Das Bezirksamt Meßkirch war ein badisches Bezirksamt mit dem Amtssitz im ehemals fürstenbergischen Meßkirch im heutigen
Amtsbezirk Meßkirch

Das Bezirksamt Meßkirch war ein badisches Bezirksamt mit dem Amtssitz im ehemals fürstenbergischen Meßkirch im heutigen Landkreis Sigmaringen.
Geschichte
Nach den Napoleonischen Kriegen und dem Friedensschluss von Luneville 1801 wurde die bis dahin sehr zersplitterte politische Landkarte im deutschen Südwesten, auch im Bereich rund um Meßkirch, radikal verändert. Der Reichsdeputationshauptschluss bewirkte die Enteignung der Fürstbistümer und Klöster und die Mediatisierung bewirkte die Aufhebung der Reichsunmittelbarkeit der Adelsherrschaften und Reichsstädte. Ab 1803 gab es im deutschen Südwesten nur noch Baden (Kurfürstentum bis 1806, danach Großherzogtum), das Königreich Württemberg und die Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen als selbständige Staaten. Von dieser Neugliederung war der Meßkircher Bereich in besonderem Maße betroffen, der bis dahin verschiedenen Herrschaften oder geistlichen Territorien angehört hatte.
Größter Flächenstaat in der Region war bis dahin das Fürstentum Fürstenberg. Dazu gehörten unter anderem die Herrschaften Meßkirch mit der gleichnamigen Stadt und den Orten Schnerkingen, Bichtlingen, Reute, Wackershofen, Menningen, Göggingen, Rohrdorf, Heudorf und Langenhart, dann die schon zu Zimmerschen Zeit hinzugekommenen Herrschaften Wildenstein mit Leibertingen und Lengenfeld sowie Falkenstein mit Kreenheinstetten, Weiler (dem späteren Thiergarten) und dem halben Dorf Neidingen (Unterneidingen). 1656 hatte das Fürstentum Fürstenberg außerdem die Herrschaft Waldsberg mit den Orten Krumbach, Bietingen, Hölzle und Gallmannsweil und 1693 auch das ritterschaftliche Dorf Boll erworben.
Ebenfalls fürstenbergisch waren bis 1806 auch das zur Herrschaft Heiligenberg gehörende Dorf Sentenhart und das zur Herrschaft Jungnau zählende Dorf Vilsingen mit Dietfurt, das aber wie das halbe Dorf Thiergarten 1806 an Hohenzollern-Sigmaringen abgetreten werden musste. Die übrigen genannten ehemals Fürstenbergisch-Meßkirchischen Orte wurden mit Ausnahme von Gallmannsweil, das zum Amtsbezirk Stockach kam, zum Kernstück des nach dem Übergang an Baden neu gebildeten Amt Meßkirch. Das Amt Meßkirch wurde wegen Fürstenberg nachträglich durch Verordnung vom 10. August 1807 standesherrliches Amt und gehörte ab 1809 dem neu gebildeten badischen Seekreis an. 1864 wurde aus dem Amt Meßkirch das Bezirksamt Meßkirch, es hatte bis 1936 Bestand.
Verwaltungsmittelpunkt schon zu fürstenbergischen Zeiten war das von den Freiherren von Zimmern erbaute Schloss Meßkirch, die frühere Residenz der Fürsten von Fürstenberg. Dort hatte sich bis zum Übergang an Baden auch das fürstenbergische Oberamt etabliert. Nach 1806 war dort das badische Bezirksamt untergebracht, bis es 1936 im Zuge einer von den Nationalsozialisten verfügten Verwaltungsreform aufgelöst und der Amtsbezirk Meßkirch dem Landkreis Stockach angegliedert wurde.
Gemeinden
Seit der Vereinigung der Bezirksämter Stetten am kalten Markt und Meßkirch 1849 umfasste dieser bis zu seiner Auflösung 1936 neben der Amtsstadt Meßkirch die folgenden Gemeinden:
- Altheim
- Bietingen
- Boll
- Buchheim
- Engelswies
- Göggingen
- Gutenstein
- Hausen im Tal
- Hartheim
- Heinstetten
- Heudorf
- Kreenheinstetten
- Krumbach
- Langenhart
- Leibertingen
- Menningen
- Neidingen
- Nusplingen
- Oberglashütte
- Rast
- Rohrdorf
- Sauldorf
- Schnerkingen
- Schwenningen
- Sentenhart
- Unterglashütte
- Wasser (mit Bichtlingen, Wackershofen und Reute)
- Stetten am kalten Markt
- Worndorf
1936 kam der Amtsbezirk Meßkirch zum Landkreis Stockach, der 1973 auf die Landkreise Konstanz, Sigmaringen, Tuttlingen und Zollernalb aufgeteilt wurde.
Amtsvorstände
Die Leitung der Verwaltung, mit unterschiedlichen Titeln, hatten inne:
- Bis 1814:
- 1814–1820: Josef Schwab
- 1820–1824:
- 1824–1827: Josef Martin
- 1827–1837:
- 1838–1844:
- 1845–1849: Friedrich Stein
- 1849: Gustav von Rotteck
- 1861–1867: Gustav von Stösser
- 1867–1871: Adolf Fuchs
- 1871–1874: Rudolf Rüdt von Collenberg-Eberstadt
- 1880–1886: Richard Teubner
- 1890–1895: Ernst Behr
- 1931–1934: Ernst Felix Becker
- 1934–1936: Rudolf Goldschmidt
Siehe auch
- Verwaltungsgliederung Badens
Weblinks
Einzelnachweise
- Wolfram Angerbauer: Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg : 1810 bis 1972. Herausgegeben 1996 von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg.
