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Stift Pöllau ist ein ehemaliges Kloster der Augustiner Chorherren in Pöllau bei Hartberg im Bezirk Hartberg Fürstenfeld

Stift Pöllau

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Stift Pöllau ist ein ehemaliges Kloster der Augustiner-Chorherren in Pöllau bei Hartberg im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld in der Steiermark. Die ehemalige Stiftskirche St. Veit ist heute Pfarrkirche. Die Stiftsgebäude werden jetzt als Schloss Pöllau bezeichnet.

Geschichte

Hans von Neuberg, der damalige Besitzer der Burg und des Marktes Pöllau, verfügte im Jahr 1482 in seinem Testament, die Burg nach seinem Tod in ein Augustiner-Chorherrenstift umzuwidmen. 1504 gründete sein Schwager Christoph von St. Georgen-Pösing das Stift Pöllau. Im selben Jahr zogen acht Chorherren unter Propst Ulrich von Vorau nach Pöllau um.

Im Jahr 1677 wurde mit dem Um- und Neubau des Stiftes unter Propst Michael Josef Maister begonnen – zunächst mit dem Bau eines Getreidespeichers und des Meierhauses. 1681 entstand die Mariensäule auf dem Hauptplatz. 1698 wurde der Mittelbau mit der Bibliothek fertiggestellt. Nach dem Tod Maisters führte Propst Ortenhofen den Umbau fort, der 1779 mit der Errichtung des Hochaltars in der neuen Kirche abgeschlossen wurde. Das Stift Pöllau wurde im Zuge der Josephinischen Reformen 1785 aufgehoben und an den Staat übergeben.

Heutige Nutzung

Der Freskensaal bietet einen Rahmen für festliche Anlässe. So findet dort am Rosenmontag der traditionelle „Schlossball“ statt.

Seit dem 29. Mai 2010 befindet sich im Stift Pöllau ein Museum zur Geschichte der Physik, das Europäische Zentrum für Physikgeschichte Echophysics.

Stiftskirche

Die Stiftskirche wurde 1701–1712 von Joachim Carlone und Remigius Horner errichtet und durch mit Fresken ausgestattet. Sie gilt als bedeutendes Beispiel des steirischen Hochbarock. Bedeutend ist auch eine steinerne Pietà (um 1420). Der in seiner Architektur der Peterskirche in Rom ähnelnde Kirchenbau wird auch als „Steirischer Petersdom“ bezeichnet; seit 1990 ist er eine Tochterkirche der Lateranbasilika in Rom.

Architektonisch ist die Kirche in Form eines Kreuzgrundrisses angelegt: An das Langhaus, zu dessen Seiten sich Seitenkapellen befinden, schließt sich die Vierung an, an dessen nördlicher und südlicher Seite sich halbrunde Querhausarme befinden, an der Ostseite befindet sich das ebenfalls halbrund errichtete Presbyterium. Die Vierung wird bekrönt durch die kreisrunde Tambourkuppel, die mit einer ebenfalls kreisrunden Laterne abschließt und die Silhouette des Marktes Pöllau sowie des gesamten Pöllauer Tales prägt.

Ausstattung der Kirche

Die ehemalige Stiftskirche St. Veit zu Pöllau besitzt eine Gesamtlänge von 62,5 Metern, womit sie zu den größten Kirchen der Steiermark zählt. Das Langhaus misst eine Breite von 12,8 Meter, mit den Seitenkapellen 24 Meter. Bezieht man das Querhaus der Kirche mit ein, so ist sie 37 Meter breit. Das Langhaus besitzt eine Höhe von 21,4 Meter, die Kuppel eine Höhe von 42 Meter.

