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Das Bergwaldtheater Weißenburg ist eine Freilichtbühne in Weißenburg Kreisstadt im mittelfränkischen Landkreis Weißenbur

Bergwaldtheater Weißenburg

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Das Bergwaldtheater Weißenburg ist eine Freilichtbühne in Weißenburg, Kreisstadt im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, auf der Weißenburger Alb gelegen. Jedes Jahr findet im Bergwaldtheater ein Festspielsommer statt. Es verfügt insgesamt über 1232 Plätze in drei Blocks; im hinteren Bereich gibt es sogenannte Wurzelplätze. Die Bühne ist unter der Denkmalnummer D-5-77-177-177 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.

Geographische Lage

Das Bergwaldtheater liegt am Südrand der Stadt Weißenburg auf der Weißenburger Alb am Rande des Weißenburger Stadtwalds auf einer Höhe von rund 560 m ü. NN. Es befindet sich an den Hängen der Ludwigshöhe in der Siedlung Schönau, östlich der Jakobsruhe. Das Theater liegt an der Holzgasse, einer nach Haardt führenden Straße.

Geschichte

Schon im 18. Jahrhundert wurden in der Nähe des späteren Theaterstandorts immer wieder Freilichtaufführungen von Theaterstücken und Opern veranstaltet. Vielleicht die früheste Aufführung, Graf Waltron, musste 1791 wegen zu starken Publikumsandranges abgebrochen werden. In den 1820er Jahren hatten die Gastspiele der Theatertruppe unter großen Zulauf, später wurde die Stelle nur noch sporadisch für Schüleraufführungen genutzt, ehe unter Bürgermeister Hermann Fitz das Naturtheater eingerichtet wurde.

Das Naturtheater wurde 1928 nach Plänen des Gartenarchitekten in einem ehemaligen Steinbruch an der Weißenburger Holzgasse (Fl. Nr. 3038/14) eingerichtet. 1929 wurde es mit einer Aufführung des Weißenburger Waldspiels von eingeweiht. Bei der Einweihung standen nur Laien auf der Bühne, doch in den folgenden Jahren agierten professionelle Schauspieler und Sänger auf der Bühne. Von 1931 bis 1940 hatte das Theater mit Egon Schmid einen eigenen Intendanten. Während beider Weltkriege ruhte der Theaterbetrieb.

1932 kam es zu einer Krise: Angesichts der wirtschaftlichen Probleme machten sich zahlreiche Bürger für eine Schließung des Theaters stark. Bürgermeister Fitz verhandelte einerseits mit NS-Größen, die das Theater auch als Ort für Propagandaveranstaltungen nutzen konnten, andererseits aber auch mit Erika Mann, deren Bearbeitung des Mozartwerkes Apollo et Hyacinthus seu Hyacinthi Metamorphosis, KV 38, ihn interessierte und der er über Schmid auch selbst ein Engagement anbot. Erika Mann lehnte zunächst ab, entschloss sich aber nach dem Freitod Ricki Hallgartens, das Engagement doch anzunehmen. Bürgermeister Fitz wurde jedoch vom Kampfbund für deutsche Kultur gedrängt, Erika Mann nicht in Weißenburg spielen zu lassen. Intendant Schmid, der Mitglied der NSDAP war, versuchte zu beschwichtigen und wurde daraufhin mit einem Parteiausschlussverfahren bedroht, außerdem kündigte die Partei einen Boykott des Theaters an, falls der Vertrag mit Erika Mann nicht rückgängig gemacht würde. Die Rechtsstreitigkeiten um die wegen Zahlungsunfähigkeit des Theaters und des Verkehrsvereins nicht rechtzeitig beglichene Vergleichssumme für Erika Mann weiteten sich zu einer Kampagne gegen die gesamte Familie Mann aus und Auftritte Erika Manns in Deutschland waren seit diesem Zeitpunkt kaum mehr möglich. Nach der Gleichschaltung wurden die Prozesse nicht mehr zu Ende geführt. 90 Jahre später, im Juni 2022, soll die damals verhinderte Aufführung in Weißenburg nachgeholt werden. Als Hommage an Erika Mann und ihren Kampf gegen den Nationalsozialismus, aber auch „um die Ereignisse des Skandals und seine Hintergründe nachzuzeichnen und sich vom beschämenden Verhalten der damaligen Verantwortlichen in Weißenburg zu distanzieren.“

Ab 1936 wurden im Bergwaldtheater nur noch Opern aufgeführt, von 1940 bis 1951 ruhte der Theaterbetrieb ganz. Danach nutzten die Städtischen Bühnen Nürnberg 21 Jahre lang das Theater. Seit 1973 treten wieder Künstler aus ganz Deutschland dort auf. 1993 wurde eine Sendung von Lustige Musikanten in dem Theater gedreht. Seither finden regelmäßige Auftritte von Künstlern wie Max Giesinger, Kaya Yanar, Roger Hodgson, La Brass Banda oder ähnlichen Musikern und Gruppen statt. Das Heimspielfestival lockte 2017 knapp 4000 Besucher auf die Ludwigshöhe.

