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Reinhard Höppner 2 Dezember 1948 in Haldensleben 9 Juni 2014 in Magdeburg war ein deutscher Politiker SPD Mathematiker u

Reinhard Höppner

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Reinhard Höppner
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Reinhard Höppner (* 2. Dezember 1948 in Haldensleben; † 9. Juni 2014 in Magdeburg) war ein deutscher Politiker (SPD), Mathematiker und Autor. Von 1994 bis 2002 amtierte er als Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt.

Leben und Beruf

Als jüngstes von drei Kindern des evangelischen Pfarrers Franz Höppner wuchs Reinhard Höppner in Magdeburgerforth und Prösen auf. Er nahm als Schüler an den Internationalen Mathematik-Olympiaden 1966 und 1967 teil und erhielt dort eine Silber- bzw. Goldmedaille. Nach seinem Abitur 1967 an der Erweiterten Oberschule in Elsterwerda studierte er Mathematik an der TU Dresden und schloss das Studium 1971 als Diplom-Mathematiker ab. 1976 wurde er extern an derselben Universität mit einer Dissertation zum Thema „Fixpunktaussagen für erweiterte “ zum Dr. rer. nat. promoviert. Der Zugang zu einer wissenschaftlichen Laufbahn blieb ihm aufgrund seiner Aktivitäten in der Evangelischen Studentengemeinde von Dresden verwehrt.

Von 1971 bis 1989 war Höppner Lektor und Fachgebietsleiter für Mathematikliteratur im Berliner Akademie-Verlag. Seit 1980 war er ehrenamtlich in führenden Positionen im Bereich der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und ab 1994 beim Deutschen Evangelischen Kirchentag sowie von 1990 bis 2006 als Politiker in verschiedenen Ämtern tätig. Seit 2006 widmete er sich vorwiegend seinem ehrenamtlichen Engagement und seinen publizistischen Tätigkeiten.

Reinhard Höppner war verheiratet mit Renate Höppner, der evangelischen Pfarrerin in der Kreuzgemeinde in Magdeburg, und Vater dreier Kinder. Er starb am 9. Juni 2014 an den Folgen einer Krebserkrankung und erfuhr am 14. Juni 2014 im Magdeburger Dom in einem Gedenkgottesdienst eine Würdigung unter Beteiligung kirchlicher und politischer Persönlichkeiten.

Politische Laufbahn

Partei

Im Dezember 1989 trat Höppner in die neu gegründete Sozialdemokratische Partei in der DDR ein und wurde mit der Vereinigung der ost- und westdeutschen Sozialdemokraten Mitglied der SPD. Höppner trat viermal als Spitzenkandidat seiner Partei bei Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt an. Von 1990 bis 2002 war er Mitglied im Parteivorstand der SPD. Er war außerdem Mitglied des Vorstandes des Forums Ostdeutschland der Sozialdemokratie.

Volkskammer der DDR

Vom 5. April bis zum 2. Oktober 1990 war Höppner Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Entgegen einer informellen Absprache zwischen den Parteien der Großen Koalition aus CDU/DA, SPD, DSU und Liberalen wurde Höppner jedoch nicht zum Präsidenten der Volkskammer, sondern zum Vizepräsidenten gewählt. In dieser Funktion leitete er vor allem die schwierigen Sitzungen, wobei ihm seine Gesprächsleitungserfahrung als Präses der Synode zugutekam. Unter anderem leitete Höppner die dramatische Sondersitzung der Volkskammer am 22./23. August 1990, auf der der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland zum 3. Oktober 1990 beschlossen wurde. In seiner Eigenschaft als Mitglied des Präsidiums der Volkskammer war Höppner zudem Teil des kollektiven Staatsoberhauptes der DDR, da mit Beschluss der Volkskammer vom 5. April 1990 die Befugnisse des Staatsrates der DDR auf das Präsidium der Volkskammer übergegangen waren.

