Das Theater Osnabrück ursprünglich Stadt Theater ist ein städtisches Fünf Sparten Theater in Osnabrück Niedersachsen das
Theater Osnabrück

Das Theater Osnabrück (ursprünglich Stadt-Theater) ist ein städtisches Fünf-Sparten-Theater in Osnabrück (Niedersachsen), das von der Städtische Bühnen Osnabrück gGmbH betrieben wird. Neben den Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanz und Konzert bieten die Städtischen Bühnen Theater für Kinder und Jugendliche mit OSKAR – Junges Theater Stadt und Landkreis Osnabrück, das durch den Verein OSKARs Freunde e. V. getragen wird. Pro Spielzeit werden etwa 25 Neuproduktionen, acht Sinfoniekonzerte und über 700 Veranstaltungen angeboten, zu denen insgesamt über 190.000 Besucher kommen.
Seit 1945 unterstützt der Theaterverein Osnabrück e. V. die Bühnen ideell und materiell. Als Ziel nannten die Gründer, Bürger der Stadt, die Wahrung und Förderung des kulturellen Lebens der Stadt Osnabrück. Seit 2013 vergeben das Theater Osnabrück und der Theaterverein gemeinsam den Osnabrücker Dramatikerpreis.
Spielstätten
Hauptspielstätte ist das Jugendstil-Theater mit 585 Plätzen (zusätzlich 42 in den Orchesterreihen) am Domhof/Platz der Deutschen Einheit. Daneben gibt es in der Weststadt ein Studio-Theater, das emma-theater, mit 105 Plätzen.
Geschichte
Theater gespielt wurde in Osnabrück bereits seit 1771 im Marstall-Flügel des Osnabrücker Schlosses. Ab 1780 wurden zwei ehemalige Adelshöfe in der Straße Große Gildewart als Spielstätte genutzt. Hier trat auch Albert Lortzing zwischen 1827 und 1833 auf. 1832 übernahm die Stadt den Komplex als erstes kommunales Theater. Wegen fehlender Feuerschutzeinrichtungen wurde dieses Theater 1881 vorübergehend geschlossen und mit einem eisernen Vorhang versehen. Der Wunsch nach einem Neubau wuchs.
An der südlichen Seite des Domhofs hatte sich seit 1817 in der früheren Boeselagerschen Kurie das Ratsgymnasium, ein Gymnasium für Knaben, befunden. Die Schule räumte das Gebäude und zog zum Wall um.
Der ursprüngliche Entwurf für das heutige Jugendstil-Gebäude auf der Fläche der Boeselagerschen Kurie stammt von dem Dresdner Architekten Martin Dülfer. Sein Entwurf wurde aus finanziellen Gründen nicht vollständig übernommen. Die Bauleitung für das Theater hatte der Osnabrücker Baurat (1869–1961), der die endgültigen Pläne ausarbeitete. Das Gebäude mit Sandsteinverkleidungen und Putzflächen und gerundeter Frontseite ist vielfach verziert, etwa mit Füllhörnern, Medaillons, stilisierten Lotosblüten und Putten.
1905 legte Oberbürgermeister Julius Rißmüller den Grundstein an der südlichen Seite des Domhofs. Der Rohbau stand im Herbst 1908. 1909 war das Theater vollendet, mit vielen Zuwendungen der Osnabrücker Bevölkerung. So war der Bühnenvorhang „ein Geschenk der Osnabrücker Frauen und Jungfrauen“. Er hob sich erstmals am 29. September 1909 zum Shakespeare-Drama Julius Cäsar. Gründungsintendant war Karl Ulrichs, der das Haus bis 1925 führte. Das Theater gewann in den ersten zwanzig Jahren überregionales Ansehen durch Erst- und Uraufführungen.
