Die Köpenicker Blutwoche war eine Verhaftungs Folter und Mordaktion der SA gegen Zivilpersonen im Jahr 1933 Sie ereignet
Köpenicker Blutwoche

Die Köpenicker Blutwoche war eine Verhaftungs-, Folter- und Mordaktion der SA gegen Zivilpersonen im Jahr 1933. Sie ereignete sich zwischen dem 21. und 26. Juni 1933 im Berliner Stadtteil Köpenick, geleitet von SA-Sturmbannführer Herbert Gehrke. Die Köpenicker SA-Standarte 15 nahm dabei bis zu 500 Gegner des Nationalsozialismus gefangen, demütigte und folterte sie. Ein Teil der Verfolgten wurde ermordet oder erlag den Folgen der Folterungen, etliche trugen dauerhafte körperliche und psychische Schäden davon. Nach dem Ende des Krieges wurden ab 1947 mehrere Täter gerichtlich zur Verantwortung gezogen und verurteilt.
Orte und Ereignisse
Die Köpenicker Sturmabteilung (SA) der NSDAP hatte seit Hitlers „Machtergreifung“ den Terror gegen Sozialdemokraten, Kommunisten und Juden verstärkt und beteiligte sich an der antijüdischen Boykottaktion vom 1. April 1933. Unmittelbar nach dem Tag der nationalen Arbeit wurden die Gewerkschaften am 2. Mai 1933 verboten. Am 9. Mai wurden die Zeitungen und das Vermögen des Reichsbanners beschlagnahmt. Unter dem Vorwand, der Deutschnationale Kampfring der DNVP, Hitlers Koalitionspartner, sei von Kommunisten und Sozialdemokraten unterwandert, planten Hitler, Goebbels und Göring, auch die letzten Widerstände in der Arbeiterbewegung zu brechen. Am 22. Juni untersagte der Reichsinnenminister Wilhelm Frick der SPD jede politische Betätigung, annullierte die Abgeordnetenmandate, ließ das Parteivermögen einziehen und zirka 3000 Funktionäre verhaften.
Erstes Angriffsziel war die Wohnsiedlung Elsengrund am S-Bahnhof Köpenick. Als Anton Schmaus in Notwehr drei SA-Männer niederschoss, hatten die Gewaltaktionen bereits begonnen: In den Gaststätten Demuth in Köpenick und Seidler im Siedlungsviertel Uhlenhorst, im ehemals dem Reichsbanner gehörenden Wassersportheim in der Wendenschloßstraße sowie Bootshäusern in Grünau und im Amtsgerichtsgefängnis an der Puchanstraße wurden Antifaschisten gefoltert. Ein Teil der Verhafteten wurde nach Misshandlungen im Lokal Seidler ins Polizeipräsidium gebracht, von wo manche wieder entlassen wurden.
An der Aktion der SA waren beteiligt: SA-Sturmführer 1/15 Friedrich Plönzke (SA-Lokal Seidler), SA-Sturmführer Herbert Scharsich (Demuth-Sturm 2/15), SA-Sturmführer Toldi Draeger 4/15 (SA-Lokal Jägerheim), SA-Sturmführer Reinhold Heinz Wendenschloß-Sturm 3/15, (SA-Heim Müggelseedamm – ehemaliges Reichsbanner-Wassersportheim), SA-Sturmführer Werner Mau 5/15 (SA-Heim Müggelseedamm) sowie Teile des berüchtigten Maikowski-Sturmes der SA aus Charlottenburg. SA-Sturmbannführer Herbert Gehrke leitete die Aktion.
Opfer waren Mitglieder von KPD und SPD, des Reichsbanners, des Deutschnationalen Kampfringes (DNVP),Juden, Gewerkschafter und Parteilose. Unter den Opfern befanden sich der frühere Ministerpräsident von Mecklenburg-Schwerin Johannes Stelling (SPD), der Reichsbannerführer Paul von Essen, der Kreisleiter des Reichsbanners Richard Aßmann, der Reichsbannerfunktionär Paul Pohle, die Kommunisten Erich Janitzky, , Götz Kilian, Josef Spitzer und Paul Spitzer, Mitglieder des Roten Frontkämpferbundes wie Karl Pokern oder Juden wie der Chemiker Georg Eppenstein. Zahlreiche Personen starben an Verletzungen, die ihnen durch Folter zugefügt worden waren, andere behielten bleibende gesundheitliche oder psychische Schäden.
Die Angaben zu den Todesopfern schwanken. In der DDR-Literatur war von 91 Todesopfern die Rede; auch westdeutsche Historiker wie Walter Tormin oder Hans-Ulrich Wehler übernahmen diese Zahl. Später erwies sich diese Angabe als ungeprüfte Zahl. Die neuere Forschung geht davon aus, dass der SA-Terror mindestens 24 Todesopfer forderte. Einige Leichen von Opfern gelangten in das Leichenschauhaus in der Hannoverschen Straße, wo sie im Hauptaufnahmebuch dokumentiert sind. Manche Leichen der Opfer wurden in Säcken verschnürt in umliegende Gewässer geworfen oder im Schmöckwitzer Wald aufgehängt. In den Säcken, die das Wasser der Dahme wenige Tage nach den Gräueltaten nahe der Grünauer Fähre anschwemmte, wurden unter anderen die oben erwähnten Johannes Stelling, Paul von Essen und Karl Pokern identifiziert.
Fallbeispiel: Anton Schmaus
Der gelernte Zimmermann Anton Schmaus, geboren am 19. April 1910 in München, unter fünf Geschwistern der zweite Sohn der Familie, gehörte der Sozialistischen Arbeiter-Jugend, der SPD und seit 1931 der Reichsbannerjugend an. Sein Vater Johann war Gewerkschaftssekretär und Reichsbannermitglied.
Rollkommandos der SA fuhren, in Wäschereiautos versteckt, vor den Häusern bekannter Gegner des Nationalsozialismus im Bezirk Köpenick vor und brachten diese in ihre Gewalt. Im Laufe des 21. Juni 1933 wurden mindestens 200 Menschen in SA-Lokalen misshandelt.