Zum 90. Jubiläum wurde im Juli 2019 das von Franzobel speziell für das Bergwaldtheater geschriebene Stück über die Geschichte Weißenburgs Der Lebkuchenmann aufgeführt. 2022

Literatur

  • Egon Schmid: Das Weißenburger Bergwaldtheater. Das Ideal einer deutschen Landschaftsbühne, Weißenburg 1930.
  • Gisela Stanka / Dr. Günter W. Zwanzig: Bergwaldtheater Weißenburg. Entwicklung einer Naturbühne, Weißenburg 1979.
  • Martin Weichmann: Ein Fanatiker des Spiels unter freiem Himmel. Egon Schmid – Vom Bergwaldtheater zum Reichsbund der Freilicht- und Volksschauspiele, in: villa nostra / Weißenburger Heimatblätter, 2/2009.
  • Martin Weichmann: Der Fall Erika Mann. Das Bergwaldtheater Weißenburg auf dem Weg ins Dritte Reich, in: villa nostra / Weißenburger Heimatblätter, 2/2004, S. 5ff.
  • Martin Weichmann, Naturheilpark und Kurhotel Ludwigshöhe. Die Visionen des Dr. Hermann Fitz im Umfeld des Bergwaldtheaters, in: villa nostra / Weißenburger Heimatblätter, 2/2011, S. 5ff.
  • Martin Weichmann, Simon Sulk: Natur trifft Kultur. 90 Jahre Bergwaldtheater Weißenburg, in: Denkmalpflege Informationen 171, 2019, S. 32–36.
  • Gotthard Kießling: Stadt Weißenburg i. Bay. (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band V.70/2). Karl M. Lipp Verlag, München 2001, ISBN 3-87490-582-9, S. 89. 

Weblinks

  • Homepage Bergwaldtheater
  • Homepage Jubiläumsstück Der Lebkuchenmann

Einzelnachweise

  1. https://www.weissenburg.de/freizeit/a-z/freilichtbuehne_weissenburg-be-751/
  2. http://www.weissenburg.info/index.php?content_id=34
  3. Bergwaldtheater in der Denkmalliste der Stadt Weißenburg, Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (pdf)
  4. Topographische Karten, Bayerisches Vermessungsamt (BayernAtlas)
  5. http://www.weissenburg.info/index.php?content_id=33
  6. Hans Wolfram Lübbecke, Michael Petzet, Otto Braasch, Denkmäler in Bayern, Bd. 5: Mittelfranken, Oldenbourg 1986, ISBN 3-486-52396-1, S. 545
  7. Archivierte Kopie (Memento vom 25. Juli 2008 im Internet Archive)
  8. Uwe Ritzer: Eine Stadt räumt auf. in: Süddeutsche Zeitung, 6. April 2022, S. R12
  9. Archivlink (Memento vom 18. Februar 2005 im Internet Archive)
  10. http://www.derlebkuchenmann.de/

49.01553910.97944Koordinaten: 49° 0′ 55,9″ N, 10° 58′ 46″ O

Normdaten (Körperschaft): GND: 2056581-1 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n82146094 | VIAF: 139048260

