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Die Csárdásfürstin

Die Csárdásfürstin, auch Czárdásfürstin, ist eine Operette in drei Akten von Emmerich Kálmán. Die Uraufführung fand am 17. November 1915 im Johann-Strauß-Theater in Wien statt. Das Libretto stammt von Leo Stein und Bela Jenbach. Mehrere Filmadaptionen haben diese Operette, die als Kálmáns erfolgreichste gilt, zum Gegenstand.
Werkdaten | |
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Originaltitel: | Die Csárdásfürstin |
Form: | Operette |
Originalsprache: | Deutsch |
Musik: | Emmerich Kálmán |
Libretto: | Leo Stein, Bela Jenbach |
Uraufführung: | 17. November 1915 |
Ort der Uraufführung: | Johann Strauß-Theater, Wien |
Personen | |
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Die Handlung spielt in Budapest und Wien, unmittelbar vor Beginn des Ersten Weltkriegs.
Entstehungsgeschichte
Im Jahr 1914 erarbeiteten die beiden Librettisten gemeinsam mit Kálmán den ersten Akt der Operette, die ursprünglich den Titel Es lebe die Liebe erhalten sollte. Dazu zogen sie sich in den Kurort Marienbad zurück. Die Hauptperson des Stückes sollte die rumänische Sängerin Sylva Varescu werden – worauf auch heute noch der rumänische Name hinweist.
Nach Beginn des Ersten Weltkriegs im Juli 1914 wurde die Arbeit an dem Werk etwa ein Jahr lang unterbrochen, da nicht absehbar war, ob es in Wien in nächster Zeit überhaupt einen Theater- und Opernbetrieb geben würde. Erst im Sommer 1915 nahmen Komponist und Autoren die Arbeit wieder auf, diesmal in Bad Ischl. Dieser Einschnitt des Kriegsbeginns spiegelt sich auch in den Liedtexten des zweiten und dritten Aktes wider. Außerdem wurde aus der rumänischen eine ungarische Sängerin.
Um die Uraufführung am 17. November 1915 zu einem unverwechselbaren Ereignis zu machen, wurde der neue Titel Die Csárdásfürstin verwendet, da die Oscar-Straus-Operette Rund um die Liebe mit einem ähnlichen Titel gerade erst Aufsehen erregt hatte. Die Premiere war ein grandioser Erfolg, der bis zum Mai 1917 533 weitere Aufführungen folgten. Bereits im Jahr 1916 wurde das Werk auch an anderen deutschsprachigen Häusern sowie in Ungarn und Schweden aufgeführt. 1917 folgen dänische, finnische, polnische und russische Übersetzungen sowie die amerikanische Erstaufführung (in ungarischer Sprache).
1954 wurde die Operette in Budapest von István Békeffi und grundlegend umgearbeitet, um der gealterten Primadonna Hanna Honthy eine Glanzrolle zu schenken. Zu diesem Zweck wurde die Sprechrolle der Anhilte in Cecília umbenannt und erhielt eigene Gesangspartien (Sopran). Diese Fassung ist jene, die in Ungarn bis heute üblicherweise aufgeführt wird. Die Csárdásfürstin gilt als die wohl populärste Operette des Landes, Titel und Melodie mehrerer Lieder ist weit über das Kernpublikum von Operetten hinaus bekannt.
Handlung
1. Akt
Sylva Varescu, eine erfolgreiche Chansonnière, bereitet sich in einem Budapester Theater auf ihre Amerikatournee vor. Ihr Verehrer, der Wiener Fürstensohn Edwin Lippert-Weylersheim, will sie davon abhalten und heiraten – entgegen den Wünschen seiner Eltern. Diese erwirken daher einen Einberufungsbefehl und lassen ihn durch Eugen Rohnsdorff, einen Verwandten, an Edwin überbringen. Außerdem haben die Eltern bereits eine Verlobung mit seiner Cousine, Komtesse Stasi, arrangiert und in Anzeigen veröffentlicht. Als Boni, ein Freund Edwins, diese Anzeige Sylva zukommen lässt, reist sie verstimmt in seiner Begleitung nach Amerika ab.