Der Freskenschmuck

Die Fresken gelten als der große Schatz der Kirche. Ihr Maler, Mathias von Görz, schuf hier sein größtes Meisterwerk, indem er ganz auf Stuckdekorationen verzichtete und stattdessen die gesamten Gewölbeflächen mit Freskenmalereien schmückte. Görz bediente sich hierbei besonders stark der illusionistischen Architekturmalerei, ganz nach italienischen Vorbildern, wodurch der große Innenraum eine noch weitere Wirkung entfaltet. Mathias von Görz vertiefte sein Talent durch Studien in Graz, Wien und Italien, wo er Skizzen von Freskenmalerei anfertigte, die er von seinen Studienreisen mitbrachte und anschließend versuchte, sie in seinen monumentalen Freskengemälden zu neuen Kompositionen zusammenzustellen. Ganz der Tradition großer Meister verhaftet, übernahm Görz beispielsweise die Darstellung der vier Evangelisten in den Zwickeln der Kuppel aus der Kirche Sant’ Andrea della Valle in Rom; von derselben Kirche übernahm er zudem fast direkt die Himmelfahrt Mariens. Bei den gemalten Arkadengeschoßen im Langhaus, welche wie ein drittes Geschoß – nach den Bögen der Seitenkapellen und den darüberliegenden Bögen der Emporen – wirken, wodurch die Höhe des Raumes illusionistisch übersteigert wird, orientierte sich Görz an Andrea Pozzos Werk in der römischen Kirche Sant’ Ignazio. Görz gelang es dabei insgesamt, durch die Deckengemälde im Langhaus, den Konchen im Querhaus und in der Kuppel, eine inhaltliche Einheit herzustellen.

Das Freskenprogramm

Die programmatischen Ausgestaltungen der Fresken der Kirche korrelieren miteinander: Während in den Seitenkapellen und auf deren Altären die Heiligen und Märtyrer in ihrem Leben bzw. Martyrium dargestellt sind, schweben sie auf dem Deckengewölbe im Langhaus dem Himmel entgegen. Nach dem Jüngsten Gericht, welches den Mittelpunkt des Tonnengewölbes im Langhaus einnimmt, ziehen alle von Gott Auserwählten in der Kuppel weiter nach oben in den Himmel, welcher in der Kuppelwölbung abgebildet ist. Vereint mit den Scharen der Engel finden sie hier ihre Seligkeit und jubeln der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu, welche im höchsten Punkt der Kuppel, in der Kuppellaterne, vom Kirchenboden aus kaum sichtbar, platziert ist. Die Engel selbst sind in der Kuppelwölbung in einer Unzahl in Form von konzentrischen Kreisen angeordnet, welche immer weiter nach oben kreisen.

Das Deckengewölbe im Langhaus beeindruckt vor allem durch den fast nahtlosen Übergang von der Architektur hin zur Freskomalerei und stellt in Gestaltung und theologischer Bedeutung ein Gesamtkunstwerk dar. Nach den gemalten Arkaden, in denen sowohl Kirchenväter als auch Heilige aus dem Orden der Augustinerchorherren abgebildet sind, beginnt eine Ebene darüber mit dem Jüngsten Gericht ein dramatisches Geschehen: Während an der Westseite des Freskos die Verdammten in die Hölle hinabgestürzt werden, erstrahlen gegenüber an der Ostseite des Tonnengewölbes die Gerechten und Heiligen, mit Maria in der Mitte, in der Herrlichkeit des Himmels. Zwischen den beiden Szenen von Himmel und Hölle befindet sich die Verehrung des apokalyptischen Lammes, als Sinnbild für Jesus Christus. Interessant sticht in dieser Freskenprogrammatik vor allem ins Auge, dass sich die zahlreichen Engelsfiguren gleichsam in der Form einer Monstranz um das Lamm Gottes scharen, welches das Brot des Lebens ist. Über dieser Inszenierung wird von Engeln das Kreuz emporgetragen. In den Emporen über den Seitenkapellen befinden sich ebenfalls Freskenmalereien, welche Szenen aus dem Leben Jesu darstellen.

