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Visus ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Visus Begriffsklärung aufgeführt Mit Sehs

Sehschärfe

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Sehschärfe
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Visus ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter Visus (Begriffsklärung) aufgeführt.

Mit Sehschärfe (auch: Visus, Acies visus, Minimum separabile) bezeichnet man das Ausmaß der Fähigkeit eines Lebewesens, mit seinem Sehorgan Konturen und Musterdetails in der Außenwelt als solche wahrzunehmen. Zur Begriffsklärung bedarf es der Unterscheidung weiterer wesentlicher Merkmale.

Ein Maß für die (zentrale) Sehschärfe im Hellen ist der Visus; er ist der Kehrwert der kleinsten erkennbaren Lücke im Standard-Prüfzeichen (dem Landoltring, s. u.). Beim Menschen wird sie mittels eines Sehtests bestimmt. Selbst kann man sie z. B. an freisichtigen Doppelsternen, den sogenannten Augenprüfern, ermitteln.

Differenzierung

Minimum visibile

Unter Minimum visibile versteht man die Grenze der Sichtbarkeit. Diese wird dann erreicht, wenn sich Objekte, die betrachtet und auf der Netzhaut abgebildet werden, nicht mehr als Kontur und Kontrast von der sie umgebenden Leuchtdichte abgrenzen. Dies bedeutet, dass die Erkennbarkeit von Außenobjekten im Wesentlichen von der Fähigkeit des visuellen Systems abhängt, Helligkeitsunterschiede wahrzunehmen.

Minimum discriminibile

Mit Minimum discriminibile bezeichnet man die für kleinste Unterschiede von Außenobjekten. In Prüfsituationen geht es hier beispielsweise um die Klärung, ob es sich beim Betrachten einer Linie um eine durchgehende Linie oder um eine so genannte Noniusanordnung handelt (Noniussehschärfe, engl.: Vernier acuity oder Hyperacuity), ob eine minimale Ortsänderung (Bewegung) oder auch eine Orientierungsänderung (Verkippung) zweier Objekte zueinander stattgefunden hat.

Minimum separabile

Das Minimum separabile (Synonyme: anguläre Sehschärfe, Visus) erfordert neben einer relativen Lokalisation eine Trennung eng benachbarter Konturen, die durch minimale Leuchtdichte­-Unterschiede auf der Netzhaut eben noch als getrennt wahrgenommen werden können. Hierbei überlagern sich die Leuchtdichteverteilungen der benachbarten Objekte umso mehr, je enger die Muster im Außenraum nebeneinander liegen.

Diese Überlagerung verursacht z. B. den Unterschied zwischen der idealen Sehschärfe (beim Menschen 0,5 bis 2′) und der praktischen Erkennbarkeit von Doppelsternen (bei sogenannten Augenprüfern etwa 3 bis 10′), je nach ihrer Helligkeit.

Minimum legibile

Das Minimum legibile ist die Lesesehschärfe. Sie unterscheidet sich von den anderen Sehschärfenvarianten durch die Miteinbeziehung gespeicherter Formen von Optotypen als Wortbestandteile. Daher ist ihr Wert in der Regel auch höher als der Wert der anderen Sehschärfenarten, weil hier Wörter nicht nur erkannt, sondern auch nach dem Sinne des Kontextes eingeordnet werden.

Einheiten

Die Winkel-Sehschärfe (angulare Sehschärfe) ist das Auflösungsvermögen, bei dem zwei Sehobjekte noch als getrennt wahrgenommen werden (Minimum separabile). Die Auflösung von 1′ (einer Winkelminute) entspricht einer Ortsauflösung von etwa 1,5 mm bei 5 m Abstand. Je kleiner die Winkel-Sehschärfe ist, desto besser ist die Sehschärfe.

Die dimensionslose Eigenschaft Visus wird definiert, indem die Bezugsgröße 1′ in Beziehung zur individuellen Winkel-Sehschärfe gesetzt wird.

Visus = 1′ / (individuelle Winkel-Sehschärfe)

Beispiel: wenn eine Person Punkte erst bei einem Winkelabstand von 2′ trennen kann, hat sie einen Visus von 0,5.

Statt Winkel können auch Entfernungen bestimmt werden. Wenn man als Bezugsgröße den Abstand d wählt, bei dem man zwei Punkte unter einem Winkel von 1′ sieht, dann ist:

Visus = individueller Abstand / d

Beispiel: wenn eine Person erst im Abstand von 6 m die Punkte getrennt sehen kann, die bei 12 m einen Winkelabstand von 1′ haben, hat sie einen Visus von 6/12 = 0,5.

Vergleich zwischen Spezies (in Winkel-Minuten)

  • Wanderfalke: 0,4′
  • Mensch (Fovea): 0,4′ bis 2,0′ (1′ = 3 cm auf 100 m)
  • Katze: 5′
  • Frosch: 7′
  • Elefant: 10,3′
  • Ratte: 40′
  • Kapuzenratte: 20'

Siehe Linsenauge zum Vergleich der Sehschärfen anderer Tiere.

Komplexaugen:

  • Honigbiene: 60′
  • Einsiedlerkrebs: 270′
  • Taufliege: 540′

Visusangaben in Prozent

Vielfach wird zur Beschreibung des Visus eine Prozentzahl angegeben.

