Müllenheim international oft Muellenheim französisch Mullenheim fälschlicherweise auch Mühlenheim ist der Name eines alt
Müllenheim

Müllenheim (international oft Muellenheim, französisch Mullenheim, fälschlicherweise auch Mühlenheim) ist der Name eines alten Straßburger Patriziergeschlechts. Die Herren, Ritter und Freiherren von Müllenheim gehörten zum elsässischen Uradel. Die heute noch blühende Familie lässt sich in fünf bestehende Hauptzweige unterteilen, welche alle von der „Heinrich-Linie“, bzw. den „Müllenheim zu Rechberg“ abstammen. Dies sind zum einen die katholischen „Barons de Mullenheim“, welche 1773 den französischen Adelstitel erhielten und die evangelischen Zweige, darunter die „Freiherren von Müllenheim-Rechberg“, welche ab 1886 in den preußischen Rang erhoben wurden, dazu die untitulierten Zweige der „Herren Müllenheim“, deren gemeinsame Vorfahren das Adelsprädikat „von“ im 18. Jahrhundert wohl aus religiös-pietistischen Gründen abgelegt haben. Diese drei schlesischen Zweige lassen sich wiederum unterteilen in diejenigen, welche heute im Rheinland oder um Braunschweig ansässig sind, sowie die fälschlicherweise als „Herren Mühlenheim“ geschriebenen.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird die Familie mit Berthold (Bertholdus) laut Rotulus vom Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald (Rotulus Sanpetrinus) im Jahre 1108 als Schenkgeber aus dem Ort Müllheim im Markgräflerland (Villa Mulinhaimo). In der Urkunde des Klosters wird in einem weiteren Eintrag aus der Zeit zwischen 1111 und 1152 im Rahmen des Investiturstreits das ansässige „Geschlecht derer von Mulnhen“ (alemannische Ortsbezeichnung, heute Müllen) deutlich erwähnt, welche als Ministerialen (Dienstmannen) der Zähringer seine dortigen Besitzungen als Mitgiftmasse an diese verlor: „De domo ducis Berhtoldus de Mulenheim et filii eius Rudolf, Berhtold, Heinricus, Conrat et nepos ipsorum Hugo de Hugelheim et filii eius Rudolfus, Ruthardus quoque et Lucilius de Mulenheim.“ Der Ritter Burkard (Burcardus) und seine Brüder wurden 1183 als Zeugen bei der Stiftung der Abtei Rufach im oberen Elsass genannt.
Die ununterbrochene Stammreihe beginnt 1225 mit der Erwähnung des Johann (Johannis) von Mülnheim, bischöflicher Weinmesser zu Straßburg, in einer Urkunde des dortigen St. Peter-Capitels. Sein Enkel Burkhard beherbergte 1284 den römisch-deutschen König Rudolf I., der ihm daraufhin die Furt von „Gravenstaden vor der Hate“ (heute Illkirch-Graffenstaden) mit dem Recht übertrug, dort eine Maut zu erheben. Da es keine Brücke über den Rhein gab, konnte man nur über diese Furt den Fluss überqueren, was die Straßburger bis dahin kostenlos getan hatten; 1391 fiel die Furt zurück an die Stadt. Alle Zweige des Geschlechts gehen auf ihn und seinen 1290 als Ritter bezeichneten Bruder Walther von Mülnheim, 1284–87 Schaffner des Bischofs von Straßburg, zurück. Etliche Mitglieder der Familie gelangten ins Patriziat der freien Reichsstadt und gehörten dort zu den so genannten regimentsfähigen Geschlechtern. Indem die Müllenheim den Königen, den Bischöfen von Straßburg und dem elsässischen Adel große Summen vorstreckten, erwarben sie Renten, Pfandschaften und Lehen.
Die Söhne von besagtem Burkhard bildeten im 13. Jahrhundert drei Hauptlinien des Geschlechts: Die „Burkhard-Linie“, die schon im 15. Jahrhundert ausstarb, die „Johannes-Linie“, die mit Philip Andreas von Müllenheim-Rosenburg 1684 wieder erlosch, und die „Heinrich-Linie“, von der alle heutigen Namensträger abstammen. Dieser Heinrich von Mülnheim, Ritter des Deutschen Ordens, war König Ludwig IX. im siebten Kreuzzug 1270 nach Tunis gefolgt. Er gelobte, falls er seine Heimatstadt Straßburg noch einmal wiedersehe, zum Dank eine Kirche zu errichten, woraufhin er nach geglückter Heimreise schließlich im Jahr 1300 die Wilhelmskirche stiftete. Am 14. Juli 1327 kaufte er von den Prämonstratensern des Klosters Allerheiligen in Oppenau im Schwarzwald für 140 Silbermark eine leerstehende Klosteranlage vor den Stadtmauern Straßburgs, welche bis kurz zuvor den auf dem Zweiten Konzil von Lyon verbotenen Sackbrüdern gehört hatte. Dieses „Alte Bethaus Allerheiligen“ stiftete er als Fideikommiss, welches fortan der Familie als Grablege und Memorialkirche bis zur Zerstörung in der Französischen Revolution diente; ein gerettetes Kirchenfenster hängt heute im Musée national du Moyen Âge in Paris. Heinrich pachtete außerdem den bischöflichen Zoll in Straßburg und lieh 1314 den Habsburgern 3'500 Silbermark, wofür er als Pfand u. a. die Burg Ortenberg erhielt, die seinen Nachkommen bis 1551 als Gemeinherrschaft gehörte.
Ab 1295 saßen die Müllenheim erstmals im Rat der Stadt Straßburg. In den folgenden Jahren spalteten sich die Adelsgeschlechter in zwei rivalisierende Stubengesellschaften, deren Anführer die Müllenheim (Treffpunkt in der Trinkstube "Zum Mühlenstein") bzw. die Zorn (Trinkstube "Zum Hohensteg") wurden. Aufgrund der großen Rivalität zwischen den beiden Geschlechtern erhielt die Pfalz (das damalige Rathaus) extra zwei Eingänge mit Aufstieg, einen für die Müllenheim und einen für die Zorn. Nach einem Fest am Hof der Müllenheim in der Brantgasse kam es am 20. Mai 1332 zu einem blutigen Kampf zwischen den beiden Parteien, welche als „Geschell der Zorn und Müllenheim“ in die Chroniken einging. Hierbei wurden 21 Edelleute erschlagen und die Zünfte benutzten die Gelegenheit, um die Adelsherrschaft zu brechen. Ab 1333 wurde den vier von den Adelsgeschlechtern erwählten Stettmeistern (Bürgermeistern) ein bürgerlicher Ammeister (Ratssprecher) zur Seite gestellt. Damals verließen viele Familienmitglieder wegen ihres schwindenden Einflusses aus Protest die Stadt und verbündeten sich mit dem Bischof gegen das reichsstädtische Regiment. Bis zum Zunftaufstand und dem Judenpogrom 1349 war kein Vertreter der beiden zerstrittenen Geschlechter mehr im Magistrat vertreten. Letztendlich stellten insgesamt 42 Namensträger von 1301 bis 1759 einen Stettmeister und 462 Angehörige saßen von 1295 bis 1760 im Stadtrat; so viele wie kein anderes Geschlecht.
Während des sogenannten Dachsteiner Kriegs öffnete Hans von Mülnheim den Ausziehenden das Stadttor von Dachstein und Burchard von Mülnheim, 1411–25 Reichsschultheiß von Hagenau, wurde Wortführer dieses Adelsbündnisses. Ein Teil der Familie kehrte später zurück und saß, wie beispielsweise 1424 Heinrich von Mülnheim-Landsberg, auch wieder im Rat, während ein anderer Teil Straßburg auf Dauer den Rücken kehrte und sich vollends dem Landadel assimilierte.
