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Heinrich Lübke

Karl Heinrich Lübke (* 14. Oktober 1894 in Enkhausen/Sauerland; † 6. April 1972 in Bonn) war von 1959 bis 1969 der zweite Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Lübke war während seiner politischen Karriere zunächst Mitglied der Zentrumspartei und später der CDU. Von 1953 bis 1959 war er Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Leben bis 1945
Heinrich Lübke war das siebte von acht Kindern von Friedrich-Wilhelm (Fritz) Lübke (1855–1902) und Karoline Lübke (1859–1922) geborene Becker. Sein Vater war Schuhmachermeister und im Nebenerwerb Landwirt. Lübke war erst acht Jahre alt, als der Vater starb. Sein älterer Bruder war der CDU-Politiker Friedrich Wilhelm Lübke (1887–1954).
Studium und Beruf
Nach dem Abitur 1913 am Gymnasium Petrinum in Brilon begann Lübke ein Studium der Geodäsie, Landwirtschaft und Kulturbautechnik an der Landwirtschaftlichen Akademie in Bonn, das er aber schon im August 1914 unterbrach, um als Kriegsfreiwilliger bis 1918 am Ersten Weltkrieg teilzunehmen.
Seine Grundausbildung absolvierte er zunächst beim Westfälischen Fußartillerie-Regiment Nr. 7, mit dem er dann an der Ost- und Westfront eingesetzt war. Lübke durchlebte als Grabenbeobachter den Stellungskrieg. 1916 wurde er zum Vizefeldwebel befördert. Nach einem Gasangriff kam er in ein Feldlazarett. 1917 nahm er die Leutnantsbeförderung entgegen und wurde stellvertretender Batteriechef in der 52. Reserve-Division. Im Anschluss wurde er Ordonnanzoffizier und war an der Dritten Flandernschlacht beteiligt. Vor Kriegsende wurde er in das Große Hauptquartier der Obersten Heeresleitung versetzt. Während des Krieges erhielt er das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse.
Nach Kriegsende und Entlassung aus dem Militärdienst im Dezember 1918 nahm Lübke sein Studium wieder auf und beendete es 1921 mit dem Examen als Vermessungs- und Kulturingenieur. Während seines Studiums in Bonn trat er bereits 1914 der katholischen Studentenverbindung KDStV Ascania Bonn im CV bei. Von 1921 bis 1924 studierte er Nationalökonomie in Münster und Berlin.
Von 1921 bis 1922 war er beim Westfalen Pächter- und Siedlerbund in Münster beschäftigt. Ab Oktober 1922 war er Geschäftsführer des Reichsverbandes landwirtschaftlicher Kleinbetriebe (ab 1925 auch Mittelbetriebe). Seit 1924 war er zudem Mitglied des engeren Vorstandes des Bundes Deutscher Bodenreformer. 1926 wurde er Geschäftsführer der Deutschen Bauernschaft. Ab 1927 war er auch Geschäftsführer der Siedlungsgesellschaft Bauernland AG.
1929 heiratete Lübke in Berlin-Wilmersdorf Wilhelmine Keuthen (1885–1981) aus Ramsbeck, heute Teil der Gemeinde Bestwig.
Für die Zentrumspartei zog er 1931 in den Preußischen Landtag ein. Bis 1933 war Lübke für die Deutsche Zentrumspartei Mitglied des Preußischen Landtages. Bei der Landtagswahl am 5. März 1933 wurde er wiedergewählt. Am 18. Mai 1933 stimmte der Landtag wie im Reich gegen die Stimmen der SPD einem Ermächtigungsgesetz für Preußen zu. Danach trat er nie wieder zusammen. Am 14. Oktober 1933 wurden die Volksvertretungen der Länder aufgelöst und am 30. Januar 1934 schließlich ersatzlos aufgehoben.
Zeit des Nationalsozialismus
Im Juli 1933 musste Lübke auf Druck der Nationalsozialisten auch sein Amt bei der Deutschen Bauernschaft und im März 1934 das bei der Siedlungsgesellschaft Bauernland abgeben. Am 5. Februar 1934 leiteten Nationalsozialisten ein Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen Korruption ein. Er wurde verhaftet und nach 20 Monaten am 11. Oktober 1935 aus der Untersuchungshaft entlassen. Er war zunächst arbeitslos und lebte bis zum Sommer 1937 bei Flensburg auf dem Hof seines älteren Bruders Friedrich Wilhelm Lübke, des späteren Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein (1951–1954). Von 1937 bis 1939 war er als leitender Mitarbeiter bei der Niedersächsischen Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft in Berlin tätig, leistete als Reserveoffizier drei Wehrübungen in der Wehrmacht ab und wurde zum Oberleutnant der Reserve befördert. 1942 erfolgte schließlich die Beförderung zum Hauptmann der Reserve.
Von 1939 bis 1945 arbeitete er als Vermessungsingenieur und Bauleiter beim Architektur- und Ingenieurbüro Walter Schlempp, das der Verfügung des „Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt“ Albert Speer unterstand. Ab 1944 war er Schlempps Stellvertreter.
Lübke war in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde Bauleiter in der „Gruppe Schlempp“. Von 1943 bis 1945 hatte er die Verantwortung für den Einsatz von KZ-Häftlingen. Es existierten zwei KZ-Außenstellen auf dem Gelände in Peenemünde. Die KZ-Häftlinge mussten unter seiner Regie Zwangsarbeit leisten. Lübke hat dafür Häftlinge eigens angefordert. In einer Notiz aus dem Jahr 1942 heißt es: „Herr Lübke, der am 21.7. nochmals mit HAP/L (Leitung der Heeresanstalt Peenemünde) verhandelte, hofft, 500 Holländer Anfang August zu erhalten.“ Als 1965 aus der DDR Vorwürfe im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit in der Baugruppe Walter Schlempp laut wurden, sagte Lübke, in Peenemünde seien KZ-Häftlinge bis zur Bombardierung durch die Briten im Jahre 1944 mit Sicherheit nicht eingesetzt gewesen. Doch ein KZ-Lager gab es dort nachweislich schon seit Juni 1943.
Lübkes Unterschrift findet sich unter Bauzeichnungen eines Lagers, das vom MfS als KZ-Lager ausgegeben wurde. Das MfS benutzte hierzu ein Konvolut von Planskizzen aus Lübkes Feder, wobei gefälschte Aktendeckel, welche die Planskizzen als zu Konzentrationslagern zugehörig kennzeichneten, einen Zusammenhang zwischen Lübkes Tätigkeit und der Errichtung von Konzentrationslagern herstellen sollten. Lübkes Planskizzen standen im Zusammenhang mit der Errichtung einer Rüstungsfabrik in Neu-Staßfurt, wo ein Werk zur Herstellung von BMW-Triebwerken im Schacht Marie aufgebaut wurde. Als Mitglied im Jägerstab war Lübke für die Firma Schlempp ab Mai 1944 verstärkt für die Dezentralisation und die U-Verlagerung von Flugzeugwerken verantwortlich. In stillgelegten Bergwerkschächten bei Bernburg und Neu-Staßfurt wurden etwa 2000 Häftlinge aus Außenlagern des KZ Buchenwald bei Transport- und Betonierungsarbeiten eingesetzt. Ein Teil der Häftlinge war monatelang in einem Schacht in 420 Meter Tiefe untergebracht, etliche Menschen überlebten dies nicht. Dafür errichtete die Schlempp-Gruppe unter Lübkes Leitung Baracken, in denen später KZ-Häftlinge untergebracht waren.
Im Februar 1945 begann Lübke mit dem Architekten Rudolf Wolters, ehemaliger Chef des Arbeitsstabes Wiederaufbauplanung zerstörter Städte im Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion, im Auftrag von Speer mit dem Aufbau eines „Nachkriegsbüros zur Planung vorfabrizierten Wohnbaus“ (Wolters war am 10. Januar 1945 zum 15. Januar 1945 zum Ingenieurbüro Schlempp „übergetreten“).
Politische Karriere
Nach Kriegsende
Im Jahr 1945 trat Lübke in die CDU ein. Von 1945 bis 1946 leitete er ein eigenes Baubüro in Höxter. 1946 war er Abgeordneter des von der britischen Militärregierung ernannten Provinziallandtages von Westfalen, ab Oktober 1946 des ernannten Landtages von Nordrhein-Westfalen. Von Januar bis Oktober 1953 war er als Generalanwalt des Deutschen Raiffeisenverbandes in Bonn tätig.
