Klassifikation nach ICD 10F80 9 Störungen des Sprechens und der Sprache 02 BEZEICHNUNG 03 BEZEICHNUNG F98 5 StotternF98
Sprechstörung

Klassifikation nach ICD-10 | |
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F80.9 | Störungen des Sprechens und der Sprache |
F98.5 | Stottern |
F98.6 | Poltern |
R47 | Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache, nicht näher bezeichnet |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Eine Sprechstörung oder ein Sprechfehler ist die Unfähigkeit, Sprachlaute korrekt und fließend zu artikulieren. Es ist eine Störung in der Verwirklichung lautlicher Sprechnormen. Im Gegensatz zur Sprachstörung sind hier nur die motorisch-artikulatorischen Fertigkeiten beeinträchtigt, das Sprachvermögen an sich ist jedoch intakt. Sprach- und Sprechstörung können auch gemeinsam auftreten.
Störungen des Redeflusses
Eine Redeflussstörung ist eine Störung des Sprechens, welche durch Unterbrechungen des Sprechablaufs, Pausen, Wiederholungen und Einschübe gekennzeichnet ist.
Zu den Störungen des Redeflusses gehören das Stottern (Störung des Redeflusses mit Pausen, Einschüben, Wiederholungen von Lauten, Silben oder Worten), das Poltern (verwaschene Aussprache durch zu schnelles Reden und Verschlucken von Lauten), der Mutismus (partielles oder vollständiges Nichtsprechen über einen relativ langen Zeitraum hinweg nach weitgehend abgeschlossener Sprachentwicklung) und die Logophobie (dauerhafte und übersteigerte Angstreaktion in Sprechsituationen).
Störungen der Sprechmotorik
Dysarthrie
Die Dysarthrie, auch Dysarthrophonie oder Dysarthropneumophonie ist eine Störung der Sprechmotorik, Phonation und Sprechatmung bedingt durch Schädigungen von Hirnnerven oder motorischer Hirnareale (motorischer Cortex, Basalganglien, Kleinhirn).
Darunter versteht man Aussprachestörungen infolge Erkrankungen der zentralen Bahnen und Kerne der Nerven, die am Sprechvorgang wesentlich beteiligt sind. Ursachen sind meist Schädel-Hirn-Traumata, Tumoren, entzündliche Erkrankungen oder cerebrovaskuläre Störungen.
Dysarthrien können sich durch eine undeutliche, verwaschene Artikulation, Veränderungen der Stimmqualität, der Sprechmelodie oder des Sprechtempos sowie Störungen der Rhythmik oder Dynamik des Sprechens äußern.
Die Maximalform mit völliger Unfähigkeit, sprachähnliche Laute zu produzieren, wird als Anarthrie bezeichnet.
Dyslalien
Dyslalien (griechisch dys ‚schlecht‘, lalein ‚reden‘; deutsch veraltet auch: Stammeln) bezeichnen Entwicklungshemmungen der Lautbildung. Dabei unterscheidet man zwischen phonetischen und phonologischen Störungen. Erstere stellen eine Sprechstörung dar, zweitere dagegen eine Sprachstörung, die den Sprachentwicklungsstörungen zugeordnet wird. Bei Dyslalien werden Laute oder Lautverbindungen verändert (Distorsion), ausgelassen (Elision) oder durch andere Phoneme ersetzt (Paralalie).
Bei den phonetischen Störungen ist die tatsächliche Bildung des Lautes betroffen. Die Artikulation misslingt, weil der dazugehörige motorische Komplex beeinträchtigt ist. Hier finden sich i. d. R. Distorsionen und Elisionen. Ein bekanntes Beispiel für eine Dyslalie im Sinn einer Sprechstörung ist die lispelnde Aussprache des Lautes S, wissenschaftlich Sigmatismus genannt. Die spezifischen phonetischen Störungen werden durch den entsprechenden griechischen Buchstaben mit der Endung „-zismus“ benannt, z. B. Rhotazismus bei /R/, Gammazismus bei /G/, Kappazismus bei /K/ usf.
