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Zwölf Artikel

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Die Zwölf Artikel (auch: Zwölf Artikel der Bauernschaft, Zwölf Artikel der Bauernschaft in Schwaben oder 12 Artikel der Bauernschaft) gehören zu den Forderungen, welche die Bauern im Deutschen Bauernkrieg 1525 in Memmingen gegenüber dem Schwäbischen Bund erhoben. Sie gelten nach der Magna Carta von 1215 als eine der ersten niedergeschriebenen Forderungen nach Menschen- und Freiheitsrechten in Europa. Die zu den Zwölf Artikeln führenden Versammlungen werden als „eine Art verfassunggebende Versammlung“ bezeichnet, „die, wenn auch nur in Grundzügen, die politische Macht bestimmten Institutionen zuschrieb“.

Die Zwölf Artikel waren zudem ein mediengeschichtliches Ereignis, weil sie dank des Buchdrucks rasch und preisgünstig vervielfältigt werden konnten und sich weit verbreiteten. Fast alle Aufständischen bezogen sich auf diese Flugschrift.

Geschehnisse

Am 6. März 1525 trafen sich in Memmingen etwa 50 Vertreter der oberschwäbischen Bauerngruppen (des Baltringer Haufens, des Allgäuer Haufens und des Seehaufens), um sich über das gemeinsame Auftreten gegenüber dem Schwäbischen Bund zu beraten. Nach schwierigen Verhandlungen verkündeten sie einen Tag später die Christliche Vereinigung der Bauern, auch als oberschwäbische Eidgenossenschaft bezeichnet, deren Bundesordnung am 7. März verabschiedet wurde. Am 15. und am 20. März 1525 trafen sich die Bauern wieder in Memmingen und verabschiedeten nach weiteren Beratungen die Zwölf Artikel.

Diese beiden sind die einzigen der vielen Programme des Bauernkrieges, die gedruckt wurden. Besonders die Zwölf Artikel wurden innerhalb der nächsten zwei Monate mit einer für die damalige Zeit ungeheuren Auflage von insgesamt 25.000 Exemplaren gedruckt und verbreiteten sich im Gebiet des Heiligen Römischen Reiches. Da die beiden Texte im Laufe des Bauernkrieges nicht weiter entwickelt wurden, spricht der Historiker Peter Blickle von einer „verfassunggebenden Bauernversammlung“ in Memmingen.

Die Zwölf Artikel

Eine der Originalurkunden der Zwölf Artikel wird im Stadtarchiv Memmingen verwahrt. Nachfolgend eine grobe Übertragung des Texts der Zwölf Artikel in heutiges Deutsch:

  1. Jede Gemeinde soll das Recht haben, ihren Pfarrer zu wählen und ihn zu entsetzen (abzusetzen), wenn er sich ungebührlich verhält. Der Pfarrer soll das Evangelium lauter und klar ohne allen menschlichen Zusatz predigen, da in der Schrift steht, dass wir allein durch den wahren Glauben zu Gott kommen können.
  2. Von dem großen Zehnten sollen die Pfarrer besoldet werden. Ein etwaiger Überschuss soll für die Dorfarmut und die Entrichtung der Kriegssteuer verwandt werden. Der kleine Zehnt soll abgetan (aufgegeben) werden, da er von Menschen erdacht (und nicht biblisch begründet) ist, denn Gott der Herr hat das Vieh dem Menschen frei erschaffen.
  3. Ist der Brauch bisher gewesen, dass man uns für Eigenleute (Leibeigene) gehalten hat, welches zu erbarmen ist, angesehen, dass uns Christus alle mit seinen kostbarlichen Blutvergießen erlöst und erkauft hat, den Hirten gleich wie den Höchsten, keinen ausgenommen. Darum ergibt sich aus der Schrift, dass wir frei sind und sein wollen.
  4. Ist es unbrüderlich und dem Wort Gottes nicht gemäß, dass der arme Mann nicht Gewalt hat, Wildbret, Geflügel und Fische zu fangen. Denn als Gott der Herr den Menschen erschuf, hat er ihm Gewalt über alle Tiere, den Vogel in der Luft und den Fisch im Wasser gegeben.
  5. Haben sich die Herrschaften die Hölzer (Wälder) alleine angeeignet. Wenn der arme Mann etwas bedarf, muss er es für das doppelte Geld kaufen. Es sollen daher alle Hölzer, die nicht erkauft sind (gemeint sind ehemalige Gemeindewälder, die sich viele Herrscher angeeignet hatten), der Gemeinde wieder heimfallen (zurückgegeben werden), damit jeder seinen Bedarf an Bau- und Brennholz daraus decken kann.
  6. Soll man der Dienste (Frondienste) wegen, welche von Tag zu Tag vermehrt werden und täglich zunehmen, ein Einsehen haben und uns nicht so sehr belasten, so, wie unsere Eltern gedient haben, allein nach Laut des Wortes Gottes.
  7. Soll die Herrschaft den Bauern die Dienste nicht über das bei der Verleihung festgesetzte Maß hinaus erhöhen. (Eine Anhebung der Fron ohne Vereinbarung war durchaus üblich.)
  8. Können viele Güter die Pachtabgabe nicht ertragen. Ehrbare Leute sollen diese Güter besichtigen und die Gült nach Billigkeit neu festsetzen, damit der Bauer seine Arbeit nicht umsonst tue, denn ein jeglicher Tagwerker ist seines Lohnes würdig.
  9. Werden der großen Frevel (Gerichtsbußen) wegen stets neue Satzungen gemacht. Man straft nicht nach Gestalt der Sache, sondern nach Belieben (Erhöhungen von Strafen und Willkür bei der Verurteilung waren üblich). Ist unsere Meinung, uns bei alter geschriebener Strafe zu strafen, wonach die Sache gehandelt ist, und nicht nach Gunst.
  10. Haben etliche sich Wiesen und Äcker, die einer Gemeinde zugehören (Gemeindeland, das ursprünglich allen Mitgliedern zur Verfügung stand), angeeignet. Die wollen wir wieder zu unseren gemeinen Händen nehmen.
  11. Soll der Todfall (eine Art Erbschaftssteuer) ganz und gar abgeschafft werden, und nimmermehr sollen Witwen und Waisen so schändlich wider Gott und Ehre beraubt werden.
  12. Ist unser Beschluss und endliche Meinung, wenn einer oder mehr der hier gestellten Artikel dem Worte Gottes nicht gemäß wären …, von denen wollen wir abstehen, wenn man es uns auf Grund der Schrift erklärt. Wenn man uns schon etliche Artikel jetzt zuließe und es befände sich hernach, dass sie Unrecht wären, so sollen sie von Stund an tot und ab sein. Desgleichen wollen wir uns aber auch vorbehalten haben, wenn man in der Schrift noch mehr Artikel fände, die wider Gott und eine Beschwernis des Nächsten wären.

