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Schrägseilbrücke

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Schrägseilbrücke
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Eine Schrägseilbrücke ist eine Brücke, deren Fahrbahnträger an schräg von einem oder mehreren Pylonen gespannten Seilen aufgehängt ist.

Funktion des Tragwerks

Die vertikalen Lasten werden über die Spannseile in Form von Zugkräften an den oder die Pylone geleitet und von diesen in Form von Druckkräften senkrecht in den Baugrund eingeleitet. Die horizontalen Kraftkomponenten entstehen auf beiden Seiten in Richtung des Pylons und werden durch den Fahrbahnträger neutralisiert.

Die bei der echten Hängebrücke erforderliche Verankerung der horizontalen Kraftkomponente des Tragseiles entfällt. Schrägseilbrücken sind damit kostengünstiger als Hängebrücken, erreichen bisher aber nur etwa halb so große Spannweiten (bei der Russki-Brücke und der Sutong-Brücke etwas über 1000 m). Bis 200 m Spannweite sind Balkenbrücken oft wirtschaftlicher.

Wie Hängebrücken sind auch Schrägseilbrücken grundsätzlich gegen Windkräfte empfindlich und können durch große bewegliche Massen in Schwingung gebracht werden. Sie zeigen hier jedoch bessere Eigenschaften als Hängebrücken, weshalb sie z. B. als Eisenbahnbrücken besser geeignet sind.

Zur Inspektion der Tragkonstruktion sind Brückenseilbesichtigungsgeräte im Einsatz.

Varianten

Einhüftige, mehrhüftige Brücken

einhüftige Schrägseilbrücke, Harfenform zweihüftige Schrägseilbrücke, Büschelform
Fahrbahn Pylon Seile / Kabel Widerlager Fundamente

Es gibt jedoch auch Brücken mit drei Pylonen, wie das ehemalige Polcevera-Viadukt in Genua, Brücken mit vier Pylonen wie die Rio-Andirrio-Brücke bei Patras in Griechenland, sowie die General-Rafael-Urdaneta-Brücke über den Maracaibo-See mit sechs Pylonen und das Viaduc de Millau in Südfrankreich, das mit seinen sieben Pylonen auch diesbezüglich eine Spitzenstellung hat. Mehrhüftige Brücken stellen besondere Anforderungen an die Konstruktion, da die sich bewegende Last z. B. eines Lkw Auswirkungen auch auf das Tragsystem des benachbarten Pylons hat, was wiederum den nächsten Pylon beeinflussen kann.

Seilanordnung

Die Anordnung der Seile kann im Büschel-, Harfen- oder Fächersystem erfolgen. Beim Büschelsystem werden die Kabel alle in einem Knoten verankert. Der Pylon wird dadurch nur durch vertikale Normalkräfte beansprucht. Beim Harfensystem haben die Seile aufgrund gleicher Neigung gleich hohe Zugkräfte, allerdings muss der Pylon meist auch zusätzliche horizontale Kräfte abtragen. Das Fächersystem ist näherungsweise eine Kombination der beiden anderen Systeme. Anfangs wurden nur wenige, starke Seile verwendet, aber bald ging die Entwicklung in Richtung Multikabelsystem mit vielen kleineren Seilen, da bei diesen ein Freivorbau ohne großen Aufwand möglich ist und sie leichter ausgewechselt werden können.

Manchmal werden Seile im Fächersystem auch an Betonbalken im Boden verankert, die quer zur Brückenachse angeordnet sind, wie bei der Trần-Thị-Lý-Brücke in Đà Nẵng in Vietnam, um eine größere seitliche Stabilität zu erreichen.

Symmetrische, asymmetrische und rückverankerte Brücken

Die meisten Schrägseilbrücken sind symmetrisch, ihre Seilanordnung ist auf beiden Seiten des Pylons gleich. Abgesehen von Wind- und Verkehrslasten hängt der beiderseits des Pylons gleich lange Fahrbahnträger im Gleichgewicht. Bei zahlreichen Brücken ist jedoch der Teil des Trägers über der Hauptöffnung länger und somit schwerer als derjenige über der Seitenöffnung. Bei diesen asymmetrischen Brücken muss das unterschiedliche Gewicht ausgeglichen werden, beispielsweise, indem der kürzere Teil des Fahrbahnträgers schwerer ausgeführt wird oder durch ein als Zuganker dienendes Widerlager oder durch ebenfalls als Zuganker dienende Stützen stabilisiert wird (vgl. Fleher Brücke). Manche Brücken haben keine Seitenöffnung, die Schrägseile tragen nur den Fahrbahnträger über der Hauptöffnung. Bei ihnen müssen die Pylone mit Hilfe von Ankerblöcken im Boden rückverankert werden (ein Beispiel ist die Carpineto-Brücke).

Pylongeometrie

Infolge der Seilverankerungen werden Pylone vor allem durch vertikale Druckkräfte beansprucht. Allerdings werden durch unterschiedliche Kräfte in den Seilen auch Biegemomente hervorgerufen.

Bei zwei Seilebenen kann zwischen drei Pylongrundtypen unterschieden werden. Freitragende Türme sind in Querrichtung verformungsweich und bewirken eine höhere Schwingungsempfindlichkeit der Brücke. Im Gegensatz dazu sind A-Pylone in Querrichtung sehr steif, wodurch der Brückenhauptträger leichter gestaltet werden kann. Die H-Pylone sind zwar weicher als die A-Pylone, allerdings ist deren Herstellung sowie die Verankerung der Seile am Pylonkopf einfacher. Die Seile sind nur noch in einer Ebene geneigt und die zugehörige Verankerung verteilt sich auf zwei Pylonstiele.

Bei einer Seilebene wird ein Mittelpylon angeordnet, meist ein freitragender Turm. Diese Konstruktionsart bedingt allerdings einen schweren Brückenhauptträger, der in Querrichtung torsionssteif ausgebildet ist.

Die meisten Pylone stehen senkrecht. Bei rückverankerten Brücken sind sie gelegentlich von der Hauptöffnung weg zu den Ankerblöcken geneigt wie bei der Ponte all’Indiano, in seltenen Fällen auch über die Hauptöffnung wie bei der Batman Bridge oder der vergleichsweise kleinen Schenkendorfbrücke für eine Trambahn, Fußgänger und Radfahrer.

Während anfangs Pylone meist aus stählernen, oft mehrzelligen Vollwandkonstruktionen mit Hohlquerschnitten bestanden, werden Pylone großer Schrägseilbrücken heute fast ausschließlich aus Stahlbeton gebaut. Insbesondere bei Fußgängerbrücken werden dagegen vorgefertigte, runde Pylonstäbe in allen Lagen eingesetzt, die die Verteilung von Lasten und Zugkräften ergibt, so dass schräg stehende Stäbe mit unregelmäßiger Abspannung keine Seltenheit sind.

Brückendeck

Das Brückendeck bzw. der Fahrbahnträger, bei Schrägseilbrücken auch Streckträger genannt, besteht regelmäßig aus aerodynamisch geformten, flachen Stahlhohlkästen mit einer orthotropen Platte. Es gibt jedoch auch Brückendecks aus Spannbeton-Hohlkastenträgern. Das erste und nach wie vor größte Beispiel dafür ist die von Riccardo Morandi entworfene General-Rafael-Urdaneta-Brücke über den Maracaibo-See. Gelegentlich finden sich auch Kombinationen aus Stahlhohlkästen in der Hauptöffnung und Betonhohlkästen in der Seitenöffnung, wie bei der Fleher Brücke. Verbundkonstruktionen, in denen der Stahl die Zugkräfte und der Beton die Druckkräfte aufnimmt, stellen theoretisch eine naheliegende Lösung dar, sind aber dennoch selten geblieben.

Geschichte

Vorläufer

Es ist nicht mehr feststellbar, wann die ersten schräg abgespannten Brücken gebaut wurden. Aus Afrika wurde von Brücken mit schräg gespannten Lianen über den oberen Ogooué berichtet, aus Laos, Borneo und Java sind Bambusbrücken mit teilweise beachtlichen Spannweiten bekannt.