Anton Schmaus, der sich in Abendkursen an einer Baufachschule weiterbildete, wurde abends am Bahnhof gewarnt. Nach Schilderungen von Willy Urban und Paul Hasche, Freunde und Nachbarn der Familie Schmaus, hatte die SA bereits um die Mittagszeit die Wohnung der Familie überfallen und nach Vater und Sohn durchsucht. Anton wies den Rat seiner Freunde, zu fliehen, jedoch mit den Worten zurück: „Ich habe die Rechtlosigkeit satt, ich will mich nicht ständig verstecken.“
Als die SA nach 22 Uhr am 22. Juni 1933 gewaltsam in die Wohnung der Familie Schmaus eindrang, stellte Antons Mutter, Katharina Schmaus, sich ihnen in den Weg, woraufhin die Eindringlinge sie niederschlugen und traten. Anton wurde durch die Hilferufe seiner Mutter aus dem Schlaf gerissen und sah sich auf der obersten Treppenstufe des ersten Stockwerks den heraufstürmenden SA-Leuten gegenüber. Er rief ihnen zu, das Haus zu verlassen, andernfalls würde er schießen. Als sich die SA-Leute davon nicht abschrecken ließen, schoss Anton Schmaus. Zwei der Angreifer brachen tödlich getroffen zusammen, ein dritter geriet in die Schusslinie eines anderen SA-Mannes, worauf sich Anton mit einem Sprung aus dem Fenster ins Freie rettete.
Nach seinem Entkommen stellte er sich freiwillig der Polizei, da die SA hinter ihm her war und die Köpenicker Polizeidienststelle ihm eine vermeintlich rechtsstaatliche Zuflucht bot. Zwei Schutzpolizisten überführten Anton ins Polizeipräsidium, wo schon eine Gruppe von etwa 30–40 SA-Leuten auf ihn wartete. In dem sich anschließenden Gerangel mit den Schutzpolizisten erlitt Anton durch einen Schuss ins Rückenmark eine schwere Lähmung. Die SA misshandelte ihn weiter; er starb am 16. Januar 1934 im Alter von 23 Jahren im Polizeikrankenhaus. Antons Vater Johann wurde von der SA schwer misshandelt. Am 22. Juni 1933 wurde er in seinem Haus erhängt aufgefunden. SA-Männer fingierten einen Suizid, um einen Mord zu vertuschen.
Direkte Nachwirkung
Illegal und unter Lebensgefahr brachten Nazigegner die Wahrheit über das Massaker an die Öffentlichkeit, z. B. mit der Tarnschrift Luftschutz ist Selbstschutz. Das Pfarrersehepaar der Schlosskirchengemeinde, Alide Ratsch und Georg Ratsch, versteckte in seinem Pfarrhaus Nazigegner und verfolgte Jüdinnen und Juden. Der Zentrumspolitiker Heinrich Krone protestierte beim Innenministerium, Pfarrer Georg Ratsch beim NS-Bürgermeister, aber ohne Erfolg.
Am 25. Juli 1933 erging vom Reichsjustizminister Franz Gürtner für diese, wie andere mit der „Machtergreifung“ zusammenhängende Straftaten, ein „Gnadenerweis“. Den getöteten SA-Männern Walter Apel, Ronert (Richard) Gleuel und Wilhelm (Franz) Klein bereitete die NSDAP Staatsbegräbnisse am 26. und 30. Juni 1933. Gemeinsam wurden sie als Helden des Dritten Reiches auf dem Evangelischen Friedhof der Stadtkirchengemeinde in der Rudower Straße begraben. Nach ihnen benannten sie Straßen: Apel-Straße (zuvor: Alte Dahlwitzer Straße), Gleuelplatz (vorher: Dahlwitzer Platz) und Kleinstraße (davor: Ravensteiner Straße). Die Familie Schmaus wurde inhaftiert bzw. emigrierte und das Vermögen der Familie fiel dem NS-Staat zu. Durch den NSDAP-Ortsgruppenleiter Kaiser und den Bürgermeister Karl Mathow wurde Herbert Gehrke angewiesen, weitere Aktionen dieser Art zu unterlassen und dem Terror der SA in Köpenick ein Ende zu setzen.
Prozesse 1947, 1948 und 1950
Der erste Prozess fand vor der 1. Großen Strafkammer in Berlin-Moabit vom 19. bis 21. Juni 1947 statt. Vier SA-Leute waren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit entsprechend den Kontrollratsgesetzen angeklagt. Es wurden zwei Freiheitsstrafen von acht Jahren und 18 Monaten ausgesprochen; eine Angeklagte wurde freigesprochen, ein Angeklagter war vor dem Prozess geflohen. In einem weiteren Prozess in Moabit im August 1948 wurden zwei SA-Leute zu 15 Jahren, einer zu sechs Monaten Zuchthaus verurteilt.
Der dritte Prozess gegen 61 identifizierte Angeklagte fand vom 5. Juni bis 19. Juli 1950 unter großer öffentlicher Anteilnahme vor dem Landgericht Berlin in Ost-Berlin statt. Von ihnen waren zur Tatzeit 47 SA-Männer, drei NSDAP-Mitglieder, ein SS-Mann und zehn Nichtorganisierte. Von den Angeklagten befanden sich 34 in Untersuchungshaft, 13 waren unbekannten Aufenthalts, zehn hielten sich in Westdeutschland auf, drei waren flüchtig und einer jüngst verstorben. Das Gericht verurteilte 15 zum Tode, 13 zu lebenslänglich, sieben zu 25, zwei zu 20, acht zu 15, drei zu 12 und fünf zu zehn Jahren Zuchthaus sowie vier zu fünf Jahren Zwangsarbeit. Sechs der zum Tode verurteilten starben am 20. Februar 1951 unter dem Fallbeil in Frankfurt (Oder). Die übrigen neun zum Tode verurteilten Täter waren ebenso wie 13 weitere Verurteilte in die Bundesrepublik geflüchtet, die eine Auslieferung verweigerte.
