Thomas Großbölting 30 März 1969 in Dingden 11 Februar 2025 in Hamburg war ein deutscher Historiker und Theologe Von 2009
Thomas Großbölting

Thomas Großbölting (* 30. März 1969 in Dingden; † 11. Februar 2025 in Hamburg) war ein deutscher Historiker und Theologe. Von 2009 bis 2020 war er Professor für Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Universität Münster und von 2020 bis zu seinem Tod Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) und Professor für Neuere Geschichte/Zeitgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universität Hamburg. Großbölting erforschte schwerpunktmäßig die deutsche und europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
Leben
Großbölting legte am St.-Josef-Gymnasium Bocholt 1988 das Abitur ab. Das Studium der Fächer Geschichte, Katholische Theologie und Germanistik schloss er nach Aufenthalten an den Universitäten Köln und Bonn, der Päpstlichen Hochschule Gregoriana in Rom sowie der dortigen staatlichen Universität La Sapienza 1994/1995 mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Münster ab. Während seines Studiums wurde er von der Friedrich-Ebert-Stiftung gefördert. Zu seinen wichtigsten Lehrern zählte er den Münsteraner Historiker Hans-Ulrich Thamer sowie den Theologen und Kirchenhistoriker Arnold Angenendt.
Im Februar 1998 wurde er mit einer Studie zu Bürgertum, Bürgerlichkeit und Entbürgerlichung in Magdeburg und Halle bei Hans-Ulrich Thamer zum Dr. phil. promoviert. Nach seiner Habilitation erhielt er die Venia legendi für Neuere und Neueste Geschichte im Februar 2004. In seiner Habilitationsschrift „analysierte er die Industrie- und Gewerbeausstellungen des langen 19. Jahrhunderts als Medien der Diskussion und Popularisierung von Konsummöglichkeiten in der sich industrialisierenden deutschen Gesellschaft“. Die Antrittsvorlesung im Juli 2004 trug den Titel: „Le memorie della Repubblica. Erinnerungspolitik in Italien nach dem Zweiten Weltkrieg“. Nach einer Vertretungsprofessur am Institut für Geschichte der Universität Magdeburg im Sommersemester 2005 folgte von 2005 bis 2007 eine Anstellung als Leiter der Abteilung für Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) in Berlin. 2007 wechselte er als Professor für Geschichte der Neuzeit an die Universität Magdeburg. Das akademische Jahr 2008/2009 verbrachte er als ‘Distinguished Visiting Professor’ am ‚Munk Centre for International Studies‘ der University of Toronto.
Von 2009 bis 2020 war Großbölting Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Münster. Im Jahr 2013 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen gewählt. Im akademischen Jahr 2015/16 war er Fellow am Käte Hamburger Kolleg der Ruhr-Universität Bochum, das unter dem Leitthema „Religion und die Sinne im intra- und interreligiösen Kontakt“ stand. Von 2017 bis 2020 war er Dekan des Fachbereichs Geschichte und Philosophie.
Im Jahr 2019 nahm er einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine W3-Professur für Neuere Geschichte/Zeitgeschichte, verbunden mit der Position des wissenschaftlichen Direktors der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH), zum 1. August 2020 an. Im Dezember 2022 wurde er zusätzlich zum Direktor der in Hamburg gewählt.
Im Februar 2025 starb Großbölting im Alter von 55 Jahren beim Eisenbahnunfall von Hamburg-Rönneburg.
Thomas Großbölting war verheiratet und Vater von vier Kindern.
Forschungsschwerpunkte
Seine Forschungsschwerpunkte waren verschiedene Bereiche der deutschen und europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Zuletzt befasste Großbölting sich mit der Geschichte des religiösen Wandels im Nachkriegsdeutschland, mit den Verflechtungen von sozialen und religiösen Bewegungen im deutsch-amerikanischen Vergleich und mit den Ausprägungen der DDR-Erinnerung im wiedervereinigten Deutschland.
Großbölting leitete im Auftrag des Bistums Münster ab Oktober 2019 ein Team von Geschichtswissenschaftlern, um in einer zweieinhalbjährigen Studie Fälle sexuellen Missbrauchs aufzuarbeiten, die in den Jahren 1945 bis 2018 von katholischen Priestern und anderen Amtsträgern im Bistum Münster begangen wurden. Im Anschluss war er als Forscher an der Studie ForuM zur Aufarbeitung des Missbrauchs in der EKD beteiligt, die im Januar 2024 präsentiert wurde.
