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Arthur Schloßmann auch Arthur Schlossmann 16 Dezember 1867 in Breslau 5 Juni 1932 in Düsseldorf war ein deutscher Pädiat

Arthur Schloßmann

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Arthur Schloßmann, auch Arthur Schlossmann (* 16. Dezember 1867 in Breslau; † 5. Juni 1932 in Düsseldorf), war ein deutscher Pädiater und Sozialhygieniker jüdischer Abstammung. Er gründete 1898 in Dresden ein Säuglingsheim und die weltweit erste Spezialklinik für kranke Säuglinge.

Leben

Ausbildung und erste Tätigkeit als Arzt

Arthur Schloßmann kam 1867 als Sohn des Kaufmanns Carl Schloßmann und dessen Ehefrau Elise Schloßmann, geborene Wolf, in Breslau zur Welt; er wuchs jedoch in Dresden auf. Schloßmann besuchte ab 1874 die Kreuzschule in Dresden und legte im Jahr 1886 sein Abitur ab. Anschließend studierte er von 1886 bis 1891 Medizin in an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Universität Leipzig, der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Schloßmann promovierte 1891 in München und arbeitete als Assistent am 1890 gegründeten Kaiser- und Kaiserin-Friedrich-Kinderkrankenhaus in Berlin.

Im Jahr 1893 kehrte er von Berlin nach Dresden zurück und nahm er seinen Wohnsitz in der Mosczinskystraße 17, wo er täglich Sprechstunden als Spezialarzt für Kinderkrankheiten abhielt.

Am 1. März 1894 eröffnete er eine Poliklinik für Kinder in der Pfotenhauerstraße 26, die „armen, kranken Kindern unentgeltlich ärztliche Behandlung, im Falle der Noth auch freie Arzneimittel und Heilmittel“ gewährte. Das Ziel war eine Senkung der Säuglingssterblichkeit durch Intensivierung der poliklinischen Betreuung und Verbesserung der Säuglingsernährung. Der ordinierende Arzt wurde dabei von Albertinerinnen (später Rot-Kreuz-Schwestern genannt) unterstützt.

Am 20. März 1897 gründete Schloßmann in der Johannstadt in Zusammenarbeit mit Ärzten und Dresdner Bürgern den Verein Kinderpoliklinik mit Säuglingsheim in der Johannstadt. Dieser führte die Praxis an der Pfotenhauerstraße fort und ermöglichte eine Erweiterung und finanzielle Absicherung der Versorgung. Am 1. August 1898 gründete der Verein die erste Säuglingsklinik der Welt an der Arnoldstraße 1 in Dresden. In diesem ersten Säuglingsheim Dresdens wurden erstmals Wärmeeinrichtungen zur Versorgung von Frühgeburten, die Vorläufer von Inkubatoren, eingesetzt. Diese war eine Vorgängereinrichtung der heutigen Kinderklinik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden.

Arthur Schloßmann arbeitete ab 1893 in der Chemischen Abteilung der Technischen Hochschule Dresden, wo er Säuglingsnahrung bezüglich der Hygiene der Bestandteile untersuchte und Säuglingskrankheiten erforschte. Im Jahr 1897 richtete Schloßmann ein Laboratorium für Ernährungsphysiologie ein und produzierte Säuglingsfertignahrung. Als Erster in Deutschland forderte und praktizierte er den ausschließlichen Einsatz von Frauenmilch als Ernährung kranker Säuglinge. 1898 habilitierte er sich an der Fakultät für physiologische Chemie und allgemeine Physiologie der Technischen Hochschule Dresden mit dem Thema Einige bedeutungsvolle Unterschiede zwischen Kuh- und Frauenmilch in chemischer und physiologischer Beziehung, mit besonderer Berücksichtigung der Säuglingsernährung. Anschließend hielt er Vorlesungen an der Hochschule. Am 4. April 1902 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt.