Nach 1990
Die Angehörigen eines Verurteilten verlangten 1992 eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Sie beriefen sich auf politische Säuberungsaktionen und stalinistische Schauprozesse in den frühen Jahren der DDR, die aus rechtsstaatlicher Sicht nicht anerkannt werden könnten. Dem Verurteilten Otto Busdorf, einem Polizeibeamten, zur Tatzeit NSDAP-Mitglied und SA-Scharführer, war im Prozess von 1950 angelastet worden, er sei wegen der Vernehmung des Reichsbannerfunktionärs Paul von Essen für dessen Ermordung mitverantwortlich. Aus dem veröffentlichten Gerichtsurteil geht hervor, dass der 1878 geborene Busdorf, der Mitglied der SPD und des war, 1931 als Kriminalkommissar ein Gerichtsverfahren gegen den NSDAP-Gauleiter Joseph Goebbels eingeleitet hatte, das mit dessen Verurteilung endete. Danach war er vorsichtshalber heimlich förderndes Mitglied der SS und nach dem 31. Januar 1933 der NSDAP und der SA geworden. Sein Doppelspiel führte 1934 zur Entlassung aus der Polizei, zum Ausstoß aus der SA, zu Verhaftungen durch die Gestapo und einer viermonatigen KZ-Haft. Nach 1945 war Busdorf Lehrer an der Polizeischule Brandenburg.
Das Berliner Kammergericht lehnte 1992 die Zurückverweisung des Urteils von 1950 ab. In der Entscheidung vom 13. August 1992 stellte das Gericht fest, dass „schwerwiegende Rechtsfehler nicht zu entdecken“ seien und ein ausgewogenes Urteil vorliege, „in dem kein Unschuldiger verurteilt worden ist“.
Der Südwestrundfunk (SWR) sendete am 8. Februar 2015 ein Radio-Feature über Otto Busdorf, in dem die Köpenicker Blutwoche eine zentrale Rolle spielt.
Gedenken
Am 7. Oktober 1969 wurde auf dem Köpenicker Platz des 23. April das Denkmal der Köpenicker Blutwoche eingeweiht. Seit 1980 befand sich im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude von Berlin-Köpenick in der Puchanstraße 2 ein Gedenkraum und seit 1987 die (1993 und 1995 neu strukturierte) Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche. Im gesamten Stadtteil gibt es mehrere Gedenksteine sowie Gedenktafeln an den ehemaligen SA-Sturmlokalen und den Wohnorten einiger Opfer. Die Jugendfreizeiteinrichtung der Falken in Neukölln-Britz trägt den Namen des Opfers Anton Schmaus, der Mitglied der SAJ war.
Die Gedenktafel an der Wendenschloßstraße 390 wurde in der Wendezeit gestohlen. Der Müggelheimer Künstler Martin Jahn, der schon die erste Tafel geschaffen hatte, wurde 1993 vom Bezirksamt beauftragt, eine neue Tafel aus Kupfer zu fertigen. Anfang 2021 tauchte die ursprüngliche Tafel bei eBay auf. Die Tafel wurde vom Händler zurückgegeben und befindet sich jetzt im Museum. Die Polizei ermittelt.
Rezeption
Die Köpenicker Blutwoche wird im Computerspiel Through the Darkest of Times des Entwicklerstudios Paintbucket Games thematisiert.
Siehe auch
- Liste der Opfer der Köpenicker Blutwoche
Literatur
- Xavier de Hauteclocque: La Tragédie brune 1934. Éditions de la «Nouvelle Revue Critique», 1934.
- Bartholomäusnacht in Köpenick. In: Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror. Zuerst erschienen unter dem Titel Livre Brun sur l’incendie du Reichstag et le terreur hitlerìenne. Mit einem Vorwort von Lord Marley. Edition Carrefour Paris 1933, S. 329 ff. Gleichzeitig erschienen Ausgaben in Deutsch bei der Universum-Bücherei in Basel und Übersetzungen in die wichtigsten Sprachen der Welt. (Lord Marley war ein einflussreicher Labourpolitiker); Textarchiv – Internet Archive.
- Urteil der 4. Großen Strafkammer in der Strafsache Plönzke u. a. (Köpenicker Blutwoche) 1933. Landgericht Berlin, Berlin 1950.
- Kurt Werner, Karl Heinz Biernat: Die Köpenicker Blutwoche Juni 1933. Dietz Verlag. Berlin 1958 (47 S.)
- Kurt Werner, Karl Heinz Biernat: Die Köpenicker Blutwoche Juni 1933 mit einem Anhang der Opfer. Dietz Verlag, Berlin 1960 (103 S.)
- Köpenicker Blutwoche. In: Wörterbuch der Geschichte. A-K. Dietz Verlag, Berlin 1983, S. 637.
- André König: Die juristische Aufarbeitung der Köpenicker Blutwoche in den Jahren 1947–1951 und der Verbleib der NS-Täter im DDR Strafvollzug. Heimatmuseum Köpenick, Berlin 2004.
- Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Köpenick und Treptow. Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin 2010, ISBN 3-926082-03-8 (= Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945, Band 9); Digitalisat (PDF; 63 MB)
- Alexandra Klein: Die Transformation der Lager. Annäherungen an die Orte nationalsozialistischer Verbrechen. Transcript, Bielefeld 2011, S. 247 ff. Inhaltsverzeichnis. (PDF) bib-bvb.de
- Andreas Neumann: Die „Köpenicker Blutwoche“. Ihre politische Inanspruchnahme in Druckerzeugnissen des Nationalsozialismus und der DDR. In: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat. 2012, S. 3–22.
- Stefan Hördler (Hrsg.): SA-Terror als Herrschaftssicherung. „Köpenicker Blutwoche“ und öffentliche Gewalt im Nationalsozialismus. Metropol, Berlin 2013, ISBN 978-3-86331-133-9.
- Gunther Geserick, Klaus Vendura, Ingo Wirth: Zeitzeuge Tod. Spektakuläre Fälle der Gerichtsmedizin. Militzke Verlag, Leipzig 2011, ISBN 978-3-86189-798-9 Digitalisat teilweise.
