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Türkische Mafia Türkisch Türk mafyası ist eine Bezeichnung für kriminelle Gruppen in der Türkei oder solche die sich übe

Türkische Mafia

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Türkische Mafia (Türkisch: Türk mafyası) ist eine Bezeichnung für kriminelle Gruppen in der Türkei oder solche, die sich überwiegend aus türkischstämmigen Personen im Ausland zusammensetzen. Die türkische Mafia ist neben der Türkei auch in zahlreichen Ländern Europas aktiv. In der Türkei selbst spielt die Mafia eine wichtige Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft und soll über ausgezeichnete Kontakte zu verschiedenen politischen Gruppierungen und dem türkischen Geheimdienst verfügen. Die engen Verbindungen zwischen Geheimdiensten, Politikern und Kriminellen ist in der Türkei unter der Bezeichnung tiefer Staat bekannt.

Türkische kriminelle Gruppen sind an einer Vielzahl von kriminellen Aktivitäten beteiligt, von denen die wichtigsten Drogenhandel, insbesondere der Schmuggel und Verkauf von Heroin, sind. Beim Handel mit Heroin arbeiten sie mit bulgarischen Mafia-Gruppen zusammen, die das Heroin weiter in Länder wie Italien transportieren. Auch im internationalen Handel mit Kokain ist die türkische Mafia zunehmend aktiv.

Geschichte

Schon in der osmanischen Zeit waren Piraterie und Banditentum sehr verbreitet, da der Staat in vielen Gebieten des Reiches nur eine schwache Kontrolle ausübte. Auch die Zuwanderung von zahlreichen Flüchtlingen aus dem Balkan und dem Kaukasus nach Anatolien verschlimmerte das Problem, da viele dieser perspektivlosen Menschen zu Banditen wurden und es zu Konflikten mit der ansässigen Bevölkerung kam. Die Verbrecherkaste der kabadayı bildete sich im 19. Jahrhundert heraus. Diese Kleinkriminellen mit eigenem Verhaltens- und Ehrenkodex kontrollierten bestimmte Stadtviertel und wurden ein fester Bestandteil der osmanischen Gesellschaft. Tabakschmuggel machte Kriminelle reich und der Handel mit Opium blühte, wobei das Osmanische Reich ein wichtiger Produzent war. Das Problem des Banditentums verschlimmerte sich mit dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches weiter. Während der letzten Jahre des Reiches wurden die Probleme so groß, dass staatliche Stellen sich dazu entschlossen, Verbrecher und Banditen in den Staatsdienst einzubeziehen. In dieser Zeit wurde der ländliche Raum durch umherziehende Banden so stark ausgeplündert, dass es teilweise nichts mehr zu stehlen gab.

Der Handel mit Opium befand sich in osmanischer Zeit vor allem in der Hand von Christen wie den Armeniern und Griechen oder den Juden und hatte im 19. Jahrhundert eine große Bedeutung für die osmanische Staatskasse. Bis zu 10 Prozent des im riesigen Kaiserreich China der Qing-Dynastie konsumierten Opiums kam aus dem Osmanischen Reich. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde vor allem Heroin geschmuggelt. Die kabadayı wurden von der Politik instrumentalisiert und beteiligten sich an der Organisation des Pogroms von Istanbul 1955 gegen die griechische Minderheit. Durch die Ermordung oder Vertreibung der meisten Christen aus der Türkei im 20. Jahrhundert kam der Drogenhandel unter die Kontrolle von Muslimen. Neben denen der türkischen Muslime entstanden auch eigene Banden der Kurden, Lasen, Georgier, Albaner und Araber. Bis in die 1970er Jahre gelangte Heroin aus der Türkei über korsische Gangster der French Connection und den Hafen von Marseille bis nach Nordamerika.