Ab 1931 war der jüdischstämmige Fritz Berend Intendant des Hauses. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde das Theater gleichgeschaltet, Berend im April 1933 abgesetzt und durch Walter Storz ersetzt. In der Zeit des Nationalsozialismus arbeitete es eng mit dem Regime zusammen und hieß „Deutsches Nationaltheater“. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Theatergebäude am Domhof am 25. März 1945, dem Palmsonntag, durch einen Bombenangriff schwer beschädigt. Das Foyer blieb erhalten; es war jedoch rußgeschwärzt.
Nach Kriegsende verhängten die britischen Militärbehörden ein Kulturverbot. Das Verbot kultureller Betätigung wurde im Juli 1945 aufgehoben. Es wurde mit der Auflage verbunden, dass sich das Theater, ausgestattet mit einem Grundkapital, selbst tragen müsse. Im September 1945 wurde der Theaterverein Osnabrück mit dem Vorsitzenden Allan Haarmann gegründet, am 4. Oktober 1945 die Theater GmbH. Erster Intendant war Hanspeter Rieschel aus Bielefeld. Die britische Militärbehörde erlaubte ihm und dem damaligen Stadtarchivar und Schriftsteller Ludwig Bäte, Theaterstücke, Opern und Operetten aufzuführen sowie Konzerte zu veranstalten.
Im Foyer des Theaters wurde eine Behelfsbühne mit 150 Plätzen eingerichtet. Dort fand am 1. Dezember 1945 die erste Premiere der Nachkriegszeit statt. Ab Februar 1946 wurde der Saal des Restaurants Blumenhalle als weitere Spielstätte genutzt. Er wurde im Sommer 1946 umgebaut und unter dem Namen „Neues Stadttheater“ betrieben. Die Besucher mussten im Winter der Spielzeit 1946/47 je ein Stück Holz, ein Brikett oder ein Stück Torf mitbringen, damit der Saal geheizt werden konnte. 1947/48 ging der Betrieb von der Theater GmbH an die Stadt Osnabrück zurück. Als Intendant löste 1948 Heinrich Buchmann den ersten Nachkriegsintendanten Rieschel ab.
Im Mai 1949 beschloss der Stadtrat, das Theater am Domhof wieder aufzubauen; die Beschäftigten des Neuen Theaters in der Blumenhalle wurden entlassen. Sie wechselten zum Teil zum privaten Lortzingtheater, das jedoch nur bis 1950 bestand.
1950 wurde eine neue Theater GmbH gegründet. Im wieder aufgebauten Theater am Domhof wurde am 9. September 1950 mit „Über allem Zauber Liebe“ von Pedro Calderón de la Barca Premiere gefeiert. In der Spielzeit 1950/51 hatte das Theater in 343 Vorstellungen insgesamt 220.000 Besucher. 1956 wurden die Anteile der Theater GmbH von der Stadt Osnabrück übernommen.
Das Theater wurde in den folgenden Jahrzehnten in zwei Abschnitten umgebaut. 1971 wurde ein neues Foyer angebaut; auch die Innenausstattung wurde verändert. Weitere bauliche Veränderungen im Stil der Zeit wurden 1985 begonnen und 1987 abgeschlossen. Ein zweiter großer Umbauschritt wurde ab 1987 angestrebt, dieser musste aufgrund einer fehlenden Zuschusszusage des Landes Niedersachsen verschoben und später in seinem Volumen deutlich verkleinert werden. 1992 wurden auf das stark verkleinerte Investitionsvolumen ein Zuschuss des Landes gewährt und mit dem Umbau am Theater 1995 begonnen und 1997 abgeschlossen.
Am 11. März 1982 wurde die Studiobühne emma-Theater als zusätzliche Spielstätte vor allem für experimentelle Stücke, Kammerspiele sowie Kinder- und Jugendtheater eröffnet. Sie befindet sich in der ehemaligen Aula des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums im Schulgebäude Lotter Straße 6. Das Gymnasium war 1980 an seinen neuen Standort im Schulzentrum Sonnenhügel umgezogen. Der Name emma-Theater leitet sich von der Abkürzung der Schule (EMA) ab.
