Das Ständehaus ist ein ehemaliges Parlamentsgebäude am Schloßplatz in Dresden Der Neubarockbau wurde 1901 bis 1907 durch
Sächsisches Ständehaus

Das Ständehaus ist ein ehemaliges Parlamentsgebäude am Schloßplatz in Dresden. Der Neubarockbau wurde 1901 bis 1907 durch König Albert von Paul Wallot für den Sächsischen Landtag geschaffen. Es ist heute Sitz des Landesamts für Denkmalpflege Sachsen und des Oberlandesgerichts Dresden.
Geschichte und Beschreibung
Das Ständehaus liegt zwischen Brühlscher Terrasse, Brühlscher Gasse, Augustusstraße und Schloßplatz. Zum Schloßplatz hin befindet sich der Haupteingang. Das Ständehaus steht hinter dem westlichen Abschluss der Brühlschen Terrasse, im Osten schließt sich die Sekundogenitur an. Für den Bau des Ständehauses wurden das Brühlsche Palais, das Fürstenbergsche Haus und das Charonsche Haus abgetragen. Von 1901 bis 1907 wurde nach Entwurf von Paul Wallot das Ständehaus als Sitz des Sächsischen Landtags errichtet, dessen bisheriger Tagungsort im Landhaus war. Am 14. Oktober 1907 fand im Ständehaus die erste Sitzung des Sächsischen Landtags statt.
Das Gebäude ist als streng gegliederter, dreigeschossiger Bau errichtet, der mit Sandstein verkleidet ist. Der Grundriss ist trapezförmig. Auf dem seitlich versetzten Turm steht die vergoldete Figur der Saxonia von Johannes Schilling. Der Architekt Wilhelm Kreis entwarf den Sitzungssaal des Ständehauses. Aus dem abgetragenen Palais Brühl wurden zwei Sandsteinfiguren (Meleager und Atalante) von Lorenzo Mattielli (1746), die am Eingangsportal standen, und weiterer plastischer Schmuck von Johann Gottfried Knöffler ins Ständehaus überführt. An der künstlerischen Ausstattung des Hauses wirkten außer Richard Riemerschmid zahlreiche weitere namhafte Maler und Bildhauer mit. Auf dem Vorplatz des Haupteingangs wurde am 23. April 1906 das Reiterstandbild für König Albert von Sachsen enthüllt.
Entstehungsjahr | Ort | Werk, Figur | Künstler |
---|---|---|---|
1905 | Turmbekrönung | Saxonia | Johannes Schilling |
1905 | Portal | Nährstand | Hans Hartmann-McLean |
1905 | Wehrkraft, Kunst, Handwerk | Heinrich Wedemeyer | |
1905 | Wahrheit | Selmar Werner | |
1905 | Gerechtigkeit | August Schreitmüller | |
1905 | Gesetz | Heinrich Epler | |
1905 | Standhaftigkeit, Jagd, Schifffahrt | Oskar Rühm | |
1905 | Landwirtschaft | Peter Pöppelmann | |
1905 | Industrie | Ernst Paul | |
1905 | Arkaden | Löwenköpfe | Ernst Hottenroth |
1906 | Majestätswappen | Karl Groß, August Hudler | |
1906 | Saxonia | Bruno Hermann Fischer | |
1906 | Giganten | Selmar Werner | |
1907 | Atlanten | Friedrich Offermann | |
1907 | Konversationszimmer der 1. Kammer | Wandmalereien | Otto Gussmann |
1907 | Plenarsaal der 2. Kammer | Gemälde | Hermann Prell |
Zerstörung und Wiederaufbau
Nach weniger als 26 Jahren fand zu Beginn der NS-Diktatur am 21. Februar 1933 die letzte Landtagssitzung statt. Im Anschluss residierte hier Gauleiter Martin Mutschmann als Reichsstatthalter Sachsens. Bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurde das Ständehaus schwer beschädigt. Nach dem behelfsmäßigen Wiederaufbau in den 1950er Jahren waren die Deutsche Fotothek, das Museum für Tierkunde Dresden, das Museum für Mineralogie und Geologie Dresden sowie das heutige Landesamt für Denkmalpflege Sachsen im Ständehaus untergebracht. Das Museum für Tierkunde zog 1957 und das Museum für Mineralogie und Geologie 1959 in das Ständehaus. Im Jahr 1999 zogen beide Museen in das neu geschaffene Depot in Klotzsche. Die Bestände der Deutschen Fotothek gehören zur SLUB Dresden und sind in deren Zentralbibliothek am Zelleschen Weg 18 untergebracht.
