Sibylle Tönnies 24 November 1944 in Potsdam 25 März 2017 war eine deutsche Juristin Soziologin und Publizistin Sibylle T
Sibylle Tönnies

Sibylle Tönnies (* 24. November 1944 in Potsdam; † 25. März 2017) war eine deutsche Juristin, Soziologin und Publizistin.
Leben
Sibylle Tönnies war Tochter des Rechtsanwalts Kuno Tönnies und Enkeltochter des Soziologen Ferdinand Tönnies. Nach Schulbesuch und Abitur (1963) in Eutin studierte sie Rechtswissenschaft an den Universitäten Kiel und Freiburg und Soziologie an der London School of Economics and Political Science. 1971 wurde sie von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Kiel promoviert. Von 1974 bis 1978 praktizierte sie als Rechtsanwältin, hauptsächlich als Strafverteidigerin. Bereits 1973 war sie Professorin im Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Bremen geworden, was sie bis zum Erreichen des Pensionsalters blieb. Danach übernahm sie erst Lehraufträge an der Bucerius Law School in Hamburg und dann an der Universität Potsdam.
Als Publizistin schrieb Sibylle Tönnies unter anderen für Die Welt, Die Zeit, die tageszeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ihre oft provozierenden und unangepassten Beiträge, zum Beispiel ihre Kritik am „linken Salonatavismus“ und der Frankfurter Schule, erregten regelmäßig Widerspruch. Ein wiederkehrendes Thema ihrer letzten Schaffensjahre war die Forderung nach universal geltenden Menschenrechten, die nur durch einen Weltstaat garantiert werden könnten. Sie bezog sich in ihrer Argumentation auf Thomas Hobbes und die Hobbes-Interpretation ihres Großvaters Ferdinand Tönnies. Dabei hatte sie lange die Hoffnung, die USA könnten die Rolle eines solchen Weltstaates übernehmen.
Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof von Eutin.
Veröffentlichungen
Bücher
- Die Ausdehnung des Täuschungsbegriffs durch die Konstruktion des Betruges. Kiel 1971 (zugleich Dissertation Universität Kiel, Rechtswissenschaftliche Fakultät, 1971).
- Der Dimorphismus der Wahrheit, Universalismus und Relativismus in der Rechtsphilosophie, Westdeutscher Verlag, Opladen 1992, ISBN 3-531-12337-8.
- Der westliche Universalismus. Eine Verteidigung klassischer Positionen, Westdeutscher Verlag, Opladen 1995, ISBN 3-531-12726-8 (3., überarbeitete Auflage, Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2001, ISBN 978-3-531-32988-8).
- Die Feier des Konkreten: linker Salonatavismus, Steidel, Göttingen 1996, ISBN 3-88243-392-2.
- Pazifismus passé? Eine Polemik Rotbuch, Hamburg 1997, ISBN 3-88022-597-4.
- Cosmopolis now: Auf dem Weg zum Weltstaat, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2002, ISBN 3-434-50530-X.
- Die Menschenrechtsidee. Ein abendländisches Exportgut, VS-Verlag, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-16434-2.
Aufsätze (Auswahl)
- Der Kater des Dionysos. Die geheime Beziehung zwischen Postmoderne und Gemeinschaft. In: Lars Clausen. Carsten Schlüter (Hrsg.): Hundert Jahre „Gemeinschaft und Gesellschaft“. Leske und Budrich, Opladen 1991, S. 215–249, ISBN 3-8100-0750-1.
- Hartz IV braucht einen neuen Geist. In: Uwe Carstens u. a. (Hrsg.): Neuordnung der sozialen Leistungen. Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft, Kiel 2006, S. 287–304, ISBN 978-3-8334-6477-5, OCLC 255873950.