Visus = 100 % × 1′ / (individuelle Winkel-Sehschärfe)

Eine solche Angabe scheint zwar leichter verständlich und wird zur vermeintlich besseren Verständigung gegenüber Patienten in der Regel verwendet. Bei genauer Betrachtung ist sie allerdings irreführend; es existieren dabei vier Probleme:

  1. Der Prozentwert hat keinen inhaltlich klaren Bezug (Prozent wovon?);
  2. Es wird der Eindruck erweckt, die Stufen hätten gleiche subjektive und objektive Bedeutung (Gleichabständigkeit, s. Intervallskala); tatsächlich haben aber Verluste im unteren Bereich der Skala eine weit höhere Bedeutung;
  3. 100 % kann als höchste erreichbare Sehschärfe missverstanden werden („volle Sehschärfe“); letztere ist aber fast doppelt so hoch;
  4. Es scheint einen Nullpunkt zu geben (s. Verhältnisskala), das ist aber physikalisch nicht möglich.

Der Gebrauch dieser Prozentangabe wird jedoch auch nahegelegt durch die Tatsache, dass ein Auflösungsvermögen von 1 Bogenminute innerhalb des Normbereichs jeder Altersgruppe liegt und deshalb ein Visus von „100 %“ regelmäßig als (noch) normal betrachtet werden kann. Im deutschen Sozialrecht ist dementsprechend, unabhängig vom Alter, ein Visus von 1,0 als nicht eingeschränkt definiert.

Bedeutung der Sehschärfe

Die Sehschärfe ist der wichtigste bestimmbare Parameter des Sehsinns.

Der normale Visus ist altersabhängig und liegt bei einem 20-jährigen Menschen bei 1,0 bis 1,6, bei einem 80-jährigen bei 0,6 bis 1,0.

Der Visus ist in der Augenheilkunde der Zielparameter, dessen Verbesserung oder Erhalt mit den meisten ophthalmologischen Maßnahmen angestrebt wird. Zahlreiche rechtliche Vorschriften, die die Eignung für die Bedienung gefährlicher Geräte (zum Beispiel Kraftfahrzeuge) oder für bestimmte Berufe (zum Beispiel Polizist) festlegen, verlangen bestimmte Mindest-Visuswerte. Ebenso richten sich Leistungen privater und gesetzlicher Unfallversicherungen für Augenschäden und die Zahlung des gesetzlichen Blindengelds in erster Linie nach dem Visus.

Deutliche Sehweite

Nicht zu verwechseln mit der Sehschärfe ist der Begriff der deutlichen Sehweite, auch Bezugssehweite oder Normsehweite genannt. Sie ist festgelegt auf 250 mm. Die Bezugsgröße ist erforderlich, um beispielsweise den Vergrößerungsfaktor einer Lupe zu definieren.

Physiologie der Sehschärfe

Die Sehschärfe des Menschen ist abhängig von:

  • der Abbildungsqualität auf der Netzhaut, welche bestimmt wird durch
    • die brechenden Medien des Auges – Hornhaut, Kammerwasser, Linse und Glaskörper –
    • und die Refraktion des Auges
    • sowie den Brechungsindex des Mediums, das von außen an die Hornhaut grenzt (Luft, Wasser);
  • den optischen Eigenschaften des Objekts und seiner Umgebung (Kontrast, Farbe, Helligkeit);
  • der Form des Objekts, denn das die Netzhautsignale verarbeitende zentrale Nervensystem ist in der Lage, bestimmte Formen (wie horizontale und vertikale Geraden, rechte Winkel, in einer Flucht liegende Linien bei einem Nonius) höher aufzulösen als es allein nach dem Auflösevermögen der Netzhaut zu erwarten wäre;
  • der Netzhautstelle, mit der fixiert wird;
  • dem Auflösungsvermögen des Augapfels.

Bei der praktischen Messung des Visus spielt außerdem die Fähigkeit, den Seheindruck zu beschreiben, eine wesentliche Rolle.

Die Größe der Augen-Pupille begrenzt die Auflösung des Augapfels physikalisch, physiologisch sind es die Dichte der Rezeptoren (Stäbchen und Zapfen) und die Signalverarbeitung durch Ganglienzellen der Netzhaut (s. deren rezeptive Felder). Die Auflösung erreicht ihren höchsten Wert bei ausreichender Helligkeit im Zentrum der Fovea centralis („Sehgrube“), also bei zentraler Fixation. Der Bereich höchster Sehschärfe (das „foveale Bouquet“) umfasst nur etwa 8 bis 16 Winkelminuten, ist also noch wesentlich kleiner als die Foveola, die etwa 1,4° durchmisst. Von dort aus ist es eine kontinuierliche Abnahme, etwa in Form einer Hyperbel (s. Abbildung). Bei einer exzentrischen Fixation von etwa 1° hat die periphere Sehschärfe bereits auf die Hälfte abgenommen.

Bei der Geburt ist die Sehschärfe des Kindes noch nicht voll entwickelt. Sowohl die Netzhaut als auch die Sehrinde des Kortex entwickeln sich in den ersten Lebensjahren.

Untersuchung und Methoden

Die Bestimmung der Sehschärfe geschieht üblicherweise mit Methoden der Psychophysik. Den Probanden werden Sehzeichen präsentiert, und aus ihren Antworten ist zu ersehen, ob sie sie richtig erkannt haben. Daneben existieren auch objektive Verfahren, die die unwillkürlichen Reaktionen auf kleiner werdende Reizmuster bewerten, und so eine Beurteilung des Visus zulassen. Hierzu gehört beispielsweise die Prüfung des optokinetischen Nystagmus oder das Preferential Looking bei Kleinkindern und Säuglingen.