Im Jahr 1904 zogen die Kinderpoliklinik und das Säuglingsheim in einen Neubau im Osten der Stadt (Wormser Straße 4); Schloßmann wurde Direktor beider Einrichtungen. Eng verbunden war er auch mit Karl August Lingner, einem Förderer der hygienischen Volksbelehrung, denn Schloßmann arbeitete an fast allen von Lingner geschaffenen gemeinnützigen Einrichtungen mit. Lingner und Schloßmann waren beide Mitglied im 1899 gegründeten , der von Lingner als der kraftvollste Bahnbrecher der Sozialhygiene bezeichnet wurde. Im Jahr 1907 musste jedoch die Stadt Dresden das Säuglingsheim (ausgenommen die Poliklinik) aufgrund finanzieller Schwierigkeiten übernehmen; die Leitung übernahm die Verwaltung des Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt. Bis 1917 war Hans Rietschel Leiter des Städtischen Säuglingsheims.

Von 1906 bis 1932 war Schloßmann Ordinarius für Kinderheilkunde an der neu gegründeten Akademie für praktische Medizin in Düsseldorf. Ab 1909 leitete er dort auch die Infektionsklinik und forschte über Tuberkulose, Masern, Scharlach und Diphtherie. Daneben war Schloßmann stellvertretender Direktor der Städtischen Krankenanstalten Düsseldorf sowie Direktor der Kinderklinik der Städtischen Krankenanstalt und ärztlicher Leiter des Städtischen Kinder-Pflegehaus Ratinger Straße 9/13, das 1920 in die vormalige Departemental-Irrenanstalt einzog. Am 30. Mai 1923 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Professor für Kinderheilkunde der Medizinischen Akademie Düsseldorf.

1907 initiierte Schloßmann zusammen mit hohen Regierungsbeamten die Gründung des Vereins für Säuglingsfürsorge im Regierungsbezirk Düsseldorf. Zu dem Aufgaben des Vereins gehörten Fortbildung für Ärzte, Forschung zur Einrichtung hygienischer Kuhställe zur Gewinnung keimarmer Säuglingsmilch, die Einrichtung von Fürsorgestellen und die Ausbildung von Säuglingspflegerinnern und Fürsorgerinnen. Daraus entstand die Berufsgruppe der Fürsorgerinnen, die den Gesundheitszustand einer ganzen Familie im Blick haben sollte.

Von 1919 bis 1921 war er für die Deutsche Demokratische Partei Mitglied der Verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung.

Späte Jahre

1925/1926 organisierte Arthur Schloßmann den Gesundheits- und Sozialteil der von Mai bis Oktober 1926 in Düsseldorf stattfindenden Großen Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen (GeSoLei). 1926 initiierte er auf Anregung von Oskar von Miller das Reichsmuseum für Gesellschafts- und Wirtschaftskunde. Im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. Im Mai 1927 wurde er in den Vorstand des Fünften Wohlfahrtsverbands (später Paritätischer Wohlfahrtsverband) auf Reichsebene gewählt und gleichzeitig zum Vorsitzenden des Provinzialverbands Rheinland als Regionalgruppe des Fünften Wohlfahrtsverbands. Er behielt diese Ämter bis zu seinem Tod. Im Juni 1932 wurde Schloßmann zum Ehrenbürger der Medizinischen Akademie Düsseldorf ernannt.

Nach seinem Tod im Jahr 1932 in Düsseldorf wurde Arthur Schloßmann auf dem Waldfriedhof Weißer Hirsch in Dresden beigesetzt.

Sammlung von Moulagen

Schloßmann besaß auch eine beachtliche Sammlung von Moulagen zur Ausbildung von Säuglingsschwestern, welche später im Ausstellungskonzept des Deutschen Hygiene-Museums eine große Rolle spielten.

Familie

Arthur Schloßmann heiratete am 5. Juni 1893 Clara Bondi (1871–1926), die der jüdischen Anwaltsfamilie des Kommerzienrats Bondi in Dresden entstammte und Dozentin für Krankenkassen- und Versicherungswesen sowie Abgeordnete in Düsseldorf war. Clara Schloßmann war Mitbegründerin des „Deutschen Verbandes für Hauspflege“ in Düsseldorf, als dessen Vorsitzende zugleich Vorstandsmitglied des „Bundes Deutscher Frauenvereine“. Ihr ältester Sohn war Hans Schlossmann (1894–1956), Mediziner und Pharmakologe, ihre Tochter (1895–1998), Kinderärztin und Sozialhygienikerin, heiratete Albert Eckstein (1891–1950), den ehemaligen Rektor der Kinderklinik Düsseldorf bis 1932. Der jüngste Sohn war Hellmuth (1896–1917), gefallen im Ersten Weltkrieg.