Die moderne türkische Mafia entstand in den 1970er Jahren und wurde durch Waffen- und Drogenhandel groß. Sie baute enge Beziehungen zu Staat und Geheimdiensten auf. Die meisten Mafiabosse unterstützten die rechtsextremen Grauen Wölfe und die ultranationalistische Partei der Nationalen Bewegung (MHP) und ermordeten für diese politische Gegner. Einigen Drogenbaronen wie dem Kurden wurden jedoch auch Kontakte zu Gruppen wie der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der Terrorgruppe Asala nachgesagt.

war eine der schillernden Größen der türkischen Unterwelt der 1970er und 80er Jahre. Er war mit Präsident Süleyman Demirel und dem MHP-Gründer Alparslan Türkeş persönlich bekannt. Als die Schauspielerin Filiz Akın den Mafiosi 1979 abwies, ließ er ein Messerattentat auf sie verüben. Er wurde durch Scheckbetrug, Drogenhandel und fragwürdige Geschäfte im Bausektor reich und starb 1993 gewaltsam.

In den 1990er Jahren stieg Hüseyin Baybaşin zum Pablo Escobar Europas auf. Sein Clan soll mit Drogengeschäften im Jahr 1998 zwischen 16 und 45 Milliarden US-Dollar verdient haben, wobei er in Großbritannien und den Niederlanden aktiv war. Gewinne legte er in der Tourismusindustrie an. 1995 soll er mit dem damaligen Polizeidirektor und späteren Politiker Mehmet Ağar in den Niederlanden laut der Zeitung Hürriyet mit Berufung auf Zeugenaussagen einen Deal gemacht haben: Auftragsmorde an PKK-Sympathisanten gegen einen Anteil der Grauen Wölfe am Drogenhandel. Baybaşin wurde Ende der 1990er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Abdullah Çatlı war eines der wichtigen Mitglieder der türkischen Mafia und soll an dem Komplott zum versuchten Mordanschlag auf Papst Johannes Paul II. 1981 beteiligt gewesen sein. Er war Drogenhändler, Mitglied der Grauen Wölfe und Mitarbeiter des türkischen Geheimdienstes, für den er Auftragsmorde verübt haben soll. Sein Tod bei einem Autounfall am 3. November 1996 führte zum Susurluk-Skandal. Mit in dem verunglückten Auto fuhren seine Geliebte, die ehemalige Schönheitskönigin , der DYP-Politiker Sedat Edip Bucak und der Polizeichef von Istanbul, . Lediglich Bucak überlebte den Unfall. Im Wrack des Autos wurden gefälschte Pässe und Waffen gefunden. Der Vorfall belegte die engen Verstrickungen von Politik und organisiertem Verbrechen und führte zum Rücktritt von Ministerpräsidentin Tansu Çiller.

Nach 2000 stieg eine neue Generation von Mafiabossen auf, unter denen Sedat Peker zu den bedeutendsten gehört. Er wurde 1997 wegen Mordes an einem Schmuggler verurteilt und flüchtete nach Rumänien, kehrte nach Vermittlung von Politikern aber in die Türkei zurück und musste lediglich ein Jahr Haft absitzen. Er verfügt ebenfalls über beste Kontakte zu nationalistischen Politikern. Auf die Initiative der Akademiker für den Frieden, ⁣⁣die eine friedliche Lösung für den Kurdenkonflikt forderten, drohte er den Initiatoren damit, „Blut fließen lassen und darin eine Dusche zu nehmen“. 2016 schwor er Präsident Recep Tayyip Erdoğan die Treue. Später scheint es jedoch zu einem Bruch zwischen beiden gekommen zu sein und Peker floh ins Ausland. In einem Enthüllungsvideo von 2021 warf er Erdogans Schwiegersohn Berat Albayrak und seinem Vertrauten Binali Yıldırım vor, selbst in kriminelle Aktivitäten verstrickt zu sein. Mit dem AKP-Innenminister Süleyman Soylu soll Peker laut eigenen Angaben über 20 Jahre lang zusammengearbeitet haben.