Conrad, Lütold und Marquart von Mülnheim nahmen an der Schlacht bei Sempach gegen die Schweizer Eidgenossenschaft der VIII. Orte teil und fielen am 9. Juli 1386 neben Leopold III. von Habsburg-Österreich; sie wurden mit vierzig weiteren Herren und Edlen Knechten beim Kloster Königsfelden im Kanton Aargau begraben. Walter von Mülnheim war 1383–94 Stiftspropst von Kloster Rheinau, zugleich 1388–92 Vogt von Riquewihr und 1391 Statthalter des Landvogts im Breisgau. Einzelne Müllenheim waren sogar im 15. Jahrhundert noch in der Lage, große Geldsummen zu verleihen (1427 z. B. 17'100 Florentiner an die Kurpfalz). Hans war 1429–32 Hofmeister des Markgrafen von Baden und 1446–48 Oberschultheiß von Zabern. Kirchliche Laufbahnen an Straßburger Stiften und Klöstern wählten Sigelin I. (1314–20) und Sigelin II. (1332–43) als Pröpste von St. Thomas. Burkhard veranlasste als Abt 1430–79 vom Kloster Sankt Walburga den Neubau des Kirchenchors mit seinen Glasfenstern. Conrad, 1500–07 Abt vom Kloster Gengenbach, wurde 1506 von seinen Mönchen gefangengesetzt. Der überwiegende Teil der Familie schloss sich der Reformation an und so wurde auch Christoph von Mülnheim (1505–68) und mit ihm als Familienoberhaupt das „Alte Bethaus Allerheiligen“ am 20. Februar 1529 evangelisch. Nur einige wenige, wie beispielsweise Heinrich, 1558–61 Abt vom Kloster St. Pantaleon in Köln, blieben katholisch.
Im Straßburger Rat nahm die Beteiligung der Müllenheim bis 1490 allmählich ab, stabilisierte sich anschließend auf niedrigem Niveau und setzte zwischen 1578 und 1637 völlig aus. Nach zahlreichen Lehnsaufnahmen hatten sich die einzelnen Zweige der Müllenheim inzwischen vor allem auf dem Land niedergelassen, vornehmlich im Unterelsass und in der Ortenau, residierten in Westhoffen, Mutzig, Rosheim, Schlettstadt, Dambach, Hüttenheim und Mittelwihr. Die politisch-ökonomische Krise des 17. Jahrhunderts verringerte zwar ihren Besitz, aber dank der Mitgliedschaft im Direktorium der unterelsässischen Ritterschaft blieb ihr Prestige erhalten. Als die Linie Müllenheim-Westhoffen (bzw. von Rosenburg) 1684 ausstarb, verblieben allein die auf Blasius II. von Müllenheim (um 1540–99) zurückgehenden Namensträger. Sein Sohn Johann (Hans) Jakob von Müllenheim (1570–1633) ist Stammvater der später zunächst in Preußen beheimateten evangelischen Linie, welche heute in vier Zweige aufgeteilt ist, davon drei ohne Adelsprädikat. Auf seinen jüngeren Bruder Georg Melchior (1577–1639) gehen die vor allem im Elsass gebliebenen rekatholisierten Müllenheim zurück.
Im Jahre 1681 bemühte sich Maria Esther von Müllenheims Ehemann, der Straßburger Stettmeister Johann (Hans) Georg von Zedlitz, um Hilfe aus dem Reich zur Abwendung der drohenden Eroberung der Reichsstadt durch Truppen des Königs Ludwig XIV. von Frankreich unter General Joseph de Montclar. Da diese ausblieb, musste er schließlich, um größeres Leid zu vermeiden, am 30. September 1681 die „Kapitulationsurkunde von Illkirch“ mitunterzeichnen. Nach der französischen Annexion des Elsass arrangierten sich viele Müllenheim mit den Machthabern; so konvertierte beispielsweise Ludwig Heinrich (1668–1723), um in die französische Armee eintreten zu können, 1697 zum römischen Katholizismus und mit ihm als Familienoberhaupt das „Alte Bethaus Allerheiligen“. Dieser neuen politisch-konfessionellen Linie folgten nach und nach fast alle Familienmitglieder, denen Ludwig XV. 1773, ebenso wie der gesamten unterelsässischen Ritterschaft, die Berechtigung zuerkannte, sich künftig „Baron“ zu nennen. Obwohl sich die Müllenheim französisch assimiliert gaben, kamen Heiratsverbindungen nur mit deutschen, vorwiegend elsässischen Adelsfamilien, wie den Wurmser von Vendenheim, Zorn von Plobsheim, Böcklin von Böcklinsau, Truchsess von Rheinfelden, und Glaubitz, zustande. Zahlreiche Töchter der Familie traten als Kanonissinnen in die Damenstifte der Augustiner-Chorfrauen B.M.V. in Andlau und Ottmarsheim ein.
Zu Beginn der Revolution wanderte Franz Jakob Ferdinand von Müllenheim (geboren 1746), am 8. Dezember 1780 zum Ritter des pfalz-bayrischen Georgsorden geschlagen, nach Santo Domingo aus und kehrte erst unter der Restauration 1814 nach Frankreich zurück, wo er im selben Jahr ohne Nachkommen in Bordeaux starb. Sein älterer Bruder Anton Ferdinand Ludwig (1724–1823), vormals Ritter des königlich-französischen , Oberhofjägermeister des Bistums Straßburg und Mitglied der elsässischen Provinzialversammlung, emigrierte 1787 nach Ettenheim, wo er badischer Oberforstmeister und Kammerherr wurde. Obwohl die Familie inzwischen alle ihre elsässischen Einkünfte und Besitzungen verloren hatte, ging sein Sohn Ludwig Maria Eduard (1784–1867), nach einem zweijährigen Offiziersdienst im Großherzogtum Baden 1809 wieder nach Frankreich und wurde für die Grande Armée von Napoleon Bonaparte zwangsrekrutiert, mit der er an Feldzügen in Spanien, Portugal, Pommern und Russland teilnahm. 1830 ließ er sich in Stotzheim auf dem neu erworbenen Schloss Grünstein nieder, einem heutigen Hotel, in dem seine Nachkommen noch bis vor einigen Jahren lebten. Am dortigen Torhaus wurden einige gerettete Tafeln vom während der Revolution zerstörten „Alten Bethaus Allerheiligen“ angebracht. Er wurde zum Offizier und sein Sohn Joseph Johann Maria Franz, Unterpräfekt und Generalsekretär des Oberelsass, zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt. Einer der Nachfahren des katholischen Zweigs, (* 1949), nahm 1972 für Frankreich an den Olympischen Sommerspielen in München als Sportschütze teil.
Mit Gebhard von Müllenheim zu Rechberg (1599–1673), Sohn von Johann (Hans) Jakob, der zunächst in Wien als Oberjägermeister in den Dienst des römisch-deutschen Kaisers getreten war, emigrierte die evangelische Linie 1635 ins Königreich Polen, wo dieser im gleichen Jahr naturalisiert wurde. In Polen-Litauen wurde er zum königlich-polnischen Kammerherrn und Starost, sowie großfürstlich-litauischen Oberjäger- und Falkenmeister ernannt. Für sich und seine Familie erwarb er die Güter Puchkeiten, Podollen, Blauschwarren, Stockheim, Liebenau, Donalkeim, Meistenfelde, Palpasch und Frischning, alle um Königsberg im späteren Ostpreußen. Von seinem Sohn aus zweiter Ehe, Johann (Hans) Heinrich (1657–1773), dem Königsberger Amtshauptmann und späteren Erbherrn von Puschkeiten, stammen alle Namensträger mit dem geführten Zusatz „Rechberg“ im Namen ab. Sein Sohn Theophil Gebhard (1686–1757), brandenburg-preußischer Oberst und Königsberger Amtshauptmann, war Herr auf Tenkitten, und dessen Sohn Friedrich Rudolph Casimir von Müllenheim und von Rechberg (1740–1814), königlich-preußischer Generalmajor und Erbherr auf Adlig Woduhnheim im Kreis Friedland, nahm 1757 am Siebenjährigen Krieg, 1794 am Feldzug gegen den Aufstand der Republik Polen-Litauen um General Tadeusz Kościuszko und 1806 am Vierten Koalitionskrieg gegen Kaiser Napoleon Bonaparte teil.
