Michelangelos römische Pietà pjeˈta häufig auch als vatikanische Pietà bezeichnet ist eine der bekanntesten Darstellunge
Römische Pietà

Michelangelos römische Pietà
, häufig auch als vatikanische Pietà bezeichnet, ist eine der bekanntesten Darstellungen dieses in der abendländischen Kunst sehr beliebten Sujets. Die Marmorstatue ist in den Jahren 1498 bis 1499, nach anderen Quellen bis 1500, in Rom entstanden. Bei ihrer Fertigstellung war Michelangelo Mitte zwanzig. Sie ist eines der bedeutendsten Werke der abendländischen Bildhauerei und ein herausragendes Beispiel für die Kunst der Hochrenaissance. Die Statue befindet sich im Petersdom im Vatikan zu Rom.Geschichte
Die Entstehung der Pietà fällt in die Zeit von Michelangelos erstem Romaufenthalt von 1496 bis 1501. Neben der werkimmanenten Bedeutung ist die römische Pietà Michelangelos kunsthistorisch insofern interessant, als sie die erste (bekannte) von einem italienischen Bildhauer geschaffene Skulptur dieses Typs ist. Gleichzeitig ist die römische Pietà die erste aus einer Reihe von mehreren Pietà-Darstellungen Michelangelos (allerdings sind die übrigen Werke unvollendet geblieben). In kunsthistorischer Hinsicht ist weiterhin zu bemerken, dass Michelangelos römische Pietà eine der ersten Gruppen – wenn nicht die erste – in der neueren Skulptur sein dürfte, welche antiken Skulpturen hinsichtlich der technischen Meisterschaft nicht unterlegen ist.
- Pietà, vor 1550, Museo dell' Opera del' Duomo, Florenz
- Pietà di Palestrina, Zuschreibung ungeklärt, Accademia delle Arti del Disegno (Galleria dell' Accademia), Florenz
- Pietà Rondanini, 1552–1564, Galleria Nazionale d'Arte Antica, Mailand
Die Pietà ist, wie die meisten Kunstwerke jener Zeit, ein Auftragswerk. Im Jahr 1497 beauftragte der französische Kardinal Jean Bilhères de Lagraulas, Benediktinerabt von Saint Denis und Botschafter Karls VIII. beim Vatikan, durch Vermittlung des römischen Adligen und Bankiers Jacopo Galli (welcher bereits eine kurz vorher vollendete Bacchus-Statue des Meisters erworben hatte), Michelangelo mit der Herstellung einer Pietà aus Marmor, die das Grabmal des Kardinals in einer der Kapellen der Kirche der Santa Petronilla schmücken sollte, welche sich an der Südseite von Alt-Sankt-Peter befand. Der Kardinal starb am 6. August 1498, wahrscheinlich bevor die Statue vollendet war. Die Beauftragung einer Pietà durch den französischen Geistlichen mag von der Popularität von Vesperbildern in Frankreich hergerührt haben – in Italien war dieses Sujet zur damaligen Zeit dagegen noch recht neu. Ende 1497 erhielt Michelangelo eine erste Vorauszahlung für den Auftrag. Der schriftliche Vertrag wurde erst um den 27. August 1498 herum verfertigt. Im Vertragstext werden die Vorstellungen des Kardinals genau spezifiziert: „Eine Pietà aus Marmor, das heißt die bekleidete Jungfrau Maria mit dem toten, unbekleideten Christus im Arm.“ Der Vertrag sah eine lebensgroße Statue vor, die – so der explizite Vertragstext – alle bis dahin in Rom bekannten Marmorkunstwerke an Schönheit übertreffen sollte – eine, wie Ragionieri anmerkt, angesichts der Fülle antiker Statuen in Rom äußerst kühne Forderung. Die Gruppe sollte laut Vertrag innerhalb eines Jahres vollendet werden.
Die ersten Zeichnungen und Modelle fertigte Michelangelo vermutlich bereits im Sommer 1497. Im März 1498 begab er sich nach Carrara, um persönlich in den dortigen Marmorbrüchen einen Marmorblock für die Statue auszuwählen, ein Vorgehen, dem er auch später treu blieb. Der Meister überwachte den Transport von Carrara nach Rom persönlich. Die Arbeit am Marmor begann im Jahr 1498, vollendet wurde das Werk im Jahr 1499 oder 1500. Zur Zeit der Vollendung war der am 6. März 1475 geborene Michelangelo etwa 25 Jahre alt. Lübke sieht in der Pietà den Abschluss der Jugendperiode in Michelangelos Schaffen.
Michelangelo erhielt für die Pietà ein Honorar von 450 Golddukaten (nach Rattner/Danzer äquivalent zu mindestens 50.000 Euro nach heutigem Geldwert).
Der ursprüngliche Standort der Statue war, wie in dem Vertrag mit dem Kardinal vereinbart, Santa Petronilla. Da diese Kirche im Zuge des Neubaus der Peterskirche zerstört wurde, wurde die Pietà im Jahr 1517 in die Kapelle der „Vergine della Febbre“ in Alt-Sankt-Peter verbracht. Ein weiterer Standort war der Chor von Sixtus IV. Seit dem Jahr 1749 befindet sich die Pietà an ihrem heutigen Standort in der ersten Kapelle des rechten Seitenschiffs im Petersdom. Sie wird nach der Statue auch als „Kapelle der Pietà“ bezeichnet. Für die Verbringung zur Weltausstellung in New York im Jahr 1964 wurde die Pietà zum ersten und bisher letzten Mal aus dem Petersdom entfernt.
Die römische Pietà wurde mehrmals beschädigt. Während einer Umstellung wurden vier Finger der freien linken Hand abgebrochen, welche 1736 von Giuseppe Lirioni wiederhergestellt wurden, wobei unklar ist, inwieweit diese Restaurierung dem Original entsprach. Einer der Finger scheint nicht vom Original zu stammen. Am 21. Mai 1972 wurde die bis dahin frei stehende Statue durch den geistesgestörten Attentäter László Tóth mit etlichen Hammerschlägen schwer beschädigt. Die Schäden betrafen unter anderem den linken Arm und das Gesicht der Jungfrau. Für die Restaurierung wurden soweit möglich Originalfragmente verwendet, wo nötig ergänzt durch eine Paste aus Marmorpulver und Polyester. Der Expertengruppe unter der Leitung von Deoclecio Redig de Campos ist es letztlich gelungen, die Statue originalgetreu wiederherzustellen. Seit diesem Anschlag befindet sich die Pietà hinter einer Scheibe aus Panzerglas.
Aufstellung
Die Statue ruht auf einem Podest und kann nur von unten und von vorn sowie aus einiger Entfernung betrachtet werden. Diese – nach Wölfflin „barbarische“ – Aufstellung vermittelt einen anderen Eindruck von der Statue als die eigentlich vorgesehene Betrachtung auf „gleicher Augenhöhe“. So ist der Oberkörper der Madonna weiter nach vorn geneigt, als es die jetzige erzwungene Perspektive vermittelt. Auch macht es diese Aufstellung unmöglich, das Antlitz des Erlösers eingehender zu betrachten. Kleinere Details sind aus der Entfernung gar nicht zu erkennen. Die ebenerdige Kopie in den Vatikanischen Museen erlaubt eine bessere Perspektive. Hartt/Finn bemängeln außerdem die Michelangelos Geschmack völlig konträre barocke Üppigkeit des gegenwärtigen Standorts.
Vorbilder
Ikonographisch lässt sich der Ursprung der römischen Pietà bei nordeuropäischen Vesperbildern verorten, auf denen die Muttergottes allerdings eher als schmerzgeplagte alte Frau dargestellt ist. Nach Weinberger entstand damals in Italien ein Bedürfnis nach bildhauerischen Darstellungen der Pietà durch entsprechende aus Deutschland importierte Figuren, die den ästhetischen Anforderungen italienischer Kunstliebhaber freilich nicht gerecht werden konnten.
Michelangelo ist nicht der erste italienische Künstler, der sich das Sujet der Pietà und des Vesperbildes aneignete. Eine sehr frühe Darstellung in der italienischen Malerei ist das 1368 entstandene Tafelbild Cristo in pietà et il donatore Giovanni di Elthini von Simone di Filippo (genannt Simone dei Crocefissi), Museo Davi Bergellini, Bologna. Darüber hinaus finden sich in der italienischen Malerei frühere Darstellungen der Beweinung Christi – ein Sujet, das sich nicht immer eindeutig von dem der Pietà abgrenzen lässt. Häufig aufgegriffen wird der Bildtyp der Pietà bzw. auch der Beweinung Christi ab der Mitte des 15. Jahrhunderts von norditalienischen Malern – bspw. Giovanni Bellini (1437 bis 1516), welche, ähnlich wie später Michelangelo, keinen zu Tode gemarterten Christus zeigen, sondern den Tod Jesu im Zeichnen des in der Renaissance erwachenden Humanismus als Schlaf ästhetisieren. Etwa zwischen 1483 und 1493 hat Pietro Perugino eine Pietà gemalt, die sich heute in den Uffizien in Florenz befindet. Etwa zwei Jahre später hat Perugino eine Beweinung Christi fertiggestellt. (siehe Abbildung). Hartt weist überdies darauf hin, dass der etwa 20-jährige Michelangelo während seiner Arbeit in der Basilika San Domenico in Bologna (1494–95) mit einem dort befindlichen deutschen Vesperbild in Berührung gekommen sein muss.
- Nordische Vesperbilder; Peruginos Pietà und Beweinung Christi
- Pietà in St. Georg (Dinkelsbühl)
- Krakauer Pietà, 1390–1400, Erzdiözesemuseum Olmütz
- Perugino, Pietà, 1483–1493, Uffizien (Florenz)
- Perugino, Beweinung Christi, 1495, Palazzo Pitti (Florenz)
Beschreibung
Physische Eigenschaften
Michelangelos Pietà ist aus einem einzigen Block weißen Carrara-Marmors gefertigt, der kaum Einschlüsse aufweist. Es ist besonders feinkörniger Marmor vom Typ Statuario. Die Oberfläche ist stark poliert und erscheint glänzend. Die Abmessungen der Statue betragen: Höhe: 174 cm; Breite: 195 cm; Tiefe: 69 cm. Die Masse der Statue beträgt etwa 2600 Kilogramm. Eine Röntgen-Analyse der Pietà im Zuge der Vorbereitungen zu ihrer Verbringung nach New York im Jahr 1964 zeigte keinerlei kritische Schwachstellen im Stein – ein Hinweis darauf, dass Michelangelo den Marmorblock sorgfältig ausgewählt hat.
Allgemeine Beschreibung
Bei der Statue handelt es sich um eine Gruppe, die, wie bei diesem Sujet üblich, die Muttergottes in sitzender Position zeigt, den vom Kreuz genommenen Leichnam Jesu auf ihren Knien und in ihrem Arm wiegend. Den Untergrund bildet ein Felsen, bei dem es sich gemäß der biblischen Überlieferung um Golgota, den Ort der Kreuzigung Jesu, handeln müsste. Die Madonna ist vollständig bekleidet, wohingegen ihr Sohn bis auf ein Lendentuch unbekleidet ist. Die Figuren sind anatomisch präzise dargestellt, Muskeln, Sehnen, Blutgefäße und sonstige anatomische Merkmale sind sorgfältig herausgearbeitet, was der Skulptur zusätzliche Spannung und Dynamik verleiht. Hartt spricht von einer „makellosen Anatomie, unerreicht seit der klassischen Antike“. Die insoweit naturgetreue Darstellung verdankt sich nicht zuletzt Michelangelos anatomischen Studien, namentlich der Sektion von Leichen.
Maria ist deutlich größer dargestellt als ihr Sohn (stehend würde die Madonna über zwei Meter messen). Diese Besonderheit in der Gestaltung ist auf die technische Schwierigkeit zurückzuführen, eine Gruppe bestehend aus einer Frau, die einen erwachsenen Mann auf den Knien hält, in einer ausgewogenen Komposition darzustellen: Würden die natürlichen Größenverhältnisse gewahrt, müsste der Körper Jesu fast zwangsläufig als zu groß und zu schwer erscheinen, um von Maria auf dem Schoß gehalten werden zu können. Nach Justi wollte Michelangelo „den Eindruck der Schwere […] verhüten, das Lasten des Körpers auf dem Schoß der Frau […] verschleiern … Er hat dies erreicht durch Stellung, Ansicht, Umfang und Form der Gestalten“.