Abgeordneter und Minister
Lübke gehörte ab April 1947 dem ersten frei gewählten nordrhein-westfälischen Landtag an, bis er am 6. März 1954 das Mandat niederlegte. Vom 6. Januar 1947 bis zum 1. Januar 1953 amtierte er in den von Rudolf Amelunxen und Karl Arnold geführten Landesregierungen als Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Nordrhein-Westfalen. Von 1949 bis 29. September 1950 war er CDU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Arnsberg – Soest. In dieser Zeit war er auch Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Von 1953 bis zur Wahl zum Bundespräsidenten am 2. September 1959 war er erneut Mitglied des Deutschen Bundestages, direkt gewählt im Wahlkreis Rees – Dinslaken. Nach der Bundestagswahl 1953 wurde er am 20. Oktober 1953 als Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in die von Bundeskanzler Konrad Adenauer geführte Bundesregierung berufen. Lübke hätte schon im Jahre 1949 Agrarminister werden wollen; er wurde jedoch von Adenauer verhindert, da dieser ihm einen (von den Alliierten blockierten) Gesetzesentwurf für eine umfassende Landreform in Nordrhein-Westfalen übel nahm. 1955 wurde Lübke als Gast zur Bremer Schaffermahlzeit eingeladen, nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten nahm er 1960 als Ehrengast teil.
Siehe auch: Kabinett Adenauer II und Kabinett Adenauer III
Bundespräsident
Lübke wurde am 1. Juli 1959 als Nachfolger von Theodor Heuss zum deutschen Bundespräsidenten gewählt. Er setzte sich im zweiten Wahlgang gegen Carlo Schmid von der SPD und Max Becker von der damals ebenfalls in der Opposition stehenden FDP durch. Seine Amtszeit begann am 13. September 1959, zwei Tage später wurde er vereidigt.
Lübke machte von Anfang an die Entwicklungshilfe zu einem Hauptanliegen seiner Präsidentschaft. Schon in seiner Antrittsrede von 1959 konstatierte er die dringende Notwendigkeit internationaler Hilfe und Verantwortlichkeit in Anbetracht weltweiten Hungers. Im Herbst 1962 initiierte er einem Aufruf der FAO im Rahmen der „Freedom from Hunger Campaign“ folgend die Gründung der Welthungerhilfe als erster deutscher konfessionell nicht gebundener Entwicklungshilfeorganisation.
Lübke thematisierte in seinen öffentlichen Reden auch die politische und wirtschaftliche Entwicklung in der damaligen DDR. In der Neujahrsansprache vom 1. Januar 1963 ging er auf die aktuelle innerdeutsche Entwicklung wie folgt ein:
„Meine lieben Landsleute in Mitteldeutschland und Ostberlin! Schon über 17 Jahre dauert nun in Mitteldeutschland die totalitäre Herrschaft einer kleinen Minderheit, die gestützt auf die Macht der sowjetischen Armee jede Regung politischer und persönlicher Freiheit erstickt. Die Funktionäre maßen sich an, das Denken und Handeln der Bevölkerung zu lenken. Freie Wahlen, freie Meinungsäußerung und die Entfaltung der Persönlichkeit sind Ihnen, meine Landsleute, zwar geläufige Vorstellungen, aber praktische Folgerungen daraus zu ziehen, ist Ihnen unmöglich gemacht. Zur Unfreiheit kamen 1962 noch verstärkt die verheerenden Folgen der Misswirtschaft des Regimes in Landwirtschaft, Handel und Industrie. Was nützt Ihr Fleiß, Ihr Fachwissen und Ihre Erfahrung, wenn alles durch die Unfähigkeit der Funktionäre zunichte gemacht wird? Das geht so weit, dass Ihre Kinder neuerdings nicht den Beruf wählen dürfen, der ihnen liegt, sondern den ergreifen müssen, der der Verwirklichung des Volkswirtschaftsplanes dient. Durch brutale Gewaltmaßnahmen wurde der Abbruch der Beziehungen zwischen Ihnen und uns in der Bundesrepublik erzwungen, aber wir Deutschen im Osten und Westen, im Norden und Süden unseres Vaterlandes sind und bleiben eine geistige Gemeinschaft und darum ein Volk. Ihre Trauer und Ihre Leiden sind trotz der Trennung auch unsere Trauer und unsere Leiden.“
Am 1. Juli 1964 wurde er von der 4. Bundesversammlung wiedergewählt. Der Wiederwahl ging eine Begegnung Lübkes während einer Kur in Bad Kissingen mit Herbert Wehner (SPD) voraus, bei der sich beide auf eine Wiederwahl einigten und für eine Große Koalition aussprachen. Danach erst informierte Lübke die CDU und wurde mit den Stimmen beider großer Parteien im Amt bestätigt. Der Staatssekretär im Bundespräsidialamt, Hans-Heinrich Herwarth von Bittenfeld, der sich wegen Lübkes Gesundheitszustand intern gegen eine zweite Amtszeit ausgesprochen hatte, wurde in der Folge abgelöst und als Botschafter nach Rom entsandt. Lübke setzte sich 1966 für die Bildung der Großen Koalition (Kabinett Kiesinger) ein.
Echte und vermeintliche Anekdoten
Seine politischen Akzente wurden vor allem in der zweiten Amtszeit von seinen rhetorischen Missgriffen überschattet. Wie sich später herausstellte, litt er damals bereits an rasch fortschreitender Zerebralsklerose, welche die Versprecher begünstigte. Zudem ignorierte Lübke gerne vorhandene Redemanuskripte und versuchte frei zu sprechen.
Zu einer modernen Sage entwickelte sich, ohne dass es dafür irgendeinen Beleg gibt, seine angebliche Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger“, mit der Lübke bei einem Staatsbesuch 1962 in Liberia eine Rede begonnen haben soll, wie auch die ebenfalls unbelegte Formulierung „Equal goes it loose“:
„Als Englands Königin am Rhein Staatsbesuch machte, kleidete Lübke die Mitteilung an seinen Gast, das Konzert im Schloß Brühl werde sogleich beginnen (so berichtete die Bonner Fama), in den Satz: ‚Equal goes it loose‘ – eine eigene Übersetzung von: Gleich geht es los.“
Der damalige Spiegel-Mitarbeiter Hermann L. Gremliza offenbarte 2006, dass dieses Zitat – wie viele andere auch – von der Redaktion erfunden worden war:
„In Wahrheit ist das angebliche Lübke-Zitat ‚Equal goes it loose‘ […] eine Erfindung des Bonner Spiegel-Korrespondenten Ernst Goyke, genannt Ego […]. Auch alle anderen Beiträge zum ‚Lübke-Englisch‘ haben in der Woche nach Egos Story Redakteure des Spiegel unter falschen Absendern für die Leserbrief-Seiten des Magazins verfaßt.“
Belegt ist, dass Lübke in Tananarive, der Hauptstadt Madagaskars, den Präsidenten Philibert Tsiranana und seine Frau Justine mit den Worten „Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Frau Tananarive“ grüßte. Ein starkes Echo fanden seine echten und vermeintlichen Fehlleistungen in der deutschen Kabarett-Szene. Aufgrund des dem Bundespräsidenten entgegenschlagenden Spotts entschied der Bayerische Rundfunk, die Vorstellungen der Münchner Lach- und Schießgesellschaft nicht weiterhin live zu übertragen.
Ausschnitte von Lübke-Reden wurden Mitte 1966 von der Zeitschrift pardon auf der außerordentlich erfolgreichen Langspielplatte Heinrich Lübke redet für Deutschland verarbeitet. Dazu gehört die Szene in Helmstedt, als Lübke die Bewohner anreden wollte und sich nicht an den Ortsnamen erinnern konnte; Zuschauer riefen ihm diesen zu.
1966 berichteten die DDR-Medien und nachfolgend insbesondere die Zeitschrift konkret über Lübke als „KZ-Baumeister“. Hierbei handelte es sich ursprünglich um eine vom Ministerium für Staatssicherheit initiierte Kampagne. Gleichwohl stellten Historiker später fest, dass der behauptete Tatbestand, Lübke habe 1944 Bauzeichnungen für KZ-Baracken erstellt, im Kern stimmte.
Ende seiner Präsidialzeit
Lübkes erste Amtszeit hatte am 13. September 1959 begonnen, seine Wiederwahl 1964 fand am 1. Juli 1964 statt, und die Bundestagswahl 1969 war auf 28. September 1969 angesetzt. Mit der Begründung, das Amt aus dem bevorstehenden Bundestagswahlkampf heraushalten zu wollen, kündigte Lübke am 14. Oktober 1968 seinen Amtsverzicht zum 30. Juni 1969 an, sodass die Wahl eines Nachfolgers zweieinhalb Monate früher als turnusmäßig erforderlich bereits im März 1969 stattfinden konnte. Ausschlaggebend dafür waren neben der „KZ-Baumeister“-Kampagne seine zunehmenden gesundheitlichen Defizite.