Um dem Theater am Domhof zum hundertjährigen Bestehen im Jahr 2009 seinen historischen Jugendstilgiebel zurückgeben, wurde der Förderverein Jugendstilgiebel gegründet. Die Baukosten wurden damals mit 350.000 Euro veranschlagt. Das Projekt konnte noch nicht realisiert werden.
Auf dem Vorplatz des Theaters wurde 1998 die Plastik Gleiches Gewicht – Gleichgewicht des Künstlers Joachim Bandau aufgestellt, die von der Herrenteichslaischaft gestiftet wurde. Der Platz trägt seit 2010 den Namen Platz der Deutschen Einheit. 2011 wurde das Theaterfoyer renoviert.
2015 wurden die Städtischen Bühnen Osnabrück mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet. Der sich vor allem an kleinere und mittlere Spielstätten richtende Preis wurde von einer von Kulturstaatsministerin Monika Grütters berufenen Jury vergeben und war im Fall des Osnabrücker Theaters mit 80.000 Euro dotiert. In der Begründung der Jury für die Preisvergabe heißt es: „Den Städtischen Bühnen Osnabrück gelingt es auf beeindruckende Weise, mit allen Sparten gleichermaßen ein qualitativ bemerkenswertes und stringentes Programm zu gestalten.“
Intendanz und Leitung
Aktuelle Leitung
- : Intendant und Geschäftsführer
- Matthias Köhn: Kaufmännischer Direktor und Geschäftsführer
- : Generalmusikdirektor
- Juliane Piontek und : Operndirektion
- und : Schauspieldirektion
Das Team um Ulrich Mokrusch leitet das Theater seit der Spielzeit 2021/22.
Intendanzen ab 1945
- 1945–1948:
- 1948–1949: (Geschäftliche Leitung), (Künstlerische Leitung)
- 1950–1955: Erich Pabst
- 1956–1960:
- 1960–1968: Peter Maßmann
- 1968–1981: Jürgen Brock
- 1981–1991: (auch Chefdramaturg der Städtischen Bühnen Münster).
- 1991–1997:
- 1997–2005:
- 2005–2011: Holger Schultze
- 2011–2021:
- ab 2021:
Literatur
- Erdmut Christian August, Thomas Schneider, Ingrid Gartmann, Ellen Goldigga, Städtische Bühnen Osnabrück G.m.b.H. (Hrsg.): Weiterspielen – Osnabrücker Theaterarbeit von 1945-1984. Eigenverlag der Städtischen Bühnen Osnabrück G.m.b.H., Osnabrück 1984, 264 Seiten.
- Stefan Hüpping: Von den Städtischen Bühnen zum Deutschen Nationaltheater Osnabrück. WiKu-Verlag, Duisburg 2006, 148 Seiten, ISBN 3-86553-177-6.
- Holger Schultze, Tobias Vogt (Hrsg.): Gegen den Alltagsstaub – Theater in Osnabrück: 100 Jahre Theater am Domhof. Verlag Theater der Zeit, Berlin 2015, 256 Seiten, ISBN 978-3-940737-50-2.
Weblinks
- Literatur von und über Theater Osnabrück im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Theater Osnabrück
Einzelnachweise
- OSKARSFREUNDE / Theater Osnabrück. Abgerufen am 19. Januar 2024.
- Günter Hindersmann: Der Jugendstil in Osnabrück. In: Heimat-Jahrbuch für das Osnabrücker Land. Meinders und Elstermann, Belm 2002, S. 80–82, ISBN 3-88926-102-7.
- http://www.klassik-heute.de/veranstaltungen/oper_2004_1_5.shtml
- Joachim Dierks: Theater unter städtischer Regie – darüber wurde in Osnabrück schon 1925 gestritten. In: NOZ.de. 27. März 2025, abgerufen am 31. März 2025.