2. Akt
Wenige Wochen später wird bei den Lippert-Weylersheims in Wien die Verlobung von Edwin und seiner Cousine Stasi bekanntgegeben. Plötzlich erscheint Sylva, die sich nicht zu erkennen gibt, mit Boni und gibt sich als dessen Frau aus. Edwin, der sie noch immer liebt, bittet seinen Freund Boni um die Scheidung, weiß er doch, dass dieser eigentlich Stasi liebt (wie Boni ihm einmal gestand). Sylva glaubt Edwin und willigt in die angebliche Scheidung ein. Kurz vor der Verkündung macht man ihr klar, dass sie nicht gesellschaftsfähig sei, es sei denn, sie nähme einen Adelstitel an. Da enthüllt sie ihre wahre Identität als Csárdásfürstin, was zu einem Skandal ausartet.
3. Akt
Im dritten Akt kommen alle Personen wieder in einem Wiener Hotel zusammen. Dabei stellt sich unter einigen Missverständnissen und Turbulenzen heraus, dass Feri-Bacsi, ein Freund Edwins, in dessen Mutter seine ehemalige Liebe Hilda erkennt, eine Provinzprimadonna, die ihren hohen Adelstitel, den sie bei der Heirat mit dessen Vater trug, nur durch vorherige Ehen mit Adligen erlangt hatte. Damit entgleiten Fürst Leopold die Argumente gegen eine Hochzeit von Edwin und Sylva. Alle willigen in diese Ehe ebenso wie in jene von Boni und Stasi ein.
Musiknummern
Die Partitur enthält folgende Musiknummern:
- Vorspiel (Orchester)
- Nr. 1 Lied: Heia, heia, in den Bergen ist mein Heimatland (Sylva, Boni, Feri, Chor)
- Nr. 2 Marsch-Ensemble: Alle sind wir Sünder – Die Mädis vom Chantant (Boni, Feri, Chor)
- Nr. 3 Duett: Sylva, ich will nur dich – Ja, Mädchen gibt es wunderfeine (Sylva, Edwin)
- Nr. 4 Lied: Aus ist's mit der Liebe – Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht (Boni, Chor)
- Nr. 5 Lied: O jag dem Glück nicht nach (Sylva, Edwin, Boni)
- Nr. 6 Finale I: Ich, Edwin Ronald…Hochzeitstanz.....Jetzt gerade jetzt.....Heißa, so verliebt zu sein (alle)
- Nr. 6a: Entr’acte (Vorspiel zum 2. Akt) (Orchester)
- Nr. 7 Tanzwalzer: Erstrahlen die Lichter (Chor)
- Nr. 8 Duett: Ich warte auf das große Wunder – Machen wir’s den Schwalben nach (Stasi, Edwin)
- Nr. 9 Duett: Heller Jubel – Weißt Du es noch (Sylva, Edwin)
- Nr. 10 Quartett: Liebchen, mich reißt es (Sylva, Stasi, Edwin, Boni)
- Nr. 11 Duett: Mädel, guck...Das ist die Liebe, die dumme Liebe (Stasi, Boni)
- Nr. 12 Duett: Tanzen möcht' ich – Tausend kleine Englein singen (Sylva, Edwin)
- Nr. 13 Finale II: Verzeih, Papa....Lieben sich zwei Menschenkinder (Alle)
- Nr. 13a Intermezzo (Orchester)
- Nr. 14 Lied: Nimm, Zigeuner, deine Geige – Jai Mamám, Bruderherz, ich kauf’ mir die Welt (Edwin, Boni)
- Nr. 15 Duett: Mädel, guck...Das ist die Liebe, die dumme Liebe (Stasi, Boni) (Reminiszenz von Nr. 11)
- Nr. 16 Finale III: Tausend kleine Englein singen (Alle)
Gelegentlich wird bei Aufführungen dieser Operette auch das Lied Heut’ nacht hab’ ich geträumt von Dir aus der Operette Das Veilchen vom Montmartre, ebenfalls von Emmerich Kálmán, als Einlage gespielt bzw. gesungen.
