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Die Bahnstrecke Mühldorf Pilsting ist eine eingleisige nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Bayern Sie wurde 1875 d

Bahnstrecke Mühldorf–Pilsting

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Bahnstrecke Mühldorf–Pilsting
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Die Bahnstrecke Mühldorf–Pilsting ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Bayern. Sie wurde 1875 durch die Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen als Teil der Verbindung zwischen Mühldorf und Plattling eröffnet und zum 1. Januar 1876 durch die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen übernommen. Während die Strecke auf dem südlichen Abschnitt von Mühldorf bis Neumarkt-Sankt Veit durch die dort abzweigenden Verbindungen nach Landshut und nach Passau zu einer wichtigen regionalen Verkehrsverbindung wurde, erlangte die übrige Strecke nie die erhoffte Bedeutung. 1969 legte die Deutsche Bundesbahn den Abschnitt von Neumarkt-Sankt Veit bis Pilsting still. Zwischen Neumarkt-Sankt Veit und Frontenhausen-Marklkofen wurde ab 1970 nur mehr Güterverkehr abgewickelt und der Abschnitt 2018 schließlich ebenfalls stillgelegt.

Mühldorf (Oberbay)–Pilsting
Streckennummer (DB):5700
Kursbuchstrecke (DB):945 (Mühldorf–Neumarkt-St. Veit)
Gesamtstrecke ehem. 427h, 427n, 943
Kursbuchstrecke:427n (1946)
427p (Mühldorf (Oberbay) – Neumarkt St Veit 1946)
Streckenlänge:59,44 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4 (Mühldorf–Neumarkt-St. Veit)
Maximale Neigung: 12 ‰
Minimaler Radius:283 m
Streckengeschwindigkeit:120 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
Legende
von Rosenheim
von München Ost
61,692 Mühldorf (Oberbay) 411 m
nach Freilassing
nach Simbach (Inn)
62,689 Innkanal (40 m)
65,200 Bk
65,839 Isen (23 m)
66,028 Isen (25 m)
68,411 415 m
72,790 (1947–1988)
(1939–1945)
76,055 Rott (25 m)
77,288 Neumarkt-St. Veit 446 m
nach Landshut (Bay) Hbf
79,530 (Abzw)
nach Passau Hbf
83,400 Thambach
88,280 Gangkofen 448 m
93,960 Trennbach 474 m
102,690 Frontenhausen-Marklkofen 408 m
Vils
104,400 Poxau
106,800 Steinberg-
110,400 Griesbach (b Dingolfing)
117,000 Mamming
Isar
von Landshut (Bay) Hbf
121,130 Pilsting 342 m
nach Bayerisch Eisenstein

Quellen:

Streckenverlauf

Ausgehend vom Eisenbahnknotenpunkt Mühldorf führt die Bahnstrecke zunächst rund zwei Kilometer Richtung Norden durch die Ebene zwischen Innkanal und Isen, ehe bei Rohrbach (Oberbayern) die regionstypische Hügellandschaft erreicht wird. Auf den rund 16 km von Mühldorf bis Neumarkt-Sankt Veit liegen keine größeren Orte an der Strecke, so dass neben dem Bahnhof Rohrbach lediglich eine inzwischen aufgegebene Unterwegsstation auf Höhe des Weilers Taibrechting bei Niederbergkirchen bestand. Kurz vor Neumarkt-Sankt Veit wird die Rott überquert, in deren Tal die Trasse auf den folgenden drei Kilometern angelegt wurde.

Die Stadt Neumarkt-Sankt Veit besitzt einen zentral gelegenen Bahnhof, der durch die abzweigenden Bahnstrecken nach Landshut und Passau zusätzliche Bedeutung erlangte. Während erstere die Strecke nach Pilsting unmittelbar nordöstlich des Bahnhofs Neumarkt-Sankt Veit verlässt, liegt der Abzweig der Rottalbahn etwa zwei Kilometer weiter östlich. Die Strecke nach Pilsting führt ansteigend weiter Richtung Norden, um nach dem früheren Zwischenhalt Thambach in einem Einschnitt die Wasserscheide zwischen Rott und Bina zu queren und anschließend in das Binatal hinabzuführen. Der dort gelegene Markt Gangkofen besaß einen deutlich westlich der Kernbebauung gelegenen Bahnhof. Nördlich von Gangkofen steigt die Strecke erneut an, um die Hügellinie zwischen Bina und Vils zu überqueren. Etwa an der höchsten von der Bahnstrecke erreichten Erhebung liegt das kleine Dorf Obertrennbach, in dem eine kleine Unterwegsstation namens Trennbach bestand. Auf den folgenden acht Kilometern fällt die Strecke wieder ab und erreicht über die Täler von Trenn- und Schwimmbach bei Marklkofen das Vilstal, dem die Trasse auf rund 1,5 km in Ost-West-Richtung folgt.

Im Dorf Marklkofen besteht als heutiger nördlicher Endpunkt der Strecke ein nach dem nahegelegenen Markt Frontenhausen mit dem Doppelnamen Frontenhausen-Marklkofen versehener Bahnhof. Westlich des Bahnhofs wurde bis zur 1969 erfolgten Stilllegung des Streckenabschnitts Frontenhausen-Marklkofen–Pilsting die Vils auf drei Brückensegmenten überquert. Über die kleinen Dörfer Poxau und Steinberg, wo zeitweise Zwischenhalte bestanden, führte das Gleis anschließend ansteigend Richtung Norden. Beim Weiler Wunder wurde in einem längeren Einschnitt die Wasserscheide zwischen Vils und Isar durchsetzt. Etwa dort lag auch die dem etwa 1,5 km entfernten Dorf Griesbach, einem Ortsteil des Marktes Reisbach, zugeordnete Zwischenstation. Mit teils erheblichem Gefälle führte die Strecke weiter nach Mamming, wo nördlich des durch ein größeres Brückenbauwerk gequerten Mamminger Bachs ein Bahnhof bestand. Das größte Kunstbauwerk der Strecke bestand auf dem folgenden Streckenabschnitt, wo auf einer aus fünf je 36 m langen Stahlfachwerksegmenten zusammengesetzten Brücke die Isar überquert wurde. Hinter Goben erreichte die Strecke schließlich den etwa zwei Kilometer südlich des namensstiftenden Marktes gelegenen Bahnhof Pilsting. Der folgende Abschnitt Pilsting–Plattling ist heute Teil der Bahnstrecke Landshut–Plattling.