- Yves Müller (Hrsg.): Bürgerkriegsarmee. Forschungen5 zur nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA). Peter Lang, Frankfurt a. M. 2013, S. 171 ff.; Inhaltsverzeichnis. (PDF) bib-bvb.de
Artikel
- Anita Wünschmann: So hoch liegt der Schnee in Italien. Vor 70 Jahren begann in Köpenick der größte Terroreinsatz der Nazis. Die Geschichte des Anton Schmaus. In: Berliner Zeitung, 21. Juni 2003.
- Vor sieben Jahrzehnten – Köpenicker Blutwoche Juni 1933. Bund der Antifaschisten Köpenick
- Die Faust. Zum Denkmal auf dem Platz des 23. April. Bund der Antifaschisten Köpenick.
- Köpenicker Blutwoche: Willy und Lina Patermann. HaGalil.com – Jüdisches Leben online, 21. Juni 2005.
- Rudolf Hirsch: Die Blutwoche von Köpenick. Aus dem Gerichtssaal. Berichte über den „Prozess gegen Plönzke und andere“. In: Tägliche Rundschau 6. Juni bis 20. Juli 1950; bda-koepenick.de (PDF; 20 MB).
Weblinks
- Gedenkstätte „Köpenicker Blutwoche Juni 1933“. Museum Treptow-Köpenick.
- Die Köpenicker Blutwoche Juni 1933. Bund der Antifaschisten Köpenick.
- Vor sieben Jahrzehnten – Köpenicker Blutwoche Juni 1933. Bund der Antifaschisten Köpenick.
- Angela Ulrich: Die Köpenicker Blutwoche. Inforadio RBB 93,1, 21. Juni 2013; Audio Beitrag
Einzelnachweise
- Köpenicker Blutwoche. Abgerufen am 15. Mai 2024.
- Heinrich-Wilhelm Wörmann, S. 49.
- Plönzke: Geboren am 16. Februar 1910 in Berlin; hingerichtet am 20. Februar 1951.
- Geboren am 12. Januar 1903 in Berlin, zuletzt wohnhaft in Berlin-Köpenick, zur Zeit des Plönzke-Prozesses unbekannten Aufenthalts.
- Heinz: Geboren 4. Februar 1903 in Hohnstorff, früher wohnhaft in Berlin-Köpenick, zur Zeit des Plönzke-Prozesses wohnhaft in Bergedorf bei Hamburg.
- Mau: Geboren 29. Januar 1906 in Borkfeld (Kreis Malchin), früher wohnhaft in Berlin-Köpenick, zur Zeit des Plönzke-Prozesses unbekannten Aufenthalts.
- Heinrich-Wilhelm Wörmann, S. 24.
- Heinrich-Wilhelm Wörmann, S. 23.
- Rudolf Hirsch, (6. Juni 1950), S. 11 und Kommentar S. 12. Kurt Werner, Karl Heinz Biernat (1960), S. 43.
- Das Dritte Reich. 7. Auflage. Fackelträger Verlag, Hannover 1970, S. 28, Textarchiv – Internet Archive
- Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Band 4, S. 638.
- Rudolf Hirsch, Kommentar S. 12. Günter G. Flick nennt dies eine propagandistische Übertreibung der DDR: Die Köpenicker Blutwoche. Fakten, Legenden und politische Justiz. In: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat 21 (2007), S. 3–17.
- Amelie Artmann, Yves Müller: Opfer der „Köpenicker Blutwoche“ im Juni 1933. In: Stefan Hördler (Hrsg.): SA-Terror als Herrschaftssicherung, Berlin 2013, S. 165.
- Ingo Wirth, Hansjürg Strauch, Klaus Vendura: Das Institut Für Rechtsmedizin der Humboldt-Universität Zu Berlin 1833–2003. 2003, S. 141. Opfer der Blutwoche sind unter den Zugangsnummern 1187–1189, 1245 und 1275 im Zugangsbuch des Leichenschauhauses registriert.
- Annedore Leber: Das Gewissen steht auf – 64 Lebensbilder aus dem deutschen Widerstand 1933–1945. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit Willy Brandt und Karl Dietrich Bracher. Mosaik Verlag, Berlin / Frankfurt a. M. 1956. Zu Anton Schmaus S. 12.
- Marion Goers: Johann Schmaus. stolpersteine-berlin.de; Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin.
- Alide Ratsch. In: Antifaschistinnen aus Anstand. Abgerufen am 2. März 2024 (deutsch).
- 80 Jahre nach der Köpenicker Blutwoche – alle Kraft gegen Rechts!
- Unter Teilnahme von Goebbels.
- Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Köpenick.
- Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 2: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 45.
- Herbert Mayer: Mahnung an die Köpenicker Blutwoche. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 6, 1998, ISSN 0944-5560, S. 86–88 (luise-berlin.de).
- Urteil der 4. Großen Strafkammer des Landgerichts Berlin (DDR) in der Strafsache Plönzke u. a. (Köpenicker Blutwoche) vom 19. Juli 1950, Aktenzeichen (4)35 PKLs 32.50 (44.50).
- Rudolf Hirsch: Die Blutwoche von Köpenick. Aus dem Gerichtssaal.
- Falco Werkentin: Politische Strafjustiz in der Ära Ulbricht. Vom bekennenden Terror zur verdeckten Repression. 2. Auflage. Ch.Links, Berlin 1997, ISBN 3-86153-150-X, S. 182.
- Walter Filz (Red.), Tobias Krebs (Regie): Der Kommissar aus Köpenick – Otto Busdorf. Eine Polizistenkarriere vom Kaiserreich bis zur DDR (PDF; 119 kB). SWR-Feature vom 8. Februar 2015 (Manuskript).
- Falco Werkentin: Politische Strafjustiz in der Ära Ulbricht. Vom bekennenden Terror zur verdeckten Repression. 2. Auflage, Ch.Links, Berlin 1997, ISBN 3-86153-150-X, S. 182, Anm. 88.
- Gedenktafel zur „Köpenicker Blutwoche“ bei Ebay aufgetaucht. In: Der Tagesspiegel, 16. Januar 2021.