Land Sachsen-Anhalt

Vom 28. Oktober 1990 bis zum 23. April 2006 war Höppner Mitglied des Landtags von Sachsen-Anhalt in dessen erster bis vierter Wahlperiode. Während er bei den Landtagswahlen 1990, 1994 und 1998 jeweils das Direktmandat im Wahlkreis Magdeburg II errang, zog er bei der Wahl 2002 auf Platz 1 der SPD-Landesliste in das Landesparlament ein. In der ersten Wahlperiode war er Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion. Vom 21. Juli 1994 bis zum 16. Mai 2002 amtierte er als Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt. In dieser Eigenschaft gehörte er auch vom 26. Juli 1994 bis zum 16. Mai 2002 dem Bundesrat an, vom 26. August bis zum 31. Oktober 1994 und erneut im Geschäftsjahr 1997/1998 als dessen Zweiter Vizepräsident.

Magdeburger Modell

→ Hauptartikel: Magdeburger Modell

Bei der Landtagswahl 1994 kandidierte Höppner nach 1990 zum zweiten Mal als Spitzenkandidat der SPD. Bei diesen Wahlen konnte die SPD deutliche Gewinne erzielen und erreichte mit 34,0 Prozent der gültigen Zweitstimmen nur 0,4 Prozentpunkte weniger als die CDU. Da die FDP mit 3,6 Prozent (− 9,9 Prozentpunkte) aus dem Landtag ausgeschieden war, gab es für den bisherigen Ministerpräsidenten Christoph Bergner (CDU) keine regierungsfähige Mehrheit mehr. Stattdessen bildeten SPD und Bündnis 90/Die Grünen eine Minderheitsregierung. Am 21. Juli 1994 wurde Reinhard Höppner vom Landtag im dritten Wahlgang zum Ministerpräsidenten gewählt. Die als Magdeburger Modell bekannte Modell einer zum ersten Mal auf Landesebene eingeführten Minderheitsregierung, die auf eine Tolerierung durch die PDS angewiesen war, wurde bundesweit kontrovers diskutiert.

Bei den Landtagswahlen 1998 konnte die SPD ihren Stimmenanteil auf 35,9 Prozent steigern, während die CDU deutliche Verluste erlitt (22 Prozent). Da der bisherige Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen den Einzug in den Landtag verfehlte, wurde die Minderheitsregierung der SPD als Alleinregierung mit Reinhard Höppner als Ministerpräsident fortgesetzt.

Bei der Landtagswahl 2002 verlor die SPD fast 16 Prozentpunkte, während die CDU fast ebenso viel hinzu gewann. Der SPD-Spitzenkandidat Höppner übernahm die Verantwortung für die Wahlniederlage und kündigte seinen Abschied von politischen Spitzenämtern an. Er blieb bis zur nächsten Landtagswahl 2006 Mitglied des Landtags und widmete sich vorwiegend seinen publizistischen und kirchlichen Aufgaben.

Ehrenamtliches Engagement

Kirche in der DDR

Höppner war von 1972 bis 1994 Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und von 1980 bis 1994 Präses der Synode der Kirchenprovinz Sachsen. Während der 1980er-Jahre war er wesentlich an der Gestaltung des Konziliaren Prozesses beteiligt und vertrat die Kirche der DDR auch auf der Ökumenischen Versammlung 1989 in Basel, die er mit vorbereitete.

Deutscher Evangelischer Kirchentag und Reformationsjubiläum 2017

Seit 1994 war Höppner Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages und von 2001 bis 2007 Mitglied im Vorstand des Präsidiums. Höppner war Präsident des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Köln 2007. Im „Leitungskreis Reformationsjubiläum 2017“, den die Evangelische Kirche in Deutschland und der Deutsche Evangelische Kirchentag am 27. Mai 2013 gründeten, übernahm Reinhard Höppner den Vorsitz, den er bis zu seinem Tod innehatte.

