Die Talgdrüsen lateinisch Glandulae sebaceae sind ca 1 mm große Hautdrüsen die ein öliges Sekret Talg lateinisch Sebum c
Talgdrüse

Die Talgdrüsen (lateinisch Glandulae sebaceae) sind ca. 1 mm große Hautdrüsen, die ein öliges Sekret (Talg, lateinisch Sebum cutaneum) produzieren, welches Haut und Haare einfettet und geschmeidig macht. Talgdrüsen sitzen meistens an den Haarbälgen (lateinisch Glandulae sebaceae pilorum), nur in wenigen Körperregionen sind sie nicht mit den Haaren assoziiert (lateinisch Glandulae sebaceae liberae).
Der abgesonderte Talg schützt die Haut, schafft das physiologisch saure Hautmilieu, bedingt damit die Hautflora und ermöglicht so einen Schutz der Haut vor Krankheitserregern. Haar und Talgdrüse werden auch zu einer funktionellen Einheit, der Haartalgdrüseneinheit, zusammengefasst. Die Talgproduktion wird bei Wärme gesteigert, beispielsweise im Sommer, um einer rauen Haut vorzubeugen.
Für einige freie Talgdrüsen sind besondere Bezeichnungen üblich: So werden als Zeis-Drüsen (nach Eduard Zeis) kleine einzeln stehende Talgdrüsen des Augenlids bezeichnet, Meibom-Drüsen (nach Heinrich Meibom) sind verzweigt angelegte alveoläre Talgdrüsen (Glandulae sebaceae tarsales) im Randbereich der Augenlider. Fordyce-Drüsen sind freie Talgdrüsen in der Mundschleimhaut und im Genitalbereich, weitere freie Talgdrüsen im Bereich von Eichel und Klitoris sind die .
Aufbau
Die Talgdrüse ist eine holokrine Drüse und liegt in der Lederhaut. Sie gehört zu den Haar- und Talgdrüsenfollikeln und bildet dort ein seitliches Säckchen. Pro Follikel befinden sich bis zu fünf Drüsen. Sie haben keinen eigenen Ausgang, sondern ihr Sekret wird am Haar entlang auf die Haut geleitet. Den Ausgang nennt man Follikelausgang. Talgdrüsen sind nicht gleichmäßig über den Körper verteilt:
- Regionen mit vielen Talgdrüsen sind die Kopfhaut, der Genitalbereich, die T-Zone (im Gesicht) und die vordere und hintere Schweißrinne am Rumpf.
- Regionen ohne Talgdrüsen sind die Fußsohlen und Handinnenflächen.
Die weitaus meisten der Talgdrüsen liegen in der Felderhaut über die Körperoberfläche verteilt im Epithel assoziiert mit einer Haaranlage und werden daher auch Haarbalgdrüsen genannt. Die übrigen, sogenannten freien Talgdrüsen befinden sich in bestimmten Hautregionen wie Lippen, Nasenöffnungen, Ohröffnungen, Augenlidern, Brustwarzen, Genitalien und Anus.
Entstehung und Funktion des Talgs
Talg wird von Sebozyten (Talgzellen) innerhalb der Zelle (intrazellulär) gebildet und durch Platzen der Zellen an die Hautoberfläche abgegeben (holokrine Sekretion). Er besteht aus Triglyceriden, Fettsäuren und Wachsestern.
Die Talgdrüsenwand ist ähnlich aufgebaut wie das Stratum basale (Basalzellschicht) der Epidermis. Sie besitzt auch eine Keimschicht, die immer neue Sebozyten (Talg produzierende Zellen) produziert. Die neu entstandenen Zellen wandern in die Mitte der Drüse und beginnen Lipide (Fette) zu produzieren. Diese sammeln sich in den Zellen an. Wenn sie in der Drüsenmitte angekommen sind, haben sie so viele Lipide angesammelt, dass sie platzen. Die Zellen werden dadurch selbst zum Bestandteil des Talges. Wenn sich dieser Talgbrei dann durch den Follikelausgang auf die Haut schieben will, reißt er beim Hochschieben noch verhornte Zellen von der Follikelwand ab und nimmt diese mit nach oben auf die Haut. Die Hornblättchen stammen also vom Stratum corneum disconjunctum (→ Epidermis).
Die Menge des produzierten Talgs hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Veranlagung
- Hormone wie Dihydrotestosteron
- Geschlecht
- Alter
- Ernährungszustand (im Hungerzustand ist die Talgproduktion herabgesetzt)
- Umwelteinflüsse
Täglich bilden sich auf der Hautoberfläche 1–2 g Talg. Der Talg bewahrt die Haut vor Austrocknung. Mit zunehmendem Alter nimmt die Talgproduktion ab, so dass die Haut trockener und verletzlicher wird.