Übrige Ausstattung

Der Kircheninnenraum verfügt neben dem Volksaltar und dem Hochaltar noch über 13 weitere Seitenaltäre. In den beiden Querhausarmen befinden sich zwei äußerst markante und in ihrem Aufbau sehr wuchtige Seitenaltäre: In der Nordkonche der Rosenkranzaltar, in der Südkonche der Augustinusaltar. Der Hochaltar hingegen, welcher seinen heutigen Aufbau im Empire-Stil erst im Jahre 1804 erhielt und dessen Altarbild, welches 1779 von Joseph Adam Ritter von Mölck geschaffen wurde, fällt deutlich bescheidener aus als die beiden Seitenaltäre. Als Grund wurde dahinter wiederholt die Vermutung geäußert, dass der überaus opulente barocke Hochaltar der Wallfahrtskirche Pöllauberg, hoch über Pöllau, ursprünglich für die Stiftskirche gedacht war. Allein das könnte auch erklären, warum dieser gewaltige Altar für den Innenraum der Pöllauberger Wallfahrtskirche viel zu überdimensioniert erscheint. Das Hochaltarbild zeigt im Zentrum das Martyrium der Heiligen Veit (Vitus), der als Jugendlicher in einem Kessel mit siedendem Öl das Martyrium erlitt.

Einer der interessantesten Seitenaltäre ist der Kreuzaltar, welcher – von vorne betrachtet – der erste Seitenaltar in den nördlichen Seitenkapellen ist. Sein Altarbild, welches die Kreuzigung Jesu zeigt, schuf der bekannte österreichische Barockmaler Martino Altomonte im Jahre 1725. Vor dem Altarbild ist das älteste kunsthistorische Ausstattungsstück der Stiftskirche zu sehen: Eine gotische Pietá, welche wohl noch aus der mittelalterlichen Stiftskirche stammte, welche sich in der ehemaligen Wasserburg befand, die später zu Kloster umgewandelt wurde.

Am Langhauspfeiler westlich neben dem Kreuzaltar befindet sich die 1775 von Jakob Payer geschaffene Kanzel, an deren Korpus die Allegorien von Glaube, Hoffnung, Liebe und Standhaftigkeit dargestellt sind.

Die Orgel von Johann Georg Mitterreither aus dem Jahre 1741, welche über 24 klingende Register verfügt und in fast allen Teilen original aus der Barockzeit erhalten ist, wurde 1989 von Helmut Allgäuer restauriert und besitzt eine akustisch wunderbare barocke Klangfärbung. Über dem Werk ist am Deckenfresko der singende König David abgebildet, welcher im Kreise musizierender Engel Gott ein Loblied anstimmt.

Turm und Glocken

Ursprünglich sah der Plan für den Neubau des Stiftes Pöllau in der Barockzeit den Bau von zwei Kirchtürmen vor. Vermutlich aus Kostengründen wurde jedoch nur der Südturm fertiggestellt, während der halbfertige Nordturm provisorisch bis zum heutigen Tag mit einem pyramidenförmigen Zeltdach gedeckt wurde. Der 53 Meter hohe Kirchturm diente zudem als Vorbild für mehrere weitere Kirchtürme in der nördlichen Oststeiermark. Im Erdgeschoß des Turmes befindet sich die Lorettokapelle, wo sich im Zentrum des Altars die Schwarze Madonna von Loretto befindet.

In der achteckigen Glockenstube des Kirchturmes befindet sich das Hauptgeläute bestehend aus den Glocken 1–4. Die Zügenglocke befindet sich in der Turmlaterne über der Glockenstube und läutet im Hauptgeläute nicht mit; sie läutet nur zum Tod von Pfarrangehörigen.

Glocke Name Gewicht Ton Gießer Gussjahr
1. St. Veit-Glocke 2722 kg h0 Böhler, Kapfenberg 1922
2. Zwölfglocke 1120 kg dis1 Adam Rosstauscher, Graz 1665
3. Neue Wetterglocke 808 kg fis1 Böhler, Kapfenberg 1923
4. Betglocke ca. 400 kg a1 Jörg Wening?, Graz 1549
5. Zügenglocke 100 kg f2 Pfundner, Wien 1952

Insgesamt zeichnet sich das Pöllauer Geläute durch seinen sonoren Klang aus; insbesondere die große Glocke dominiert das Geläute durch ihren enorm lauten sowie vollen Klang, der weithin hörbar ist.