Die Disproportionalität der beiden Figuren wirkt auf den Betrachter keineswegs irritierend. Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass ein direkter Größenvergleich wegen der unterschiedlichen Positionen der Figuren, insbesondere der sitzenden Position Marias, schwierig ist; zum anderen hat Michelangelo darauf geachtet, bei den Häuptern der Figuren, welche einen direkten Vergleich ermöglichen, die Proportionen zu wahren. Überdies gewinnt der Oberkörper Marias die für die Komposition benötigte Weite insbesondere durch das aufgebauschte Gewand, was dem Betrachter ganz natürlich erscheint. Hinzu kommt, dass der Körper Jesu in der schmalen Seitenansicht dargestellt ist, im Gegensatz zur breiten Frontansicht des Körpers der Madonna. Ein Vergleich zwischen Michelangelos Pietà und dem oben abgebildeten Vesperbild in der St.-Georg in Dinkelsbühl mit dem völlig „unnatürlich“ wirkenden, weil viel zu kleinen Jesus zeigt, wie meisterhaft Michelangelo dieses Problem gelöst hat. Anderseits zeigt das Beispiel der Krakauer Pietà (siehe Abbildung), welches Ergebnis andere Künstler mit einer proportionalen Darstellung beider Figuren erzielt haben.
Auffällig ist der monumentale Faltenwurf des Gewandes der Madonna, in dem Hartt eine Reminiszenz an Donatellos Spätwerk erkennt. Wölfflin bemängelt einen „etwas aufdringlichen Reichtum“ der Gewandpartien. Die großzügige Dimensionierung derselben im unteren Teil der Gruppe ist jedoch kein Selbstzweck, sondern dient, neben der unterschiedlichen Größe der Figuren, auch dazu, eine natürlich und ungezwungen wirkende Positionierung des Leichnams Jesu im Schoß und Arm Marias zu ermöglichen. Die Gewandpartien erfüllen so scheinbar eine stützende Funktion und fördern die kompositorische Ausgewogenheit des Werks.
Die Gruppe ist weniger als 70 Zentimeter tief. Die Rückseite wurde von Michelangelo zwar ebenfalls ausgeführt, jedoch weniger sorgfältig und detailreich als die Vorderseite. Aus den genannten Gründen kann die Gruppe ihre volle Wirkung nur in der Frontalansicht, nicht jedoch in der Seiten- oder gar der Rückansicht entfalten.
Komposition
Die Statue zeigt einen pyramidalen Aufbau. Marias Haupt bildet den Scheitelpunkt, von welchem aus die äußeren Linien des Werks sich nach unten hin auffächern. Auf der vom Betrachter aus gesehen rechten Seite bilden Marias Haupt, ihr linker Arm und das linke Bein Jesu eine Linie, auf der gegenüberliegenden Seite wird die pyramidale Komposition durch einen monumentalen Faltenwurf von Marias Gewand unterstützt. In der Senkrechten zeigt die Gruppe eine Dreiteilung: der obere Teil wird vom Haupt und Oberkörper Marias gebildet, der Mittelteil von Jesu Leichnam, der untere Teil wird vom Faltenwurf des Gewandes der Muttergottes dominiert. Diese Dreiteilung korrespondiert mit einer von oben nach unten zunehmenden Tiefe der Statue. Hervorzuheben sind weiterhin die vom Betrachter aus gesehen nach rechts unten verlaufenden diagonalen Linien, gebildet vom Haupt und Oberkörper Jesu, seinem rechten Arm und dem weit geschwungenen Faltenwurf im unteren Teil. Diese ausgefeilte Geometrie verleiht dem Werk kompositorische Ausgewogenheit. Wölfflin urteilt über die Komposition wie folgt: „Zwei lebensgroße Körper in Marmor zur Gruppe zusammenzubinden, war an sich etwas Neues und die Aufgabe, der sitzenden Frau einen männlichen Körper auf den Schoß zu legen, von der schwierigsten Art. Man erwartet eine harte durchschneidende Horizontale und trockene rechte Winkel; Michelangelo hat gemacht, was keiner damals hätte machen können: alles ist Wendung und Drehung, die Körper fügen sich mühelos zusammen, Maria hält und wird doch nicht erdrückt von der Last, der Leichnam entwickelt sich klar nach allen Seiten und ist dabei ausdrucksvoll in jeder Linie.“
Maria
Die Madonna ist dem Betrachter frontal zugewandt. Sie stützt den Leichnam ihres Sohnes mit ihrem rechten Arm ab, wobei die Hand mit den gespreizten Fingern den göttlichen Leichnam nicht direkt berührt, sondern beide durch den Stoff von Marias Gewand getrennt sind. Der linke Arm ist leicht abgewinkelt, mit nach oben zeigender halb geöffneter Handfläche, eine Geste, in welcher nach Bode der „stumme Schmerz der Mutter“ zum Ausdruck kommt. Die Madonna ist in ein ausladendes Gewand mit reichem Faltenwurf gekleidet, das lediglich Gesicht, Hals und Hände unbedeckt lässt. Selbst das Haar verschwindet vollständig unter dem Kopftuch. Ein horizontal über die Stirn verlaufender Strich deutet den Rand eines transparenten Schleiers an. Marias Blick ist nach unten gerichtet, die Augenlider sind gesenkt. Der Ausdruck in ihrem Gesicht ist schwer zu deuten, wirkt jedoch eher entrückt als trauernd. Nach Justi ist das Antlitz der Madonna „näher besehen ausdruckslos“. Viele Kommentatoren heben die Schönheit der Gesichter Marias und Jesu hervor. Dies gilt insbesondere für die Madonna, der Michelangelo nach Clément eine „eigentümliche jugendliche und herbe Schönheit“ verliehen hat.
Die Disproportionalität des im Vergleich zum Körper etwas zu kleinen Antlitzes der Madonna, welche, wie bereits erläutert, notwendig war, um die Marienfigur im Vergleich mit ihrem Sohn nicht zu groß erscheinen zu lassen, löst Michelangelo durch einen großzügig gearbeiteten Faltenwurf des Schleiers.
Anders als seine (nordeuropäischen) Vorgänger zeigt Michelangelo die Muttergottes nicht als schmerzgeplagt – die Madonna Michelangelos ist keine typische Mater Dolorosa, wie sie von so vielen Künstlern vor und nach ihm dargestellt worden ist. „Das verweinte Gesicht, die Verzerrung des Schmerzes, das ohnmächtige Umsinken hatten Frühere gegeben; Michelangelo sagt: die Mutter Gottes soll nicht weinen wie eine irdische Mutter. Ganz still neigt sie das Haupt, die Züge sind regungslos und nur in der gesenkten linken Hand ist Sprache: halbgeöffnet begleitet sie den Monolog des Schmerzes.“ Roeck begründet die augenfälligen Unterschiede zwischen nordeuropäischem Vesperbild und Michelangelos römischer Pietà mit den unterschiedlichen kulturellen Kontexten im cis- und transalpinen Europa: „Der beruhigte Schmerz der jugendlichen Madonna, die den ‚schönen‘ Leichnam ihres Sohnes auf dem Schoß hält, zielt auf die sachverständige, mit antiken Formen vertraute Gesellschaft; zum ‚Mitleid‘ anzuregen, diese Aufgabe des Andachtsbildes hat ein einfaches geschnitztes Vesperbild, das die kummervolle Maria mit der starren Leiche Christi zeigte, auf völlig andere Weise erfüllt als die schimmernde Marmorfigur.“ Justi spricht mit Bezug auf die Madonna von „Seelenruhe“ bzw. „Stille der Seele“.
Das Problem der Jugendlichkeit der Madonna
Eines der auffälligsten Merkmale der Statue ist der Umstand, dass die Madonna zu jung dargestellt ist, um die Mutter eines erwachsenen Sohnes sein zu können – tatsächlich erscheint Maria jünger als ihr Sohn. Hartt führt hierzu aus: Michelangelo „hat die Mutter Gottes in ihrer ewigen Realität jenseits von Alter und Zeit dargestellt – jungfräuliche Mutter, mystische Braut, sterbliches Gefäß des göttlichen Zwecks der Fleischwerdung und der Erlösung“. Michelangelo kombiniert hier die seinen Zeitgenossen vertraute Darstellung der jungen Maria mit dem Jesuskind mit den üblichen Vesperbildern, auf denen eine gealterte Madonna zu sehen ist. Diese Darstellung, die unter Michelangelos Zeitgenossen einige Irritationen auslöste, wird oftmals als eine Innovation Michelangelos angesehen. Hartt weist jedoch darauf hin, dass bereits in der zwischen etwa 1483 und 1493 fertiggestellten Pietà Peruginos (siehe Abbildung oben) kein offensichtlicher Altersunterschied zwischen der Madonna und ihrem Sohn existiert (das Antlitz der Madonna in Peruginos Bild erscheint allerdings viel eher alterslos als jugendlich, das Alter ist jedenfalls sehr schwer zu bestimmen).
Eine gängige Interpretation der Jugendlichkeit der Madonna lautet, dass die Jungfrau Maria aufgrund ihrer Unbeflecktheit und makellosen Tugendhaftigkeit nicht in demselben Maße dem natürlichen Alterungsprozess unterliege wie gewöhnliche Menschen. Es handelt sich um eine Deutung ganz im Sinne des Neuplatonismus, wonach der Leib das Abbild der Seele ist, so dass das Antlitz Marias nicht nur physische, sondern auch moralische Schönheit ausdrückt. Michelangelo hat sich gegenüber seinem Freund, Schüler und ersten Biographen Ascanio Condivi hierzu wie folgt geäußert: „Weißt du nicht, dass keusche Frauen sich viel frischer erhalten als die, welche es nicht sind? Um wie viel mehr aber eine Jungfrau, welcher sich niemals die geringste sündhafte Begierde in die Seele verirrte! Aber noch mehr … müssen wir glauben, dass die göttliche Kraft ihr noch zu Hilfe kam, damit der Welt die Jungfräulichkeit und unvergängliche Reinheit der Muttergottes um so deutlicher erschiene.“
Die Darstellung der Mutter Gottes als junge Frau könnte auch durch einen Vers Dantes in der Göttlichen Komödie inspiriert sein, wo in der ersten Zeile des 33. Gesangs des Paradieses Maria als „Vergine Madre, figlia del tuo figlio“ („Jungfräuliche Mutter, Tochter deines Sohnes“) angesprochen wird. Für Dantes Einfluss könnte der Umstand sprechen, dass Michelangelo mit der Göttlichen Komödie wohlvertraut war.
Im Übrigen lässt der Anachronismus, welcher der Statue innewohnt, auch an die in der mittelalterlichen Theologie verbreitete Vorstellung von Maria als „Braut Christi“ denken, welche nach Mariae Himmelfahrt an der Seite ihres Sohnes Jesu Christi als Himmelkönigin thront. Insofern ist Michelangelos Idee, den über 30-jährigen Jesus mit einer jugendlichen Maria zu kombinieren, durchaus nicht neu, auch wenn Michelangelo wohl eher nicht an diese spezielle theologische Interpretation gedacht hat.
Letztlich lässt sich nicht entscheiden, welches Motiv Michelangelo bewogen hat, die Mutter des über 30 Jahre alten Erlösers als junge Frau darzustellen. Verdon/Rossi betonen, dass die obige Erklärung des Meisters gegenüber seinem Biographen Condivi erst viele Jahre nach der Vollendung der Pietà erfolgte (Condivi wurde erst 1512 geboren), und dass der junge Michelangelo während der Arbeit an der Skulptur wahrscheinlich eher mit ästhetischen und technischen Problemen als mit inhaltlichen Fragen beschäftigt gewesen sei. Eine weniger spektakuläre Erklärung für die Jugendlichkeit Marias könnte daher lauten, dass der Ästhet Michelangelo die Madonna gar nicht anders als in strahlender, jugendlicher Schönheit darzustellen in der Lage war.
Auch Hartt befriedigt Michelangelos „theologische“ Erklärung der Jugendlichkeit der Madonna nicht: Während Condivi von der Erklärung sehr beeindruckt war, sieht Hartt darin eher „eine dumme [foolish] Antwort auf eine dumme Frage“. Es wäre jedoch verfehlt, die oben angeführten Interpretationen als völlig haltlos oder unbedeutend zurückzuweisen. Zum einen hat ein Meister vom Rang Michelangelos zweifellos die bestmögliche und sorgfältigste Untersuchung eines jeden Aspekts seiner Werke verdient; zum anderen muss insoweit auch Michelangelos tiefe Religiosität in Betracht gezogen werden, die ein theologisches Motiv bzw. eine solche Interpretation nicht abwegig erscheinen lässt.