Schriften (Auswahl)
Monographien
- „Wie ist Christsein heute möglich?“ Suchbewegungen des nachkonziliaren Katholizismus im Spiegel des Freckenhorster Kreises (= Münsteraner Theologische Abhandlungen, 47), Oros, Altenberge 1997, ISBN 978-3-89375-146-4.
- SED-Diktatur und Gesellschaft. Bürgertum, Bürgerlichkeit und Entbürgerlichung in Magdeburg und Halle (= Studien zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts, 7), Mitteldeutscher Verlag, Halle 2001, ISBN 3-89812-121-6 (Dissertation).
- Im Reich der Arbeit. Die Repräsentation gesellschaftlicher Ordnung in Industrie- und Gewerbeausstellungen 1790–1913 (= Ordnungssysteme, 21), Oldenbourg, München 2008, ISBN 978-3-486-58128-7 (Habilitationsschrift).
- Der verlorene Himmel. Glaube in Deutschland seit 1945. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-525-30040-4; wieder: Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung.
- englische Ausgabe: Losing Heaven. Faith in Germany since 1945. Berghahn, Oxford 2016, ISBN 978-1-78533-278-4.
- Volksgemeinschaft in der Kleinstadt. Kornwestheim und der Nationalsozialismus, Kohlhammer, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-17-031964-6.
- 1968 in Westfalen. Akteure, Formen und Nachwirkungen einer Protestbewegung. Ardey, Münster 2018, ISBN 978-3-87023-404-1.
- Wiedervereinigungsgesellschaft. Aufbruch und Entgrenzung in Deutschland seit 1990 (= Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung), Bonn 2020, ISBN 978-3-7425-0610-8.
- mit Bernhard Frings, Klaus Große Kracht, Natalie Powroznik und David Rüschenschmidt: Macht und sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche. Betroffene, Beschuldigte und Vertuscher im Bistum Münster seit 1945, Herder, Freiburg 2022, ISBN 978-3-451-38995-5.
- Die schuldigen Hirten. Geschichte des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Herder, Freiburg 2022, ISBN 978-3-451-38998-6.
- Alfred Müller-Armack – die politische Biografie eines Ökonomen (= Veröffentlichungen des Universitätsarchivs Münster, 17), Münster 2023, ISBN 978-3-402-15903-3.
- mit Hermann Pünder: Papisten, Patrioten und Stützen der Republik. Politischer Katholizismus in Deutschland - gespiegelt in der Familie des früheren Oberstadtdirektors Tilman Pünder, Münster 2025, ISBN 978-3-00-082057-1.
Herausgeberschaften
- Frank Becker, Armin Owzar, Rudolf Schlögl: Politische Gewalt in der Moderne. Festschrift für Hans-Ulrich Thamer. Aschendorff, Münster 2003, ISBN 3-402-06612-2.
- Friedensstaat, Leseland, Sportnation? DDR-Legenden auf dem Prüfstand. Ch. Links Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-543-0.
- mit Klaus Große Kracht und Jan-Holger Kirsch: Zeithistorische Forschungen 7 (2010), Heft 3: Religion in der Bundesrepublik Deutschland.
- mit Rüdiger Schmidt: Der Tod des Diktators. Ereignis und Erinnerung im 20. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-30009-1.
- mit : Welche „Wirklichkeit“ und wessen „Wahrheit“? Das Geheimdienstarchiv als Quelle und Medium der Wissensproduktion. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2018, ISBN 978-3-525-35589-3.
- mit Mark Ruff: Germany and the Confessional Divide. Religious Tensions and Political Culture, 1871–1989. Berghahn, New York 2021, ISBN 978-1-80073-087-8.
- mit Klaus Große Kracht: Verwaltungslogik und kommunikative Praxis. Wirtschaft, Religion und Gesundheit als Gegenstand von Bürokratie in Deutschland 1930–1960. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-515-13127-8.