- Verschwundene Gedenktafel zur „Köpenicker Blutwoche“ jetzt im Museum. berlin.de/ba-treptow-koepenick
- Wie man in „Through the Darkest of Times“ gegen Nazis kämpft. In: Der Tagesspiegel, 3. Februar 2020, abgerufen am 31. Juli 2022.
- Signatur 12 S 358 Staatsbibliothek Berlin und Signatur D II 15 KZ-Gedenkstätte Neuengamme.
Autor: www.NiNa.Az
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Die Kopenicker Blutwoche war eine Verhaftungs Folter und Mordaktion der SA gegen Zivilpersonen im Jahr 1933 Sie ereignete sich zwischen dem 21 und 26 Juni 1933 im Berliner Stadtteil Kopenick geleitet von SA Sturmbannfuhrer Herbert Gehrke Die Kopenicker SA Standarte 15 nahm dabei bis zu 500 Gegner des Nationalsozialismus gefangen demutigte und folterte sie Ein Teil der Verfolgten wurde ermordet oder erlag den Folgen der Folterungen etliche trugen dauerhafte korperliche und psychische Schaden davon Nach dem Ende des Krieges wurden ab 1947 mehrere Tater gerichtlich zur Verantwortung gezogen und verurteilt Orte und EreignisseDie Kopenicker Sturmabteilung SA der NSDAP hatte seit Hitlers Machtergreifung den Terror gegen Sozialdemokraten Kommunisten und Juden verstarkt und beteiligte sich an der antijudischen Boykottaktion vom 1 April 1933 Unmittelbar nach dem Tag der nationalen Arbeit wurden die Gewerkschaften am 2 Mai 1933 verboten Am 9 Mai wurden die Zeitungen und das Vermogen des Reichsbanners beschlagnahmt Unter dem Vorwand der Deutschnationale Kampfring der DNVP Hitlers Koalitionspartner sei von Kommunisten und Sozialdemokraten unterwandert planten Hitler Goebbels und Goring auch die letzten Widerstande in der Arbeiterbewegung zu brechen Am 22 Juni untersagte der Reichsinnenminister Wilhelm Frick der SPD jede politische Betatigung annullierte die Abgeordnetenmandate liess das Parteivermogen einziehen und zirka 3000 Funktionare verhaften Zellengang im Amtsgerichtsgefangnis Berlin Kopenick Erstes Angriffsziel war die Wohnsiedlung Elsengrund am S Bahnhof Kopenick Als Anton Schmaus in Notwehr drei SA Manner niederschoss hatten die Gewaltaktionen bereits begonnen In den Gaststatten Demuth in Kopenick und Seidler im Siedlungsviertel Uhlenhorst im ehemals dem Reichsbanner gehorenden Wassersportheim in der Wendenschlossstrasse sowie Bootshausern in Grunau und im Amtsgerichtsgefangnis an der Puchanstrasse wurden Antifaschisten gefoltert Ein Teil der Verhafteten wurde nach Misshandlungen im Lokal Seidler ins Polizeiprasidium gebracht von wo manche wieder entlassen wurden An der Aktion der SA waren beteiligt SA Sturmfuhrer 1 15 Friedrich Plonzke SA Lokal Seidler SA Sturmfuhrer Herbert Scharsich Demuth Sturm 2 15 SA Sturmfuhrer Toldi Draeger 4 15 SA Lokal Jagerheim SA Sturmfuhrer Reinhold Heinz Wendenschloss Sturm 3 15 SA Heim Muggelseedamm ehemaliges Reichsbanner Wassersportheim SA Sturmfuhrer Werner Mau 5 15 SA Heim Muggelseedamm sowie Teile des beruchtigten Maikowski Sturmes der SA aus Charlottenburg SA Sturmbannfuhrer Herbert Gehrke leitete die Aktion Opfer waren Mitglieder von KPD und SPD des Reichsbanners des Deutschnationalen Kampfringes DNVP Juden Gewerkschafter und Parteilose Unter den Opfern befanden sich der fruhere Ministerprasident von Mecklenburg Schwerin Johannes Stelling SPD der Reichsbannerfuhrer Paul von Essen der Kreisleiter des Reichsbanners Richard Assmann der Reichsbannerfunktionar Paul Pohle die Kommunisten Erich Janitzky Gotz Kilian Josef Spitzer und Paul Spitzer Mitglieder des Roten Frontkampferbundes wie Karl Pokern oder Juden wie der Chemiker Georg Eppenstein Zahlreiche Personen starben an Verletzungen die ihnen durch Folter zugefugt worden waren andere behielten bleibende gesundheitliche oder psychische Schaden Die Angaben zu den Todesopfern schwanken In der DDR Literatur war von 91 Todesopfern die Rede auch westdeutsche Historiker wie Walter Tormin oder Hans Ulrich Wehler ubernahmen diese Zahl Spater erwies sich diese Angabe als ungeprufte Zahl Die neuere Forschung geht davon aus dass der SA Terror mindestens 24 Todesopfer forderte Einige Leichen von Opfern gelangten in das Leichenschauhaus in der Hannoverschen Strasse wo sie im Hauptaufnahmebuch dokumentiert sind Manche Leichen der Opfer wurden in Sacken verschnurt in umliegende Gewasser geworfen oder im Schmockwitzer Wald aufgehangt In den Sacken die das Wasser der Dahme wenige Tage nach den Graueltaten nahe der Grunauer Fahre anschwemmte wurden unter anderen die oben erwahnten Johannes Stelling Paul von Essen und Karl Pokern identifiziert Fallbeispiel Anton SchmausGedenktafel am Haus Schmaus strasse 2 in Berlin Kopenick Der gelernte Zimmermann Anton Schmaus geboren am 19 April 1910 in Munchen unter funf Geschwistern der zweite Sohn der Familie gehorte der Sozialistischen Arbeiter Jugend der SPD und seit 1931 der Reichsbannerjugend an Sein Vater Johann war Gewerkschaftssekretar und Reichsbannermitglied