Jesus
Der Oberkörper der Christusfigur verläuft schräg nach rechts unten, das Haupt ist im Tod nach hinten gesunken und ruht in Marias Armbeuge, Ober- und Unterschenkel bilden annähernd rechte Winkel. Hartt spricht von einem „fließenden Rhythmus“ des Christuskörpers. Jesus ist mit langem Haar und bärtig dargestellt, das Haar ist lockig, wie es für Darstellungen des Erlösers in der damaligen italienischen Kunst eher unüblich war. Das Antlitz Jesu ist relativ lang und weist ein spitzes Kinn auf. Der Gesamteindruck des Gesichts, einschließlich des lockigen Haars, weist Ähnlichkeiten mit Gravuren des deutschen Kupferstechers und Malers Martin Schongauer auf, mit dessen Werk Michelangelo zumindest teilweise vertraut war.
Während die Madonna überlebensgroß dargestellt ist, weist die Darstellung Jesu eine natürliche Größe auf. Diese Disproportionalität der beiden Figuren kann beim Betrachter den Eindruck erwecken, Jesus sei im Tod wieder zum Kind geworden, das von seiner Mutter im Schoß gehalten wird – Nagel spricht im Hinblick auf das Vesperbild ganz allgemein davon, dass dieses mit einer emotionalen Reminiszenz an die Jungfrau mit dem Jesuskind befrachtet sei. Im Gegensatz zu Maria ist der Erlöser etwa in dem Alter dargestellt, das er der Überlieferung zufolge zum Zeitpunkt der Kreuzigung gehabt hat.
Die relative Fragilität – die „mageren, zarten Formen“ – des „vollendet schönen nackten Körpers Christi“, der schlaff herabbaumelnde Arm und das im Tod nach hinten geneigte, in die Armbeuge Marias gebettete Haupt des Erlösers erwecken beim Betrachter tiefes Mitgefühl. Der Sohn Gottes wird hier in seiner Menschlichkeit – und Sterblichkeit – gezeigt. Gleichzeitig wird hierdurch die Größe des Opfers offenbar, das Jesus für alle Menschen vollbracht hat. „Der Christuskörper … scheint bis über die Ruhe des Todes hinaus die Martern zu empfinden, welche der Gott-Mensch zu erdulden gehabt.“ Nach Wölfflin verleihen die „emporgedrückte Schulter und das zurückgesunkene Haupt … dem Toten einen Leidensaccent von unübertrefflicher Kraft“.
Vasaris überschwängliches Urteil über den Christuskörper lautet: „Wir müssen den Gedanken aufgeben, jemals eine andere Statue mit so schönen Gliedmaßen zu finden oder einen Leib, der mit so großer Kunst ausgeführt ist … oder einen Toten, der so tot ist wie dieser.“ Von Einem hebt ebenfalls die Schönheit der Christusfigur hervor, in welcher sich Michelangelos Verehrung für die antiken Formen manifestiere – Christus und der griechische Gott Apollon seien in der Figur verschmolzen.
Die Spuren, welche die Nägel und die Lanze am Leib Jesu hinterlassen haben, sind nur leicht angedeutet. Die Füße weisen zwar auf dem Spann die Stigmata auf, nicht so jedoch die Sohle des frei schwebenden linken Fußes. Jene Wunden, welche die Dornenkrone verursacht haben müsste, fehlen ganz. Überhaupt weist das Haupt keinerlei Zeichen des Martyriums auf, insbesondere wirkt das Antlitz des Erlösers im Tod völlig gelöst. Anders als etwa bei Clément steht für Gardner/Kleiner bei der Betrachtung des Leichnams nicht das Leiden Christi im Vordergrund: „Christus scheint weniger gestorben als in Marias mütterlichen Armen in einen friedvollen Schlaf hinüber geglitten zu sein.“ Hartt weist im Zusammenhang mit den nur angedeuteten Stigmata und dem friedvollen Gesichtsausdruck des Gottessohnes darauf hin, dass Michelangelo sein Leben lang jede künstlerische Expression verabscheut hat, welche die Schönheit des menschlichen Körpers verletzen könnte – der Meister selbst sprach in diesem Zusammenhang von dem „sterblichen Schleier, der die göttliche Absicht verhüllen“ würde. „Die Wunden in den Händen, Füßen und der Seite, welche gezeigt werden mussten, erscheinen so unauffällig wie möglich, um die Meditation des Betrachters über die Schönheit der gesegneten Mutter und das unermesslich wertvolle, endlos wiederholte, ewiglich präsente eucharistische Opfer ihres Sohnes nicht zu stören.“
Signatur
Die Pietà ist die einzige Statue, die Michelangelo signiert hat; in die schmale Schärpe, die quer über die Brust der Madonna verläuft, ist in römischer Antiqua gemeißelt: MICHEL.A[N]GELVS BONAROTVS FLORENT[INVS] FACIEBA[T]. (Michelangelo Buonarroti aus Florenz [hat dies] angefertigt.) Giorgio Vasari gibt als Grund für die Signatur an, dass Michelangelo eines Tages zufällig Zeuge geworden sei, wie eine Gruppe von Besuchern aus der Lombardei die Statue einem Künstler aus Mailand (Cristoforo Solari) zugeschrieben habe. Die Signatur kann auch als ein Hinweis darauf gewertet werden, dass Michelangelo selbst seine Pietà als ein außergewöhnliches Werk angesehen hat. Bei späteren Werken war eine Signatur aufgrund von Michelangelos großer Bekanntheit nicht mehr notwendig. Verdon/Rossi sehen in der Signatur ein Indiz dafür, dass der junge, noch nicht weithin bekannte Michelangelo damals vor allem seine eigene Reputation als Künstler im Sinn gehabt habe.
Stil
Ebenso wie spätere Werke Michelangelos wirkt die Pietà äußerst dynamisch, ein Eindruck, der vor allem durch die in fließenden Bewegungen erstarrten Figuren und den dramatischen Faltenwurf des Gewands der Muttergottes hervorgerufen wird. Die Darstellung entspricht zumindest insoweit eher der hellenistischen Lust an Dramatik und Leidenschaft als der Ausgewogenheit und Ruhe der griechischen Kunst der Klassik. Im Unterschied zu den meisten anderen Werken Michelangelos erscheint die Pietà – und insbesondere die Christusfigur – nicht athletisch, sondern feingliedrig, geradezu fragil, worin Hartt einen starken Gegensatz zum griechischen Ideal erkennt. Im Kontext von Michelangelos Gesamtwerk, aber auch der Kunst der (Hoch)Renaissance insgesamt, nehme die Römische Pietà eine Sonderstellung ein und erscheine beinahe gotisch. In der Reinheit des Gedankens sei dennoch das Renaissance-Kunstwerk zu erkennen.
Kunsthistoriker sehen in der Pietà einen Ausdruck des in der Renaissance in Italien erwachenden modernen, humanistischen Menschenbildes – der Geburt des Individuums. „Der Marmor zeigt nicht mehr bloß eine Schönheit abstrakter, allgemeiner Art; von einer mächtigen Hand bearbeitet, spiegelt er Gedanken und Gefühle wider.“
Rezeption
Das Urteil der Nachwelt über die Pietà ist einhellig: „Seither haben eigentlich alle Kunsthistoriker und Biographen das Urteil ‚perfekt‘ für die Pietà vergeben.“
Michelangelos Zeitgenossen
Die Pietà wurde von Michelangelos Zeitgenossen sofort als bedeutendes Kunstwerk gewürdigt und war darüber hinaus sofort nach ihrem Bekanntwerden ein bedeutendes öffentliches Ereignis in Rom. Michelangelo wurde durch diese Arbeit mit einem Schlag von „einem geachteten Künstler zum berühmtesten Bildhauer Italiens“. Vasari spricht von „grandissima fama“ (höchstem Ruhm), den Michelangelo mit der Statue erlangt hat.
Der in seinen Urteilen Michelangelo betreffend stets etwas überschwängliche und relativ unkritische Biograph Vasari äußert sich wie folgt über die Pietà: „Kein Bildhauer oder sonstiger noch so außergewöhnlicher Künstler darf auch nur daran denken, in der Darstellung oder an Anmut zu erreichen, was Michelangelo hier geleistet hat, oder bei aller Anstrengung sich mit ihm an Feinheit, Reinheit oder Meißelbehandlung des Marmors zu messen; denn hier findet man alles, was die Kunst vermag und leisten kann.“
Rezeption in der Kunstgeschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts
Lübke sieht in der Pietà „eine herrlich aufgebaute, tief empfundene und edel vollendete Marmorgruppe, in den Köpfen von ergreifendem Ausdruck“ Nach Müller ist die Pietà „eine wunderbar herrliche Gruppe von großer Einfachheit in der Composition; Weichheit und Milde, und von entzückender Schönheit in den Köpfen“.
Grimm, der die Pietà als Michelangelos Hauptwerk bezeichnet, fällt folgendes Urteil: „Was vor dieser Arbeit in Italien von Bildhauern geleistet worden ist, tritt in Schatten und nimmt das Ansehen von Versuchen an, denen es irgendwo fehlt, sei es am Gedanken oder in der Ausführung: hier deckt sich Beides. Künstler, Werk und Zeitumstände greifen ineinander ein, und es entstand etwas, das vollkommen genannt zu werden verdient.“
Burckhardts Urteil fällt wie folgt aus: „Hier zuerst in der neueren Skulptur kann wieder von einer Gruppe im höchsten Sinne die Rede sein; der Leichnam ist überaus edel gelegt und bildet mit Gestalt und Bewegung der ganz bekleideten Madonna das wunderbarste Ganze. Die Formen sind anatomisch noch nicht ganz durchgebildet, die Köpfe aber von einer reinen Schönheit, welche Michelangelo später nie wieder erreicht hat.“ Bode bezeichnet die Pietà als die edelste plastische Schöpfung Michelangelos. Justi findet folgende Worte: „Dies ist die Pietà Michelangelos, die er in seinem Lebensmorgen am Ausgang des alten Jahrhunderts, am größten Ort der Welt, für den ersten Tempel der Christenheit schuf. Sie steht ebenso hoch als Ausdruck religiöser Ideen wie als Kunstwerk der Bildhauerei.“
Rezeption in der Kunstgeschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts
Nach Herbert Von Einem stellt Michelangelos Pietà eine gelungene Synthese aus der Tradition des etablierten Sujets der Pietà und des Vesperbildes einerseits und den ästhetischen Erwartungen seiner Zeitgenossen, welche durch die Beschäftigung mit den antiken Vorbildern geprägt waren, andererseits dar. Die römische Pietà sei ein Neuentwurf der mittelalterlichen Form, ohne jedoch deren Grundlagen zu zerstören. Ebenso wie andere Kunsthistoriker hebt Von Einem den Umstand hervor, dass Michelangelo die römische Pietà fertiggestellt hat: In diesem relativ frühen Werk sei noch nichts von den inneren Konflikten spürbar, welche in dem Non-finito späterer Werke manifest werden; alles sei hier Harmonie, tiefgründig zwar, jedoch nicht dunkel.
Crispino hebt zum einen die technische Meisterschaft insbesondere bei der Herausarbeitung der anatomischen Details hervor; zum anderen die würdevolle Schönheit der Figuren und die berührende Poesie der Gruppe als Ganzes. Der Autorin zufolge hat der Meister bei seinen späteren Bildwerken nie wieder eine solche Reinheit und Vollendung erreicht. Auf das Moment des Non-finito bei Michelangelo anspielend, sieht Crispino in der Pietà quasi die Demonstration der Erreichung eines formalen (technischen) Endziels, von welchem aus der Künstler neue Wege beschreiten konnte. (Freilich sind auch einige spätere Bildwerke Michelangelos, etwa der Moses des Juliusgrabmals, formal sorgfältigst durchgearbeitet.)