Zusammensetzung des Talgs
Die Zusammensetzung des Talgs ist von Mensch zu Mensch etwas unterschiedlich. Richtwerte sind:
- Triglyceride ca. 43 %
- freie Fettsäuren ca. 15 %
- Wachse ca. 23 %
- Squalen ca. 15 %
- Cholesterin ca. 4 %
Zu dieser Fettmischung kommen noch Proteine.
Erkrankungen
Ist die Produktion gestört, können Hautkrankheiten entstehen. Man unterscheidet Seborrhoiker mit übermäßig viel Talgproduktion und Sebostatiker mit geringer Talgproduktion. Ein Verschluss einer Talgdrüse kann zur Sekretstauung führen. Es kann eine Pore entstehen, in die Krankheitserreger vermehrt eindringen können. Auf diese Weise kann sich ein Mitesser bilden. Siehe auch: Akne
In der Tiermedizin kommen bei Hunden und Katzen gelegentlich idiopathische Entzündungen der Talgdrüsen vor, die zum irreversiblen Verlust der Talgdrüsenfunktion führen können. Man spricht in diesen Fällen von einer Sebadenitis. Es handelt sich dabei vermutlich um eine Erbkrankheit.
Siehe auch
- Schweißdrüse
- Desquamation (Abschilferung)
- Komedo („Mitesser“)
- Atherom (Talgzyste, „Grützbeutel“)
Literatur
- Klaus Mörike u. a.: Biologie des Menschen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001, ISBN 3-494-01297-0, S. 501.
Weblinks
- Talgdrüsen Dr.Jastrows EM-Atlas
- Doktorarbeit zu klinischen und histologischen Aspekten des Talgdrüsennaevus
Einzelnachweise
- Jens Waschke, Tobias M. Böckers, Friedrich Paulsen: Sobotta Lehrbuch Anatomie. Elsevier Health Sciences, 2019, ISBN 978-3-437-09905-2, S. 18.
- Theodor H. Schiebler, Walter Schmidt: Anatomie: Zytologie, Histologie, Entwicklungsgeschichte, makroskopische und mikroskopische Anatomie des Menschen. Springer, 2013, ISBN 978-3-662-05733-9, S. 208.
- M. Harms: Diät. In: Akne - ein Ratgeber für Patienten. Karger, Basel u. a. 1997, ISBN 3-8055-6457-0, S. 59 (Volltext in der Google-Buchsuche).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Talgdrusen lateinisch Glandulae sebaceae sind ca 1 mm grosse Hautdrusen die ein oliges Sekret Talg lateinisch Sebum cutaneum produzieren welches Haut und Haare einfettet und geschmeidig macht Talgdrusen sitzen meistens an den Haarbalgen lateinisch Glandulae sebaceae pilorum nur in wenigen Korperregionen sind sie nicht mit den Haaren assoziiert lateinisch Glandulae sebaceae liberae Haar mit Talgdruse 1 Haar 2 Hautoberflache Stratum corneum 3 Talg 4 Talgdruse 5 Follikel Der abgesonderte Talg schutzt die Haut schafft das physiologisch saure Hautmilieu bedingt damit die Hautflora und ermoglicht so einen Schutz der Haut vor Krankheitserregern Haar und Talgdruse werden auch zu einer funktionellen Einheit der Haartalgdruseneinheit zusammengefasst Die Talgproduktion wird bei Warme gesteigert beispielsweise im Sommer um einer rauen Haut vorzubeugen Fur einige freie Talgdrusen sind besondere Bezeichnungen ublich So werden als Zeis Drusen nach Eduard Zeis kleine einzeln stehende Talgdrusen des Augenlids bezeichnet Meibom Drusen nach Heinrich Meibom sind verzweigt angelegte alveolare Talgdrusen Glandulae sebaceae tarsales im Randbereich der Augenlider Fordyce Drusen sind freie Talgdrusen in der Mundschleimhaut und im Genitalbereich weitere freie Talgdrusen im Bereich von Eichel und Klitoris sind die AufbauDie Talgdruse ist eine holokrine Druse und liegt in der Lederhaut Sie gehort zu den Haar und Talgdrusenfollikeln und bildet dort ein seitliches Sackchen Pro Follikel befinden sich bis zu funf Drusen Sie haben keinen eigenen Ausgang sondern ihr Sekret wird am Haar entlang auf die Haut geleitet Den Ausgang nennt man Follikelausgang Talgdrusen sind nicht gleichmassig uber den Korper verteilt Regionen mit vielen Talgdrusen sind die Kopfhaut der Genitalbereich die T Zone im Gesicht und die vordere und hintere Schweissrinne am Rumpf Regionen ohne Talgdrusen sind