Weiteres

Zu Höppners vielfältigen weiteren Tätigkeiten gehörte seine Mitarbeit im Beirat zur Förderung, Unterstützung und Begleitung des Projektes „Bibel in gerechter Sprache“. Er war Vorstandsmitglied der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, Mitglied im Stiftungskuratorium des , stellvertretender Vorsitzender der und ab 2003 Vorsitzender der „Stiftung Adam von Trott, Imshausen e. V.“, Trägerin einer Begegnungsstätte für Dialog und Reflexion im ehemaligen Anwesen des Widerstandskämpfers Adam von Trott zu Solz in Bebra-Imshausen.

Von 1996 an war Höppner Mitglied in der von Marion Gräfin Dönhoff und Richard von Weizsäcker initiierten „Neuen Mittwochsgesellschaft“.

Auszeichnungen

In Anerkennung seiner Leistungen bei der Vermittlung von Wissenschaft, Politik, Kultur und Religion erhielt Reinhard Höppner im Jahre 2009 die Ehrendoktorwürde der Universität Paderborn. Höppner war seit 1999 Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern.

Ehrungen

Seit 2018 verleihen die SPD Sachsen-Anhalt und die SPD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt den Reinhard-Höppner-Engagementpreis.

Schriften

  • Segeln gegen den Wind. Texte und Reden und ein Gespräch mit Günter Gaus. Radius-Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-87173-081-5.
  • Zukunft gibt es nur gemeinsam. Ein Solidaritätsbeitrag zur Deutschen Einheit. Karl Blessing Verlag, München 2000, ISBN 3-89667-145-6.
  • Acht unbequeme Jahre. Innenansichten des Magdeburger Modells. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2003, ISBN 3-89812-175-5.
  • Wandern über das Wasser. Begegnungen zwischen Bibel und Politik. Radius-Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-87173-257-5.
  • Bleiben, wohin uns Gott gestellt hat. Zeitzeugen berichten über die Kirche in der DDR. Hrsg. von Reinhard Höppner, Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2004, ISBN 3-374-02207-3.
  • Arbeit aus, alles aus? Politik am Ende der Arbeitsgesellschaft. Anderbeck-Verlag, Anderbeck 2005, ISBN 3-937751-27-0.
  • Versucht es doch! 3 % reichen, die Gesellschaft zu verändern. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2007, ISBN 978-3-579-06515-1.
  • Wunder muss man ausprobieren. Der Weg zur deutschen Einheit. Aufbau-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-351-02680-6.
  • Die SPD und DIE LINKE. Einsichten aus Ost und West. Mit Egon Bahr. Vorwärts Buch Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86602-043-6.

Literatur

  • Kurzbiografie zu: Höppner, Reinhard. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Weblinks