Audios
- L.I.S.A. Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung Vorträge im Sommersemester 2021 | Die Zeitgeschichte nach 1989 als Geschichte der Gegenwart: Thomas Großbölting | Die Geschichte der Wiedervereinigungsgesellschaft als Kommunikationsgeschichte, 37'09
- L.I.S.A. Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung Audio vom 20. Oktober 2016: Staat-Kirchen-Verhältnis entstand als Kompromiss, 41'03″
- L.I.S.A. Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung vom 7. April 2013: Vortrag am Exzellenzcluster „Religion und Politik“: Religionspolitischer Handlungsbedarf, 57'31″
- L.I.S.A. Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung vom 20. Oktober 2016: Vortrag Staat-Kirchen-Verhältnis entstand als Kompromiss, 41'03″
- Domradio.de vom 4. August 2024: Der verlorene Himmel (Erstsendung: 24.07.2022)
- Universität Münster (undatiert): Thomas Großbölting zu seinem Forschungsprojekt „Zeitgeschichte der Religionen“
Weblinks
- Literatur von und über Thomas Großbölting im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Thomas Großbölting auf Academia.edu
- Thomas Großbölting bei der Universität Hamburg
- Thomas Großbölting: Zeitgeschichte der Religionen
- Thomas Großbölting bei der Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg
- Lebenslauf bei der Universität Münster
- Domradio.de vom 15. Juni 2022: Historiker Großbölting bezieht Stellung zu Missbrauchsstudie. Noch weiter in der Geschichte zurückblicken? Das Interview führte Renardo Schlegelmilch
- Nachrufe
- Nachruf. Die Universität Hamburg trauert um Prof. Dr. Thomas Großbölting, Universität Hamburg Newsroom vom 12. Februar 2025
- Schreckliche Gewissheit. Historiker Großbölting tödlich verunglückt von Joachim Frank, Kölner Stadt-Anzeiger vom 13. Februar 2025
- Die Akademie der Weltreligionen trauert um Prof. Dr. Thomas Großbölting, Akademie der Weltreligionen vom 13. Februar 2025:
- Kölner Stadt-Anzeiger Kultur & Medien vom 21. Februar 2025: Nachruf auf Historiker Großbölting. „Er schrieb Geschichte für die Mitlebenden“, von Klaus Große Kracht
- Strukturhistoriker kirchlicher Schuld, von Johann Hinrich Claussen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. Februar, Seite 14.
Anmerkungen
- Tabellarischer Lebenslauf Thomas Großbölting Website der Universität Münster; abgerufen am 25. März 2011 (PDF; 37 kB).
- Thomas Großbölting: Der verlorene Himmel. Glaube in Deutschland seit 1945. Göttingen 2013, S. 315–316.
- Vgl. dazu die Besprechung von Bernd Stöver in: Historische Zeitschrift 277, 2003, S. 812–814.
- Prof. Dr. Thomas Großbölting. In: Historisches Seminar. Universität Münster, 2023, archiviert vom ; abgerufen am 12. Februar 2025. (nicht mehr online verfügbar)
- Thomas Großbölting: Le memorie della Repubblica – Erinnerungspolitik in Italien nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Barbara Stollberg-Rilinger (Hrsg.): Kulturgeschichte des Politischen. Berlin 2005, S. 241–272.
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Religion and Politics – Cluster of Excellence: WWU Münster > Religion & Politik > Aktuelles > News Fellowship Thomas Großbölting. Mai 2015, abgerufen am 18. Juli 2017.
- Zsuzsa Becker: Neuer geschäftsführender Direktor der Akademie der Weltreligionen gewählt. In: Fakultät für Geisteswissenschaften. Universität Hamburg, 3. Januar 2023, abgerufen am 12. Februar 2025.
- Nach ICE-Unfall in Hamburg: Lkw-Fahrer wieder frei. NDR, 12. Februar 2025, abgerufen am 12. Februar 2025.
- Hamburger Historiker starb bei ICE-Unglück. In: Spiegel Online. 13. Februar 2025, abgerufen am 13. Februar 2025.
- Transzendente Sinnstiftung und religiöse Vergemeinschaftung im nachmodernen Europa Exzellenzclusterprojekt C22 auf den Seiten der Universität Münster, Exzellenzcluster Religion & Politik.
- Andreas Fasel: „Religion kann anstößig sein“ - WELT. Abgerufen am 17. Februar 2025.
- WWU Münster Exzellenzcluster „Religion und Politik“, Pressemitteilung vom 15. September 2019: Missbrauchsstudie: Historiker wollen „Ross und Reiter“ nennen, abgerufen am 3. November 2019.