- Von der Gemeinschaft zur Gesellschaft – Eine Tendenz über Europa hinaus. In: Uwe Carstens u. a. (Hrsg.): Verfassung, Verfasstheit, Konstitution. Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft, BoD, Norderstedt 2008, S. 87–94, ISBN 978-3-83704-858-2, OCLC 551857629.
- Des Kaisers neue Kleider – keine Hommage. Zum 80. Geburtstag von Jürgen Habermas. Deutschlandfunk, 7. Juni 2009, gedruckt in: Tönnies-Forum, 18. Jg. 2009, Heft 2, S. 26–36.
Nachruf
- Christoph Sebastian Widdau: Eigenwillig und dialogbereit: Zum Tode von Sibylle Tönnies, in: WeltTrends 129, 2017, S. 60–61; auch abgedruckt im Tönnies-Forum, 26. Jahrgang, 3/2017, S. 8–9.
Weblinks
- Literatur von und über Sibylle Tönnies im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sibylle Tönnies: Cosmopolis now. Auf dem Weg zum Weltstaat, Rezension der NZZ bei Perlentaucher.de vom 6. Juli 2002.
Einzelnachweise
- Biografische Angaben beruhen auf: Uwe Carstens, „Der Tod ist immer der Tod konkret Einzelner...“. In: Tönnies-Forum, 26. Jahrgang, 3/2017, S. 7.
- Angaben zum publizistischen und wissenschaftlichem Wirken beruhen, wenn nicht anders belegt, auf: Christoph Sebastian Widdau, Eigenwillig und dialogbereits. Zum Tod von Sibylle Tönnies. In: WeltTrends 129, 2017, S. 60–61, auch abgedruckt im Tönnies-Forum, 26. Jahrgang, 3/2017, S. 8–9.
- Sybille Tönnies, Sehnsucht nach der Weltregierung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. April 2009, Online, abgerufen am 9. Dezember 2017.
Personendaten | |
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NAME | Tönnies, Sibylle |
ALTERNATIVNAMEN | Hotti (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Rechtsphilosophin, Soziologin und Essayistin |
GEBURTSDATUM | 24. November 1944 |
GEBURTSORT | Potsdam, Deutsches Reich |
STERBEDATUM | 25. März 2017 |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Sibylle Tonnies 24 November 1944 in Potsdam 25 Marz 2017 war eine deutsche Juristin Soziologin und Publizistin Sibylle TonniesLebenSibylle Tonnies war Tochter des Rechtsanwalts Kuno Tonnies und Enkeltochter des Soziologen Ferdinand Tonnies Nach Schulbesuch und Abitur 1963 in Eutin studierte sie Rechtswissenschaft an den Universitaten Kiel und Freiburg und Soziologie an der London School of Economics and Political Science 1971 wurde sie von der Rechtswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Kiel promoviert Von 1974 bis 1978 praktizierte sie als Rechtsanwaltin hauptsachlich als Strafverteidigerin Bereits 1973 war sie Professorin im Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Bremen geworden was sie bis zum Erreichen des Pensionsalters blieb Danach ubernahm sie erst Lehrauftrage an der Bucerius Law School in Hamburg und dann an der Universitat Potsdam Als Publizistin schrieb Sibylle Tonnies unter anderen fur Die Welt Die Zeit die tageszeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung Ihre oft provozierenden und unangepassten Beitrage zum Beispiel ihre Kritik am linken Salonatavismus und der Frankfurter Schule erregten regelmassig Widerspruch Ein wiederkehrendes Thema ihrer letzten Schaffensjahre war die Forderung nach universal geltenden Menschenrechten die nur durch einen Weltstaat garantiert werden konnten Sie bezog sich in ihrer Argumentation auf Thomas Hobbes und die Hobbes Interpretation