Weblinks

Commons: Stift Pöllau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Website der Pfarre Pöllau
  • Pöllau. In: burgen-austria.com. Martin Hammerl; abgerufen am 1. Januar 1900 
  • „Steirischer Petersdom“ – Stifts- und Pfarrkirche Pöllau, naturpark-poellauertal.at
  • Klang der Glocken (Audiodateien)

Einzelnachweise

  1. Gottfried Allmer: Stifts- und Pfarrkirche Pöllau. 2. Auflage. Verlag St. Peter Salzburg, 1995, S. 7. 
  2. Kirchenführer Pöllau: Stifts- und Pfarrkirche. 2009, S. 15. 
  3. Kirchenführer Pöllau: Stifts- und Pfarrkirche. 2009, S. 22–23. 
  4. Kirchenführer Pöllau: Stifts- und Pfarrkirche. 2009, S. 24. 
  5. Gottfried Allmer: Stifts- und Pfarrkirche Pöllau. 2. Auflage. St. Peter Salzburg, 1995, S. 19–20. 
  6. Pfarramt Pöllauberg: Maria Pöllauberg. Wallfahrtskirche Mariä Geburt. 1. Auflage. Verlag St. Peter Salzburg, 2011, S. 19. 
  7. Gottfried Allmer: Stifts- und Pfarrkirche Pöllau. 1. Auflage. St. Peter Salzburg, 1995, S. 14. 
  8. ODB Karl Schütz (Memento des Originals vom 13. Dezember 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 Österreichische OrgelDatenBank Karl Schütz. Steiermark. Pöllau. Stiftskirche.
  9. Jörg Wernisch: Glockenkunde von Österreich. Journal Verlag, Lienz 2006, ISBN 3-902128-10-0, S. 741. 
Gemeindegliederung von Pöllau

Katastralgemeinde und Ortschaft: Pöllau

Marktort: Pöllau | Siedlung:  | Sonstige Ortslage: Schloss Pöllau

Zählsprengel: Pöllau

47.302515.833611111111Koordinaten: 47° 18′ 9″ N, 15° 50′ 1″ O

Normdaten (Körperschaft): GND: 1181035732 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 3047155345595306430006