Personendaten | |
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NAME | Großbölting, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 30. März 1969 |
GEBURTSORT | Dingden |
STERBEDATUM | 11. Februar 2025 |
STERBEORT | Hamburg |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Thomas Grossbolting 30 Marz 1969 in Dingden 11 Februar 2025 in Hamburg war ein deutscher Historiker und Theologe Von 2009 bis 2020 war er Professor fur Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Universitat Munster und von 2020 bis zu seinem Tod Direktor der Forschungsstelle fur Zeitgeschichte in Hamburg FZH und Professor fur Neuere Geschichte Zeitgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universitat Hamburg Grossbolting erforschte schwerpunktmassig die deutsche und europaische Geschichte des 19 und 20 Jahrhunderts Thomas Grossbolting 2015LebenGrossbolting legte am St Josef Gymnasium Bocholt 1988 das Abitur ab Das Studium der Facher Geschichte Katholische Theologie und Germanistik schloss er nach Aufenthalten an den Universitaten Koln und Bonn der Papstlichen Hochschule Gregoriana in Rom sowie der dortigen staatlichen Universitat La Sapienza 1994 1995 mit dem Ersten Staatsexamen fur das Lehramt an Gymnasien an der Universitat Munster ab Wahrend seines Studiums wurde er von der Friedrich Ebert Stiftung gefordert Zu seinen wichtigsten Lehrern zahlte er den Munsteraner Historiker Hans Ulrich Thamer sowie den Theologen und Kirchenhistoriker Arnold Angenendt Im Februar 1998 wurde er mit einer Studie zu Burgertum Burgerlichkeit und Entburgerlichung in Magdeburg und Halle bei Hans Ulrich Thamer zum Dr phil promoviert Nach seiner Habilitation erhielt er die Venia legendi fur Neuere und Neueste Geschichte im Februar 2004 In seiner Habilitationsschrift analysierte er die Industrie und Gewerbeausstellungen des langen 19 Jahrhunderts als Medien der Diskussion und Popularisierung von Konsummoglichkeiten in der sich industrialisierenden deutschen Gesellschaft Die Antrittsvorlesung im Juli 2004 trug den Titel Le memorie della Repubblica Erinnerungspolitik in Italien nach dem Zweiten Weltkrieg Nach einer Vertretungsprofessur am Institut fur Geschichte der Universitat Magdeburg im Sommersemester 2005 folgte von 2005 bis 2007 eine Anstellung als Leiter der Abteilung fur Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten fur die Stasi Unterlagen BStU in Berlin 2007 wechselte er als Professor fur Geschichte der Neuzeit an die Universitat Magdeburg Das akademische Jahr 2008 2009 verbrachte er als Distinguished Visiting Professor am Munk Centre for International Studies der University of Toronto Von 2009 bis 2020 war Grossbolting Professor fur Neuere und Neueste Geschichte an der Universitat Munster Im Jahr 2013 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Historischen Kommission fur Westfalen gewahlt Im akademischen Jahr 2015 16 war er Fellow am Kate Hamburger Kolleg der Ruhr Universitat Bochum das unter dem Leitthema Religion und die Sinne im intra und interreligiosen Kontakt stand Von 2017 bis 2020 war er Dekan des Fachbereichs Geschichte und Philosophie Im Jahr 2019 nahm er einen Ruf an die Universitat Hamburg auf eine W3 Professur fur Neuere Geschichte Zeitgeschichte verbunden mit der Position des wissenschaftlichen Direktors der Forschungsstelle fur Zeitgeschichte in Hamburg FZH zum 1 August 2020 an Im Dezember 2022 wurde er zusatzlich zum Direktor der in Hamburg gewahlt Im Februar 2025 starb Grossbolting im Alter von 55 Jahren beim Eisenbahnunfall von Hamburg Ronneburg Thomas Grossbolting war verheiratet und Vater von vier Kindern ForschungsschwerpunkteSeine Forschungsschwerpunkte waren verschiedene Bereiche der deutschen und europaischen Geschichte des 19 und 20 Jahrhunderts Zuletzt befasste Grossbolting sich mit der Geschichte des religiosen Wandels im Nachkriegsdeutschland mit den Verflechtungen von sozialen und religiosen Bewegungen im deutsch amerikanischen Vergleich und mit den Auspragungen der DDR Erinnerung im wiedervereinigten Deutschland Grossbolting leitete im Auftrag des Bistums Munster ab Oktober 2019 ein Team von Geschichtswissenschaftlern um in einer zweieinhalbjahrigen Studie Falle sexuellen Missbrauchs aufzuarbeiten die in den Jahren 1945 bis 2018 von katholischen Priestern und anderen Amtstragern im Bistum Munster begangen wurden Im Anschluss war er als Forscher an der Studie ForuM zur Aufarbeitung des Missbrauchs in der EKD beteiligt die im Januar 2024 prasentiert wurde Schriften Auswahl Monographien Wie ist