In Europa wurde das Tragsystem der Schrägseilbrücke wohl erstmals von Fausto Veranzio in seinem um 1616 gedruckten Werk Machinae Novae dargestellt. 1784 veröffentlichte Carl Immanuel Löscher eine detaillierte Beschreibung einer hölzernen Schrägseilbrücke, die aber wohl nicht gebaut wurde. Charles Stewart Drewry berichtet von einer 33,50 m langen Schrägseilbrücke, die 1817 von James Redpath und John Brown aus Edinburgh in Peebles bei der King’s Meadow über den Tweed gebaut wurde. Die 1817 gebaute Dryburgh Bridge mit schrägen Ketten wurde schon ein Jahr später in einem Sturm zerstört und unterbrach damit die weitere Entwicklung in diese Richtung.

Claude Navier veröffentlichte 1823 eine erste grundlegende Abhandlung über Hängebrücken, in der er auch Schrägseilbrücken erwähnte, ohne großes Vertrauen in diese Konstruktionsart zum Ausdruck zu bringen.

Die erste Brücke dieser Bauform in Deutschland war die von Gottfried Bandhauer, dem Baumeister des Herzogtums Anhalt-Köthen gebaute und im August 1825 eingeweihte Saalebrücke bei Nienburg. Sie war in der Mitte aufklappbar, um Schiffe mit stehenden Masten durchzulassen, und bestand daher aus zwei selbständigen Hälften. Als Tragelemente kamen daher nur schräge Ketten in Frage. Bei einem Fest zu Ehren des Herzogs am 6. Dezember 1825 wurde die Brücke extrem einseitig belastet und stürzte aufgrund von Schwingungen durch tanzende Personen ein. Bei diesem Unglück ertranken 55 Personen in der Saale.

John Augustus Roebling baute seine Brücken als gemischte Systeme: die großen Hängebrücken wurden durch schräge Seile versteift, so bei der Monongahelabrücke in Pittsburgh (1846), die später durch die Smithfield Street Bridge ersetzt wurde, bei der Niagara Falls Suspension Bridge (1854), der Cincinnati–Covington Bridge (1866) und schließlich der Brooklyn Bridge (1883).

(1824–1886) hatte ein eigenes System entwickelt, das er bei der Franz-Joseph-Brücke (1868), einer Schrägkettenbrücke in Prag, anwandte und bei der Albert Bridge (1872) in London ohne großen Erfolg wiederholte.

Ferdinand Arnodin entwickelte in seinem Stahlbau- und Drahtseilunternehmen ebenfalls ein Mischsystem, bei dem von den Pylonen zunächst Schrägseile zum Fahrbahnträger gespannt werden und nur in der Mitte ein Drittel bis zu zwei Viertel des Spannfeldes mit Hängern von den Tragkabeln abgehängt wird, so bei der Pont de l’Abîme (1887) oder der Pont Sidi M’Cid (1912) in Constantine.

In den USA erhielt Edwin Elijah Runyon ein Patent für eine Schrägseilbrücke, auf dessen Grundlage in den 1890er Jahren zwei Brücken in Texas gebaut wurden.

Albert Gisclard entwickelte in Frankreich am Ende des 19. Jahrhunderts ein System sich kreuzender, bis in die andere Brückenhälfte reichender Schrägseile. Zahlreiche Brücken wurden nach diesem System gebaut, oft von Ferdinand Arnodins Unternehmen, in dem dessen Schwiegersohn Gaston Leinekugel Le Cocq die Bauarbeiten überwachte und später das System Gisclard weiterentwickelte. Die bekannteste von Gisclards Brücken ist die Eisenbahnbrücke Pont de Cassagne (1908); nach seinem Tod wurde das Viaduc des Rochers Noirs (1913) und die Puente Colgante de Santa Fe (1924) in Argentinien erstellt. Leinekugel Le Cocq führte Gisclards Ideen weiter und baute die alte Hängebrücke Pont de Lézardrieux über den Trieux in der Bretagne 1925 um in eine Eisenbahn-Schrägseilbrücke. Nach der sogenannten Hängebrücke von Deir ez-Zor wurde lange keine größere Brücke dieser Gattung gebaut, das Konzept wurde aber wieder in der Brücke Queensferry Crossing (2017) benutzt.

Moderne Schrägseilbrücken

Von Franz Dischinger 1949 veröffentlichte Abhandlungen legten die theoretischen Grundlagen für den Bau moderner Schrägseilbrücken. Während frühere Brücken wegen ihrer zu schlaffen Schrägseile kritisiert wurden, waren nun mit Seilen aus hochfesten Drähten höhere Spannungen und damit steifere Brücken möglich.

Ob Albert Caquot diese Veröffentlichungen kannte, ist unbekannt. Jedenfalls baute er im Rahmen der Anlage des Canal de Donzère-Mondragon unter anderem die Donzère-Mondragon-Schrägseilbrücke mit einem Brückendeck und Pylonen aus Stahlbeton. Sie wurde 1952 zusammen mit dem Kanal fertiggestellt und war die erste moderne Schrägseilbrücke. Sie hatte aber, möglicherweise wegen ihrer geringen Größe und Abgelegenheit, kaum Einfluss auf die weitere Entwicklung von Schrägseilbrücken.

1952 erhielt eine Gruppe von Ingenieuren um Fritz Leonhardt den Auftrag zum Entwurf der Nordbrücke in Düsseldorf, der späteren Theodor-Heuss-Brücke. Leonhardt nahm Dischingers Vorschläge auf und entwarf eine Schrägseilbrücke mit einer Spannweite von 260 Metern, einer Gesamtlänge von 914 Metern und einem stählernen Brückendeck. Die zunächst vorgesehene Anordnung der Seile in Büschelform änderte er auf Veranlassung des Architekten Friedrich Tamms, Leiter des Stadtplanungsamtes, in eine Harfenform mit parallelen Seilen ab, die sich auch bei schräger Ansicht optisch nicht überschneiden können.

Inzwischen war 1955 die von Franz Dischinger entworfene und von der Demag gebaute Strömsundsbron in Schweden fertiggestellt worden. Sie hat eine Hauptspannweite von 182 Meter bei einer Gesamtlänge von 332 Metern und ebenfalls einen Stahlhohlkasten. Sie wird allgemein als die erste große Schrägseilbrücke der Welt bezeichnet.

Die Theodor-Heuss-Brücke wurde erst später gebaut und 1957 fertiggestellt. Sie war damit die erste Schrägseilbrücke Deutschlands. Tamms beauftragte kurz danach Fritz Leonhardt mit der Planung für die Rheinkniebrücke und Hans Grassl für die Oberkasseler Brücke. Die drei Brücken zeichneten sich durch die gleichen Stilelemente aus – ein flaches stählernes Brückendeck, schlanke senkrechte Pylone und wenige, harfenförmig angeordnete Schrägseile – und wurden damit zur Düsseldorfer Brückenfamilie, auch wenn die Rheinkniebrücke erst 1969 und die Oberkasseler Brücke provisorisch 1973 und nach ihrer Verschiebung endgültig erst 1976 dem Verkehr übergeben wurden. Sie haben die Entwicklung der Schrägseilbrücken weltweit für viele Jahre maßgeblich beeinflusst.