Im Nachlassarchiv der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sind Briefe und Sonderdrucke Schloßmanns archiviert. Ein Teil des Nachlasses von Arthur und Clara Schloßmann findet sich im ebenfalls dort aufbewahrten Nachlass Eckstein nebst biografischem Abriss an der Universität Düsseldorf.

Ehrungen

Im März 1996 wurde auf dem Gelände des Universitätsklinikums Düsseldorf eine neue Kinderklinik eröffnet, die den Namen „Schlossmannhaus“ erhielt. Alle bettenführenden Stationen und Bereiche für Kinder- und Jugendmedizin konnten aus den bisherigen Altbauten in das neu errichtete Zentrum ziehen und sind seitdem unter einem Dach zusammengefasst.

In der Tageszeitung „Dresdner Neueste Nachrichten“ wurde Arthur Schloßmann im Jahr 2000 zu einem der „100 Dresdner des 20. Jahrhunderts“ gewählt.

Schriften

  • Die Pflege des Kindes in den zwei ersten Lebensjahren. (= Veröffentlichungen des Deutschen Vereins für Volks-Hygiene, Heft 13.) Berlin 1907. / 5., neu durchgesehene Auflage, R. Oldenbourg, München / Berlin 1912. (Digitalisat bei der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)
  • (mit A. Gottstein und Ludwig Teleky): Handbuch der sozialen Hygiene. 6 Bände, Berlin 1925–1927.

Siehe auch

  • Dauerheime für Säuglinge und Kleinstkinder in der DDR
  • Kinder- und Jugendgesundheitsdienst
  • Säuglings- und Kleinkindforschung
  • Säuglingsheim

Literatur

  • Peter Wunderlich: Schlossmann, Arthur. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 108 f. (Digitalisat).
  • Silke Fehlemann, Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1301 f.
  • Peter Reinicke: Schlossmann, Arthur. In: Hugo Maier (Hrsg.): Who is who der Sozialen Arbeit. Lambertus, Freiburg 1998, ISBN 3-7841-1036-3, S. 519 ff.

Weblinks

Commons: Arthur Schlossmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Arthur Schloßmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Sächsisch-Thüringische Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und Kinderchirurgie (verleiht jährlich den „Arthur-Schloßmann-Preis“)
  • Nachlass an der Universität Düsseldorf (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) (pdf; 221 kB)
  • Informationen zur Kinderpoliklinik mit Säuglingsheim u. A. Schloßmann in Dresden
  • Ute Rasch: Düsseldorfs Ärzte im Dritten Reich. Von Kinder-Rettern und Kriegsverbrechern. In: Rheinische Post vom 17. März 2019. (mit Foto: Das Ärzte-Team der Düsseldorfer Kinderklinik im Jahr 1930: in der Mitte „Retter der Kinder“, Chefarzt Arthur Schlossmann; sowie sein Stellvertreter und Schwiegersohn Albert Eckstein (4. von rechts))