Geschichte

Als Teil eines am 3. August 1869 durch die bayerische Staatsregierung genehmigten Bauprogramms der Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen begann diese in jenem Jahr mit der Projektierung einer Bahnverbindung zwischen Mühldorf und Plattling. Zusammen mit der Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf der Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen (K.Bay.Sts.B) sowie der nördlich von Plattling anschließenden, ebenfalls durch die Ostbahn geplanten Bayerischen Waldbahn sollte diese eine überregionale Verbindung zwischen Inntal und Böhmen herstellen.

Die endgültige Baukonzession wurde der Ostbahn am 25. November 1872 erteilt, woraufhin noch im selben Jahr die ersten Arbeiten begannen. Unter Führung des Oberingenieurs Ludwig Fromm und des Architekten Carl Zenger konnte die 80,8 km lange Verbindung Mühldorf–Plattling innerhalb von knapp drei Jahren fertiggestellt werden. Die Eröffnung der weitgehend eingleisigen, im Hinblick auf das erwartete Verkehrsaufkommen jedoch auf einigen Streckenabschnitten bereits unter Berücksichtigung eines späteren zweiten Gleises trassierten Hauptbahn erfolgte am 15. Oktober 1875. Zwischen Pilsting und Landau, heute Teil der Strecke Landshut–Plattling, lag von Beginn an ein zweites Gleis. Zum 1. Januar 1876 wurde die Strecke zusammen mit der gesamten Ostbahngesellschaft in die K.Bay.Sts.B integriert.

In den folgenden Jahren wurden mehrere Zweigstrecken errichtet: Die am 15. Mai 1880 eröffnete Verbindung Landshut–Pilsting, die am 4. Oktober 1883 freigegebene Bahnstrecke Neumarkt-Sankt Veit–Landshut sowie die am 1. September 1879 zunächst bis Pocking fertiggestellte und zum 6. Oktober 1888 schließlich nach Passau verlängerte Rottalbahn.

Die erwartete überregionale Bedeutung der Bahnverbindung blieb aus; der Verkehr zwischen Tirol und Böhmen wurde weiterhin vorwiegend über München geführt. Der Abschnitt Pilsting–Plattling erlangte jedoch Bedeutung als Teil der Relation (München–)Landshut–Plattling(–Passau) und wurde dieser alsbald auch betrieblich zugeordnet. Regional wurde die Strecke zwischen Mühldorf und Neumarkt-Sankt Veit auch dank der Zweige nach Landshut und Pocking/Passau bald rege für den Personen- und Güterverkehr genutzt. Im Abschnitt Neumarkt-Sankt Veit–Pilsting wurden hingegen durch die relativ dünne Besiedlung, die teils weitab von den Orten gelegenen Bahnstationen und die überwiegend nicht der Bahnstrecke folgenden, sondern vor allem Richtung Landshut ausgerichteten Verkehrsbeziehungen nie hohe Reisendenzahlen erreicht.

Am 14. September 1899 stürzte zwischen Mühldorf und Rohrbach nach der Unterspülung der Fundamente des nördlichen Widerlagers die Brücke über die Isen ein, als sie von einem Personenzug befahren wurde. Vermutlich lag ein Baufehler bei der Fundierung der Brücke vor. Die Zahl der Opfer ist nicht bekannt.

Mit der Zunahme des motorisierten Individualverkehrs ab den 1950er-Jahren verzeichnete die Deutsche Bundesbahn (DB) zwischen Neumarkt-Sankt Veit und Pilsting einen zunehmenden Rückgang der ohnehin niedrigen Beförderungszahlen. Verschiedene Rationalisierungsmaßnahmen wurden vorgenommen, darunter die 1964 rechtskräftige Rückstufung des Abschnitts Neumarkt-Sankt Veit–Pilsting von einer Haupt- zu einer Nebenbahn. Dennoch war das Betriebsergebnis dieses Streckenabschnitts weiterhin unzureichend. Mit Billigung des Bundesverkehrsministeriums stellte die DB infolgedessen zum 29. September 1969 den Verkehr zwischen Frontenhausen-Marklkofen und Pilsting, mit Ausnahme einiger weniger Güterzüge zwischen Pilsting und Griesbach, ein. Mit der Aufgabe der Gütertransporte zwischen Griesbach und Pilsting zum 13. Dezember 1969 wurde der Abschnitt Frontenhausen-Marklkofen–Pilsting schließlich komplett stillgelegt. Die dortigen Gleisanlagen wurden in den folgenden Jahren abgebaut.

Zwischen Neumarkt-Sankt Veit und Frontenhausen-Marklkofen wurde nicht wesentlich länger SPNV angeboten; der letzte Reisezug verkehrte dort am 26. September 1970. Im Güterverkehr sorgte hingegen ein in Marklkofen ansässiges Werk des Automobilzulieferers Mann+Hummel über Jahre für gut ausgelastete Züge, ehe das Unternehmen in den 1990er-Jahren seine Transporte aus verschiedenen Gründen von der Bahn auf die Straße verlagerte. Einziger regelmäßiger Nutzer der Teilstrecke Neumarkt-Sankt Veit–Frontenhausen-Marklkofen war danach ein regionaler Abfallzweckverband, der in Marklkofen Hausmüll in Container umlud und diese per Bahn zu einer Müllverbrennungsanlage (MVA) in Burgkirchen befördern ließ. Um 1980 diente der Streckenabschnitt zwischen den Weilern Leitl und Kurthambach einige Kilometer südlich von Gangkofen als Drehort für die in einem Schweizer Zug spielenden Sequenzen der Kriminalkomödie Ach du lieber Harry, einer der erfolgreichsten deutschen Kinofilmproduktionen des Jahres 1981.

Die südliche Teilstrecke Mühldorf–Neumarkt-Sankt Veit wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts betrieblich eng mit den in Neumarkt abzweigenden Verbindungen verknüpft und wird nach wie vor von Zügen der Relationen Mühldorf–Landshut und Mühldorf–Passau genutzt. Nach der Bahnstrukturreform und Auflösung der Deutschen Bundesbahn gelangte dieser Streckenabschnitt zur Organisationseinheit Südostbayernbahn der Deutschen Bahn. Am 27. September 2008 wurde das mechanische Stellwerk in Rohrbach und am 28. September das Spurplandrucktastenstellwerk in Neumarkt-St. Veit stillgelegt. Seit dem 28. September 2008 werden die dortigen Weichen und Signale komplett durch das ESTW Mühldorf ferngesteuert.