Der Brückentyp wurde rasch verbreitet; vor allem der große Wiederaufbaubedarf in Deutschland trieb seine Entwicklung voran. Auf der Expo 58 wurde er durch den von Egon Eiermann und Sep Ruf entworfenen Steg zu den Pavillons einem breiten Publikum bekannt. In Köln wurde 1959 die Severinsbrücke mit dem ersten A-förmigen Pylon eröffnet, wodurch ein besonders steifes Brückendeck erreicht wurde. 1961 zeigte das Büro Leonhardt & Andrä in Stuttgart am Schillersteg erstmals einen schrägstehenden, im Boden rückverankerten Pylon. 1962 wurde in Hamburg die Norderelbbrücke als erste reine Autobahnbrücke fertiggestellt. In den Jahren 1959 bis 1962 wurde die von Riccardo Morandi entworfene Brücke über den Maracaibo-See in Venezuela gebaut, die erste einer langen Reihe von Schrägseilbrücken mit Pylonen und Brückendecks aus Beton. 1964 entstand mit der George Street Bridge in Newport, Südwales die erste moderne Schrägseilbrücke in Großbritannien und im Jahr darauf mit der weitgehend unbeachteten Pont de Saint-Florent-le-Vieil die erste stählerne in Frankreich. Helmut Homberg baute mit der Rheinbrücke Leverkusen (1965) noch eine der Hamburger Norderelbbrücke ähnliche Autobahnbrücke mit nur zwei harfenfömig angeordneten Seilen auf jeder Seite der beiden Mittelpylone. Die erste Schrägseilbrücke in den Niederlanden wurde 1968 mit der Harmsenbrug eröffnet.

Mit der Friedrich-Ebert-Brücke in Bonn und der ebenfalls 1967 fertiggestellten Rheinbrücke Rees-Kalkar, beide ebenfalls von Homberg entworfen, entstanden erstmals Schrägseilbrücken mit einer Vielzahl von Seilen, was nur durch die Einführung leistungsstarker EDV-Anlagen möglich war.

Beispiele der weiteren Entwicklung

Verbesserungen der Berechnungsmethoden und der Materialien sowie der enorme Anstieg der Leistungen der EDV-Anlagen führten in kurzer Zeit zu einer Diversifizierung der Schrägseilbrücken in unterschiedlichste Typen und Varianten. So erhielt die Kurt-Schumacher-Brücke (1972) zwischen Mannheim und Ludwigshafen einen hohen A-Pylon mit asymmetrischer Seilanordnung und erstmals Seile aus Paralleldrahtbündeln. Die Köhlbrandbrücke (1974) im Hamburger Hafen war mit ihren A-Pylonen, deren Stiele den Fahrbahnträger umfassen, das Vorbild für eine große Zahl ähnlicher oder von ihr abgeleiteter Pylone. Die Raiffeisenbrücke (1978) über den Rhein in Neuwied hat einen A-Pylon in Längsrichtung der Brücke, die Flughafenbrücke (2002) in der Rheinquerung Ilverich hat wegen des nahen Flughafens Düsseldorf Pylone in Form auf der Spitze stehender Dreiecke. Die Fleher Brücke (1979) über den Rhein in Düsseldorf hat den höchsten Pylon und mit 368 m die längste Spannweite der Schrägseilbrücken in Deutschland; außerdem kombiniert sie einen Stahlhohlkastenträger in der Hauptöffnung mit einem Stahlbetonhohlkastenträger auf der dem Land zugewandten Seite des Pylons. Die Schrägseile der Talbrücke Obere Argen (1990) auf der A96 bei Wangen werden unter dem Fahrbahnträger als Unterspannungen mit drei Luftstützen fortgesetzt. Die Storchenbrücke (1996) in Winterthur ist die erste Brücke mit Schrägseilen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK).

Geneigte Pylone

Eine Reihe von Brücken hat geneigte Pylone, da die äußeren Schrägseile nicht am Fahrbahnträger befestigt, sondern im Boden verankert sind. Beispiele sind der Viadotto Ansa del Tevere (1967) in Rom, die Batman Bridge (1968) in Tasmanien, die außerdem die älteste Schrägseilbrücke Australiens ist, die Neue Donaubrücke (1972) in Bratislava mit einem Turmrestaurant auf dem Pylon, die Carpineto-Brücke (1977) im Süden Italiens, die Ponte all’Indiano (1978) in Florenz, die Rheinbrücke N4 (1995) bei Schaffhausen und die Erasmusbrücke (1996) in Rotterdam. Juan José Arenas hat die Puente de la Hispanidad (1999) und die Puente Puerta de Las Rozas (2007) gebaut, bei denen der Pylon, Spannbeton- bzw. Stahlbalken anstelle der äußeren Schrägseile und Balken zwischen beiden jeweils dreieckige Rahmen bildet, die steifer sind als die übliche Ausführung mit Schrägseilen.

Eine Besonderheit ist die Puente del Alamillo (1992) in Sevilla von Santiago Calatrava, bei der der schräge Pylon das Gegengewicht zu dem Brückenüberbau bildet.

Bei anderen Brücken sind die geneigten Pylone der im Grundriss gekrümmten Fahrbahn geschuldet, wie bei der Abdoun Bridge (2006) in Amman, der einzigen Schrägseilbrücke Jordaniens, oder der Pont de Térénez (2011) in der Bretagne.

Fahrbahnträger aus Beton

Beispiele für Schrägseilbrücken mit Fahrbahnträgern aus Beton sind die Brücke über das Wadi al-Kuf (1971), die Werksbrücke West (1972) über den Main, die erste Schrägseilbrücke für Straßen- und Eisenbahnverkehr, die Puente General Manuel Belgrano (Puente Chaco–Corrientes) (1973) über den Río Paraná, die ehemalige Puente Pumarejo (1974) in Barranquilla, Kolumbien, die Prinz-Willem-Alexander-Brücke (1974) über den Waal bei Tiel in den Niederlanden, die Brotonne-Brücke (1977) über die Seine, die Donaubrücke Metten (1981) bei Deggendorf, die Most Slobode oder (Freiheitsbrücke) (1981) in Novi Sad, Serbien, die Sunshine Skyway Bridge (1987) über die Tampa Bay in Florida, die Puente Ingeniero Carlos Fernández Casado (1983) über den Barrios de Luna Stausee im Norden Spaniens mit einer Spannweite von 440 m und die Skarnsundbrua (1991) in Norwegen mit der in dieser Gruppe derzeit (2013) größten Spannweite von 530 m. Die vergleichsweise kleine Rheinbrücke Diepoldsau (1985) über den Alpenrhein zeigt, dass Schrägseilbrücken auch mit Fahrbahnträgern aus einer nur 55 cm starken Betonplatte möglich sind. Die asymmetrische Pont de Gilly hat einen durchgehenden und mit dem geneigten Pylon verbundenen Fahrbahnträger und wurde nach ihrem Bau um 90° über den Fluss geschwenkt.

Fahrbahnträger aus Stahl- und Betonverbund

Die erste, allerdings erst nach sehr langer Bauzeit fertiggestellte Schrägseilbrücke mit einem Fahrbahnträger aus einem Stahl- und Betonverbund war die Second Hooghly Bridge (1972–1992) in Kalkutta, gefolgt von den beiden früher fertiggewordenen Brücken, der Ponte Edgar Cardoso (1982) in Figueira da Foz in Portugal und der Alex Fraser Bridge (1986) in Greater Vancouver, Kanada. Die Puente Río Mezcala (1993) in Mexiko, die Prince of Wales Bridge (1996) bei Bristol in England, die dreihüftige Ting-Kau-Brücke (1998) in Hongkong sowie die Puente Orinoquia (2006) und die Puente Mercosur (wohl 2016) über den Orinoco in Venezuela sind weitere Beispiele. Die Berliner Brücke (2006) in Halle (Saale) war die erste Verbundbrücke in Deutschland. Die Puente de la Constitución de 1812 (2015) über die Bucht von Cádiz in Spanien ist eines der jüngsten Beispiele.

Kombinierte Schrägseilbrücken

Wenn der verfügbare Platz nicht für eine zweihüftige Schrägseilbrücke ausreicht oder sie unter den gegebenen Umständen zu teuer wäre, kombiniert man gelegentlich auch eine einhüftige Schrägseilbrücke mit den Kragträgern einer Auslegerbrücke, wie bei der schon erwähnten Werksbrücke West (1972) oder der Franjo-Tuđman-Brücke (2002) bei Dubrovnik.

Die Seri Saujana Bridge, eine Kombination aus einer Bogen- und einer Schrägseilbrücke, ist wohl ein Einzelfall geblieben.