Heinrich Lübke gehört zu den Bundespräsidenten, die nicht alle Gesetze, die vom Bundestag beschlossen worden waren, unterzeichneten. Nach Einholung eines wissenschaftlichen Gutachtens teilte er dem Bundestagspräsidenten mit, dass er das Gesetz gegen den Betriebs- und Belegschaftshandel nicht unterzeichnen werde, da es seiner Ansicht nach gegen die im Grundgesetz garantierte Freiheit der Berufswahl und der Berufsausbildung verstoße.
Lübke war bis zur Wahl von Christian Wulff im Jahr 2010 der einzige Bundespräsident römisch-katholischen Bekenntnisses.
Staatsbesuche
Altpräsident und Tod
Dem Bundespräsidenten a. D. verblieb keine Aufgabe, und neue Pflichten konnte er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr übernehmen. Seine Absicht, von Zeit zu Zeit in Berlin zu wohnen, ließ sich nicht verwirklichen, und ebenso wenig konnte Lübke, der über eine Privatbibliothek von etwa 5000 Büchern verfügte, seinen wissenschaftlichen Hobbys nachgehen: Vergleichende Sprachwissenschaften und Mikrobiologie.
Seine Parteifreunde ignorierten ihn, wenn sie ihn nicht gar mieden. Sein Nachfolger im Amt des Bundespräsidenten, Gustav Heinemann, hielt jedoch Kontakt zu ihm.
Reisen nach Teneriffa im Herbst 1969 sowie zu Weihnachten 1970 und 1971 brachten keine Besserung seines Befindens. Eine fortschreitende Zerebralsklerose machte sich immer stärker bemerkbar, führte zu ernsthaften Sprechstörungen und zeitweise auftretendem Gedächtnisverlust. Im Nachhinein zeigte sich, dass diese Krankheit schon einige Jahre zuvor begonnen hatte und so manchen Versprecher des Bundespräsidenten in den letzten Jahren seiner Amtszeit erklärte. Im November 1971 besuchte der Altbundespräsident zum letzten Mal seinen Geburtsort Enkhausen.
Am 30. März 1972 erforderten akute Magenblutungen eine rasche Operation Lübkes. Dabei stellte sich heraus, dass er an einem weit fortgeschrittenen Magenkrebs litt, die Metastasen hatten bereits das Gehirn erreicht. Nach zwei weiteren Blutstürzen starb Heinrich Lübke am 6. April 1972 im Alter von 77 Jahren in Bonn.
Bei einem Staatsakt am 13. April 1972 wurden die Verdienste Lübkes gewürdigt. Nach einem Requiem im Kölner Dom wurde Lübke in Sundern-Enkhausen beigesetzt. An der Beerdigung in Sundern nahmen Bundeskanzler Willy Brandt, Bundespräsident Gustav Heinemann, Altkanzler Kurt Georg Kiesinger, Hans-Dietrich Genscher und Rainer Barzel teil. Das Familiengrab auf dem Dorffriedhof in Enkhausen trägt die Inschrift „Heinrich Lübke – Bundespräsident von 1959 bis 1969“.
Gedenken
Ein Teil von Lübkes Nachlass wird von einem seiner Großneffen auf der Moselburg Arras präsentiert. Im dortigen „Heinrich-und-Wilhelmine-Lübke-Gedenkzimmer“ können Besucher unter anderem Fotos, Unterlagen und Gastgeschenke besichtigen.
In Sundern-Enkhausen wurde 1975 von der Stadt ein Museum, das Heinrich-Lübke-Haus, eingerichtet. In Möhnesee entstand die Bildungsstätte Heinrich-Lübke-Haus. Denselben Namen trägt die Kreisgeschäftsstelle der CDU des Hochsauerlandkreises in Meschede. Das heißt: Im Umkreis weniger Kilometer gibt es drei Gebäude, die den Namen Heinrich-Lübke-Haus tragen.
Der Historiker Jens-Christian Wagner kritisierte diese Form des Gedenkens 2012 unter Verweis auf Lübkes Rolle als oberster Bauleiter in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde, in der Lübke die „Verantwortung für den Einsatz von KZ-Häftlingen“ getragen habe. Die Benennung eines Hauses oder einer Institution nach einer historischen Persönlichkeit sei immer eine Form der Ehrung mit appellativem Charakter („Handelt nach seinem Vorbild!“). Doch selbst wenn man Lübkes Vita differenziert betrachte („Lübke war auch NS-Opfer“), sei der Politiker „sicherlich nicht als Vorbild für nachfolgende Generationen geeignet“.
Ehrungen
Im Jahr 1953 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn verliehen. 1957 erhielt er das Großkreuz des Bundesverdienstordens und 1959 als Bundespräsident die Sonderstufe des Großkreuzes. Im Jahr 1964 erhielt er die Harnack-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft.
Er war außerdem Ehrenbürger der Städte Berlin (1962), Karlsruhe (1965) und Bonn (1966) sowie der Gemeinde Bestwig, der Freiheit Sundern und von Neheim-Hüsten (1968). 1964 war er das erste ausländische Staatsoberhaupt, das den südkoreanischen Mugunghwa-Orden verliehen bekam, 1965 erhielt er das Großkreuz mit Großer Ordenskette des Verdienstordens der Italienischen Republik. In Niamey, der Hauptstadt des Niger, ist eine Hauptstraße nach ihm benannt.
Abgesehen von der nebenstehenden Abbildung war er auch auf dem Block Grundgedanken der Demokratie (1982) sowie auf einer brasilianischen Briefmarke vertreten.
Sonstiges
Lübkes Wohnsitz auf dem Bonner Venusberg lag in unmittelbarer Nachbarschaft zur Familie Willy Brandts. Dessen Sohn Matthias Brandt besuchte während seiner Kindheit häufiger den damaligen Bundespräsidenten. In seinem autobiographischen Erzählband Raumpatrouille beschrieb Brandt sein persönliches Verhältnis zu Heinrich Lübke sowie dessen Gesundheitszustand.
Siehe auch
Kabinett Amelunxen II – Kabinett Arnold I – Kabinett Arnold II – Kabinett Adenauer II – Kabinett Adenauer III
Literatur
- Norbert Bangert: Heinrich Lübke. In: Lena Krull (Hrsg.): Westfälische Erinnerungsorte. Schöningh, Paderborn 2016, ISBN 978-3-506-78607-4, S. 347–355.
- Rudolf Morsey: Lübke, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 442–444 (Digitalisat).
- Rudolf Morsey: Heinrich Lübke. eine politische Biographie. Schöningh, Paderborn [u. a.] 1996, ISBN 3-506-75776-8
- Rudolf Morsey: Heinrich Lübke (1894–1972). In: Jürgen Aretz, Rudolf Morsey, Anton Rauscher (Hrsg.): Zeitgeschichte in Lebensbildern, Aus dem deutschen Katholizismus des 19. und 20. Jahrhunderts, Band 6, Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG, Münster 1984, ISBN 978-3-402-06112-1, S. 153–170. (Digitalisat)
- Dirk van Laak: Adrette Fassade. Rudolf Morsey stilisiert Heinrich Lübke zum tragischen Helden. In: Die Zeit, Nr. 52/1996; Rezension
- Werner Pieper: Die 13 Leben des Heinrich Lübke. Verblüffende biografische Fundstücke aus dem Leben eines deutschen Biedermanns. Pieper und The Grüne Kraft, Löhrbach im Odenwald 2004, ISBN 978-3-922708-22-3. (Der grüne Zweig Band 240)
- Alois Vogel, Regine Deitermann, Kristian Frigelj, Peter Weigert, Horst-Werner Hartelt: Vier Bundespräsidenten aus Nordrhein-Westfalen (= Schriften des Landtags Nordrhein-Westfalen – Band 15), Düsseldorf 2004 (hier: Regine Deitermann über Heinrich Lübke).