Musikalischer Höhepunkt ist das neuerliche Aufeinandertreffen von Edwin und Sylva im zweiten Akt: ein melancholischer Walzer in der Tonart c-moll.
Orchesterbesetzung
- Holzbläser: 2 Flöten (beide mit Piccolo), 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte
- Blechbläser: 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen
- Pauken, Schlagzeug, Harfe, Celesta
- Streicher
Uraufführung
Rolle | Stimmlage | 17. November 1915 Johann Strauß-Theater, Wien |
---|---|---|
Dirigent | Artur Guttmann | |
Sylva Varescu | Sopran | Mizzi Günther |
Edwin, ihr Verehrer | Tenor/Bariton | Karl Bachmann |
Comtesse Stasi | Sopran | |
Graf Boni | Tenor | |
Feri von Kerekes | Bass | |
Fürst von und zu Lippert-Weylersheim, Vater Edwins | Sprechrolle | |
Anhilte, seine Gemahlin | Alt |
Wirkungsgeschichte
„Tanzen möcht' ich“
Text und Musik beschreiben ein verliebtes Paar, Sylvia und Edwin: „Tausend kleine Englein singen: „Habt euch lieb““. Die Englein prägen auch die Melodienfolge des Finales.
Die Nummer zählt zu den populärsten Duetten der Operettengeschichte und findet regelmäßig Aufnahme in Konzertprogramme, vor allem zum Jahreswechsel, und auf Tanzveranstaltungen. Beispielsweise wurde das Lied kurz vor der Eröffnung des Wiener Opernballs 2020 gegeben, vorgetragen und getanzt von den Staatsopernsängern Piotr Beczała und Aida Garifullina. Weitere berühmte Paarungen waren Rudolf Schock und Colette Lorand (Hamburg 1953), René Kollo und Anna Moffo (1971), und Anneliese Rothenberger (1983), und Vera Schoenenberg (Mörbisch 2002), Simon Keenlyside und Angelika Kirchschlager (2007), Thomas Hampson und Eva Lind (Bad Ischl, 2007) sowie Juan Diego Flórez und Anna Netrebko (Dresden 2014, am Pult begleitet von Christian Thielemann).
Wichtige Inszenierungen im deutschen Sprachraum
- 1966: Volksoper Wien – Regie: Edwin Zbonek Dirigent: Anton Paulik
- bis zum 19. Februar 1981 wurden 152 Aufführungen dieser Inszenierung mit großem Erfolg gespielt – eine neue Inszenierung erfolgte in der Ära Dönch am 23. Oktober 1982.
- Premierenbesetzung: , Guggi Löwinger und Lilly Stepanek; Peter Minich, , Herbert Prikopa und Egon Jordan.
- 1982 Volksoper Wien – Regie: Robert Herzl Dirigent: Rudolf Bibl
- dem langjährige Oberspielleiter der Volksoper gelang mit dieser Inszenierung (Bühnenbild: Pantelis Dessyllas) ein Sensationserfolg. Unter der musikalischen Leitung Rudolf: Bibls wurde die Handlung in das Jahr 1914 verlegt. Diese Inszenierung wurde mehrmals in Japan (1985, 1989, 1999 und 2016), 1984 in den USA und 1983 in Moskau gezeigt. : Während des Wiener Sommers 1985 übersiedelte diese Produktion an die Wiener Staatsoper. Die 328 Aufführungen sind Zeugnis für die große Popularität dieser Inszenierung : (bis 2016).
- Die Protagonisten der Premiere – , Elisabeth Kales und Sonja Mottl sowie Franz Wächter, , und als Feri Bácsi.