Gardner und Kleiner würdigen die Pietà wie folgt: „Michelangelo transformierte den Marmor in Fleisch, Haar und Gewebe, mit einem fast beispiellosen Gefühl für Texturen … Atemberaubend ist auch die zarte Traurigkeit der schönen und jungen Maria, die den Tod ihres Sohnes betrauert.“
Verdon und Rossi stellen ebenfalls die Schönheit der römischen Pietà heraus, kritisieren diese jedoch gleichzeitig als unreifes Werk, bei dem die inhaltliche Dimension der Ästhetik geopfert werde. Namentlich die Darstellung der Mutter Gottes als junge, strahlende Schönheit kann die Autoren nicht überzeugen; die wenige Jahre später entstandene Pietà Giovanni Bellinis mit ihrer gealterten, trauernden Madonna sei überzeugender und bewegender.
Rezeption in der bildenden Kunst und der Malerei
Eine von Giovanni Angelo Montorsoli (1507–1563) geschaffene Pietà in der San-Matteo-Kirche in Genua ist relativ eng an Michelangelos römische Pietà angelehnt. Im Dom von Gubbio (Umbrien) befindet sich ein von Dono Doni (nach 1500–1575) gefertigtes Altarbild, das eine Beweinung Christi mit einer Pietà zeigt, welche bis in Details hinein eine Kopie der römischen Pietà darstellt.
Der sizilianische Bildhauer Antonello Gagini schuf 1512 eine Pietà in Marmor, welche durch Michelangelos Pietà inspiriert ist. Das Werk befindet sich heute in der Kirche Matrice di Maria Santissima Addolorata in Soverato (Kalabrien).
Käthe Kollwitz wurde zu ihrer in den Jahren 1937/38 geschaffenen 38 cm hohen Plastik einer Pietà durch Michelangelos römische Pietà inspiriert. Eine vierfach vergrößerte Nachbildung des Werks befindet sich in der Zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer des Kriegs und der Gewaltherrschaft (Neue Wache) in Berlin, Unter den Linden.
Auch der australische Bildhauer Sam Jinks hat die Pietá in seinen Werken mehrmals neu interpretiert.
Abgesehen von der künstlerischen Rezeption auf hohem Niveau war und ist Michelangelos Pietà eines der populärsten christlichen Kunstwerke und Fotografien des Bildwerks wurden daher seit Beginn des 20. Jahrhunderts als Vorlage für Gebrauchsgrafiken (etwa für häusliche Andachtsbilder oder Totenzettel) verwendet.
Rezeption im Film
Michelangelos Bildfindung seiner römischen Pieta hat auch ihren Niederschlag in der Bilderwelt des Films gefunden. Alfred Hitchcock ìnszeniert in seinem Film Topas ein Paar nach der Folterung durch den kubanischen Geheimdienst nach dem Vorbild der römischen Pietà.
In dem 1975 entstandenen Film Der Messias von Roberto Rossellini über das Leben des Erlösers wird die Jungfrau Maria über die gesamte Filmhandlung hinweg von der damals siebzehnjährigen Römerin gespielt. Der Film beinhaltet auch eine lange Einstellung, in welcher Michelangelos römische Pietà nachgestellt wird, wobei der von gespielte Jesus deutlich älter wirkt als die Madonna.
Der koreanische Regisseur Kim Ki Duk wurde nach eigenen Angaben zu seinem in Venedig preisgekrönten Film Pietà durch Michelangelos Werk inspiriert, das er bei einem Besuch im Petersdom als „Zeichen vom Teilen des Schmerzes der gesamten Menschheit“ verstand. Das Plakat zum Film ist eine eindeutige Reminiszenz an die Pietà.
Repliken und Kopien
Die Pietà wurde vielfach in Marmor/Gips und Bronze kopiert – oftmals für die Aufstellung in Kirchen, auch finden sich Darstellungen des Werkes in der Malerei. Eine Kopie befindet sich in den Vatikanischen Museen, in Deutschland ist eine Nachbildung in der katholischen Sankt-Hedwigs-Kathedrale in Berlin zu besichtigen.
Michelangelos Pietà ist als Vollplastik, Relief, Medaille, farbiges Heiligenbildchen und dergleichen ein beliebtes Objekt im römischen bzw. katholischen Devotionalienhandel.
Zeitgenössische Quellen
- Ascanio Condivi
- Vita di Michelagnolo Buonarroti raccolta per Ascanio Condivi da la Ripa Transone (Rom 1553). Teil I: Volltext mit einem Vorwort und Bibliographien (Fontes. 34) Volltext.
- Das Leben des Michelangelo Buonarroti. Das Leben Michelangelos beschrieben von seinem Schüler Ascanio Condivi. Aus dem Italienischen übers. u. erl. von Hermann Pemsel. München 1898.
- Giorgio Vasari
- Le vite de’ piú eccellenti architetti, pittori, et scultori italiani da Cimabue insino a’ tempi nostri. Erste Ausgabe Florenz 1550. Zweite erweiterte Ausgabe, Florenz 1558.
- Das Leben des Michelangelo. Hrsg. von Alessandro Nova. Bearbeitet von Caroline Gabbert. Neu ins Deutsche übersetzt von Victoria Lorini. Berlin 2009, (Edition Giorgio Vasari), ISBN 978-3-8031-5045-5.
Literatur
- Allgemeine Literatur
- Umberto Baldini: Michelangelo scultore. Rizzoli, Mailand 1973.
- Wilhelm Bode: Die Italienische Plastik [1922]. 2006, ISBN 1-4068-3213-8.
- Jacob Burckhardt: Der Cicerone. [1855]. Band 2 der Kritischen Gesamtausgabe, C.H.Beck 2001, ISBN 3-406-47156-0.
- Charles Cléments: Michelangelo, Leonardo, Raffael. Deutsch von Carl Clauss, E.A. Seemann, 1870.
- Enrica Crispino: Michelangelo, Vita d'artista. Verlag Giunti Editore, 2001, ISBN 88-09-02274-2.
- Herbert von Einem: Michelangelo. Stuttgart: Kohlhammer 1959. (Mehrere Neuauflagen).
- Helen Gardner, Fred S. Kleiner: Gardner's Art Through the Ages: The Western Perspective. Band 2, 13. Auflage. Verlag Cengage Learning, 2010.
- Rona Goffen: Renaissance Rivals: Michelangelo, Leonardo, Raphael, Titian. (Teil 3: Michelangelo Buonarotti.) 2. printing. Yale Univ. Press 2004, ISBN 0-300-10589-4.
- David Greve: Status und Statue: Studien zu Leben und Werk des Florentiner Bildhauers Baccio Bandinelli. Band 4 von Kunst-, Musik- und Theaterwissenschaft, Verlag Frank & Timme GmbH, 2008.
- Herman Grimm: Leben Michelangelo's. [1868]. Band 1, 3. Auflage. 1868.
- Frederick Hartt, David Finn: Michelangelo's three Pietàs, Thames and Hudson Ltd, London, 1974.
- Carl Justi: Michelangelo. Neue Beiträge zur Erklärung seiner Werke. Erstausgabe Leipzig 1900. (Digitalisat 1909)
- Wilhelm Lübke: Grundriss der Kunstgeschichte. 3. Auflage. Ebner & Seubert, 1866.
- Gioia Mori: The Fifteenth Century: the Early Renaissance. In: Marco Bussagli (Hrsg.): Rome. Art & Architecture, Könemann 1999, S. 344–401.
- : Die Künstler aller Zeiten und Völker: oder Leben und Werke der berühmtesten Baumeister, Bildhauer, Maler, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen etc. von den frühesten Kunstepochen bis zur Gegenwart. Ebner & Seubert 1857.
- Pina Ragionieri: Michelangelo: The Man and the Myth. University of Pennsylvania Press 2008, ISBN 978-0-8122-2054-4.
- Josef Rattner, Gerhard Danzer: Die Geburt des modernen europäischen Menschen in der italienischen Renaissance 1350–1600: literarische und geistesgeschichtliche Essays. Königshausen & Neumann, 2004, ISBN 3-8260-2934-8.
- Bernd Roeck: Das historische Auge: Kunstwerke als Zeugen ihrer Zeit : von der Renaissance zur Revolution. Vandenhoeck & Ruprecht 2004, ISBN 3-525-36732-5.
- Charles de Tolnay: The Youth of Michelangelo. Princeton University Press, 1949.
- Timothy Verdon, Filippo Rossi: Mary in Western Art, Verlag Hudson Hills, 2005, ISBN 0-9712981-9-X.
- Edith Weinberger: Michelangelo the Sculptor. Taylor & Francis 1967.
- Heinrich Wölfflin: Die klassische Kunst: eine Einführung in die italienische Renaissance. F. Bruckmann, München 1914.
- Frank Zöllner, Christof Thönes, Thomas Pöpper: Michelangelo. 1475–1654. Das vollständige Werk. Köln 2007. Darin: Pietà, 1498/99, S. 408–409.
- Einzelfragen
- Francis Ames-Lewis, Paul Joannides: Reactions to the Master: Michelangelo's Effect on Art and Artists in the Sixteenth Century., Verlag Ashgate Publishing, Ltd., 2003, ISBN 0-7546-0807-7.
- Alexander Nagel: Gifts for Michelangelo and Vittoria Colonna in: Michael Wayne Cole (Hrsg.): Sixteenth-century Italian art, Blackwell anthologies in art history, Wiley-Blackwell, 2006, ISBN 1-4051-0840-1, S. 324 ff.
- R. J. Smick-McIntire: Evoking Michelangel's Vatican Pietà: Transformations in the Topos of Living Stones. In: The Eye of the Poet. Hrsg. von A. Gohlany. Lewisburg 1996, S. 23–52.
- A. J. Wang: Michelangelo's Signature. In: The Sixteenth Century Journal. Bd. 32/2. 2003, S. 23–52.
- Rudolf Preimesberger: Trübe Quellen. Noch einmal zu Michelangelos Signatur der Pietà in St. Peter, in Nicole Hegener (Hg.): Künstlersignaturen. Von der Antike bis zur Gegenwart, Petersberg 2013, S. 142–149.
Weblinks
- vatican.va
- Sankt Peter: Michelangelos Pietà erstrahlt in neuem Licht vaticannews.va
Einzelnachweise
- Burckhardt, S. 531.
- Hartt/Finn (1976), S. 27.
- Ragionieri, S. 118.
- Hartt/Finn (1976), S. 27.
- Hartt/Finn (1976), S. 27.
- Baldini, S. 92.
- Weinberger, S. 68.
- Lübke, S. 517.
- Rattner/Danzer, S. 135.
- Hartt/Finn (1976), S. 27.
- Hartt/Finn (1976), S. 27.
- Doris Wacker: Die Kunst zu bewahren. 2. Auflage. München 2002.
- Wölfflin, S. 44.
- Hartt/Finn (1976), S. 27.
- Weinberger, S. 68.
- Greve, S. 288.
- Hartt/Finn (1976), S. 21.
- Mori, S. 370.
- Hartt/Finn (1976), S. 21.
- Artikel in: Life-Magazin vom 17. April 1964, S. 87. Online: [1]
- Hartt/Finn, S. 42.
- Hartt/Finn, S. 47.
- Weinberger, S. 68.
- Justi, S. 92.
- Hartt/Finn, S. 40.
- Wölfflin, S. 45.
- Verdon/Rossi, S. 160.
- Wölfflin, S. 44.
- Bode, S. 97.
- Hartt/Finn, S. 58.
- Justi, S. 91.
- Burckhardt, S. 531.
- Clément, S. 31.
- Verdon/Rossi, S. 160.
- Wölfflin, S. 44.
- Roeck, S. 128.
- Justi, S. 91.
- Hartt/Finn, S. 29.
- DeTolnay, S. 92.
- Hartt/Finn (1976), S. 28.
- Grimm, S. 164.
- DeTolnay, S. 92.
- Grimm, S. 164.
- Hartt/Finn, S. 29.
- Verdon/Rossi, S. 160.
- Hartt/Finn, S. 29.
- Hartt/Finn, S. 28.
- Hartt/Finn, S. 57.
- Nagel, S. 339.
- Justi, S. 92.
- Bode, S. 97.
- Clément, S. 32.
- Wölfflin, S. 44.
- Von Einem, S. 23.
- Hartt/Finn, S. 53 (Abbildung).
- Gardner/Kleiner, S. 467.
- Hartt/Finn (1976), S. 24.
- Hartt/Finn, S. 29.
- Tobias Burg: Die Signatur. Formen und Funktionen vom Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert. LIT Verlag Münster, 2007, ISBN 978-3-8258-9859-5, S. 163.
- Verdon/Rossi, S. 160.
- Vgl. z. B. die Laokoon-Gruppe
- Hartt/Finn, S. 31.
- Clément, S. 31–32.