Bei den phonologischen Störungen sind dagegen sprachsystematische Prozesse beeinträchtigt. Die Laute können zwar isoliert gebildet werden, werden aber nicht korrekt wahrgenommen und fehlerhaft abgespeichert, sind also in ihrer Bildungsart und ihrem Bildungsort nicht vollständig erfasst. Hier kommt es v. a. zu Paralalien, häufig innerhalb derselben Lautgruppe (K/T/P, G/D/B, M/N/NG, L/R, F/S/CH1/SCH). Zu den sprachsystematischen Prozessen gehören u. a. die Unterscheidung der Laute (Lautdiskrimination), das Erkennen eines Lautes innerhalb einer Silbe, eines Wortes oder eines Satzes (Lautanalyse), das Zusammenfügen der einzelnen Bildungskomponenten (Lautsynthese) und das Lautfolgegedächtnis.
Die Unterscheidung, ob Sprachlaute nicht gebildet werden können oder ob sie in ihrer bedeutungsunterscheidenden Funktion nicht korrekt verwendet werden, ist besonders wichtig in Hinsicht auf die Förderung, bedeutet aber nicht, dass die Störungen nicht auch in Kombination auftreten können.
Dysglossien
Dysglossien bezeichnen Störungen der Artikulation durch Veränderung der Sprechorgane. Ursachen dafür können sein: Angeborene Missbildungen, Lähmungen oder Verletzungen an Lippen, Zähnen, Zunge, Gaumen und Rachen.
Literatur
- Ulrike Franke: Logopädisches Handlexikon. 8. Auflage, Reinhardt, München / Basel, 2008, ISBN 978-3-8252-0771-7.
- Günter Wirth, Martin Ptok, Rainer Schönweiler: Sprachstörungen, Sprechstörungen, kindliche Hörstörungen. Lehrbuch für Ärzte, Logopäden und Sprachheilpädagogen. 5. Auflage, Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2000, ISBN 3-7691-1137-0.
Siehe auch
- Verbale Entwicklungsdyspraxie
- Hyperkorrektur
- Psycholinguistische Analyse kindlicher Sprechstörungen
Weblinks
- Risiken und Störungen in der Sprachentwicklung frühzeitig erkennen – kindergesundheit-info.de: unabhängiges Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Klassifikation nach ICD 10F80 9 Storungen des Sprechens und der Sprache 02 BEZEICHNUNG 03 BEZEICHNUNG F98 5 StotternF98 6 Poltern 06 BEZEICHNUNG R47 Entwicklungsstorung des Sprechens und der Sprache nicht naher bezeichnet 08 BEZEICHNUNG 09 BEZEICHNUNG 10 BEZEICHNUNG 11 BEZEICHNUNG 12 BEZEICHNUNG 13 BEZEICHNUNG 14 BEZEICHNUNG 15 BEZEICHNUNG 16 BEZEICHNUNG 17 BEZEICHNUNG 18 BEZEICHNUNG 19 BEZEICHNUNG 20 BEZEICHNUNG Vorlage Infobox ICD Wartung 21BEZEICHNUNG ICD 10 online WHO Version 2019 Eine Sprechstorung oder ein Sprechfehler ist die Unfahigkeit Sprachlaute korrekt und fliessend zu artikulieren Es ist eine Storung in der Verwirklichung lautlicher Sprechnormen Im Gegensatz zur Sprachstorung sind hier nur die motorisch artikulatorischen Fertigkeiten beeintrachtigt das Sprachvermogen an sich ist jedoch intakt Sprach und Sprechstorung konnen auch gemeinsam auftreten Storungen des RedeflussesEine Redeflussstorung ist eine Storung des Sprechens welche durch Unterbrechungen des Sprechablaufs Pausen Wiederholungen und Einschube gekennzeichnet ist Zu den Storungen des Redeflusses gehoren das Stottern Storung des Redeflusses mit Pausen Einschuben Wiederholungen von Lauten Silben oder Worten das Poltern verwaschene Aussprache durch zu schnelles Reden und Verschlucken von Lauten der Mutismus partielles oder vollstandiges Nichtsprechen uber einen relativ langen Zeitraum hinweg nach weitgehend abgeschlossener Sprachentwicklung und die Logophobie dauerhafte und ubersteigerte Angstreaktion in Sprechsituationen Storungen der SprechmotorikDysarthrie Hauptartikel Dysarthrie Die Dysarthrie auch Dysarthrophonie oder Dysarthropneumophonie ist eine Storung der Sprechmotorik Phonation und Sprechatmung bedingt durch Schadigungen von Hirnnerven oder