Commons: Reinhard Höppner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Biografie von Reinhard Höppner. In: Wilhelm H. Schröder: Die Abgeordneten der 10. Volkskammer der DDR (Volkparl)
  • Lebenslauf auf www.sachsen-anhalt.de (PDF; 175 kB)
  • Literatur von und über Reinhard Höppner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Reinhard Höppner im Mathematics Genealogy Project (englisch)
  2. Klaus Hartung: Ein Meister des Konsenses. In: Die Zeit, Nr. 30/1994. 22. Juli 1994, abgerufen am 21. April 2020. 
  3. Matthias Meisner: "Er hat Rückgrat gezeigt". In: Tagesspiegel Online. Verlag Der Tagesspiegel GmbH, 10. Juni 2014, abgerufen am 21. April 2020. 
  4. Forum Ostdeutschland der Sozialdemokratie e. V. – Vorstand auf www.spd.de (Memento vom 14. November 2012 im Internet Archive)
  5. Von hinten umarmt. In: Der Spiegel, Nr. 15/1990. 9. April 1990, S. 28–29, abgerufen am 21. April 2020. 
  6. Christian Bangel, Raphael Thelen: "Plötzlich sollte ich für mich selbst werben". In: Zeit Online. Zeit Online GmbH, 18. März 2010, abgerufen am 21. April 2020. 
  7. Klaus Taubert: Die Nacht, als die DDR unterging. In: Spiegel Online. 20. August 2010, abgerufen am 21. April 2020. 
  8. Sven Thomas: Regierungspraxis von Minderheitsregierungen: Das Beispiel des Magdeburger Modells. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden 2003, ISBN 3-8244-4539-5, S. 23f
  9. Holger Kulick: CDU-Wahlsieger will "zuerst auf FDP zugehen". In: Spiegel Online. 21. April 2002, abgerufen am 21. April 2020. 
  10. Hans-Joachim Veen, Peter März, Franz-Josef Schlichting: Kirche und Revolution: das Christentum in Ostmitteleuropa vor und nach 1989. Köln, Böhlau 2009, ISBN 978-3-412-20403-7, S. 38
  11. Katharina Kunter: Erfüllte Hoffnungen und zerbrochene Träume: evangelische Kirchen in Deutschland im Spannungsfeld von Demokratie und Sozialismus (1980–1993). Göttingen, Vandenhoeck&Ruprecht, ISBN 978-3-525-55745-7, S. 58
  12. Archiv. In: Kirchentag.de. Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages e. V., abgerufen am 21. April 2020. 
  13. Tobias Thiel: Dankbar und traurig nehmen wir Abschied von Reinhard Höppner. Meldung. Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e. V., abgerufen am 21. April 2020. 
  14. Archivierte Kopie (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive) Webseite der Martin Niemöller Stiftung
  15. Marion Gräfin Dönhoff: Bürger und Staat. In: Die Zeit, Nr. 14/1998. 26. März 1998, abgerufen am 21. April 2020. 
  16. Ehrendoktorwürde für Ministerpräsident a. D. Dr. Reinhard Höppner. Pressemitteilung. Universität Paderborn, 29. April 2009, abgerufen am 29. November 2015. 
  17. Preisverleihung Reinhard-Höppner-Engagementpreis 2019 der Sozialdemokratie in Sachsen-Anhalt. SPD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, abgerufen am 21. April 2020. 
Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt

1947–1952: Erhard Hübener | Werner Bruschke. Seit 1990: Gerd Gies | Werner Münch | Christoph Bergner | Reinhard Höppner | Wolfgang Böhmer | Reiner Haseloff

Siehe auch: Geschichte Sachsen-Anhalts#Gründung Sachsen-Anhalts
Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt

Reinhard Höppner (1990–1994) | Rüdiger Fikentscher (1994–2002) | Manfred Püchel (2002–2004) | Jens Bullerjahn (2004–2006) | Katrin Budde (2006–2016) | Andreas Steppuhn (2016) | Katja Pähle (seit 2016)

Präsidenten des Deutschen Evangelischen Kirchentages

Reinold von Thadden | Richard von Weizsäcker | Gertrud Osterloh | Heinz Zahrnt | Kurt Sontheimer | Helmut Simon | Klaus von Bismarck | Richard von Weizsäcker | Erhard Eppler | Wolfgang Huber | Eleonore von Rotenhan | Helmut Simon | Erhard Eppler | Erika Reihlen | Ernst Benda | Rainer Meusel | Barbara Rinke | Martin Dolde | Elisabeth Raiser | Eckhard Nagel | Reinhard Höppner | Karin von Welck | Katrin Göring-Eckardt | Gerhard Robbers | Andreas Barner | Christina Aus der Au | Hans Leyendecker | Bettina Limperg | Thomas de Maizière | Anja Siegesmund

Normdaten (Person): GND: 119457741 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n96101098 | VIAF: 18032325 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Höppner, Reinhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (SPD), MdV, MdL, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt (1994–2002)
GEBURTSDATUM 2. Dezember 1948
GEBURTSORT Haldensleben
STERBEDATUM 9. Juni 2014
STERBEORT Magdeburg