- Rattner/Danzer, S. 134.
- Clément, S. 32.
- Grimm, S. 161.
- Lübke, S. 517.
- Müller, S. 210.
- Grimm, S. 163.
- Burckhardt, S. 531.
- Bode, S. 97.
- Justi, S. 98.
- Von Einem, S. 23.
- Crispino, S. 34.
- Gardner/Kleiner, S. 467.
- Verdon/Rossi, S. 160.
- Ames-Lewis/Joannides, S. 58.
- gubbio.name
- Ames-Lewis/Joannides, S. 58.
- Calabria Online | Calabria e calabresi nel mondo. Abgerufen am 5. Februar 2021.
- Carola Marx: „Ich will wirken in dieser Zeit.“ Käthe Kollwitz in der Kunstmetropole Berlin zwischen Gründerzeit und Drittem Reich. In: Matthias Harder, Almut Hille (Hrsg.): Weltfabrik Berlin: Eine Metropole als Sujet der Literatur; Studien zu Literatur und Landeskunde. Verlag Königshausen & Neumann, 2006, ISBN 3-8260-3245-4, S. 64.
- Sam Jinks. In: crackle... & splat! 5. Mai 2015, abgerufen am 5. Februar 2021 (englisch).
- Peter Brunette: Roberto Rossellini. Film / Cultural studies, Verlag University of California Press, 1996, ISBN 0-520-20053-5, S. 346–347.
- Manin, Giuseppina: Denaro, follia, Michelangelo: la via della redenzione. In: Corriere della Sera, 5. September 2012, S. 42–43.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Römische Pietà, Was ist Römische Pietà? Was bedeutet Römische Pietà?
Michelangelos romische Pieta pjeˈta haufig auch als vatikanische Pieta bezeichnet ist eine der bekanntesten Darstellungen dieses in der abendlandischen Kunst sehr beliebten Sujets Die Marmorstatue ist in den Jahren 1498 bis 1499 nach anderen Quellen bis 1500 in Rom entstanden Bei ihrer Fertigstellung war Michelangelo Mitte zwanzig Sie ist eines der bedeutendsten Werke der abendlandischen Bildhauerei und ein herausragendes Beispiel fur die Kunst der Hochrenaissance Die Statue befindet sich im Petersdom im Vatikan zu Rom Pieta im PetersdomGeschichteDie Entstehung der Pieta fallt in die Zeit von Michelangelos erstem Romaufenthalt von 1496 bis 1501 Neben der werkimmanenten Bedeutung ist die romische Pieta Michelangelos kunsthistorisch insofern interessant als sie die erste bekannte von einem italienischen Bildhauer geschaffene Skulptur dieses Typs ist Gleichzeitig ist die romische Pieta die erste aus einer Reihe von mehreren Pieta Darstellungen Michelangelos allerdings sind die ubrigen Werke unvollendet geblieben In kunsthistorischer Hinsicht ist weiterhin zu bemerken dass Michelangelos romische Pieta eine der ersten Gruppen wenn nicht die erste in der neueren Skulptur sein durfte welche antiken Skulpturen hinsichtlich der technischen Meisterschaft nicht unterlegen ist Pieta vor 1550 Museo dell Opera del Duomo Florenz Pieta di Palestrina Zuschreibung ungeklart Accademia delle Arti del Disegno Galleria dell Accademia Florenz Pieta Rondanini 1552 1564 Galleria Nazionale d Arte Antica Mailand Die Pieta ist wie die meisten Kunstwerke jener Zeit ein Auftragswerk Im Jahr 1497 beauftragte der franzosische Kardinal Jean Bilheres de Lagraulas Benediktinerabt von Saint Denis und Botschafter Karls VIII beim Vatikan durch Vermittlung des romischen Adligen und Bankiers Jacopo Galli welcher bereits eine kurz vorher vollendete Bacchus Statue des Meisters erworben hatte Michelangelo mit der Herstellung einer Pieta aus Marmor die das Grabmal des Kardinals in einer der Kapellen der Kirche der Santa Petronilla schmucken sollte welche sich an der Sudseite von Alt Sankt Peter befand Der Kardinal starb am 6 August 1498 wahrscheinlich bevor die Statue vollendet war Die Beauftragung einer Pieta durch den franzosischen Geistlichen mag von der Popularitat von Vesperbildern in Frankreich hergeruhrt haben in Italien war dieses Sujet zur damaligen Zeit dagegen noch recht neu Ende 1497 erhielt Michelangelo eine erste Vorauszahlung fur den Auftrag Der schriftliche Vertrag wurde erst um den 27 August 1498 herum verfertigt Im Vertragstext werden die Vorstellungen des Kardinals genau spezifiziert Eine Pieta aus Marmor das heisst die bekleidete Jungfrau Maria mit dem toten unbekleideten Christus im Arm Der Vertrag sah eine lebensgrosse Statue vor die so der explizite Vertragstext alle bis dahin in Rom bekannten Marmorkunstwerke an Schonheit ubertreffen sollte eine wie Ragionieri anmerkt angesichts der Fulle antiker Statuen in Rom ausserst kuhne Forderung Die Gruppe sollte laut Vertrag innerhalb eines Jahres vollendet werden Die ersten Zeichnungen und Modelle fertigte Michelangelo vermutlich bereits im Sommer 1497 Im Marz 1498 begab er sich nach Carrara um personlich in den dortigen Marmorbruchen einen Marmorblock fur die Statue auszuwahlen ein Vorgehen dem er auch spater treu blieb Der Meister uberwachte den Transport von Carrara nach Rom personlich Die Arbeit am Marmor begann im Jahr 1498 vollendet wurde das Werk im Jahr 1499 oder 1500 Zur Zeit der Vollendung war der am 6 Marz 1475 geborene Michelangelo etwa 25 Jahre alt Lubke sieht in der Pieta den Abschluss der Jugendperiode in Michelangelos Schaffen Michelangelo erhielt fur die Pieta ein Honorar von 450 Golddukaten nach Rattner Danzer aquivalent zu mindestens 50 000 Euro nach heutigem Geldwert Der ursprungliche Standort der Statue war wie in dem Vertrag mit dem Kardinal vereinbart Santa Petronilla Da diese Kirche im Zuge des Neubaus der Peterskirche zerstort wurde wurde die Pieta im Jahr 1517 in die Kapelle der Vergine della Febbre in Alt Sankt Peter verbracht Ein weiterer Standort war der Chor von Sixtus IV Seit dem Jahr 1749 befindet sich die Pieta an ihrem heutigen Standort in der ersten Kapelle des rechten Seitenschiffs im Petersdom Sie wird nach der Statue auch als Kapelle der Pieta bezeichnet Fur die Verbringung zur Weltausstellung in New York im Jahr 1964 wurde die Pieta zum ersten und bisher letzten Mal aus dem Petersdom entfernt Die romische Pieta wurde mehrmals beschadigt Wahrend einer Umstellung wurden vier Finger der freien linken Hand abgebrochen welche 1736 von Giuseppe Lirioni wiederhergestellt wurden wobei unklar ist inwieweit diese Restaurierung dem Original entsprach Einer der Finger scheint nicht vom Original zu stammen Am 21 Mai 1972 wurde die bis dahin frei stehende Statue durch den geistesgestorten Attentater Laszlo Toth mit etlichen Hammerschlagen schwer beschadigt Die Schaden betrafen unter anderem den linken Arm und das Gesicht der Jungfrau Fur die Restaurierung wurden soweit moglich Originalfragmente verwendet wo notig erganzt durch eine Paste aus Marmorpulver und Polyester Der Expertengruppe unter der Leitung von Deoclecio Redig de Campos ist es letztlich gelungen die Statue originalgetreu wiederherzustellen Seit diesem Anschlag befindet sich die Pieta hinter einer Scheibe aus Panzerglas AufstellungDie Statue ruht auf einem Podest und kann nur von unten und von vorn sowie aus einiger Entfernung betrachtet werden Diese nach Wolfflin barbarische Aufstellung vermittelt einen anderen Eindruck von der Statue als die eigentlich vorgesehene Betrachtung auf gleicher Augenhohe So ist der Oberkorper der Madonna weiter nach vorn geneigt als es die jetzige erzwungene Perspektive vermittelt Auch macht es diese Aufstellung unmoglich das Antlitz des Erlosers eingehender zu betrachten Kleinere Details sind aus der Entfernung gar nicht zu erkennen Die ebenerdige Kopie in den Vatikanischen Museen erlaubt eine bessere Perspektive Hartt Finn bemangeln ausserdem die Michelangelos Geschmack vollig kontrare barocke Uppigkeit des gegenwartigen Standorts VorbilderIkonographisch lasst sich der Ursprung der romischen Pieta bei nordeuropaischen Vesperbildern verorten auf denen die Muttergottes allerdings eher als schmerzgeplagte alte Frau dargestellt ist Nach Weinberger entstand damals in Italien ein Bedurfnis nach bildhauerischen Darstellungen der Pieta durch entsprechende aus Deutschland importierte Figuren die den asthetischen Anforderungen italienischer Kunstliebhaber freilich nicht gerecht werden konnten Michelangelo ist nicht der erste italienische Kunstler der sich das Sujet der Pieta und des Vesperbildes aneignete Eine sehr fruhe Darstellung in der italienischen Malerei ist das 1368 entstandene Tafelbild Cristo in pieta et il donatore Giovanni di Elthini von Simone di Filippo genannt Simone dei Crocefissi Museo Davi Bergellini Bologna Daruber hinaus finden sich in der italienischen Malerei fruhere Darstellungen der Beweinung Christi ein Sujet das sich nicht immer eindeutig von dem der Pieta abgrenzen lasst Haufig aufgegriffen wird der Bildtyp der Pieta bzw auch der Beweinung Christi ab der Mitte des 15 Jahrhunderts von norditalienischen Malern bspw Giovanni Bellini 1437 bis 1516 welche ahnlich wie spater Michelangelo keinen zu Tode gemarterten Christus zeigen sondern den Tod Jesu im Zeichnen des in der Renaissance erwachenden Humanismus als Schlaf asthetisieren Etwa zwischen 1483 und 1493 hat Pietro Perugino eine Pieta gemalt die sich heute in den Uffizien in Florenz befindet Etwa zwei Jahre spater hat Perugino eine Beweinung Christi fertiggestellt siehe Abbildung Hartt weist uberdies darauf hin dass der etwa 20 jahrige Michelangelo wahrend seiner Arbeit in der Basilika San Domenico in Bologna 1494 95 mit einem dort befindlichen deutschen Vesperbild in Beruhrung gekommen sein muss Nordische Vesperbilder Peruginos Pieta und Beweinung Christi Pieta in St Georg Dinkelsbuhl Krakauer Pieta 1390 1400 Erzdiozesemuseum Olmutz Perugino Pieta 1483 1493 Uffizien Florenz Perugino Beweinung Christi 1495 Palazzo Pitti Florenz BeschreibungPhysische Eigenschaften Michelangelos Pieta ist aus einem einzigen Block weissen Carrara Marmors gefertigt der kaum Einschlusse aufweist Es ist besonders feinkorniger Marmor vom Typ Statuario Die Oberflache ist stark poliert und erscheint glanzend Die Abmessungen der Statue betragen Hohe 174 cm Breite 195 cm Tiefe 69 cm Die Masse der Statue betragt etwa 2600 Kilogramm Eine Rontgen Analyse der Pieta im Zuge der Vorbereitungen zu ihrer Verbringung nach New York im Jahr 1964 zeigte keinerlei kritische Schwachstellen im Stein ein Hinweis darauf dass Michelangelo den Marmorblock sorgfaltig ausgewahlt hat Allgemeine Beschreibung 3D Modell Bei der Statue handelt es sich um eine Gruppe die wie bei diesem Sujet ublich die Muttergottes in sitzender Position zeigt den vom Kreuz genommenen Leichnam Jesu auf ihren Knien und in ihrem Arm wiegend Den Untergrund bildet ein Felsen bei dem es sich gemass der biblischen Uberlieferung um Golgota den Ort der Kreuzigung Jesu handeln musste Die Madonna ist vollstandig bekleidet wohingegen ihr Sohn bis auf ein Lendentuch unbekleidet ist Die Figuren sind anatomisch prazise dargestellt Muskeln Sehnen Blutgefasse und sonstige anatomische Merkmale sind sorgfaltig herausgearbeitet was der Skulptur zusatzliche Spannung und Dynamik verleiht Hartt spricht von einer makellosen Anatomie unerreicht seit der klassischen