Der Streckenabschnitt Neumarkt St. Veit–Frontenhausen-Marklkofen wurde seit 2006 von der DB Netz AG zur Abgabe ausgeschrieben und am 30. Juni 2010 von der Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) gepachtet. Wegen nötiger Investitionen in die Sanierung von Brücken und den Austausch der Holzschwellen von bis zu vier Millionen Euro wollte sich die RSE von der Strecke trennen. Da der Instandhaltungsrückstand die Betriebssicherheit gefährdete, musste die RSE die Strecke zum 9. Oktober 2017 sperren. Mit Wirkung vom 22. Mai 2018 ist die Strecke durch das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr nach einem entsprechenden Antrag durch die Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH stillgelegt worden. Es bestand allerdings bis Ende 2019 noch ein wenig Hoffnung auf eine Streckensanierung, da sich die Innrail UG um einen Betrieb der Strecke bemühte. Diese stellte jedoch den Geschäftsbetrieb Ende 2019 wegen des Fehlens einer Sicherheitsbescheinigung ein.

Am 28. Oktober 2024 wurde die Weiche am Abzweig Elsenbach entfernt, womit der stillgelegte Streckenabschnitt bis Frontenhausen-Marklkofen ohne Verbindung zum übrigen Bahnnetz ist.

Betrieb

Personenverkehr

In den ersten Betriebsjahren wurden täglich zunächst zwei, später vier Zugpaare zwischen Mühldorf und Plattling, teilweise weiter bis Bayerisch Eisenstein, angeboten. Nach Eröffnung der Zweigstrecken wurde der Verkehr zwischen Mühldorf und Neumarkt-Sankt Veit sowie Pilsting und Plattling deutlich verdichtet, während auf dem mittleren Abschnitt die Verlängerung einiger Züge bis und von Rosenheim die einzige wesentliche Veränderung darstellte. 1924 wurden pro Tag drei Zugpaare auf der Gesamtstrecke gefahren, einige Jahre später wieder die gewohnten vier. Zur Gewinnung zusätzlicher Fahrgäste wurde in den Nachkriegsjahren der Zwischenhalt Poxau neu eingerichtet und das Fahrplanangebot neben den vier zwischen Mühldorf und Plattling pendelnden Zugpaaren um einen Eilzug Rosenheim–Plattling und zurück erweitert, der bis zur 1969 erfolgten Einstellung des Verkehrs zwischen Frontenhausen-Marklkofen und Pilsting angeboten wurde.

Zwischen Mühldorf und Neumarkt-Sankt Veit wird die Strecke seit Ende des 19. Jahrhunderts auch von zahlreichen Zügen der Strecken nach Landshut und Passau befahren. Zu diesen zählte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in bescheidenem Umfang auch Fernverkehr, etwa in Form einer D-Zug-Wagengruppe Berlin–Mühldorf–Klagenfurt. Unter Regie der Deutschen Bundesbahn befuhren den Abschnitt Mühldorf–Neumarkt-Sankt Veit täglich zwischen 15 und 20 Personenzugpaare. In den 1990er-Jahren wurden diese Leistungen vertaktet, wobei die Bayerische Eisenbahngesellschaft beim Betreiber Südostbayernbahn zunächst sowohl auf der Relation Mühldorf–Passau als auch zwischen Mühldorf und Landshut jeweils zweistündliche Zugfahrten bestellte, die insbesondere auf letzterer Verbindung in den Hauptverkehrszeiten um zusätzliche Fahrten ergänzt wurden. Stündliche Fahrmöglichkeiten bestehen Richtung Landshut seit 14. Dezember 2008, Richtung Passau seit 12. Dezember 2009.

Güterverkehr

Nachdem die erhoffte Nutzung der Strecke im überregionalen Güterverkehr ausblieb, beschränkte sich die Nutzung überwiegend auf die Bedienung der lokalen Kunden. Von Norden kommend wurde hierbei überwiegend bis einschließlich Gangkofen gefahren, von Süden her ausgehend vom Knoten Mühldorf bis Frontenhausen-Marklkofen. Gemischte Züge waren dabei unüblich; Personen- und Güterverkehr waren von Beginn an weitgehend getrennt.

Etwa seit den 1960er-Jahren wird der Abschnitt Mühldorf–Neumarkt-Sankt Veit(–Landshut) vermehrt auch von Zügen aus dem Bayerischen Chemiedreieck befahren. Als lokale Kunden waren insbesondere die Land- und Forstwirtschaft zu verzeichnen, zudem u. a. der Automobilzulieferer Mann+Hummel in Marklkofen sowie seit den 1980er-Jahren die regionalen Abfallentsorger. Nach der Abwanderung zahlreicher Frachtkunden aus eigenem Entschluss oder auf Bestreben der früheren Güterverkehrsbetreiber Deutsche Bundesbahn bzw. DB Cargo Deutschland waren 2008 neben den Ganzzügen aus dem Chemiedreieck nur mehr Flüssiggastransporte nach Dietfurt (Rottalbahn) und Abfalltransporte aus Frontenhausen-Marklkofen und Eggenfelden (an der Rottalbahn) Richtung Süden verblieben. Auf dem Abschnitt Neumarkt St. Veit–Frontenhausen-Marklkofen verkehrte bis zur Streckensperrung im Herbst 2017 nur noch das genannte werktägliche Müllzugpaar, das von DB Cargo Deutschland betrieben wurde.

Fahrzeugeinsatz

Für den Betrieb in den Anfangsjahren genügten in der Regel die leistungsschwächeren Dampflokomotiven der Ostbahn bzw. der K.Bay.Sts.B. Zu den eingesetzten Typen zählten die Tenderlokomotiven des Typs D XII, die allgegenwärtigen C III sowie die B VI. Zu den durch die Deutsche Reichsbahn und die Bundesbahn verwendeten Dampflokomotiven zählten Fahrzeuge der Reihen 50, 54 und 57 im Güter- sowie 24, 64, 70 und 86 im Personenverkehr.