- 2000: Semperoper (Sächsische Staatsoper Dresden) – Regie: Peter Konwitschny
- Konwitschny verlegt den zweiten und dritten Akt in ausgebombte, zerstörte Hotels sowie in den Schützengraben, um den Kontrast zwischen heiterer Musik und Handlung und dem düsteren weltpolitischen Hintergrund zu unterstreichen.
- 2003: Schlossgartenfestspiele Neustrelitz – Regie: Wolfgang Lachnitt
- Freiluft-Inszenierung bei den größten Operettenfestspielen Deutschlands.
- 2010: Lehár Festival Bad Ischl – Regie: Wolfgang Dosch
- „Wolfgang Dosch inszenierte Emmerich Kálmáns Operette „Die Csárdásfürstin“ temporeich und mit viel Witz, einem unschlagbar musikalischen Ohr und choreographischen Auge, ohne dabei in Ehrfurcht vor einem unbestreitbaren Meisterwerk zu erstarren.“ (Quelle: gundl.at)
- 2014: Semperoper (Sächsische Staatsoper Dresden)
- Konzertante Aufführung am 28. Dezember 2014, zeitversetzt ausgestrahlt im ZDF. Dirigent Christian Thielemann, Sänger: Anna Netrebko, Juan Diego Flórez, Pavol Breslik u. a.
- 2016: Theater Hagen (Hagener Philharmoniker)
- Begeistert aufgenommene Neuinszenierung am Theater Hagen im Herbst mit in der Titelrolle. Weitere Sänger: , , , , , u. a.; Regie: ; Dirigent: . Mit zeitkritischen Bezügen im Bühnenbild und per Videoeinspielung.
- 2018: Volksoper Wien – Regie: Peter Lund
- Die dritte Inszenierung der „Csárdásfürstin“ war auch die dritte Zusammenarbeit von Peter Lund mit der Volksoper – die gefeierte Produktion wurde vom ORF aufgezeichnet – : Dirigent Alfred Eschwé – die Titelpartie sang Elissa Huber, alternierend mit Ursula Pfitzner,: Direktor Robert Meyer und Sigrid Hauser spielten die : Eltern von Edwin – Lucian Krasznec (Szabolcs Brickner); Juliette Khalil (Johanna Arrouas) waren Stasi, und (Michael Havlicek) als deren : Liebhaber Boni. (Axel Herrig) als Feri Bácsi.
Verfilmungen
- 1919: Die Csárdásfürstin – Regie: Emil Leyde
- 1927: Die Czardasfürstin – Regie: Hanns Schwarz mit Liane Haid
- 1934: Die Csárdásfürstin – Regie: Georg Jacoby mit Mártha Eggerth und Hans Söhnker
- 1951: Die Csardasfürstin – deutscher Musikfilm unter der Regie von Georg Jacoby mit Marika Rökk und Johannes Heesters.
- 1971: Die Csárdásfürstin – Regie: mit Anna Moffo und René Kollo
Trivia
Dass der angebliche „Direktor des Johann-Strauß-Theaters, Hubert Marischka“, die Premiere für einen Freitag, den 13., ansetzte, um dem abergläubischen Kálmán, auf den er nicht gut zu sprechen war, einen Streich zu spielen, ist eine unhaltbare Legende, da der 13. November 1915 ein Samstag war und außerdem nicht Hubert Marischka, sondern Erich Müller der Direktor des Johann-Strauß-Theaters war.
Wahr ist jedoch, dass dieser ursprünglich geplante Uraufführungstermin trotzdem kein Glück brachte, denn der Sänger des Boni, Josef König, war an diesem Tag indisponiert, was eine Verschiebung um einige Tage erforderlich machte.