In Deutschland wird der Visus meist mit Hilfe von projizierten Sehzeichen definierter Größe, Helligkeit, Form und definierten Kontrasts bestimmt. Die Verwendung eines Projektors anstelle einer Tafel hat den Vorteil der Unabhängigkeit von der Prüfentfernung. Für eine reproduzierbare Visusprüfung existieren DIN-Vorschriften. Danach ist das Norm-Sehzeichen der sogenannte Landoltring, ein Ring definierter Breite mit einer Lücke von derselben Breite, die in acht verschiedenen Richtungen angeordnet sein kann. Durch das Erkennen der Richtung der Lücke zeigt der Untersuchte, dass sein Auflösungsvermögen mindestens der Breite der Lücke entspricht. In der Praxis werden allerdings wegen der leichteren Verständigung meist genormte Abbildungen von Zahlen als Sehzeichen verwendet. Es existieren weitere genormte Sehzeichen, so das Snellen-E, der Pflüger-E-Haken, bei dem der mittlere Strich kürzer ist, sowie andere, die für die Visusprüfung von Analphabeten und Kindern im Vorschulalter sowie für die nicht-verbale Verständigung geeignet sind. Auf den meisten Sehzeichenprojektoren werden Zeichen bis zu einer Visusstufe von 0,05 (entsprechend ca. 0,3°) angeboten. Dies ist in der mit zunehmender Sehschwäche anwachsenden Messungenauigkeit begründet. Für noch geringere Visuswerte werden Sehprobentafeln verwendet (s. u.) bzw. Fingerzählen, Handbewegungen und Lichtquellen benutzt.

Bei der Bestimmung des Visus wird zwischen demjenigen mit Korrektur, wie Brille oder Kontaktlinse, und demjenigen ohne Korrektur unterschieden. Dabei bezeichnet man die Sehschärfe ohne Korrektur auch als Rohvisus. Häufig werden auch die Abkürzungen s.c. (sine correctione, lateinisch für „ohne Korrektur“) und c.c. (cum correctione, lateinisch für „mit Korrektur“) verwendet. Diejenige optische Korrektur, die den höchsten Visuswert ergibt, wird häufig als die „beste Korrektur“ bezeichnet. Die Möglichkeit der optischen Korrektur bewirkt, dass der Visus unabhängig von den Brechungseigenschaften des Auges ist. Der Visus im Sinne der obigen Definition ist also der Visus mit bester Korrektur.

Mit einer Sehschärfe trotz optimaler Brillen- oder Kontaktlinsenkorrektur von weniger als 1/50 = 0,02 (ermittelt mit Sehprobentafeln) auf dem besseren Auge gilt eine Person im Sinne des Sozialgesetzbuchs in Deutschland als blind, für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ab einer Sehschärfe von 3/60 = 0,05 oder weniger.

Sehprobentafeln

Bei der Verwendung von Sehprobentafeln muss, wegen der unveränderlichen Größe der Sehzeichen, auf das genaue Einhalten der Prüfentfernung geachtet werden. Des Weiteren ist das Einhalten der richtigen (recht hellen) Beleuchtung der Tafel wichtig, da die Sehschärfe wesentlich von der Leuchtdichte des weißen Hintergrunds abhängt. Nach der 2009 eingeführten DIN-Norm 58220 soll die Prüfleuchtdichte 80–320 cd/m² betragen. Eine bekannte Sehprobentafel ist der , erstellt vom niederländischen Ophthalmologen Herman Snellen, bei dem kleiner werdende Buchstaben und Zahlen gelesen werden müssen. Es gibt auch hier diverse andere Tafeln.

Sehprobentafeln sind auf eine Normentfernung geeicht. Der Visus wird durch einen Bruch ermittelt. Im Zähler steht die Ist-Entfernung, also die Entfernung, aus der der Untersuchte das Sehzeichen erkennt. Im Nenner steht die Normentfernung, die Entfernung, bei der ein Mensch mit einer Sehschärfe von 1,0 dasselbe Sehzeichen erkennen könnte. Gemessen wird die Entfernung entweder im metrischen System oder bei Snellen im englischen Foot-Maß, die ineinander umgerechnet werden können. Häufig erfolgt die Angabe der Sehschärfe als Dezimalzahl.

Visus Winkel
in Minuten
Besonderheit
Metrisch Dezimal Snellen
6/3 2,0 20/10 0,5′
6/4,5 1,33 20/15 0,75′
6/6 1,0 20/20 1′ Norm-Wert
6/7,5 0,8 20/25 1,25′
6/9 0,67 20/30 1,5′
6/12 0,5 20/40 2′
6/15 0,4 20/50 2,5′
6/30 0,2 20/100 5′
6/60 0,1 20/200 10′
6/120 0,05 20/400 20′ blind laut WHO
6/300 0,02 20/1000 50' blind laut SGB

Ablese-Beispiel: Erkennt ein Patient ein Zeichen aus der Entfernung von 6 Metern bzw. 20 Fuß, für das die Normentfernung 30 Meter bzw. 100 Fuß beträgt, so ist sein Visus metrisch 6/30, dezimal 0,2, Snellen 20/100, was in jedem Fall 5 Winkelminuten entspricht.

Kontureninteraktion, Crowding

Sehzeichen, die eng nebeneinander stehen, können weniger gut erkannt werden, da dicht benachbarte Konturen das Auflösungsvermögen beeinträchtigen (Trennschwierigkeiten oder Crowding.). Dies kann bei Reihenoptotypen eine Verschlechterung von bis zu einer Visusstufe ausmachen. Bei Amblyopie,Nystagmus oder ungenügend korrigierter Ametropie können die Unterschiede zwischen Reihen- und Einzeloptotypen sogar ganz erhebliche Auswirkungen haben. Bei Landoltringen ist deshalb ab einer Sehschärfe von 0,32 und für alle größeren Sehzeichen ein Mindestabstand der Optotypen zueinander vorgeschrieben, der größer als 35 Winkelminuten sein soll. Diese Entfernung liegt (beim fovealen Sehen) außerhalb der Zone von Konturinteraktionen. Bei kleineren Sehzeichen ab einem Visus von 0,4 wird jedoch lediglich der zweifache Durchmesser des Landoltrings als Abstand der Sehzeichen untereinander gefordert. Damit geraten sie in die Interaktionszone. Aus diesem Grunde wurden für klinische Untersuchungen spezielle Tests mit Landoltringen (C-Test) entwickelt, die eine klare Trennung zwischen Einzel- und Reihensehzeichen aufweisen. Hierbei sind bei den Einzeloptotypen alle Sehzeichen durch alle Visusstufen hindurch mindestens 35 Winkelminuten voneinander entfernt. Bei den Reihenoptotypen beträgt der Abstand durch alle Visusstufen hindurch exakt 2,6 Winkelminuten. Die Prüfdistanz liegt in beiden Fällen bei 40 cm.

