein Wappensaal sorgte 1682 fur einen Eklat im brandenburgischen Staat Die umfassende Serie der Wappen verdeutlichte den Anspruch des Kurprinzen auf die ungeteilte Erbschaft aller Landesteile entgegen den testamentarischen Absichten seines Vaters des Grossen Kurfursten Am 25 Oktober 1730 tagte im Wappensaal das Kriegsgericht gegen Kronprinz Friedrich und dessen Freund Hans Hermann von Katte denen Fahnenflucht vorgeworfen wurde Im Fall des Kronprinzen erklarte es sich fur unzustandig wahrend es bei Katte auf lebenslangen Festungsarrest erkannte Konig Friedrich Wilhelm I verwarf das auf seinen Einspruch in einer zweiten Verhandlung am 30 Oktober erneut gefallte Urteil und verhangte uber Katte per Kabinettsorder am 1 November 1730 die Todesstrafe 1749 1782 Witwensitz der Prinzessin Henriette Marie 1824 1846 Nutzung der Insel als Traindepot fur die preussische Armee Im Schlosspark wurden Schuppen und Remisen fur Munitionsfuhrwerke aufgestellt die Insellage vereinfachte den Diebstahlschutz 1830 1848 Restaurationszeit Nutzung des Gebaudes als Gefangnis fur sogenannte Demagogen also politische Gefangene 1851 1926 Lehrerseminar vorher in Potsdam LiteraturTheodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Band 4 Spreeland An der Spree Josef Batzhuber Garten der Schlossinsel Kopenick Stadtbezirk Treptow Kopenick In Bund Heimat und Umwelt in Deutschland Hrsg Weissbuch der historischen Garten und Parks in den neuen Bundeslandern 2 uberarbeitete Auflage Bonn 2005 ISBN 3 925374 69 8 S 34 36 Folkwin Wendland Berlins Garten und Parke von der Grundung der Stadt bis zum ausgehenden neunzehnten Jahrhundert In Das klassische Berlin Propylaen Berlin 1979 ISBN 3 549 06645 7 S 338 341 Walther Friebe Schloss Kopenick In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 10 1907 S 505 540 zlb de Atlas Tafeln 60 65 Raimund Hertzsch Schloss Kopenick In Der historische Ort 90 Kai Homilius Berlin 1997 ISBN 3 89706 089 2 Lothar Lambacher Hrsg Schloss Kopenick Archaologie Baugeschichte Nutzung Schnell amp Steiner Regensburg 2005 ISBN 3 7954 1630 2 Gunter Schade Schloss Kopenick Ein Streifzug durch die Geschichte der Kopenicker Schlossinsel 4 verbesserte Auflage Staatliche Museen zu Berlin Kunstgewerbemuseum Berlin 1975 Staatliche Museen zu Berlin Hrsg Schloss Kopenick Kunstgewerbemuseum Europaisches Kunsthandwerk aus zehn Jahrhunderten Staatliche Museen Kunstgewerbemuseum Berlin 1976 WeblinksCommons Schloss Kopenick Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Schloss Kopenick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gunnar Nath Bodendenkmalpflege Schloss Kopenick Denkmalpflege vor Ort Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Berlin Eintrage in der Berliner Landesdenkmalliste Schloss mit Schlosskirche und Schlosspark Schloss Kopenick Staatliche Museen zu Berlin Ein Schloss furs Leben Das Kunstgewerbemuseum im Schloss Kopenick blog smb museumEinzelnachweiseBaudenkmal Schlossgebaude Kopenick Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Berlin Deutscher Kunstverlag 2006 ISBN 3 422 03111 1 S 540 541 Stefanie Leibetseder Reformiert und international Die Kopenicker Schlosskirche innerhalb der Kirchenarchitektur des ausgehenden 17 Jahrhunderts In Lothar Lambacher Mathis Leibetseder Hrsg Kreuzwege Die Hohenzollern und die Konfessionen 1517 1540 Berlin 2017 S 140 149 Ausstellungs Katalog Johannes Kunisch Friedrich der Grosse Der Konig und seine Zeit C H Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 52209 2 S 36 38 Liste von Burgen und Schlossern in Berlin Altes Palais Schloss Bellevue Schloss Biesdorf Schloss Britz Carstenn Schlosschen Schloss Charlottenburg Ephraim Palais Schloss Friedrichsfelde Jagdschloss Glienicke Schloss Glienicke Jagdschloss Grunewald Kommandantenhaus Schloss Kopenick Kronprinzenpalais Schloss Monbijou Palais des Prinzen Heinrich Palais Donner Palais Mendelssohn Schloss auf der Pfaueninsel Prinz Albrecht Palais Prinzessinnenpalais Schloss Schonhausen Stadtschloss Zitadelle Spandau Schloss Tegel Wrangelschlosschen Normdaten Geografikum GND 4477575 1 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n81106828 VIAF 152061429