Siehe auch
- Csárdás, Tanz
- Csárdás, Komposition von Vittorio Monti
Weblinks
- Ausführlicher Inhalt
Einzelnachweise
- Kalman - Czárdasfürstin "Tanzen möcht' ich" (P. Beczala, A.Garifullina) | Wiener Opernball 2020, abgerufen am 19. Juni 2025
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Die Csardasfurstin Begriffsklarung aufgefuhrt Die Csardasfurstin auch Czardasfurstin ist eine Operette in drei Akten von Emmerich Kalman Die Urauffuhrung fand am 17 November 1915 im Johann Strauss Theater in Wien statt Das Libretto stammt von Leo Stein und Bela Jenbach Mehrere Filmadaptionen haben diese Operette die als Kalmans erfolgreichste gilt zum Gegenstand WerkdatenOriginaltitel Die CsardasfurstinForm OperetteOriginalsprache DeutschMusik Emmerich KalmanLibretto Leo Stein Bela JenbachUrauffuhrung 17 November 1915Ort der Urauffuhrung Johann Strauss Theater WienPersonenSylva Varescu Variete Sangerin Edwin ein Furstensohn ihr Verehrer Boni Bonifaziu ein Graf Kumpan Edwins Stasi Anastasia eine Comtesse Cousine Edwins Feri ein Adeliger Kumpel Edwins Eugen Verwandter Edwins Leopold Maria Furst von und zu Lippert Weylersheim Vater Edwins Anhilte seine Gemahlin mehrere Varietedamen deren Kavaliere und ein NotarPlakat zur ersten Auffuhrung im Kiraly Szinhaz Budapest 1916 Die Handlung spielt in Budapest und Wien unmittelbar vor Beginn des Ersten Weltkriegs EntstehungsgeschichteIm Jahr 1914 erarbeiteten die beiden Librettisten gemeinsam mit Kalman den ersten Akt der Operette die ursprunglich den Titel Es lebe die Liebe erhalten sollte Dazu zogen sie sich in den Kurort Marienbad zuruck Die Hauptperson des Stuckes sollte die rumanische Sangerin Sylva Varescu werden worauf auch heute noch der rumanische Name hinweist Nach Beginn des Ersten Weltkriegs im Juli 1914 wurde die Arbeit an dem Werk etwa ein Jahr lang unterbrochen da nicht absehbar war ob es in Wien in nachster Zeit uberhaupt einen Theater und Opernbetrieb geben wurde Erst im Sommer 1915 nahmen Komponist und Autoren die Arbeit wieder auf diesmal in Bad Ischl Dieser Einschnitt des Kriegsbeginns spiegelt sich auch in den Liedtexten des zweiten und dritten Aktes wider Ausserdem wurde aus der rumanischen eine ungarische Sangerin Um die Urauffuhrung am 17 November 1915 zu einem unverwechselbaren Ereignis zu machen wurde der neue Titel Die Csardasfurstin verwendet da die Oscar Straus Operette Rund um die Liebe mit einem ahnlichen Titel gerade erst Aufsehen erregt hatte Die Premiere war ein grandioser Erfolg der bis zum Mai 1917 533 weitere Auffuhrungen folgten Bereits im Jahr 1916 wurde das Werk auch an anderen deutschsprachigen Hausern sowie in Ungarn und Schweden aufgefuhrt 1917 folgen danische finnische polnische und russische Ubersetzungen sowie die amerikanische Erstauffuhrung in ungarischer Sprache 1954 wurde die Operette in Budapest von Istvan Bekeffi und grundlegend umgearbeitet um der gealterten Primadonna Hanna Honthy eine Glanzrolle zu schenken Zu diesem Zweck wurde die Sprechrolle der Anhilte in Cecilia umbenannt und erhielt eigene Gesangspartien Sopran Diese Fassung ist jene die in Ungarn bis heute ublicherweise aufgefuhrt wird Die Csardasfurstin