Autor: www.NiNa.Az
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Das Bezirksamt Messkirch war ein badisches Bezirksamt mit dem Amtssitz im ehemals furstenbergischen Messkirch im heutigen Landkreis Sigmaringen Sitz des Bezirksamts war das Schloss MesskirchLage der Bezirksamter in Baden im Jahr 1890GeschichteNach den Napoleonischen Kriegen und dem Friedensschluss von Luneville 1801 wurde die bis dahin sehr zersplitterte politische Landkarte im deutschen Sudwesten auch im Bereich rund um Messkirch radikal verandert Der Reichsdeputationshauptschluss bewirkte die Enteignung der Furstbistumer und Kloster und die Mediatisierung bewirkte die Aufhebung der Reichsunmittelbarkeit der Adelsherrschaften und Reichsstadte Ab 1803 gab es im deutschen Sudwesten nur noch Baden Kurfurstentum bis 1806 danach Grossherzogtum das Konigreich Wurttemberg und die Furstentumer Hohenzollern Hechingen und Hohenzollern Sigmaringen als selbstandige Staaten Von dieser Neugliederung war der Messkircher Bereich in besonderem Masse betroffen der bis dahin verschiedenen Herrschaften oder geistlichen Territorien angehort hatte Grosster Flachenstaat in der Region war bis dahin das Furstentum Furstenberg Dazu gehorten unter anderem die Herrschaften Messkirch mit der gleichnamigen Stadt und den Orten Schnerkingen Bichtlingen Reute Wackershofen Menningen Goggingen Rohrdorf Heudorf und Langenhart dann die schon zu Zimmerschen Zeit hinzugekommenen Herrschaften Wildenstein mit Leibertingen und Lengenfeld sowie Falkenstein mit Kreenheinstetten Weiler dem spateren Thiergarten und dem halben Dorf Neidingen Unterneidingen 1656 hatte das Furstentum Furstenberg ausserdem die Herrschaft Waldsberg mit den Orten Krumbach Bietingen Holzle und Gallmannsweil und 1693 auch das ritterschaftliche Dorf Boll erworben Ebenfalls furstenbergisch waren bis 1806 auch das zur Herrschaft Heiligenberg gehorende Dorf Sentenhart und das zur Herrschaft Jungnau zahlende Dorf Vilsingen mit Dietfurt das aber wie das halbe Dorf Thiergarten 1806 an Hohenzollern Sigmaringen abgetreten werden musste Die ubrigen genannten ehemals Furstenbergisch Messkirchischen Orte wurden mit Ausnahme von Gallmannsweil das zum Amtsbezirk Stockach kam zum Kernstuck des nach dem Ubergang an Baden neu gebildeten Amt Messkirch Das Amt Messkirch wurde wegen Furstenberg nachtraglich durch Verordnung vom 10 August 1807 standesherrliches Amt und gehorte ab 1809 dem neu gebildeten badischen Seekreis an 1864 wurde aus dem Amt Messkirch das Bezirksamt Messkirch es hatte bis 1936 Bestand Verwaltungsmittelpunkt schon zu furstenbergischen Zeiten war das von den Freiherren von Zimmern erbaute Schloss Messkirch die fruhere Residenz der Fursten von Furstenberg Dort hatte sich bis zum Ubergang an Baden auch das furstenbergische Oberamt etabliert Nach 1806 war dort das badische Bezirksamt untergebracht bis es 1936 im Zuge einer von den Nationalsozialisten verfugten Verwaltungsreform aufgelost und der Amtsbezirk Messkirch dem Landkreis Stockach angegliedert wurde GemeindenSeit der Vereinigung der Bezirksamter Stetten am kalten Markt und Messkirch 1849 umfasste dieser bis zu seiner Auflosung 1936 neben der Amtsstadt Messkirch die folgenden Gemeinden Altheim Bietingen Boll Buchheim Engelswies Goggingen Gutenstein Hausen im Tal Hartheim Heinstetten Heudorf Kreenheinstetten Krumbach Langenhart Leibertingen Menningen Neidingen Nusplingen Oberglashutte Rast Rohrdorf Sauldorf Schnerkingen Schwenningen Sentenhart Unterglashutte Wasser mit Bichtlingen Wackershofen und Reute Stetten am kalten Markt Worndorf 1936 kam der Amtsbezirk Messkirch zum Landkreis Stockach der 1973 auf die Landkreise Konstanz Sigmaringen Tuttlingen und Zollernalb aufgeteilt wurde AmtsvorstandeDie Leitung der Verwaltung mit unterschiedlichen Titeln hatten inne Bis 1814 1814 1820 Josef Schwab 1820 1824 1824 1827 Josef Martin 1827 1837 1838 1844 1845 1849 Friedrich Stein 1849 0 0 0 0 0 Gustav von Rotteck 1861 1867 Gustav von Stosser 1867 1871 Adolf Fuchs 1871 1874 Rudolf Rudt von Collenberg Eberstadt 1880 1886 Richard Teubner 1890 1895 Ernst Behr 1931 1934 Ernst Felix Becker 1934 1936 Rudolf GoldschmidtSiehe auchVerwaltungsgliederung BadensWeblinksCommons Bezirksamt Messkirch Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseWolfram Angerbauer Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben 1996 von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Bezirksamter des Landeskommissarbezirks Konstanz 1864 1939 im Land BadenKreis Konstanz Engen 1936 aufgehoben Konstanz Messkirch 1936 aufgehoben Pfullendorf 1936 aufgehoben Radolfzell 1872 aufgehoben Stockach UberlingenKreis Villingen Donaueschingen Triberg 1924 aufgehoben VillingenKreis Waldshut Bonndorf 1924 aufgehoben Jestetten 1872 aufgehoben St Blasien 1924 aufgehoben Sackingen Waldshut