Extradosed-Brücken

Manche Schrägseilbrücken werden als Extradosed-Brücken angesehen, wie zum Beispiel die Schrägseilbrücke (1975) in Wien sowie die Ganterbrücke (1980) als Teil der Simplonpassstrasse und die Sunnibergbrücke (1998) bei Klosters, die beide von Christian Menn entworfen wurden, und auch die Hochstraße Považská Bystrica (2010) mit 7 Pylonen.

Mehrhüftige Schrägseilbrücken

Bei mehrhüftigen Schrägseilbrücken werden die Auswirkungen der sich bewegenden Lasten auf die benachbarten Pylone durch unterschiedliche Maßnahmen begrenzt. Erkennbar ist dies beispielsweise an der General-Rafael-Urdaneta-Brücke (1962) über den Maracaibo-See in Venezuela, dem ehemaligen Polcevera-Viadukt (1967) in Genua, der Ting-Kau-Brücke (1998), Hongkong mit vier Seilebenen, der Puente Orinoquia (2006) über den Orinoco sowie bei der Rio-Andirrio-Brücke (2004) in Griechenland, mit 4 Pylonen und einer Länge von 2252 m und beim Viaduc de Millau (2004) in Frankreich, der mit 7 Pylonen und 2460 m längsten Schrägseilbrücke der Welt.

Die dreihüftige Queensferry Crossing (2017) hat erstmals wieder gekreuzte Schrägseile zur gleichmäßigeren Lastverteilung.

Größte Schrägseilbrücken

Die Schrägseilbrücken mit den größten Spannweiten ihrer Zeit
Name Spannweite
in m
Träger Zeitraum
Theodor-Heuss-Brücke, Düsseldorf 0260 Stahl 1957–1959
Severinsbrücke 0302 Stahl 1959–1969
Rheinkniebrücke 0319 Stahl 1969–1971
Rheinbrücke Neuenkamp 0350 Stahl 1971–1975
Saint-Nazaire-Brücke 0404 Stahl 1975–1983
Puente Ingeniero Carlos Fernández Casado 0440 Beton 1983–1986
Alex Fraser Bridge 0465 Verbund 1986–1991
Skarnsundbrua 0530 Beton 1991–1993
Yangpu-Brücke 0602 Verbund 1993–1995
Pont de Normandie 0856 Stahl 1995–1999
Tatara-Brücke 0890 Stahl 1999–2008
Sutong-Brücke 1088 Stahl 2008–2012
Russki-Brücke 1104 Stahl seit 2012
Andere Rekorde

Die Öresundbrücke (2000) zwischen Dänemark und Schweden ist die längste Schrägseilbrücke für kombinierten Straßen- und Eisenbahnverkehr. Die breiteste war die Leonard P. Zakim Bunker Hill Memorial Bridge (2002) in Boston, USA, mit zehn Fahrstreifen und mit 56 m Breite, bis sie 2019 von der Tahya-Misr-Brücke in Kairo, Ägypten, mit zwölf Fahrstreifen und 67,3 m Breite abgelöst wurde. Die Suezkanal-Brücke (2001) ist mit einer lichten Höhe von 70 m die höchste in flachem Land gebaute Schrägseilbrücke der Welt und die Baluarte-Brücke (2012) in Mexiko war mit 402,5 m Höhe über dem Talgrund die höchste Schrägseilbrücke der Welt, bis sie 2016 von der 565 m hohen Beipanjiang-Brücke (G 56) in China abgelöst wurde.

  • Öresundbrücke
  • Suezkanal-Brücke
  • Baluarte-Brücke
  • Beipanjiang-Brücke (G 56)
Weitere Beispiele
  • Alamillo-Brücke in Sevilla
  • Rheinbrücke N4 bei Schaffhausen
  • Ponte Vasco da Gama in Lissabon
  • Sutong-Brücke über den Jangtsekiang
  • Christopher S. Bond Bridge über den Missouri
  • Harfenbrücke über den Langen See in Böblingen

Literatur

nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Eberhard Grunsky: Bemerkungen zur Vor- und Frühgeschichte von Schrägseilbrücken.
    • Teil 1: Bernard Poyets Brückensystem und die Frage nach kontinuitäten. In: INSITU 2019/2, S. 247–262.
    • Teil 2: Einfeldrige Beispiele und zwei Großprojekte von 1817. In: INSITU 2020/2, S. 237–252.
  • Karl-Eugen Kurrer, Eberhard Pelke, Klaus Stiglat: Einheit von Wissenschaft und Kunst im Brückenbau': Hellmut Homberg (1909-1990) – Das Werk (Teil III). In: Bautechnik 87 (2010), H. 2, S. 86–115.
  • Eberhard Pelke, Karl-Eugen Kurrer: The Development of Multi-Cable-Stayed Bridges. In: Nuts & Bolts of Construction History. Culture, Technology and Society, Vol. 3. Edited by R. Carvais, A. Guillerme, V. Nègre, J. Sakarovitch, S. 657–665. Paris: Éditions A. et J. Picard 2012.
  • Holger Svensson: Schrägkabelbrücken, 40 Jahre Erfahrung weltweit 2011 Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin ISBN 978-3-433-02977-0
  • René Walther, Bernard Houriet, Walmar Isler, Pierre Moïa: Schrägseilbrücken. Neubearbeitung und Übersetzung, Verlag Bau+Technik / Beton-Verlag, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7640-0328-6.

Siehe auch

  • Liste von Schrägseilbrücken

Weblinks

Commons: Schrägseilbrücke – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Structurae: Schrägseilbrücken

Einzelnachweise

  1. Gerhard Girmscheid: Schrägkabelbrücken. In: Gerhard Mehlhorn (Hrsg.): Handbuch Brücken. Entwerfen, Konstruieren, Berechnen, Bauen und Erhalten. Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-540-29659-1, S. 347–388.
  2. Leonardo Fernández Troyano: Tierra sobre el Agua. Vision Histórica Universal de los Puentes. Colegio de Ingenieros de Caminos, Canales y Puentes, Madrid 1999, ISBN 84-380-0148-3, S. 661
  3. Carl Immanuel Löscher: Angabe einer ganz besondern Hängewerksbrücke: welche mit wenigen und schwachen Holz, ohne im Bogen geschlossen, sehr weit über einen Fluss kann gespannt werden, die grössten Lasten trägt, und vor den stärksten Eisfahrten sicher ist. Siegfried Lebrecht Crusius, Leipzig 1784
  4. Charles Stewart Drewry: A Memoir on Suspension Bridges, Comprising the History of Their Origin and Progress, …. Longman, Rees, Orme, Brown, Green, & Longman, London 1832, S. 24
  5. Robert Stevenson: Description of Bridges of Suspension. In The Edinburgh Philosophical Journal, herausgegeben von Sir David Brewster, Robert Jameson. Band 5 Nr. 10, Edinburgh 1821. S. 237
  6. Claude Navier: Rapport à Monsieur Becquey, conseiller d’état, directeur général des ponts et chaussées et des mines; et mémoire sur les ponts suspendus. Imprimerie Royale, Paris 1823, S. 8f
  7. Der Einsturz der Nienburger Schrägkettenbrücke auf bernd-nebel.de
  8. Michel Wagner: Les Ponts Gisclard, précurseurs des grands ponts à haubans.
  9. Franz Dischinger: Hängebrücken für schwerste Verkehrslasten. In: Bauingenieur. Springer Verlag, Düsseldorf; (I): März 1949, Nr. 3, S. 65–75; (II): April 1949, Nr. 4, S. 107–113.
  10. Fritz Leonhardt: Baumeister in einer umwälzenden Zeit. Erinnerungen. 2. Aufl. Dt. Verl.-Anst., Stuttgart 1998, ISBN 3-421-02815-X.
  11. Oberstadtdirektor der Landeshauptstadt Düsseldorf (Hrsg.): Brücken für Düsseldorf 1961–62. Springer, Berlin ca. 1963.
  12. Holger Svensson: Schrägkabelbrücken. 40 Jahre Erfahrung weltweit. Ernst & Sohn, Weinheim 2011, S. 60.
  13. Gerhard Mehlhorn (Hrsg.): Handbuch Brücken. 2. Auflage, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-04422-9, S. 92.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4053239-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 23 Jun 2025 / 15:56