Die Bundesordnung

Auch die Bundesordnung erreichte hohe Auflagen und war wohl vor allem deshalb bei den Bauern populär, weil sie ein Modell für eine kommunale, föderative Gesellschaftsordnung bot. Im Schwarzwald, im Elsass und in Franken lassen sich Bauernschaften nachweisen, die danach organisiert waren.

Die Bundesordnung enthielt sowohl ein rudimentäres politisches Ordnungsmodell (Regelung von Schulden, dörfliche Selbstverwaltung, Landfrieden, Stellung zu Burgen, Klöstern und Obrigkeiten) als auch Regelungen für die Beziehungen zwischen den Haufen. Sie nimmt Bezug auf das Konzept des göttlichen Rechts und gibt eine Liste von Theologen, die aus Sicht der Vereinigung zu dessen Auslegung berechtigt sind (unter anderem Luther und Zwingli). Der Bauernkriegs-Historiker Peter Blickle bezeichnet sie als „vagen Versuch eines Verfassungsentwurfs“.

Ursprung der Zwölf Artikel

Auf welche Person die Zwölf Artikel zurückgehen, ist umstritten. Manche Quellen weisen sie dem Bauernkanzler Wendel Hipler zu. In der Regel rechnet man sie aber dem Memminger Sebastian Lotzer zu, der möglicherweise zusammen mit dem Reformator Christoph Schappeler schon bestehende Texte erweitert hat. Auch Johann Hüglin wurde als Helfer beim Verfassen der Artikel in Betracht gezogen. Zumindest gehörte seine angebliche Mithilfe zu den Anklagepunkten bei seinem Inquisitionsprozess, in dessen Folge er verbrannt wurde.

Am 16. Februar 1525 begehrten etwa 25 zu Memmingen gehörige Dörfer auf und forderten angesichts ihrer wirtschaftlichen Lage und der allgemeinen politischen Situation beim Rat der Stadt deutliche Verbesserungen. Die Beschwerden wurden in den Memminger Artikeln zusammengefasst. Sie berührten die Leibherrschaft, die Grundherrschaft, Nutzungsrechte am Wald und der Allmende sowie kirchliche Forderungen. Die Bauern wollten Reformen auf breiter Front. Die Stadt ließ einen Ausschuss der Dörfler bilden und rechnete mit einem langen Katalog an spezifischen Forderungen. Sehr unerwartet gaben die Bauern aber eine einheitliche grundsätzliche Erklärung ab, die aus zwölf Artikeln bestand. Viele dieser Forderungen konnten im Rat in der Folge nicht durchgesetzt werden, aber es kann davon ausgegangen werden, dass die Artikel der Memminger Landschaft die Diskussionsgrundlage für die Zwölf Artikel der Oberschwäbischen Eidgenossenschaft vom 20. März 1525 waren. Der Seehaufen formulierte am 11. März mit den Rappertsweiler Artikeln im Vorfeld ebenfalls eigene Forderungen, die sich teilweise von den späteren Zwölf Artikeln unterschieden.

Es ist gut möglich, dass auch die Forderungen von Joß Fritz, die dieser bei der Bundschuh-Verschwörung 1513 erhoben hatte, die Artikel der Memminger Landschaft und dadurch wiederum die Zwölf Artikel selbst beeinflusst haben.

Luther und die Zwölf Artikel

Die Bauern trugen schwer unter den vielen ihnen auferlegten Lasten und sahen in den Standpunkten Luthers und der Reformation die Bestätigung, dass die meisten davon nach Gottes Willen nicht vorgesehen waren.

Luther aber war nicht erbaut über die Aufstände der Bauern und deren Berufung auf ihn. Möglicherweise sah er darin schädliche Folgen für die Sache der Reformation. Er wandte sich an die Bauernschaft und ermahnte sie zum Frieden. Auch an die Herren schrieb er:

„Sie haben zwölf Artikel aufgestellt, unter denen einige so gerecht sind, daß sie euch vor Gott und der Welt zur Schande gereichen. Doch sie sind fast alle auf ihren Nutzen und ihnen zugut abgestellt und nicht aufs beste ausgearbeitet. […] Nun ist’s ja auf die Dauer unerträglich, die Leute so zu besteuern und zu schinden.“

Im Mai 1525 erschien Luthers Schrift Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern, in der er sich auf die Seite der Obrigkeit schlug und diese zur Vernichtung der Bauern aus Sorge um die gottgefügte Ordnung aufrief. Konkreter Anlass hierfür war die Weinsberger Bluttat, bei der die Bauern unter Jäcklein Rohrbach nach der Erstürmung von Stadt und Burg Weinsberg den Obervogt Graf Ludwig V. von Helfenstein-Wiesensteig mit seinen Gefolgsleuten getötet hatten.