Einzelnachweise

  1. Ulf-Norbert Funke: Karl August Lingner. Leben und Werk eines sächsischen Großindustriellen. GRIN Verlag, 2007, ISBN 3-638-73507-9, S. 48.
  2. Wohnungs- und Geschäfts-Handbuch der königlichen Residenz- und Hauptstadt Dresden 1894, S. 642.
  3. Adreßbuch Wohnungs- und Geschäfts-Handbuch der königlichen Residenz- und Hauptstadt Dresden 1895, S. 663.
  4. Ulf-Norbert Funke: Karl August Lingner. Leben und Werk eines sächsischen Großindustriellen. GRIN Verlag, 2007, ISBN 3-638-73507-9, S. 49.
  5. Ulf-Norbert Funke: Karl August Lingner. Leben und Werk eines sächsischen Großindustriellen. GRIN Verlag, 2007, ISBN 3-638-73507-9, S. 50.
  6. Geschichte der TU Dresden. Auf: tu-dresden.de
  7. Ulf-Norbert Funke: Karl August Lingner. Leben und Werk eines sächsischen Großindustriellen. GRIN Verlag, 2007, ISBN 3-638-73507-9, S. 51.
  8. Ulf-Norbert Funke: Karl August Lingner. Leben und Werk eines sächsischen Großindustriellen. GRIN Verlag, 2007, ISBN 3-638-73507-9, S. 54.
  9. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 532.
  10. Sigrid Stöckel: Schloßmann, Arthur. In: Wolfgang U. Eckart, Christoph Gradmann (Hrsg.): Ärztelexikon. Von der Antike bis zur Gegenwart. 3. Auflage, Springer Verlag, Heidelberg u. a. 2006, S. 291–292. (doi:10.1007/978-3-540-29585-3)
  11. Ernst G. Lowenthal: Schloßmann, Arthur. In: Biographisches Verzeichnis. Ein repräsentativer Querschnitt. Reimer, Berlin 1981, ISBN 3-496-01012-6, S. 201.
  12. Mitgliedseintrag von Arthur Schlossmann bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 21. Juni 2016.
  13. W. Wadler: Arthur Schloßmann. In: Der sozialistische Arzt, 8. Jahrgang 1932, Heft 6 (Juni 1932), S. 116–117. (Digitalisat auf archive.org)
  14. Peter Wunderlich: Schlossmann, Arthur. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 108 f. (Digitalisat).
  15. Deutsche Verlustlisten des Ersten Weltkrieges. Ausgabe 1568, S. 19917 (genealogy.net – die Schreibweise 'Hellmuth' mit Doppel-l ist in den Verlustlisten korrekt). 
  16. Prof. Dr. Arthur Schlossmann (Memento vom 4. März 2010 im Internet Archive) ULB Düsseldorf
  17. Prof. Dr. Albert Eckstein und Dr. Erna Eckstein-Schlossmann (Memento vom 28. Februar 2010 im Internet Archive) im Nachlassverzeichnis der ULB Düsseldorf
  18. Kinderklinik. Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin - Schlossmannhaus
  19. 100 Dresdner des 20. Jahrhunderts. In: Dresdner Neueste Nachrichten. Dresdner Nachrichten GmbH & Co. KG, Dresden 31. Dezember 1999, S. 22. 
Normdaten (Person): GND: 117330442 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: no2005001249 | VIAF: 74627003 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Schloßmann, Arthur
ALTERNATIVNAMEN Schlossmann, Arthur
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kinderarzt, Gründer der ersten Säuglingsklinik
GEBURTSDATUM 16. Dezember 1867
GEBURTSORT Breslau
STERBEDATUM 5. Juni 1932
STERBEORT Düsseldorf