Dessen Neffe Carl Heinrich August von Müllenheim von Rechberg (geboren 1760) war preußischer Major im 3. Ostpreußischen Infanterieregiment und Kommandeur des Ostpreußischen Landwehrbataillons "Müllenheim" während der Völkerschlacht bei Leipzig, wo er am 19. Oktober 1813 bei der Erstürmung vom Grimmaischen Tor fiel. Zu Beginn des Russlandfeldzugs 1812 rettete der westphälische Offizier Georg Carl Wilhelm Müldner (1782–1863) ihm das Leben und da er nach dem Tod seines einzigen leiblichen Sohnes Adolph Heinrich August Gebhard keinen männlichen Erben hatte, bot er ihm die Adoption an. Erst am 27. November 1830 gestattete Kurfürst Wilhelm II. von Hessen-Kassel ihm die Namensmehrung „von Mülnheim“ und erhob ihn gleichzeitig in den erblichen Adelsstand, jedoch unter Führung eines anderen Wappens. Als 1831 das Geschlecht derer „von Lindau“ ausstarb, erhielt der General und ehem. Kriegsminister für seine zahlreichen Verdienste vom Kurfürsten deren Burgsitz, den Meierhof in Spangenberg und das Gut Eltmannsee zu „neuem rechten Mannlehen“ übereignet. Sein Urenkel Georg Emil Theodor Müldner von Müllenheim (1873–1940) war Bataillonskommandeur des Niederrheinischen Füsilier-Regiment Nr. 39 an der Westfront (Erster Weltkrieg) und anschließend Bevollmächtigter des preußischen Kriegsministeriums in der Ukraine. Dessen jüngerer Bruder, Major Ludwig (Louis) Alfred Carl Oscar Müldner von Müllenheim (1876–1945), war Kabinettschef der Hofverwaltung des letzten preußisch-deutschen Kronprinzen Wilhelm und setzte sich zusammen mit dem Reichskanzler Gustav Stresemann (DVP) für dessen Rückkehr aus dem niederländischen Exil ein. Mehrfach wurde er bezichtigt, über seine Mutter „Halbjude“ zu sein und am 1. Juli 1934 wurde er im Zuge des Röhm-Putsches von den Nationalsozialisten im Columbiahaus und danach im Konzentrationslager Lichtenburg interniert; er war der letzte männliche Vertreter der „Müldner von Müllenheim“.
Nachdem das Reichsland Elsass-Lothringen und damit auch die meisten französischen Barone des katholischen Zweigs wieder zum Deutschen Reich gehörten, setzte Hermann Wilhelm Ludwig Georg Carl von Müllenheim von Rechberg (1845–1903) sich dafür ein, dass ab 1886 auch alle nahen Verwandten seines Zweigs die preußische Genehmigung zur Führung des Freiherrentitels unter dem amtlichen Namen „von Müllenheim-Rechberg“ erhielten. Als Platzmajor in Straßburg brachte er im Jahr 1881 durch, dass im Stadtviertel Neustadt, dem sogenannten „Deutschen Viertel“ und heutigen UNESCO-Weltkulturerbe, die beiden Ufer der Straßburger Ill-Insel St. Helena, von der südlichen Spitze ausgehend, jeweils „Müllenheim-Staden“ (französisch „Quai Müllenheim“), bzw. „Zorn-Staden“ (französisch „Quai Zorn“), nach den beiden rivalisierenden Geschlechtern benannt wurden. An dieser Inselspitze, zwischen dem Kaiserpalast und der Kaiser-Wilhelm-Universität, wurde 1897 die evangelische Paulskirche eingeweiht. Zu den Feierlichkeiten in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. und seiner Gattin Auguste Viktoria ließ Hermann in der Umgebung zu ihren Ehren rund 1000 der erst 1891 in Trier gezüchteten „Kaiserin Auguste Viktoria“ pflanzen, elfenbeinweiße Rosen mit goldgelbem Butzen, wohlduftend und passend zum Stammwappen der Müllenheim. Darüber hinaus war er Mitgründer von „Sankt Michael – Verein deutscher Edelleute zur Pflege der Geschichte und Wahrung historisch berechtigter Standesinteressen“ sowie Verfasser zahlreicher Bücher und Artikel zur Familiengeschichte.Richard Alexander Conrad Bernhard Burkard von Müllenheim-Rechberg (1910–2003) war ab Herbst 1938 Adjutant des Deutschen Marineattachés in London und beim Untergang des Schlachtschiffs Bismarck 1941 der ranghöchste Überlebende. Von 1958 bis 1975 war er als Generalkonsul bzw. Botschafter in Westindien, Zaire, Kanada und Tansania tätig, wofür er 1971 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhielt.
Gebhards Sohn aus erster Ehe, Wladislaus (Wladislaw) von Müllenheim (* 1641), nahm als polnischer Ritter am 12. September 1683 unter König Johann III. Sobieski an der Schlacht am Kahlenberg gegen die osmanische Belagerung teil und fiel am 23. April 1689 als Hauptmann unter dem brandenburgisch-preußischen Kurfürsten Friedrich III. bei der Befreiung des von den Franzosen unter Ludwig XIV. besetzten Bonn. Seine Nachkommen verteilen sich ab heute auf insgesamt drei Zweige, welche einen geschichtsbedingten Verlust der Nobilitierung hinnehmen mussten und zunächst in Schlesien und Posen siedelten. Von dem in Demibo geborenen Gutsbesitzer Heinrich Johann Müllenheim (um 1780–vor 1875) stammt der Familienzweig um Bruno Ludwig Heinrich Müllenheim (1900–61) ab, einem gelernten Bandagistenmeister, der es sich zu Aufgabe gemacht hatte, die Not der versehrten Soldaten des Ersten Weltkriegs zu lindern. Dieser wanderte in den 1930er-Jahren von Beuthen nach Braunschweig aus, wo er seinen Familienzweig beheimatete und das Sanitätshaus Müllenheim gründete, ein heute internationales Unternehmen für Spitzentechnologie im Bereich Orthopädie und Rehabilitation, welches in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) das Tochterunternehmen German Limbtech unterhält.
Die zwei weiteren, heute noch existierenden Zweige bildeten sich aus den Enkeln von Heinrich Johanns älterem Bruder, dem schlesischen Wirtschaftsbeamten Carl August Müllenheim (* um 1775), welcher in Malapane lebte. Der in Potulitz geborene Stellmacher Friedrich Leopold (1843–77) ließ sich nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 in Eupen nieder und begründete dort den Familienzweig, der heute vor allem im Rheinland und im Großherzogtum Luxemburg beheimatet ist. Seine Schwester Mathilde (Hilde) Emilie (1844–82) ist eine Großmutter von Hildegard Thieme (1908–56), der Mutter des italienisch-deutschen Schauspielers Mario Girotti alias Terence Hill.
Die männlichen Nachkommen des jüngsten Bruders Christoph August Gotthard (1849–74), einem Kaufmann aus dem Landkreis Bromberg, zogen erst in der Folge des Zweiten Weltkriegs in die Lausitz und sind durch einen dokumentarischen Schreibfehler heute alle unter dem Nachnamen „Mühlenheim“ anzutreffen. Einige Nachfahren gingen von dort nach Tirol und Kärnten und gründeten Pensionen in Schwendau bei Mayrhofen im Zillertal, in Maria Luggau im Lesachtal und in Egg bei Drobollach am Faaker See.
Wappen
Als erstes Wappen des Geschlechts gilt ein mit drei silbernen Sparren belegter Schrägbalken. Der Helm hat einen am Rücken mit drei weißen Kugeln belegten goldenen Schwanenhals mit rotem Schnabel.