Antike Die insoweit naturgetreue Darstellung verdankt sich nicht zuletzt Michelangelos anatomischen Studien namentlich der Sektion von Leichen Maria ist deutlich grosser dargestellt als ihr Sohn stehend wurde die Madonna uber zwei Meter messen Diese Besonderheit in der Gestaltung ist auf die technische Schwierigkeit zuruckzufuhren eine Gruppe bestehend aus einer Frau die einen erwachsenen Mann auf den Knien halt in einer ausgewogenen Komposition darzustellen Wurden die naturlichen Grossenverhaltnisse gewahrt musste der Korper Jesu fast zwangslaufig als zu gross und zu schwer erscheinen um von Maria auf dem Schoss gehalten werden zu konnen Nach Justi wollte Michelangelo den Eindruck der Schwere verhuten das Lasten des Korpers auf dem Schoss der Frau verschleiern Er hat dies erreicht durch Stellung Ansicht Umfang und Form der Gestalten Die Disproportionalitat der beiden Figuren wirkt auf den Betrachter keineswegs irritierend Dies ist zum einen darauf zuruckzufuhren dass ein direkter Grossenvergleich wegen der unterschiedlichen Positionen der Figuren insbesondere der sitzenden Position Marias schwierig ist zum anderen hat Michelangelo darauf geachtet bei den Hauptern der Figuren welche einen direkten Vergleich ermoglichen die Proportionen zu wahren Uberdies gewinnt der Oberkorper Marias die fur die Komposition benotigte Weite insbesondere durch das aufgebauschte Gewand was dem Betrachter ganz naturlich erscheint Hinzu kommt dass der Korper Jesu in der schmalen Seitenansicht dargestellt ist im Gegensatz zur breiten Frontansicht des Korpers der Madonna Ein Vergleich zwischen Michelangelos Pieta und dem oben abgebildeten Vesperbild in der St Georg in Dinkelsbuhl mit dem vollig unnaturlich wirkenden weil viel zu kleinen Jesus zeigt wie meisterhaft Michelangelo dieses Problem gelost hat Anderseits zeigt das Beispiel der Krakauer Pieta siehe Abbildung welches Ergebnis andere Kunstler mit einer proportionalen Darstellung beider Figuren erzielt haben Auffallig ist der monumentale Faltenwurf des Gewandes der Madonna in dem Hartt eine Reminiszenz an Donatellos Spatwerk erkennt Wolfflin bemangelt einen etwas aufdringlichen Reichtum der Gewandpartien Die grosszugige Dimensionierung derselben im unteren Teil der Gruppe ist jedoch kein Selbstzweck sondern dient neben der unterschiedlichen Grosse der Figuren auch dazu eine naturlich und ungezwungen wirkende Positionierung des Leichnams Jesu im Schoss und Arm Marias zu ermoglichen Die Gewandpartien erfullen so scheinbar eine stutzende Funktion und fordern die kompositorische Ausgewogenheit des Werks Die Gruppe ist weniger als 70 Zentimeter tief Die Ruckseite wurde von Michelangelo zwar ebenfalls ausgefuhrt jedoch weniger sorgfaltig und detailreich als die Vorderseite Aus den genannten Grunden kann die Gruppe ihre volle Wirkung nur in der Frontalansicht nicht jedoch in der Seiten oder gar der Ruckansicht entfalten Komposition Die Statue zeigt einen pyramidalen Aufbau Marias Haupt bildet den Scheitelpunkt von welchem aus die ausseren Linien des Werks sich nach unten hin auffachern Auf der vom Betrachter aus gesehen rechten Seite bilden Marias Haupt ihr linker Arm und das linke Bein Jesu eine Linie auf der gegenuberliegenden Seite wird die pyramidale Komposition durch einen monumentalen Faltenwurf von Marias Gewand unterstutzt In der Senkrechten zeigt die Gruppe eine Dreiteilung der obere Teil wird vom Haupt und Oberkorper Marias gebildet der Mittelteil von Jesu Leichnam der untere Teil wird vom Faltenwurf des Gewandes der Muttergottes dominiert Diese Dreiteilung korrespondiert mit einer von oben nach unten zunehmenden Tiefe der Statue Hervorzuheben sind weiterhin die vom Betrachter aus gesehen nach rechts unten verlaufenden diagonalen Linien gebildet vom Haupt und Oberkorper Jesu seinem rechten Arm und dem weit geschwungenen Faltenwurf im unteren Teil Diese ausgefeilte Geometrie verleiht dem Werk kompositorische Ausgewogenheit Wolfflin urteilt uber die Komposition wie folgt Zwei lebensgrosse Korper in Marmor zur Gruppe zusammenzubinden war an sich etwas Neues und die Aufgabe der sitzenden Frau einen mannlichen Korper auf den Schoss zu legen von der schwierigsten Art Man erwartet eine harte durchschneidende Horizontale und trockene rechte Winkel Michelangelo hat gemacht was keiner damals hatte machen konnen alles ist Wendung und Drehung die Korper fugen sich muhelos zusammen Maria halt und wird doch nicht erdruckt von der Last der Leichnam entwickelt sich klar nach allen Seiten und ist dabei ausdrucksvoll in jeder Linie Maria Omega Falte am Kopf Marias Die Madonna ist dem Betrachter frontal zugewandt Sie stutzt den Leichnam ihres Sohnes mit ihrem rechten Arm ab wobei die Hand mit den gespreizten Fingern den gottlichen Leichnam nicht direkt beruhrt sondern beide durch den Stoff von Marias Gewand getrennt sind Der linke Arm ist leicht abgewinkelt mit nach oben zeigender halb geoffneter Handflache eine Geste in welcher nach Bode der stumme Schmerz der Mutter zum Ausdruck kommt Die Madonna ist in ein ausladendes Gewand mit reichem Faltenwurf gekleidet das lediglich Gesicht Hals und Hande unbedeckt lasst Selbst das Haar verschwindet vollstandig unter dem Kopftuch Ein horizontal uber die Stirn verlaufender Strich deutet den Rand eines transparenten Schleiers an Marias Blick ist nach unten gerichtet die Augenlider sind gesenkt Der Ausdruck in ihrem Gesicht ist schwer zu deuten wirkt jedoch eher entruckt als trauernd Nach Justi ist das Antlitz der Madonna naher besehen ausdruckslos Viele Kommentatoren heben die Schonheit der Gesichter Marias und Jesu hervor Dies gilt insbesondere fur die Madonna der Michelangelo nach Clement eine eigentumliche jugendliche und herbe Schonheit verliehen hat Die Disproportionalitat des im Vergleich zum Korper etwas zu kleinen Antlitzes der Madonna welche wie bereits erlautert notwendig war um die Marienfigur im Vergleich mit ihrem Sohn nicht zu gross erscheinen zu lassen lost Michelangelo durch einen grosszugig gearbeiteten Faltenwurf des Schleiers Anders als seine nordeuropaischen Vorganger zeigt Michelangelo die Muttergottes nicht als schmerzgeplagt die Madonna Michelangelos ist keine typische Mater Dolorosa wie sie von so vielen Kunstlern vor und nach ihm dargestellt worden ist Das verweinte Gesicht die Verzerrung des Schmerzes das ohnmachtige Umsinken hatten Fruhere gegeben Michelangelo sagt die Mutter Gottes soll nicht weinen wie eine irdische Mutter Ganz still neigt sie das Haupt die Zuge sind regungslos und nur in der gesenkten linken Hand ist Sprache halbgeoffnet begleitet sie den Monolog des Schmerzes Roeck begrundet die augenfalligen Unterschiede zwischen nordeuropaischem Vesperbild und Michelangelos romischer Pieta mit den unterschiedlichen kulturellen Kontexten im cis und transalpinen Europa Der beruhigte Schmerz der jugendlichen Madonna die den schonen Leichnam ihres Sohnes auf dem Schoss halt zielt auf die sachverstandige mit antiken Formen vertraute Gesellschaft zum Mitleid anzuregen diese Aufgabe des Andachtsbildes hat ein einfaches geschnitztes Vesperbild das die kummervolle Maria mit der starren Leiche Christi zeigte auf vollig andere Weise erfullt als die schimmernde Marmorfigur Justi spricht mit Bezug auf die Madonna von Seelenruhe bzw Stille der Seele Das Problem der Jugendlichkeit der Madonna Eines der auffalligsten Merkmale der Statue ist der Umstand dass die Madonna zu jung dargestellt ist um die Mutter eines erwachsenen Sohnes sein zu konnen tatsachlich erscheint Maria junger als ihr Sohn Hartt fuhrt hierzu aus Michelangelo hat die Mutter Gottes in ihrer ewigen Realitat jenseits von Alter und Zeit dargestellt jungfrauliche Mutter mystische Braut sterbliches Gefass des gottlichen Zwecks der Fleischwerdung und der Erlosung Michelangelo kombiniert hier die seinen Zeitgenossen vertraute Darstellung der jungen Maria mit dem Jesuskind mit den ublichen Vesperbildern auf denen eine gealterte Madonna zu sehen ist Diese Darstellung die unter Michelangelos Zeitgenossen einige Irritationen ausloste wird oftmals als eine Innovation Michelangelos angesehen Hartt weist jedoch darauf hin dass bereits in der zwischen etwa 1483 und 1493 fertiggestellten Pieta Peruginos siehe Abbildung oben kein offensichtlicher Altersunterschied zwischen der Madonna und ihrem Sohn existiert das Antlitz der Madonna in Peruginos Bild erscheint allerdings viel eher alterslos als jugendlich das Alter ist jedenfalls sehr schwer zu bestimmen Eine gangige Interpretation der Jugendlichkeit der Madonna lautet dass die Jungfrau Maria aufgrund ihrer Unbeflecktheit und makellosen Tugendhaftigkeit nicht in demselben Masse dem naturlichen Alterungsprozess unterliege wie gewohnliche Menschen Es handelt sich um eine Deutung ganz im Sinne des Neuplatonismus wonach der Leib das Abbild der Seele ist so dass das Antlitz Marias nicht nur physische sondern auch moralische Schonheit ausdruckt Michelangelo hat sich gegenuber seinem Freund Schuler und ersten Biographen Ascanio Condivi hierzu wie folgt geaussert Weisst du nicht dass keusche Frauen sich viel frischer erhalten als die welche es nicht sind Um wie viel mehr aber eine Jungfrau welcher sich niemals die geringste sundhafte Begierde in die Seele verirrte Aber noch mehr mussen wir glauben dass die gottliche Kraft ihr noch zu Hilfe kam damit der Welt die Jungfraulichkeit und unvergangliche Reinheit der Muttergottes um so deutlicher erschiene Die Darstellung der Mutter Gottes als junge Frau konnte auch durch einen Vers Dantes in der Gottlichen Komodie inspiriert sein wo in der ersten Zeile des 33 Gesangs des Paradieses Maria als Vergine Madre figlia del tuo figlio Jungfrauliche Mutter Tochter deines Sohnes angesprochen wird Fur Dantes Einfluss konnte der Umstand sprechen dass Michelangelo mit der Gottlichen Komodie wohlvertraut war Im Ubrigen lasst der Anachronismus welcher der Statue innewohnt auch an die in der mittelalterlichen Theologie verbreitete Vorstellung von Maria als Braut Christi denken welche nach Mariae Himmelfahrt an der Seite ihres Sohnes Jesu Christi als Himmelkonigin thront Insofern ist Michelangelos Idee den uber 30 jahrigen Jesus mit einer jugendlichen Maria zu kombinieren durchaus nicht neu auch wenn Michelangelo wohl eher nicht an diese spezielle theologische Interpretation gedacht hat Letztlich lasst sich nicht entscheiden welches Motiv Michelangelo bewogen hat die Mutter des uber 30 Jahre alten Erlosers als junge Frau darzustellen Verdon Rossi betonen dass die obige Erklarung des Meisters gegenuber seinem Biographen Condivi erst viele Jahre nach der Vollendung der Pieta erfolgte Condivi wurde erst 1512 geboren und dass der junge Michelangelo wahrend der Arbeit an der Skulptur