Karl Hermann Lücking 23 November 1893 in Lüdenscheid 30 November 1976 in Bad Salzuflen war ein deutscher evangelischer T
Karl Lücking

Karl Hermann Lücking (* 23. November 1893 in Lüdenscheid; † 30. November 1976 in Bad Salzuflen) war ein deutscher evangelischer Theologe.
Leben
Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Tübingen, Halle (Saale), Leipzig und Münster (unterbrochen durch den Dienst als Soldat im Ersten Weltkrieg) wurde Lücking 1922 ordiniert und kam als Hilfspfarrer nach Kirchlinde. Später wechselte er in das Pfarramt der Gemeinde Bodelschwingh. 1929 wurde er Pfarrer an St. Reinoldi, der größten und ältesten Innenstadtkirche in Dortmund.
Seit 1933 engagierte sich Lücking entschieden gegen die nationalsozialistische Kirchenpolitik und war einer der führenden Männer der Bekennenden Kirche. Er gründete im Sommer 1933 die Pfarrbruderschaft in Westfalen, die sich später dem Pfarrernotbund anschloss. Im Oktober wurde er in den ersten Reichsbruderrat gewählt. Als Vorsitzender des westfälischen Bruderrates setzte er sich dafür ein, dass die Bekennende Kirche 1934 ein eigenes Predigerseminar in Bielefeld-Sieker gründete. Bei der Bekenntnissynode in Bad Oeynhausen im Februar 1936 trat er an der Seite von Martin Niemöller dafür ein, weiterhin jede Zusammenarbeit mit staatlich gelenkten Stellen abzulehnen. Im Juni 1938 wurde die Geschäftsstelle des westfälischen Bruderrates, die sich im Pfarrhaus Lückings befand, von der Gestapo geschlossen. Lücking, der auch den Treueid auf Adolf Hitler verweigert hatte, kam in Haft und wurde erst nach 111 Tagen entlassen und anschließend aus der Provinz Westfalen ausgewiesen. Erst 1942 konnte er ein Pfarramt in Barkhausen an der Porta übernehmen.
Nach Kriegsende wurde Lücking Superintendent in Minden und 1946 (zunächst nebenamtlich) Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen. Er war Mitbegründer der Evangelischen Forschungsakademie Christophorusstift in Hemer. Als diese 1957/58 in die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) aufging, würde Lücking deren erster Vorstandsvorsitzender.
Von 1948 bis zu seinem Ruhestand 1960 war Lücking Theologischer Vizepräsident des Landeskirchenamts und damit Stellvertreter des Präses seiner Kirche. Er war wesentlich für die neue Kirchenordnung von 1953 verantwortlich.
Ehrungen
In Anerkennung seiner Verdienste verlieh die Universität Münster Lücking 1954 die Ehrendoktorwürde. Im Dortmunder Stadtbezirk Innenstadt-Ost wurde die Karl-Lücking-Straße nach ihm benannt.
Schriften (Auswahl)
- (mit Günter Howe:) Glaube und Forschung: Vorträge und Abhandlungen der Evang. Akademie Christophorus-Stift, Band 1 u. 2. Gütersloh: Bertelsmann, 1949/50.
Literatur
- Ernst Brinkmann: Karl Lücking 1893–1976. Eine biographische Skizze. In: Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte 70 (1977), S. 179–186.
- Markus Möhl: Lücking – Sein Wirken im Kirchenkampf. In: "Habt die Brüder lieb." Beiträge zur Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Bodelschwingh, hrsg. von der Evangelischen Kirchengemeinde Bodelschwingh, Dortmund 1986, S. 157–169.
- Reinhard Jüstel: Lücking, Karl Hermann. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 21, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-110-3, Sp. 858–865.
- Michael Basse, Traugott Jähnichen, Harald Schroeter-Wittke (Hrsg.): Protestantische Profile im Ruhrgebiet. 500 Lebensbilder aus 5 Jahrhunderten. Spenner, Kamen 2009. ISBN 978-3-89991-092-6, S. 434f.
Einzelnachweise
- Historie auf der Website der FEST.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lücking, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Lücking, Karl Hermann (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 23. November 1893 |
GEBURTSORT | Lüdenscheid |
STERBEDATUM | 30. November 1976 |
STERBEORT | Bad Salzuflen |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Karl Lücking, Was ist Karl Lücking? Was bedeutet Karl Lücking?
