Das Schloss Hammergmünd liegt südwestlich von Hammerstraße 13 einem Gemeindeteil der Stadt Grafenwöhr im oberpfälzischen
Schloss Hammergmünd

Das Schloss Hammergmünd liegt südwestlich von (Hammerstraße 13), einem Gemeindeteil der Stadt Grafenwöhr im oberpfälzischen Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Es ist unter der Aktennummer D-3-74-124-38 als Baudenkmal verzeichnet. „Archäologische Befunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit im Bereich des ehem. Schlosses und Eisenhammers Hammergmünd“ werden zudem als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-3-6337-0032 geführt. Der ehemalige Hammer wurde vom Wasser der Haidenaab bzw. von dem Zusammenfluss der Creußen mit der Heidenaab betrieben.
Geschichte
Das Hammerwerk „Gemünd“ wurde erstmals 1334 urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von dem Zusammenfluss („Gemünde“) von Haidenaab und Creußenab her, er bedeutet also „Ort an einer Flussmündung“. Das kurpfälzische Lehen „Gmünd“ ist aus dem Hammergut Hammergmünd entstanden und war eine Landsasserei im Pflegamt Grafenwöhr. Nach den Hammerwerksfreiheiten, der Steuer und der Hochgerichtsbarkeit gehörte es zum Landrichteramt Waldeck-Kemnath. Hammergmünd war ein Schienhammer, der bis 1613 betrieben wurde.
Bis 1367 sind Muracher als Besitzer überliefert. In der Oberpfälzer Hammereinigung von 1387 wird hier „Vlreich Pulman mit dem hamer zu Gemünd“ genannt. Von 1371 bis 1713 ist die Nürnberger Familie Mendel Besitzer von Gut und Hammer Gmünd; die Mendels waren zeitweise auch im Besitz des Hammers Steinfels, des Hammers Hütten und des Hammers Grub. Der erste Lehensrevers wird 1496 für Hans Mendel, Hammermeister zu Gmünd, ausgestellt. 1630 wird Wolf Christoph Mendel zu Gmündt genannt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ist der Hammer zu Gmünd öd und wüst geblieben. 1714 erscheint hier Johann Heinrich von Schlammersdorf, der die Eisenverarbeitung mit Hochofen, Hammerschmieden und zahlreichen Beschäftigten fortsetzt. Er ließ einen Hochofen errichten, an dem zwei Erz- und Kohlenaufgeber und zwei Former arbeiteten. Das gewonnene Roheisen wurde im Frischfeuer schließlich zu Wagenreifen und Hufeisen verarbeitet. Bis 1753 blieb Hammergmünd im Besitz der Schlammersdorfer.
Um 1760 kam Hammergmünd in die Hände des „churfürstlich bairischen Pflegsverwesers von Eschenbach und Grafenwöhr“, Adam Joseph von Thoma zu Trevesen und Gemünd (* 1724 in Waldsassen; geadelt 1775). 1839 heiratete Ignaz Schuster Maria Kleber, eine Urenkelin Adam Josephs, und wurde so „Gutsbesitzer zu Gemünd“. Das Hammerwerk wird aber als brachliegend beschrieben. Stattdessen errichtete sein Sohn Johann Baptist Schuster (1841–1887) 1866 ein Glasschleif- und Polierwerk, 1880 folgte eine Spiritusbrennerei, auch sanierte er die landwirtschaftlichen Gebäude und verhalf Hammergmünd zu neuer Blüte. Nach dem Tod des ältesten Sohnes Robert Schuster 1903 veräußerten dessen Brüder Karl und Franz die Ländereien; der Kernbesitz wurde 1908 versteigert. Schließlich kaufte Oskar Menzel 1918 das Hammerschloss. Er lebte bereits seit 1912 bis zu seinem Tod 1937 darin.
1939 erwarb die Stadt Weiden das Hammergut Gmünd und übergab es ab 1949 dem Bayerischen Roten Kreuz. Von 1960 bis 1987 wurde das Hammerschloss als Seniorenwohnheim genutzt und erhielt einen Anbau. Dieser wurde wieder rückgebaut und das Seniorenheim in einem benachbarten Neubau untergebracht. Das Hammerschloss ist heute in Privatbesitz.
Baulichkeit
Das Schloss ist vermutlich im 16./17. Jahrhundert erbaut worden, die Außenwände sind noch aus dieser Zeit. 1762 ist es zur heutigen Gestalt ausgebaut worden. Es ist ein zweigeschossiger Walmdachbau mit geohrten Tür- und Fensterrahmungen, hier findet sich die Jahreszahl „1762“. Zu dem Ensemble gehört noch der ehemalige Schweinestall als Bestandteil der ehemaligen Schlossökonomie; dieser ist ein eingeschossiger langgestreckter Satteldachbau aus der zweiten Hälfte 18. Jahrhundert.
Literatur
- Heribert Sturm: Kemnath. Landrichteramt Waldeck-Kemnath und Unteramt Pressath (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Reihe I Altbayern. Historischer Atlas von Bayern, Heft 40). München 1975, ISBN 3-7696-9902-5, S. 78–88, 169–172, 267, 322 (Digitalisat [abgerufen am 23. Juni 2022]).
Weblinks
- Schloss Hammergmünd in der privaten Datenbank Alle Burgen.
- Radweg Hämmer & Mühlen, abgerufen am 23. Juni 2022.
- Hammergmünd – Eine eigene Hammerdynastie, abgerufen am 24. Juni 2022.