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 04:13

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Reinhard Hoppner 2 Dezember 1948 in Haldensleben 9 Juni 2014 in Magdeburg war ein deutscher Politiker SPD Mathematiker und Autor Von 1994 bis 2002 amtierte er als Ministerprasident des Landes Sachsen Anhalt Reinhard Hoppner 2008 Das Grab von Reinhard Hoppner auf dem Westfriedhof Magdeburg Leben und BerufAls jungstes von drei Kindern des evangelischen Pfarrers Franz Hoppner wuchs Reinhard Hoppner in Magdeburgerforth und Prosen auf Er nahm als Schuler an den Internationalen Mathematik Olympiaden 1966 und 1967 teil und erhielt dort eine Silber bzw Goldmedaille Nach seinem Abitur 1967 an der Erweiterten Oberschule in Elsterwerda studierte er Mathematik an der TU Dresden und schloss das Studium 1971 als Diplom Mathematiker ab 1976 wurde er extern an derselben Universitat mit einer Dissertation zum Thema Fixpunktaussagen fur erweiterte zum Dr rer nat promoviert Der Zugang zu einer wissenschaftlichen Laufbahn blieb ihm aufgrund seiner Aktivitaten in der Evangelischen Studentengemeinde von Dresden verwehrt Von 1971 bis 1989 war Hoppner Lektor und Fachgebietsleiter fur Mathematikliteratur im Berliner Akademie Verlag Seit 1980 war er ehrenamtlich in fuhrenden Positionen im Bereich der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und ab 1994 beim Deutschen Evangelischen Kirchentag sowie von 1990 bis 2006 als Politiker in verschiedenen Amtern tatig Seit 2006 widmete er sich vorwiegend seinem ehrenamtlichen Engagement und seinen publizistischen Tatigkeiten Reinhard Hoppner war verheiratet mit Renate Hoppner der evangelischen Pfarrerin in der Kreuzgemeinde in Magdeburg und Vater dreier Kinder Er starb am 9 Juni 2014 an den Folgen einer Krebserkrankung und erfuhr am 14 Juni 2014 im Magdeburger Dom in einem Gedenkgottesdienst eine Wurdigung unter Beteiligung kirchlicher und politischer Personlichkeiten Politische LaufbahnPartei Im Dezember 1989 trat Hoppner in die neu gegrundete Sozialdemokratische Partei in der DDR ein und wurde mit der Vereinigung der ost und westdeutschen Sozialdemokraten Mitglied der SPD Hoppner trat viermal als Spitzenkandidat seiner Partei bei Landtagswahlen in Sachsen Anhalt an Von 1990 bis 2002 war er Mitglied im Parteivorstand der SPD Er war ausserdem Mitglied des Vorstandes des Forums Ostdeutschland der Sozialdemokratie Volkskammer der DDR Vom 5 April bis zum 2 Oktober 1990 war Hoppner Mitglied der ersten frei gewahlten Volkskammer der DDR Entgegen einer informellen Absprache zwischen den Parteien der Grossen Koalition aus CDU DA SPD DSU und Liberalen wurde Hoppner jedoch nicht zum Prasidenten der Volkskammer sondern zum Vizeprasidenten gewahlt In dieser Funktion leitete er vor allem die schwierigen Sitzungen wobei ihm seine Gesprachsleitungserfahrung als Prases der Synode zugutekam Unter anderem leitete Hoppner die dramatische Sondersitzung der Volkskammer am 22 23 August 1990 auf der der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland zum 3 Oktober 1990 beschlossen wurde In seiner Eigenschaft als Mitglied des Prasidiums der Volkskammer war Hoppner zudem Teil des kollektiven Staatsoberhauptes der DDR da mit Beschluss der Volkskammer vom 5 April 1990 die Befugnisse des Staatsrates der DDR auf das Prasidium der Volkskammer