motorischer Hirnareale motorischer Cortex Basalganglien Kleinhirn Darunter versteht man Aussprachestorungen infolge Erkrankungen der zentralen Bahnen und Kerne der Nerven die am Sprechvorgang wesentlich beteiligt sind Ursachen sind meist Schadel Hirn Traumata Tumoren entzundliche Erkrankungen oder cerebrovaskulare Storungen Dysarthrien konnen sich durch eine undeutliche verwaschene Artikulation Veranderungen der Stimmqualitat der Sprechmelodie oder des Sprechtempos sowie Storungen der Rhythmik oder Dynamik des Sprechens aussern Die Maximalform mit volliger Unfahigkeit sprachahnliche Laute zu produzieren wird als Anarthrie bezeichnet Dyslalien Hauptartikel Dyslalie Dyslalien griechisch dys schlecht lalein reden deutsch veraltet auch Stammeln bezeichnen Entwicklungshemmungen der Lautbildung Dabei unterscheidet man zwischen phonetischen und phonologischen Storungen Erstere stellen eine Sprechstorung dar zweitere dagegen eine Sprachstorung die den Sprachentwicklungsstorungen zugeordnet wird Bei Dyslalien werden Laute oder Lautverbindungen verandert Distorsion ausgelassen Elision oder durch andere Phoneme ersetzt Paralalie Bei den phonetischen Storungen ist die tatsachliche Bildung des Lautes betroffen Die Artikulation misslingt weil der dazugehorige motorische Komplex beeintrachtigt ist Hier finden sich i d R Distorsionen und Elisionen Ein bekanntes Beispiel fur eine Dyslalie im Sinn einer Sprechstorung ist die lispelnde Aussprache des Lautes S wissenschaftlich Sigmatismus genannt Die spezifischen phonetischen Storungen werden durch den entsprechenden griechischen Buchstaben mit der Endung zismus benannt z B Rhotazismus bei R Gammazismus bei G Kappazismus bei K usf Bei den phonologischen Storungen sind dagegen sprachsystematische Prozesse beeintrachtigt Die Laute konnen zwar isoliert gebildet werden werden aber nicht korrekt wahrgenommen und fehlerhaft abgespeichert sind also in ihrer Bildungsart und ihrem Bildungsort nicht vollstandig erfasst Hier kommt es v a zu Paralalien haufig innerhalb derselben Lautgruppe K T P G D B M N NG L R F S CH1 SCH Zu den sprachsystematischen Prozessen gehoren u a die Unterscheidung der Laute Lautdiskrimination das Erkennen eines Lautes innerhalb einer Silbe eines Wortes oder eines Satzes Lautanalyse das Zusammenfugen der einzelnen Bildungskomponenten Lautsynthese und das Lautfolgegedachtnis Die Unterscheidung ob Sprachlaute nicht gebildet werden konnen oder ob sie in ihrer bedeutungsunterscheidenden Funktion nicht korrekt verwendet werden ist besonders wichtig in Hinsicht auf die Forderung bedeutet aber nicht dass die Storungen nicht auch in Kombination auftreten konnen Dysglossien Dysglossien bezeichnen Storungen der Artikulation durch Veranderung der Sprechorgane Ursachen dafur konnen sein Angeborene Missbildungen Lahmungen oder Verletzungen an Lippen Zahnen Zunge Gaumen und Rachen Siehe auch Sprechen und NasalitatsstorungLiteraturUlrike Franke Logopadisches Handlexikon 8 Auflage Reinhardt Munchen Basel 2008 ISBN 978 3 8252 0771 7 Gunter Wirth Martin Ptok Rainer Schonweiler Sprachstorungen Sprechstorungen kindliche Horstorungen Lehrbuch fur Arzte Logopaden und Sprachheilpadagogen 5 Auflage Deutscher Arzte Verlag Koln 2000 ISBN 3 7691 1137 0 Siehe auchVerbale Entwicklungsdyspraxie Hyperkorrektur Psycholinguistische Analyse kindlicher SprechstorungenWeblinksRisiken und Storungen in der Sprachentwicklung fruhzeitig erkennen kindergesundheit info de unabhangiges Informationsangebot der Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung BZgA Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4116581 0 GND Explorer lobid OGND AKS