- Matthias N. Lorenz: Rücktritt Heinrich Lübkes. In: Torben Fischer, Matthias N. Lorenz (Hrsg.): Lexikon der „Vergangenheitsbewältigung“ in Deutschland. Debatten- und Diskursgeschichte des Nationalsozialismus nach 1945. Bielefeld : Transcript, 2007, ISBN 978-3-89942-773-8, S. 187–189
- Norbert Frei: Im Namen der Deutschen. Die Bundespräsidenten und die NS-Vergangenheit 1949–1994. München : Beck, 2023, S. 119–176
CD
- equal goes it loose. Heinrich Lübke redet für Deutschland. Kunstmann, München 2005, ISBN 3-88897-411-9 (Wiederveröffentlichung der pardon-LP von 1966)
Weblinks
- Literatur von und über Heinrich Lübke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Heinrich Lübke in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Irmgard Zündorf: Heinrich Lübke. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
- Biographie auf der Website des Bundespräsidialamtes
- Nachlass BArch N 1216
- Martina Meißner: 6. April 1972 - Todestag von Heinrich Lübke WDR ZeitZeichen vom 6. April 2022. (Podcast)
- Heinrich Lübke besichtigt Staatsgrenze in Westberlin Deutscher Fernsehfunk, 30. August 1961 (Video im ARD-Retro-Angebot der ARD Mediathek)
Einzelnachweise
- Autor ungenannt: Landtag NRW: Lebensgeschichte Heinrich Lübke. In: https://www.landtag.nrw.de/. Landtag Nordrhein-Westfalen, Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf, Januar 2020, abgerufen am 1. Januar 2025.
- Zündorf, Irmgard/Hartmann, Anastasia: Gerade auf LeMO gesehen: LeMO Biografie: Heinrich Lübke. In: hdg.de. Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn, Januar 2024, abgerufen am 1. Januar 2025.
- Johannes Hermanns: Heinrich Lübke, S. 17, 1966
- Bundespräsidialamt: Wilhelmine Lübke Abgerufen am 11. August 2020.
- Autor ungenannt: Heinrich Lübke (1959–1969). In: bundespraesident.de/. Bundespräsidialamt, Spreeweg 1, 10557 Berlin, Januar 2020, abgerufen am 1. Januar 2025.
- Rudolf Morsey: Zeitgeschichte in Lebensbildern Band 6 Aus dem deutschen Katholizismus des 19. und 20. Jahrhunderts Herausgegeben von Jürgen Aretz, Rudolf Morsey und Anton Rauscher; Mainz: Grünewald. Bis Bd. 2 hrsg. von Rudolf Morsey NE: Aretz, Jürgen [Hrsg.]; Morsey, Rudolf [Hrsg.] Bd. 6 (1984). ISBN 3-7867-1140-2, Seite 153, 157
- Für Aufgaben im Reichsinteresse eingesetzt. In: Berliner Zeitung, 9. März 1994.
- Jens-Christian Wagner: Der Fall Lübke. In: Die Zeit, Nr. 30, 19. Juli 2007.
- Massengrab an der Raketenrampe. Historiker Jens-Christian Wagner über Heinrich Lübkes Rolle beim Einsatz von KZ-Häftlingen in Peenemünde. In: Der Spiegel. Nr. 22, 2001, S. 218 (online – 28. Mai 2001).
- Rainer Eisfeld, Mondsüchtig, Wernher von Braun und die Geburt der Raumfahrt aus dem Geist der Barbarei, (Paperback) 2012, ISBN 978-3-86674-167-6, S. 95.
- Lars-Broder Keil: Zeitgeschichte: Heinrich Lübke und die Staatssicherheit. In: Die Welt, 9. Mai 2007.
- Albert Norden: Bundespräsident Lübke baute Hitlers Konzentrationslager. Quelle: Neues Deutschland vom 25.01.1966. In: gtgj.de. Jonastalverein e. V., abgerufen am 10. Juni 2025.
- Heinrich Lübke beim Landtag Nordrhein-Westfalen
- Henning Köhler: Adenauer: Eine politische Biographie. Propyläen, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-549-05444-0, S. 543.
- Joachim Gauck, Rede zu „50 Jahre Welthungerhilfe“ am 14. Dezember 2012, [1]
- Irene Dänzer-Vanotti: Zeitzeichen auf NDR-Info zum 14. Dezember 1962, der Gründung der Welthungerhilfe. [2] MP3 zum Download, NDR Info, 14. Dezember 2012
- Neujahrsansprache Heinrich Lübkes vom 1. Januar 1963, gehalten im Deutschlandfunk, dradio.de
- Hans von Herwarth: Von Adenauer zu Brandt. Erinnerungen. Propyläen, Berlin/Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-549-07403-4, hier S. 279 ff.
- Christoph Drösser: Lübke und die Neger. Kolumne Stimmt’s? In: Die Zeit. Nr. 14, 28. März 2002
- Latein mit Russen. In: Der Spiegel. Nr. 18, 1967, S. 60–63 (online – 24. April 1967).
- konkret. 3/2006, S. 74
- Kortmann & Wolf: Sauerland bleibt Sauerland, Heinrich Lübkes goldiger Zitatenschatz. S. 16
- Sven Felix Kellerhoff: Rücktritt als Präsident: Als Lübke den Köhler machte. In: Die Welt. 31. Mai 2010
- Lübke – Ungeordnete Verhältnisse. In: Der Spiegel. Nr. 21, 1968 (online).
- Biografie auf der Homepage des Bundespräsidenten, Heinrich Lübke (1959–1969) [3]
- Arnulf Baring: Machtwechsel: Die Ära Brandt – Scheel. Deutsche Verlags-Anstalt, 1982, ISBN 3-421-06095-9, S. 37
- Rudolf Morsey: Heinrich Lübke – Eine politische Biographie. Schöningh, 1996, ISBN 3-506-75776-8, S. 584.
- WDR: Beerdigung Heinrich Lübke. Abgerufen am 18. Juli 2021.
- Informationen zur Burg Arras ( vom 18. Mai 2015 im Internet Archive).
- Wiedereröffnung und Einweihung des Heinrich-Lübke-Hauses. In: CDU Kreisverband Hochsauerland. Abgerufen am 2. Oktober 2023 (deutsch).
- Drei Häuser für Heinrich Lübke. Sauerland ehrt umstrittenen Präsidenten. In: nd. Abgerufen am 2. Oktober 2023 (deutsch).
- Boris M. Hillmann: Heinrich Lübke auf deutsche-briefmarken-zeitung.de, 14. Oktober 2014, abgerufen am 15. März 2022.
- Matthias Brandt: Raumpatrouille. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2016, ISBN 978-3-462-04567-3, „Puppenkönig“, S. 57–63.