Differentialdiagnostik

Zur Beurteilung, ob die Sehschärfe eines Probanden refraktionsbedingt, also auf Grund einer nicht oder nur unzureichend korrigierten Fehlsichtigkeit (Ametropie) vermindert ist, oder ob dies durch organische oder funktionelle Probleme verursacht wird, kann die Verwendung einer stenopäischen Lücke sinnvoll sein. Eine Möglichkeit, organisch bedingte Sehminderungen von funktionellen zu unterscheiden, ist der so genannte Ammann’sche Grauglastest.

Siehe auch

  • Visuelle Wahrnehmung
  • Akkommodation
  • Sehen unter Wasser
  • Blindheit

Literatur

  • Franz Grehn: Augenheilkunde. 30. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-75264-6.
  • Herbert Kaufmann (Hrsg.): Strabismus. Unter Mitarbeit von Wilfried de Decker u. a. Enke, Stuttgart 1986, ISBN 3-432-95391-7.
  • de Jong, Paulus TVM: A history of visual acuity testing and optotypes. Eye 38.1 (2024): 13-24.

Weblinks

  • Literatur von und über Sehschärfe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Sehschärfebestimmung nach Europäischer Norm: wissenschaftliche Grundlagen und Messverfahren (Univ. Freiburg)
  • Messung der Sehschärfe per Computerbildschirm und Browser (Freiburg Vision Test (‘FrACT’)) (englisch)

Einzelnachweise

  1. Herbert Kaufmann: Strabismus. 4. grundlegend überarbeitete und erweiterte Auflage, unter Mitarbeit von W. de Decker u. a., Georg Thieme Verlag, Stuttgart / New York 2012, ISBN 978-3-13-129724-2.
  2. J. Keller, H. Strasburger, D. T. Cerutti, B. A. Sabel: Assessing spatial vision – automated measurement of the contrast-sensitivity function in the hooded rat. In: Journal of Neuroscience Methods. Band 97, 2000, S. 103–110. 
  3. Die Gittersehschärfe wird in Keller u. a. (2000) mit 0,86 Perioden/Grad geschätzt. Eine halbe Periode (=1 Gitterbalken) hat die 1,4 – 2-fache Breite der Lücke (Heinrich & Bach, 2013). Damit entspricht das etwa 24' – 17' Landolt-Lücke
  4. S. Heinrich, M. Bach: Resolution acuity versus recognition acuity with Landolt-style optotypes. In: Graefe's Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology. Band 251, Nr. 9, 2013, S. 2235–2241, doi:10.1007/s00417-013-2404-6. 
  5. Gullstrand Tutoring: Die Sehleistungslüge youtube.com
  6. Hans Strasburger: Seven myths on crowding and peripheral vision. In: i-Perception. Band 11, Nr. 2, 2020, S. 1–45, doi:10.1177/2041669520913052. 
  7. S. L. Polyak: The Retina. The University of Chicago Press, Chicago, 1941. 
  8. H. Strasburger, I. Rentschler, M. Jüttner: Peripheral vision and pattern recognition: a review. In: Journal of Vision. Band 11, Nr. 5, 2011, S. 1–82 (journalofvision.org). 
  9. Jutta Kienbaum, Bettina Schuhrke: Entwicklungspsychologie des Kindes Von der Geburt bis zum 12. Lebensjahr. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2010, S. 75.
  10. Im deutschsprachigen Bereich wird das Snellen-E oft fälschlich als „Snellen-Haken“ oder „E-Haken“ bezeichnet. Das ist insofern irreführend als Snellen seinerzeit zwei verschiedene Optotypen eingeführt hat, das Snellen-E (engl. "Snellen’s E"), und den Snellen-Haken (engl. "Snellen hook"). Letzterer ist ebenfalls quadratisch, hat aber nur zwei „Zinken“ (d. h. hat die Form von einem „C“ oder „U“). Aus ihm hat Landolt den Landolt-Ring entwickelt.
    Z. B. schreibt Fick (1898, S. 339): "Die Messungen haben wir selbstverständlich nach Snellen's Methode vorgenommen, aber nicht mit Buchstaben, auch nicht mit den dreizinkigen Haken ⋿ , sondern mit den einfachen Haken ⊏, die, wie Steiger1) überzeugend dargethan hat, für wissenschaftliche Prüfungen den Vorzug verdienen."
    Oder im Lehrbuch von Le Grand (1967, S. 84): “A test object similar to the Landolt ring is the Snellen hook, in the form of a U, the opening of which can be placed in four different positions (Fig. 26).”
    Referenzen:
    A. E. Fick: Ueber Stäbchensehschärfe und Zapfensehschärfe. In: Archiv für Ophthalmologie. 45, 1898. S. 336–356.
    Yves le Grand: Form and Space Vision. Indiana University Press, 1967, S. 84.
  11. W. Wesemann, U. Schiefer, M. Bach: Neue DIN-Normen zur Sehschärfebestimmung. In: Ophthalmologe. Nr. 107, 2010, S. 821–826, doi:10.1007/s00347-010-2228-2. 
  12. Dennis M. Levi: Crowding – an essential bottleneck for object recognition: a minireview. In: Vision Research. Band 48, Nr. 5, 2008, S. 635–654. 
  13. H. Strasburger, I. Rentschler, M. Jüttner: Peripheral vision and pattern recognition: a review. In: Journal of Vision. Band 11, Nr. 5, 2011, S. 1–82 (journalofvision.org). 
  14. J. A. Stuart, H. M. Burian: A study of separation difficulty: its relationship to visual acuity in normal and amblyopic eyes. In: American Journal of Ophthalmology. Band 53, 1962, S. 471–477. 
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 18:20