Im April 2020 entließ die Erdoğan-Regierung im Rahmen einer Amnestie zahlreiche Kriminelle aus dem Gefängnis, darunter auch den Mafiaboss Alaattin Çakıcı, der 16 Jahre eingesessen hatte. Die offizielle Begründung war die Überfüllung der türkischen Gefängnisse während der COVID-19-Pandemie. Es wurde allerdings vermutet, dass die Entlassungen ein Zugeständnis Erdoğans an seinen Koalitionspartner MHP waren. Çakıcı soll schon in den 1980ern in 41 politische Morde verwickelt gewesen sein und ist ein Vertrauter des Nationalistenführers Devlet Bahçeli, der ihn 2008 besuchte. Auch Çakıcı soll Kontakte zum Geheimdienst haben und für diesen in Griechenland und im Libanon tätig gewesen sein. Vor Gericht gab er an: „Krimineller, aber kein Vaterlandsverräter“ zu sein. Da Çakıcı ein Rivale von Peker ist, mit dem die Regierung in Konflikt geriet, könnte die Freilassung auch damit zu tun haben.

Türkische Mafia in Deutschland

Türkische Verbrecherbanden sind in ganz Deutschland in den Bereichen Erpressung, Waffen- und Drogenhandel, Prostitution und weiteren Betätigungsfeldern aktiv. Oftmals können diese Banden mit politischen Gruppen aus ihrem Heimatland in Verbindung gebracht werden, wie z. B. den Grauen Wölfen bei rechtsgerichteten Türken und Dev Sol für linksgerichtete Türken. Es gibt auch kurdisch-türkische kriminelle Banden in Deutschland. Der Jahresbericht zur organisierten Kriminalität 2013, den Bundesinnenminister Thomas de Maizière in Berlin vorstellte, zeigte, dass es in Deutschland 61 türkische Banden gab. Knapp 10 Prozent aller Straffälligen in diesem Bereich waren türkische Staatsbürger. Dem Bericht zufolge widmen sich die Banden neben ihrem traditionellen Geschäftsfeld, dem Drogenschmuggel, zunehmend auch Einbrüchen, Autodiebstählen und Betrug.

2016 berichteten Die Welt und Bild, dass die neue türkische Motorradbande Osmanen Germania rasant wächst und bereits über 700 Mitglieder verfügen soll. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtete, dass die Osmanen Germania mehr und mehr in die Rotlichtviertel vordringen, was die Wahrscheinlichkeit eines blutigen Territorialkampfes mit etablierten Banden wie den Hells Angels und dem Mongols MC erhöht. 2018 wurden die Osmanen Germania wegen Gewalttaten, Erpressung und Zwangsprostitution von Bundesinnenminister Horst Seehofer verboten. Die Osmanen Germania sollen von der AKP und dem türkischen Geheimdienst unterstützt worden sein und sich Auseinandersetzungen mit den kurdisch geprägten Bahoz geliefert haben. Der Mafiaboss Sedat Peker gab an, Gelder an die Osmanen Germania überwiesen zu haben. Peker selbst wuchs als Kind türkischer Einwanderer in München auf.

Laut einem Bericht des Focus von 2015 sollen türkische Banden mit Enkeltrickbetrügereien und ähnlichen Täuschungen von Call-Centern in der Türkei aus eine Million deutsche Rentner um Ersparnisse in Höhe von 117 Millionen Euro gebracht haben. Im November 2022 wurden 67 Beschuldigte in Izmir zu insgesamt 1.128 Jahren Haft für derartige Betrügereien an deutschen Staatsbürgern verurteilt.

Beim Handel mit Kokain sollen türkische Banden mit der italienischen ’Ndrangheta in Deutschland zusammengearbeitet haben. Türken fungierten dabei als „Investoren“ für Drogengeschäfte über mehrere Länder.