Einzelnachweise
- Denkmalliste für Grafenwöhr (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; Stand: 5. Mai 2022).
- Johannes Laschinger: Transkription der Großen Hammereinung. In: Hirschmann, Norbert, Fleißer, Hannelore, Mahler, Fred: Die Oberpfalz, ein europäisches Eisenzentrum - 600 Jahre Große Hammereinung, Band 12/1 der Schriftenreihe des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern, Theuern 1987, S. 141.
- Ignaz Schuster in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
- BRK-Seniorenwohn- und Pflegeheim Hammergmünd, abgerufen am 24. Juni 2022.
Koordinaten: 49° 41′ 38″ N, 11° 57′ 8,2″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Schloss Hammergmund liegt sudwestlich von Hammerstrasse 13 einem Gemeindeteil der Stadt Grafenwohr im oberpfalzischen Landkreis Neustadt an der Waldnaab Es ist unter der Aktennummer D 3 74 124 38 als Baudenkmal verzeichnet Archaologische Befunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit im Bereich des ehem Schlosses und Eisenhammers Hammergmund werden zudem als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6337 0032 gefuhrt Der ehemalige Hammer wurde vom Wasser der Haidenaab bzw von dem Zusammenfluss der Creussen mit der Heidenaab betrieben Schloss Hammergmund 1904 Lageplan von Hammerschloss Hammergmund auf dem Urkataster von BayernGeschichteDas Hammerwerk Gemund wurde erstmals 1334 urkundlich erwahnt Der Ortsname leitet sich von dem Zusammenfluss Gemunde von Haidenaab und Creussenab her er bedeutet also Ort an einer Flussmundung Das kurpfalzische Lehen Gmund ist aus dem Hammergut Hammergmund entstanden und war eine Landsasserei im Pflegamt Grafenwohr Nach den Hammerwerksfreiheiten der Steuer und der Hochgerichtsbarkeit gehorte es zum Landrichteramt Waldeck Kemnath Hammergmund war ein Schienhammer der bis 1613 betrieben wurde Bis 1367 sind Muracher als Besitzer uberliefert In der Oberpfalzer Hammereinigung von 1387 wird hier Vlreich Pulman mit dem hamer zu Gemund genannt Von 1371 bis 1713 ist die Nurnberger Familie Mendel Besitzer von Gut und Hammer Gmund die Mendels waren zeitweise auch im Besitz des Hammers Steinfels des Hammers Hutten und des Hammers Grub Der erste Lehensrevers wird 1496 fur Hans Mendel Hammermeister zu Gmund ausgestellt 1630 wird Wolf Christoph Mendel zu Gmundt genannt Nach dem Dreissigjahrigen Krieg ist der Hammer zu Gmund od und wust geblieben 1714 erscheint hier Johann Heinrich von Schlammersdorf der die Eisenverarbeitung mit Hochofen Hammerschmieden und zahlreichen Beschaftigten fortsetzt Er liess einen Hochofen errichten an dem zwei Erz und Kohlenaufgeber und zwei Former arbeiteten Das gewonnene Roheisen wurde im Frischfeuer schliesslich zu Wagenreifen und Hufeisen verarbeitet Bis 1753 blieb Hammergmund im Besitz der Schlammersdorfer Grab der Familie Schuster Grafenwohr Um 1760 kam Hammergmund in die Hande des churfurstlich bairischen Pflegsverwesers von Eschenbach und Grafenwohr Adam Joseph von Thoma zu Trevesen und Gemund 1724 in Waldsassen geadelt 1775 1839 heiratete Ignaz Schuster Maria Kleber eine Urenkelin Adam Josephs und wurde so Gutsbesitzer zu Gemund Das Hammerwerk wird aber als brachliegend beschrieben Stattdessen errichtete sein Sohn Johann Baptist Schuster 1841 1887 1866 ein Glasschleif und Polierwerk 1880 folgte eine Spiritusbrennerei auch sanierte er die landwirtschaftlichen Gebaude und verhalf Hammergmund zu neuer Blute Nach dem Tod des altesten Sohnes Robert Schuster 1903 verausserten dessen Bruder Karl und Franz die Landereien der Kernbesitz wurde 1908 versteigert Schliesslich kaufte Oskar Menzel 1918 das Hammerschloss Er lebte bereits seit 1912 bis zu seinem Tod 1937 darin 1939 erwarb die Stadt Weiden das Hammergut Gmund und ubergab es ab 1949 dem Bayerischen Roten Kreuz Von 1960 bis 1987 wurde das Hammerschloss als Seniorenwohnheim genutzt und erhielt einen Anbau Dieser wurde wieder ruckgebaut und das Seniorenheim in einem benachbarten Neubau untergebracht Das Hammerschloss ist heute in Privatbesitz Siehe auch Liste von Eisenhammern und Hammerschlossern in der OberpfalzBaulichkeitDas Schloss ist vermutlich im 16 17 Jahrhundert erbaut worden die Aussenwande sind noch aus dieser Zeit 1762 ist es zur heutigen Gestalt ausgebaut worden Es ist ein zweigeschossiger Walmdachbau mit geohrten Tur und Fensterrahmungen hier findet sich die Jahreszahl 1762 Zu dem Ensemble gehort noch der ehemalige Schweinestall als Bestandteil der ehemaligen Schlossokonomie dieser ist ein eingeschossiger langgestreckter Satteldachbau aus der zweiten Halfte 18 Jahrhundert LiteraturHeribert Sturm Kemnath Landrichteramt Waldeck Kemnath und Unteramt Pressath Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Hrsg Reihe I 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