wahrscheinlich eher mit asthetischen und technischen Problemen als mit inhaltlichen Fragen beschaftigt gewesen sei Eine weniger spektakulare Erklarung fur die Jugendlichkeit Marias konnte daher lauten dass der Asthet Michelangelo die Madonna gar nicht anders als in strahlender jugendlicher Schonheit darzustellen in der Lage war Auch Hartt befriedigt Michelangelos theologische Erklarung der Jugendlichkeit der Madonna nicht Wahrend Condivi von der Erklarung sehr beeindruckt war sieht Hartt darin eher eine dumme foolish Antwort auf eine dumme Frage Es ware jedoch verfehlt die oben angefuhrten Interpretationen als vollig haltlos oder unbedeutend zuruckzuweisen Zum einen hat ein Meister vom Rang Michelangelos zweifellos die bestmogliche und sorgfaltigste Untersuchung eines jeden Aspekts seiner Werke verdient zum anderen muss insoweit auch Michelangelos tiefe Religiositat in Betracht gezogen werden die ein theologisches Motiv bzw eine solche Interpretation nicht abwegig erscheinen lasst Jesus Der Oberkorper der Christusfigur verlauft schrag nach rechts unten das Haupt ist im Tod nach hinten gesunken und ruht in Marias Armbeuge Ober und Unterschenkel bilden annahernd rechte Winkel Hartt spricht von einem fliessenden Rhythmus des Christuskorpers Jesus ist mit langem Haar und bartig dargestellt das Haar ist lockig wie es fur Darstellungen des Erlosers in der damaligen italienischen Kunst eher unublich war Das Antlitz Jesu ist relativ lang und weist ein spitzes Kinn auf Der Gesamteindruck des Gesichts einschliesslich des lockigen Haars weist Ahnlichkeiten mit Gravuren des deutschen Kupferstechers und Malers Martin Schongauer auf mit dessen Werk Michelangelo zumindest teilweise vertraut war Wahrend die Madonna uberlebensgross dargestellt ist weist die Darstellung Jesu eine naturliche Grosse auf Diese Disproportionalitat der beiden Figuren kann beim Betrachter den Eindruck erwecken Jesus sei im Tod wieder zum Kind geworden das von seiner Mutter im Schoss gehalten wird Nagel spricht im Hinblick auf das Vesperbild ganz allgemein davon dass dieses mit einer emotionalen Reminiszenz an die Jungfrau mit dem Jesuskind befrachtet sei Im Gegensatz zu Maria ist der Erloser etwa in dem Alter dargestellt das er der Uberlieferung zufolge zum Zeitpunkt der Kreuzigung gehabt hat Die relative Fragilitat die mageren zarten Formen des vollendet schonen nackten Korpers Christi der schlaff herabbaumelnde Arm und das im Tod nach hinten geneigte in die Armbeuge Marias gebettete Haupt des Erlosers erwecken beim Betrachter tiefes Mitgefuhl Der Sohn Gottes wird hier in seiner Menschlichkeit und Sterblichkeit gezeigt Gleichzeitig wird hierdurch die Grosse des Opfers offenbar das Jesus fur alle Menschen vollbracht hat Der Christuskorper scheint bis uber die Ruhe des Todes hinaus die Martern zu empfinden welche der Gott Mensch zu erdulden gehabt Nach Wolfflin verleihen die emporgedruckte Schulter und das zuruckgesunkene Haupt dem Toten einen Leidensaccent von unubertrefflicher Kraft Vasaris uberschwangliches Urteil uber den Christuskorper lautet Wir mussen den Gedanken aufgeben jemals eine andere Statue mit so schonen Gliedmassen zu finden oder einen Leib der mit so grosser Kunst ausgefuhrt ist oder einen Toten der so tot ist wie dieser Von Einem hebt ebenfalls die Schonheit der Christusfigur hervor in welcher sich Michelangelos Verehrung fur die antiken Formen manifestiere Christus und der griechische Gott Apollon seien in der Figur verschmolzen Die Spuren welche die Nagel und die Lanze am Leib Jesu hinterlassen haben sind nur leicht angedeutet Die Fusse weisen zwar auf dem Spann die Stigmata auf nicht so jedoch die Sohle des frei schwebenden linken Fusses Jene Wunden welche die Dornenkrone verursacht haben musste fehlen ganz Uberhaupt weist das Haupt keinerlei Zeichen des Martyriums auf insbesondere wirkt das Antlitz des Erlosers im Tod vollig gelost Anders als etwa bei Clement steht fur Gardner Kleiner bei der Betrachtung des Leichnams nicht das Leiden Christi im Vordergrund Christus scheint weniger gestorben als in Marias mutterlichen Armen in einen friedvollen Schlaf hinuber geglitten zu sein Hartt weist im Zusammenhang mit den nur angedeuteten Stigmata und dem friedvollen Gesichtsausdruck des Gottessohnes darauf hin dass Michelangelo sein Leben lang jede kunstlerische Expression verabscheut hat welche die Schonheit des menschlichen Korpers verletzen konnte der Meister selbst sprach in diesem Zusammenhang von dem sterblichen Schleier der die gottliche Absicht verhullen wurde Die Wunden in den Handen Fussen und der Seite welche gezeigt werden mussten erscheinen so unauffallig wie moglich um die Meditation des Betrachters uber die Schonheit der gesegneten Mutter und das unermesslich wertvolle endlos wiederholte ewiglich prasente eucharistische Opfer ihres Sohnes nicht zu storen Signatur Die Pieta ist die einzige Statue die Michelangelo signiert hat in die schmale Scharpe die quer uber die Brust der Madonna verlauft ist in romischer Antiqua gemeisselt MICHEL A N GELVS BONAROTVS FLORENT INVS FACIEBA T Michelangelo Buonarroti aus Florenz hat dies angefertigt Giorgio Vasari gibt als Grund fur die Signatur an dass Michelangelo eines Tages zufallig Zeuge geworden sei wie eine Gruppe von Besuchern aus der Lombardei die Statue einem Kunstler aus Mailand Cristoforo Solari zugeschrieben habe Die Signatur kann auch als ein Hinweis darauf gewertet werden dass Michelangelo selbst seine Pieta als ein aussergewohnliches Werk angesehen hat Bei spateren Werken war eine Signatur aufgrund von Michelangelos grosser Bekanntheit nicht mehr notwendig Verdon Rossi sehen in der Signatur ein Indiz dafur dass der junge noch nicht weithin bekannte Michelangelo damals vor allem seine eigene Reputation als Kunstler im Sinn gehabt habe StilEbenso wie spatere Werke Michelangelos wirkt die Pieta ausserst dynamisch ein Eindruck der vor allem durch die in fliessenden Bewegungen erstarrten Figuren und den dramatischen Faltenwurf des Gewands der Muttergottes hervorgerufen wird Die Darstellung entspricht zumindest insoweit eher der hellenistischen Lust an Dramatik und Leidenschaft als der Ausgewogenheit und Ruhe der griechischen Kunst der Klassik Im Unterschied zu den meisten anderen Werken Michelangelos erscheint die Pieta und insbesondere die Christusfigur nicht athletisch sondern feingliedrig geradezu fragil worin Hartt einen starken Gegensatz zum griechischen Ideal erkennt Im Kontext von Michelangelos Gesamtwerk aber auch der Kunst der Hoch Renaissance insgesamt nehme die Romische Pieta eine Sonderstellung ein und erscheine beinahe gotisch In der Reinheit des Gedankens sei dennoch das Renaissance Kunstwerk zu erkennen Kunsthistoriker sehen in der Pieta einen Ausdruck des in der Renaissance in Italien erwachenden modernen humanistischen Menschenbildes der Geburt des Individuums Der Marmor zeigt nicht mehr bloss eine Schonheit abstrakter allgemeiner Art von einer machtigen Hand bearbeitet spiegelt er Gedanken und Gefuhle wider RezeptionDas Urteil der Nachwelt uber die Pieta ist einhellig Seither haben eigentlich alle Kunsthistoriker und Biographen das Urteil perfekt fur die Pieta vergeben Michelangelos Zeitgenossen Die Pieta wurde von Michelangelos Zeitgenossen sofort als bedeutendes Kunstwerk gewurdigt und war daruber hinaus sofort nach ihrem Bekanntwerden ein bedeutendes offentliches Ereignis in Rom Michelangelo wurde durch diese Arbeit mit einem Schlag von einem geachteten Kunstler zum beruhmtesten Bildhauer Italiens Vasari spricht von grandissima fama hochstem Ruhm den Michelangelo mit der Statue erlangt hat Der in seinen Urteilen Michelangelo betreffend stets etwas uberschwangliche und relativ unkritische Biograph Vasari aussert sich wie folgt uber die Pieta Kein Bildhauer oder sonstiger noch so aussergewohnlicher Kunstler darf auch nur daran denken in der Darstellung oder an Anmut zu erreichen was Michelangelo hier geleistet hat oder bei aller Anstrengung sich mit ihm an Feinheit Reinheit oder Meisselbehandlung des Marmors zu messen denn hier findet man alles was die Kunst vermag und leisten kann Rezeption in der Kunstgeschichtsschreibung des 19 Jahrhunderts Lubke sieht in der Pieta eine herrlich aufgebaute tief empfundene und edel vollendete Marmorgruppe in den Kopfen von ergreifendem Ausdruck Nach Muller ist die Pieta eine wunderbar herrliche Gruppe von grosser Einfachheit in der Composition Weichheit und Milde und von entzuckender Schonheit in den Kopfen Grimm der die Pieta als Michelangelos Hauptwerk bezeichnet fallt folgendes Urteil Was vor dieser Arbeit in Italien von Bildhauern geleistet worden ist tritt in Schatten und nimmt das Ansehen von Versuchen an denen es irgendwo fehlt sei es am Gedanken oder in der Ausfuhrung hier deckt sich Beides Kunstler Werk und Zeitumstande greifen ineinander ein und es entstand etwas das vollkommen genannt zu werden verdient Burckhardts Urteil fallt wie folgt aus Hier zuerst in der neueren Skulptur kann wieder von einer Gruppe im hochsten Sinne die Rede sein der Leichnam ist uberaus edel gelegt und bildet mit Gestalt und Bewegung der ganz bekleideten Madonna das wunderbarste Ganze Die Formen sind anatomisch noch nicht ganz durchgebildet die Kopfe aber von einer reinen Schonheit welche Michelangelo spater nie wieder erreicht hat Bode bezeichnet die Pieta als die edelste plastische Schopfung Michelangelos Justi findet folgende Worte Dies ist die Pieta Michelangelos die er in seinem Lebensmorgen am Ausgang des alten Jahrhunderts am grossten Ort der Welt fur den ersten Tempel der Christenheit schuf Sie steht ebenso hoch als Ausdruck religioser Ideen wie als Kunstwerk der Bildhauerei Rezeption in der Kunstgeschichtsschreibung des 20 Jahrhunderts Nach Herbert Von Einem stellt Michelangelos Pieta eine gelungene Synthese aus der Tradition des etablierten Sujets der Pieta und des Vesperbildes einerseits und den asthetischen Erwartungen seiner Zeitgenossen welche durch die Beschaftigung mit den antiken Vorbildern gepragt waren andererseits dar Die romische Pieta sei ein Neuentwurf der mittelalterlichen Form ohne jedoch deren Grundlagen zu zerstoren Ebenso wie andere Kunsthistoriker hebt Von Einem den Umstand hervor dass Michelangelo die romische Pieta fertiggestellt hat In diesem relativ fruhen Werk sei noch nichts von den inneren Konflikten spurbar welche in dem Non finito spaterer Werke manifest werden alles sei hier Harmonie tiefgrundig zwar jedoch nicht dunkel Crispino hebt zum einen die technische Meisterschaft insbesondere bei der Herausarbeitung der anatomischen Details hervor zum anderen die wurdevolle Schonheit der Figuren und die beruhrende Poesie der Gruppe als Ganzes Der Autorin zufolge hat der Meister bei seinen