Seitdem das Geschlecht in Straßburg ansässig wurde, zeigt das Stammwappen innerhalb eines goldenen Schildrandes in Rot eine silberne Rose mit goldener Butze. Ursprüngliche Helmzier war ein roter Spitzhut mit silberner Rose und einem Busch schwarzer Hahnenfedern. Zu späterer Zeit wurden mannigfach verschiedene Helmzierden verwendet, je nach Zweigen. Selbst einzelne Familienmitglieder führten besondere Varianten und so kommt Johann Siebmacher auf insgesamt 24 und Julius Kindler von Knobloch sogar auf 86 verschiedene Ausführungen. Die Linie Müllenheim-Rechberg führt beispielsweise auf gekröntem Helm eine runde-wachsende, rote Scheibe, darauf eine golden besamte, silberne Rose, welche oben mit einem Pfauenwedel besteckt ist; die Helmdecke ist jeweils rot-silbern. Zahlreiche modernere Exlibris-Wappen sind ausgeschmückter und werden mit zwei in der Helmdecke verschwindenden Löwen als Schildhalter abgebildet. Hinzu kommt der zur gesamten Symbolik der Rose passende Wappenspruch in Latein: „Fortiter in re, suaviter in modo, semper florens!“ (übersetzt: „Stark in der Sache, lieblich in der Art, immer blühend!“).
Bekannte Namensträger
- Gebhard von Müllenheim auf Puschkeiten († ~1635), königlich-polnischer Kammerherr und Starost
- Rudolf Kasimir von Müllenheim (1740–1814), königlich-preußischer Generalmajor und Erbherr auf Adlig-Woduhnheim
- (1746–1814), elsässischer Großjägermeister des Bistums Straßburg und Mitglied der elsässischen Provinzialversammlung
- Hermann Freiherr von Müllenheim-Rechberg (1845–1903), deutscher Historiker
- Burkard Freiherr von Müllenheim-Rechberg (1910–2003), deutscher Diplomat, Kapitänleutnant zur See und Autor
- (* 1949), französischer Sportschütze und Teilnehmer bei den Olympischen Sommerspielen 1972
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IX, Band 116 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1998, ISSN 0435-2408.
- Erich Pelzer: Müllenheim, elsässische Familie. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 307 f. (Digitalisat).
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1931. Buch u. Kunstdruckerei AG, München / Regensburg 1931.
- Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch, Heidelberg 1919, S. 129–147 (Digitalisat der UB Heidelberg).
- Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 2, 1898, Verlag von W. T. Bruer, S. 609 (Digitalisat).
- Friedrich von Weech: Der Rotulus Sanpetrinus. (Band XV) Herder, Freiburg i. Br., 1882.
- Hermann von Müllenheim von Rechberg: Das Geschöll der von Müllenheim und Zorn 1332: Ein Beitrag zur Localgeschichte von Strassburg. Heitz, Straßburg 1893 (Digitalisat).
Weblinks
- Werke von und über Müllenheim in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise / Anmerkungen
- Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde des Markgräflerlandes (Hrsg.): Müllheim Baden: Aus seiner Geschichte. Buchdruckerei Gg. Uehlin, Schopfheim, 1961, S. 96–98.
- Hermann von Müllenheim von Rechberg: Das Geschöll der von Müllenheim und Zorn 1332: Ein Beitrag zur Localgeschichte von Strassburg. Heitz, Strassburg 1893, S. 33–34.
- Müllenheim (Mullenheim, Mùlnheim), von. deutsche-biographie.de, abgerufen am 9. November 2018.
- Ritter des Deutschen Ordens gelobten ehelose Keuschheit; wie ist es dann zu erklären, dass er Stammvater aller heute noch lebenden Nachkommen wurde?
- Das alte Bethaus Allerheiligen zu Strassburg. deutsche-digitale-bibliothek.de, archiviert vom 9. November 2018; abgerufen am 8. November 2018. (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Julius Naeher: Kupferstich der Pfalz zu Straßburg mit dem Aufstieg der Müllenheim. numistral.fr, abgerufen am 8. Mai 2020.
- Julius Naeher: Kupferstich vom Hof der Müllenheim in der Brantgasse. numistral.fr, abgerufen am 8. Mai 2020.
- Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3). digi.ub.uni-heidelberg.de, abgerufen am 8. Mai 2020.
- Wappenbuch der Straßburger Stettmeister und Ammeister. digital.blb-karlsruhe.de, abgerufen am 8. Mai 2020.
- Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen (6.1905-1906). digi.ub.uni-heidelberg.de, abgerufen am 1. September 2020.
- Thurgauer Chronik, geschrieben Anfang 15. Jahrhundert.
- Anonyme österreichische Chronik in Stuttgart, Handschrift 16. Jahrhundert.
- Conrad Schnitt: Wappenbuch der Baslerischen Geschlechter. 1530.
- Eydgnössisch-schweytzerischer Regiments Ehren-Spiegel.
- Melchior Russ: Luzerner Chronik. 1482.
- Familienbuch der Freiherren von Müllenheim. (rambow.de [abgerufen am 11. November 2018]).
- Kupferstich-Wappen. Franz Jacob Ferdinand v. Müllenheim. In: Wappen – Müllenheim (auch Mullenheim oder Mùlnheim), Franz Jakob von: Verlag: München, Gebr. Klauber, 1809. zvab.com, abgerufen am 10. November 2018.
- Patrice de Mullenheim ( vom 17. April 2020 im Internet Archive), sports-reference.com, abgerufen am 14. Februar 2016.
- Profil von Friedrich Rudolph Casimir von Müllenheim und von Rechberg. myheritage.de, abgerufen am 10. November 2018.
- Hans Lieber: Karl Müldner von Mülnheim (1782–1863)/Generalleutnant und Generaladjutant. In: Ingeborg Schnack (Hrsg.): Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930. Bd. 4, Marburg 1950 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck, 20,4), S. 223–233.
- Wilhelm Rogge-Ludwig: Karl Müldner von Mülnheim. General-Lieutenant und General-Adjutant des Kurfürsten Wilhelm II. von Hessen. Ein hessisches Zeit- und Lebensbild, Kassel 1885.
- K. Knieriem: Spangenberg. Kleinstadtgeschichte und Kleinstadtgeschichten. Hrsg.: Magistrat der Stadt Kassel. 2000.
- Ludovic Valente: Bnl viewer. Archiviert vom 24. Juli 2017; abgerufen am 10. November 2018. (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Kurt Koszyk: Gustav Stresemann: Der kaisertreue Demokrat. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1989, S. 266 f.; vgl. Darstellung des Vorgangs in den Akten der Reichskanzlei im Bundesarchiv: Die Rückkehr des Kronprinzen.
- Für seine treuen Dienste erhielt er mehrere Orden, so das Schaumburg-Lippische Ehrenkreuz IV. Klasse, das Reußische Ehrenkreuz III. Klasse, wurde Ehrenritter des Johanniterordens, am 10. Januar 1918 erhielt er das Ritterkreuz II. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen mit Schwertern und Eichenlaub, später das Ritterkreuz I. Klasse des Albrechts-Orden mit Schwertern, sowie am 25. Mai 1918 das Ritterkreuz des Königlichen Hausorden von Hohenzollerns mit Schwertern am 25. Mai 1918. (Willi Geile: Die Ritter des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern im Ersten Weltkrieg. (= Statistische Ausarbeitungen zur Phaleristik Deutschlands. Band IV.) PHV, Offenburg 1997.)
- Artikel Kaiserliches. In: (Nürnberger) Völkisches Echo vom 20. Juni 1924.
- Alle Informationen zum Müllenheim-Staden/Quai Müllenheim ( vom 4. März 2016 im Internet Archive).
- Alle Informationen zum Zorn-Staden/Quai Zorn ( vom 5. Oktober 2015 im Internet Archive).
- Schlachtschiff Bismarck. Ein Überlebender in seiner Zeit. S. 20.