gilt als die wohl popularste Operette des Landes Titel und Melodie mehrerer Lieder ist weit uber das Kernpublikum von Operetten hinaus bekannt Handlung1 Akt Sylva Varescu eine erfolgreiche Chansonniere bereitet sich in einem Budapester Theater auf ihre Amerikatournee vor Ihr Verehrer der Wiener Furstensohn Edwin Lippert Weylersheim will sie davon abhalten und heiraten entgegen den Wunschen seiner Eltern Diese erwirken daher einen Einberufungsbefehl und lassen ihn durch Eugen Rohnsdorff einen Verwandten an Edwin uberbringen Ausserdem haben die Eltern bereits eine Verlobung mit seiner Cousine Komtesse Stasi arrangiert und in Anzeigen veroffentlicht Als Boni ein Freund Edwins diese Anzeige Sylva zukommen lasst reist sie verstimmt in seiner Begleitung nach Amerika ab 2 Akt Wenige Wochen spater wird bei den Lippert Weylersheims in Wien die Verlobung von Edwin und seiner Cousine Stasi bekanntgegeben Plotzlich erscheint Sylva die sich nicht zu erkennen gibt mit Boni und gibt sich als dessen Frau aus Edwin der sie noch immer liebt bittet seinen Freund Boni um die Scheidung weiss er doch dass dieser eigentlich Stasi liebt wie Boni ihm einmal gestand Sylva glaubt Edwin und willigt in die angebliche Scheidung ein Kurz vor der Verkundung macht man ihr klar dass sie nicht gesellschaftsfahig sei es sei denn sie nahme einen Adelstitel an Da enthullt sie ihre wahre Identitat als Csardasfurstin was zu einem Skandal ausartet 3 Akt Im dritten Akt kommen alle Personen wieder in einem Wiener Hotel zusammen Dabei stellt sich unter einigen Missverstandnissen und Turbulenzen heraus dass Feri Bacsi ein Freund Edwins in dessen Mutter seine ehemalige Liebe Hilda erkennt eine Provinzprimadonna die ihren hohen Adelstitel den sie bei der Heirat mit dessen Vater trug nur durch vorherige Ehen mit Adligen erlangt hatte Damit entgleiten Furst Leopold die Argumente gegen eine Hochzeit von Edwin und Sylva Alle willigen in diese Ehe ebenso wie in jene von Boni und Stasi ein MusiknummernDie Partitur enthalt folgende Musiknummern Vorspiel Orchester Nr 1 Lied Heia heia in den Bergen ist mein Heimatland Sylva Boni Feri Chor Nr 2 Marsch Ensemble Alle sind wir Sunder Die Madis vom Chantant Boni Feri Chor Nr 3 Duett Sylva ich will nur dich Ja Madchen gibt es wunderfeine Sylva Edwin Nr 4 Lied Aus ist s mit der Liebe Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht Boni Chor Nr 5 Lied O jag dem Gluck nicht nach Sylva Edwin Boni Nr 6 Finale I Ich Edwin Ronald Hochzeitstanz Jetzt gerade jetzt Heissa so verliebt zu sein alle Nr 6a Entr acte Vorspiel zum 2 Akt Orchester Nr 7 Tanzwalzer Erstrahlen die Lichter Chor Nr 8 Duett Ich warte auf das grosse Wunder Machen wir s den Schwalben nach Stasi Edwin Nr 9 Duett Heller Jubel Weisst Du es noch Sylva Edwin Nr 10 Quartett Liebchen mich reisst es Sylva Stasi Edwin Boni Nr 11 Duett Madel guck Das ist die Liebe die dumme Liebe Stasi Boni Nr 12 Duett Tanzen mocht ich Tausend kleine Englein singen Sylva Edwin Nr 13 Finale II Verzeih Papa Lieben sich zwei Menschenkinder Alle Nr 13a Intermezzo Orchester Nr 14 Lied Nimm Zigeuner deine Geige Jai Mamam Bruderherz ich kauf mir die Welt Edwin Boni Nr 15 Duett