Personendaten | |
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NAME | Lübke, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (Zentrum, CDU), MdL, MdB, Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland (1959–1969) |
GEBURTSDATUM | 14. Oktober 1894 |
GEBURTSORT | Enkhausen, Sundern (Sauerland) |
STERBEDATUM | 6. April 1972 |
STERBEORT | Bonn |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Lubke ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Lubke Begriffsklarung aufgefuhrt Karl Heinrich Lubke 14 Oktober 1894 in Enkhausen Sauerland 6 April 1972 in Bonn war von 1959 bis 1969 der zweite Bundesprasident der Bundesrepublik Deutschland Lubke war wahrend seiner politischen Karriere zunachst Mitglied der Zentrumspartei und spater der CDU Von 1953 bis 1959 war er Bundesminister fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten Heinrich Lubke 1959Leben bis 1945Heinrich Lubke war das siebte von acht Kindern von Friedrich Wilhelm Fritz Lubke 1855 1902 und Karoline Lubke 1859 1922 geborene Becker Sein Vater war Schuhmachermeister und im Nebenerwerb Landwirt Lubke war erst acht Jahre alt als der Vater starb Sein alterer Bruder war der CDU Politiker Friedrich Wilhelm Lubke 1887 1954 Studium und Beruf Geburtshaus Lubkes in Enkhausen mit Gedenktafel 2008 Nach dem Abitur 1913 am Gymnasium Petrinum in Brilon begann Lubke ein Studium der Geodasie Landwirtschaft und Kulturbautechnik an der Landwirtschaftlichen Akademie in Bonn das er aber schon im August 1914 unterbrach um als Kriegsfreiwilliger bis 1918 am Ersten Weltkrieg teilzunehmen Seine Grundausbildung absolvierte er zunachst beim Westfalischen Fussartillerie Regiment Nr 7 mit dem er dann an der Ost und Westfront eingesetzt war Lubke durchlebte als Grabenbeobachter den Stellungskrieg 1916 wurde er zum Vizefeldwebel befordert Nach einem Gasangriff kam er in ein Feldlazarett 1917 nahm er die Leutnantsbeforderung entgegen und wurde stellvertretender Batteriechef in der 52 Reserve Division Im Anschluss wurde er Ordonnanzoffizier und war an der Dritten Flandernschlacht beteiligt Vor Kriegsende wurde er in das Grosse Hauptquartier der Obersten Heeresleitung versetzt Wahrend des Krieges erhielt er das Eiserne Kreuz I und II Klasse Nach Kriegsende und Entlassung aus dem Militardienst im Dezember 1918 nahm Lubke sein Studium wieder auf und beendete es 1921 mit dem Examen als Vermessungs und Kulturingenieur Wahrend seines Studiums in Bonn trat er bereits 1914 der katholischen Studentenverbindung KDStV Ascania Bonn im CV bei Von 1921 bis 1924 studierte er Nationalokonomie in Munster und Berlin Von 1921 bis 1922 war er beim Westfalen Pachter und Siedlerbund in Munster beschaftigt Ab Oktober 1922 war er Geschaftsfuhrer des Reichsverbandes landwirtschaftlicher Kleinbetriebe ab 1925 auch Mittelbetriebe Seit 1924 war er zudem Mitglied des engeren Vorstandes des Bundes Deutscher Bodenreformer 1926 wurde er Geschaftsfuhrer der Deutschen Bauernschaft Ab 1927 war er auch Geschaftsfuhrer der Siedlungsgesellschaft Bauernland AG 1929 heiratete Lubke in Berlin Wilmersdorf Wilhelmine Keuthen 1885 1981 aus Ramsbeck heute Teil der Gemeinde Bestwig Fur die Zentrumspartei zog er 1931 in den Preussischen Landtag ein Bis 1933 war Lubke fur die Deutsche Zentrumspartei Mitglied des Preussischen Landtages Bei der Landtagswahl am 5 Marz 1933 wurde er wiedergewahlt Am 18 Mai 1933 stimmte der Landtag wie im Reich gegen die Stimmen der SPD einem Ermachtigungsgesetz fur Preussen zu Danach trat er nie wieder zusammen Am 14 Oktober 1933 wurden die Volksvertretungen der Lander aufgelost und am 30 Januar 1934 schliesslich ersatzlos aufgehoben Zeit des Nationalsozialismus Im Juli 1933 musste Lubke auf Druck der Nationalsozialisten auch sein Amt bei der Deutschen Bauernschaft und im Marz 1934 das bei der Siedlungsgesellschaft Bauernland abgeben Am 5 Februar 1934 leiteten Nationalsozialisten ein Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen Korruption ein Er wurde verhaftet und nach 20 Monaten am 11 Oktober 1935 aus der Untersuchungshaft entlassen Er war zunachst arbeitslos und lebte bis zum Sommer 1937 bei Flensburg auf dem Hof seines alteren Bruders Friedrich Wilhelm Lubke des spateren Ministerprasidenten des Landes Schleswig Holstein 1951 1954 Von 1937 bis 1939 war er als leitender Mitarbeiter bei der Niedersachsischen Wohnungsbau und Siedlungsgesellschaft in Berlin tatig leistete als Reserveoffizier drei Wehrubungen in der Wehrmacht ab und wurde zum Oberleutnant der Reserve befordert 1942 erfolgte schliesslich die Beforderung zum Hauptmann der Reserve Von 1939 bis 1945 arbeitete er als Vermessungsingenieur und Bauleiter beim Architektur und Ingenieurburo Walter Schlempp das der Verfugung des Generalbauinspektors fur die Reichshauptstadt Albert Speer unterstand Ab 1944 war er Schlempps Stellvertreter Lubke war in der Heeresversuchsanstalt Peenemunde Bauleiter in der Gruppe Schlempp Von 1943 bis 1945 hatte er die Verantwortung fur den Einsatz von KZ Haftlingen Es existierten zwei KZ Aussenstellen auf dem Gelande in Peenemunde Die KZ Haftlinge mussten unter seiner Regie Zwangsarbeit leisten Lubke hat dafur Haftlinge eigens angefordert In einer Notiz aus dem Jahr 1942 heisst es Herr Lubke der am 21 7 nochmals mit HAP L Leitung der Heeresanstalt Peenemunde verhandelte hofft 500 Hollander Anfang August zu erhalten Als 1965 aus der DDR Vorwurfe im Zusammenhang mit seiner Tatigkeit in der Baugruppe Walter Schlempp laut wurden sagte Lubke in Peenemunde seien KZ Haftlinge bis zur Bombardierung durch die Briten im Jahre 1944 mit Sicherheit nicht eingesetzt gewesen Doch ein KZ Lager gab es dort nachweislich schon seit Juni 1943 Peenemunde Fruhling 1941 Emil Leeb Fritz Todt Lubke Walter Dornberger Lubkes Unterschrift findet sich unter Bauzeichnungen eines Lagers das vom MfS als KZ Lager ausgegeben wurde Das MfS benutzte hierzu ein Konvolut von Planskizzen aus Lubkes Feder wobei gefalschte Aktendeckel welche die Planskizzen als zu Konzentrationslagern zugehorig kennzeichneten einen Zusammenhang zwischen Lubkes Tatigkeit und der Errichtung von Konzentrationslagern herstellen sollten Lubkes Planskizzen standen im Zusammenhang mit der Errichtung einer Rustungsfabrik in Neu Stassfurt wo ein Werk zur Herstellung von BMW Triebwerken im Schacht Marie aufgebaut wurde Als Mitglied im Jagerstab war Lubke fur die Firma Schlempp ab Mai 1944 verstarkt fur die Dezentralisation und die U Verlagerung von Flugzeugwerken verantwortlich In stillgelegten Bergwerkschachten bei Bernburg und Neu Stassfurt wurden etwa 2000 Haftlinge aus Aussenlagern des KZ Buchenwald bei Transport und Betonierungsarbeiten eingesetzt Ein Teil der Haftlinge war monatelang in einem Schacht in 420 Meter Tiefe untergebracht etliche Menschen uberlebten dies nicht Dafur errichtete die Schlempp Gruppe unter Lubkes Leitung Baracken in denen spater KZ Haftlinge untergebracht waren Im Februar 1945 begann Lubke mit dem Architekten Rudolf Wolters ehemaliger Chef des Arbeitsstabes Wiederaufbauplanung zerstorter Stadte im Reichsministerium fur Rustung und Kriegsproduktion im Auftrag von Speer mit dem Aufbau eines Nachkriegsburos zur Planung vorfabrizierten Wohnbaus Wolters war am 10 Januar 1945 zum 15 Januar 1945 zum Ingenieurburo Schlempp ubergetreten Politische KarriereNach Kriegsende Im Jahr 1945 trat Lubke in die CDU ein Von 1945 bis 1946 leitete er ein eigenes Bauburo in Hoxter 1946 war er Abgeordneter des von der britischen Militarregierung ernannten Provinziallandtages von Westfalen ab Oktober 1946 des ernannten Landtages von Nordrhein Westfalen Von Januar bis Oktober 1953 