Rollkommandos der SA fuhren in Waschereiautos versteckt vor den Hausern bekannter Gegner des Nationalsozialismus im Bezirk Kopenick vor und brachten diese in ihre Gewalt Im Laufe des 21 Juni 1933 wurden mindestens 200 Menschen in SA Lokalen misshandelt Anton Schmaus der sich in Abendkursen an einer Baufachschule weiterbildete wurde abends am Bahnhof gewarnt Nach Schilderungen von Willy Urban und Paul Hasche Freunde und Nachbarn der Familie Schmaus hatte die SA bereits um die Mittagszeit die Wohnung der Familie uberfallen und nach Vater und Sohn durchsucht Anton wies den Rat seiner Freunde zu fliehen jedoch mit den Worten zuruck Ich habe die Rechtlosigkeit satt ich will mich nicht standig verstecken Als die SA nach 22 Uhr am 22 Juni 1933 gewaltsam in die Wohnung der Familie Schmaus eindrang stellte Antons Mutter Katharina Schmaus sich ihnen in den Weg woraufhin die Eindringlinge sie niederschlugen und traten Anton wurde durch die Hilferufe seiner Mutter aus dem Schlaf gerissen und sah sich auf der obersten Treppenstufe des ersten Stockwerks den heraufsturmenden SA Leuten gegenuber Er rief ihnen zu das Haus zu verlassen andernfalls wurde er schiessen Als sich die SA Leute davon nicht abschrecken liessen schoss Anton Schmaus Zwei der Angreifer brachen todlich getroffen zusammen ein dritter geriet in die Schusslinie eines anderen SA Mannes worauf sich Anton mit einem Sprung aus dem Fenster ins Freie rettete Nach seinem Entkommen stellte er sich freiwillig der Polizei da die SA hinter ihm her war und die Kopenicker Polizeidienststelle ihm eine vermeintlich rechtsstaatliche Zuflucht bot Zwei Schutzpolizisten uberfuhrten Anton ins Polizeiprasidium wo schon eine Gruppe von etwa 30 40 SA Leuten auf ihn wartete In dem sich anschliessenden Gerangel mit den Schutzpolizisten erlitt Anton durch einen Schuss ins Ruckenmark eine schwere Lahmung Die SA misshandelte ihn weiter er starb am 16 Januar 1934 im Alter von 23 Jahren im Polizeikrankenhaus Antons Vater Johann wurde von der SA schwer misshandelt Am 22 Juni 1933 wurde er in seinem Haus erhangt aufgefunden SA Manner fingierten einen Suizid um einen Mord zu vertuschen Direkte NachwirkungIllegal und unter Lebensgefahr brachten Nazigegner die Wahrheit uber das Massaker an die Offentlichkeit z B mit der Tarnschrift Luftschutz ist Selbstschutz Das Pfarrersehepaar der Schlosskirchengemeinde Alide Ratsch und Georg Ratsch versteckte in seinem Pfarrhaus Nazigegner und verfolgte Judinnen und Juden Der Zentrumspolitiker Heinrich Krone protestierte beim Innenministerium Pfarrer Georg Ratsch beim NS Burgermeister aber ohne Erfolg Am 25 Juli 1933 erging vom Reichsjustizminister Franz Gurtner fur diese wie andere mit der Machtergreifung zusammenhangende Straftaten ein Gnadenerweis Den getoteten SA Mannern Walter Apel Ronert Richard Gleuel und Wilhelm Franz Klein bereitete die NSDAP Staatsbegrabnisse am 26 und 30 Juni 1933 Gemeinsam wurden sie als Helden des Dritten Reiches auf dem Evangelischen Friedhof der Stadtkirchengemeinde in der Rudower Strasse begraben Nach ihnen benannten sie Strassen Apel Strasse zuvor Alte Dahlwitzer Strasse Gleuelplatz vorher Dahlwitzer Platz und Kleinstrasse davor Ravensteiner Strasse Die Familie Schmaus wurde inhaftiert bzw emigrierte und das Vermogen der Familie fiel dem NS Staat zu Durch den NSDAP Ortsgruppenleiter Kaiser und den Burgermeister Karl Mathow wurde Herbert Gehrke angewiesen weitere Aktionen dieser Art zu unterlassen und dem Terror der SA in Kopenick ein Ende zu setzen Prozesse 1947 1948 und 1950Der erste Prozess fand vor der 1 Grossen Strafkammer in Berlin Moabit vom 19 bis 21 Juni 1947 statt Vier SA Leute waren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit entsprechend den Kontrollratsgesetzen angeklagt Es wurden zwei Freiheitsstrafen von acht Jahren und 18 Monaten ausgesprochen eine Angeklagte wurde freigesprochen ein Angeklagter war vor dem Prozess geflohen In einem weiteren Prozess in Moabit im August 1948 wurden zwei SA Leute zu 15 Jahren einer zu sechs Monaten Zuchthaus verurteilt Der dritte Prozess gegen 61 identifizierte Angeklagte fand vom 5 Juni bis 19 Juli 1950 unter grosser offentlicher Anteilnahme vor dem Landgericht Berlin in Ost Berlin statt Von ihnen waren zur Tatzeit 47 SA Manner drei NSDAP Mitglieder ein SS Mann und zehn Nichtorganisierte Von den Angeklagten befanden sich 34 in Untersuchungshaft 13 waren unbekannten Aufenthalts zehn hielten sich in Westdeutschland auf drei waren fluchtig und einer jungst verstorben Das Gericht verurteilte 15 zum Tode 13 zu lebenslanglich sieben zu 25 zwei zu 20 acht zu 15 drei zu 12 und funf zu zehn Jahren Zuchthaus sowie vier zu funf Jahren Zwangsarbeit Sechs der zum Tode verurteilten starben am 20 Februar 1951 unter dem Fallbeil in Frankfurt Oder Die ubrigen neun zum Tode verurteilten Tater waren ebenso wie 13 weitere Verurteilte