- Dr Thorsten Heese: Gleichschaltung. In: Kulturabdruck. 15. Januar 2023, abgerufen am 19. Januar 2024 (deutsch).
- Carsten Steuwer: Die Wiederbelebung des Theaters nach dem 2. Weltkrieg. In: Heimat-Jahrbuch für das Osnabrücker Land. Meinders und Elstermann, Belm 2002, S. 97–102, ISBN 3-88926-102-7.
- Ralf Döring: Die endlose Umbaugeschichte der 90-er Jahre. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 5. April 2019, abgerufen am 30. Dezember 2022.
- Joachim Dierks: Vor 40 Jahren wurde in Osnabrück das Emma-Theater eröffnet. In: noz.de. 11. März 2022, abgerufen am 21. August 2023.
- Archivierte Kopie ( vom 30. September 2007 im Internet Archive)
- Stefan Lueddemann: Architektur in Osnabrück: Das | NOZ. 26. März 2014, abgerufen am 19. Januar 2024.
- Pressemitteilung des Presse- und Informationsamtes des Bundesregierung vom 21. Dezember 2015: Theaterpreis – Kulturstaatsministerin Monika Grütters gibt Gewinner bekannt, Archivierte Kopie ( vom 15. Januar 2016 im Internet Archive)
- Archivierte Kopie ( vom 25. Dezember 2015 im Internet Archive)
- Erdmut Christian August, Thomas Schneider, Ingrid Gartmann, Ellen Goldigga, Städtische Bühnen Osnabrück G.m.b.H. (Hrsg.): Weiterspielen – Osnabrücker Theaterarbeit von 1945-1984. Eigenverlag der Städtischen Bühnen Osnabrück G.m.b.H., Osnabrück 1984, S. 233–263.
- Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 31.
- Video-Analyse: Das sind die ersten Vorhaben der Ampel-Koalition. In: ruhrnachrichten.de. 7. Dezember 2021, abgerufen am 5. März 2024.
- (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Christine Adam: Ulrich Mokrusch wird neuer Intendant am Theater | NOZ. 10. Dezember 2019, abgerufen am 19. Januar 2024.
Koordinaten: 52° 16′ 36″ N, 8° 2′ 40″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Theater Osnabruck ursprunglich Stadt Theater ist ein stadtisches Funf Sparten Theater in Osnabruck Niedersachsen das von der Stadtische Buhnen Osnabruck gGmbH betrieben wird Neben den Sparten Musiktheater Schauspiel Tanz und Konzert bieten die Stadtischen Buhnen Theater fur Kinder und Jugendliche mit OSKAR Junges Theater Stadt und Landkreis Osnabruck das durch den Verein OSKARs Freunde e V getragen wird Pro Spielzeit werden etwa 25 Neuproduktionen acht Sinfoniekonzerte und uber 700 Veranstaltungen angeboten zu denen insgesamt uber 190 000 Besucher kommen Hauptspielstatte des Theaters Osnabruck am Domhof Platz der Deutschen Einheit Seit 1945 unterstutzt der Theaterverein Osnabruck e V die Buhnen ideell und materiell Als Ziel nannten die Grunder Burger der Stadt die Wahrung und Forderung des kulturellen Lebens der Stadt Osnabruck Seit 2013 vergeben das Theater Osnabruck und der Theaterverein gemeinsam den Osnabrucker Dramatikerpreis SpielstattenHauptspielstatte ist das Jugendstil Theater mit 585 Platzen zusatzlich 42 in den Orchesterreihen am Domhof Platz der Deutschen Einheit Daneben gibt es in der Weststadt ein Studio Theater das emma theater mit 105 Platzen GeschichteAltes Stadttheater Grosse Gildewart Theater gespielt wurde in Osnabruck bereits seit 1771 im Marstall Flugel des Osnabrucker Schlosses Ab 1780 wurden zwei ehemalige Adelshofe in der Strasse Grosse