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 14:01

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Arthur Schlossmann auch Arthur Schlossmann 16 Dezember 1867 in Breslau 5 Juni 1932 in Dusseldorf war ein deutscher Padiater und Sozialhygieniker judischer Abstammung Er grundete 1898 in Dresden ein Sauglingsheim und die weltweit erste Spezialklinik fur kranke Sauglinge Arthur Schlossmann 1907LebenAusbildung und erste Tatigkeit als Arzt Arthur Schlossmann kam 1867 als Sohn des Kaufmanns Carl Schlossmann und dessen Ehefrau Elise Schlossmann geborene Wolf in Breslau zur Welt er wuchs jedoch in Dresden auf Schlossmann besuchte ab 1874 die Kreuzschule in Dresden und legte im Jahr 1886 sein Abitur ab Anschliessend studierte er von 1886 bis 1891 Medizin in an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg der Universitat Leipzig der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau und der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Schlossmann promovierte 1891 in Munchen und arbeitete als Assistent am 1890 gegrundeten Kaiser und Kaiserin Friedrich Kinderkrankenhaus in Berlin Im Jahr 1893 kehrte er von Berlin nach Dresden zuruck und nahm er seinen Wohnsitz in der Mosczinskystrasse 17 wo er taglich Sprechstunden als Spezialarzt fur Kinderkrankheiten abhielt Am 1 Marz 1894 eroffnete er eine Poliklinik fur Kinder in der Pfotenhauerstrasse 26 die armen kranken Kindern unentgeltlich arztliche Behandlung im Falle der Noth auch freie Arzneimittel und Heilmittel gewahrte Das Ziel war eine Senkung der Sauglingssterblichkeit durch Intensivierung der poliklinischen Betreuung und Verbesserung der Sauglingsernahrung Der ordinierende Arzt wurde dabei von Albertinerinnen spater Rot Kreuz Schwestern genannt unterstutzt Am 20 Marz 1897 grundete Schlossmann in der Johannstadt in Zusammenarbeit mit Arzten und Dresdner Burgern den Verein Kinderpoliklinik mit Sauglingsheim in der Johannstadt Dieser fuhrte die Praxis an der Pfotenhauerstrasse fort und ermoglichte eine Erweiterung und finanzielle Absicherung der Versorgung Am 1 August 1898 grundete der Verein die erste Sauglingsklinik der Welt an der Arnoldstrasse 1 in Dresden In diesem ersten Sauglingsheim Dresdens wurden erstmals Warmeeinrichtungen zur Versorgung von Fruhgeburten die Vorlaufer von Inkubatoren eingesetzt Diese war eine Vorgangereinrichtung der heutigen Kinderklinik am Universitatsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Arthur Schlossmann arbeitete ab 1893 in der Chemischen Abteilung der Technischen Hochschule Dresden wo er Sauglingsnahrung bezuglich der Hygiene der Bestandteile untersuchte und Sauglingskrankheiten erforschte Im Jahr 1897 richtete Schlossmann ein Laboratorium fur Ernahrungsphysiologie ein und produzierte Sauglingsfertignahrung Als Erster in Deutschland forderte und praktizierte er den ausschliesslichen Einsatz von Frauenmilch als Ernahrung kranker Sauglinge 1898 habilitierte er sich an der Fakultat fur physiologische Chemie und allgemeine Physiologie der Technischen Hochschule Dresden mit dem Thema Einige bedeutungsvolle Unterschiede zwischen Kuh und Frauenmilch in chemischer und physiologischer Beziehung mit besonderer Berucksichtigung der Sauglingsernahrung Anschliessend hielt er Vorlesungen an der Hochschule Am 4 April 1902 wurde er zum ausserordentlichen Professor ernannt Im Jahr 1904 zogen die Kinderpoliklinik und das Sauglingsheim in einen Neubau im Osten der Stadt Wormser Strasse 4 Schlossmann wurde Direktor beider Einrichtungen Eng verbunden war er auch mit Karl August Lingner einem Forderer der hygienischen Volksbelehrung denn Schlossmann arbeitete an fast allen von Lingner geschaffenen gemeinnutzigen Einrichtungen mit Lingner und Schlossmann waren beide Mitglied im 1899 gegrundeten der von Lingner als der kraftvollste Bahnbrecher der Sozialhygiene bezeichnet wurde Im Jahr 1907 musste jedoch die Stadt Dresden das Sauglingsheim ausgenommen die Poliklinik aufgrund finanzieller Schwierigkeiten