Madel guck Das ist die Liebe die dumme Liebe Stasi Boni Reminiszenz von Nr 11 Nr 16 Finale III Tausend kleine Englein singen Alle Gelegentlich wird bei Auffuhrungen dieser Operette auch das Lied Heut nacht hab ich getraumt von Dir aus der Operette Das Veilchen vom Montmartre ebenfalls von Emmerich Kalman als Einlage gespielt bzw gesungen Musikalischer Hohepunkt ist das neuerliche Aufeinandertreffen von Edwin und Sylva im zweiten Akt ein melancholischer Walzer in der Tonart c moll OrchesterbesetzungHolzblaser 2 Floten beide mit Piccolo 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte Blechblaser 4 Horner 2 Trompeten 3 Posaunen Pauken Schlagzeug Harfe Celesta StreicherUrauffuhrungRolle Stimmlage 17 November 1915 Johann Strauss Theater WienDirigent Artur GuttmannSylva Varescu Sopran Mizzi GuntherEdwin ihr Verehrer Tenor Bariton Karl BachmannComtesse Stasi SopranGraf Boni TenorFeri von Kerekes BassFurst von und zu Lippert Weylersheim Vater Edwins SprechrolleAnhilte seine Gemahlin AltWirkungsgeschichte Tanzen mocht ich Text und Musik beschreiben ein verliebtes Paar Sylvia und Edwin Tausend kleine Englein singen Habt euch lieb Die Englein pragen auch die Melodienfolge des Finales Die Nummer zahlt zu den popularsten Duetten der Operettengeschichte und findet regelmassig Aufnahme in Konzertprogramme vor allem zum Jahreswechsel und auf Tanzveranstaltungen Beispielsweise wurde das Lied kurz vor der Eroffnung des Wiener Opernballs 2020 gegeben vorgetragen und getanzt von den Staatsopernsangern Piotr Beczala und Aida Garifullina Weitere beruhmte Paarungen waren Rudolf Schock und Colette Lorand Hamburg 1953 Rene Kollo und Anna Moffo 1971 und Anneliese Rothenberger 1983 und Vera Schoenenberg Morbisch 2002 Simon Keenlyside und Angelika Kirchschlager 2007 Thomas Hampson und Eva Lind Bad Ischl 2007 sowie Juan Diego Florez und Anna Netrebko Dresden 2014 am Pult begleitet von Christian Thielemann Wichtige Inszenierungen im deutschen Sprachraum 1966 Volksoper Wien Regie Edwin Zbonek Dirigent Anton Paulikbis zum 19 Februar 1981 wurden 152 Auffuhrungen dieser Inszenierung mit grossem Erfolg gespielt eine neue Inszenierung erfolgte in der Ara Donch am 23 Oktober 1982 Premierenbesetzung Guggi Lowinger und Lilly Stepanek Peter Minich Herbert Prikopa und Egon Jordan 1982 Volksoper Wien Regie Robert Herzl Dirigent Rudolf Bibldem langjahrige Oberspielleiter der Volksoper gelang mit dieser Inszenierung Buhnenbild Pantelis Dessyllas ein Sensationserfolg Unter der musikalischen Leitung Rudolf Bibls wurde die Handlung in das Jahr 1914 verlegt Diese Inszenierung wurde mehrmals in Japan 1985 1989 1999 und 2016 1984 in den USA und 1983 in Moskau gezeigt Wahrend des Wiener Sommers 1985 ubersiedelte diese Produktion an die Wiener Staatsoper Die 328 Auffuhrungen sind Zeugnis fur die grosse Popularitat dieser Inszenierung bis 2016 Die Protagonisten der Premiere Elisabeth Kales und Sonja Mottl sowie Franz Wachter und als Feri Bacsi 2000 Semperoper Sachsische Staatsoper Dresden Regie Peter KonwitschnyKonwitschny verlegt den zweiten und dritten Akt in ausgebombte zerstorte Hotels sowie in den Schutzengraben um den Kontrast zwischen