Gildewart als Spielstatte genutzt Hier trat auch Albert Lortzing zwischen 1827 und 1833 auf 1832 ubernahm die Stadt den Komplex als erstes kommunales Theater Wegen fehlender Feuerschutzeinrichtungen wurde dieses Theater 1881 vorubergehend geschlossen und mit einem eisernen Vorhang versehen Der Wunsch nach einem Neubau wuchs An der sudlichen Seite des Domhofs hatte sich seit 1817 in der fruheren Boeselagerschen Kurie das Ratsgymnasium ein Gymnasium fur Knaben befunden Die Schule raumte das Gebaude und zog zum Wall um Der ursprungliche Entwurf fur das heutige Jugendstil Gebaude auf der Flache der Boeselagerschen Kurie stammt von dem Dresdner Architekten Martin Dulfer Sein Entwurf wurde aus finanziellen Grunden nicht vollstandig ubernommen Die Bauleitung fur das Theater hatte der Osnabrucker Baurat 1869 1961 der die endgultigen Plane ausarbeitete Das Gebaude mit Sandsteinverkleidungen und Putzflachen und gerundeter Frontseite ist vielfach verziert etwa mit Fullhornern Medaillons stilisierten Lotosbluten und Putten 1905 legte Oberburgermeister Julius Rissmuller den Grundstein an der sudlichen Seite des Domhofs Der Rohbau stand im Herbst 1908 1909 war das Theater vollendet mit vielen Zuwendungen der Osnabrucker Bevolkerung So war der Buhnenvorhang ein Geschenk der Osnabrucker Frauen und Jungfrauen Er hob sich erstmals am 29 September 1909 zum Shakespeare Drama Julius Casar Grundungsintendant war Karl Ulrichs der das Haus bis 1925 fuhrte Das Theater gewann in den ersten zwanzig Jahren uberregionales Ansehen durch Erst und Urauffuhrungen Ab 1931 war der judischstammige Fritz Berend Intendant des Hauses Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde das Theater gleichgeschaltet Berend im April 1933 abgesetzt und durch Walter Storz ersetzt In der Zeit des Nationalsozialismus arbeitete es eng mit dem Regime zusammen und hiess Deutsches Nationaltheater Im Zweiten Weltkrieg wurde das Theatergebaude am Domhof am 25 Marz 1945 dem Palmsonntag durch einen Bombenangriff schwer beschadigt Das Foyer blieb erhalten es war jedoch russgeschwarzt Nach Kriegsende verhangten die britischen Militarbehorden ein Kulturverbot Das Verbot kultureller Betatigung wurde im Juli 1945 aufgehoben Es wurde mit der Auflage verbunden dass sich das Theater ausgestattet mit einem Grundkapital selbst tragen musse Im September 1945 wurde der Theaterverein Osnabruck mit dem Vorsitzenden Allan Haarmann gegrundet am 4 Oktober 1945 die Theater GmbH Erster Intendant war Hanspeter Rieschel aus Bielefeld Die britische Militarbehorde erlaubte ihm und dem damaligen Stadtarchivar und Schriftsteller Ludwig Bate Theaterstucke Opern und Operetten aufzufuhren sowie Konzerte zu veranstalten Im Foyer des Theaters wurde eine Behelfsbuhne mit 150 Platzen eingerichtet Dort fand am 1 Dezember 1945 die erste Premiere der Nachkriegszeit statt Ab Februar 1946 wurde der Saal des Restaurants Blumenhalle als weitere Spielstatte genutzt Er wurde im Sommer 1946 umgebaut und unter dem Namen Neues Stadttheater betrieben Die Besucher mussten im Winter der Spielzeit 1946 47 je ein Stuck Holz ein Brikett oder ein Stuck Torf mitbringen damit der Saal geheizt werden konnte 1947 48 ging