Melanchthon und die Zwölf Artikel

Auf Bitten des Kurfürsten Ludwig V. von der Pfalz verfasste Philipp Melanchthon ein Gutachten, das Ende August/Anfang September 1525 unter dem Titel 'Eyn schrifft Philippi Melanchthon widder die artikel der Bawrschafft' erschien.

Weil sich die Bauern mit ihren Forderungen auf das Evangelium berufen, argumentiert Melanchthon in dieser Schrift ebenfalls mit dem Evangelium: Das Evangelium verlange Gehorsam gegenüber der Obrigkeit, verbiete Aufruhr und fordere auch, dass man Unrecht dulde; mit ihrem Aufruhr gegen die von Gott eingesetzte Obrigkeit handelten die Bauern gegen Gott und seine Gebote. Andererseits ruft er auch die Fürsten zu Verhandlungen und Zugeständnissen auf. Wenn dann einige die guten Absichten der Fürsten nicht annehmen, sondern mit ihren Ungerechtigkeiten fortfahren würden, sollten die Fürsten ihre Macht einsetzen und die Aufrührer bestrafen. In einem Anhang der Schrift, der erst nach der Niederschlagung des Aufstandes entstanden ist, appelliert Melanchthon nochmals eindringlich an die Fürsten, maßvoll und gnädig mit ihren Untertanen zu verfahren und sich für Frieden und Ruhe einzusetzen.

Fortwirkungen

Es sind etwa 25.000 gedruckte, zeitgenössische Exemplare der Zwölf Artikel bekannt. Im 16. Jahrhundert war dies eine enorm hohe Auflage, die dafür spricht, dass der Text und seine Ideen weit verbreitet waren. So gab es auch eine Übersetzung ins Englische, und die in den Forderungen niedergelegten Grundgedanken scheinen wesentlich länger überdauert zu haben als ihre führenden Vertreter und Kämpfer.

Ein Vergleich mit der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 liefert einige Entsprechungen in den Motiven und der Umsetzung im Text. Auch in den Ergebnissen der Französischen Revolution ab 1789 lassen sich Parallelen finden.

In den folgenden drei Jahrhunderten der Frühen Neuzeit begehrten die Bauern kaum noch gewaltsam auf. Das war auch darauf zurückzuführen, dass im Reich ein funktionierender, gerichtlicher Instanzenweg geschaffen wurde, der Untertanenprozesse vor dem Reichskammergericht oder dem Reichshofrat vorsah. Die Möglichkeit, Missstände auf dem Rechtsweg abzustellen, machte gewaltsame Lösungen unattraktiv. Einige der in den Zwölf Artikeln von 1525 genannten Ziele konnten allerdings erst mit in Revolution von 1848/49 durchgesetzt werden.

Trivia

Die Entstehung der zwölf Artikel wird im 592. Mosaik mit den Abrafaxen "Unruhige Zeiten" im April 2025 kindgerecht thematisiert und im Comic dargestellt.

Literatur

  • Peter Blickle: Nochmals zur Entstehung der Zwölf Artikel. In: Ders. (Hrsg.): Bauer, Reich, Reformation. (= Festschrift für Günther Franz zum 80. Geburtstag). Ulmer, Stuttgart 1982, ISBN 3-8001-3057-2, S. 286–308.
  • Peter Blickle: Die Revolution von 1525. 4., durchgesehene und bibliografisch erweiterte Auflage. Oldenbourg, München 2004, ISBN 978-3-486-44264-9.
  • Peter Blickle: Die Geschichte der Stadt Memmingen. Band 1: Von den Anfängen bis zum Ende der Reichsstadt. Theiss, Stuttgart 1997, ISBN 3-8062-1315-1.
  • Heinrich Böhmer: Die Entstehung der zwölf Artikel der Bauern von 1525. In: Blätter für württembergische Kirchengeschichte. Neue Folge, 14. Jahrgang. Stuttgart 1910, S. 1–14 (Digitalisat) und S. 97–118 (Digitalisat).
  • Martin Brecht: Der theologische Hintergrund der Zwölf Artikel der Bauernschaft in Schwaben von 1525. Christoph Schappelers und Sebastian Lotzers Beitrag zum Bauernkrieg. In: Heiko A. Obermann (Hrsg.): Deutscher Bauernkrieg 1525 (= Zeitschrift für Kirchengeschichte. Band 85, Heft 2). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1974, ISSN 0044-2925, S. 30–64 (178–208).
  • Günther Franz: Die Entstehung der „Zwölf Artikel“ der deutschen Bauernschaft. In: Archiv für Reformationsgeschichte. Band 36. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1939, ISSN 0003-9381, S. 195–213.
  • Görge K. Hasselhoff, David von Mayenburg (Hrsg.): Die Zwölf Artikel von 1525 und das „Göttliche Recht“ der Bauern – rechtshistorische und theologische Dimensionen. Ergon, Würzburg 2012, ISBN 978-3-89913-914-3.
  • David von Mayenburg: Gemeiner Mann und Gemeines Recht. Die zwölf Artikel und das Recht des ländlichen Raums im Zeitalter des Bauernkriegs. In: Studien zur europäischen Rechtsgeschichte. 1. Auflage. Band 311. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-465-04333-1 (zugl. Habilitationsschrift, Universität Bonn, 2012). 
  • Heide Ruszat-Ewig: Die 12 Bauernartikel. Flugschrift aus dem Jahr 1525. Historischer Verein Memmingen, Memmingen 2018, ISBN 978-3-946241-10-2.
  • Günter Vogler: Der revolutionäre Gehalt und die räumliche Verbreitung der oberschwäbischen Zwölf Artikel. In: Peter Blickle (Hrsg.): Revolte und Revolution in Europa. (= Historische Zeitschrift. Neue Folge, Beiheft 4). Oldenbourg, München 1975, DNB 760044139, S. 206–231.
  • Ernst Walder: Der politische Gehalt der Zwölf Artikel der deutschen Bauernschaft von 1525. In: Schweizer Beiträge zur Allgemeinen Geschichte. Band 12. Lang, Bern 1954, ISSN 0080-7222, S. 5–22.