ubernehmen die Leitung ubernahm die Verwaltung des Stadtkrankenhauses Dresden Johannstadt Bis 1917 war Hans Rietschel Leiter des Stadtischen Sauglingsheims Kinderklinik der Stadtischen Krankenanstalt 1908 Denkmal fur Arthur Schlossmann am Universitatsklinikum Dusseldorf von Ernst Gottschalk Inschrift Dem Retter der Kinder Von 1906 bis 1932 war Schlossmann Ordinarius fur Kinderheilkunde an der neu gegrundeten Akademie fur praktische Medizin in Dusseldorf Ab 1909 leitete er dort auch die Infektionsklinik und forschte uber Tuberkulose Masern Scharlach und Diphtherie Daneben war Schlossmann stellvertretender Direktor der Stadtischen Krankenanstalten Dusseldorf sowie Direktor der Kinderklinik der Stadtischen Krankenanstalt und arztlicher Leiter des Stadtischen Kinder Pflegehaus Ratinger Strasse 9 13 das 1920 in die vormalige Departemental Irrenanstalt einzog Am 30 Mai 1923 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Professor fur Kinderheilkunde der Medizinischen Akademie Dusseldorf 1907 initiierte Schlossmann zusammen mit hohen Regierungsbeamten die Grundung des Vereins fur Sauglingsfursorge im Regierungsbezirk Dusseldorf Zu dem Aufgaben des Vereins gehorten Fortbildung fur Arzte Forschung zur Einrichtung hygienischer Kuhstalle zur Gewinnung keimarmer Sauglingsmilch die Einrichtung von Fursorgestellen und die Ausbildung von Sauglingspflegerinnern und Fursorgerinnen Daraus entstand die Berufsgruppe der Fursorgerinnen die den Gesundheitszustand einer ganzen Familie im Blick haben sollte Von 1919 bis 1921 war er fur die Deutsche Demokratische Partei Mitglied der Verfassunggebenden Preussischen Landesversammlung Spate Jahre 1925 1926 organisierte Arthur Schlossmann den Gesundheits und Sozialteil der von Mai bis Oktober 1926 in Dusseldorf stattfindenden Grossen Ausstellung fur Gesundheitspflege soziale Fursorge und Leibesubungen GeSoLei 1926 initiierte er auf Anregung von Oskar von Miller das Reichsmuseum fur Gesellschafts und Wirtschaftskunde Im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewahlt Im Mai 1927 wurde er in den Vorstand des Funften Wohlfahrtsverbands spater Paritatischer 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Verbandes fur Hauspflege in Dusseldorf als dessen Vorsitzende zugleich Vorstandsmitglied des Bundes Deutscher Frauenvereine Ihr altester Sohn war Hans Schlossmann 1894 1956 Mediziner und Pharmakologe ihre Tochter 1895 1998 Kinderarztin und Sozialhygienikerin heiratete Albert Eckstein 1891 1950 den ehemaligen Rektor der Kinderklinik Dusseldorf bis 1932 Der jungste Sohn war Hellmuth 1896 1917 gefallen im Ersten Weltkrieg Im Nachlassarchiv der Universitats und Landesbibliothek ULB der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf sind Briefe und Sonderdrucke Schlossmanns archiviert Ein Teil des Nachlasses von Arthur und Clara Schlossmann findet sich im ebenfalls dort aufbewahrten Nachlass Eckstein nebst biografischem Abriss an der Universitat Dusseldorf EhrungenIm Marz 1996 wurde auf dem Gelande des Universitatsklinikums Dusseldorf eine neue Kinderklinik eroffnet die den Namen Schlossmannhaus erhielt Alle bettenfuhrenden Stationen und Bereiche fur Kinder und Jugendmedizin konnten aus den bisherigen Altbauten in das neu errichtete Zentrum ziehen und sind seitdem unter einem Dach zusammengefasst In der Tageszeitung Dresdner Neueste Nachrichten wurde Arthur Schlossmann im Jahr 2000 zu einem der 100 Dresdner des 20 Jahrhunderts gewahlt SchriftenDie Pflege des Kindes in den zwei ersten Lebensjahren Veroffentlichungen des Deutschen Vereins fur Volks Hygiene Heft 13 Berlin 1907 5 neu durchgesehene Auflage R Oldenbourg Munchen Berlin 1912 Digitalisat bei der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf mit A Gottstein und Ludwig Teleky Handbuch der sozialen Hygiene 6 Bande Berlin 1925 1927 Siehe auchDauerheime fur Sauglinge und Kleinstkinder in der DDR Kinder und Jugendgesundheitsdienst Sauglings und Kleinkindforschung SauglingsheimLiteraturPeter