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Visus ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Visus Begriffsklarung aufgefuhrt Mit Sehscharfe auch Visus Acies visus Minimum separabile bezeichnet man das Ausmass der Fahigkeit eines Lebewesens mit seinem Sehorgan Konturen und Musterdetails in der Aussenwelt als solche wahrzunehmen Zur Begriffsklarung bedarf es der Unterscheidung weiterer wesentlicher Merkmale Scharfes oben und unscharfes Bild unten zur Illustration der unterschiedlichen Detaillierung Sehscharfe bezieht sich aber nicht auf die wahrgenommene Scharfe des Bildes bei erniedrigter Sehscharfe wird das Bild z B nicht notwendigerweise als unscharf wahrgenommen Ein Mass fur die zentrale Sehscharfe im Hellen ist der Visus er ist der Kehrwert der kleinsten erkennbaren Lucke im Standard Prufzeichen dem Landoltring s u Beim Menschen wird sie mittels eines Sehtests bestimmt Selbst kann man sie z B an freisichtigen Doppelsternen den sogenannten Augenprufern ermitteln DifferenzierungMinimum visibile Unter Minimum visibile versteht man die Grenze der Sichtbarkeit Diese wird dann erreicht wenn sich Objekte die betrachtet und auf der Netzhaut abgebildet werden nicht mehr als Kontur und Kontrast von der sie umgebenden Leuchtdichte abgrenzen Dies bedeutet dass die Erkennbarkeit von Aussenobjekten im Wesentlichen von der Fahigkeit des visuellen Systems abhangt Helligkeitsunterschiede wahrzunehmen Minimum discriminibile Mit Minimum discriminibile bezeichnet man die fur kleinste Unterschiede von Aussenobjekten In Prufsituationen geht es hier beispielsweise um die Klarung ob es sich beim Betrachten einer Linie um eine durchgehende Linie oder um eine so genannte Noniusanordnung handelt Noniussehscharfe engl Vernier acuity oder Hyperacuity ob eine minimale Ortsanderung Bewegung oder auch eine Orientierungsanderung Verkippung zweier Objekte zueinander stattgefunden hat Minimum separabile Das Minimum separabile Synonyme angulare Sehscharfe Visus erfordert neben einer relativen Lokalisation eine Trennung eng benachbarter Konturen die durch minimale Leuchtdichte Unterschiede auf der Netzhaut eben noch als getrennt wahrgenommen werden konnen Hierbei uberlagern sich die Leuchtdichteverteilungen der benachbarten Objekte umso mehr je enger die Muster im Aussenraum nebeneinander liegen Diese Uberlagerung verursacht z B den Unterschied zwischen der idealen Sehscharfe beim Menschen 0 5 bis 2 und der praktischen Erkennbarkeit von Doppelsternen bei sogenannten Augenprufern etwa 3 bis 10 je nach ihrer Helligkeit Minimum legibile Das Minimum legibile ist die Lesesehscharfe Sie unterscheidet sich von den anderen Sehscharfenvarianten durch die Miteinbeziehung gespeicherter Formen von Optotypen als Wortbestandteile Daher ist ihr Wert in der Regel auch hoher als der Wert der anderen Sehscharfenarten weil hier Worter nicht nur erkannt sondern auch nach dem Sinne des Kontextes eingeordnet werden EinheitenDie Winkel Sehscharfe angulare Sehscharfe ist das Auflosungsvermogen bei dem zwei Sehobjekte noch als getrennt wahrgenommen werden Minimum separabile Die Auflosung von 1 einer Winkelminute entspricht einer Ortsauflosung von etwa 1 5 mm bei 5 m Abstand Je kleiner die Winkel Sehscharfe ist desto besser ist die Sehscharfe Die dimensionslose Eigenschaft Visus wird definiert indem die Bezugsgrosse 1 in Beziehung zur individuellen Winkel Sehscharfe gesetzt wird Visus 1 individuelle Winkel Sehscharfe Beispiel wenn eine Person Punkte erst bei einem Winkelabstand von 2 trennen kann hat sie einen Visus von 0 5 Statt Winkel konnen auch Entfernungen bestimmt werden Wenn man als Bezugsgrosse den Abstand d wahlt bei dem man zwei Punkte unter einem Winkel von 1 sieht dann ist Visus individueller Abstand d Beispiel wenn eine Person erst im Abstand von 6 m die Punkte getrennt sehen kann die bei 12 m einen Winkelabstand von 1 haben hat sie einen Visus von 6 12 0 5 Vergleich zwischen Spezies in Winkel Minuten Wanderfalke 0 4 Mensch Fovea 0 4 bis 2 0 1 3 cm auf 100 m Katze 5 Frosch 7 Elefant 10 3 Ratte 40 Kapuzenratte 20 Siehe Linsenauge zum Vergleich der Sehscharfen anderer Tiere Komplexaugen Honigbiene 60 Einsiedlerkrebs 270 Taufliege 540 Visusangaben in Prozent Vielfach wird zur Beschreibung des Visus eine Prozentzahl angegeben Visus 100 1 individuelle Winkel Sehscharfe Eine solche Angabe scheint zwar leichter verstandlich und wird zur vermeintlich besseren Verstandigung gegenuber Patienten in der Regel verwendet Bei genauer Betrachtung ist sie allerdings irrefuhrend es existieren dabei vier Probleme Der Prozentwert hat keinen inhaltlich klaren Bezug Prozent wovon Es wird der Eindruck erweckt die Stufen hatten gleiche subjektive und objektive Bedeutung Gleichabstandigkeit