die Fusssohlen und Handinnenflachen Die weitaus meisten der Talgdrusen liegen in der Felderhaut uber die Korperoberflache verteilt im Epithel assoziiert mit einer Haaranlage und werden daher auch Haarbalgdrusen genannt Die ubrigen sogenannten freien Talgdrusen befinden sich in bestimmten Hautregionen wie Lippen Nasenoffnungen Ohroffnungen Augenlidern Brustwarzen Genitalien und Anus Entstehung und Funktion des TalgsTalg wird von Sebozyten Talgzellen innerhalb der Zelle intrazellular gebildet und durch Platzen der Zellen an die Hautoberflache abgegeben holokrine Sekretion Er besteht aus Triglyceriden Fettsauren und Wachsestern Die Talgdrusenwand ist ahnlich aufgebaut wie das Stratum basale Basalzellschicht der Epidermis Sie besitzt auch eine Keimschicht die immer neue Sebozyten Talg produzierende Zellen produziert Die neu entstandenen Zellen wandern in die Mitte der Druse und beginnen Lipide Fette zu produzieren Diese sammeln sich in den Zellen an Wenn sie in der Drusenmitte angekommen sind haben sie so viele Lipide angesammelt dass sie platzen Die Zellen werden dadurch selbst zum Bestandteil des Talges Wenn sich dieser Talgbrei dann durch den Follikelausgang auf die Haut schieben will reisst er beim Hochschieben noch verhornte Zellen von der Follikelwand ab und nimmt diese mit nach oben auf die Haut Die Hornblattchen stammen also vom Stratum corneum disconjunctum Epidermis Die Menge des produzierten Talgs hangt von verschiedenen Faktoren ab Veranlagung Hormone wie Dihydrotestosteron Geschlecht Alter Ernahrungszustand im Hungerzustand ist die Talgproduktion herabgesetzt Umwelteinflusse Taglich bilden sich auf der Hautoberflache 1 2 g Talg Der Talg bewahrt die Haut vor Austrocknung Mit zunehmendem Alter nimmt die Talgproduktion ab so dass die Haut trockener und verletzlicher wird Zusammensetzung des TalgsAllgemeine chemische Struktur eines Triglycerids Gemisch von Triestern des Glycerins Hauptbestandteil von Talg Die Zusammensetzung des Talgs ist von Mensch zu Mensch etwas unterschiedlich Richtwerte sind Triglyceride ca 43 freie Fettsauren ca 15 Wachse ca 23 Squalen ca 15 Cholesterin ca 4 Zu dieser Fettmischung kommen noch Proteine ErkrankungenIst die Produktion gestort konnen Hautkrankheiten entstehen Man unterscheidet Seborrhoiker mit ubermassig viel Talgproduktion und Sebostatiker mit geringer Talgproduktion Ein Verschluss einer Talgdruse kann zur Sekretstauung fuhren Es kann eine Pore entstehen in die Krankheitserreger vermehrt eindringen konnen Auf diese Weise kann sich ein Mitesser bilden Siehe auch Akne In der Tiermedizin kommen bei Hunden und Katzen gelegentlich idiopathische Entzundungen der Talgdrusen vor die zum irreversiblen Verlust der Talgdrusenfunktion fuhren konnen Man spricht in diesen Fallen von einer Sebadenitis Es handelt sich dabei vermutlich um eine Erbkrankheit Siehe auchSchweissdruse Desquamation Abschilferung Komedo Mitesser Atherom Talgzyste Grutzbeutel LiteraturKlaus Morike u a Biologie des Menschen Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2001 ISBN 3 494 01297 0 S 501 WeblinksWiktionary Talgdruse Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Talgdrusen Dr Jastrows EM Atlas Doktorarbeit zu klinischen und histologischen Aspekten des TalgdrusennaevusEinzelnachweiseJens Waschke Tobias M Bockers Friedrich Paulsen Sobotta Lehrbuch Anatomie Elsevier Health Sciences 2019 ISBN 978 3 437 09905 2 S 18 Theodor H Schiebler Walter Schmidt Anatomie Zytologie Histologie Entwicklungsgeschichte makroskopische und mikroskopische Anatomie des Menschen Springer 2013 ISBN 978 3 662 05733 9 S 208 M Harms Diat In Akne ein Ratgeber fur Patienten Karger Basel u a 1997 ISBN 3 8055 6457 0 S 59 Volltext in der Google Buchsuche Normdaten Sachbegriff GND 4184383 6 GND Explorer lobid OGND AKS