war er als Generalanwalt des Deutschen Raiffeisenverbandes in Bonn tatig Abgeordneter und Minister Ministerprasidenten Treffen in Munchen Juni 1947 am Tisch links Hermann Wandersleb Heinrich Lubke Rudolf Amelunxen Hans Ehard stehend Lubke gehorte ab April 1947 dem ersten frei gewahlten nordrhein westfalischen Landtag an bis er am 6 Marz 1954 das Mandat niederlegte Vom 6 Januar 1947 bis zum 1 Januar 1953 amtierte er in den von Rudolf Amelunxen und Karl Arnold gefuhrten Landesregierungen als Minister fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten in Nordrhein Westfalen Von 1949 bis 29 September 1950 war er CDU Bundestagsabgeordneter fur den Wahlkreis Arnsberg Soest In dieser Zeit war er auch Vorsitzender des Ausschusses fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten Von 1953 bis zur Wahl zum Bundesprasidenten am 2 September 1959 war er erneut Mitglied des Deutschen Bundestages direkt gewahlt im Wahlkreis Rees Dinslaken Nach der Bundestagswahl 1953 wurde er am 20 Oktober 1953 als Bundesminister fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten in die von Bundeskanzler Konrad Adenauer gefuhrte Bundesregierung berufen Lubke hatte schon im Jahre 1949 Agrarminister werden wollen er wurde jedoch von Adenauer verhindert da dieser ihm einen von den Alliierten blockierten Gesetzesentwurf fur eine umfassende Landreform in Nordrhein Westfalen ubel nahm 1955 wurde Lubke als Gast zur Bremer Schaffermahlzeit eingeladen nach seiner Wahl zum Bundesprasidenten nahm er 1960 als Ehrengast teil Siehe auch Kabinett Adenauer II und Kabinett Adenauer III Bundesprasident Die thailandische Konigin Sirikit Wilhelmine und Heinrich Lubke beim Staatsempfang auf dem Petersberg 1960Heinrich Lubke beim Staatsbesuch auf den Philippinen 1963Heinrich Lubke beim Staatsbesuch in Marokko mit Hassan II 1966Heinrich Lubke beim Staatsbesuch in Kenia mit Staatsprasident Jomo Kenyatta 1966Heinrich Lubke und der franzosische Staatsprasident Charles de Gaulle bei der Einweihung der Deutschen Botschaft in Paris 1968Heinrich Lubke beim Staatsbesuch im Niger 1969 Lubke wurde am 1 Juli 1959 als Nachfolger von Theodor Heuss zum deutschen Bundesprasidenten gewahlt Er setzte sich im zweiten Wahlgang gegen Carlo Schmid von der SPD und Max Becker von der damals ebenfalls in der Opposition stehenden FDP durch Seine Amtszeit begann am 13 September 1959 zwei Tage spater wurde er vereidigt Lubke machte von Anfang an die Entwicklungshilfe zu einem Hauptanliegen seiner Prasidentschaft Schon in seiner Antrittsrede von 1959 konstatierte er die dringende Notwendigkeit internationaler Hilfe und Verantwortlichkeit in Anbetracht weltweiten Hungers Im Herbst 1962 initiierte er einem Aufruf der FAO im Rahmen der Freedom from Hunger Campaign folgend die Grundung der Welthungerhilfe als erster deutscher konfessionell nicht gebundener Entwicklungshilfeorganisation Lubke thematisierte in seinen offentlichen Reden auch die politische und wirtschaftliche Entwicklung in der damaligen DDR In der Neujahrsansprache vom 1 Januar 1963 ging er auf die aktuelle innerdeutsche Entwicklung wie folgt ein Meine lieben Landsleute in Mitteldeutschland und Ostberlin Schon uber 17 Jahre dauert nun in Mitteldeutschland die totalitare Herrschaft einer kleinen Minderheit die gestutzt auf die Macht der sowjetischen Armee jede Regung politischer und personlicher Freiheit erstickt Die Funktionare massen sich an das Denken und Handeln der Bevolkerung zu lenken Freie Wahlen freie Meinungsausserung und die Entfaltung der Personlichkeit sind Ihnen meine Landsleute zwar gelaufige Vorstellungen aber praktische Folgerungen daraus zu ziehen ist Ihnen unmoglich gemacht Zur Unfreiheit kamen 1962 noch verstarkt die verheerenden Folgen der Misswirtschaft des Regimes in Landwirtschaft Handel und Industrie Was nutzt Ihr Fleiss Ihr Fachwissen und Ihre Erfahrung wenn alles durch die Unfahigkeit der Funktionare zunichte gemacht wird Das geht so weit dass Ihre Kinder neuerdings nicht den Beruf wahlen durfen der ihnen liegt sondern den ergreifen mussen der der Verwirklichung des Volkswirtschaftsplanes dient Durch brutale Gewaltmassnahmen wurde der Abbruch der Beziehungen zwischen Ihnen und uns in der Bundesrepublik erzwungen aber wir Deutschen im Osten und Westen im Norden und Suden unseres Vaterlandes sind und bleiben eine geistige Gemeinschaft und darum ein Volk Ihre Trauer und Ihre Leiden sind trotz der Trennung auch unsere Trauer und unsere Leiden Heinrich Lubke Neujahrsansprache vom 1 Januar 1963 Am 1 Juli 1964 wurde er von der 4 Bundesversammlung wiedergewahlt Der Wiederwahl ging eine Begegnung Lubkes wahrend einer Kur in Bad Kissingen mit Herbert Wehner SPD voraus bei der sich beide auf eine Wiederwahl einigten und fur eine Grosse Koalition aussprachen Danach erst informierte Lubke die CDU und wurde mit den Stimmen beider grosser Parteien im Amt bestatigt Der Staatssekretar im Bundesprasidialamt Hans Heinrich Herwarth von Bittenfeld der sich wegen Lubkes Gesundheitszustand intern gegen eine zweite Amtszeit ausgesprochen hatte wurde in der Folge abgelost und als Botschafter nach Rom entsandt Lubke setzte sich 1966 fur die Bildung der Grossen Koalition Kabinett Kiesinger ein Echte und vermeintliche Anekdoten Seine politischen Akzente wurden vor allem in der zweiten Amtszeit von seinen rhetorischen Missgriffen uberschattet Wie sich spater herausstellte litt er damals bereits an rasch fortschreitender Zerebralsklerose welche die Versprecher begunstigte Zudem ignorierte Lubke gerne vorhandene Redemanuskripte und versuchte frei zu sprechen Lubke wahrend eines Besuchs im schwabischen Kirchheim ca 1965 Zu einer modernen Sage entwickelte sich ohne dass es dafur irgendeinen Beleg gibt seine angebliche Anrede Sehr geehrte Damen und Herren liebe Neger mit der Lubke bei einem Staatsbesuch 1962 in Liberia eine Rede begonnen haben soll wie auch die ebenfalls unbelegte Formulierung Equal goes it loose Als Englands Konigin am Rhein Staatsbesuch machte kleidete Lubke die Mitteilung an seinen Gast das Konzert im Schloss Bruhl werde sogleich beginnen so berichtete die Bonner Fama in den Satz Equal goes it loose eine eigene Ubersetzung von Gleich geht es los Der damalige Spiegel Mitarbeiter Hermann L Gremliza offenbarte 2006 dass dieses Zitat wie viele andere auch von der Redaktion erfunden worden war In Wahrheit ist das angebliche Lubke Zitat Equal goes it loose eine Erfindung des Bonner Spiegel Korrespondenten Ernst Goyke genannt Ego Auch alle anderen Beitrage zum Lubke Englisch haben in der Woche nach Egos Story Redakteure des Spiegel unter falschen Absendern fur die Leserbrief Seiten des Magazins verfasst Belegt ist dass Lubke in Tananarive der Hauptstadt Madagaskars den Prasidenten Philibert Tsiranana und seine Frau Justine mit den Worten Sehr geehrter Herr Prasident sehr geehrte Frau Tananarive grusste Ein starkes Echo fanden seine echten und vermeintlichen Fehlleistungen in der deutschen Kabarett Szene Aufgrund des dem Bundesprasidenten entgegenschlagenden Spotts entschied der Bayerische Rundfunk die Vorstellungen der Munchner Lach und Schiessgesellschaft nicht weiterhin live zu ubertragen Ausschnitte von Lubke Reden wurden Mitte 1966 von der Zeitschrift pardon auf der ausserordentlich erfolgreichen Langspielplatte Heinrich Lubke redet fur Deutschland verarbeitet Dazu gehort die Szene in Helmstedt als Lubke die Bewohner anreden wollte und sich nicht an den Ortsnamen erinnern konnte Zuschauer riefen ihm diesen zu 1966 berichteten die DDR Medien und nachfolgend insbesondere die Zeitschrift konkret uber Lubke als KZ Baumeister Hierbei handelte es