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 18:59

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Stift Pollau ist ein ehemaliges Kloster der Augustiner Chorherren in Pollau bei Hartberg im Bezirk Hartberg Furstenfeld in der Steiermark Die ehemalige Stiftskirche St Veit ist heute Pfarrkirche Die Stiftsgebaude werden jetzt als Schloss Pollau bezeichnet Das ehm Stift PollauInnenhofGeschichteHeutige Pfarrkirche St Veit Hans von Neuberg der damalige Besitzer der Burg und des Marktes Pollau verfugte im Jahr 1482 in seinem Testament die Burg nach seinem Tod in ein Augustiner Chorherrenstift umzuwidmen 1504 grundete sein Schwager Christoph von St Georgen Posing das Stift Pollau Im selben Jahr zogen acht Chorherren unter Propst Ulrich von Vorau nach Pollau um Im Jahr 1677 wurde mit dem Um und Neubau des Stiftes unter Propst Michael Josef Maister begonnen zunachst mit dem Bau eines Getreidespeichers und des Meierhauses 1681 entstand die Mariensaule auf dem Hauptplatz 1698 wurde der Mittelbau mit der Bibliothek fertiggestellt Nach dem Tod Maisters fuhrte Propst Ortenhofen den Umbau fort der 1779 mit der Errichtung des Hochaltars in der neuen Kirche abgeschlossen wurde Das Stift Pollau wurde im Zuge der Josephinischen Reformen 1785 aufgehoben und an den Staat ubergeben Heutige NutzungDer Freskensaal bietet einen Rahmen fur festliche Anlasse So findet dort am Rosenmontag der traditionelle Schlossball statt Seit dem 29 Mai 2010 befindet sich im Stift Pollau ein Museum zur Geschichte der Physik das Europaische Zentrum fur Physikgeschichte Echophysics StiftskircheKirche von Innen Die Stiftskirche wurde 1701 1712 von Joachim Carlone und Remigius Horner errichtet und durch mit Fresken ausgestattet Sie gilt als bedeutendes Beispiel des steirischen Hochbarock Bedeutend ist auch eine steinerne Pieta um 1420 Der in seiner Architektur der Peterskirche in Rom ahnelnde Kirchenbau wird auch als Steirischer Petersdom bezeichnet seit 1990 ist er eine Tochterkirche der Lateranbasilika in Rom Architektonisch ist die Kirche in Form eines Kreuzgrundrisses angelegt An das Langhaus zu dessen Seiten sich Seitenkapellen befinden schliesst sich die Vierung an an dessen nordlicher und sudlicher Seite sich halbrunde Querhausarme befinden an der Ostseite befindet sich das ebenfalls halbrund errichtete Presbyterium Die Vierung wird bekront durch die kreisrunde Tambourkuppel die mit einer ebenfalls kreisrunden Laterne abschliesst und die Silhouette des Marktes Pollau sowie des gesamten Pollauer Tales pragt Ausstattung der Kirche Langhausgewolbe Fresko Die ehemalige Stiftskirche St Veit zu Pollau besitzt eine Gesamtlange von 62 5 Metern womit sie zu den grossten Kirchen der Steiermark zahlt Das Langhaus misst eine Breite von 12 8 Meter mit den Seitenkapellen 24 Meter Bezieht man das Querhaus der Kirche mit ein so ist sie 37 Meter breit Das Langhaus besitzt eine Hohe von 21 4 Meter die Kuppel eine Hohe von 42 Meter Der Freskenschmuck Die Fresken gelten als der grosse Schatz der Kirche Ihr Maler Mathias von Gorz schuf hier sein grosstes Meisterwerk indem er ganz auf Stuckdekorationen verzichtete und stattdessen die gesamten Gewolbeflachen mit Freskenmalereien schmuckte Gorz bediente sich hierbei besonders stark der illusionistischen Architekturmalerei ganz nach italienischen Vorbildern wodurch der grosse Innenraum eine noch weitere Wirkung entfaltet Mathias von Gorz vertiefte sein Talent durch Studien in Graz Wien und Italien wo er Skizzen von Freskenmalerei anfertigte die er von seinen Studienreisen mitbrachte und anschliessend versuchte sie in seinen monumentalen Freskengemalden zu neuen Kompositionen zusammenzustellen Ganz der Tradition grosser Meister verhaftet ubernahm Gorz beispielsweise die Darstellung der vier Evangelisten in den Zwickeln der Kuppel aus der Kirche Sant Andrea della Valle in Rom von