Christsein heute moglich Suchbewegungen des nachkonziliaren Katholizismus im Spiegel des Freckenhorster Kreises Munsteraner Theologische Abhandlungen 47 Oros Altenberge 1997 ISBN 978 3 89375 146 4 SED Diktatur und Gesellschaft Burgertum Burgerlichkeit und Entburgerlichung in Magdeburg und Halle Studien zur Landesgeschichte Sachsen Anhalts 7 Mitteldeutscher Verlag Halle 2001 ISBN 3 89812 121 6 Dissertation Im Reich der Arbeit Die Reprasentation gesellschaftlicher Ordnung in Industrie und Gewerbeausstellungen 1790 1913 Ordnungssysteme 21 Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58128 7 Habilitationsschrift Der verlorene Himmel Glaube in Deutschland seit 1945 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2013 ISBN 978 3 525 30040 4 wieder Schriftenreihe der Bundeszentrale fur politische Bildung englische Ausgabe Losing Heaven Faith in Germany since 1945 Berghahn Oxford 2016 ISBN 978 1 78533 278 4 Volksgemeinschaft in der Kleinstadt Kornwestheim und der Nationalsozialismus Kohlhammer Stuttgart 2017 ISBN 978 3 17 031964 6 1968 in Westfalen Akteure Formen und Nachwirkungen einer Protestbewegung Ardey Munster 2018 ISBN 978 3 87023 404 1 Wiedervereinigungsgesellschaft Aufbruch und Entgrenzung in Deutschland seit 1990 Schriftenreihe der Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2020 ISBN 978 3 7425 0610 8 mit Bernhard Frings Klaus Grosse Kracht Natalie Powroznik und David Ruschenschmidt Macht und sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche Betroffene Beschuldigte und Vertuscher im Bistum Munster seit 1945 Herder Freiburg 2022 ISBN 978 3 451 38995 5 Die schuldigen Hirten Geschichte des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche Herder Freiburg 2022 ISBN 978 3 451 38998 6 Alfred Muller Armack die politische Biografie eines Okonomen Veroffentlichungen des 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ISBN 978 3 525 35589 3 mit Mark Ruff Germany and the Confessional Divide Religious Tensions and Political Culture 1871 1989 Berghahn New York 2021 ISBN 978 1 80073 087 8 mit Klaus Grosse Kracht Verwaltungslogik und kommunikative Praxis Wirtschaft Religion und Gesundheit als Gegenstand von Burokratie in Deutschland 1930 1960 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2021 ISBN 978 3 515 13127 8 AudiosL I S A Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung Vortrage im Sommersemester 2021 Die Zeitgeschichte nach 1989 als Geschichte der Gegenwart Thomas Grossbolting Die Geschichte der Wiedervereinigungsgesellschaft als Kommunikationsgeschichte 37 09 L I S A Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung Audio vom 20 Oktober 2016 Staat Kirchen Verhaltnis entstand als Kompromiss 41 03 L I S A Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung vom 7 April 2013 Vortrag am Exzellenzcluster Religion und Politik Religionspolitischer Handlungsbedarf 57 31 L I S A Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung vom 20 Oktober 2016 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Repubblica Erinnerungspolitik in Italien nach dem Zweiten Weltkrieg In Barbara Stollberg Rilinger Hrsg Kulturgeschichte des Politischen Berlin 2005 S 241 272 Westfalische Wilhelms Universitat Munster Religion and Politics Cluster of Excellence WWU Munster gt Religion amp Politik gt Aktuelles gt News Fellowship Thomas Grossbolting Mai 2015 abgerufen am 18 Juli 2017 Zsuzsa Becker Neuer geschaftsfuhrender Direktor der Akademie der Weltreligionen gewahlt In Fakultat fur Geisteswissenschaften Universitat Hamburg 3 Januar 2023 abgerufen am 12 Februar 2025 Nach ICE Unfall in Hamburg Lkw Fahrer wieder frei NDR 12 Februar 2025 abgerufen am 12 Februar 2025 Hamburger Historiker starb bei ICE Ungluck In Spiegel Online 13 Februar 2025 abgerufen am 13 Februar 2025 Transzendente Sinnstiftung und religiose Vergemeinschaftung im nachmodernen Europa Exzellenzclusterprojekt C22 auf den Seiten der Universitat Munster Exzellenzcluster Religion amp Politik Andreas Fasel Religion kann anstossig sein WELT Abgerufen am 17 Februar 2025 WWU Munster Exzellenzcluster Religion und Politik Pressemitteilung vom 15 September 2019 Missbrauchsstudie Historiker wollen Ross und Reiter nennen abgerufen am 3 November 2019 Normdaten Person GND 115379428 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n97109510 VIAF 74111890 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grossbolting ThomasKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 30 Marz 1969GEBURTSORT DingdenSTERBEDATUM 11 Februar 2025STERBEORT Hamburg