der Betrieb von der Theater GmbH an die Stadt Osnabruck zuruck Als Intendant loste 1948 Heinrich Buchmann den ersten Nachkriegsintendanten Rieschel ab Im Mai 1949 beschloss der Stadtrat das Theater am Domhof wieder aufzubauen die Beschaftigten des Neuen Theaters in der Blumenhalle wurden entlassen Sie wechselten zum Teil zum privaten Lortzingtheater das jedoch nur bis 1950 bestand 1950 wurde eine neue Theater GmbH gegrundet Im wieder aufgebauten Theater am Domhof wurde am 9 September 1950 mit Uber allem Zauber Liebe von Pedro Calderon de la Barca Premiere gefeiert In der Spielzeit 1950 51 hatte das Theater in 343 Vorstellungen insgesamt 220 000 Besucher 1956 wurden die Anteile der Theater GmbH von der Stadt Osnabruck ubernommen Das Theater wurde in den folgenden Jahrzehnten in zwei Abschnitten umgebaut 1971 wurde ein neues Foyer angebaut auch die Innenausstattung wurde verandert Weitere bauliche Veranderungen im Stil der Zeit wurden 1985 begonnen und 1987 abgeschlossen Ein zweiter grosser Umbauschritt wurde ab 1987 angestrebt dieser musste aufgrund einer fehlenden Zuschusszusage des Landes Niedersachsen verschoben und spater in seinem Volumen deutlich verkleinert werden 1992 wurden auf das stark verkleinerte Investitionsvolumen ein Zuschuss des Landes gewahrt und mit dem Umbau am Theater 1995 begonnen und 1997 abgeschlossen Standort des emma Theater im Schulgebaude Lotter Str 6 Am 11 Marz 1982 wurde die Studiobuhne emma Theater als zusatzliche Spielstatte vor allem fur experimentelle Stucke Kammerspiele sowie Kinder und Jugendtheater eroffnet Sie befindet sich in der ehemaligen Aula des Ernst Moritz Arndt Gymnasiums im Schulgebaude Lotter Strasse 6 Das Gymnasium war 1980 an seinen neuen Standort im Schulzentrum Sonnenhugel umgezogen Der Name emma Theater leitet sich von der Abkurzung der Schule EMA ab Um dem Theater am Domhof zum hundertjahrigen Bestehen im Jahr 2009 seinen historischen Jugendstilgiebel zuruckgeben wurde der Forderverein Jugendstilgiebel gegrundet Die Baukosten wurden damals mit 350 000 Euro veranschlagt Das Projekt konnte noch nicht realisiert werden Plastik Gleiches Gewicht Gleichgewicht von Joachim Bandau auf dem Theatervorplatz Auf dem Vorplatz des Theaters wurde 1998 die Plastik Gleiches Gewicht Gleichgewicht des Kunstlers Joachim Bandau aufgestellt die von der Herrenteichslaischaft gestiftet wurde Der Platz tragt seit 2010 den Namen Platz der Deutschen Einheit 2011 wurde das Theaterfoyer renoviert 2015 wurden die Stadtischen Buhnen Osnabruck mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet Der sich vor allem an kleinere und mittlere Spielstatten richtende Preis wurde von einer von Kulturstaatsministerin Monika Grutters berufenen Jury vergeben und war im Fall des Osnabrucker Theaters mit 80 000 Euro dotiert In der Begrundung der Jury fur die Preisvergabe heisst es Den Stadtischen Buhnen Osnabruck gelingt es auf beeindruckende Weise mit allen Sparten gleichermassen ein qualitativ bemerkenswertes und stringentes Programm zu gestalten Intendanz und LeitungAktuelle Leitung Intendant und Geschaftsfuhrer Matthias Kohn Kaufmannischer Direktor und Geschaftsfuhrer Generalmusikdirektor Juliane