ubergegangen waren Reinhard Hoppner links im September 1990 auf einer Wahlkampfveranstaltung in Leipzig mit Oskar Lafontaine Mitte und Anke Fuchs rechts Land Sachsen Anhalt Vom 28 Oktober 1990 bis zum 23 April 2006 war Hoppner Mitglied des Landtags von Sachsen Anhalt in dessen erster bis vierter Wahlperiode Wahrend er bei den Landtagswahlen 1990 1994 und 1998 jeweils das Direktmandat im Wahlkreis Magdeburg II errang zog er bei der Wahl 2002 auf Platz 1 der SPD Landesliste in das Landesparlament ein In der ersten Wahlperiode war er Fraktionsvorsitzender der SPD Fraktion Vom 21 Juli 1994 bis zum 16 Mai 2002 amtierte er als Ministerprasident des Landes Sachsen Anhalt In dieser Eigenschaft gehorte er auch vom 26 Juli 1994 bis zum 16 Mai 2002 dem Bundesrat an vom 26 August bis zum 31 Oktober 1994 und erneut im Geschaftsjahr 1997 1998 als dessen Zweiter Vizeprasident Magdeburger Modell Hauptartikel Magdeburger Modell Bei der Landtagswahl 1994 kandidierte Hoppner nach 1990 zum zweiten Mal als Spitzenkandidat der SPD Bei diesen Wahlen konnte die SPD deutliche Gewinne erzielen und erreichte mit 34 0 Prozent der gultigen Zweitstimmen nur 0 4 Prozentpunkte weniger als die CDU Da die FDP mit 3 6 Prozent 9 9 Prozentpunkte aus dem Landtag ausgeschieden war gab es fur den bisherigen Ministerprasidenten Christoph Bergner CDU keine regierungsfahige Mehrheit mehr Stattdessen bildeten SPD und Bundnis 90 Die Grunen eine Minderheitsregierung Am 21 Juli 1994 wurde Reinhard Hoppner vom Landtag im dritten Wahlgang zum Ministerprasidenten gewahlt Die als Magdeburger Modell bekannte Modell einer zum ersten Mal auf Landesebene eingefuhrten Minderheitsregierung die auf eine Tolerierung durch die PDS angewiesen war wurde bundesweit kontrovers diskutiert Bei den Landtagswahlen 1998 konnte die SPD ihren Stimmenanteil auf 35 9 Prozent steigern wahrend die CDU deutliche Verluste erlitt 22 Prozent Da der bisherige Koalitionspartner Bundnis 90 Die Grunen den Einzug in den Landtag verfehlte wurde die Minderheitsregierung der SPD als Alleinregierung mit Reinhard Hoppner als Ministerprasident fortgesetzt Bei der Landtagswahl 2002 verlor die SPD fast 16 Prozentpunkte wahrend die CDU fast ebenso viel hinzu gewann Der SPD Spitzenkandidat Hoppner ubernahm die Verantwortung fur die Wahlniederlage und kundigte seinen Abschied von politischen Spitzenamtern an Er blieb bis zur nachsten Landtagswahl 2006 Mitglied des Landtags und widmete sich vorwiegend seinen publizistischen und kirchlichen Aufgaben Ehrenamtliches EngagementKirche in der DDR Hoppner war von 1972 bis 1994 Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und von 1980 bis 1994 Prases der Synode der Kirchenprovinz Sachsen Wahrend der 1980er Jahre war er wesentlich an der Gestaltung des Konziliaren Prozesses beteiligt und vertrat die Kirche der DDR auch auf der Okumenischen Versammlung 1989 in Basel die er mit vorbereitete Deutscher Evangelischer Kirchentag und Reformationsjubilaum 2017 Kirchentagsprasident Reinhard Hoppner spricht auf dem Abschlussgottesdienst des Kirchentages in Koln 2007 Seit 1994 war Hoppner Mitglied im Prasidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages und von 2001 bis 2007 Mitglied im Vorstand des Prasidiums Hoppner war Prasident des 31 Deutschen Evangelischen Kirchentages in Koln 2007 Im Leitungskreis