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 09:20

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Das Bergwaldtheater Weissenburg ist eine Freilichtbuhne in Weissenburg Kreisstadt im mittelfrankischen Landkreis Weissenburg Gunzenhausen auf der Weissenburger Alb gelegen Jedes Jahr findet im Bergwaldtheater ein Festspielsommer statt Es verfugt insgesamt uber 1232 Platze in drei Blocks im hinteren Bereich gibt es sogenannte Wurzelplatze Die Buhne ist unter der Denkmalnummer D 5 77 177 177 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen BergwaldtheaterGeographische LageDas Bergwaldtheater liegt am Sudrand der Stadt Weissenburg auf der Weissenburger Alb am Rande des Weissenburger Stadtwalds auf einer Hohe von rund 560 m u NN Es befindet sich an den Hangen der Ludwigshohe in der Siedlung Schonau ostlich der Jakobsruhe Das Theater liegt an der Holzgasse einer nach Haardt fuhrenden Strasse GeschichteSchon im 18 Jahrhundert wurden in der Nahe des spateren Theaterstandorts immer wieder Freilichtauffuhrungen von Theaterstucken und Opern veranstaltet Vielleicht die fruheste Auffuhrung Graf Waltron musste 1791 wegen zu starken Publikumsandranges abgebrochen werden In den 1820er Jahren hatten die Gastspiele der Theatertruppe unter grossen Zulauf spater wurde die Stelle nur noch sporadisch fur Schulerauffuhrungen genutzt ehe unter Burgermeister Hermann Fitz das Naturtheater eingerichtet wurde Das Naturtheater wurde 1928 nach Planen des Gartenarchitekten in einem ehemaligen Steinbruch an der Weissenburger Holzgasse Fl Nr 3038 14 eingerichtet 1929 wurde es mit einer Auffuhrung des Weissenburger Waldspiels von eingeweiht Bei der Einweihung standen nur Laien auf der Buhne doch in den folgenden Jahren agierten professionelle Schauspieler und Sanger auf der Buhne Von 1931 bis 1940 hatte das Theater mit Egon Schmid einen eigenen Intendanten Wahrend beider Weltkriege ruhte der Theaterbetrieb 1932 kam es zu einer Krise Angesichts der wirtschaftlichen Probleme machten sich zahlreiche Burger fur eine Schliessung des Theaters stark Burgermeister Fitz verhandelte einerseits mit NS Grossen die das Theater auch als Ort fur Propagandaveranstaltungen nutzen konnten andererseits aber auch mit Erika Mann deren Bearbeitung des Mozartwerkes Apollo et Hyacinthus seu Hyacinthi Metamorphosis KV 38 ihn interessierte und der er uber Schmid auch selbst ein Engagement anbot Erika Mann lehnte zunachst ab entschloss sich aber nach dem Freitod Ricki Hallgartens das Engagement doch anzunehmen Burgermeister Fitz wurde jedoch vom Kampfbund fur deutsche Kultur gedrangt Erika Mann nicht in Weissenburg spielen zu lassen Intendant Schmid der Mitglied der NSDAP war versuchte zu beschwichtigen und wurde daraufhin mit einem Parteiausschlussverfahren bedroht ausserdem kundigte die Partei einen Boykott des Theaters an falls der Vertrag mit Erika Mann nicht ruckgangig gemacht wurde Die Rechtsstreitigkeiten um die wegen Zahlungsunfahigkeit des Theaters und des Verkehrsvereins nicht rechtzeitig beglichene Vergleichssumme fur Erika Mann weiteten sich zu einer Kampagne gegen die gesamte Familie Mann aus und Auftritte Erika Manns in Deutschland waren seit diesem Zeitpunkt kaum mehr moglich Nach der Gleichschaltung wurden die Prozesse nicht mehr zu Ende gefuhrt 90 Jahre spater im Juni 2022 soll die damals verhinderte Auffuhrung in Weissenburg nachgeholt werden Als Hommage an Erika Mann und ihren Kampf gegen den Nationalsozialismus aber auch um die Ereignisse des Skandals und seine Hintergrunde nachzuzeichnen und sich vom beschamenden Verhalten der damaligen Verantwortlichen in Weissenburg zu distanzieren Ab 1936 wurden im Bergwaldtheater nur noch Opern aufgefuhrt von 1940 bis 1951 ruhte der Theaterbetrieb ganz Danach nutzten die Stadtischen Buhnen Nurnberg 21 Jahre lang das Theater Seit 1973 treten wieder Kunstler aus ganz Deutschland dort auf 1993 wurde eine Sendung von Lustige Musikanten in dem Theater gedreht Seither finden regelmassige Auftritte von Kunstlern wie Max Giesinger Kaya Yanar Roger Hodgson La Brass Banda oder ahnlichen Musikern und Gruppen statt Das Heimspielfestival lockte 2017 knapp 4000 Besucher auf die Ludwigshohe Zum 90 Jubilaum wurde im Juli 2019 das von Franzobel speziell fur das Bergwaldtheater geschriebene Stuck uber die Geschichte Weissenburgs Der Lebkuchenmann aufgefuhrt 2022LiteraturEgon Schmid Das Weissenburger Bergwaldtheater Das Ideal einer deutschen Landschaftsbuhne Weissenburg 1930 Gisela Stanka Dr Gunter W Zwanzig Bergwaldtheater Weissenburg Entwicklung einer Naturbuhne Weissenburg 1979 Martin Weichmann Ein Fanatiker des Spiels unter freiem Himmel Egon Schmid Vom Bergwaldtheater zum Reichsbund der Freilicht und Volksschauspiele in villa nostra Weissenburger Heimatblatter 2 2009 Martin Weichmann Der Fall Erika Mann Das Bergwaldtheater Weissenburg auf dem Weg ins Dritte Reich in villa nostra Weissenburger Heimatblatter 2 2004 S 5ff Martin Weichmann Naturheilpark und Kurhotel Ludwigshohe Die Visionen des Dr Hermann Fitz im Umfeld des Bergwaldtheaters in villa nostra Weissenburger Heimatblatter 2 2011 S 5ff 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Archivlink Memento vom 18 Februar 2005 im Internet Archive http www derlebkuchenmann de 49 015539 10 97944 Koordinaten 49 0 55 9 N 10 58 46 O Normdaten Korperschaft GND 2056581 1 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n82146094 VIAF 139048260

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