- Müllenheim Historie: Sanitätshaus mit Tradition. muellenheim.com, abgerufen am 10. November 2018.
- Ulf Lüdecke: Terence Hill – Die exklusive Biografie, ISBN 978-3-86883-203-7 (Leseprobe der Münchner Verlagsgruppe, PDF).
- Johann Siebmachers Wappenbuch von 1701, Band 3, Tafel 146 und Tafel 147.
- Wappen mit Schildhalter und Spruch. Abgerufen am 7. Mai 2020.
Autor: www.NiNa.Az
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Mullenheim international oft Muellenheim franzosisch Mullenheim falschlicherweise auch Muhlenheim ist der Name eines alten Strassburger Patriziergeschlechts Die Herren Ritter und Freiherren von Mullenheim gehorten zum elsassischen Uradel Die heute noch bluhende Familie lasst sich in funf bestehende Hauptzweige unterteilen welche alle von der Heinrich Linie bzw den Mullenheim zu Rechberg abstammen Dies sind zum einen die katholischen Barons de Mullenheim welche 1773 den franzosischen Adelstitel erhielten und die evangelischen Zweige darunter die Freiherren von Mullenheim Rechberg welche ab 1886 in den preussischen Rang erhoben wurden dazu die untitulierten Zweige der Herren Mullenheim deren gemeinsame Vorfahren das Adelspradikat von im 18 Jahrhundert wohl aus religios pietistischen Grunden abgelegt haben Diese drei schlesischen Zweige lassen sich wiederum unterteilen in diejenigen welche heute im Rheinland oder um Braunschweig ansassig sind sowie die falschlicherweise als Herren Muhlenheim geschriebenen Wappen der MullenheimGeschichteErstmals urkundlich erwahnt wird die Familie mit Berthold Bertholdus laut Rotulus vom Kloster St Peter auf dem Schwarzwald Rotulus Sanpetrinus im Jahre 1108 als Schenkgeber aus dem Ort Mullheim im Markgraflerland Villa Mulinhaimo In der Urkunde des Klosters wird in einem weiteren Eintrag aus der Zeit zwischen 1111 und 1152 im Rahmen des Investiturstreits das ansassige Geschlecht derer von Mulnhen alemannische Ortsbezeichnung heute Mullen deutlich erwahnt welche als Ministerialen Dienstmannen der Zahringer seine dortigen Besitzungen als Mitgiftmasse an diese verlor De domo ducis Berhtoldus de Mulenheim et filii eius Rudolf Berhtold Heinricus Conrat et nepos ipsorum Hugo de Hugelheim et filii eius Rudolfus Ruthardus quoque et Lucilius de Mulenheim Der Ritter Burkard Burcardus und seine Bruder wurden 1183 als Zeugen bei der Stiftung der Abtei Rufach im oberen Elsass genannt Die ununterbrochene Stammreihe beginnt 1225 mit der Erwahnung des Johann Johannis von Mulnheim bischoflicher Weinmesser zu Strassburg in einer Urkunde des dortigen St Peter Capitels Sein Enkel Burkhard beherbergte 1284 den romisch deutschen Konig Rudolf I der ihm daraufhin die Furt von Gravenstaden vor der Hate heute Illkirch Graffenstaden mit dem Recht ubertrug dort eine Maut zu erheben Da es keine Brucke uber den Rhein gab konnte man nur uber diese Furt den Fluss uberqueren was die Strassburger bis dahin kostenlos getan hatten 1391 fiel die Furt zuruck an die Stadt Alle Zweige des Geschlechts gehen auf ihn und seinen 1290 als Ritter bezeichneten Bruder Walther von Mulnheim 1284 87 Schaffner des Bischofs von Strassburg zuruck Etliche Mitglieder der Familie gelangten ins Patriziat der freien Reichsstadt und gehorten dort zu den so genannten regimentsfahigen Geschlechtern Indem die Mullenheim den Konigen den Bischofen von Strassburg und dem elsassischen Adel grosse Summen vorstreckten erwarben sie Renten Pfandschaften und Lehen Gerettetes Kirchenfenster vom Alten Bethaus Allerheiligen Die Sohne von besagtem Burkhard bildeten im 13 Jahrhundert drei Hauptlinien des Geschlechts Die Burkhard Linie die schon im 15 Jahrhundert ausstarb die Johannes Linie die mit Philip Andreas von Mullenheim Rosenburg 1684 wieder erlosch und die Heinrich Linie von der alle heutigen Namenstrager abstammen Dieser Heinrich von Mulnheim Ritter des Deutschen Ordens war Konig Ludwig IX im siebten Kreuzzug 1270 nach Tunis gefolgt Er gelobte falls er seine Heimatstadt Strassburg noch einmal wiedersehe zum Dank eine Kirche zu errichten woraufhin er nach gegluckter Heimreise schliesslich im Jahr 1300 die Wilhelmskirche stiftete Am 14 Juli 1327 kaufte er von den Pramonstratensern des Klosters Allerheiligen in Oppenau im Schwarzwald fur 140 Silbermark eine leerstehende Klosteranlage vor den Stadtmauern Strassburgs welche bis kurz zuvor den auf dem Zweiten Konzil von Lyon verbotenen Sackbrudern gehort hatte Dieses Alte Bethaus Allerheiligen stiftete er als Fideikommiss welches fortan der Familie als Grablege und Memorialkirche bis zur Zerstorung in der Franzosischen Revolution diente ein gerettetes Kirchenfenster hangt heute im Musee national du Moyen Age in Paris Heinrich pachtete ausserdem den bischoflichen Zoll in Strassburg und lieh 1314 den Habsburgern 3 500 Silbermark wofur er als Pfand u a die Burg Ortenberg erhielt die seinen Nachkommen bis 1551 als Gemeinherrschaft gehorte Ab 1295 sassen die Mullenheim erstmals im Rat der Stadt Strassburg In den folgenden Jahren spalteten sich die Adelsgeschlechter in zwei rivalisierende Stubengesellschaften deren Anfuhrer die Mullenheim Treffpunkt in der Trinkstube Zum Muhlenstein bzw die Zorn Trinkstube Zum Hohensteg wurden Aufgrund der grossen Rivalitat zwischen den beiden Geschlechtern erhielt die Pfalz das damalige Rathaus extra zwei Eingange mit Aufstieg einen fur die Mullenheim und einen fur die Zorn Nach einem Fest am Hof der Mullenheim in der Brantgasse kam es am 20 Mai 1332 zu einem blutigen Kampf zwischen den beiden Parteien welche als Geschell der Zorn und Mullenheim in die Chroniken einging Hierbei wurden 21 Edelleute erschlagen und die Zunfte benutzten die Gelegenheit um die Adelsherrschaft zu brechen Ab 1333 wurde den vier von den Adelsgeschlechtern erwahlten Stettmeistern Burgermeistern ein burgerlicher Ammeister Ratssprecher zur Seite gestellt Damals verliessen viele Familienmitglieder wegen ihres schwindenden Einflusses aus Protest die Stadt und verbundeten sich mit dem Bischof gegen das reichsstadtische Regiment Bis zum Zunftaufstand und dem Judenpogrom 1349 war kein Vertreter der beiden zerstrittenen Geschlechter mehr im Magistrat vertreten Letztendlich stellten insgesamt 42 Namenstrager von 1301 bis 1759 einen Stettmeister und 462 Angehorige sassen von 1295 bis 1760 im Stadtrat so viele wie kein anderes Geschlecht Wahrend des sogenannten Dachsteiner Kriegs offnete Hans von Mulnheim den Ausziehenden das Stadttor von Dachstein und Burchard von Mulnheim 1411 25 Reichsschultheiss von Hagenau wurde Wortfuhrer dieses Adelsbundnisses Ein Teil der Familie kehrte spater zuruck und sass wie beispielsweise 1424 Heinrich von Mulnheim Landsberg auch wieder im Rat wahrend ein anderer Teil Strassburg auf Dauer den Rucken kehrte und sich vollends dem Landadel assimilierte Conrad Lutold und Marquart von Mulnheim nahmen an der