in die Bundesrepublik gefluchtet die eine Auslieferung verweigerte Nach 1990Die Angehorigen eines Verurteilten verlangten 1992 eine Wiederaufnahme des Verfahrens Sie beriefen sich auf politische Sauberungsaktionen und stalinistische Schauprozesse in den fruhen Jahren der DDR die aus rechtsstaatlicher Sicht nicht anerkannt werden konnten Dem Verurteilten Otto Busdorf einem Polizeibeamten zur Tatzeit NSDAP Mitglied und SA Scharfuhrer war im Prozess von 1950 angelastet worden er sei wegen der Vernehmung des Reichsbannerfunktionars Paul von Essen fur dessen Ermordung mitverantwortlich Aus dem veroffentlichten Gerichtsurteil geht hervor dass der 1878 geborene Busdorf der Mitglied der SPD und des war 1931 als Kriminalkommissar ein Gerichtsverfahren gegen den NSDAP Gauleiter Joseph Goebbels eingeleitet hatte das mit dessen Verurteilung endete Danach war er vorsichtshalber heimlich forderndes Mitglied der SS und nach dem 31 Januar 1933 der NSDAP und der SA geworden Sein Doppelspiel fuhrte 1934 zur Entlassung aus der Polizei zum Ausstoss aus der SA zu Verhaftungen durch die Gestapo und einer viermonatigen KZ Haft Nach 1945 war Busdorf Lehrer an der Polizeischule Brandenburg Das Berliner Kammergericht lehnte 1992 die Zuruckverweisung des Urteils von 1950 ab In der Entscheidung vom 13 August 1992 stellte das Gericht fest dass schwerwiegende Rechtsfehler nicht zu entdecken seien und ein ausgewogenes Urteil vorliege in dem kein Unschuldiger verurteilt worden ist Der Sudwestrundfunk SWR sendete am 8 Februar 2015 ein Radio Feature uber Otto Busdorf in dem die Kopenicker Blutwoche eine zentrale Rolle spielt GedenkenDenkmal mit Tafel und Inschriften Am 7 Oktober 1969 wurde auf dem Kopenicker Platz des 23 April das Denkmal der Kopenicker Blutwoche eingeweiht Seit 1980 befand sich im ehemaligen Amtsgerichtsgebaude von Berlin Kopenick in der Puchanstrasse 2 ein Gedenkraum und seit 1987 die 1993 und 1995 neu strukturierte Gedenkstatte Kopenicker Blutwoche Im gesamten Stadtteil gibt es mehrere Gedenksteine sowie Gedenktafeln an den ehemaligen SA Sturmlokalen und den Wohnorten einiger Opfer Die Jugendfreizeiteinrichtung der Falken in Neukolln Britz tragt den Namen des Opfers Anton Schmaus der Mitglied der SAJ war Die Gedenktafel an der Wendenschlossstrasse 390 wurde in der Wendezeit gestohlen Der Muggelheimer Kunstler Martin Jahn der schon die erste Tafel geschaffen hatte wurde 1993 vom Bezirksamt beauftragt eine neue Tafel aus Kupfer zu fertigen Anfang 2021 tauchte die ursprungliche Tafel bei eBay auf Die Tafel wurde vom Handler zuruckgegeben und befindet sich jetzt im Museum Die Polizei ermittelt RezeptionDie Kopenicker Blutwoche wird im Computerspiel Through the Darkest of Times des Entwicklerstudios Paintbucket Games thematisiert Siehe auchListe der Opfer der Kopenicker BlutwocheLiteraturXavier de Hauteclocque La Tragedie brune 1934 Editions de la Nouvelle Revue Critique 1934 Bartholomausnacht in Kopenick In Braunbuch uber Reichstagsbrand und Hitlerterror Zuerst erschienen unter dem Titel Livre Brun sur l incendie du Reichstag et le terreur hitlerienne Mit einem Vorwort von Lord Marley Edition Carrefour Paris 1933 S 329 ff Gleichzeitig erschienen Ausgaben in Deutsch bei der Universum Bucherei in Basel und Ubersetzungen in die wichtigsten Sprachen der Welt Lord Marley war ein einflussreicher Labourpolitiker Textarchiv Internet Archive Urteil der 4 Grossen Strafkammer in der Strafsache Plonzke u a Kopenicker Blutwoche 1933 Landgericht Berlin Berlin 1950 Kurt Werner Karl Heinz Biernat Die Kopenicker Blutwoche Juni 1933 Dietz Verlag Berlin 1958 47 S Kurt Werner Karl Heinz Biernat Die Kopenicker Blutwoche Juni 1933 mit einem Anhang der Opfer Dietz Verlag Berlin 1960 103 S Kopenicker Blutwoche In Worterbuch der Geschichte A K Dietz Verlag Berlin 1983 S 637 Andre Konig Die juristische Aufarbeitung der Kopenicker Blutwoche in den Jahren 1947 1951 und der Verbleib der NS Tater im DDR Strafvollzug Heimatmuseum Kopenick Berlin 2004 Heinrich Wilhelm Wormann Widerstand in Kopenick und Treptow Gedenkstatte Deutscher Widerstand Berlin 2010 ISBN 3 926082 03 8 Schriftenreihe uber den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945 Band 9 Digitalisat PDF 63 MB Alexandra Klein Die Transformation der Lager Annaherungen an die Orte nationalsozialistischer Verbrechen Transcript Bielefeld 2011 S 247 ff Inhaltsverzeichnis PDF bib bvb de Andreas Neumann Die Kopenicker Blutwoche Ihre politische Inanspruchnahme in Druckerzeugnissen des Nationalsozialismus und der DDR In Zeitschrift des Forschungsverbundes SED Staat 2012 S 3 22 Stefan Hordler Hrsg SA Terror als Herrschaftssicherung Kopenicker Blutwoche und offentliche Gewalt im Nationalsozialismus Metropol Berlin 2013 ISBN 978 3 86331 133 9 Gunther Geserick Klaus Vendura Ingo Wirth Zeitzeuge Tod Spektakulare Falle der Gerichtsmedizin Militzke Verlag