Reformationsjubilaum 2017 den die Evangelische Kirche in Deutschland und der Deutsche Evangelische Kirchentag am 27 Mai 2013 grundeten ubernahm Reinhard Hoppner den Vorsitz den er bis zu seinem Tod innehatte Weiteres Zu Hoppners vielfaltigen weiteren Tatigkeiten gehorte seine Mitarbeit im Beirat zur Forderung Unterstutzung und Begleitung des Projektes Bibel in gerechter Sprache Er war Vorstandsmitglied der Evangelischen Akademie Sachsen Anhalt Mitglied im Stiftungskuratorium des stellvertretender Vorsitzender der und ab 2003 Vorsitzender der Stiftung Adam von Trott Imshausen e V Tragerin einer Begegnungsstatte fur Dialog und Reflexion im ehemaligen Anwesen des Widerstandskampfers Adam von Trott zu Solz in Bebra Imshausen Von 1996 an war Hoppner Mitglied in der von Marion Grafin Donhoff und Richard von Weizsacker initiierten Neuen Mittwochsgesellschaft AuszeichnungenIn Anerkennung seiner Leistungen bei der Vermittlung von Wissenschaft Politik Kultur und Religion erhielt Reinhard Hoppner im Jahre 2009 die Ehrendoktorwurde der Universitat Paderborn Hoppner war seit 1999 Trager des Grossen Bundesverdienstkreuzes mit Stern EhrungenSeit 2018 verleihen die SPD Sachsen Anhalt und die SPD Fraktion im Landtag von Sachsen Anhalt den Reinhard Hoppner Engagementpreis SchriftenSegeln gegen den Wind Texte und Reden und ein Gesprach mit Gunter Gaus Radius Verlag Stuttgart 1996 ISBN 3 87173 081 5 Zukunft gibt es nur gemeinsam Ein Solidaritatsbeitrag zur Deutschen Einheit Karl Blessing Verlag Munchen 2000 ISBN 3 89667 145 6 Acht unbequeme Jahre Innenansichten des Magdeburger Modells Mitteldeutscher Verlag Halle 2003 ISBN 3 89812 175 5 Wandern uber das Wasser Begegnungen zwischen Bibel und Politik Radius Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 87173 257 5 Bleiben wohin uns Gott gestellt hat Zeitzeugen berichten uber die Kirche in der DDR Hrsg von Reinhard Hoppner Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2004 ISBN 3 374 02207 3 Arbeit aus alles aus Politik am Ende der Arbeitsgesellschaft Anderbeck Verlag Anderbeck 2005 ISBN 3 937751 27 0 Versucht es doch 3 reichen die Gesellschaft zu verandern Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2007 ISBN 978 3 579 06515 1 Wunder muss man ausprobieren Der Weg zur deutschen Einheit Aufbau Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 351 02680 6 Die SPD und DIE LINKE Einsichten aus Ost und West Mit Egon Bahr Vorwarts Buch Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 86602 043 6 LiteraturKurzbiografie zu Hoppner Reinhard In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 WeblinksCommons Reinhard Hoppner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie von Reinhard Hoppner In Wilhelm H Schroder Die Abgeordneten der 10 Volkskammer der DDR Volkparl Lebenslauf auf www sachsen anhalt de PDF 175 kB Literatur von und uber Reinhard Hoppner im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweiseReinhard Hoppner im Mathematics Genealogy Project englisch Klaus Hartung Ein Meister des Konsenses In Die Zeit Nr 30 1994 22 Juli 1994 abgerufen am 21 April 2020 Matthias Meisner Er hat Ruckgrat gezeigt In Tagesspiegel Online Verlag Der Tagesspiegel GmbH 10 Juni 2014 abgerufen am 21 April 2020 Forum Ostdeutschland der Sozialdemokratie e V Vorstand auf www spd de Memento vom 14 November 2012 im