Schienenbusse der Reihen VT 95 und 98 übernahmen ab den 1950er Jahren einen Großteil der Personenverkehrsleistungen einschließlich des Eilzugpaars Rosenheim–Plattling, während im Güterverkehr Köf III und V 100 die Dampflokomotiven verdrängten. Letztere übernahmen schließlich auch die letzten bislang mit Dampfloks bespannten Personenzüge. Insbesondere vor den Güterzügen aus dem Chemiedreieck kamen ab den 1960er-Jahren auch Varianten der V 160 auf die Strecke.

Seit Anfang der 1990er Jahre werden die Reisezüge von Mühldorf nach Landshut und Passau überwiegend von Triebwagen der Baureihe 628, seltener auch mit Lokomotiven der Baureihe 218 gefahren. Den regionalen Güterverkehr wickelt DB Cargo seit 2006 mit Loks der Baureihe 294 ab, für die Chemieganzzüge wurden seit den 1990er-Jahren Vertreter der Reihen 217 und 232/233 genutzt. Inzwischen verkehren meist Class 77.

Planungen

Die Strecke soll zwischen Mühldorf und Neumarkt-Sankt Veit zusammen mit der anschließenden Bahnstrecke Neumarkt-Sankt Veit–Landshut elektrifiziert werden. Die Deutsche Bahn begann 2021 mit den Planungen und schloss die Vorplanung des Projekts Mitte 2024 ab. Seitdem wird die daran anschließende parlamentarische Befassung im Bundestag vorbereitet. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr beabsichtigte im Oktober 2024, die parlamentarische Befassung noch vor der planmäßig im September 2025 stattfindenden Bundestagswahl anzustoßen.

Literatur

  • Karl Bürger: „Kurvig und bucklig“. Die „Bayerische Tauernbahn“ Landshut – Mühldorf – Freilassing. (Teil 1). In: EisenbahnGeschichte. Band 7, 31, 2008/09, ISSN 1611-6283, S. 46–54.
  • Siegfried Bufe: Nebenbahnen zwischen Arber und Hallertau. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1999, ISBN 3-922138-69-1. 
  • Die Bahnlinie Plattling–Pilsting–Mühldorf. In: Historischer Eisenbahnverein Plattling e. V. (Hrsg.): Die 64er. Band 1, 1994, ZDB-ID 2014651-6. 
  • Reinhard Wanka, Wolfgang Wiesner: Die Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1996, ISBN 3-922138-59-4, S. 14–16, 23. 
  • Walther Zeitler: Eisenbahnen in Niederbayern und der Oberpfalz. Die Geschichte der Eisenbahn in Ostbayern. Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 1997, ISBN 3-924350-61-2. 

Weblinks

  • Frank Zimmermann: Spurensuche Eisenbahn: Bilder des nördlichen Abschnitts um 2012. In: spurensuche-eisenbahn.de. 28. Februar 2013, archiviert vom Original am 3. Oktober 2023; abgerufen am 16. November 2024. 

Einzelnachweise

  1. Streckenkarte der Eisenbahndirektion München, Stand März 1952. In: Bürger: München–Mühldorf–Simbach. 2017. 
  2. Infrastrukturregister. In: geovdbn.deutschebahn.com. DB Netz AG, abgerufen am 10. November 2020.
  3. Geo-Brücke (Stand 01/2019) (Memento vom 29. November 2023 im Internet Archive) (ZIP-Datei). Geoinformationen zu Brücken des Schienenverkehrsnetzes. In: deutschebahn.com. DB Netz AG, 20. März 2020, abgerufen am 28. April 2023.
  4. Karte der Bundesbahndirektion München 1984. In: blocksignal.de, abgerufen am 16. Januar 2021.
  5. Kosmas Lutz: Der Bau der bayerischen Eisenbahnen rechts des Rheines. R. Oldenbourg, München, Leipzig 1883, S. 497. 
  6. Karl Bürger, Karl Bösenecker: Die Bayerische Tauernbahn Landshut – Mühldorf – Freilassing. Von Bimmelbahnen zur Ausbaustrecke. Eine kuriose Geschichte. Selbstverlag, Walpertskirchen/Laufen 2018, ISBN 978-3-00-059435-9, S. 118, 258–260. 
  7. Eisenbahnatlas Deutschland. 11. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2020, ISBN 978-3-89494-149-9. 
  8. Verein Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. In: Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. Nr. 89, 12. November 1875, S. 951 (digitale-sammlungen.de). 
  9. Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Band 1, Landsberg-Pürgen 1979, ISBN 3-921304-38-6, S. 23 (mit Foto).
  10. Drehortguide "Ach du lieber Harry", abgerufen am 4. Januar 2023.
  11. Liste Deutscher Stellwerke auf stellwerke.de, vom 26. Oktober 2015, abgerufen am 17. April 2017.
  12. Bahn-Report. 6/08, S. 71.
  13. IBSE-Telegramm. 237, August 2010, S. 3.
  14. RSE will sich von Strecke trennen. In: eisenbahn-magazin. Nr. 2, 2017, ISSN 0342-1902, S. 32. 
  15. Ludwig Felix Mayrhuber: RSE sperrt Neumarkt-St.Veit – Frontenhausen-Marklhofen kurzfristig. In: Bahn-Report. Band 35, Nr. 210, 1. November 2017, ISSN 0178-4528, S. 67 (Website [abgerufen am 12. November 2017]). 
  16. Wenig Hoffnung für die Strecke nach Marklkofen. innrail Unternehmergesellschaft, 20. März 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. März 2018; abgerufen am 30. März 2018. 
  17. Innrail stellt Geschäftsbetrieb zum Jahresende 2019 ein. innrail Unternehmergesellschaft, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. August 2020; abgerufen am 30. Mai 2020. 
  18. Gabriel Knopff: Lokalaugenschein am ehemaligen Abzweig Elsenbach der Rottalbahn (m11B). In: nobf.de. 6. November 2024, abgerufen am 16. November 2024. 
  19. Kursbuch 1944, Tabelle 427k, Sommer 1962 Tabelle 427h, Sommer 1982 Tabelle 943, Sommer 1987 Tabelle 943, 2008 Tabelle 945, u. a.
  20. Bayerische Eisenbahngesellschaft: Freistaat Bayern optimiert Nahverkehrsangebot in Oberbayern. (PDF) 17. Juli 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. November 2008.@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) 
  21. IBSE-Telegramm. 237, August 2010, S. 3.
  22. Das Projekt im Überblick. In: landshut-muehldorf.de. DB InfraGO, abgerufen am 3. November 2024. 
  23. Deutscher Bundestag (Hrsg.): Drucksache 20/13435. Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 14. Oktober 2024 eingegangenen Antworten der Bundesregierung. 18. Oktober 2024, S. 85 f. (bundestag.de [PDF]). 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 20:44

