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Städtischer Raum

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Städtischer Raum, auch städtisches Gebiet oder urbaner Raum, ist in der Siedlungsgeographie in Abgrenzung zum ländlichen Raum und zum nicht besiedelten Raum vorrangig ein städtisch besiedelter Raum. Insofern handelt es sich um einen Begriff der Stadtgeographie und der Stadtsoziologie. Der urbane Raum zeichnet sich durch Größe, hohe Bevölkerungs- und Bebauungsdichte sowie funktionsräumliche Spezialisierung und sozialräumliche Differenzierung aus. Daneben besitzen städtische Gebiete eine Zentrumsfunktion, die sich in der politischen, wirtschaftlichen und religiösen Bedeutung des Raumes widerspiegelt. Die Entwicklungsphasen einer Gesellschaft werden in städtischen Räumen abgebildet. Über die Hälfte der Weltbevölkerung lebt aufgrund der Urbanisierung in städtischen Räumen.

Geschichtliche Entwicklung des Begriffs

Die Abgrenzung von ländlichem und städtischem Raum ist so alt wie die Städte selbst. Sie wurde in der Antike und im Mittelalter sichtbar durch den Mauerring und ist bis heute noch erkennbar an Siedlungsbezeichnungen wie vor den Mauern (italienisch fuori le mura usw.). Im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit bildeten sich außerhalb des städtischen Raumes die ersten vorstädtischen Räume.

Aufgrund der sie umgebenden, abgestuften Verdichtungsräume (auch Ballungsraum) gibt es heute oft keine klare Abgrenzung zwischen Stadt und Land mehr. Vielmehr fügt sich die Stadt in den ländlichen Raum ein, aber auch das Land in den städtischen Raum. Häufig wird dieser Prozess als Suburbanisierung gekennzeichnet. Auch wenn Gerhard Isbary und andere die Begriffe ländlicher Raum und städtischer Raum bereits früh als unbrauchbar für die Siedlungsgeographie und Soziologie kennzeichneten, haben andere Forscher an dieser grundsätzlichen Unterscheidung festgehalten und lediglich die Annahme einer scharfen Abgrenzung von Stadt und Land aufgegeben. Als städtisch gilt seither ein Raum mit großen Siedlungseinheiten, hoher Bevölkerungsdichte, fast ausschließlich nichtlandwirtschaftlicher Tätigkeit, Naturferne, Heterogenität der Bevölkerung, starker Stratifizierung und Mobilität, formalen und sekundäre Sozialbeziehungen.

Umwandlung des Stadt-Land-Gegensatzes in ein System abgestufter Zwischentypen

In der Regel werden zwischen städtisch und ländlich heute weitere Raumtypen angesiedelt. Damit wird der Begriff des städtischen Raumes häufig mit den Begriffen der Kernstadt bzw. der Innenstadt identifiziert. So unterschied Andrew Hacker bereits Anfang der sechziger Jahre im englischsprachigen Kontext zwischen städtisch (englisch urban), vor- und trabantenstädtisch (suburban), mittelstädtisch (midurban) und ländlich (rural). Als städtisch gelten dabei Räume, in denen 60 % oder mehr der Einwohner in einer zentralen Stadt leben. stellte aus geographischer Perspektive zwischen den städtischen und den ländlichen Raum den verstädterten Raum und machte die Typisierung an der Verteilung von Zentrums- und Umlandsbevölkerung fest:

Raum Zentrumsbevölkerung Umlandbevölkerung in Siedlungen mit 2000 Einwohnern und mehr Umlandsbevölkerung in Siedlungen mit weniger als 2000 Einwohnern
Ländlicher Raum 20–40 % 0–20 % 50–75 %
Verstädterter Raum 25–50 % 25–40 % 15–40 %
Städtischer Raum 25–50 % 45–75 % 0–25 %

Olaf Kühne kennt zwischen dem ländlichen und dem städtischen Raum den suburbanen Raum und macht für den städtischen Raum folgende Kriterien aus: Landschaften erster und zweiter Ordnung werden demnach durch Stadtteile mit hoher symbolischer Aufladung (z. B. Reeperbahn), City, Parks, Einkaufszentren gebildet; Wohn- und Industriegebiete gelten als monovalente Landschaften, Industriebrachen, aufgegebene Stadtteile sowie stillgelegte Gleisanlagen hingegen als „non-valente“ Landschaften. Diese Dreiteilung wird auch vom Schweizerischen Bundesamt für Statistik und Volkszählung verwendet.