Einzelnachweise

  1. Ryan Gingeras: Heroin, Organized Crime, and the Making of Modern Turkey. Oxford University Press, 2014, ISBN 978-0-19-871602-0 (google.de [abgerufen am 7. Juli 2024]). 
  2. Walter Posch: Narcos: Türkei. In: Zenith. Abgerufen am 7. Juli 2024. 
  3. Hochachtung vor einem Killer. In: Der Spiegel. 26. Januar 1997, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 7. Juli 2024]). 
  4. Stephen Kinzer: Scandal Links Turkish Aides To Deaths, Drugs and Terror. In: The New York Times. 10. Dezember 1996, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 7. Juli 2024]). 
  5. Was steckt hinter dem Mafia-Skandal in der Türkei? In: Yeni Hayat / Neues Leben. 3. Juni 2021, abgerufen am 7. Juli 2024 (deutsch). 
  6. Organisierte Kriminalität Bundeslagebild 2013. Abgerufen im Jahr 2024. 
  7. NRW: Rockergruppe Osmanen Germania wächst rasant - WELT. Abgerufen am 7. Juli 2024. 
  8. „Osmanen Germania“: Die dunkle Kraft am Rocker-Himmel. 18. Februar 2016, abgerufen am 7. Juli 2024. 
  9. Osmanen drängen ins Rotlichtmilieu und fordern Rockerclubs heraus – HAZ – Hannoversche Allgemeine. 17. Juni 2016, abgerufen am 7. Juli 2024. 
  10. Türkische Vereine in Deutschland: Bande „Osmanen Germania“ wurde mit Mafia-Geld aus der Türkei finanziert. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 7. Juli 2024]). 
  11. Lukas Häuptli: Erdogans Rocker ziehen in die Schweiz. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. Februar 2024, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 7. Juli 2024]). 
  12. Erkenntnisse des NRW-Innenministeriums: Rockergruppe "Osmanen Germania" soll mit der Türkei zusammenarbeiten. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 7. Juli 2024]). 
  13. Türkische Call-Center-Mafia betrügt deutsche Rentner um 117 Millionen. In: Focus. Abgerufen am 7. Juli 2024. 
  14. S. W. R. Aktuell: Gerichtsurteil in Türkei: Über 1.000 Jahre Haft für falsche Polizisten. 21. November 2022, abgerufen am 7. Juli 2024. 
  15. Wie eine dubiose Türkei-Connection von NRW aus Millionen für die Mafia scheffelte. In: Focus. Abgerufen am 7. Juli 2024. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 14:02