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Die Bahnstrecke Muhldorf Pilsting ist eine eingleisige nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Bayern Sie wurde 1875 durch die Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen als Teil der Verbindung zwischen Muhldorf und Plattling eroffnet und zum 1 Januar 1876 durch die Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen ubernommen Wahrend die Strecke auf dem sudlichen Abschnitt von Muhldorf bis Neumarkt Sankt Veit durch die dort abzweigenden Verbindungen nach Landshut und nach Passau zu einer wichtigen regionalen Verkehrsverbindung wurde erlangte die ubrige Strecke nie die erhoffte Bedeutung 1969 legte die Deutsche Bundesbahn den Abschnitt von Neumarkt Sankt Veit bis Pilsting still Zwischen Neumarkt Sankt Veit und Frontenhausen Marklkofen wurde ab 1970 nur mehr Guterverkehr abgewickelt und der Abschnitt 2018 schliesslich ebenfalls stillgelegt Muhldorf Oberbay PilstingStrecke der Bahnstrecke Muhldorf PilstingStreckennummer DB 5700Kursbuchstrecke DB 945 Muhldorf Neumarkt St Veit Gesamtstrecke ehem 427h 427n 943Kursbuchstrecke 427n 1946 427p Muhldorf Oberbay Neumarkt St Veit 1946 Streckenlange 59 44 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Streckenklasse D4 Muhldorf Neumarkt St Veit Maximale Neigung 12 Minimaler Radius 283 mStreckengeschwindigkeit 120 km hZugbeeinflussung PZBLegende von Rosenheimvon Munchen Ost61 692 Muhldorf Oberbay 411 mnach Freilassingnach Simbach Inn 62 689 Innkanal 40 m 65 200 Bk65 839 Isen 23 m 66 028 Isen 25 m 68 411 415 m72 790 1947 1988 1939 1945 76 055 Rott 25 m 77 288 Neumarkt St Veit 446 mnach Landshut Bay Hbf79 530 Abzw nach Passau Hbf83 400 Thambach88 280 Gangkofen 448 m93 960 Trennbach 474 m102 690 Frontenhausen Marklkofen 408 mVils104 400 Poxau106 800 Steinberg 110 400 Griesbach b Dingolfing 117 000 MammingIsarvon Landshut Bay Hbf121 130 Pilsting 342 mnach Bayerisch EisensteinQuellen StreckenverlaufAusgehend vom Eisenbahnknotenpunkt Muhldorf fuhrt die Bahnstrecke zunachst rund zwei Kilometer Richtung Norden durch die Ebene zwischen Innkanal und Isen ehe bei Rohrbach Oberbayern die regionstypische Hugellandschaft erreicht wird Auf den rund 16 km von Muhldorf bis Neumarkt Sankt Veit liegen keine grosseren Orte an der Strecke so dass neben dem Bahnhof Rohrbach lediglich eine inzwischen aufgegebene Unterwegsstation auf Hohe des Weilers Taibrechting bei Niederbergkirchen bestand Kurz vor Neumarkt Sankt Veit wird die Rott uberquert in deren Tal die Trasse auf den folgenden drei Kilometern angelegt wurde Die Stadt Neumarkt Sankt Veit besitzt einen zentral gelegenen Bahnhof der durch die abzweigenden Bahnstrecken nach Landshut und Passau zusatzliche Bedeutung erlangte Wahrend erstere die Strecke nach Pilsting unmittelbar nordostlich des Bahnhofs Neumarkt Sankt Veit verlasst liegt der Abzweig der Rottalbahn etwa zwei Kilometer weiter ostlich Die Strecke nach Pilsting fuhrt ansteigend weiter Richtung Norden um nach dem fruheren Zwischenhalt Thambach in einem Einschnitt die Wasserscheide zwischen Rott und Bina zu queren und anschliessend in das Binatal hinabzufuhren Der dort gelegene Markt Gangkofen besass einen deutlich westlich der Kernbebauung gelegenen Bahnhof Nordlich von Gangkofen steigt die Strecke erneut an um die Hugellinie zwischen Bina und Vils zu uberqueren Etwa an der hochsten von der Bahnstrecke erreichten Erhebung liegt das kleine Dorf Obertrennbach in dem eine kleine Unterwegsstation namens Trennbach bestand Auf den folgenden acht Kilometern fallt die Strecke wieder ab und erreicht uber die Taler von Trenn und Schwimmbach bei Marklkofen das Vilstal dem die Trasse auf rund 1 5 km in Ost West Richtung folgt Im Dorf Marklkofen besteht als heutiger nordlicher Endpunkt der Strecke ein nach dem nahegelegenen Markt Frontenhausen mit dem Doppelnamen Frontenhausen Marklkofen versehener Bahnhof Westlich des Bahnhofs wurde bis zur 1969 erfolgten Stilllegung des Streckenabschnitts Frontenhausen Marklkofen Pilsting die Vils auf drei Bruckensegmenten uberquert Uber die kleinen Dorfer Poxau und Steinberg wo zeitweise Zwischenhalte bestanden fuhrte das Gleis anschliessend ansteigend Richtung Norden Beim Weiler Wunder wurde in einem langeren Einschnitt die Wasserscheide zwischen Vils und Isar durchsetzt Etwa dort lag auch die dem etwa 1 5 km entfernten Dorf Griesbach einem Ortsteil des Marktes Reisbach zugeordnete Zwischenstation Mit teils erheblichem Gefalle fuhrte die Strecke weiter nach Mamming wo nordlich des durch ein grosseres Bruckenbauwerk gequerten Mamminger Bachs ein Bahnhof bestand Das grosste Kunstbauwerk der Strecke bestand auf dem folgenden Streckenabschnitt wo auf einer aus funf je 36 m langen Stahlfachwerksegmenten zusammengesetzten Brucke die Isar uberquert wurde Hinter Goben erreichte die Strecke schliesslich den etwa zwei Kilometer sudlich des namensstiftenden Marktes gelegenen Bahnhof Pilsting Der folgende Abschnitt Pilsting Plattling ist heute Teil der Bahnstrecke Landshut Plattling Bruckenpfeiler Hof bei Mamming 2009GeschichteAls Teil eines am 3 August 1869 durch die bayerische Staatsregierung genehmigten Bauprogramms der Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen begann diese in jenem Jahr mit der Projektierung einer Bahnverbindung zwischen Muhldorf und Plattling Zusammen mit der Bahnstrecke Rosenheim Muhldorf der Koniglich Bayerischen Staats Eisenbahnen K Bay Sts B sowie der nordlich von Plattling anschliessenden ebenfalls durch die Ostbahn geplanten Bayerischen Waldbahn sollte diese eine uberregionale Verbindung zwischen Inntal und Bohmen herstellen Die endgultige Baukonzession wurde der Ostbahn am 25 November 1872 erteilt woraufhin noch im selben Jahr die ersten Arbeiten begannen Unter Fuhrung des Oberingenieurs Ludwig Fromm und des Architekten Carl Zenger konnte die 80 8 km lange Verbindung Muhldorf Plattling innerhalb von knapp drei Jahren fertiggestellt werden Die Eroffnung der weitgehend eingleisigen im Hinblick auf das erwartete Verkehrsaufkommen jedoch auf einigen Streckenabschnitten bereits unter Berucksichtigung eines spateren zweiten Gleises trassierten Hauptbahn erfolgte am 15 Oktober 1875 Zwischen Pilsting und Landau heute Teil der Strecke Landshut Plattling lag von Beginn an ein zweites Gleis Zum 1 Januar 1876 wurde die Strecke zusammen mit der gesamten Ostbahngesellschaft in die K Bay Sts B integriert In den folgenden Jahren wurden mehrere Zweigstrecken errichtet Die am 15 Mai 1880 eroffnete Verbindung Landshut Pilsting die am 4 Oktober 1883 freigegebene Bahnstrecke Neumarkt Sankt Veit Landshut sowie die am 1 September 1879 zunachst bis Pocking fertiggestellte und zum 6 Oktober 1888 schliesslich nach Passau verlangerte Rottalbahn Die erwartete uberregionale Bedeutung der Bahnverbindung blieb aus der Verkehr zwischen Tirol und Bohmen wurde weiterhin vorwiegend uber Munchen gefuhrt Der Abschnitt Pilsting Plattling erlangte jedoch Bedeutung als Teil der Relation Munchen Landshut Plattling Passau und wurde dieser alsbald auch betrieblich zugeordnet Regional wurde die Strecke zwischen Muhldorf und Neumarkt Sankt Veit auch dank der Zweige nach Landshut und Pocking Passau bald rege fur den Personen und Guterverkehr genutzt Im Abschnitt Neumarkt Sankt Veit Pilsting wurden hingegen durch die relativ dunne Besiedlung die teils weitab von den Orten gelegenen Bahnstationen und die uberwiegend nicht der Bahnstrecke folgenden sondern vor allem Richtung Landshut ausgerichteten Verkehrsbeziehungen nie hohe Reisendenzahlen erreicht Am 14 September 1899 sturzte zwischen Muhldorf und Rohrbach nach der Unterspulung der Fundamente des nordlichen Widerlagers die Brucke uber die Isen ein als sie von einem Personenzug befahren wurde Vermutlich lag ein Baufehler bei der Fundierung der Brucke vor Die Zahl der Opfer ist nicht bekannt Mit der Zunahme des motorisierten Individualverkehrs ab den 1950er Jahren verzeichnete die Deutsche Bundesbahn DB zwischen Neumarkt Sankt Veit und Pilsting einen zunehmenden Ruckgang der ohnehin niedrigen Beforderungszahlen Verschiedene Rationalisierungsmassnahmen wurden vorgenommen darunter die 1964 rechtskraftige Ruckstufung des Abschnitts Neumarkt Sankt Veit Pilsting von einer Haupt zu einer Nebenbahn Dennoch war das Betriebsergebnis dieses Streckenabschnitts weiterhin unzureichend Mit Billigung des Bundesverkehrsministeriums stellte die DB infolgedessen zum 29 September 1969 den Verkehr zwischen Frontenhausen Marklkofen und Pilsting mit Ausnahme einiger weniger Guterzuge zwischen Pilsting und Griesbach ein Mit der Aufgabe der Gutertransporte zwischen Griesbach und Pilsting zum 13 Dezember 1969 wurde der Abschnitt Frontenhausen Marklkofen Pilsting schliesslich komplett stillgelegt Die dortigen Gleisanlagen wurden in den folgenden Jahren abgebaut Zwischen Neumarkt Sankt Veit und Frontenhausen Marklkofen wurde nicht wesentlich langer SPNV angeboten der letzte Reisezug verkehrte dort am 26 September 1970 Im Guterverkehr sorgte hingegen ein in Marklkofen ansassiges Werk des Automobilzulieferers Mann Hummel uber Jahre fur gut ausgelastete Zuge ehe das Unternehmen in den 1990er Jahren seine Transporte aus verschiedenen Grunden von der Bahn auf die Strasse verlagerte Einziger regelmassiger Nutzer der Teilstrecke Neumarkt Sankt Veit Frontenhausen Marklkofen war danach ein regionaler Abfallzweckverband der in Marklkofen Hausmull in Container umlud und diese per Bahn zu einer Mullverbrennungsanlage MVA in Burgkirchen befordern liess Um 1980 diente der Streckenabschnitt zwischen den Weilern Leitl und Kurthambach einige Kilometer sudlich von Gangkofen als Drehort fur die in einem Schweizer Zug spielenden Sequenzen der Kriminalkomodie Ach du lieber Harry einer der erfolgreichsten deutschen Kinofilmproduktionen des Jahres 1981 Die sudliche Teilstrecke Muhldorf Neumarkt Sankt Veit wurde ab Ende des 19 Jahrhunderts betrieblich eng mit den in Neumarkt abzweigenden Verbindungen verknupft und wird nach wie vor von Zugen der Relationen Muhldorf Landshut und Muhldorf Passau genutzt Nach der Bahnstrukturreform und Auflosung der Deutschen Bundesbahn gelangte dieser Streckenabschnitt zur Organisationseinheit Sudostbayernbahn der Deutschen Bahn Am 27 September 2008 wurde das mechanische Stellwerk in Rohrbach und am 28 September das Spurplandrucktastenstellwerk in