Weblinks

Commons: 12 Artikel – Sammlung von Bildern
Wikisource: Zwölf Artikel – Quellen und Volltexte
  • Zwölf Artikel (Digitalisat). In: Bavarikon
  • Zwölf Artikel der Bauern und Bundesordnung der Christlichen Vereinigung. In: Stadtarchiv.Memmingen.de
  • Julia Huber: Im Allgäu liegt ein Ursprung der Menschenrechte. In: Sueddeutsche.de, 6. Januar 2018.

Einzelnachweise

  1. Die Zwölf Artikel und die Revolution des gemeinen Mannes. In: memmingen.de. Abgerufen am 6. Dezember 2022.  Die Darstellung auf der Website der Stadt Memmingen stützt sich auf die Festrede von Johannes Rau bei der Memminger Gedenkfeier zur 475. Wiederkehr des Abfassung der Zwölf Artikel. – Peter Blickle: Die Geschichte der Stadt Memmingen, von den Anfängen bis zum Ende der Reichsstadtzeit. S. 393 ff.; Zwölf Artikel und Bundesordnung der Bauern, Flugschrift „An die versamlung gemayner pawerschafft“, Stadtarchiv Memmingen, Materialien zur Memminger Stadtgeschichte, Reihe A, Heft 2, S. 1 und 3 ff.; Unterallgäu und Memmingen, Edition Bayern, Haus der Bayerischen Geschichte, 2010, S. 60; Memminger Stadtrecht, Satzung der Stadt Memmingen über den Memminger Freiheitspreis 1525, Präambel.
  2. Peter Rückert: Neue Medien für politische Propaganda. Flugblätter und Flugschriften im Bauernkrieg von 1525. In: Archivnachrichten 67, September 2023, Landesarchiv Baden-Württemberg (Digitalisat).
  3. Bundesordnung der oberschwäbischen Bauernhaufen 1525. Abgerufen am 16. Mai 2020. 
  4. Peter Blickle: Die Geschichte der Stadt Memmingen, von den Anfängen bis zum Ende der Reichsstadtzeit. Stuttgart 1997, S. 393.
  5. Julia Huber: Geschichte der Menschenrechte liegt auch im Allgäu. In: Süddeutsche Zeitung. 6. Januar 2018, abgerufen am 17. Juni 2020. 
  6. Den vollständigen Wortlaut nach dem Faksimile findet man in: David von Mayenburg: Gemeiner Mann und Gemeines Recht. Die zwölf Artikel und das Recht des ländlichen Raums im Zeitalter des Bauernkriegs. In: Studien zur europäischen Rechtsgeschichte. 1. Auflage. Band 311. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-465-04333-1, S. 365–372 (zugl. Habilitationsschrift, Universität Bonn, 2012). 
  7. Zum großen und kleinen Zehnt siehe Zehntherrschaft.
  8. Georg Ernst Waldau: Materialien zur Geschichte des Bauernkriegs. Karl Gottlieb Hoffmann, Chemnitz 1791, S. 16.
  9. Martin Luther: Ermahnung zum Frieden auf die zwölf Artikel der Bauernschaft in Schwaben, 1525
  10. Melanchthons Briefwechsel, im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hrsg. von Heinz Scheible, Band T 2: Texte 255–520 (1523–1526), bearbeitet von Richard Wetzel unter Mitwirkung von Helga Scheible. Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog 1995 ISBN 3-7782-0631-7, S. 312–315 Nr. 401 (Regest).
  11. VD 16 M 4205 (Digitalisat). Ausgaben: Corpus Reformatorum 20 (1854) (Digitalisat), Sp. 641–662; Melanchthons Werke in Auswahl. 1. Band: Reformatorische Schriften, hrsg. von Robert Stupperich. Gütersloh: Bertelsmann Verlag 1951 (2. Aufl. 1983), S. 190–214; neuhochdeutsch: Melanchthon deutsch, hrsg. von Michael Beyer, Stefan Rhein und Günther Wartenberg, Band 1: Schule und Universität, Philosophie, Geschichte und Politik. Leipzig: EVA 1997 (ISBN 3-374-01636-7), S. 261–287 (übersetzt von Helmar Junghans); 2., korrigierte Auflage 2011 (ISBN 978-3-374-02831-3), S. 264–290.
  12. Vgl. auch Isabelle Deflers, Lex und ordo. Eine rechtshistorische Untersuchung der Rechtsauffassung Melanchthons. Berlin: Duncker & Humblot 2005 (Schriften zur Rechtsgeschichte 121) (ISBN 3-428-11245-8), S. 103–108.
  13. Carter Lindberg: The European Reformations, 3. Aufl., John Wiley & Sons, Hoboken, New Jersey 2021, S. 156
  14. Heinz Schilling: Höfe und Allianzen. Deutsche Geschichte von 1648 bis 1763, Siedler Deutsche Geschichte, Bd. 5, Berlin 1989, S. 116 f.
  15. Mosaik Heft 592: "Unruhige Zeiten", abgerufen am 20. März 2025
Forderungen der Bauernschaft im 15./16. Jahrhundert im Deutschen Reich