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Eine Schragseilbrucke ist eine Brucke deren Fahrbahntrager an schrag von einem oder mehreren Pylonen gespannten Seilen aufgehangt ist Einhuftige d h mit einem Pylon errichtete Schragseilbrucke Fleher BruckeFunktion des TragwerksDie vertikalen Lasten werden uber die Spannseile in Form von Zugkraften an den oder die Pylone geleitet und von diesen in Form von Druckkraften senkrecht in den Baugrund eingeleitet Die horizontalen Kraftkomponenten entstehen auf beiden Seiten in Richtung des Pylons und werden durch den Fahrbahntrager neutralisiert Die bei der echten Hangebrucke erforderliche Verankerung der horizontalen Kraftkomponente des Tragseiles entfallt Schragseilbrucken sind damit kostengunstiger als Hangebrucken erreichen bisher aber nur etwa halb so grosse Spannweiten bei der Russki Brucke und der Sutong Brucke etwas uber 1000 m Bis 200 m Spannweite sind Balkenbrucken oft wirtschaftlicher Wie Hangebrucken sind auch Schragseilbrucken grundsatzlich gegen Windkrafte empfindlich und konnen durch grosse bewegliche Massen in Schwingung gebracht werden Sie zeigen hier jedoch bessere Eigenschaften als Hangebrucken weshalb sie z B als Eisenbahnbrucken besser geeignet sind Zur Inspektion der Tragkonstruktion sind Bruckenseilbesichtigungsgerate im Einsatz VariantenEinhuftige mehrhuftige Brucken einhuftige Schragseilbrucke Harfenform zweihuftige Schragseilbrucke BuschelformFahrbahn Pylon Seile Kabel Widerlager Fundamente Es gibt jedoch auch Brucken mit drei Pylonen wie das ehemalige Polcevera Viadukt in Genua Brucken mit vier Pylonen wie die Rio Andirrio Brucke bei Patras in Griechenland sowie die General Rafael Urdaneta Brucke uber den Maracaibo See mit sechs Pylonen und das Viaduc de Millau in Sudfrankreich das mit seinen sieben Pylonen auch diesbezuglich eine Spitzenstellung hat Mehrhuftige Brucken stellen besondere Anforderungen an die Konstruktion da die sich bewegende Last z B eines Lkw Auswirkungen auch auf das Tragsystem des benachbarten Pylons hat was wiederum den nachsten Pylon beeinflussen kann Seilanordnung FachersystemHarfensystem Buschelsystem Die Anordnung der Seile kann im Buschel Harfen oder Fachersystem erfolgen Beim Buschelsystem werden die Kabel alle in einem Knoten verankert Der Pylon wird dadurch nur durch vertikale Normalkrafte beansprucht Beim Harfensystem haben die Seile aufgrund gleicher Neigung gleich hohe Zugkrafte allerdings muss der Pylon meist auch zusatzliche horizontale Krafte abtragen Das Fachersystem ist naherungsweise eine Kombination der beiden anderen Systeme Anfangs wurden nur wenige starke Seile verwendet aber bald ging die Entwicklung in Richtung Multikabelsystem mit vielen kleineren Seilen da bei diesen ein Freivorbau ohne grossen Aufwand moglich ist und sie leichter ausgewechselt werden konnen Manchmal werden Seile im Fachersystem auch an Betonbalken im Boden verankert die quer zur Bruckenachse angeordnet sind wie bei der Trần Thị Ly Brucke in Đa Nẵng in Vietnam um eine grossere seitliche Stabilitat zu erreichen Symmetrische asymmetrische und ruckverankerte Brucken Die meisten Schragseilbrucken sind symmetrisch ihre Seilanordnung ist auf beiden Seiten des Pylons gleich Abgesehen von Wind und Verkehrslasten hangt der beiderseits des Pylons gleich lange Fahrbahntrager im Gleichgewicht Bei zahlreichen Brucken ist jedoch der Teil des Tragers uber der Hauptoffnung langer und somit schwerer als derjenige uber der Seitenoffnung Bei diesen asymmetrischen Brucken muss das unterschiedliche Gewicht ausgeglichen werden beispielsweise indem der kurzere Teil des Fahrbahntragers schwerer ausgefuhrt wird oder durch ein als Zuganker dienendes Widerlager oder durch ebenfalls als Zuganker dienende Stutzen stabilisiert wird vgl Fleher Brucke Manche Brucken haben keine Seitenoffnung die Schragseile tragen nur den Fahrbahntrager uber der Hauptoffnung Bei ihnen mussen die Pylone mit Hilfe von Ankerblocken im Boden ruckverankert werden ein Beispiel ist die Carpineto Brucke Pylongeometrie Pylontypen fur eine Seilebene Freitragende Pylonturme A PylonPylontypen fur zwei Seilebenen Freitragende Pylonturme H Pylon A Pylone Infolge der Seilverankerungen werden Pylone vor allem durch vertikale Druckkrafte beansprucht Allerdings werden durch unterschiedliche Krafte in den Seilen auch Biegemomente hervorgerufen Bei zwei Seilebenen kann zwischen drei Pylongrundtypen unterschieden werden Freitragende Turme sind in Querrichtung verformungsweich und bewirken eine hohere Schwingungsempfindlichkeit der Brucke Im Gegensatz dazu sind A Pylone in Querrichtung sehr steif wodurch der Bruckenhaupttrager leichter gestaltet werden kann Die H Pylone sind zwar weicher als die A Pylone allerdings ist deren Herstellung sowie die Verankerung der Seile am Pylonkopf einfacher Die Seile sind nur noch in einer Ebene geneigt und die zugehorige Verankerung verteilt sich auf zwei Pylonstiele Bei einer Seilebene wird ein Mittelpylon angeordnet meist ein freitragender Turm Diese Konstruktionsart bedingt allerdings einen schweren Bruckenhaupttrager der in Querrichtung torsionssteif ausgebildet ist Die meisten Pylone stehen senkrecht Bei ruckverankerten Brucken sind sie gelegentlich von der Hauptoffnung weg zu den Ankerblocken geneigt wie bei der Ponte all Indiano in seltenen Fallen auch uber die Hauptoffnung wie bei der Batman Bridge oder der vergleichsweise kleinen Schenkendorfbrucke fur eine Trambahn Fussganger und Radfahrer Wahrend anfangs Pylone meist aus stahlernen oft mehrzelligen Vollwandkonstruktionen mit Hohlquerschnitten bestanden werden Pylone grosser Schragseilbrucken heute fast ausschliesslich aus Stahlbeton gebaut Insbesondere bei Fussgangerbrucken werden dagegen vorgefertigte runde Pylonstabe in allen Lagen eingesetzt die die Verteilung von Lasten und Zugkraften ergibt so dass schrag stehende Stabe mit unregelmassiger Abspannung keine Seltenheit sind Bruckendeck Das Bruckendeck bzw der Fahrbahntrager bei Schragseilbrucken auch Strecktrager genannt besteht regelmassig aus aerodynamisch geformten flachen Stahlhohlkasten mit einer orthotropen Platte Es gibt jedoch auch Bruckendecks aus Spannbeton Hohlkastentragern Das erste und nach wie vor grosste Beispiel dafur ist die von Riccardo Morandi entworfene General Rafael Urdaneta Brucke uber den Maracaibo See Gelegentlich finden sich auch Kombinationen aus Stahlhohlkasten in der Hauptoffnung und Betonhohlkasten in der Seitenoffnung wie bei der Fleher Brucke Verbundkonstruktionen in denen der Stahl