s Intervallskala tatsachlich haben aber Verluste im unteren Bereich der Skala eine weit hohere Bedeutung 100 kann als hochste erreichbare Sehscharfe missverstanden werden volle Sehscharfe letztere ist aber fast doppelt so hoch Es scheint einen Nullpunkt zu geben s Verhaltnisskala das ist aber physikalisch nicht moglich Der Gebrauch dieser Prozentangabe wird jedoch auch nahegelegt durch die Tatsache dass ein Auflosungsvermogen von 1 Bogenminute innerhalb des Normbereichs jeder Altersgruppe liegt und deshalb ein Visus von 100 regelmassig als noch normal betrachtet werden kann Im deutschen Sozialrecht ist dementsprechend unabhangig vom Alter ein Visus von 1 0 als nicht eingeschrankt definiert Bedeutung der SehscharfeDie Sehscharfe ist der wichtigste bestimmbare Parameter des Sehsinns Der normale Visus ist altersabhangig und liegt bei einem 20 jahrigen Menschen bei 1 0 bis 1 6 bei einem 80 jahrigen bei 0 6 bis 1 0 Der Visus ist in der Augenheilkunde der Zielparameter dessen Verbesserung oder Erhalt mit den meisten ophthalmologischen Massnahmen angestrebt wird Zahlreiche rechtliche Vorschriften die die Eignung fur die Bedienung gefahrlicher Gerate zum Beispiel Kraftfahrzeuge oder fur bestimmte Berufe zum Beispiel Polizist festlegen verlangen bestimmte Mindest Visuswerte Ebenso richten sich Leistungen privater und gesetzlicher Unfallversicherungen fur Augenschaden und die Zahlung des gesetzlichen Blindengelds in erster Linie nach dem Visus Deutliche Sehweite Nicht zu verwechseln mit der Sehscharfe ist der Begriff der deutlichen Sehweite auch Bezugssehweite oder Normsehweite genannt Sie ist festgelegt auf 250 mm Die Bezugsgrosse ist erforderlich um beispielsweise den Vergrosserungsfaktor einer Lupe zu definieren Physiologie der SehscharfeSehscharfe in Abhangigkeit von der Netzhautstelle auf dem horizontalen Meridian und auf 1 0 normiert die Funktion entspricht einer Hyperbel Die Sehscharfe des Menschen ist abhangig von der Abbildungsqualitat auf der Netzhaut welche bestimmt wird durch die brechenden Medien des Auges Hornhaut Kammerwasser Linse und Glaskorper und die Refraktion des Auges sowie den Brechungsindex des Mediums das von aussen an die Hornhaut grenzt Luft Wasser den optischen Eigenschaften des Objekts und seiner Umgebung Kontrast Farbe Helligkeit der Form des Objekts denn das die Netzhautsignale verarbeitende zentrale Nervensystem ist in der Lage bestimmte Formen wie horizontale und vertikale Geraden rechte Winkel in einer Flucht liegende Linien bei einem Nonius hoher aufzulosen als es allein nach dem Auflosevermogen der Netzhaut zu erwarten ware der Netzhautstelle mit der fixiert wird dem Auflosungsvermogen des Augapfels Bei der praktischen Messung des Visus spielt ausserdem die Fahigkeit den Seheindruck zu beschreiben eine wesentliche Rolle Die Grosse der Augen Pupille begrenzt die Auflosung des Augapfels physikalisch physiologisch sind es die Dichte der Rezeptoren Stabchen und Zapfen und die Signalverarbeitung durch Ganglienzellen der Netzhaut s deren rezeptive Felder Die Auflosung erreicht ihren hochsten Wert bei ausreichender Helligkeit im Zentrum der Fovea centralis Sehgrube also bei zentraler Fixation Der Bereich hochster Sehscharfe das foveale Bouquet umfasst nur etwa 8 bis 16 Winkelminuten ist also noch wesentlich kleiner als die Foveola die etwa 1 4 durchmisst Von dort aus ist es eine kontinuierliche Abnahme etwa in Form einer Hyperbel s Abbildung Bei einer exzentrischen Fixation von etwa 1 hat die periphere Sehscharfe bereits auf die Halfte abgenommen Bei der Geburt ist die Sehscharfe des Kindes noch nicht voll entwickelt Sowohl die Netzhaut als auch die Sehrinde des Kortex entwickeln sich in den ersten Lebensjahren Untersuchung und MethodenLandoltring nach DIN NormSnellen E Die Bestimmung der Sehscharfe geschieht ublicherweise mit Methoden der Psychophysik Den Probanden werden Sehzeichen prasentiert und aus ihren Antworten ist zu ersehen ob sie sie richtig erkannt haben Daneben existieren auch objektive Verfahren die die unwillkurlichen Reaktionen auf kleiner werdende Reizmuster bewerten und so eine Beurteilung des Visus zulassen Hierzu gehort beispielsweise die Prufung des optokinetischen Nystagmus oder das Preferential Looking bei Kleinkindern und Sauglingen In Deutschland wird der Visus meist mit Hilfe von projizierten Sehzeichen definierter Grosse Helligkeit Form und definierten Kontrasts bestimmt Die Verwendung eines Projektors anstelle einer Tafel hat den Vorteil der Unabhangigkeit von der Prufentfernung Fur eine reproduzierbare Visusprufung existieren DIN Vorschriften Danach ist das Norm Sehzeichen der sogenannte Landoltring ein Ring definierter Breite mit einer Lucke von derselben Breite die in acht