Schlacht bei Sempach gegen die Schweizer Eidgenossenschaft der VIII Orte teil und fielen am 9 Juli 1386 neben Leopold III von Habsburg Osterreich sie wurden mit vierzig weiteren Herren und Edlen Knechten beim Kloster Konigsfelden im Kanton Aargau begraben Walter von Mulnheim war 1383 94 Stiftspropst von Kloster Rheinau zugleich 1388 92 Vogt von Riquewihr und 1391 Statthalter des Landvogts im Breisgau Einzelne Mullenheim waren sogar im 15 Jahrhundert noch in der Lage grosse Geldsummen zu verleihen 1427 z B 17 100 Florentiner an die Kurpfalz Hans war 1429 32 Hofmeister des Markgrafen von Baden und 1446 48 Oberschultheiss von Zabern Kirchliche Laufbahnen an Strassburger Stiften und Klostern wahlten Sigelin I 1314 20 und Sigelin II 1332 43 als Propste von St Thomas Burkhard veranlasste als Abt 1430 79 vom Kloster Sankt Walburga den Neubau des Kirchenchors mit seinen Glasfenstern Conrad 1500 07 Abt vom Kloster Gengenbach wurde 1506 von seinen Monchen gefangengesetzt Der uberwiegende Teil der Familie schloss sich der Reformation an und so wurde auch Christoph von Mulnheim 1505 68 und mit ihm als Familienoberhaupt das Alte Bethaus Allerheiligen am 20 Februar 1529 evangelisch Nur einige wenige wie beispielsweise Heinrich 1558 61 Abt vom Kloster St Pantaleon in Koln blieben katholisch Im Strassburger Rat nahm die Beteiligung der Mullenheim bis 1490 allmahlich ab stabilisierte sich anschliessend auf niedrigem Niveau und setzte zwischen 1578 und 1637 vollig aus Nach zahlreichen Lehnsaufnahmen hatten sich die einzelnen Zweige der Mullenheim inzwischen vor allem auf dem Land niedergelassen vornehmlich im Unterelsass und in der Ortenau residierten in Westhoffen Mutzig Rosheim Schlettstadt Dambach Huttenheim und Mittelwihr Die politisch okonomische Krise des 17 Jahrhunderts verringerte zwar ihren Besitz aber dank der Mitgliedschaft im Direktorium der unterelsassischen Ritterschaft blieb ihr Prestige erhalten Als die Linie Mullenheim Westhoffen bzw von Rosenburg 1684 ausstarb verblieben allein die auf Blasius II von Mullenheim um 1540 99 zuruckgehenden Namenstrager Sein Sohn Johann Hans Jakob von Mullenheim 1570 1633 ist Stammvater der spater zunachst in Preussen beheimateten evangelischen Linie welche heute in vier Zweige aufgeteilt ist davon drei ohne Adelspradikat Auf seinen jungeren Bruder Georg Melchior 1577 1639 gehen die vor allem im Elsass gebliebenen rekatholisierten Mullenheim zuruck Kapitulationsurkunde von Illkirch Im Jahre 1681 bemuhte sich Maria Esther von Mullenheims Ehemann der Strassburger Stettmeister Johann Hans Georg von Zedlitz um Hilfe aus dem Reich zur Abwendung der drohenden Eroberung der Reichsstadt durch Truppen des Konigs Ludwig XIV von Frankreich unter General Joseph de Montclar Da diese ausblieb musste er schliesslich um grosseres Leid zu vermeiden am 30 September 1681 die Kapitulationsurkunde von Illkirch mitunterzeichnen Nach der franzosischen Annexion des Elsass arrangierten sich viele Mullenheim mit den Machthabern so konvertierte beispielsweise Ludwig Heinrich 1668 1723 um in die franzosische Armee eintreten zu konnen 1697 zum romischen Katholizismus und mit ihm als Familienoberhaupt das Alte Bethaus Allerheiligen Dieser neuen politisch konfessionellen Linie folgten nach und nach fast alle Familienmitglieder denen Ludwig XV 1773 ebenso wie der gesamten unterelsassischen Ritterschaft die Berechtigung zuerkannte sich kunftig Baron zu nennen Obwohl sich die Mullenheim franzosisch assimiliert gaben kamen Heiratsverbindungen nur mit deutschen vorwiegend elsassischen Adelsfamilien wie den Wurmser von Vendenheim Zorn von Plobsheim Bocklin von Bocklinsau Truchsess von Rheinfelden und Glaubitz zustande Zahlreiche Tochter der Familie traten als Kanonissinnen in die Damenstifte der Augustiner Chorfrauen B M V in Andlau und Ottmarsheim ein Zu Beginn der Revolution wanderte Franz Jakob Ferdinand von Mullenheim geboren 1746 am 8 Dezember 1780 zum Ritter des pfalz bayrischen Georgsorden geschlagen nach Santo Domingo aus und kehrte erst unter der Restauration 1814 nach Frankreich zuruck wo er im selben Jahr ohne Nachkommen in Bordeaux starb Sein alterer Bruder Anton Ferdinand Ludwig 1724 1823 vormals Ritter des koniglich franzosischen Oberhofjagermeister des Bistums Strassburg und Mitglied der elsassischen Provinzialversammlung emigrierte 1787 nach Ettenheim wo er badischer Oberforstmeister und Kammerherr wurde Obwohl die Familie inzwischen alle ihre elsassischen Einkunfte und Besitzungen verloren hatte ging sein Sohn Ludwig Maria Eduard 1784 1867 nach einem zweijahrigen Offiziersdienst im Grossherzogtum Baden 1809 wieder nach Frankreich und wurde fur die Grande Armee von Napoleon Bonaparte zwangsrekrutiert mit der er an Feldzugen in Spanien Portugal Pommern und Russland teilnahm 1830 liess er sich in Stotzheim auf dem neu erworbenen Schloss Grunstein nieder einem heutigen Hotel in dem seine Nachkommen noch bis vor einigen Jahren lebten Am dortigen Torhaus wurden einige gerettete Tafeln vom wahrend der Revolution zerstorten Alten Bethaus Allerheiligen angebracht Er wurde zum Offizier und sein Sohn Joseph Johann Maria Franz Unterprafekt und Generalsekretar des Oberelsass zum Ritter der franzosischen Ehrenlegion ernannt Einer der Nachfahren des katholischen Zweigs 1949 nahm 1972 fur Frankreich an den Olympischen Sommerspielen in Munchen als Sportschutze teil Mit Gebhard von Mullenheim zu Rechberg 1599 1673 Sohn von Johann Hans Jakob der zunachst in Wien als Oberjagermeister in den Dienst des romisch deutschen Kaisers getreten war emigrierte die evangelische Linie 1635 ins Konigreich Polen wo dieser im gleichen Jahr naturalisiert wurde In Polen Litauen wurde er zum koniglich polnischen Kammerherrn und Starost sowie grossfurstlich litauischen Oberjager und Falkenmeister ernannt Fur sich und seine Familie erwarb er die Guter Puchkeiten Podollen Blauschwarren Stockheim Liebenau Donalkeim Meistenfelde Palpasch und Frischning alle um Konigsberg im spateren Ostpreussen Von seinem Sohn aus zweiter Ehe Johann Hans Heinrich 1657 1773 dem Konigsberger Amtshauptmann und spateren Erbherrn von Puschkeiten stammen alle Namenstrager mit dem gefuhrten Zusatz Rechberg im Namen ab Sein Sohn Theophil Gebhard 1686 1757 brandenburg preussischer Oberst und Konigsberger Amtshauptmann war Herr auf Tenkitten und dessen Sohn Friedrich Rudolph Casimir von Mullenheim und von Rechberg 1740 1814 koniglich preussischer Generalmajor und Erbherr auf Adlig Woduhnheim im Kreis Friedland nahm 1757 am Siebenjahrigen Krieg 1794 am Feldzug gegen den Aufstand der Republik Polen Litauen um General Tadeusz Kosciuszko und 1806 am Vierten Koalitionskrieg gegen Kaiser Napoleon Bonaparte teil Dessen Neffe Carl Heinrich August von Mullenheim von Rechberg geboren 1760 war preussischer Major im 3 