1513: Artikel des Lehener Bundschuhs

1525: Memminger Artikel | Zwölf Rappertsweiler Artikel | Zwölf Artikel

Normdaten (Werk): GND: 4739053-0 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 202974629

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 17:00

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Die Zwolf Artikel auch Zwolf Artikel der Bauernschaft Zwolf Artikel der Bauernschaft in Schwaben oder 12 Artikel der Bauernschaft gehoren zu den Forderungen welche die Bauern im Deutschen Bauernkrieg 1525 in Memmingen gegenuber dem Schwabischen Bund erhoben Sie gelten nach der Magna Carta von 1215 als eine der ersten niedergeschriebenen Forderungen nach Menschen und Freiheitsrechten in Europa Die zu den Zwolf Artikeln fuhrenden Versammlungen werden als eine Art verfassunggebende Versammlung bezeichnet die wenn auch nur in Grundzugen die politische Macht bestimmten Institutionen zuschrieb Die zwolf Artikel Titelblatt Die Zwolf Artikel waren zudem ein mediengeschichtliches Ereignis weil sie dank des Buchdrucks rasch und preisgunstig vervielfaltigt werden konnten und sich weit verbreiteten Fast alle Aufstandischen bezogen sich auf diese Flugschrift GeschehnisseMemmingen Schild am Gebaude der Kramerzunft Am 6 Marz 1525 trafen sich in Memmingen etwa 50 Vertreter der oberschwabischen Bauerngruppen des Baltringer Haufens des Allgauer Haufens und des Seehaufens um sich uber das gemeinsame Auftreten gegenuber dem Schwabischen Bund zu beraten Nach schwierigen Verhandlungen verkundeten sie einen Tag spater die Christliche Vereinigung der Bauern auch als oberschwabische Eidgenossenschaft bezeichnet deren Bundesordnung am 7 Marz verabschiedet wurde Am 15 und am 20 Marz 1525 trafen sich die Bauern wieder in Memmingen und verabschiedeten nach weiteren Beratungen die Zwolf Artikel Diese beiden sind die einzigen der vielen Programme des Bauernkrieges die gedruckt wurden Besonders die Zwolf Artikel wurden innerhalb der nachsten zwei Monate mit einer fur die damalige Zeit ungeheuren Auflage von insgesamt 25 000 Exemplaren gedruckt und verbreiteten sich im Gebiet des Heiligen Romischen Reiches Da die beiden Texte im Laufe des Bauernkrieges nicht weiter entwickelt wurden spricht der Historiker Peter Blickle von einer verfassunggebenden Bauernversammlung in Memmingen Die Zwolf ArtikelFlugschrift der Zwolf Artikel von 1525 Eine der Originalurkunden der Zwolf Artikel wird im Stadtarchiv Memmingen verwahrt Nachfolgend eine grobe Ubertragung des Texts der Zwolf Artikel in heutiges Deutsch Jede Gemeinde soll das Recht haben ihren Pfarrer zu wahlen und ihn zu entsetzen abzusetzen wenn er sich ungebuhrlich verhalt Der Pfarrer soll das Evangelium lauter und klar ohne allen menschlichen Zusatz predigen da in der Schrift steht dass wir allein durch den wahren Glauben zu Gott kommen konnen Von dem grossen Zehnten sollen die Pfarrer besoldet werden Ein etwaiger Uberschuss soll fur die Dorfarmut und die Entrichtung der Kriegssteuer verwandt werden Der kleine Zehnt soll abgetan aufgegeben werden da er von Menschen erdacht und nicht biblisch begrundet ist denn Gott der Herr hat das Vieh dem Menschen frei erschaffen Ist der Brauch bisher gewesen dass man uns fur Eigenleute Leibeigene gehalten hat welches zu erbarmen ist angesehen dass uns Christus alle mit seinen kostbarlichen Blutvergiessen erlost und erkauft hat den Hirten gleich wie den Hochsten keinen ausgenommen Darum ergibt sich aus der Schrift dass wir frei sind und sein wollen Ist es unbruderlich und dem Wort Gottes nicht gemass dass der arme Mann nicht Gewalt hat Wildbret Geflugel und Fische zu fangen Denn als Gott der Herr den Menschen erschuf hat er ihm Gewalt uber alle Tiere den Vogel in der Luft und den Fisch im Wasser gegeben Haben sich die Herrschaften die Holzer Walder alleine angeeignet Wenn der arme Mann etwas bedarf muss er es fur das doppelte Geld kaufen Es sollen daher alle Holzer die nicht erkauft sind gemeint sind ehemalige Gemeindewalder die sich viele Herrscher angeeignet hatten der Gemeinde wieder heimfallen zuruckgegeben werden damit jeder seinen Bedarf an Bau und Brennholz daraus decken kann Soll man der Dienste Frondienste wegen welche von Tag zu Tag vermehrt werden und taglich zunehmen ein Einsehen haben und uns nicht so sehr belasten so wie unsere Eltern gedient haben allein nach Laut des Wortes Gottes Soll die Herrschaft den Bauern die Dienste nicht uber das bei der Verleihung festgesetzte Mass hinaus erhohen Eine Anhebung der Fron ohne Vereinbarung war durchaus ublich Konnen viele Guter die Pachtabgabe nicht ertragen Ehrbare Leute sollen diese Guter besichtigen und die Gult nach Billigkeit