Neumarkt St Veit stillgelegt Seit dem 28 September 2008 werden die dortigen Weichen und Signale komplett durch das ESTW Muhldorf ferngesteuert Der Streckenabschnitt Neumarkt St Veit Frontenhausen Marklkofen wurde seit 2006 von der DB Netz AG zur Abgabe ausgeschrieben und am 30 Juni 2010 von der Rhein Sieg Eisenbahn RSE gepachtet Wegen notiger Investitionen in die Sanierung von Brucken und den Austausch der Holzschwellen von bis zu vier Millionen Euro wollte sich die RSE von der Strecke trennen Da der Instandhaltungsruckstand die Betriebssicherheit gefahrdete musste die RSE die Strecke zum 9 Oktober 2017 sperren Mit Wirkung vom 22 Mai 2018 ist die Strecke durch das Bayerische Staatsministerium fur Wohnen Bau und Verkehr nach einem entsprechenden Antrag durch die Rhein Sieg Eisenbahn GmbH stillgelegt worden Es bestand allerdings bis Ende 2019 noch ein wenig Hoffnung auf eine Streckensanierung da sich die Innrail UG um einen Betrieb der Strecke bemuhte Diese stellte jedoch den Geschaftsbetrieb Ende 2019 wegen des Fehlens einer Sicherheitsbescheinigung ein Am 28 Oktober 2024 wurde die Weiche am Abzweig Elsenbach entfernt womit der stillgelegte Streckenabschnitt bis Frontenhausen Marklkofen ohne Verbindung zum ubrigen Bahnnetz ist BetriebPersonenverkehr In den ersten Betriebsjahren wurden taglich zunachst zwei spater vier Zugpaare zwischen Muhldorf und Plattling teilweise weiter bis Bayerisch Eisenstein angeboten Nach Eroffnung der Zweigstrecken wurde der Verkehr zwischen Muhldorf und Neumarkt Sankt Veit sowie Pilsting und Plattling deutlich verdichtet wahrend auf dem mittleren Abschnitt die Verlangerung einiger Zuge bis und von Rosenheim die einzige wesentliche Veranderung darstellte 1924 wurden pro Tag drei Zugpaare auf der Gesamtstrecke gefahren einige Jahre spater wieder die gewohnten vier Zur Gewinnung zusatzlicher Fahrgaste wurde in den Nachkriegsjahren der Zwischenhalt Poxau neu eingerichtet und das Fahrplanangebot neben den vier zwischen Muhldorf und Plattling pendelnden Zugpaaren um einen Eilzug Rosenheim Plattling und zuruck erweitert der bis zur 1969 erfolgten Einstellung des Verkehrs zwischen Frontenhausen Marklkofen und Pilsting angeboten wurde Zwischen Muhldorf und Neumarkt Sankt Veit wird die Strecke seit Ende des 19 Jahrhunderts auch von zahlreichen Zugen der Strecken nach Landshut und Passau befahren Zu diesen zahlte in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts in bescheidenem Umfang auch Fernverkehr etwa in Form einer D Zug Wagengruppe Berlin Muhldorf Klagenfurt Unter Regie der Deutschen Bundesbahn befuhren den Abschnitt Muhldorf Neumarkt Sankt Veit taglich zwischen 15 und 20 Personenzugpaare In den 1990er Jahren wurden diese Leistungen vertaktet wobei die Bayerische Eisenbahngesellschaft beim Betreiber Sudostbayernbahn zunachst sowohl auf der Relation Muhldorf Passau als auch zwischen Muhldorf und Landshut jeweils zweistundliche Zugfahrten bestellte die insbesondere auf letzterer Verbindung in den Hauptverkehrszeiten um zusatzliche Fahrten erganzt wurden Stundliche Fahrmoglichkeiten bestehen Richtung Landshut seit 14 Dezember 2008 Richtung Passau seit 12 Dezember 2009 Guterverkehr Nachdem die erhoffte Nutzung der Strecke im uberregionalen Guterverkehr ausblieb beschrankte sich die Nutzung uberwiegend auf die Bedienung der lokalen Kunden Von Norden kommend wurde hierbei uberwiegend bis einschliesslich Gangkofen gefahren von Suden her ausgehend vom Knoten Muhldorf bis Frontenhausen Marklkofen Gemischte Zuge waren dabei unublich Personen und Guterverkehr waren von Beginn an weitgehend getrennt Etwa seit den 1960er Jahren wird der Abschnitt Muhldorf Neumarkt Sankt Veit Landshut vermehrt auch von Zugen aus dem Bayerischen Chemiedreieck befahren Als lokale Kunden waren insbesondere die Land und Forstwirtschaft zu verzeichnen zudem u a der Automobilzulieferer Mann Hummel in Marklkofen sowie seit den 1980er Jahren die regionalen Abfallentsorger Nach der Abwanderung zahlreicher Frachtkunden aus eigenem Entschluss oder auf Bestreben der fruheren Guterverkehrsbetreiber Deutsche Bundesbahn bzw DB Cargo Deutschland waren 2008 neben den Ganzzugen aus dem Chemiedreieck nur mehr Flussiggastransporte nach Dietfurt Rottalbahn und Abfalltransporte aus Frontenhausen Marklkofen und Eggenfelden an der Rottalbahn Richtung Suden verblieben Auf dem Abschnitt Neumarkt St Veit Frontenhausen Marklkofen verkehrte bis zur Streckensperrung im Herbst 2017 nur noch das genannte werktagliche Mullzugpaar das von DB Cargo Deutschland betrieben wurde Fahrzeugeinsatz Fur den Betrieb in den Anfangsjahren genugten in der Regel die leistungsschwacheren Dampflokomotiven der Ostbahn bzw der K Bay Sts B Zu den eingesetzten Typen zahlten die Tenderlokomotiven des Typs D XII die allgegenwartigen C III sowie die B VI Zu den durch die Deutsche Reichsbahn und die Bundesbahn verwendeten Dampflokomotiven zahlten Fahrzeuge der Reihen 50 54 und 57 im Guter sowie 24 64 70 und 86 im Personenverkehr Schienenbusse der Reihen VT 95 und 98 ubernahmen ab den 1950er Jahren einen Grossteil der Personenverkehrsleistungen einschliesslich des Eilzugpaars Rosenheim Plattling wahrend im Guterverkehr