Ostpreussischen Infanterieregiment und Kommandeur des Ostpreussischen Landwehrbataillons Mullenheim wahrend der Volkerschlacht bei Leipzig wo er am 19 Oktober 1813 bei der Ersturmung vom Grimmaischen Tor fiel Zu Beginn des Russlandfeldzugs 1812 rettete der westphalische Offizier Georg Carl Wilhelm Muldner 1782 1863 ihm das Leben und da er nach dem Tod seines einzigen leiblichen Sohnes Adolph Heinrich August Gebhard keinen mannlichen Erben hatte bot er ihm die Adoption an Erst am 27 November 1830 gestattete Kurfurst Wilhelm II von Hessen Kassel ihm die Namensmehrung von Mulnheim und erhob ihn gleichzeitig in den erblichen Adelsstand jedoch unter Fuhrung eines anderen Wappens Als 1831 das Geschlecht derer von Lindau ausstarb erhielt der General und ehem Kriegsminister fur seine zahlreichen Verdienste vom Kurfursten deren Burgsitz den Meierhof in Spangenberg und das Gut Eltmannsee zu neuem rechten Mannlehen ubereignet Sein Urenkel Georg Emil Theodor Muldner von Mullenheim 1873 1940 war Bataillonskommandeur des Niederrheinischen Fusilier Regiment Nr 39 an der Westfront Erster Weltkrieg und anschliessend Bevollmachtigter des preussischen Kriegsministeriums in der Ukraine Dessen jungerer Bruder Major Ludwig Louis Alfred Carl Oscar Muldner von Mullenheim 1876 1945 war Kabinettschef der Hofverwaltung des letzten preussisch deutschen Kronprinzen Wilhelm und setzte sich zusammen mit dem Reichskanzler Gustav Stresemann DVP fur dessen Ruckkehr aus dem niederlandischen Exil ein Mehrfach wurde er bezichtigt uber seine Mutter Halbjude zu sein und am 1 Juli 1934 wurde er im Zuge des Rohm Putsches von den Nationalsozialisten im Columbiahaus und danach im Konzentrationslager Lichtenburg interniert er war der letzte mannliche Vertreter der Muldner von Mullenheim Strassenkreuzung mit Schild Quai Mullenheim Nachdem das Reichsland Elsass Lothringen und damit auch die meisten franzosischen Barone des katholischen Zweigs wieder zum Deutschen Reich gehorten setzte Hermann Wilhelm Ludwig Georg Carl von Mullenheim von Rechberg 1845 1903 sich dafur ein dass ab 1886 auch alle nahen Verwandten seines Zweigs die preussische Genehmigung zur Fuhrung des Freiherrentitels unter dem amtlichen Namen von Mullenheim Rechberg erhielten Als Platzmajor in Strassburg brachte er im Jahr 1881 durch dass im Stadtviertel Neustadt dem sogenannten Deutschen Viertel und heutigen UNESCO Weltkulturerbe die beiden Ufer der Strassburger Ill Insel St Helena von der sudlichen Spitze ausgehend jeweils Mullenheim Staden franzosisch Quai Mullenheim bzw Zorn Staden franzosisch Quai Zorn nach den beiden rivalisierenden Geschlechtern benannt wurden An dieser Inselspitze zwischen dem Kaiserpalast und der Kaiser Wilhelm Universitat wurde 1897 die evangelische Paulskirche eingeweiht Zu den Feierlichkeiten in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II und seiner Gattin Auguste Viktoria liess Hermann in der Umgebung zu ihren Ehren rund 1000 der erst 1891 in Trier gezuchteten Kaiserin Auguste Viktoria pflanzen elfenbeinweisse Rosen mit goldgelbem Butzen wohlduftend und passend zum Stammwappen der Mullenheim Daruber hinaus war er Mitgrunder von Sankt Michael Verein deutscher Edelleute zur Pflege der Geschichte und Wahrung historisch berechtigter Standesinteressen sowie Verfasser zahlreicher Bucher und Artikel zur Familiengeschichte Richard Alexander Conrad Bernhard Burkard von Mullenheim Rechberg 1910 2003 war ab Herbst 1938 Adjutant des Deutschen Marineattaches in London und beim Untergang des Schlachtschiffs Bismarck 1941 der ranghochste Uberlebende Von 1958 bis 1975 war er als Generalkonsul bzw Botschafter in Westindien Zaire Kanada und Tansania tatig wofur er 1971 das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse erhielt Exlibris fur Sankt Michael Verein deutscher Edelleute u a mit dem Mullenheim Stammwappen Gebhards Sohn aus erster Ehe Wladislaus Wladislaw von Mullenheim 1641 nahm als polnischer Ritter am 12 September 1683 unter Konig Johann III Sobieski an der Schlacht am Kahlenberg gegen die osmanische Belagerung teil und fiel am 23 April 1689 als Hauptmann unter dem brandenburgisch preussischen Kurfursten Friedrich III bei der Befreiung des von den Franzosen unter Ludwig XIV besetzten Bonn Seine Nachkommen verteilen sich ab heute auf insgesamt drei Zweige welche einen geschichtsbedingten Verlust der Nobilitierung hinnehmen mussten und zunachst in Schlesien und Posen siedelten Von dem in Demibo geborenen Gutsbesitzer Heinrich Johann Mullenheim um 1780 vor 1875 stammt der Familienzweig um Bruno Ludwig Heinrich Mullenheim 1900 61 ab einem gelernten Bandagistenmeister der es sich zu Aufgabe gemacht hatte die Not der versehrten Soldaten des Ersten Weltkriegs zu lindern Dieser wanderte in den 1930er Jahren von Beuthen nach Braunschweig aus wo er seinen Familienzweig beheimatete und das Sanitatshaus Mullenheim grundete ein heute internationales Unternehmen fur Spitzentechnologie im Bereich Orthopadie und Rehabilitation welches in Dubai Vereinigte Arabische Emirate das Tochterunternehmen German Limbtech unterhalt Die zwei weiteren heute noch existierenden Zweige bildeten sich aus den Enkeln von Heinrich Johanns alterem Bruder dem schlesischen Wirtschaftsbeamten Carl August Mullenheim um 1775 welcher in Malapane lebte Der in Potulitz geborene Stellmacher Friedrich Leopold 1843 77 liess sich nach dem Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 71 in Eupen nieder und begrundete dort den Familienzweig der heute vor allem im Rheinland und im Grossherzogtum Luxemburg beheimatet ist Seine Schwester Mathilde Hilde Emilie 1844 82 ist eine Grossmutter von Hildegard Thieme 1908 56 der Mutter des italienisch deutschen Schauspielers Mario Girotti alias Terence Hill Die mannlichen Nachkommen des jungsten Bruders Christoph August Gotthard 1849 74 einem Kaufmann aus dem Landkreis Bromberg zogen erst in der Folge des Zweiten Weltkriegs in die Lausitz und sind durch einen dokumentarischen Schreibfehler heute alle unter dem Nachnamen Muhlenheim anzutreffen Einige Nachfahren gingen von dort nach Tirol und Karnten und grundeten Pensionen in Schwendau bei Mayrhofen im Zillertal in Maria Luggau im Lesachtal und in Egg bei Drobollach am Faaker See WappenEine Wappenvariante derer von Mullenheim nach Johann Siebmacher Als erstes Wappen des Geschlechts gilt ein mit drei silbernen Sparren belegter Schragbalken Der Helm hat einen am Rucken mit drei weissen Kugeln belegten goldenen Schwanenhals mit rotem Schnabel Seitdem das Geschlecht in Strassburg ansassig wurde zeigt das Stammwappen innerhalb eines goldenen Schildrandes in Rot eine silberne Rose mit goldener Butze Ursprungliche Helmzier war ein roter Spitzhut mit silberner Rose und einem Busch schwarzer Hahnenfedern Zu spaterer Zeit wurden mannigfach verschiedene Helmzierden