verschiedenen Richtungen angeordnet sein kann Durch das Erkennen der Richtung der Lucke zeigt der Untersuchte dass sein Auflosungsvermogen mindestens der Breite der Lucke entspricht In der Praxis werden allerdings wegen der leichteren Verstandigung meist genormte Abbildungen von Zahlen als Sehzeichen verwendet Es existieren weitere genormte Sehzeichen so das Snellen E der Pfluger E Haken bei dem der mittlere Strich kurzer ist sowie andere die fur die Visusprufung von Analphabeten und Kindern im Vorschulalter sowie fur die nicht verbale Verstandigung geeignet sind Auf den meisten Sehzeichenprojektoren werden Zeichen bis zu einer Visusstufe von 0 05 entsprechend ca 0 3 angeboten Dies ist in der mit zunehmender Sehschwache anwachsenden Messungenauigkeit begrundet Fur noch geringere Visuswerte werden Sehprobentafeln verwendet s u bzw Fingerzahlen Handbewegungen und Lichtquellen benutzt Bei der Bestimmung des Visus wird zwischen demjenigen mit Korrektur wie Brille oder Kontaktlinse und demjenigen ohne Korrektur unterschieden Dabei bezeichnet man die Sehscharfe ohne Korrektur auch als Rohvisus Haufig werden auch die Abkurzungen s c sine correctione lateinisch fur ohne Korrektur und c c cum correctione lateinisch fur mit Korrektur verwendet Diejenige optische Korrektur die den hochsten Visuswert ergibt wird haufig als die beste Korrektur bezeichnet Die Moglichkeit der optischen Korrektur bewirkt dass der Visus unabhangig von den Brechungseigenschaften des Auges ist Der Visus im Sinne der obigen Definition ist also der Visus mit bester Korrektur Mit einer Sehscharfe trotz optimaler Brillen oder Kontaktlinsenkorrektur von weniger als 1 50 0 02 ermittelt mit Sehprobentafeln auf dem besseren Auge gilt eine Person im Sinne des Sozialgesetzbuchs in Deutschland als blind fur die Weltgesundheitsorganisation WHO ab einer Sehscharfe von 3 60 0 05 oder weniger Sehprobentafeln Bei der Verwendung von Sehprobentafeln muss wegen der unveranderlichen Grosse der Sehzeichen auf das genaue Einhalten der Prufentfernung geachtet werden Des Weiteren ist das Einhalten der richtigen recht hellen Beleuchtung der Tafel wichtig da die Sehscharfe wesentlich von der Leuchtdichte des weissen Hintergrunds abhangt Nach der 2009 eingefuhrten DIN Norm 58220 soll die Prufleuchtdichte 80 320 cd m betragen Eine bekannte Sehprobentafel ist der erstellt vom niederlandischen Ophthalmologen Herman Snellen bei dem kleiner werdende Buchstaben und Zahlen gelesen werden mussen Es gibt auch hier diverse andere Tafeln Sehprobentafeln sind auf eine Normentfernung geeicht Der Visus wird durch einen Bruch ermittelt Im Zahler steht die Ist Entfernung also die Entfernung aus der der Untersuchte das Sehzeichen erkennt Im Nenner steht die Normentfernung die Entfernung bei der ein Mensch mit einer Sehscharfe von 1 0 dasselbe Sehzeichen erkennen konnte Gemessen wird die Entfernung entweder im metrischen System oder bei Snellen im englischen Foot Mass die ineinander umgerechnet werden konnen Haufig erfolgt die Angabe der Sehscharfe als Dezimalzahl SehprobentafelVisus Winkel in Minuten BesonderheitMetrisch Dezimal Snellen6 3 2 0 20 10 0 5 6 4 5 1 33 20 15 0 75 6 6 1 0 20 20 1 Norm Wert6 7 5 0 8 20 25 1 25 6 9 0 67 20 30 1 5 6 12 0 5 20 40 2 6 15 0 4 20 50 2 5 6 30 0 2 20 100 5 6 60 0 1 20 200 10 6 120 0 05 20 400 20 blind laut WHO6 300 0 02 20 1000 50 blind laut SGB Ablese Beispiel Erkennt ein Patient ein Zeichen aus der Entfernung von 6 Metern bzw 20 Fuss fur das die Normentfernung 30 Meter bzw 100 Fuss betragt so ist sein Visus metrisch 6 30 dezimal 0 2 Snellen 20 100 was in jedem Fall 5 Winkelminuten entspricht Kontureninteraktion Crowding Sehzeichen die eng nebeneinander stehen konnen weniger gut erkannt werden da dicht benachbarte Konturen das Auflosungsvermogen beeintrachtigen Trennschwierigkeiten oder Crowding Dies kann bei Reihenoptotypen eine Verschlechterung von bis zu einer Visusstufe ausmachen Bei Amblyopie Nystagmus oder ungenugend korrigierter Ametropie konnen die Unterschiede zwischen Reihen und Einzeloptotypen sogar ganz erhebliche Auswirkungen haben Bei Landoltringen ist deshalb ab einer Sehscharfe von 0 32 und fur alle grosseren Sehzeichen ein Mindestabstand der Optotypen zueinander vorgeschrieben der grosser als 35 Winkelminuten sein soll Diese Entfernung liegt beim fovealen Sehen ausserhalb der Zone von Konturinteraktionen Bei kleineren Sehzeichen ab einem Visus von 0 4 wird jedoch lediglich der zweifache Durchmesser des Landoltrings als Abstand der Sehzeichen untereinander gefordert Damit geraten sie in die Interaktionszone Aus diesem Grunde wurden fur klinische Untersuchungen spezielle Tests mit Landoltringen C Test entwickelt die eine klare Trennung zwischen Einzel und Reihensehzeichen