sich ursprunglich um eine vom Ministerium fur Staatssicherheit initiierte Kampagne Gleichwohl stellten Historiker spater fest dass der behauptete Tatbestand Lubke habe 1944 Bauzeichnungen fur KZ Baracken erstellt im Kern stimmte Ende seiner Prasidialzeit Lubkes erste Amtszeit hatte am 13 September 1959 begonnen seine Wiederwahl 1964 fand am 1 Juli 1964 statt und die Bundestagswahl 1969 war auf 28 September 1969 angesetzt Mit der Begrundung das Amt aus dem bevorstehenden Bundestagswahlkampf heraushalten zu wollen kundigte Lubke am 14 Oktober 1968 seinen Amtsverzicht zum 30 Juni 1969 an sodass die Wahl eines Nachfolgers zweieinhalb Monate fruher als turnusmassig erforderlich bereits im Marz 1969 stattfinden konnte Ausschlaggebend dafur waren neben der KZ Baumeister Kampagne seine zunehmenden gesundheitlichen Defizite Heinrich Lubke gehort zu den Bundesprasidenten die nicht alle Gesetze die vom Bundestag beschlossen worden waren unterzeichneten Nach Einholung eines wissenschaftlichen Gutachtens teilte er dem Bundestagsprasidenten mit dass er das Gesetz gegen den Betriebs und Belegschaftshandel nicht unterzeichnen werde da es seiner Ansicht nach gegen die im Grundgesetz garantierte Freiheit der Berufswahl und der Berufsausbildung verstosse Lubke war bis zur Wahl von Christian Wulff im Jahr 2010 der einzige Bundesprasident romisch katholischen Bekenntnisses Staatsbesuche Hauptartikel Liste der Auslandsreisen von Bundesprasident Heinrich LubkeAltprasident und TodBriefmarke der Deutschen Bundespost 1964 Grab der Familie Lubke in Sundern EnkhausenHeinrich Lubke Haus in Sundern Enkhausen Dem Bundesprasidenten a D verblieb keine Aufgabe und neue Pflichten konnte er aus gesundheitlichen Grunden nicht mehr ubernehmen Seine Absicht von Zeit zu Zeit in Berlin zu wohnen liess sich nicht verwirklichen und ebenso wenig konnte Lubke der uber eine Privatbibliothek von etwa 5000 Buchern verfugte seinen wissenschaftlichen Hobbys nachgehen Vergleichende Sprachwissenschaften und Mikrobiologie Seine Parteifreunde ignorierten ihn wenn sie ihn nicht gar mieden Sein Nachfolger im Amt des Bundesprasidenten Gustav Heinemann hielt jedoch Kontakt zu ihm Reisen nach Teneriffa im Herbst 1969 sowie zu Weihnachten 1970 und 1971 brachten keine Besserung seines Befindens Eine fortschreitende Zerebralsklerose machte sich immer starker bemerkbar fuhrte zu ernsthaften Sprechstorungen und zeitweise auftretendem Gedachtnisverlust Im Nachhinein zeigte sich dass diese Krankheit schon einige Jahre zuvor begonnen hatte und so manchen Versprecher des Bundesprasidenten in den letzten Jahren seiner Amtszeit erklarte Im November 1971 besuchte der Altbundesprasident zum letzten Mal seinen Geburtsort Enkhausen Am 30 Marz 1972 erforderten akute Magenblutungen eine rasche Operation Lubkes Dabei stellte sich heraus dass er an einem weit fortgeschrittenen Magenkrebs litt die Metastasen hatten bereits das Gehirn erreicht Nach zwei weiteren Blutsturzen starb Heinrich Lubke am 6 April 1972 im Alter von 77 Jahren in Bonn Bei einem Staatsakt am 13 April 1972 wurden die Verdienste Lubkes gewurdigt Nach einem Requiem im Kolner Dom wurde Lubke in Sundern Enkhausen beigesetzt An der Beerdigung in Sundern nahmen Bundeskanzler Willy Brandt Bundesprasident Gustav Heinemann Altkanzler Kurt Georg Kiesinger Hans Dietrich Genscher und Rainer Barzel teil Das Familiengrab auf dem Dorffriedhof in Enkhausen tragt die Inschrift Heinrich Lubke Bundesprasident von 1959 bis 1969 GedenkenEin Teil von Lubkes Nachlass wird von einem seiner Grossneffen auf der Moselburg Arras prasentiert Im dortigen Heinrich und Wilhelmine Lubke Gedenkzimmer konnen Besucher unter anderem Fotos Unterlagen und Gastgeschenke besichtigen In Sundern Enkhausen wurde 1975 von der Stadt ein Museum das Heinrich Lubke Haus eingerichtet In Mohnesee entstand die Bildungsstatte Heinrich Lubke Haus Denselben Namen tragt die Kreisgeschaftsstelle der CDU des Hochsauerlandkreises in Meschede Das heisst Im Umkreis weniger Kilometer gibt es drei Gebaude die den Namen Heinrich Lubke Haus tragen Der Historiker Jens Christian Wagner kritisierte diese Form des Gedenkens 2012 unter Verweis auf Lubkes Rolle als oberster Bauleiter in der Heeresversuchsanstalt Peenemunde in der Lubke die Verantwortung fur den Einsatz von KZ Haftlingen getragen habe Die Benennung eines Hauses oder einer Institution nach einer historischen Personlichkeit sei immer eine Form der Ehrung mit appellativem Charakter Handelt nach seinem Vorbild Doch selbst wenn man Lubkes Vita differenziert betrachte Lubke war auch NS Opfer sei der Politiker sicherlich nicht als Vorbild fur nachfolgende Generationen geeignet EhrungenIm Jahr 1953 wurde ihm die Ehrendoktorwurde der Landwirtschaftlichen Fakultat der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn verliehen 1957 erhielt er das Grosskreuz des Bundesverdienstordens und 1959 als Bundesprasident die Sonderstufe des Grosskreuzes Im Jahr 1964 erhielt er die Harnack Medaille der Max Planck Gesellschaft Er war ausserdem Ehrenburger der Stadte Berlin 1962 Karlsruhe 1965 und Bonn 1966 sowie der Gemeinde Bestwig der Freiheit Sundern und von Neheim Husten 1968 1964 war er das erste auslandische Staatsoberhaupt das den sudkoreanischen Mugunghwa Orden verliehen bekam 1965 erhielt er das Grosskreuz mit Grosser Ordenskette des Verdienstordens der Italienischen Republik In Niamey der Hauptstadt des Niger ist eine Hauptstrasse nach ihm benannt Abgesehen von der nebenstehenden Abbildung war er auch auf dem Block Grundgedanken der Demokratie 1982 sowie auf einer brasilianischen Briefmarke vertreten SonstigesLubkes Wohnsitz auf dem Bonner Venusberg lag in unmittelbarer Nachbarschaft zur Familie Willy Brandts Dessen Sohn Matthias Brandt besuchte wahrend seiner Kindheit haufiger den damaligen Bundesprasidenten In seinem autobiographischen Erzahlband Raumpatrouille beschrieb Brandt sein personliches Verhaltnis zu Heinrich Lubke sowie dessen Gesundheitszustand Siehe auchKabinett Amelunxen II Kabinett Arnold I Kabinett Arnold II Kabinett Adenauer II Kabinett Adenauer IIILiteraturNorbert Bangert Heinrich Lubke In Lena Krull Hrsg Westfalische Erinnerungsorte Schoningh Paderborn 2016 ISBN 978 3 506 78607 4 S 347 355 Rudolf Morsey Lubke Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 442 444 Digitalisat Rudolf Morsey Heinrich Lubke eine politische Biographie Schoningh Paderborn u a 1996 ISBN 3 506 75776 8 Rudolf Morsey Heinrich Lubke 1894 1972 In Jurgen Aretz Rudolf Morsey Anton Rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 6 Aschendorff Verlag GmbH amp Co KG Munster 1984 ISBN 978 3 402 06112 1 S 153 170 Digitalisat Dirk van Laak Adrette Fassade Rudolf Morsey stilisiert Heinrich Lubke zum tragischen Helden In Die Zeit Nr 52 1996 Rezension Werner Pieper Die 13 Leben des Heinrich Lubke Verbluffende biografische Fundstucke aus dem Leben eines deutschen Biedermanns Pieper und The Grune Kraft Lohrbach im Odenwald 2004 ISBN 978 3 922708 22 3 Der grune Zweig Band 240 Alois Vogel Regine Deitermann Kristian Frigelj Peter Weigert Horst Werner Hartelt Vier Bundesprasidenten aus Nordrhein Westfalen Schriften des Landtags Nordrhein Westfalen Band 15 Dusseldorf 2004 hier Regine Deitermann uber Heinrich Lubke Matthias N Lorenz Rucktritt Heinrich Lubkes In Torben Fischer Matthias N Lorenz Hrsg Lexikon der Vergangenheitsbewaltigung in Deutschland Debatten und Diskursgeschichte des Nationalsozialismus nach 1945 Bielefeld Transcript 2007 ISBN 978 3 89942 773 8 S 187 189 Norbert Frei Im Namen der Deutschen Die Bundesprasidenten und die NS Vergangenheit 1949 1994 Munchen Beck 2023 S 119 