die Zugkrafte und der Beton die Druckkrafte aufnimmt stellen theoretisch eine naheliegende Losung dar sind aber dennoch selten geblieben GeschichteVorlaufer Bambusbrucke uber den Serayu in Java Es ist nicht mehr feststellbar wann die ersten schrag abgespannten Brucken gebaut wurden Aus Afrika wurde von Brucken mit schrag gespannten Lianen uber den oberen Ogooue berichtet aus Laos Borneo und Java sind Bambusbrucken mit teilweise beachtlichen Spannweiten bekannt Pons ferreus aus Machinae Novae In Europa wurde das Tragsystem der Schragseilbrucke wohl erstmals von Fausto Veranzio in seinem um 1616 gedruckten Werk Machinae Novae dargestellt 1784 veroffentlichte Carl Immanuel Loscher eine detaillierte Beschreibung einer holzernen Schragseilbrucke die aber wohl nicht gebaut wurde Charles Stewart Drewry berichtet von einer 33 50 m langen Schragseilbrucke die 1817 von James Redpath und John Brown aus Edinburgh in Peebles bei der King s Meadow uber den Tweed gebaut wurde Die 1817 gebaute Dryburgh Bridge mit schragen Ketten wurde schon ein Jahr spater in einem Sturm zerstort und unterbrach damit die weitere Entwicklung in diese Richtung Claude Navier veroffentlichte 1823 eine erste grundlegende Abhandlung uber Hangebrucken in der er auch Schragseilbrucken erwahnte ohne grosses Vertrauen in diese Konstruktionsart zum Ausdruck zu bringen Die erste Brucke dieser Bauform in Deutschland war die von Gottfried Bandhauer dem Baumeister des Herzogtums Anhalt Kothen gebaute und im August 1825 eingeweihte Saalebrucke bei Nienburg Sie war in der Mitte aufklappbar um Schiffe mit stehenden Masten durchzulassen und bestand daher aus zwei selbstandigen Halften Als Tragelemente kamen daher nur schrage Ketten in Frage Bei einem Fest zu Ehren des Herzogs am 6 Dezember 1825 wurde die Brucke extrem einseitig belastet und sturzte aufgrund von Schwingungen durch tanzende Personen ein Bei diesem Ungluck ertranken 55 Personen in der Saale John Augustus Roebling baute seine Brucken als gemischte Systeme die grossen Hangebrucken wurden durch schrage Seile versteift so bei der Monongahelabrucke in Pittsburgh 1846 die spater durch die Smithfield Street Bridge ersetzt wurde bei der Niagara Falls Suspension Bridge 1854 der Cincinnati Covington Bridge 1866 und schliesslich der Brooklyn Bridge 1883 Franz Joseph Brucke Prag 1824 1886 hatte ein eigenes System entwickelt das er bei der Franz Joseph Brucke 1868 einer Schragkettenbrucke in Prag anwandte und bei der Albert Bridge 1872 in London ohne grossen Erfolg wiederholte Ferdinand Arnodin entwickelte in seinem Stahlbau und Drahtseilunternehmen ebenfalls ein Mischsystem bei dem von den Pylonen zunachst Schragseile zum Fahrbahntrager gespannt werden und nur in der Mitte ein Drittel bis zu zwei Viertel des Spannfeldes mit Hangern von den Tragkabeln abgehangt wird so bei der Pont de l Abime 1887 oder der Pont Sidi M Cid 1912 in Constantine In den USA erhielt Edwin Elijah Runyon ein Patent fur eine Schragseilbrucke auf dessen Grundlage in den 1890er Jahren zwei Brucken in Texas gebaut wurden Albert Gisclard entwickelte in Frankreich am Ende des 19 Jahrhunderts ein System sich kreuzender bis in die andere Bruckenhalfte reichender Schragseile Zahlreiche Brucken wurden nach diesem System gebaut oft von Ferdinand Arnodins Unternehmen in dem dessen Schwiegersohn Gaston Leinekugel Le Cocq die Bauarbeiten uberwachte und spater das System Gisclard weiterentwickelte Die bekannteste von Gisclards Brucken ist die Eisenbahnbrucke Pont de Cassagne 1908 nach seinem Tod wurde das Viaduc des Rochers Noirs 1913 und die Puente Colgante de Santa Fe 1924 in Argentinien erstellt Leinekugel Le Cocq fuhrte Gisclards Ideen weiter und baute die alte Hangebrucke Pont de Lezardrieux uber den Trieux in der Bretagne 1925 um in eine Eisenbahn Schragseilbrucke Nach der sogenannten Hangebrucke von Deir ez Zor wurde lange keine grossere Brucke dieser Gattung gebaut das Konzept wurde aber wieder in der Brucke Queensferry Crossing 2017 benutzt Moderne Schragseilbrucken Von Franz Dischinger 1949 veroffentlichte Abhandlungen legten die theoretischen Grundlagen fur den Bau moderner Schragseilbrucken Wahrend fruhere Brucken wegen ihrer zu schlaffen Schragseile kritisiert wurden waren nun mit Seilen aus hochfesten Drahten hohere Spannungen und damit steifere Brucken moglich Ob Albert Caquot diese Veroffentlichungen kannte ist unbekannt Jedenfalls baute er im Rahmen der Anlage des Canal de Donzere Mondragon unter anderem die Donzere Mondragon Schragseilbrucke mit einem Bruckendeck und Pylonen aus Stahlbeton Sie wurde 1952 zusammen mit dem Kanal fertiggestellt und war die erste moderne Schragseilbrucke Sie hatte aber moglicherweise wegen ihrer geringen Grosse und Abgelegenheit kaum Einfluss auf die weitere Entwicklung von Schragseilbrucken 1952 erhielt eine Gruppe von Ingenieuren um Fritz Leonhardt den Auftrag zum Entwurf der Nordbrucke in Dusseldorf der spateren Theodor Heuss Brucke Leonhardt nahm Dischingers Vorschlage auf und entwarf eine Schragseilbrucke mit einer Spannweite von 260 Metern einer Gesamtlange von 914 Metern und einem stahlernen Bruckendeck Die zunachst vorgesehene Anordnung der Seile in Buschelform anderte er auf Veranlassung des Architekten Friedrich Tamms Leiter des Stadtplanungsamtes in eine Harfenform mit parallelen Seilen ab die sich auch bei schrager Ansicht optisch nicht uberschneiden konnen Inzwischen war 1955 die von Franz Dischinger entworfene und von der Demag gebaute Stromsundsbron in Schweden fertiggestellt worden Sie hat eine Hauptspannweite von 182 Meter bei einer Gesamtlange von 332 Metern und ebenfalls einen Stahlhohlkasten Sie wird allgemein als die erste grosse Schragseilbrucke der Welt bezeichnet Oberkasseler Brucke Die Theodor Heuss Brucke wurde erst spater gebaut und 1957 fertiggestellt Sie war damit die erste Schragseilbrucke Deutschlands Tamms beauftragte kurz danach Fritz Leonhardt mit der Planung fur die Rheinkniebrucke und Hans Grassl fur die Oberkasseler Brucke Die drei Brucken zeichneten sich durch die gleichen Stilelemente aus ein flaches stahlernes Bruckendeck schlanke senkrechte Pylone und wenige harfenformig angeordnete Schragseile und wurden damit zur Dusseldorfer Bruckenfamilie auch wenn die Rheinkniebrucke erst 1969 und die Oberkasseler Brucke provisorisch 1973 und nach ihrer Verschiebung endgultig erst 1976 dem Verkehr ubergeben wurden Sie haben die Entwicklung der Schragseilbrucken weltweit fur viele Jahre massgeblich beeinflusst Der Bruckentyp wurde rasch verbreitet