Karl Hermann Lucking 23 November 1893 in Ludenscheid 30 November 1976 in Bad Salzuflen war ein deutscher evangelischer Theologe LebenNach dem Studium der Evangelischen Theologie in Tubingen Halle Saale Leipzig und Munster unterbrochen durch den Dienst als Soldat im Ersten Weltkrieg wurde Lucking 1922 ordiniert und kam als Hilfspfarrer nach Kirchlinde Spater wechselte er in das Pfarramt der Gemeinde Bodelschwingh 1929 wurde er Pfarrer an St Reinoldi der grossten und altesten Innenstadtkirche in Dortmund Seit 1933 engagierte sich Lucking entschieden gegen die nationalsozialistische Kirchenpolitik und war einer der fuhrenden Manner der Bekennenden Kirche Er grundete im Sommer 1933 die Pfarrbruderschaft in Westfalen die sich spater dem Pfarrernotbund anschloss Im Oktober wurde er in den ersten Reichsbruderrat gewahlt Als Vorsitzender des westfalischen Bruderrates setzte er sich dafur ein dass die Bekennende Kirche 1934 ein eigenes Predigerseminar in Bielefeld Sieker grundete Bei der Bekenntnissynode in Bad Oeynhausen im Februar 1936 trat er an der Seite von Martin Niemoller dafur ein weiterhin jede Zusammenarbeit mit staatlich gelenkten Stellen abzulehnen Im Juni 1938 wurde die Geschaftsstelle des westfalischen Bruderrates die sich im Pfarrhaus Luckings befand von der Gestapo geschlossen Lucking der auch den Treueid auf Adolf Hitler verweigert hatte kam in Haft und wurde erst nach 111 Tagen entlassen und anschliessend aus der Provinz Westfalen ausgewiesen Erst 1942 konnte er ein Pfarramt in Barkhausen an der Porta ubernehmen Nach Kriegsende wurde Lucking Superintendent in Minden und 1946 zunachst nebenamtlich Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen Er war Mitbegrunder der Evangelischen Forschungsakademie Christophorusstift in Hemer Als diese 1957 58 in die Forschungsstatte der Evangelischen Studiengemeinschaft FEST aufging wurde Lucking deren erster Vorstandsvorsitzender Von 1948 bis zu seinem Ruhestand 1960 war Lucking Theologischer Vizeprasident des Landeskirchenamts und damit Stellvertreter des Prases seiner Kirche Er war wesentlich fur die neue Kirchenordnung von 1953 verantwortlich EhrungenIn Anerkennung seiner Verdienste verlieh die Universitat Munster Lucking 1954 die Ehrendoktorwurde Im Dortmunder Stadtbezirk Innenstadt Ost wurde die Karl Lucking Strasse nach ihm benannt Schriften Auswahl mit Gunter Howe Glaube und Forschung Vortrage und Abhandlungen der Evang Akademie Christophorus Stift Band 1 u 2 Gutersloh Bertelsmann 1949 50 LiteraturErnst Brinkmann Karl Lucking 1893 1976 Eine biographische Skizze In Jahrbuch fur westfalische Kirchengeschichte 70 1977 S 179 186 Markus Mohl Lucking Sein Wirken im Kirchenkampf In Habt die Bruder lieb Beitrage zur Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Bodelschwingh hrsg von der Evangelischen Kirchengemeinde Bodelschwingh Dortmund 1986 S 157 169 Reinhard Justel Lucking Karl Hermann In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 21 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 110 3 Sp 858 865 Michael Basse Traugott Jahnichen Harald Schroeter Wittke Hrsg Protestantische Profile im Ruhrgebiet 500 Lebensbilder aus 5 Jahrhunderten Spenner Kamen 2009 ISBN 978 3 89991 092 6 S 434f EinzelnachweiseHistorie auf der Website der FEST Normdaten Person GND 128654333 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 50285411 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lucking KarlALTERNATIVNAMEN Lucking Karl Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 23 November 1893GEBURTSORT LudenscheidSTERBEDATUM 30 November 1976STERBEORT Bad Salzuflen