Wunderlich Schlossmann Arthur In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 108 f Digitalisat Silke Fehlemann Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1301 f Peter Reinicke Schlossmann Arthur In Hugo Maier Hrsg Who is who der Sozialen Arbeit Lambertus Freiburg 1998 ISBN 3 7841 1036 3 S 519 ff WeblinksCommons Arthur Schlossmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Arthur Schlossmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sachsisch Thuringische Gesellschaft fur Kinder und Jugendmedizin und Kinderchirurgie verleiht jahrlich den Arthur Schlossmann Preis Nachlass an der Universitat Dusseldorf Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive pdf 221 kB Informationen zur Kinderpoliklinik mit Sauglingsheim u A Schlossmann in Dresden Ute Rasch Dusseldorfs Arzte im Dritten Reich Von Kinder Rettern und Kriegsverbrechern In Rheinische Post vom 17 Marz 2019 mit Foto Das Arzte Team der Dusseldorfer Kinderklinik im Jahr 1930 in der Mitte Retter der Kinder Chefarzt Arthur Schlossmann sowie sein Stellvertreter und Schwiegersohn Albert Eckstein 4 von rechts EinzelnachweiseUlf Norbert Funke Karl August Lingner Leben und Werk eines sachsischen Grossindustriellen GRIN Verlag 2007 ISBN 3 638 73507 9 S 48 Wohnungs und Geschafts Handbuch der koniglichen Residenz und Hauptstadt Dresden 1894 S 642 Adressbuch Wohnungs und Geschafts Handbuch der koniglichen Residenz und Hauptstadt Dresden 1895 S 663 Ulf Norbert Funke Karl August Lingner Leben und Werk eines sachsischen Grossindustriellen GRIN Verlag 2007 ISBN 3 638 73507 9 S 49 Ulf Norbert Funke Karl August Lingner Leben und Werk eines sachsischen Grossindustriellen GRIN Verlag 2007 ISBN 3 638 73507 9 S 50 Geschichte der TU Dresden Auf tu dresden de Ulf Norbert Funke Karl August Lingner Leben und Werk eines sachsischen Grossindustriellen GRIN Verlag 2007 ISBN 3 638 73507 9 S 51 Ulf Norbert Funke Karl August Lingner Leben und Werk eines sachsischen Grossindustriellen GRIN Verlag 2007 ISBN 3 638 73507 9 S 54 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 425jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung Stiftung Juliusspital Wurzburg Druck Bonitas Bauer Wurzburg 2001 ISBN 3 933964 04 0 S 532 Sigrid Stockel Schlossmann Arthur In Wolfgang U Eckart Christoph Gradmann Hrsg Arztelexikon Von der Antike bis zur Gegenwart 3 Auflage Springer Verlag Heidelberg u a 2006 S 291 292 doi 10 1007 978 3 540 29585 3 Ernst G Lowenthal Schlossmann Arthur In Biographisches Verzeichnis Ein reprasentativer Querschnitt Reimer Berlin 1981 ISBN 3 496 01012 6 S 201 Mitgliedseintrag von Arthur Schlossmann bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 21 Juni 2016 W Wadler Arthur Schlossmann In Der sozialistische Arzt 8 Jahrgang 1932 Heft 6 Juni 1932 S 116 117 Digitalisat auf archive org Peter Wunderlich Schlossmann Arthur In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 108 f Digitalisat Deutsche Verlustlisten des Ersten Weltkrieges Ausgabe 1568 S 19917 genealogy net die Schreibweise Hellmuth mit Doppel l ist in den Verlustlisten korrekt Prof Dr Arthur Schlossmann Memento vom 4 Marz 2010 im Internet Archive ULB Dusseldorf Prof Dr Albert Eckstein und Dr Erna Eckstein Schlossmann Memento vom 28 Februar 2010 im Internet Archive im Nachlassverzeichnis der ULB Dusseldorf Kinderklinik Zentrum fur Kinder und Jugendmedizin Schlossmannhaus 100 Dresdner des 20 Jahrhunderts In Dresdner Neueste Nachrichten Dresdner Nachrichten GmbH amp Co KG Dresden 31 Dezember 1999 S 22 Normdaten Person GND 117330442 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN no2005001249 VIAF 74627003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlossmann ArthurALTERNATIVNAMEN Schlossmann ArthurKURZBESCHREIBUNG deutscher Kinderarzt Grunder der ersten SauglingsklinikGEBURTSDATUM 16 Dezember 1867GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 5 Juni 1932STERBEORT Dusseldorf

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