Internet Archive Von hinten umarmt In Der Spiegel Nr 15 1990 9 April 1990 S 28 29 abgerufen am 21 April 2020 Christian Bangel Raphael Thelen Plotzlich sollte ich fur mich selbst werben In Zeit Online Zeit Online GmbH 18 Marz 2010 abgerufen am 21 April 2020 Klaus Taubert Die Nacht als die DDR unterging In Spiegel Online 20 August 2010 abgerufen am 21 April 2020 Sven Thomas Regierungspraxis von Minderheitsregierungen Das Beispiel des Magdeburger Modells Deutscher Universitatsverlag Wiesbaden 2003 ISBN 3 8244 4539 5 S 23f Holger Kulick CDU Wahlsieger will zuerst auf FDP zugehen In Spiegel Online 21 April 2002 abgerufen am 21 April 2020 Hans Joachim Veen Peter Marz Franz Josef Schlichting Kirche und Revolution das Christentum in Ostmitteleuropa vor und nach 1989 Koln Bohlau 2009 ISBN 978 3 412 20403 7 S 38 Katharina Kunter Erfullte Hoffnungen und zerbrochene Traume evangelische Kirchen in Deutschland im Spannungsfeld von Demokratie und Sozialismus 1980 1993 Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht ISBN 978 3 525 55745 7 S 58 Archiv In Kirchentag de Verein zur Forderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages e V abgerufen am 21 April 2020 Tobias Thiel Dankbar und traurig nehmen wir Abschied von Reinhard Hoppner Meldung Evangelische Akademie Sachsen Anhalt e V abgerufen am 21 April 2020 Archivierte Kopie Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive Webseite der Martin Niemoller Stiftung Marion Grafin Donhoff Burger und Staat In Die Zeit Nr 14 1998 26 Marz 1998 abgerufen am 21 April 2020 Ehrendoktorwurde fur Ministerprasident a D Dr Reinhard Hoppner Pressemitteilung Universitat Paderborn 29 April 2009 abgerufen am 29 November 2015 Preisverleihung Reinhard Hoppner Engagementpreis 2019 der Sozialdemokratie in Sachsen Anhalt SPD Fraktion im Landtag von Sachsen Anhalt abgerufen am 21 April 2020 Ministerprasidenten des Landes Sachsen Anhalt 1947 1952 Erhard Hubener Werner Bruschke Seit 1990 Gerd Gies Werner Munch Christoph Bergner Reinhard Hoppner Wolfgang Bohmer Reiner Haseloff Siehe auch Geschichte Sachsen Anhalts Grundung Sachsen AnhaltsVorsitzende der SPD Fraktion im Landtag von Sachsen Anhalt Reinhard Hoppner 1990 1994 Rudiger Fikentscher 1994 2002 Manfred Puchel 2002 2004 Jens Bullerjahn 2004 2006 Katrin Budde 2006 2016 Andreas Steppuhn 2016 Katja Pahle seit 2016 Prasidenten des Deutschen Evangelischen Kirchentages Reinold von Thadden Richard von Weizsacker Gertrud Osterloh Heinz Zahrnt Kurt Sontheimer Helmut Simon Klaus von Bismarck Richard von Weizsacker Erhard Eppler Wolfgang Huber Eleonore von Rotenhan Helmut Simon Erhard Eppler Erika Reihlen Ernst Benda Rainer Meusel Barbara Rinke Martin Dolde Elisabeth Raiser Eckhard Nagel Reinhard Hoppner Karin von Welck Katrin Goring Eckardt Gerhard Robbers Andreas Barner Christina Aus der Au Hans Leyendecker Bettina Limperg Thomas de Maiziere Anja Siegesmund Normdaten Person GND 119457741 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n96101098 VIAF 18032325 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoppner ReinhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdV MdL Ministerprasident des Landes Sachsen Anhalt 1994 2002 GEBURTSDATUM 2 Dezember 1948GEBURTSORT HaldenslebenSTERBEDATUM 9 Juni 2014STERBEORT Magdeburg

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