neu festsetzen damit der Bauer seine Arbeit nicht umsonst tue denn ein jeglicher Tagwerker ist seines Lohnes wurdig Werden der grossen Frevel Gerichtsbussen wegen stets neue Satzungen gemacht Man straft nicht nach Gestalt der Sache sondern nach Belieben Erhohungen von Strafen und Willkur bei der Verurteilung waren ublich Ist unsere Meinung uns bei alter geschriebener Strafe zu strafen wonach die Sache gehandelt ist und nicht nach Gunst Haben etliche sich Wiesen und Acker die einer Gemeinde zugehoren Gemeindeland das ursprunglich allen Mitgliedern zur Verfugung stand angeeignet Die wollen wir wieder zu unseren gemeinen Handen nehmen Soll der Todfall eine Art Erbschaftssteuer ganz und gar abgeschafft werden und nimmermehr sollen Witwen und Waisen so schandlich wider Gott und Ehre beraubt werden Ist unser Beschluss und endliche Meinung wenn einer oder mehr der hier gestellten Artikel dem Worte Gottes nicht gemass waren von denen wollen wir abstehen wenn man es uns auf Grund der Schrift erklart Wenn man uns schon etliche Artikel jetzt zuliesse und es befande sich hernach dass sie Unrecht waren so sollen sie von Stund an tot und ab sein Desgleichen wollen wir uns aber auch vorbehalten haben wenn man in der Schrift noch mehr Artikel fande die wider Gott und eine Beschwernis des Nachsten waren Die BundesordnungAuch die Bundesordnung erreichte hohe Auflagen und war wohl vor allem deshalb bei den Bauern popular weil sie ein Modell fur eine kommunale foderative Gesellschaftsordnung bot Im Schwarzwald im Elsass und in Franken lassen sich Bauernschaften nachweisen die danach organisiert waren Die Bundesordnung enthielt sowohl ein rudimentares politisches Ordnungsmodell Regelung von Schulden dorfliche Selbstverwaltung Landfrieden Stellung zu Burgen Klostern und Obrigkeiten als auch Regelungen fur die Beziehungen zwischen den Haufen Sie nimmt Bezug auf das Konzept des gottlichen Rechts und gibt eine Liste von Theologen die aus Sicht der Vereinigung zu dessen Auslegung berechtigt sind unter anderem Luther und Zwingli Der Bauernkriegs Historiker Peter Blickle bezeichnet sie als vagen Versuch eines Verfassungsentwurfs Ursprung der Zwolf ArtikelAuf welche Person die Zwolf Artikel zuruckgehen ist umstritten Manche Quellen weisen sie dem Bauernkanzler Wendel Hipler zu In der Regel rechnet man sie aber dem Memminger Sebastian Lotzer zu der moglicherweise zusammen mit dem Reformator Christoph Schappeler schon bestehende Texte erweitert hat Auch Johann Huglin wurde als Helfer beim Verfassen der Artikel in Betracht gezogen Zumindest gehorte seine angebliche Mithilfe zu den Anklagepunkten bei seinem Inquisitionsprozess in dessen Folge er verbrannt wurde Am 16 Februar 1525 begehrten etwa 25 zu Memmingen gehorige Dorfer auf und forderten angesichts ihrer wirtschaftlichen Lage und der allgemeinen politischen Situation beim Rat der Stadt deutliche Verbesserungen Die Beschwerden wurden in den Memminger Artikeln zusammengefasst Sie beruhrten die Leibherrschaft die Grundherrschaft Nutzungsrechte am Wald und der Allmende sowie kirchliche Forderungen Die Bauern wollten Reformen auf breiter Front Die Stadt liess einen Ausschuss der Dorfler bilden und rechnete mit einem langen Katalog an spezifischen Forderungen Sehr unerwartet gaben die Bauern aber eine einheitliche grundsatzliche Erklarung ab die aus zwolf Artikeln bestand Viele dieser Forderungen konnten im Rat in der Folge nicht durchgesetzt werden aber es kann davon ausgegangen werden dass die Artikel der Memminger Landschaft die Diskussionsgrundlage fur die Zwolf Artikel der Oberschwabischen Eidgenossenschaft vom 20 Marz 1525 waren Der Seehaufen formulierte am 11 Marz mit den Rappertsweiler Artikeln im Vorfeld ebenfalls eigene Forderungen die sich teilweise von den spateren Zwolf Artikeln unterschieden Es ist gut moglich dass auch die Forderungen von Joss Fritz die dieser bei der Bundschuh Verschworung 1513 erhoben hatte die Artikel der Memminger Landschaft und dadurch wiederum die Zwolf Artikel selbst beeinflusst haben Luther und die Zwolf ArtikelDie Bauern trugen schwer unter den vielen ihnen auferlegten Lasten und sahen in den Standpunkten Luthers und der Reformation die Bestatigung dass die meisten davon nach Gottes Willen nicht vorgesehen waren Luther aber war nicht erbaut uber die Aufstande der Bauern und deren Berufung auf ihn Moglicherweise sah er darin schadliche Folgen fur die Sache der Reformation Er wandte sich an die Bauernschaft und ermahnte sie zum Frieden Auch an die Herren schrieb er Sie haben zwolf Artikel aufgestellt unter denen einige so gerecht sind dass sie euch vor Gott und der Welt zur Schande gereichen Doch