vor allem der grosse Wiederaufbaubedarf in Deutschland trieb seine Entwicklung voran Auf der Expo 58 wurde er durch den von Egon Eiermann und Sep Ruf entworfenen Steg zu den Pavillons einem breiten Publikum bekannt In Koln wurde 1959 die Severinsbrucke mit dem ersten A formigen Pylon eroffnet wodurch ein besonders steifes Bruckendeck erreicht wurde 1961 zeigte das Buro Leonhardt amp Andra in Stuttgart am Schillersteg erstmals einen schragstehenden im Boden ruckverankerten Pylon 1962 wurde in Hamburg die Norderelbbrucke als erste reine Autobahnbrucke fertiggestellt In den Jahren 1959 bis 1962 wurde die von Riccardo Morandi entworfene Brucke uber den Maracaibo See in Venezuela gebaut die erste einer langen Reihe von Schragseilbrucken mit Pylonen und Bruckendecks aus Beton 1964 entstand mit der George Street Bridge in Newport Sudwales die erste moderne Schragseilbrucke in Grossbritannien und im Jahr darauf mit der weitgehend unbeachteten Pont de Saint Florent le Vieil die erste stahlerne in Frankreich Helmut Homberg baute mit der Rheinbrucke Leverkusen 1965 noch eine der Hamburger Norderelbbrucke ahnliche Autobahnbrucke mit nur zwei harfenfomig angeordneten Seilen auf jeder Seite der beiden Mittelpylone Die erste Schragseilbrucke in den Niederlanden wurde 1968 mit der Harmsenbrug eroffnet Friedrich Ebert BruckeKohlbrandbruckePont de Terenez Mit der Friedrich Ebert Brucke in Bonn und der ebenfalls 1967 fertiggestellten Rheinbrucke Rees Kalkar beide ebenfalls von Homberg entworfen entstanden erstmals Schragseilbrucken mit einer Vielzahl von Seilen was nur durch die Einfuhrung leistungsstarker EDV Anlagen moglich war Beispiele der weiteren Entwicklung Verbesserungen der Berechnungsmethoden und der Materialien sowie der enorme Anstieg der Leistungen der EDV Anlagen fuhrten in kurzer Zeit zu einer Diversifizierung der Schragseilbrucken in unterschiedlichste Typen und Varianten So erhielt die Kurt Schumacher Brucke 1972 zwischen Mannheim und Ludwigshafen einen hohen A Pylon mit asymmetrischer Seilanordnung und erstmals Seile aus Paralleldrahtbundeln Die Kohlbrandbrucke 1974 im Hamburger Hafen war mit ihren A Pylonen deren Stiele den Fahrbahntrager umfassen das Vorbild fur eine grosse Zahl ahnlicher oder von ihr abgeleiteter Pylone Die Raiffeisenbrucke 1978 uber den Rhein in Neuwied hat einen A Pylon in Langsrichtung der Brucke die Flughafenbrucke 2002 in der Rheinquerung Ilverich hat wegen des nahen Flughafens Dusseldorf Pylone in Form auf der Spitze stehender Dreiecke Die Fleher Brucke 1979 uber den Rhein in Dusseldorf hat den hochsten Pylon und mit 368 m die langste Spannweite der Schragseilbrucken in Deutschland ausserdem kombiniert sie einen Stahlhohlkastentrager in der Hauptoffnung mit einem Stahlbetonhohlkastentrager auf der dem Land zugewandten Seite des Pylons Die Schragseile der Talbrucke Obere Argen 1990 auf der A96 bei Wangen werden unter dem Fahrbahntrager als Unterspannungen mit drei Luftstutzen fortgesetzt Die Storchenbrucke 1996 in Winterthur ist die erste Brucke mit Schragseilen aus kohlenstofffaserverstarktem Kunststoff CFK Geneigte Pylone Eine Reihe von Brucken hat geneigte Pylone da die ausseren Schragseile nicht am Fahrbahntrager befestigt sondern im Boden verankert sind Beispiele sind der Viadotto Ansa del Tevere 1967 in Rom die Batman Bridge 1968 in Tasmanien die ausserdem die alteste Schragseilbrucke Australiens ist die Neue Donaubrucke 1972 in Bratislava mit einem Turmrestaurant auf dem Pylon die Carpineto Brucke 1977 im Suden Italiens die Ponte all Indiano 1978 in Florenz die Rheinbrucke N4 1995 bei Schaffhausen und die Erasmusbrucke 1996 in Rotterdam Juan Jose Arenas hat die Puente de la Hispanidad 1999 und die Puente Puerta de Las Rozas 2007 gebaut bei denen der Pylon Spannbeton bzw Stahlbalken anstelle der ausseren Schragseile und Balken zwischen beiden jeweils dreieckige Rahmen bildet die steifer sind als die ubliche Ausfuhrung mit Schragseilen Eine Besonderheit ist die Puente del Alamillo 1992 in Sevilla von Santiago Calatrava bei der der schrage Pylon das Gegengewicht zu dem Bruckenuberbau bildet Bei anderen Brucken sind die geneigten Pylone der im Grundriss gekrummten Fahrbahn geschuldet wie bei der Abdoun Bridge 2006 in Amman der einzigen Schragseilbrucke Jordaniens oder der Pont de Terenez 2011 in der Bretagne Fahrbahntrager aus Beton Skarnsundbrucke Beispiele fur Schragseilbrucken mit Fahrbahntragern aus Beton sind die Brucke uber das Wadi al Kuf 1971 die Werksbrucke West 1972 uber den Main die erste Schragseilbrucke fur Strassen und Eisenbahnverkehr die Puente General Manuel Belgrano Puente Chaco Corrientes 1973 uber den Rio Parana die ehemalige Puente Pumarejo 1974 in Barranquilla Kolumbien die Prinz Willem Alexander Brucke 1974 uber den Waal bei Tiel in den Niederlanden die Brotonne Brucke 1977 uber die Seine die Donaubrucke Metten 1981 bei Deggendorf die Most Slobode oder Freiheitsbrucke 1981 in Novi Sad Serbien die Sunshine Skyway Bridge 1987 uber die Tampa Bay in Florida die Puente Ingeniero Carlos Fernandez Casado 1983 uber den Barrios de Luna Stausee im Norden Spaniens mit einer Spannweite von 440 m und die Skarnsundbrua 1991 in Norwegen mit der in dieser Gruppe derzeit 2013 grossten Spannweite von 530 m Die vergleichsweise kleine Rheinbrucke Diepoldsau 1985 uber den Alpenrhein zeigt dass Schragseilbrucken auch mit Fahrbahntragern aus einer nur 55 cm starken Betonplatte moglich sind Die asymmetrische Pont de Gilly hat einen durchgehenden und mit dem geneigten Pylon verbundenen Fahrbahntrager und wurde nach ihrem Bau um 90 uber den Fluss geschwenkt Fahrbahntrager aus Stahl und Betonverbund Ting Kau Brucke Die erste allerdings erst nach sehr langer Bauzeit fertiggestellte Schragseilbrucke mit einem Fahrbahntrager aus einem Stahl und Betonverbund war die Second Hooghly Bridge 1972 1992 in Kalkutta gefolgt von den beiden fruher fertiggewordenen Brucken der Ponte Edgar Cardoso 1982 in Figueira da Foz in Portugal und der Alex Fraser Bridge 1986 in Greater Vancouver Kanada Die Puente Rio Mezcala 1993 in Mexiko die Prince of Wales Bridge 1996 bei Bristol in England die dreihuftige Ting Kau Brucke 1998 in Hongkong sowie die Puente Orinoquia 2006 und die Puente Mercosur wohl 2016 uber den Orinoco in Venezuela sind weitere Beispiele Die Berliner Brucke 2006 in Halle Saale war die erste Verbundbrucke in Deutschland Die Puente de la Constitucion de 1812 2015 uber die Bucht von Cadiz in Spanien ist eines der jungsten Beispiele Kombinierte Schragseilbrucken