derselben Kirche ubernahm er zudem fast direkt die Himmelfahrt Mariens Bei den gemalten Arkadengeschossen im Langhaus welche wie ein drittes Geschoss nach den Bogen der Seitenkapellen und den daruberliegenden Bogen der Emporen wirken wodurch die Hohe des Raumes illusionistisch ubersteigert wird orientierte sich Gorz an Andrea Pozzos Werk in der romischen Kirche Sant Ignazio Gorz gelang es dabei insgesamt durch die Deckengemalde im Langhaus den Konchen im Querhaus und in der Kuppel eine inhaltliche Einheit herzustellen Das Freskenprogramm Die Kuppel Die programmatischen Ausgestaltungen der Fresken der Kirche korrelieren miteinander Wahrend in den Seitenkapellen und auf deren Altaren die Heiligen und Martyrer in ihrem Leben bzw Martyrium dargestellt sind schweben sie auf dem Deckengewolbe im Langhaus dem Himmel entgegen Nach dem Jungsten Gericht welches den Mittelpunkt des Tonnengewolbes im Langhaus einnimmt ziehen alle von Gott Auserwahlten in der Kuppel weiter nach oben in den Himmel welcher in der Kuppelwolbung abgebildet ist Vereint mit den Scharen der Engel finden sie hier ihre Seligkeit und jubeln der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu welche im hochsten Punkt der Kuppel in der Kuppellaterne vom Kirchenboden aus kaum sichtbar platziert ist Die Engel selbst sind in der Kuppelwolbung in einer Unzahl in Form von konzentrischen Kreisen angeordnet welche immer weiter nach oben kreisen Das Deckengewolbe im Langhaus beeindruckt vor allem durch den fast nahtlosen Ubergang von der Architektur hin zur Freskomalerei und stellt in Gestaltung und theologischer Bedeutung ein Gesamtkunstwerk dar Nach den gemalten Arkaden in denen sowohl Kirchenvater als auch Heilige aus dem Orden der Augustinerchorherren abgebildet sind beginnt eine Ebene daruber mit dem Jungsten Gericht ein dramatisches Geschehen Wahrend an der Westseite des Freskos die Verdammten in die Holle hinabgesturzt werden erstrahlen gegenuber an der Ostseite des Tonnengewolbes die Gerechten und Heiligen mit Maria in der Mitte in der Herrlichkeit des Himmels Zwischen den beiden Szenen von Himmel und Holle befindet sich die Verehrung des apokalyptischen Lammes als Sinnbild fur Jesus Christus Interessant sticht in dieser Freskenprogrammatik vor allem ins Auge dass sich die zahlreichen Engelsfiguren gleichsam in der Form einer Monstranz um das Lamm Gottes scharen welches das Brot des Lebens ist Uber dieser Inszenierung wird von Engeln das Kreuz emporgetragen In den Emporen uber den Seitenkapellen befinden sich ebenfalls Freskenmalereien welche Szenen aus dem Leben Jesu darstellen Ubrige Ausstattung Der Kreuzaltar Der Kircheninnenraum verfugt neben dem Volksaltar und dem Hochaltar noch uber 13 weitere Seitenaltare In den beiden Querhausarmen befinden sich zwei ausserst markante und in ihrem Aufbau sehr wuchtige Seitenaltare In der Nordkonche der Rosenkranzaltar in der Sudkonche der Augustinusaltar Der Hochaltar hingegen welcher seinen heutigen Aufbau im Empire Stil erst im Jahre 1804 erhielt und dessen Altarbild welches 1779 von Joseph Adam Ritter von Molck geschaffen wurde fallt deutlich bescheidener aus als die beiden Seitenaltare Als Grund wurde dahinter wiederholt die Vermutung geaussert dass der uberaus opulente barocke Hochaltar der Wallfahrtskirche Pollauberg hoch uber Pollau ursprunglich fur die Stiftskirche gedacht war Allein das konnte auch erklaren warum dieser gewaltige Altar fur den Innenraum der Pollauberger Wallfahrtskirche viel zu uberdimensioniert erscheint Das Hochaltarbild zeigt im Zentrum das Martyrium der Heiligen Veit Vitus der als Jugendlicher in einem Kessel mit siedendem Ol das Martyrium erlitt Kanzel Stiftskirche Pollau Einer der interessantesten Seitenaltare ist der Kreuzaltar welcher von vorne betrachtet der erste Seitenaltar in den nordlichen Seitenkapellen ist Sein Altarbild welches die