Von 1996 bis 2001 wurde das Gebäude umgebaut. Dabei entstand an der Stelle des großen Plenarsaals der sogenannte Gerichtssaalkubus mit sieben Gerichtssälen. Er wurde als „Haus im Haus“ auf einem eigenen Fundament errichtet. An der Stelle des kleinen Landtagssaales entstand der Große Saal im zweiten Stock als Festraum. Ihn dominieren kräftig rote Wandscheiben, die von silberfarbenen Edelstahlfiguren der Künstlerinnen Angela Hampel und Gudrun Trendafilov geschmückt werden. Auch gegenüber im Begegnungsraum des Landtages findet sich Kunst im Bau, dieselben Künstlerinnen haben mit Schablonenmalerei einen umlaufenden Figurenfries gestaltet. gestaltete das Farbglasfenster „Recht und Gesetz“ im Foyer. Anstelle des 1951 zerstörten Albert-Denkmals wurde 2008 auf dem Vorplatz das Friedrich-August-Denkmal aufgestellt.
Das Gebäude wird aktuell hauptsächlich durch das Oberlandesgericht Dresden genutzt. Auch das Landesamt für Denkmalpflege hat seinen Sitz im Ständehaus. Zudem unterhält der Präsident des Sächsischen Landtags in Anknüpfung an die parlamentarische Tradition des Hauses hier einige repräsentative Räume.
- Ansicht von der Augustusbrücke
- Saxonia-Statue auf dem Turm
- Vestibül des Ständehauses
Literatur
- anonym: Ständehausbau oder Schloßplatzdecoration? Ein Wegweiser aus dem Labyrinthe der Terrassenfrage, Dresden 1898 (Digitalisat)
- Gerhard Glaser: Die Wiederherstellung des Ständehauses als denkmalpflegerische Aufgabe, in: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hg.): Denkmalpflege in Sachsen. Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege 2001, Sax-Verlag, Beucha 2001, S. 25–39
- Folke Stimmel: Stadtlexikon Dresden A-Z, Verlag der Kunst, Dresden 1994, ISBN 3-364-00300-9
- Marius Winzeler: Das Ständehaus in Dresden von Paul Wallot. Die Baugeschichte eines deutschen Parlamentsgebäudes, in: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hg.): Denkmalpflege in Sachsen. Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege 2001, Sax-Verlag, Beucha 2001, S. 5–24
Weblinks
- Homepage des Justizministeriums
- Homepage der Denkmalpflege
Koordinaten: 51° 3′ 11″ N, 13° 44′ 21″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Standehaus ist ein ehemaliges Parlamentsgebaude am Schlossplatz in Dresden Der Neubarockbau wurde 1901 bis 1907 durch Konig Albert von Paul Wallot fur den Sachsischen Landtag geschaffen Es ist heute Sitz des Landesamts fur Denkmalpflege Sachsen und des Oberlandesgerichts Dresden StandehausGeschichte und BeschreibungDas Standehaus liegt zwischen Bruhlscher Terrasse Bruhlscher Gasse Augustusstrasse und Schlossplatz Zum Schlossplatz hin befindet sich der Haupteingang Das Standehaus steht hinter dem westlichen Abschluss der Bruhlschen Terrasse im Osten schliesst sich die Sekundogenitur an Fur den Bau des Standehauses wurden das Bruhlsche Palais das Furstenbergsche Haus und das Charonsche Haus abgetragen Von 1901 bis 1907 wurde nach Entwurf von Paul Wallot das Standehaus als Sitz des Sachsischen Landtags errichtet dessen bisheriger Tagungsort im Landhaus war Am 14 Oktober 1907 fand im Standehaus die erste Sitzung des Sachsischen Landtags statt Das Gebaude ist als streng gegliederter dreigeschossiger Bau errichtet der mit Sandstein verkleidet ist Der Grundriss ist trapezformig Auf dem seitlich versetzten Turm steht die vergoldete Figur der Saxonia von Johannes Schilling Der Architekt Wilhelm Kreis entwarf den Sitzungssaal des Standehauses Aus dem abgetragenen Palais Bruhl wurden zwei Sandsteinfiguren Meleager und Atalante von Lorenzo Mattielli 1746 die am Eingangsportal standen und weiterer plastischer Schmuck von Johann Gottfried Knoffler ins Standehaus uberfuhrt An der kunstlerischen Ausstattung des Hauses wirkten ausser Richard Riemerschmid zahlreiche weitere namhafte Maler und Bildhauer mit Auf dem