Wenn der verfugbare Platz nicht fur eine zweihuftige Schragseilbrucke ausreicht oder sie unter den gegebenen Umstanden zu teuer ware kombiniert man gelegentlich auch eine einhuftige Schragseilbrucke mit den Kragtragern einer Auslegerbrucke wie bei der schon erwahnten Werksbrucke West 1972 oder der Franjo Tuđman Brucke 2002 bei Dubrovnik Die Seri Saujana Bridge eine Kombination aus einer Bogen und einer Schragseilbrucke ist wohl ein Einzelfall geblieben Extradosed Brucken Manche Schragseilbrucken werden als Extradosed Brucken angesehen wie zum Beispiel die Schragseilbrucke 1975 in Wien sowie die Ganterbrucke 1980 als Teil der Simplonpassstrasse und die Sunnibergbrucke 1998 bei Klosters die beide von Christian Menn entworfen wurden und auch die Hochstrasse Povazska Bystrica 2010 mit 7 Pylonen Mehrhuftige Schragseilbrucken Viaduc de Millau Bei mehrhuftigen Schragseilbrucken werden die Auswirkungen der sich bewegenden Lasten auf die benachbarten Pylone durch unterschiedliche Massnahmen begrenzt Erkennbar ist dies beispielsweise an der General Rafael Urdaneta Brucke 1962 uber den Maracaibo See in Venezuela dem ehemaligen Polcevera Viadukt 1967 in Genua der Ting Kau Brucke 1998 Hongkong mit vier Seilebenen der Puente Orinoquia 2006 uber den Orinoco sowie bei der Rio Andirrio Brucke 2004 in Griechenland mit 4 Pylonen und einer Lange von 2252 m und beim Viaduc de Millau 2004 in Frankreich der mit 7 Pylonen und 2460 m langsten Schragseilbrucke der Welt Die dreihuftige Queensferry Crossing 2017 hat erstmals wieder gekreuzte Schragseile zur gleichmassigeren Lastverteilung Grosste Schragseilbrucken Die Schragseilbrucken mit den grossten Spannweiten ihrer Zeit Name Spannweite in m Trager ZeitraumTheodor Heuss Brucke Dusseldorf 0 260 Stahl 1957 1959Severinsbrucke 0 302 Stahl 1959 1969Rheinkniebrucke 0 319 Stahl 1969 1971Rheinbrucke Neuenkamp 0 350 Stahl 1971 1975Saint Nazaire Brucke 0 404 Stahl 1975 1983Puente Ingeniero Carlos Fernandez Casado 0 440 Beton 1983 1986Alex Fraser Bridge 0 465 Verbund 1986 1991Skarnsundbrua 0 530 Beton 1991 1993Yangpu Brucke 0 602 Verbund 1993 1995Pont de Normandie 0 856 Stahl 1995 1999Tatara Brucke 0 890 Stahl 1999 2008Sutong Brucke 1088 Stahl 2008 2012Russki Brucke 1104 Stahl seit 2012Andere Rekorde Die Oresundbrucke 2000 zwischen Danemark und Schweden ist die langste Schragseilbrucke fur kombinierten Strassen und Eisenbahnverkehr Die breiteste war die Leonard P Zakim Bunker Hill Memorial Bridge 2002 in Boston USA mit zehn Fahrstreifen und mit 56 m Breite bis sie 2019 von der Tahya Misr Brucke in Kairo Agypten mit zwolf Fahrstreifen und 67 3 m Breite abgelost wurde Die Suezkanal Brucke 2001 ist mit einer lichten Hohe von 70 m die hochste in flachem Land gebaute Schragseilbrucke der Welt und die Baluarte Brucke 2012 in Mexiko war mit 402 5 m Hohe uber dem Talgrund die hochste Schragseilbrucke der Welt bis sie 2016 von der 565 m hohen Beipanjiang Brucke G 56 in China abgelost wurde Oresundbrucke Suezkanal Brucke Baluarte Brucke Beipanjiang Brucke G 56 Weitere Beispiele Alamillo Brucke in Sevilla Rheinbrucke N4 bei Schaffhausen Ponte Vasco da Gama in Lissabon Sutong Brucke uber den Jangtsekiang Christopher S Bond Bridge uber den Missouri Harfenbrucke uber den Langen See in BoblingenLiteraturnach Autoren Herausgebern alphabetisch geordnet Eberhard Grunsky Bemerkungen zur Vor und Fruhgeschichte von Schragseilbrucken Teil 1 Bernard Poyets Bruckensystem und die Frage nach kontinuitaten In INSITU 2019 2 S 247 262 Teil 2 Einfeldrige Beispiele und zwei Grossprojekte von 1817 In INSITU 2020 2 S 237 252 Karl Eugen Kurrer Eberhard Pelke Klaus Stiglat Einheit von Wissenschaft und Kunst im Bruckenbau Hellmut Homberg 1909 1990 Das Werk Teil III In Bautechnik 87 2010 H 2 S 86 115 Eberhard Pelke Karl Eugen Kurrer The Development of Multi Cable Stayed Bridges In Nuts amp Bolts of Construction History Culture Technology and Society Vol 3 Edited by R Carvais A Guillerme V Negre J Sakarovitch S 657 665 Paris Editions A et J Picard 2012 Holger Svensson Schragkabelbrucken 40 Jahre Erfahrung weltweit 2011 Wilhelm Ernst amp Sohn Berlin ISBN 978 3 433 02977 0 Rene Walther Bernard Houriet Walmar Isler Pierre Moia Schragseilbrucken Neubearbeitung und Ubersetzung Verlag Bau Technik Beton Verlag Dusseldorf 1994 ISBN 3 7640 0328 6 Siehe auchListe von SchragseilbruckenWeblinksCommons Schragseilbrucke Album mit Bildern Videos und Audiodateien Structurae SchragseilbruckenEinzelnachweiseGerhard Girmscheid Schragkabelbrucken In Gerhard Mehlhorn Hrsg Handbuch Brucken Entwerfen Konstruieren Berechnen Bauen und Erhalten Springer Berlin u a 2007 ISBN 978 3 540 29659 1 S 347 388 Leonardo Fernandez Troyano Tierra sobre el Agua Vision Historica Universal de los Puentes Colegio de Ingenieros de Caminos Canales y Puentes Madrid 1999 ISBN 84 380 0148 3 S 661 Carl Immanuel Loscher Angabe einer ganz besondern Hangewerksbrucke welche mit wenigen und schwachen Holz ohne im Bogen geschlossen sehr weit uber einen Fluss kann gespannt werden die grossten Lasten tragt und vor den starksten Eisfahrten sicher ist Siegfried Lebrecht Crusius Leipzig 1784 Charles Stewart Drewry A Memoir on Suspension Bridges Comprising the History of Their Origin and Progress Longman Rees Orme Brown Green amp Longman London 1832 S 24 Robert Stevenson Description of Bridges of Suspension In The Edinburgh Philosophical Journal herausgegeben von Sir David Brewster Robert Jameson Band 5 Nr 10 Edinburgh 1821 S 237 Claude Navier Rapport a Monsieur Becquey conseiller d etat directeur general des ponts et chaussees et des mines et memoire sur les ponts suspendus Imprimerie Royale Paris 1823 S 8f Der Einsturz der Nienburger Schragkettenbrucke auf bernd nebel de Michel Wagner Les Ponts Gisclard precurseurs des grands ponts a haubans Franz Dischinger Hangebrucken fur schwerste Verkehrslasten In Bauingenieur Springer Verlag Dusseldorf I Marz 1949 Nr 3 S 65 75 II April 1949 Nr 4 S 107 113 Fritz Leonhardt Baumeister in einer umwalzenden Zeit Erinnerungen 2 Aufl Dt Verl Anst Stuttgart 1998 ISBN 3 421 02815 X Oberstadtdirektor der Landeshauptstadt Dusseldorf Hrsg Brucken fur Dusseldorf 1961 62 Springer Berlin ca 1963 Holger Svensson Schragkabelbrucken 40 Jahre Erfahrung weltweit Ernst amp Sohn Weinheim 2011 S 60 Gerhard Mehlhorn Hrsg Handbuch Brucken 2 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2010 ISBN 978 3 642 04422 9 S 92 Normdaten Sachbegriff GND 4053239 2 GND Explorer lobid OGND AKS

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