sie sind fast alle auf ihren Nutzen und ihnen zugut abgestellt und nicht aufs beste ausgearbeitet Nun ist s ja auf die Dauer unertraglich die Leute so zu besteuern und zu schinden Im Mai 1525 erschien Luthers Schrift Wider die morderischen und rauberischen Rotten der Bauern in der er sich auf die Seite der Obrigkeit schlug und diese zur Vernichtung der Bauern aus Sorge um die gottgefugte Ordnung aufrief Konkreter Anlass hierfur war die Weinsberger Bluttat bei der die Bauern unter Jacklein Rohrbach nach der Ersturmung von Stadt und Burg Weinsberg den Obervogt Graf Ludwig V von Helfenstein Wiesensteig mit seinen Gefolgsleuten getotet hatten Melanchthon und die Zwolf ArtikelAuf Bitten des Kurfursten Ludwig V von der Pfalz verfasste Philipp Melanchthon ein Gutachten das Ende August Anfang September 1525 unter dem Titel Eyn schrifft Philippi Melanchthon widder die artikel der Bawrschafft erschien Weil sich die Bauern mit ihren Forderungen auf das Evangelium berufen argumentiert Melanchthon in dieser Schrift ebenfalls mit dem Evangelium Das Evangelium verlange Gehorsam gegenuber der Obrigkeit verbiete Aufruhr und fordere auch dass man Unrecht dulde mit ihrem Aufruhr gegen die von Gott eingesetzte Obrigkeit handelten die Bauern gegen Gott und seine Gebote Andererseits ruft er auch die Fursten zu Verhandlungen und Zugestandnissen auf Wenn dann einige die guten Absichten der Fursten nicht annehmen sondern mit ihren Ungerechtigkeiten fortfahren wurden sollten die Fursten ihre Macht einsetzen und die Aufruhrer bestrafen In einem Anhang der Schrift der erst nach der Niederschlagung des Aufstandes entstanden ist appelliert Melanchthon nochmals eindringlich an die Fursten massvoll und gnadig mit ihren Untertanen zu verfahren und sich fur Frieden und Ruhe einzusetzen FortwirkungenEs sind etwa 25 000 gedruckte zeitgenossische Exemplare der Zwolf Artikel bekannt Im 16 Jahrhundert war dies eine enorm hohe Auflage die dafur spricht dass der Text und seine Ideen weit verbreitet waren So gab es auch eine Ubersetzung ins Englische und die in den Forderungen niedergelegten Grundgedanken scheinen wesentlich langer uberdauert zu haben als ihre fuhrenden Vertreter und Kampfer Ein Vergleich mit der Amerikanischen Unabhangigkeitserklarung von 1776 liefert einige Entsprechungen in den Motiven und der Umsetzung im Text Auch in den Ergebnissen der Franzosischen Revolution ab 1789 lassen sich Parallelen finden In den folgenden drei Jahrhunderten der Fruhen Neuzeit begehrten die Bauern kaum noch gewaltsam auf Das war auch darauf zuruckzufuhren dass im Reich ein funktionierender gerichtlicher Instanzenweg geschaffen wurde der Untertanenprozesse vor dem Reichskammergericht oder dem Reichshofrat vorsah Die Moglichkeit Missstande auf dem Rechtsweg abzustellen machte gewaltsame Losungen unattraktiv Einige der in den Zwolf Artikeln von 1525 genannten Ziele konnten allerdings erst mit in Revolution von 1848 49 durchgesetzt werden TriviaDie Entstehung der zwolf Artikel wird im 592 Mosaik mit den Abrafaxen Unruhige Zeiten im April 2025 kindgerecht thematisiert und im Comic dargestellt LiteraturPeter Blickle Nochmals zur Entstehung der Zwolf Artikel In Ders Hrsg Bauer Reich Reformation Festschrift fur Gunther Franz zum 80 Geburtstag Ulmer Stuttgart 1982 ISBN 3 8001 3057 2 S 286 308 Peter Blickle Die Revolution von 1525 4 durchgesehene und bibliografisch erweiterte Auflage Oldenbourg Munchen 2004 ISBN 978 3 486 44264 9 Peter Blickle Die Geschichte der Stadt Memmingen Band 1 Von den Anfangen bis zum Ende der Reichsstadt Theiss Stuttgart 1997 ISBN 3 8062 1315 1 Heinrich Bohmer Die Entstehung der zwolf Artikel der Bauern von 1525 In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte Neue Folge 14 Jahrgang Stuttgart 1910 S 1 14 Digitalisat und S 97 118 Digitalisat Martin Brecht Der theologische Hintergrund der Zwolf Artikel der Bauernschaft in Schwaben von 1525 Christoph Schappelers und Sebastian Lotzers Beitrag zum Bauernkrieg In Heiko A Obermann Hrsg Deutscher Bauernkrieg 1525 Zeitschrift fur Kirchengeschichte Band 85 Heft 2 Kohlhammer Stuttgart u a 1974 ISSN 0044 2925 S 30 64 178 208 Gunther Franz Die Entstehung der Zwolf Artikel der deutschen Bauernschaft In Archiv fur Reformationsgeschichte Band 36 Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 1939 ISSN 0003 9381 S 195 213 Gorge K Hasselhoff David von Mayenburg Hrsg Die Zwolf Artikel von 1525 und das Gottliche Recht der Bauern rechtshistorische und theologische Dimensionen Ergon Wurzburg 2012 ISBN 978 3 89913 914 3 David von Mayenburg Gemeiner Mann und Gemeines Recht Die zwolf Artikel und das Recht des landlichen Raums im Zeitalter