Kof III und V 100 die Dampflokomotiven verdrangten Letztere ubernahmen schliesslich auch die letzten bislang mit Dampfloks bespannten Personenzuge Insbesondere vor den Guterzugen aus dem Chemiedreieck kamen ab den 1960er Jahren auch Varianten der V 160 auf die Strecke Seit Anfang der 1990er Jahre werden die Reisezuge von Muhldorf nach Landshut und Passau uberwiegend von Triebwagen der Baureihe 628 seltener auch mit Lokomotiven der Baureihe 218 gefahren Den regionalen Guterverkehr wickelt DB Cargo seit 2006 mit Loks der Baureihe 294 ab fur die Chemieganzzuge wurden seit den 1990er Jahren Vertreter der Reihen 217 und 232 233 genutzt Inzwischen verkehren meist Class 77 PlanungenDie Strecke soll zwischen Muhldorf und Neumarkt Sankt Veit zusammen mit der anschliessenden Bahnstrecke Neumarkt Sankt Veit Landshut elektrifiziert werden Die Deutsche Bahn begann 2021 mit den Planungen und schloss die Vorplanung des Projekts Mitte 2024 ab Seitdem wird die daran anschliessende parlamentarische Befassung im Bundestag vorbereitet Das Bundesministerium fur Digitales und Verkehr beabsichtigte im Oktober 2024 die parlamentarische Befassung noch vor der planmassig im September 2025 stattfindenden Bundestagswahl anzustossen LiteraturKarl Burger Kurvig und bucklig Die Bayerische Tauernbahn Landshut Muhldorf Freilassing Teil 1 In EisenbahnGeschichte Band 7 31 2008 09 ISSN 1611 6283 S 46 54 Siegfried Bufe Nebenbahnen zwischen Arber und Hallertau Bufe Fachbuch Verlag Egglham 1999 ISBN 3 922138 69 1 Die Bahnlinie Plattling Pilsting Muhldorf In Historischer Eisenbahnverein Plattling e V Hrsg Die 64er Band 1 1994 ZDB ID 2014651 6 Reinhard Wanka Wolfgang Wiesner Die Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen Bufe Fachbuch Verlag Egglham 1996 ISBN 3 922138 59 4 S 14 16 23 Walther Zeitler Eisenbahnen in Niederbayern und der Oberpfalz Die Geschichte der Eisenbahn in Ostbayern Buch und Kunstverlag Oberpfalz Amberg 1997 ISBN 3 924350 61 2 WeblinksFrank Zimmermann Spurensuche Eisenbahn Bilder des nordlichen Abschnitts um 2012 In spurensuche eisenbahn de 28 Februar 2013 archiviert vom Original am 3 Oktober 2023 abgerufen am 16 November 2024 EinzelnachweiseStreckenkarte der Eisenbahndirektion Munchen Stand Marz 1952 In Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 Infrastrukturregister In geovdbn deutschebahn com DB Netz AG abgerufen am 10 November 2020 Geo Brucke Stand 01 2019 Memento vom 29 November 2023 imInternet Archive ZIP Datei Geoinformationen zu Brucken des Schienenverkehrsnetzes In deutschebahn com DB Netz AG 20 Marz 2020 abgerufen am 28 April 2023 Karte der Bundesbahndirektion Munchen 1984 In blocksignal de abgerufen am 16 Januar 2021 Kosmas Lutz Der Bau der bayerischen Eisenbahnen rechts des Rheines R Oldenbourg Munchen Leipzig 1883 S 497 Karl Burger Karl Bosenecker Die Bayerische Tauernbahn Landshut Muhldorf Freilassing Von Bimmelbahnen zur Ausbaustrecke Eine kuriose Geschichte Selbstverlag Walpertskirchen Laufen 2018 ISBN 978 3 00 059435 9 S 118 258 260 Eisenbahnatlas Deutschland 11 Auflage Schweers Wall Koln 2020 ISBN 978 3 89494 149 9 Verein Deutscher Eisenbahn Verwaltungen In Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn Verwaltungen Nr 89 12 November 1875 S 951 digitale sammlungen de Hans Joachim Ritzau Eisenbahn Katastrophen in Deutschland Splitter deutscher Geschichte Band 1 Landsberg Purgen 1979 ISBN 3 921304 38 6 S 23 mit Foto Drehortguide Ach du lieber Harry abgerufen am 4 Januar 2023 Liste Deutscher Stellwerke auf stellwerke de vom 26 Oktober 2015 abgerufen am 17 April 2017 Bahn Report 6 08 S 71 IBSE Telegramm 237 August 2010 S 3 RSE will sich von Strecke trennen In eisenbahn magazin Nr 2 2017 ISSN 0342 1902 S 32 Ludwig Felix Mayrhuber RSE sperrt Neumarkt St Veit Frontenhausen Marklhofen kurzfristig In Bahn Report Band 35 Nr 210 1 November 2017 ISSN 0178 4528 S 67 Website abgerufen am 12 November 2017 Wenig Hoffnung fur die Strecke nach Marklkofen innrail Unternehmergesellschaft 20 Marz 2018 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 30 Marz 2018 abgerufen am 30 Marz 2018 Innrail stellt Geschaftsbetrieb zum Jahresende 2019 ein innrail Unternehmergesellschaft archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 5 August 2020 abgerufen am 30 Mai 2020 Gabriel Knopff Lokalaugenschein am ehemaligen Abzweig Elsenbach der Rottalbahn m11B In nobf de 6 November 2024 abgerufen am 16 November 2024 Kursbuch 1944 Tabelle 427k Sommer 1962 Tabelle 427h Sommer 1982 Tabelle 943 Sommer 1987 Tabelle 943 2008 Tabelle 945 u a Bayerische Eisenbahngesellschaft Freistaat Bayern optimiert Nahverkehrsangebot in Oberbayern PDF 17 Juli 2008 ehemals im Original nicht mehr online verfugbar abgerufen am 13 November 2008 1 2 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven IBSE Telegramm 237 August 2010 S 3 Das Projekt im Uberblick In landshut muehldorf de DB InfraGO abgerufen am 3 November 2024 Deutscher Bundestag Hrsg Drucksache 20 13435 Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 14 Oktober 2024 eingegangenen Antworten der Bundesregierung 18 Oktober 2024 S 85 f bundestag de PDF

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