spateren Bildwerken nie wieder eine solche Reinheit und Vollendung erreicht Auf das Moment des Non finito bei Michelangelo anspielend sieht Crispino in der Pieta quasi die Demonstration der Erreichung eines formalen technischen Endziels von welchem aus der Kunstler neue Wege beschreiten konnte Freilich sind auch einige spatere Bildwerke Michelangelos etwa der Moses des Juliusgrabmals formal sorgfaltigst durchgearbeitet Gardner und Kleiner wurdigen die Pieta wie folgt Michelangelo transformierte den Marmor in Fleisch Haar und Gewebe mit einem fast beispiellosen Gefuhl fur Texturen Atemberaubend ist auch die zarte Traurigkeit der schonen und jungen Maria die den Tod ihres Sohnes betrauert Verdon und Rossi stellen ebenfalls die Schonheit der romischen Pieta heraus kritisieren diese jedoch gleichzeitig als unreifes Werk bei dem die inhaltliche Dimension der Asthetik geopfert werde Namentlich die Darstellung der Mutter Gottes als junge strahlende Schonheit kann die Autoren nicht uberzeugen die wenige Jahre spater entstandene Pieta Giovanni Bellinis mit ihrer gealterten trauernden Madonna sei uberzeugender und bewegender Rezeption in der bildenden Kunst und der Malerei Eine von Giovanni Angelo Montorsoli 1507 1563 geschaffene Pieta in der San Matteo Kirche in Genua ist relativ eng an Michelangelos romische Pieta angelehnt Im Dom von Gubbio Umbrien befindet sich ein von Dono Doni nach 1500 1575 gefertigtes Altarbild das eine Beweinung Christi mit einer Pieta zeigt welche bis in Details hinein eine Kopie der romischen Pieta darstellt Der sizilianische Bildhauer Antonello Gagini schuf 1512 eine Pieta in Marmor welche durch Michelangelos Pieta inspiriert ist Das Werk befindet sich heute in der Kirche Matrice di Maria Santissima Addolorata in Soverato Kalabrien Kathe Kollwitz wurde zu ihrer in den Jahren 1937 38 geschaffenen 38 cm hohen Plastik einer Pieta durch Michelangelos romische Pieta inspiriert Eine vierfach vergrosserte Nachbildung des Werks befindet sich in der Zentralen Gedenkstatte der Bundesrepublik Deutschland fur die Opfer des Kriegs und der Gewaltherrschaft Neue Wache in Berlin Unter den Linden Auch der australische Bildhauer Sam Jinks hat die Pieta in seinen Werken mehrmals neu interpretiert Abgesehen von der kunstlerischen Rezeption auf hohem Niveau war und ist Michelangelos Pieta eines der popularsten christlichen Kunstwerke und Fotografien des Bildwerks wurden daher seit Beginn des 20 Jahrhunderts als Vorlage fur Gebrauchsgrafiken etwa fur hausliche Andachtsbilder oder Totenzettel verwendet Rezeption im Film Michelangelos Bildfindung seiner romischen Pieta hat auch ihren Niederschlag in der Bilderwelt des Films gefunden Alfred Hitchcock inszeniert in seinem Film Topas ein Paar nach der Folterung durch den kubanischen Geheimdienst nach dem Vorbild der romischen Pieta In dem 1975 entstandenen Film Der Messias von Roberto Rossellini uber das Leben des Erlosers wird die Jungfrau Maria uber die gesamte Filmhandlung hinweg von der damals siebzehnjahrigen Romerin gespielt Der Film beinhaltet auch eine lange Einstellung in welcher Michelangelos romische Pieta nachgestellt wird wobei der von gespielte Jesus deutlich alter wirkt als die Madonna Der koreanische Regisseur Kim Ki Duk wurde nach eigenen Angaben zu seinem in Venedig preisgekronten Film Pieta durch Michelangelos Werk inspiriert das er bei einem Besuch im Petersdom als Zeichen vom Teilen des Schmerzes der gesamten Menschheit verstand Das Plakat zum Film ist eine eindeutige Reminiszenz an die Pieta Repliken und KopienDie Pieta wurde vielfach in Marmor Gips und Bronze kopiert oftmals fur die Aufstellung in Kirchen auch finden sich Darstellungen des Werkes in der Malerei Eine Kopie befindet sich in den Vatikanischen Museen in Deutschland ist eine Nachbildung in der katholischen Sankt Hedwigs Kathedrale in Berlin zu besichtigen Michelangelos Pieta ist als Vollplastik Relief Medaille farbiges Heiligenbildchen und dergleichen ein beliebtes Objekt im romischen bzw katholischen Devotionalienhandel Zeitgenossische QuellenAscanio Condivi Vita di Michelagnolo Buonarroti raccolta per Ascanio Condivi da la Ripa Transone Rom 1553 Teil I Volltext mit einem Vorwort und Bibliographien Fontes 34 Volltext Das Leben des Michelangelo Buonarroti Das Leben Michelangelos beschrieben von seinem Schuler Ascanio Condivi Aus dem Italienischen ubers u erl von Hermann Pemsel Munchen 1898 Giorgio Vasari Le vite de piu eccellenti architetti pittori et scultori italiani da Cimabue insino a tempi nostri Erste Ausgabe Florenz 1550 Zweite erweiterte Ausgabe Florenz 1558 Das Leben des Michelangelo Hrsg von Alessandro Nova Bearbeitet von Caroline Gabbert Neu ins Deutsche ubersetzt von Victoria Lorini Berlin 2009 Edition Giorgio Vasari ISBN 978 3 8031 5045 5 LiteraturAllgemeine LiteraturUmberto Baldini Michelangelo scultore Rizzoli Mailand 1973 Wilhelm Bode Die Italienische Plastik 1922 2006 ISBN 1 4068 3213 8 Jacob Burckhardt Der Cicerone 1855 Band 2 der Kritischen Gesamtausgabe C H Beck 2001 ISBN 3 406 47156 0 Charles Clements Michelangelo Leonardo Raffael Deutsch von Carl Clauss E A Seemann 1870 Enrica Crispino Michelangelo Vita d artista Verlag Giunti Editore 2001 ISBN 88 09 02274 2 Herbert von Einem Michelangelo Stuttgart Kohlhammer 1959 Mehrere Neuauflagen Helen Gardner Fred S Kleiner Gardner s Art Through the Ages The Western Perspective Band 2 13 Auflage Verlag Cengage Learning 2010 Rona Goffen Renaissance Rivals Michelangelo Leonardo Raphael Titian Teil 3 Michelangelo Buonarotti 2 printing Yale Univ Press 2004 ISBN 0 300 10589 4 David Greve Status und Statue Studien zu Leben und Werk des Florentiner Bildhauers Baccio Bandinelli Band 4 von Kunst Musik und Theaterwissenschaft Verlag Frank amp Timme GmbH 2008 Herman Grimm Leben Michelangelo s 1868 Band 1 3 Auflage 1868 Frederick Hartt David Finn Michelangelo s three Pietas Thames and Hudson Ltd London 1974 Carl Justi Michelangelo Neue Beitrage zur Erklarung seiner Werke Erstausgabe Leipzig 1900 Digitalisat 1909 Wilhelm Lubke Grundriss der Kunstgeschichte 3 Auflage Ebner amp Seubert 1866 Gioia Mori The Fifteenth Century the Early Renaissance In Marco Bussagli Hrsg Rome Art amp Architecture Konemann 1999 S 344 401 Die Kunstler aller Zeiten und Volker oder Leben und Werke der beruhmtesten Baumeister Bildhauer Maler Kupferstecher Formschneider Lithographen etc von den fruhesten Kunstepochen bis zur Gegenwart Ebner amp Seubert 1857 Pina Ragionieri Michelangelo The Man and the Myth University of Pennsylvania Press 2008 ISBN 978 0 8122 2054 4 Josef Rattner Gerhard Danzer Die Geburt des modernen europaischen Menschen in der italienischen Renaissance 1350 1600 literarische und geistesgeschichtliche Essays Konigshausen amp Neumann 2004 ISBN 3 8260 2934 8 Bernd Roeck Das historische Auge Kunstwerke als Zeugen ihrer Zeit von der Renaissance zur Revolution Vandenhoeck amp Ruprecht 2004 ISBN 3 525 36732 5 Charles de Tolnay The Youth of Michelangelo Princeton University Press 1949 Timothy Verdon Filippo Rossi Mary in Western Art Verlag Hudson Hills 2005 ISBN 0 9712981 9 X Edith Weinberger Michelangelo the Sculptor Taylor amp Francis 1967 Heinrich Wolfflin Die klassische Kunst eine Einfuhrung in die italienische Renaissance F Bruckmann Munchen 1914 Frank Zollner Christof Thones Thomas Popper Michelangelo 1475 1654 Das vollstandige Werk Koln 2007 Darin Pieta 1498 99 S 408 409 EinzelfragenFrancis Ames Lewis Paul Joannides Reactions to the Master Michelangelo s Effect on Art and Artists in the Sixteenth Century Verlag Ashgate Publishing Ltd 2003 ISBN 0 7546 0807 7 Alexander Nagel Gifts for Michelangelo and Vittoria Colonna in Michael Wayne Cole Hrsg Sixteenth century Italian art Blackwell anthologies in art history Wiley Blackwell 2006 ISBN 1 4051 0840 1 S 324 ff R J Smick McIntire Evoking Michelangel s Vatican Pieta Transformations in the Topos of Living Stones In The Eye of the Poet Hrsg von A Gohlany Lewisburg 1996 S 23 52 A J Wang Michelangelo s Signature In The Sixteenth Century Journal Bd 32 2 2003 S 23 52 Rudolf Preimesberger Trube Quellen Noch einmal zu Michelangelos Signatur der Pieta in St Peter in Nicole Hegener Hg Kunstlersignaturen Von der Antike bis zur Gegenwart Petersberg 2013 S 142 149 WeblinksCommons Romische Pieta Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Commons Repliken der Romischen Pieta Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien vatican va Sankt Peter Michelangelos Pieta erstrahlt in neuem Licht vaticannews vaEinzelnachweiseBurckhardt S 531 Hartt Finn 1976 S 27 Ragionieri S 118 Hartt Finn 1976 S 27 Hartt Finn 1976 S 27 Baldini S 92 Weinberger S 68 Lubke S 517 Rattner Danzer S 135 Hartt Finn 1976 S 27 Hartt Finn 1976 S 27 Doris Wacker Die Kunst zu bewahren 2 Auflage Munchen 2002 Wolfflin S 44 Hartt Finn 1976 S 27 Weinberger S 68 Greve S 288 Hartt Finn 1976 S 21 Mori S 370 Hartt Finn 1976 S 21 Artikel in Life Magazin vom 17 April 1964 S 87 Online 1 Hartt Finn S 42 Hartt Finn S 47 Weinberger S 68 Justi S 92 Hartt Finn S 40 Wolfflin S 45 Verdon Rossi S 160 Wolfflin S 44 Bode S 97 Hartt Finn S 58 Justi S 91 Burckhardt S 531 Clement S 31 Verdon Rossi S 160 Wolfflin S 44 Roeck S 128 Justi S 91 Hartt Finn S 29 DeTolnay S 92 Hartt Finn 1976 S 28 Grimm S 164 DeTolnay S 92 Grimm S 164 Hartt Finn S 29 Verdon Rossi S 160 Hartt Finn S 29 Hartt Finn S 28 Hartt Finn S 57 Nagel S 339 Justi S 92 Bode S 97 Clement S 32 Wolfflin S 44 Von Einem S 23 Hartt Finn S 53 Abbildung Gardner Kleiner S 467 Hartt Finn 1976 S 24 Hartt Finn S 29 Tobias Burg Die Signatur Formen und Funktionen vom Mittelalter bis zum 17 Jahrhundert LIT Verlag Munster 2007 ISBN 978 3 8258 9859 5 S 163 Verdon Rossi S 160 Vgl z B die Laokoon Gruppe Hartt Finn S 31 Clement S 31 32 Rattner Danzer S 134 Clement S 32 Grimm S 161 Lubke S 517 Muller S 210 Grimm S 163 Burckhardt S 531 Bode S 97 Justi S 98 Von Einem S 23 Crispino S 34 Gardner Kleiner S 467 Verdon Rossi S 160 Ames Lewis Joannides S 58 gubbio name Ames Lewis Joannides S 58 Calabria Online Calabria e calabresi nel mondo Abgerufen am 5 Februar 2021 Carola Marx Ich will wirken in dieser Zeit Kathe Kollwitz in der Kunstmetropole Berlin zwischen Grunderzeit und Drittem Reich In Matthias Harder Almut Hille Hrsg Weltfabrik Berlin Eine Metropole als Sujet der Literatur Studien zu Literatur und Landeskunde Verlag Konigshausen amp Neumann 2006 ISBN 3 8260 3245 4 S 64 Sam Jinks In crackle amp splat 5 Mai 2015 abgerufen am 5 Februar 2021 englisch Peter Brunette Roberto Rossellini Film Cultural studies Verlag University of California Press 1996 ISBN 0 520 20053 5 S 346 347 Manin Giuseppina Denaro follia Michelangelo la via della redenzione In Corriere della Sera 5 September 2012 S 42 43