des Bauernkriegs In Studien zur europaischen Rechtsgeschichte 1 Auflage Band 311 Vittorio Klostermann Frankfurt am Main 2017 ISBN 978 3 465 04333 1 zugl Habilitationsschrift Universitat Bonn 2012 Heide Ruszat Ewig Die 12 Bauernartikel Flugschrift aus dem Jahr 1525 Historischer Verein Memmingen Memmingen 2018 ISBN 978 3 946241 10 2 Gunter Vogler Der revolutionare Gehalt und die raumliche Verbreitung der oberschwabischen Zwolf Artikel In Peter Blickle Hrsg Revolte und Revolution in Europa Historische Zeitschrift Neue Folge Beiheft 4 Oldenbourg Munchen 1975 DNB 760044139 S 206 231 Ernst Walder Der politische Gehalt der Zwolf Artikel der deutschen Bauernschaft von 1525 In Schweizer Beitrage zur Allgemeinen Geschichte Band 12 Lang Bern 1954 ISSN 0080 7222 S 5 22 WeblinksCommons 12 Artikel Sammlung von Bildern Wikisource Zwolf Artikel Quellen und Volltexte Zwolf Artikel Digitalisat In Bavarikon Zwolf Artikel der Bauern und Bundesordnung der Christlichen Vereinigung In Stadtarchiv Memmingen de Julia Huber Im Allgau liegt ein Ursprung der Menschenrechte In Sueddeutsche de 6 Januar 2018 EinzelnachweiseDie Zwolf Artikel und die Revolution des gemeinen Mannes In memmingen de Abgerufen am 6 Dezember 2022 Die Darstellung auf der Website der Stadt Memmingen stutzt sich auf die Festrede von Johannes Rau bei der Memminger Gedenkfeier zur 475 Wiederkehr des Abfassung der Zwolf Artikel Peter Blickle Die Geschichte der Stadt Memmingen von den Anfangen bis zum Ende der Reichsstadtzeit S 393 ff Zwolf Artikel und Bundesordnung der Bauern Flugschrift An die versamlung gemayner pawerschafft Stadtarchiv Memmingen Materialien zur Memminger Stadtgeschichte Reihe A Heft 2 S 1 und 3 ff Unterallgau und Memmingen Edition Bayern Haus der Bayerischen Geschichte 2010 S 60 Memminger Stadtrecht Satzung der Stadt Memmingen uber den Memminger Freiheitspreis 1525 Praambel Peter Ruckert Neue Medien fur politische Propaganda Flugblatter und Flugschriften im Bauernkrieg von 1525 In Archivnachrichten 67 September 2023 Landesarchiv Baden Wurttemberg Digitalisat Bundesordnung der oberschwabischen Bauernhaufen 1525 Abgerufen am 16 Mai 2020 Peter Blickle Die Geschichte der Stadt Memmingen von den Anfangen bis zum Ende der Reichsstadtzeit Stuttgart 1997 S 393 Julia Huber Geschichte der Menschenrechte liegt auch im Allgau In Suddeutsche Zeitung 6 Januar 2018 abgerufen am 17 Juni 2020 Den vollstandigen Wortlaut nach dem Faksimile findet man in David von Mayenburg Gemeiner Mann und Gemeines Recht Die zwolf Artikel und das Recht des landlichen Raums im Zeitalter des Bauernkriegs In Studien zur europaischen Rechtsgeschichte 1 Auflage Band 311 Vittorio Klostermann Frankfurt am Main 2017 ISBN 978 3 465 04333 1 S 365 372 zugl Habilitationsschrift Universitat Bonn 2012 Zum grossen und kleinen Zehnt siehe Zehntherrschaft Georg Ernst Waldau Materialien zur Geschichte des Bauernkriegs Karl Gottlieb Hoffmann Chemnitz 1791 S 16 Martin Luther Ermahnung zum Frieden auf die zwolf Artikel der Bauernschaft in Schwaben 1525 Melanchthons Briefwechsel im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hrsg von Heinz Scheible Band T 2 Texte 255 520 1523 1526 bearbeitet von Richard Wetzel unter Mitwirkung von Helga Scheible Stuttgart Bad Cannstatt frommann holzboog 1995 ISBN 3 7782 0631 7 S 312 315 Nr 401 Regest VD 16 M 4205 Digitalisat Ausgaben Corpus Reformatorum 20 1854 Digitalisat Sp 641 662 Melanchthons Werke in Auswahl 1 Band Reformatorische Schriften hrsg von Robert Stupperich Gutersloh Bertelsmann Verlag 1951 2 Aufl 1983 S 190 214 neuhochdeutsch Melanchthon deutsch hrsg von Michael Beyer Stefan Rhein und Gunther Wartenberg Band 1 Schule und Universitat Philosophie Geschichte und Politik Leipzig EVA 1997 ISBN 3 374 01636 7 S 261 287 ubersetzt von Helmar Junghans 2 korrigierte Auflage 2011 ISBN 978 3 374 02831 3 S 264 290 Vgl auch Isabelle Deflers Lex und ordo Eine rechtshistorische Untersuchung der Rechtsauffassung Melanchthons Berlin Duncker amp Humblot 2005 Schriften zur Rechtsgeschichte 121 ISBN 3 428 11245 8 S 103 108 Carter Lindberg The European Reformations 3 Aufl John Wiley amp Sons Hoboken New Jersey 2021 S 156 Heinz Schilling Hofe und Allianzen Deutsche Geschichte von 1648 bis 1763 Siedler Deutsche Geschichte Bd 5 Berlin 1989 S 116 f Mosaik Heft 592 Unruhige Zeiten abgerufen am 20 Marz 2025Forderungen der Bauernschaft im 15 16 Jahrhundert im Deutschen Reich 1513 Artikel des Lehener Bundschuhs 1525 Memminger Artikel Zwolf Rappertsweiler Artikel Zwolf Artikel Normdaten Werk GND 4739053 0 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 202974629

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