176CDequal goes it loose Heinrich Lubke redet fur Deutschland Kunstmann Munchen 2005 ISBN 3 88897 411 9 Wiederveroffentlichung der pardon LP von 1966 WeblinksCommons Heinrich Lubke Sammlung von Bildern und Audiodateien Wikiquote Heinrich Lubke Zitate Literatur von und uber Heinrich Lubke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Heinrich Lubke in der Deutschen Digitalen Bibliothek Irmgard Zundorf Heinrich Lubke Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Biographie auf der Website des Bundesprasidialamtes Nachlass BArch N 1216 Martina Meissner 6 April 1972 Todestag von Heinrich Lubke WDR ZeitZeichen vom 6 April 2022 Podcast Heinrich Lubke besichtigt Staatsgrenze in Westberlin Deutscher Fernsehfunk 30 August 1961 Video im ARD Retro Angebot der ARD Mediathek EinzelnachweiseAutor ungenannt Landtag NRW Lebensgeschichte Heinrich Lubke In https www landtag nrw de Landtag Nordrhein Westfalen Platz des Landtags 1 40221 Dusseldorf Januar 2020 abgerufen am 1 Januar 2025 Zundorf Irmgard Hartmann Anastasia Gerade auf LeMO gesehen LeMO Biografie Heinrich Lubke In hdg de Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Willy Brandt Allee 14 53113 Bonn Januar 2024 abgerufen am 1 Januar 2025 Johannes Hermanns Heinrich Lubke S 17 1966 Bundesprasidialamt Wilhelmine Lubke Abgerufen am 11 August 2020 Autor ungenannt Heinrich Lubke 1959 1969 In bundespraesident de Bundesprasidialamt Spreeweg 1 10557 Berlin Januar 2020 abgerufen am 1 Januar 2025 Rudolf Morsey Zeitgeschichte in Lebensbildern Band 6 Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Herausgegeben von Jurgen Aretz Rudolf Morsey und Anton Rauscher Mainz Grunewald Bis Bd 2 hrsg von Rudolf Morsey NE Aretz Jurgen Hrsg Morsey Rudolf Hrsg Bd 6 1984 ISBN 3 7867 1140 2 Seite 153 157 Fur Aufgaben im Reichsinteresse eingesetzt In Berliner Zeitung 9 Marz 1994 Jens Christian Wagner Der Fall Lubke In Die Zeit Nr 30 19 Juli 2007 Massengrab an der Raketenrampe Historiker Jens Christian Wagner uber Heinrich Lubkes Rolle beim Einsatz von KZ Haftlingen in Peenemunde In Der Spiegel Nr 22 2001 S 218 online 28 Mai 2001 Rainer Eisfeld Mondsuchtig Wernher von Braun und die Geburt der Raumfahrt aus dem Geist der Barbarei Paperback 2012 ISBN 978 3 86674 167 6 S 95 Lars Broder Keil Zeitgeschichte Heinrich Lubke und die Staatssicherheit In Die Welt 9 Mai 2007 Albert Norden Bundesprasident Lubke baute Hitlers Konzentrationslager Quelle Neues Deutschland vom 25 01 1966 In gtgj de Jonastalverein e V abgerufen am 10 Juni 2025 Heinrich Lubke beim Landtag Nordrhein Westfalen Henning Kohler Adenauer Eine politische Biographie Propylaen Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 549 05444 0 S 543 Joachim Gauck Rede zu 50 Jahre Welthungerhilfe am 14 Dezember 2012 1 Irene Danzer Vanotti Zeitzeichen auf NDR Info zum 14 Dezember 1962 der Grundung der Welthungerhilfe 2 MP3 zum Download NDR Info 14 Dezember 2012 Neujahrsansprache Heinrich Lubkes vom 1 Januar 1963 gehalten im Deutschlandfunk dradio de Hans von Herwarth Von Adenauer zu Brandt Erinnerungen Propylaen Berlin Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 549 07403 4 hier S 279 ff Christoph Drosser Lubke und die Neger Kolumne Stimmt s In Die Zeit Nr 14 28 Marz 2002 Latein mit Russen In Der Spiegel Nr 18 1967 S 60 63 online 24 April 1967 konkret 3 2006 S 74 Kortmann amp Wolf Sauerland bleibt Sauerland Heinrich Lubkes goldiger Zitatenschatz S 16 Sven Felix Kellerhoff Rucktritt als Prasident Als Lubke den Kohler machte In Die Welt 31 Mai 2010 Lubke Ungeordnete Verhaltnisse In Der Spiegel Nr 21 1968 online Biografie auf der Homepage des Bundesprasidenten Heinrich Lubke 1959 1969 3 Arnulf Baring Machtwechsel Die Ara Brandt Scheel Deutsche Verlags Anstalt 1982 ISBN 3 421 06095 9 S 37 Rudolf Morsey Heinrich Lubke Eine politische Biographie Schoningh 1996 ISBN 3 506 75776 8 S 584 WDR Beerdigung Heinrich Lubke Abgerufen am 18 Juli 2021 Informationen zur Burg Arras Memento vom 18 Mai 2015 im Internet Archive Wiedereroffnung und Einweihung des Heinrich Lubke Hauses In CDU Kreisverband Hochsauerland Abgerufen am 2 Oktober 2023 deutsch Drei Hauser fur Heinrich Lubke Sauerland ehrt umstrittenen Prasidenten In nd Abgerufen am 2 Oktober 2023 deutsch Boris M Hillmann Heinrich Lubke auf deutsche briefmarken zeitung de 14 Oktober 2014 abgerufen am 15 Marz 2022 Matthias Brandt Raumpatrouille 1 Auflage Kiepenheuer amp Witsch Koln 2016 ISBN 978 3 462 04567 3 Puppenkonig S 57 63 Bundesprasidenten der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss FDP 1949 1959 Heinrich Lubke CDU 1959 1969 Gustav Heinemann SPD 1969 1974 Walter Scheel FDP 1974 1979 Karl Carstens CDU 1979 1984 Richard von Weizsacker CDU 1984 1994 Roman Herzog CDU 1994 1999 Johannes Rau SPD 1999 2004 Horst Kohler CDU 2004 2010 Christian Wulff CDU 2010 2012 Joachim Gauck parteilos 2012 2017 Frank Walter Steinmeier SPD seit 2017 Landwirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland Wilhelm Niklas CSU 1949 1953 Heinrich Lubke CDU 1953 1959 Werner Schwarz CDU 1959 1965 Hermann Hocherl CSU 1965 1969 Josef Ertl FDP 1969 1982 Bjorn Engholm SPD 1982 Josef Ertl FDP 1982 1983 Ignaz Kiechle CSU 1983 1993 Jochen Borchert CDU 1993 1998 Karl Heinz Funke SPD 1998 2001 Renate Kunast B90 Grune 2001 2005 Jurgen Trittin B90 Grune komm 2005 Horst Seehofer CSU 2005 2008 Ilse Aigner CSU 2008 2013 Hans Peter Friedrich CSU 2013 2014 Christian Schmidt CSU 2014 2018 Julia Klockner CDU 2018 2021 Cem Ozdemir B90 Grune 2021 2025 Alois Rainer CSU seit 2025 Siehe auch Bundesministerium fur Ernahrung und LandwirtschaftKabinett Adenauer II 20 Oktober 1953 bis 15 Oktober 1957 Konrad Adenauer CDU Franz Blucher FDP FVP Heinrich von Brentano CDU Gerhard Schroder CDU Fritz Neumayer FDP FVP Hans Joachim von Merkatz DP Fritz Schaffer CSU Ludwig Erhard CDU Heinrich Lubke CDU Anton Storch CDU Hans Christoph Seebohm DP Hans Schuberth CSU Siegfried Balke CSU Ernst Lemmer CDU Victor Emanuel Preusker FDP FVP Theodor Oberlander GB BHE CDU Jakob Kaiser CDU Heinrich Hellwege DP Robert Tillmanns CDU Waldemar Kraft GB BHE CDU Hermann Schafer FDP FVP Franz Josef Strauss CSU Theodor Blank CDU Franz Josef Wuermeling CDU Kabinett Adenauer III 29 Oktober 1957 bis 14 November 1961 Konrad Adenauer CDU Ludwig Erhard CDU Heinrich von Brentano CDU Gerhard Schroder CDU Fritz Schaffer CSU Franz Etzel CDU Heinrich Lubke CDU Werner Schwarz CDU Theodor Blank CDU Franz Josef Strauss CSU Hans Christoph Seebohm DP CDU Richard Stucklen CSU Paul Lucke CDU Theodor Oberlander CDU Hans Joachim von Merkatz DP CDU Ernst Lemmer CDU Franz Josef Wuermeling CDU Siegfried Balke CSU Hermann Lindrath CDU Hans Wilhelmi CDU Umwelt und Landwirtschaftsminister des Landes Nordrhein Westfalen nur Landwirtschaft Hermann Heukamp 1946 1947 Heinrich Lubke 1947 1953 Johannes Peters 1953 1956 Josef Effertz 1956 1958 Gustav Niermann 1958 1966 Diether Deneke 1966 1979 Hans Otto Baumer 1979 1983 Silke Gorissen seit 2022 Umwelt und Landwirtschaft Klaus Matthiesen 1983 1995 Barbel Hohn 1995 2005 Eckhard Uhlenberg 2005 2010 Johannes Remmel 2010 2017 Christina Schulze Focking 2017 2018 Ursula Heinen Esser 2018 2022 Lutz Lienenkamper 2022 kommissarisch Umwelt und Verkehr Oliver Krischer seit 2022 Normdaten Person GND 118575015 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n85011049 VIAF 13099516 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lubke HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Zentrum CDU MdL MdB Bundesprasident der Bundesrepublik Deutschland 1959 1969 GEBURTSDATUM 14 Oktober 1894GEBURTSORT Enkhausen Sundern Sauerland STERBEDATUM 6 April 1972STERBEORT Bonn