verwendet je nach Zweigen Selbst einzelne Familienmitglieder fuhrten besondere Varianten und so kommt Johann Siebmacher auf insgesamt 24 und Julius Kindler von Knobloch sogar auf 86 verschiedene Ausfuhrungen Die Linie Mullenheim Rechberg fuhrt beispielsweise auf gekrontem Helm eine runde wachsende rote Scheibe darauf eine golden besamte silberne Rose welche oben mit einem Pfauenwedel besteckt ist die Helmdecke ist jeweils rot silbern Zahlreiche modernere Exlibris Wappen sind ausgeschmuckter und werden mit zwei in der Helmdecke verschwindenden Lowen als Schildhalter abgebildet Hinzu kommt der zur gesamten Symbolik der Rose passende Wappenspruch in Latein Fortiter in re suaviter in modo semper florens ubersetzt Stark in der Sache lieblich in der Art immer bluhend Bekannte NamenstragerGebhard von Mullenheim auf Puschkeiten 1635 koniglich polnischer Kammerherr und Starost Rudolf Kasimir von Mullenheim 1740 1814 koniglich preussischer Generalmajor und Erbherr auf Adlig Woduhnheim 1746 1814 elsassischer Grossjagermeister des Bistums Strassburg und Mitglied der elsassischen Provinzialversammlung Hermann Freiherr von Mullenheim Rechberg 1845 1903 deutscher Historiker Burkard Freiherr von Mullenheim Rechberg 1910 2003 deutscher Diplomat Kapitanleutnant zur See und Autor 1949 franzosischer Sportschutze und Teilnehmer bei den Olympischen Sommerspielen 1972LiteraturGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IX Band 116 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1998 ISSN 0435 2408 Erich Pelzer Mullenheim elsassische Familie In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 307 f Digitalisat Otto Hupp Munchener Kalender 1931 Buch u Kunstdruckerei AG Munchen Regensburg 1931 Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1919 S 129 147 Digitalisat der UB Heidelberg Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 2 1898 Verlag von W T Bruer S 609 Digitalisat Friedrich von Weech Der Rotulus Sanpetrinus Band XV Herder Freiburg i Br 1882 Hermann von Mullenheim von Rechberg Das Gescholl der von Mullenheim und Zorn 1332 Ein Beitrag zur Localgeschichte von Strassburg Heitz Strassburg 1893 Digitalisat WeblinksCommons Mullenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Mullenheim in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise AnmerkungenArbeitsgemeinschaft fur Geschichte und Landeskunde des Markgraflerlandes Hrsg Mullheim Baden Aus seiner Geschichte Buchdruckerei Gg Uehlin Schopfheim 1961 S 96 98 Hermann von Mullenheim von Rechberg Das Gescholl der von Mullenheim und Zorn 1332 Ein Beitrag zur Localgeschichte von Strassburg Heitz Strassburg 1893 S 33 34 Mullenheim Mullenheim Mulnheim von deutsche biographie de abgerufen am 9 November 2018 Ritter des Deutschen Ordens gelobten ehelose Keuschheit wie ist es dann zu erklaren dass er Stammvater aller heute noch lebenden Nachkommen wurde Das alte Bethaus Allerheiligen zu Strassburg deutsche digitale bibliothek de archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 9 November 2018 abgerufen am 8 November 2018 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Julius Naeher Kupferstich der Pfalz zu Strassburg mit dem Aufstieg der Mullenheim numistral fr abgerufen am 8 Mai 2020 Julius Naeher Kupferstich vom Hof der Mullenheim in der Brantgasse numistral fr abgerufen am 8 Mai 2020 Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 3 digi ub uni heidelberg de abgerufen am 8 Mai 2020 Wappenbuch der Strassburger Stettmeister und Ammeister digital blb karlsruhe de abgerufen am 8 Mai 2020 Das Kunstgewerbe in Elsass Lothringen 6 1905 1906 digi ub uni heidelberg de abgerufen am 1 September 2020 Thurgauer Chronik geschrieben Anfang 15 Jahrhundert Anonyme osterreichische Chronik in Stuttgart Handschrift 16 Jahrhundert Conrad Schnitt Wappenbuch der Baslerischen Geschlechter 1530 Eydgnossisch schweytzerischer Regiments Ehren Spiegel Melchior Russ Luzerner Chronik 1482 Familienbuch der Freiherren von Mullenheim rambow de abgerufen am 11 November 2018 Kupferstich Wappen Franz Jacob Ferdinand v Mullenheim In Wappen Mullenheim auch Mullenheim oder Mulnheim Franz Jakob von Verlag Munchen Gebr Klauber 1809 zvab com abgerufen am 10 November 2018 Patrice de Mullenheim Memento vom 17 April 2020 im Internet Archive sports reference com abgerufen am 14 Februar 2016 Profil von Friedrich Rudolph Casimir von Mullenheim und von Rechberg myheritage de abgerufen am 10 November 2018 Hans Lieber Karl Muldner von Mulnheim 1782 1863 Generalleutnant und Generaladjutant In Ingeborg Schnack Hrsg Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830 1930 Bd 4 Marburg 1950 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck 20 4 S 223 233 Wilhelm Rogge Ludwig Karl Muldner von Mulnheim General Lieutenant und General Adjutant des Kurfursten Wilhelm II von Hessen Ein hessisches Zeit und Lebensbild Kassel 1885 K Knieriem Spangenberg Kleinstadtgeschichte und Kleinstadtgeschichten Hrsg Magistrat der Stadt Kassel 2000 Ludovic Valente Bnl viewer Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 24 Juli 2017 abgerufen am 10 November 2018 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Kurt Koszyk Gustav Stresemann Der kaisertreue Demokrat Eine Biographie Kiepenheuer amp Witsch Koln 1989 S 266 f vgl Darstellung des Vorgangs in den Akten der Reichskanzlei im Bundesarchiv Die Ruckkehr des Kronprinzen Fur seine treuen Dienste erhielt er mehrere Orden so das Schaumburg Lippische Ehrenkreuz IV Klasse das Reussische Ehrenkreuz III Klasse wurde Ehrenritter des Johanniterordens am 10 Januar 1918 erhielt er das Ritterkreuz II Klasse des Ordens vom Zahringer Lowen mit Schwertern und Eichenlaub spater das Ritterkreuz I Klasse des Albrechts Orden mit Schwertern sowie am 25 Mai 1918 das Ritterkreuz des Koniglichen Hausorden von Hohenzollerns mit Schwertern am 25 Mai 1918 Willi Geile Die Ritter des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern im Ersten Weltkrieg Statistische Ausarbeitungen zur Phaleristik Deutschlands Band IV PHV Offenburg 1997 Artikel Kaiserliches In Nurnberger Volkisches Echo vom 20 Juni 1924 Alle Informationen zum Mullenheim Staden Quai Mullenheim Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Alle Informationen zum Zorn Staden Quai Zorn Memento vom 5 Oktober 2015 im Internet Archive Schlachtschiff Bismarck Ein Uberlebender in seiner Zeit S 20 Mullenheim Historie Sanitatshaus mit Tradition muellenheim com abgerufen am 10 November 2018 Ulf Ludecke Terence Hill Die exklusive Biografie ISBN 978 3 86883 203 7 Leseprobe der Munchner Verlagsgruppe PDF Johann Siebmachers Wappenbuch von 1701 Band 3 Tafel 146 und Tafel 147 Wappen mit Schildhalter und Spruch Abgerufen am 7 Mai 2020 Normdaten Person GND 120599503 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 22976109 Wikipedia Personensuche