Kreuzigung Jesu zeigt schuf der bekannte osterreichische Barockmaler Martino Altomonte im Jahre 1725 Vor dem Altarbild ist das alteste kunsthistorische Ausstattungsstuck der Stiftskirche zu sehen Eine gotische Pieta welche wohl noch aus der mittelalterlichen Stiftskirche stammte welche sich in der ehemaligen Wasserburg befand die spater zu Kloster umgewandelt wurde Orgel von Johann Georg Mitterreither Am Langhauspfeiler westlich neben dem Kreuzaltar befindet sich die 1775 von Jakob Payer geschaffene Kanzel an deren Korpus die Allegorien von Glaube Hoffnung Liebe und Standhaftigkeit dargestellt sind Die Orgel von Johann Georg Mitterreither aus dem Jahre 1741 welche uber 24 klingende Register verfugt und in fast allen Teilen original aus der Barockzeit erhalten ist wurde 1989 von Helmut Allgauer restauriert und besitzt eine akustisch wunderbare barocke Klangfarbung Uber dem Werk ist am Deckenfresko der singende Konig David abgebildet welcher im Kreise musizierender Engel Gott ein Loblied anstimmt Turm und Glocken Ursprunglich sah der Plan fur den Neubau des Stiftes Pollau in der Barockzeit den Bau von zwei Kirchturmen vor Vermutlich aus Kostengrunden wurde jedoch nur der Sudturm fertiggestellt wahrend der halbfertige Nordturm provisorisch bis zum heutigen Tag mit einem pyramidenformigen Zeltdach gedeckt wurde Der 53 Meter hohe Kirchturm diente zudem als Vorbild fur mehrere weitere Kirchturme in der nordlichen Oststeiermark Im Erdgeschoss des Turmes befindet sich die Lorettokapelle wo sich im Zentrum des Altars die Schwarze Madonna von Loretto befindet Die barocke Zwolfglocke In der achteckigen Glockenstube des Kirchturmes befindet sich das Hauptgelaute bestehend aus den Glocken 1 4 Die Zugenglocke befindet sich in der Turmlaterne uber der Glockenstube und lautet im Hauptgelaute nicht mit sie lautet nur zum Tod von Pfarrangehorigen Glocke Name Gewicht Ton Giesser Gussjahr1 St Veit Glocke 2722 kg h0 Bohler Kapfenberg 19222 Zwolfglocke 1120 kg dis1 Adam Rosstauscher Graz 16653 Neue Wetterglocke 808 kg fis1 Bohler Kapfenberg 19234 Betglocke ca 400 kg a1 Jorg Wening Graz 15495 Zugenglocke 100 kg f2 Pfundner Wien 1952 Insgesamt zeichnet sich das Pollauer Gelaute durch seinen sonoren Klang aus insbesondere die grosse Glocke dominiert das Gelaute durch ihren enorm lauten sowie vollen Klang der weithin horbar ist Der RosenkranzaltarWeblinksCommons Stift Pollau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarre Pollau Pollau In burgen austria com Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Steirischer Petersdom Stifts und Pfarrkirche Pollau naturpark poellauertal at Klang der Glocken Audiodateien EinzelnachweiseGottfried Allmer Stifts und Pfarrkirche Pollau 2 Auflage Verlag St Peter Salzburg 1995 S 7 Kirchenfuhrer Pollau Stifts und Pfarrkirche 2009 S 15 Kirchenfuhrer Pollau Stifts und Pfarrkirche 2009 S 22 23 Kirchenfuhrer Pollau Stifts und Pfarrkirche 2009 S 24 Gottfried Allmer Stifts und Pfarrkirche Pollau 2 Auflage St Peter Salzburg 1995 S 19 20 Pfarramt Pollauberg Maria Pollauberg Wallfahrtskirche Maria Geburt 1 Auflage Verlag St Peter Salzburg 2011 S 19 Gottfried Allmer Stifts und Pfarrkirche Pollau 1 Auflage St Peter Salzburg 1995 S 14 ODB Karl Schutz Memento des Originals vom 13 Dezember 2005 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Osterreichische OrgelDatenBank Karl Schutz Steiermark Pollau Stiftskirche Jorg Wernisch Glockenkunde von Osterreich Journal Verlag Lienz 2006 ISBN 3 902128 10 0 S 741 Gemeindegliederung von Pollau Katastralgemeinde und Ortschaft Pollau Marktort Pollau Siedlung Sonstige Ortslage Schloss Pollau Zahlsprengel Pollau 47 3025 15 833611111111 Koordinaten 47 18 9 N 15 50 1 O Normdaten Korperschaft GND 1181035732 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 3047155345595306430006

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