aufweisen Hierbei sind bei den Einzeloptotypen alle Sehzeichen durch alle Visusstufen hindurch mindestens 35 Winkelminuten voneinander entfernt Bei den Reihenoptotypen betragt der Abstand durch alle Visusstufen hindurch exakt 2 6 Winkelminuten Die Prufdistanz liegt in beiden Fallen bei 40 cm Differentialdiagnostik Zur Beurteilung ob die Sehscharfe eines Probanden refraktionsbedingt also auf Grund einer nicht oder nur unzureichend korrigierten Fehlsichtigkeit Ametropie vermindert ist oder ob dies durch organische oder funktionelle Probleme verursacht wird kann die Verwendung einer stenopaischen Lucke sinnvoll sein Eine Moglichkeit organisch bedingte Sehminderungen von funktionellen zu unterscheiden ist der so genannte Ammann sche Grauglastest Siehe auchVisuelle Wahrnehmung Akkommodation Sehen unter Wasser BlindheitLiteraturFranz Grehn Augenheilkunde 30 Auflage Springer Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 540 75264 6 Herbert Kaufmann Hrsg Strabismus Unter Mitarbeit von Wilfried de Decker u a Enke Stuttgart 1986 ISBN 3 432 95391 7 de Jong Paulus TVM A history of visual acuity testing and optotypes Eye 38 1 2024 13 24 WeblinksLiteratur von und uber Sehscharfe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sehscharfebestimmung nach Europaischer Norm wissenschaftliche Grundlagen und Messverfahren Univ Freiburg Messung der Sehscharfe per Computerbildschirm und Browser Freiburg Vision Test FrACT englisch EinzelnachweiseHerbert Kaufmann Strabismus 4 grundlegend uberarbeitete und erweiterte Auflage unter Mitarbeit von W de Decker u a Georg Thieme Verlag Stuttgart New York 2012 ISBN 978 3 13 129724 2 J Keller H Strasburger D T Cerutti B A Sabel Assessing spatial vision automated measurement of the contrast sensitivity function in the hooded rat In Journal of Neuroscience Methods Band 97 2000 S 103 110 Die Gittersehscharfe wird in Keller u a 2000 mit 0 86 Perioden Grad geschatzt Eine halbe Periode 1 Gitterbalken hat die 1 4 2 fache Breite der Lucke Heinrich amp Bach 2013 Damit entspricht das etwa 24 17 Landolt Lucke S Heinrich M Bach Resolution acuity versus recognition acuity with Landolt style optotypes In Graefe s Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology Band 251 Nr 9 2013 S 2235 2241 doi 10 1007 s00417 013 2404 6 Gullstrand Tutoring Die Sehleistungsluge youtube com Hans Strasburger Seven myths on crowding and peripheral vision In i Perception Band 11 Nr 2 2020 S 1 45 doi 10 1177 2041669520913052 S L Polyak The Retina The University of Chicago Press Chicago 1941 H Strasburger I Rentschler M Juttner Peripheral vision and pattern recognition a review In Journal of Vision Band 11 Nr 5 2011 S 1 82 journalofvision org Jutta Kienbaum Bettina Schuhrke Entwicklungspsychologie des Kindes Von der Geburt bis zum 12 Lebensjahr Verlag W Kohlhammer Stuttgart 2010 S 75 Im deutschsprachigen Bereich wird das Snellen E oft falschlich als Snellen Haken oder E Haken bezeichnet Das ist insofern irrefuhrend als Snellen seinerzeit zwei verschiedene Optotypen eingefuhrt hat das Snellen E engl Snellen s E und den Snellen Haken engl Snellen hook Letzterer ist ebenfalls quadratisch hat aber nur zwei Zinken d h hat die Form von einem C oder U Aus ihm hat Landolt den Landolt Ring entwickelt Z B schreibt Fick 1898 S 339 Die Messungen haben wir selbstverstandlich nach Snellen s Methode vorgenommen aber nicht mit Buchstaben auch nicht mit den dreizinkigen Haken sondern mit den einfachen Haken die wie Steiger1 uberzeugend dargethan hat fur wissenschaftliche Prufungen den Vorzug verdienen Oder im Lehrbuch von Le Grand 1967 S 84 A test object similar to the Landolt ring is the Snellen hook in the form of a U the opening of which can be placed in four different positions Fig 26 Referenzen A E Fick Ueber Stabchensehscharfe und Zapfensehscharfe In Archiv fur Ophthalmologie 45 1898 S 336 356 Yves le Grand Form and Space Vision Indiana University Press 1967 S 84 W Wesemann U Schiefer M Bach Neue DIN Normen zur Sehscharfebestimmung In Ophthalmologe Nr 107 2010 S 821 826 doi 10 1007 s00347 010 2228 2 Dennis M Levi Crowding an essential bottleneck for object recognition a minireview In Vision Research Band 48 Nr 5 2008 S 635 654 H Strasburger I Rentschler M Juttner Peripheral vision and pattern recognition a review In Journal of Vision Band 11 Nr 5 2011 S 1 82 journalofvision org J A Stuart H M Burian A study of separation difficulty its relationship to visual acuity in normal and amblyopic eyes In American Journal of Ophthalmology Band 53 1962 S 471 477 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4054279 8 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85143915 NDL 00571240

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