Die OECD-Typologie unterscheidet heute zwischen vorwiegend städtisch, vorwiegend ländlich und intermediär geprägten Raumtypen, mehrere deutsche Typisierungen sprechen von Kernstädten, ländlichen und verdichteten Bezirken, am differenziertesten das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Siehe auch

  • Urbane Landschaft
  • Stadtlandschaft (Geographie)

Literatur

  • Herbert Kötter, Hans-Joachim Krekeler: Zur Soziologie der Stadt-Land-Beziehungen. In: René König: Handbuch der empirischen Sozialforschung. Band 10: Stadt-Land-Beziehungen. 2., völlig neubearb. Auflage. Enke, Stuttgart 1977, ISBN 3-432-86952-5, S. 1–41.
  • Olaf Kühne: Stadt – Landschaft – Hybridität: Ästhetische Bezüge im postmodernen Los Angeles mit seinen modernen Persistenzen. Springer, 2012, ISBN 978-3-531-18661-0.
  • Wolf Gaebe: Urbane Räume. Ulmer Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 978-3825225117.

Einzelnachweise

  1. Extra muros – vorstädtische Räume in Spätmittelalter und früher Neuzeit
  2. Gerhard Isbary: Neuordnung des ländlichen Raums als Aufgabe der Regionalplanung. In: Regionalplanung. Münster 1966.
  3. Herbert Kötter, Hans-Joachim Krekeler: Zur Soziologie der Stadt-Land-Beziehungen. In: René König: Handbuch der empirischen Sozialforschung. S. 24.
  4. Andrew Hacker: Congressional Districting. In: The Issue of Equal Representation. 1963, S. 801f.
  5. Christoph Brocherdt et al.: Versorgungsorte und Versorgungsbereiche. Zentralitätsforschung in Nordwürttemberg. 1977, S. 178.
  6. Olaf Kühne: Stadt – Landschaft – Hybridität: Ästhetische Bezüge im postmodernen Los Angeles mit seinen modernen Persistenzen. 2012, S. 151.
  7. Bundesamt für Statistik und Volkszählung: Der städtische Raum im Vergleich zum ländlichen Raum: Monitoring Urbaner Raum Schweiz. 2003; dass.: Eidgenössische Volkszählung: Die Raumgliederungen der Schweiz. 2005.
  8. Vergleichstypen der Arbeitsagenturen 2008 (PDF; 667 kB).