Leipzig 2011 ISBN 978 3 86189 798 9 Digitalisat teilweise Yves Muller Hrsg Burgerkriegsarmee Forschungen5 zur nationalsozialistischen Sturmabteilung SA Peter Lang Frankfurt a M 2013 S 171 ff Inhaltsverzeichnis PDF bib bvb deArtikelAnita Wunschmann So hoch liegt der Schnee in Italien Vor 70 Jahren begann in Kopenick der grosste Terroreinsatz der Nazis Die Geschichte des Anton Schmaus In Berliner Zeitung 21 Juni 2003 Vor sieben Jahrzehnten Kopenicker Blutwoche Juni 1933 Bund der Antifaschisten Kopenick Die Faust Zum Denkmal auf dem Platz des 23 April Bund der Antifaschisten Kopenick Kopenicker Blutwoche Willy und Lina Patermann HaGalil com Judisches Leben online 21 Juni 2005 Rudolf Hirsch Die Blutwoche von Kopenick Aus dem Gerichtssaal Berichte uber den Prozess gegen Plonzke und andere In Tagliche Rundschau 6 Juni bis 20 Juli 1950 bda koepenick de PDF 20 MB WeblinksCommons Kopenicker Blutwoche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gedenkstatte Kopenicker Blutwoche Juni 1933 Museum Treptow Kopenick Die Kopenicker Blutwoche Juni 1933 Bund der Antifaschisten Kopenick Vor sieben Jahrzehnten Kopenicker Blutwoche Juni 1933 Bund der Antifaschisten Kopenick Angela Ulrich Die Kopenicker Blutwoche Inforadio RBB 93 1 21 Juni 2013 Audio BeitragEinzelnachweiseKopenicker Blutwoche Abgerufen am 15 Mai 2024 Heinrich Wilhelm Wormann S 49 Plonzke Geboren am 16 Februar 1910 in Berlin hingerichtet am 20 Februar 1951 Geboren am 12 Januar 1903 in Berlin zuletzt wohnhaft in Berlin Kopenick zur Zeit des Plonzke Prozesses unbekannten Aufenthalts Heinz Geboren 4 Februar 1903 in Hohnstorff fruher wohnhaft in Berlin Kopenick zur Zeit des Plonzke Prozesses wohnhaft in Bergedorf bei Hamburg Mau Geboren 29 Januar 1906 in Borkfeld Kreis Malchin fruher wohnhaft in Berlin Kopenick zur Zeit des Plonzke Prozesses unbekannten Aufenthalts Heinrich Wilhelm Wormann S 24 Heinrich Wilhelm Wormann S 23 Rudolf Hirsch 6 Juni 1950 S 11 und Kommentar S 12 Kurt Werner Karl Heinz Biernat 1960 S 43 Das Dritte Reich 7 Auflage Fackeltrager Verlag Hannover 1970 S 28 Textarchiv Internet Archive Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Band 4 S 638 Rudolf Hirsch Kommentar S 12 Gunter G Flick nennt dies eine propagandistische Ubertreibung der DDR Die Kopenicker Blutwoche Fakten Legenden und politische Justiz In Zeitschrift des Forschungsverbundes SED Staat 21 2007 S 3 17 Amelie Artmann Yves Muller Opfer der Kopenicker Blutwoche im Juni 1933 In Stefan Hordler Hrsg SA Terror als Herrschaftssicherung Berlin 2013 S 165 Ingo Wirth Hansjurg Strauch Klaus Vendura Das Institut Fur Rechtsmedizin der Humboldt Universitat Zu Berlin 1833 2003 2003 S 141 Opfer der Blutwoche sind unter den Zugangsnummern 1187 1189 1245 und 1275 im Zugangsbuch des Leichenschauhauses registriert Annedore Leber Das Gewissen steht auf 64 Lebensbilder aus dem deutschen Widerstand 1933 1945 Herausgegeben in Zusammenarbeit mit Willy Brandt und Karl Dietrich Bracher Mosaik Verlag Berlin Frankfurt a M 1956 Zu Anton Schmaus S 12 Marion Goers Johann Schmaus stolpersteine berlin de Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin Alide Ratsch In Antifaschistinnen aus Anstand Abgerufen am 2 Marz 2024 deutsch 80 Jahre nach der Kopenicker Blutwoche alle Kraft gegen Rechts Unter Teilnahme von Goebbels Liste der Strassen und Platze in Berlin Kopenick Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 2 Fruhe Lager Dachau Emslandlager C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52962 3 S 45 Herbert Mayer Mahnung an die Kopenicker Blutwoche In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 6 1998 ISSN 0944 5560 S 86 88 luise berlin de Urteil der 4 Grossen Strafkammer des Landgerichts Berlin DDR in der Strafsache Plonzke u a Kopenicker Blutwoche vom 19 Juli 1950 Aktenzeichen 4 35 PKLs 32 50 44 50 Rudolf Hirsch Die Blutwoche von Kopenick Aus dem Gerichtssaal Falco Werkentin Politische Strafjustiz in der Ara Ulbricht Vom bekennenden Terror zur verdeckten Repression 2 Auflage Ch Links Berlin 1997 ISBN 3 86153 150 X S 182 Walter Filz Red Tobias Krebs Regie Der Kommissar aus Kopenick Otto Busdorf Eine Polizistenkarriere vom Kaiserreich bis zur DDR PDF 119 kB SWR Feature vom 8 Februar 2015 Manuskript Falco Werkentin Politische Strafjustiz in der Ara Ulbricht Vom bekennenden Terror zur verdeckten Repression 2 Auflage Ch Links Berlin 1997 ISBN 3 86153 150 X S 182 Anm 88 Gedenktafel zur Kopenicker Blutwoche bei Ebay aufgetaucht In Der Tagesspiegel 16 Januar 2021 Verschwundene Gedenktafel zur Kopenicker Blutwoche jetzt im Museum berlin de ba treptow koepenick Wie man in Through the Darkest of Times gegen Nazis kampft In Der Tagesspiegel 3 Februar 2020 abgerufen am 31 Juli 2022 Signatur 12 S 358 Staatsbibliothek Berlin und Signatur D II 15 KZ Gedenkstatte Neuengamme Normdaten Sachbegriff GND 4466245 2 GND Explorer lobid OGND AKS