Piontek und Operndirektionund Schauspieldirektion Das Team um Ulrich Mokrusch leitet das Theater seit der Spielzeit 2021 22 Intendanzen ab 1945 1945 1948 1948 1949 Geschaftliche Leitung Kunstlerische Leitung 1950 1955 Erich Pabst 1956 1960 1960 1968 Peter Massmann 1968 1981 Jurgen Brock 1981 1991 auch Chefdramaturg der Stadtischen Buhnen Munster 1991 1997 1997 2005 2005 2011 Holger Schultze 2011 2021 ab 2021 LiteraturErdmut Christian August Thomas Schneider Ingrid Gartmann Ellen Goldigga Stadtische Buhnen Osnabruck G m b H Hrsg Weiterspielen Osnabrucker Theaterarbeit von 1945 1984 Eigenverlag der Stadtischen Buhnen Osnabruck G m b H Osnabruck 1984 264 Seiten Stefan Hupping Von den Stadtischen Buhnen zum Deutschen Nationaltheater Osnabruck WiKu Verlag Duisburg 2006 148 Seiten ISBN 3 86553 177 6 Holger Schultze Tobias Vogt Hrsg Gegen den Alltagsstaub Theater in Osnabruck 100 Jahre Theater am Domhof Verlag Theater der Zeit Berlin 2015 256 Seiten ISBN 978 3 940737 50 2 WeblinksCommons Theater Osnabruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Theater Osnabruck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Theater OsnabruckEinzelnachweiseOSKARSFREUNDE Theater Osnabruck Abgerufen am 19 Januar 2024 Gunter Hindersmann Der Jugendstil in Osnabruck In Heimat Jahrbuch fur das Osnabrucker Land Meinders und Elstermann Belm 2002 S 80 82 ISBN 3 88926 102 7 http www klassik heute de veranstaltungen oper 2004 1 5 shtml Joachim Dierks Theater unter stadtischer Regie daruber wurde in Osnabruck schon 1925 gestritten In NOZ de 27 Marz 2025 abgerufen am 31 Marz 2025 Dr Thorsten Heese Gleichschaltung In Kulturabdruck 15 Januar 2023 abgerufen am 19 Januar 2024 deutsch Carsten Steuwer Die Wiederbelebung des Theaters nach dem 2 Weltkrieg In Heimat Jahrbuch fur das Osnabrucker Land Meinders und Elstermann Belm 2002 S 97 102 ISBN 3 88926 102 7 Ralf Doring Die endlose Umbaugeschichte der 90 er Jahre In noz de Neue Osnabrucker Zeitung 5 April 2019 abgerufen am 30 Dezember 2022 Joachim Dierks Vor 40 Jahren wurde in Osnabruck das Emma Theater eroffnet In noz de 11 Marz 2022 abgerufen am 21 August 2023 Archivierte Kopie Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Stefan Lueddemann Architektur in Osnabruck Das NOZ 26 Marz 2014 abgerufen am 19 Januar 2024 Pressemitteilung des Presse und Informationsamtes des Bundesregierung vom 21 Dezember 2015 Theaterpreis Kulturstaatsministerin Monika Grutters gibt Gewinner bekannt Archivierte Kopie Memento vom 15 Januar 2016 im Internet Archive Archivierte Kopie Memento vom 25 Dezember 2015 im Internet Archive Erdmut Christian August Thomas Schneider Ingrid Gartmann Ellen Goldigga Stadtische Buhnen Osnabruck G m b H Hrsg Weiterspielen Osnabrucker Theaterarbeit von 1945 1984 Eigenverlag der Stadtischen Buhnen Osnabruck G m b H Osnabruck 1984 S 233 263 Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 31 Video Analyse Das sind die ersten Vorhaben der Ampel Koalition In ruhrnachrichten de 7 Dezember 2021 abgerufen am 5 Marz 2024 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2024 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und 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