ihres Grossvaters Ferdinand Tonnies Dabei hatte sie lange die Hoffnung die USA konnten die Rolle eines solchen Weltstaates ubernehmen Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof von Eutin VeroffentlichungenBucher Die Ausdehnung des Tauschungsbegriffs durch die Konstruktion des Betruges Kiel 1971 zugleich Dissertation Universitat Kiel Rechtswissenschaftliche Fakultat 1971 Der Dimorphismus der Wahrheit Universalismus und Relativismus in der Rechtsphilosophie Westdeutscher Verlag Opladen 1992 ISBN 3 531 12337 8 Der westliche Universalismus Eine Verteidigung klassischer Positionen Westdeutscher Verlag Opladen 1995 ISBN 3 531 12726 8 3 uberarbeitete Auflage Westdeutscher Verlag Wiesbaden 2001 ISBN 978 3 531 32988 8 Die Feier des Konkreten linker Salonatavismus Steidel Gottingen 1996 ISBN 3 88243 392 2 Pazifismus passe Eine Polemik Rotbuch Hamburg 1997 ISBN 3 88022 597 4 Cosmopolis now Auf dem Weg zum Weltstaat Europaische Verlagsanstalt Hamburg 2002 ISBN 3 434 50530 X Die Menschenrechtsidee Ein abendlandisches Exportgut VS Verlag Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 531 16434 2 Aufsatze Auswahl Der Kater des Dionysos Die geheime Beziehung zwischen Postmoderne und Gemeinschaft In Lars Clausen Carsten Schluter Hrsg Hundert Jahre Gemeinschaft und Gesellschaft Leske und Budrich Opladen 1991 S 215 249 ISBN 3 8100 0750 1 Hartz IV braucht einen neuen Geist In Uwe Carstens u a Hrsg Neuordnung der sozialen Leistungen Ferdinand Tonnies Gesellschaft Kiel 2006 S 287 304 ISBN 978 3 8334 6477 5 OCLC 255873950 Von der Gemeinschaft zur Gesellschaft Eine Tendenz uber Europa hinaus In Uwe Carstens u a Hrsg Verfassung Verfasstheit Konstitution Ferdinand Tonnies Gesellschaft BoD Norderstedt 2008 S 87 94 ISBN 978 3 83704 858 2 OCLC 551857629 Des Kaisers neue Kleider keine Hommage Zum 80 Geburtstag von Jurgen Habermas Deutschlandfunk 7 Juni 2009 gedruckt in Tonnies Forum 18 Jg 2009 Heft 2 S 26 36 NachrufChristoph Sebastian Widdau Eigenwillig und dialogbereit Zum Tode von Sibylle Tonnies in WeltTrends 129 2017 S 60 61 auch abgedruckt im Tonnies Forum 26 Jahrgang 3 2017 S 8 9 WeblinksCommons Sibylle Tonnies Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Sibylle Tonnies im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sibylle Tonnies Cosmopolis now Auf dem Weg zum Weltstaat Rezension der NZZ bei Perlentaucher de vom 6 Juli 2002 EinzelnachweiseBiografische Angaben beruhen auf Uwe Carstens Der Tod ist immer der Tod konkret Einzelner In Tonnies Forum 26 Jahrgang 3 2017 S 7 Angaben zum publizistischen und wissenschaftlichem Wirken beruhen wenn nicht anders belegt auf Christoph Sebastian Widdau Eigenwillig und dialogbereits Zum Tod von Sibylle Tonnies In WeltTrends 129 2017 S 60 61 auch abgedruckt im Tonnies Forum 26 Jahrgang 3 2017 S 8 9 Sybille Tonnies Sehnsucht nach der Weltregierung In Frankfurter Allgemeine Zeitung 11 April 2009 Online abgerufen am 9 Dezember 2017 Normdaten Person GND 122899555 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n94085344 VIAF 5152567 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tonnies SibylleALTERNATIVNAMEN Hotti Spitzname KURZBESCHREIBUNG deutsche Rechtsphilosophin Soziologin und EssayistinGEBURTSDATUM 24 November 1944GEBURTSORT Potsdam Deutsches ReichSTERBEDATUM 25 Marz 2017