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Turkische Mafia Turkisch Turk mafyasi ist eine Bezeichnung fur kriminelle Gruppen in der Turkei oder solche die sich uberwiegend aus turkischstammigen Personen im Ausland zusammensetzen Die turkische Mafia ist neben der Turkei auch in zahlreichen Landern Europas aktiv In der Turkei selbst spielt die Mafia eine wichtige Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft und soll uber ausgezeichnete Kontakte zu verschiedenen politischen Gruppierungen und dem turkischen Geheimdienst verfugen Die engen Verbindungen zwischen Geheimdiensten Politikern und Kriminellen ist in der Turkei unter der Bezeichnung tiefer Staat bekannt Turkische kriminelle Gruppen sind an einer Vielzahl von kriminellen Aktivitaten beteiligt von denen die wichtigsten Drogenhandel insbesondere der Schmuggel und Verkauf von Heroin sind Beim Handel mit Heroin arbeiten sie mit bulgarischen Mafia Gruppen zusammen die das Heroin weiter in Lander wie Italien transportieren Auch im internationalen Handel mit Kokain ist die turkische Mafia zunehmend aktiv GeschichteSchon in der osmanischen Zeit waren Piraterie und Banditentum sehr verbreitet da der Staat in vielen Gebieten des Reiches nur eine schwache Kontrolle ausubte Auch die Zuwanderung von zahlreichen Fluchtlingen aus dem Balkan und dem Kaukasus nach Anatolien verschlimmerte das Problem da viele dieser perspektivlosen Menschen zu Banditen wurden und es zu Konflikten mit der ansassigen Bevolkerung kam Die Verbrecherkaste der kabadayi bildete sich im 19 Jahrhundert heraus Diese Kleinkriminellen mit eigenem Verhaltens und Ehrenkodex kontrollierten bestimmte Stadtviertel und wurden ein fester Bestandteil der osmanischen Gesellschaft Tabakschmuggel machte Kriminelle reich und der Handel mit Opium bluhte wobei das Osmanische Reich ein wichtiger Produzent war Das Problem des Banditentums verschlimmerte sich mit dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches weiter Wahrend der letzten Jahre des Reiches wurden die Probleme so gross dass staatliche Stellen sich dazu entschlossen Verbrecher und Banditen in den Staatsdienst einzubeziehen In dieser Zeit wurde der landliche Raum durch umherziehende Banden so stark ausgeplundert dass es teilweise nichts mehr zu stehlen gab Der Handel mit Opium befand sich in osmanischer Zeit vor allem in der Hand von Christen wie den Armeniern und Griechen oder den Juden und hatte im 19 Jahrhundert eine grosse Bedeutung fur die osmanische Staatskasse Bis zu 10 Prozent des im riesigen Kaiserreich China der Qing Dynastie konsumierten Opiums kam aus dem Osmanischen Reich Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde vor allem Heroin geschmuggelt Die kabadayi wurden von der Politik instrumentalisiert und beteiligten sich an der Organisation des Pogroms von Istanbul 1955 gegen die griechische Minderheit Durch die Ermordung oder Vertreibung der meisten Christen aus der Turkei im 20 Jahrhundert kam der Drogenhandel unter die Kontrolle von Muslimen Neben denen der turkischen Muslime entstanden auch eigene Banden der Kurden Lasen Georgier Albaner und Araber Bis in die 1970er Jahre gelangte Heroin aus der Turkei uber korsische Gangster der French Connection und den Hafen von Marseille bis nach Nordamerika Die moderne turkische Mafia entstand in den 1970er Jahren und wurde durch Waffen und Drogenhandel gross Sie baute enge Beziehungen zu Staat und Geheimdiensten auf Die meisten Mafiabosse unterstutzten die rechtsextremen Grauen Wolfe und die ultranationalistische Partei der Nationalen Bewegung MHP und ermordeten fur diese politische Gegner Einigen Drogenbaronen wie dem Kurden wurden jedoch auch Kontakte zu Gruppen wie der Arbeiterpartei Kurdistans PKK und der Terrorgruppe Asala nachgesagt war eine der schillernden Grossen der turkischen Unterwelt der 1970er und 80er Jahre Er war mit Prasident Suleyman Demirel und dem MHP Grunder Alparslan Turkes personlich bekannt Als die Schauspielerin Filiz Akin den Mafiosi 1979 abwies liess er ein Messerattentat auf sie veruben Er wurde durch Scheckbetrug Drogenhandel und fragwurdige Geschafte im Bausektor reich und starb 1993 gewaltsam In den 1990er Jahren stieg Huseyin Baybasin zum Pablo Escobar Europas auf Sein Clan soll mit Drogengeschaften im Jahr 1998 zwischen 16 und 45 Milliarden US Dollar verdient haben wobei er in Grossbritannien und den Niederlanden aktiv war Gewinne legte