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 09:23

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Stadtischer Raum auch stadtisches Gebiet oder urbaner Raum ist in der Siedlungsgeographie in Abgrenzung zum landlichen Raum und zum nicht besiedelten Raum vorrangig ein stadtisch besiedelter Raum Insofern handelt es sich um einen Begriff der Stadtgeographie und der Stadtsoziologie Der urbane Raum zeichnet sich durch Grosse hohe Bevolkerungs und Bebauungsdichte sowie funktionsraumliche Spezialisierung und sozialraumliche Differenzierung aus Daneben besitzen stadtische Gebiete eine Zentrumsfunktion die sich in der politischen wirtschaftlichen und religiosen Bedeutung des Raumes widerspiegelt Die Entwicklungsphasen einer Gesellschaft werden in stadtischen Raumen abgebildet Uber die Halfte der Weltbevolkerung lebt aufgrund der Urbanisierung in stadtischen Raumen Guangzhou ist eine chinesische Stadt im Perlflussdelta mit 18 68 Millionen Einwohnern Die Stadt stellt eine der grossten zusammenhangenden Stadtlandschaften Megalopolen weltweit dar Geschichtliche Entwicklung des BegriffsDie Abgrenzung von landlichem und stadtischem Raum ist so alt wie die Stadte selbst Sie wurde in der Antike und im Mittelalter sichtbar durch den Mauerring und ist bis heute noch erkennbar an Siedlungsbezeichnungen wie vor den Mauern italienisch fuori le mura usw Im Spatmittelalter und in der fruhen Neuzeit bildeten sich ausserhalb des stadtischen Raumes die ersten vorstadtischen Raume Aufgrund der sie umgebenden abgestuften Verdichtungsraume auch Ballungsraum gibt es heute oft keine klare Abgrenzung zwischen Stadt und Land mehr Vielmehr fugt sich die Stadt in den landlichen Raum ein aber auch das Land in den stadtischen Raum Haufig wird dieser Prozess als Suburbanisierung gekennzeichnet Auch wenn Gerhard Isbary und andere die Begriffe landlicher Raum und stadtischer Raum bereits fruh als unbrauchbar fur die Siedlungsgeographie und Soziologie kennzeichneten haben andere Forscher an dieser grundsatzlichen Unterscheidung festgehalten und lediglich die Annahme einer scharfen Abgrenzung von Stadt und Land aufgegeben Als stadtisch gilt seither ein Raum mit grossen Siedlungseinheiten hoher Bevolkerungsdichte fast ausschliesslich nichtlandwirtschaftlicher Tatigkeit Naturferne Heterogenitat der Bevolkerung starker Stratifizierung und Mobilitat formalen und sekundare Sozialbeziehungen Umwandlung des Stadt Land Gegensatzes in ein System abgestufter ZwischentypenIn der Regel werden zwischen stadtisch und landlich heute weitere Raumtypen angesiedelt Damit wird der Begriff des stadtischen Raumes haufig mit den Begriffen der Kernstadt bzw der Innenstadt identifiziert So unterschied Andrew Hacker bereits Anfang der sechziger Jahre im englischsprachigen Kontext zwischen stadtisch englisch urban vor und trabantenstadtisch suburban mittelstadtisch midurban und landlich rural Als stadtisch gelten dabei Raume in denen 60 oder mehr der Einwohner in einer zentralen Stadt leben stellte aus geographischer Perspektive zwischen den stadtischen und den landlichen Raum den verstadterten Raum und machte die Typisierung an der Verteilung von Zentrums und Umlandsbevolkerung fest Raum Zentrumsbevolkerung Umlandbevolkerung in Siedlungen mit 2000 Einwohnern und mehr Umlandsbevolkerung in Siedlungen mit weniger als 2000 EinwohnernLandlicher Raum 20 40 0 20 50 75 Verstadterter Raum 25 50 25 40 15 40 Stadtischer Raum 25 50 45 75 0 25 Olaf Kuhne kennt zwischen dem landlichen und dem stadtischen Raum den suburbanen Raum und macht fur den stadtischen Raum folgende Kriterien aus Landschaften erster und zweiter Ordnung werden demnach durch Stadtteile mit hoher symbolischer Aufladung z B Reeperbahn City Parks Einkaufszentren gebildet Wohn und Industriegebiete gelten als monovalente Landschaften Industriebrachen aufgegebene Stadtteile sowie stillgelegte Gleisanlagen hingegen als non valente Landschaften Diese Dreiteilung wird auch vom Schweizerischen Bundesamt fur Statistik und Volkszahlung verwendet Die OECD Typologie unterscheidet heute zwischen vorwiegend stadtisch vorwiegend landlich und intermediar gepragten Raumtypen mehrere deutsche Typisierungen sprechen von Kernstadten landlichen und verdichteten Bezirken am differenziertesten das Institut fur Arbeitsmarkt und Berufsforschung Siehe auchUrbane Landschaft Stadtlandschaft Geographie LiteraturHerbert Kotter Hans Joachim Krekeler Zur Soziologie der Stadt Land Beziehungen In Rene Konig Handbuch der empirischen Sozialforschung Band 10 Stadt Land Beziehungen 2 vollig neubearb Auflage Enke Stuttgart 1977 ISBN 3 432 86952 5 S 1 41 Olaf Kuhne Stadt Landschaft Hybriditat Asthetische Bezuge im postmodernen Los Angeles mit seinen modernen Persistenzen Springer 2012 ISBN 978 3 531 18661 0 Wolf Gaebe Urbane Raume Ulmer Verlag Stuttgart 2004 ISBN 978 3825225117 EinzelnachweiseExtra muros vorstadtische Raume in Spatmittelalter und fruher Neuzeit Gerhard Isbary Neuordnung des landlichen Raums als Aufgabe der Regionalplanung In Regionalplanung Munster 1966 Herbert Kotter Hans Joachim Krekeler Zur Soziologie der Stadt Land Beziehungen In Rene Konig Handbuch der empirischen Sozialforschung S 24 Andrew Hacker Congressional Districting In The Issue of Equal Representation 1963 S 801f Christoph Brocherdt et al Versorgungsorte und Versorgungsbereiche Zentralitatsforschung in Nordwurttemberg 1977 S 178 Olaf Kuhne Stadt Landschaft Hybriditat Asthetische Bezuge im postmodernen Los Angeles mit seinen modernen Persistenzen 2012 S 151 Bundesamt fur Statistik und Volkszahlung Der stadtische Raum im Vergleich zum landlichen Raum Monitoring Urbaner Raum Schweiz 2003 dass Eidgenossische Volkszahlung Die Raumgliederungen der Schweiz 2005 Vergleichstypen der Arbeitsagenturen 2008 PDF 667 kB

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