Vorplatz des Haupteingangs wurde am 23 April 1906 das Reiterstandbild fur Konig Albert von Sachsen enthullt Entstehungsjahr Ort Werk Figur Kunstler1905 Turmbekronung Saxonia Johannes Schilling1905 Portal Nahrstand Hans Hartmann McLean1905 Wehrkraft Kunst Handwerk Heinrich Wedemeyer1905 Wahrheit Selmar Werner1905 Gerechtigkeit August Schreitmuller1905 Gesetz Heinrich Epler1905 Standhaftigkeit Jagd Schifffahrt Oskar Ruhm1905 Landwirtschaft Peter Poppelmann1905 Industrie Ernst Paul1905 Arkaden Lowenkopfe Ernst Hottenroth1906 Majestatswappen Karl Gross August Hudler1906 Saxonia Bruno Hermann Fischer1906 Giganten Selmar Werner1907 Atlanten Friedrich Offermann1907 Konversationszimmer der 1 Kammer Wandmalereien Otto Gussmann1907 Plenarsaal der 2 Kammer Gemalde Hermann PrellZerstorung und WiederaufbauNach weniger als 26 Jahren fand zu Beginn der NS Diktatur am 21 Februar 1933 die letzte Landtagssitzung statt Im Anschluss residierte hier Gauleiter Martin Mutschmann als Reichsstatthalter Sachsens Bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurde das Standehaus schwer beschadigt Nach dem behelfsmassigen Wiederaufbau in den 1950er Jahren waren die Deutsche Fotothek das Museum fur Tierkunde Dresden das Museum fur Mineralogie und Geologie Dresden sowie das heutige Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen im Standehaus untergebracht Das Museum fur Tierkunde zog 1957 und das Museum fur Mineralogie und Geologie 1959 in das Standehaus Im Jahr 1999 zogen beide Museen in das neu geschaffene Depot in Klotzsche Die Bestande der Deutschen Fotothek gehoren zur SLUB Dresden und sind in deren Zentralbibliothek am Zelleschen Weg 18 untergebracht Von 1996 bis 2001 wurde das Gebaude umgebaut Dabei entstand an der Stelle des grossen Plenarsaals der sogenannte Gerichtssaalkubus mit sieben Gerichtssalen Er wurde als Haus im Haus auf einem eigenen Fundament errichtet An der Stelle des kleinen Landtagssaales entstand der Grosse Saal im zweiten Stock als Festraum Ihn dominieren kraftig rote Wandscheiben die von silberfarbenen Edelstahlfiguren der Kunstlerinnen Angela Hampel und Gudrun Trendafilov geschmuckt werden Auch gegenuber im Begegnungsraum des Landtages findet sich Kunst im Bau dieselben Kunstlerinnen haben mit Schablonenmalerei einen umlaufenden Figurenfries gestaltet gestaltete das Farbglasfenster Recht und Gesetz im Foyer Anstelle des 1951 zerstorten Albert Denkmals wurde 2008 auf dem Vorplatz das Friedrich August Denkmal aufgestellt Das Gebaude wird aktuell hauptsachlich durch das Oberlandesgericht Dresden genutzt Auch das Landesamt fur Denkmalpflege hat seinen Sitz im Standehaus Zudem unterhalt der Prasident des Sachsischen Landtags in Anknupfung an die parlamentarische Tradition des Hauses hier einige reprasentative Raume Ansicht von der Augustusbrucke Saxonia Statue auf dem Turm Vestibul des StandehausesLiteraturanonym Standehausbau oder Schlossplatzdecoration Ein Wegweiser aus dem Labyrinthe der Terrassenfrage Dresden 1898 Digitalisat Gerhard Glaser Die Wiederherstellung des Standehauses als denkmalpflegerische Aufgabe in Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Hg Denkmalpflege in Sachsen Mitteilungen des Landesamtes fur Denkmalpflege 2001 Sax Verlag Beucha 2001 S 25 39 Folke Stimmel Stadtlexikon Dresden A Z Verlag der Kunst Dresden 1994 ISBN 3 364 00300 9 Marius Winzeler Das Standehaus in Dresden von Paul Wallot Die Baugeschichte eines deutschen Parlamentsgebaudes in Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Hg Denkmalpflege in Sachsen Mitteilungen des Landesamtes fur Denkmalpflege 2001 Sax Verlag Beucha 2001 S 5 24WeblinksCommons Sachsisches Standehaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage des Justizministeriums Homepage der Denkmalpflege 51 053055555556 13 739166666667 Koordinaten 51 3 11 N 13 44 21 O