heiterer Musik und Handlung und dem dusteren weltpolitischen Hintergrund zu unterstreichen 2003 Schlossgartenfestspiele Neustrelitz Regie Wolfgang LachnittFreiluft Inszenierung bei den grossten Operettenfestspielen Deutschlands 2010 Lehar Festival Bad Ischl Regie Wolfgang Dosch Wolfgang Dosch inszenierte Emmerich Kalmans Operette Die Csardasfurstin temporeich und mit viel Witz einem unschlagbar musikalischen Ohr und choreographischen Auge ohne dabei in Ehrfurcht vor einem unbestreitbaren Meisterwerk zu erstarren Quelle gundl at 2014 Semperoper Sachsische Staatsoper Dresden Konzertante Auffuhrung am 28 Dezember 2014 zeitversetzt ausgestrahlt im ZDF Dirigent Christian Thielemann Sanger Anna Netrebko Juan Diego Florez Pavol Breslik u a 2016 Theater Hagen Hagener Philharmoniker Begeistert aufgenommene Neuinszenierung am Theater Hagen im Herbst mit in der Titelrolle Weitere Sanger u a Regie Dirigent Mit zeitkritischen Bezugen im Buhnenbild und per Videoeinspielung 2018 Volksoper Wien Regie Peter LundDie dritte Inszenierung der Csardasfurstin war auch die dritte Zusammenarbeit von Peter Lund mit der Volksoper die gefeierte Produktion wurde vom ORF aufgezeichnet Dirigent Alfred Eschwe die Titelpartie sang Elissa Huber alternierend mit Ursula Pfitzner Direktor Robert Meyer und Sigrid Hauser spielten die Eltern von Edwin Lucian Krasznec Szabolcs Brickner Juliette Khalil Johanna Arrouas waren Stasi und Michael Havlicek als deren Liebhaber Boni Axel Herrig als Feri Bacsi Verfilmungen 1919 Die Csardasfurstin Regie Emil Leyde 1927 Die Czardasfurstin Regie Hanns Schwarz mit Liane Haid 1934 Die Csardasfurstin Regie Georg Jacoby mit Martha Eggerth und Hans Sohnker 1951 Die Csardasfurstin deutscher Musikfilm unter der Regie von Georg Jacoby mit Marika Rokk und Johannes Heesters 1971 Die Csardasfurstin Regie mit Anna Moffo und Rene KolloTriviaDass der angebliche Direktor des Johann Strauss Theaters Hubert Marischka die Premiere fur einen Freitag den 13 ansetzte um dem aberglaubischen Kalman auf den er nicht gut zu sprechen war einen Streich zu spielen ist eine unhaltbare Legende da der 13 November 1915 ein Samstag war und ausserdem nicht Hubert Marischka sondern Erich Muller der Direktor des Johann Strauss Theaters war Wahr ist jedoch dass dieser ursprunglich geplante Urauffuhrungstermin trotzdem kein Gluck brachte denn der Sanger des Boni Josef Konig war an diesem Tag indisponiert was eine Verschiebung um einige Tage erforderlich machte Siehe auchCsardas Tanz Csardas Komposition von Vittorio MontiWeblinksAusfuhrlicher InhaltEinzelnachweiseKalman Czardasfurstin Tanzen mocht ich P Beczala A Garifullina Wiener Opernball 2020 abgerufen am 19 Juni 2025Operetten von Emmerich Kalman 1908 Ein Herbstmanover 1909 1910 Der Zigeunerprimas 1912 1912 1912 1914 1915 Die Csardasfurstin 1915 Die Faschingsfee 1917 Das Hollandweibchen 1919 Die Bajadere 1921 Grafin Mariza 1924 Die Zirkusprinzessin 1926 1927 Die Herzogin von Chicago 1928 Das Veilchen vom Montmartre 1930 1931 1932 Kaiserin Josephine 1936 1945 Arizona Lady 1954 Normdaten Werk GND 300080670 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n79074232 VIAF 295308643