er in der Tourismusindustrie an 1995 soll er mit dem damaligen Polizeidirektor und spateren Politiker Mehmet Agar in den Niederlanden laut der Zeitung Hurriyet mit Berufung auf Zeugenaussagen einen Deal gemacht haben Auftragsmorde an PKK Sympathisanten gegen einen Anteil der Grauen Wolfe am Drogenhandel Baybasin wurde Ende der 1990er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt Abdullah Catli war eines der wichtigen Mitglieder der turkischen Mafia und soll an dem Komplott zum versuchten Mordanschlag auf Papst Johannes Paul II 1981 beteiligt gewesen sein Er war Drogenhandler Mitglied der Grauen Wolfe und Mitarbeiter des turkischen Geheimdienstes fur den er Auftragsmorde verubt haben soll Sein Tod bei 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Prozent aller Straffalligen in diesem Bereich waren turkische Staatsburger Dem Bericht zufolge widmen sich die Banden neben ihrem traditionellen Geschaftsfeld dem Drogenschmuggel zunehmend auch Einbruchen Autodiebstahlen und Betrug 2016 berichteten Die Welt und Bild dass die neue turkische Motorradbande Osmanen Germania rasant wachst und bereits uber 700 Mitglieder verfugen soll Die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtete dass die Osmanen Germania mehr und mehr in die Rotlichtviertel vordringen was die Wahrscheinlichkeit eines blutigen Territorialkampfes mit etablierten Banden wie den Hells Angels und dem Mongols MC erhoht 2018 wurden die Osmanen Germania wegen Gewalttaten Erpressung und Zwangsprostitution von Bundesinnenminister Horst Seehofer verboten Die Osmanen Germania sollen von der AKP und dem turkischen Geheimdienst unterstutzt worden sein und sich Auseinandersetzungen mit den kurdisch gepragten Bahoz geliefert haben Der Mafiaboss Sedat Peker gab an Gelder an die Osmanen Germania uberwiesen zu haben Peker selbst wuchs als Kind turkischer Einwanderer in Munchen auf Laut einem Bericht des Focus von 2015 sollen turkische Banden mit Enkeltrickbetrugereien und ahnlichen Tauschungen von Call Centern in der Turkei aus eine Million deutsche Rentner um Ersparnisse in Hohe von 117 Millionen Euro gebracht haben Im November 2022 wurden 67 Beschuldigte in Izmir zu insgesamt 1 128 Jahren Haft fur derartige Betrugereien an deutschen Staatsburgern verurteilt Beim Handel mit Kokain sollen turkische Banden mit der italienischen Ndrangheta in Deutschland zusammengearbeitet haben Turken fungierten dabei als Investoren fur Drogengeschafte uber mehrere Lander EinzelnachweiseRyan Gingeras Heroin Organized Crime and the Making of Modern Turkey Oxford University Press 2014 ISBN 978 0 19 871602 0 google de abgerufen am 7 Juli 2024 Walter Posch Narcos Turkei In Zenith Abgerufen am 7 Juli 2024 Hochachtung vor einem Killer In Der Spiegel 26 Januar 1997 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 7 Juli 2024 Stephen Kinzer Scandal Links Turkish Aides To Deaths Drugs and Terror In The New York Times 10 Dezember 1996 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 7 Juli 2024 Was steckt hinter dem Mafia Skandal in der Turkei In Yeni Hayat Neues Leben 3 Juni 2021 abgerufen am 7 Juli 2024 deutsch Organisierte Kriminalitat Bundeslagebild 2013 Abgerufen im Jahr 2024 NRW Rockergruppe Osmanen Germania wachst rasant WELT Abgerufen am 7 Juli 2024 Osmanen Germania Die dunkle Kraft am Rocker Himmel 18 Februar 2016 abgerufen am 7 Juli 2024 Osmanen drangen ins Rotlichtmilieu und fordern Rockerclubs heraus HAZ Hannoversche Allgemeine 17 Juni 2016 abgerufen am 7 Juli 2024 Turkische Vereine in Deutschland Bande Osmanen Germania wurde mit Mafia Geld aus der Turkei finanziert In Der Tagesspiegel Online ISSN 1865 2263 tagesspiegel de abgerufen am 7 Juli 2024 Lukas Hauptli Erdogans Rocker ziehen in die Schweiz In Neue Zurcher Zeitung 10 Februar 2024 ISSN 0376 6829 nzz ch abgerufen am 7 Juli 2024 Erkenntnisse des NRW Innenministeriums Rockergruppe Osmanen Germania soll mit der Turkei zusammenarbeiten In Der Tagesspiegel Online ISSN 1865 2263 tagesspiegel de abgerufen am 7 Juli 2024 Turkische Call Center Mafia betrugt deutsche Rentner um 117 Millionen In Focus Abgerufen am 7 Juli 2024 S W R Aktuell Gerichtsurteil in Turkei Uber 1 000 Jahre Haft fur falsche Polizisten 21 November 2022 abgerufen am 7 Juli 2024 Wie eine dubiose Turkei Connection von NRW aus Millionen fur die Mafia scheffelte In Focus Abgerufen am 7 Juli 2024

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