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Österreichischer Bürgerkrieg

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Als Februarkämpfe 1934 oder Februaraufstand 1934, auch Österreichischer Bürgerkrieg, werden die bewaffneten Kämpfe in österreichischen Industrieorten vom 12. bis zum 15. Februar 1934 bezeichnet, die zu mehreren Hundert Toten führten.

Gegenüber standen sich in diesen Auseinandersetzungen:

  • einerseits nicht zentral gesteuerte Teile der ihre Entwaffnung fürchtenden Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) bzw. von deren – im März 1933 von der Diktaturregierung Dollfuß II bereits verbotenem – Republikanischem Schutzbund,
  • andererseits die den Ständestaat – der schließlich im Mai 1934 mit Rückendeckung Benito Mussolinis proklamiert wurde – anstrebende Regierung unter Bundeskanzler Dollfuß mit den ihr unterstellten Trägern der Staatsgewalt (Polizei, Gendarmerie, Bundesheer) sowie die Heimwehr, deren Bestrebungen unter dem in der Geschichtswissenschaft nicht unumstrittenen Begriff Austrofaschismus zusammengefasst werden.

Auslöser für diese Ereignisse war der gewaltsame Widerstand des oberösterreichischen Schutzbundführers Richard Bernaschek und seiner Mitkämpfer gegen die Räumung des Waffenlagers des bereits verbotenen Schutzbundes im Linzer Hotel Schiff.

Vorgeschichte

→ Hauptartikel: „Erste Republik und Austrofaschismus (1918–1938)“ im Artikel Geschichte Österreichs

Am 12. November 1918 beschloss die Provisorische Nationalversammlung für Deutschösterreich, dass der seit 30. Oktober 1918 bestehende neue Staat eine Republik und dass er Teil der deutschen Republik sei. Auf der Rampe des Parlamentsgebäudes an der Wiener Ringstraße fand hierauf die Ausrufung der Republik statt. Erster Staatskanzler war der Sozialdemokrat Karl Renner.

In weiten Teilen der Bevölkerung wie auch unter den neuen politischen Eliten der meisten Parteien mit Ausnahme der Monarchisten und der Kommunisten war die Ansicht vorherrschend, Deutschösterreich sei als Teil der deutschen Nation anzusehen. Quer durch die politischen Lager wurde die Auffassung vertreten, dass dieser „Rest-“ bzw. „Rumpfstaat“ – beraubt der ungarischen Agrar- und der böhmischen Industriegebiete – allein nicht lebensfähig sein könne. Der noch im Frühjahr 1919 angestrebte Anschluss an das Deutsche Reich wurde aber von den Siegermächten des Ersten Weltkriegs verhindert. Sie hielten im September 1919 im (von den Deutschösterreichern als Diktat verstandenen) Vertrag von St. Germain fest, dass Österreich (der Name Deutschösterreich wurde ignoriert) unabhängig zu bleiben habe. Am 21. Oktober 1919, mit der Ratifizierung des Vertrages durch die Konstituierende Nationalversammlung, wurde daher der Staatsname „Republik Österreich“ eingeführt.

Die Wirtschaft des jungen Staates lag nach der zweijährigen inflationsbedingten Nachkriegskonjunktur darnieder. Die Hyperinflation („galoppierende Inflation“) konnte erst Anfang 1924 mit Hilfe einer Völkerbundanleihe beendet werden. Für 10.000 Kronen bekam man 1914 noch einen Häuserblock, wogegen man im Dezember 1922 dafür nur noch einen Laib Brot erhielt. Erst mit der Einführung der Schillingwährung 1925 begann ein zaghafter wirtschaftlicher Aufschwung, der jedoch lediglich ein Zwischenhoch darstellte und mit der Weltwirtschaftskrise 1929 ein jähes Ende fand. Zur latenten Strukturkrise war die große Konjunkturkrise gekommen. 1933 war etwa ein Drittel der arbeitsfähigen Bevölkerung ohne Arbeit.

Mit den Unruhen der unmittelbaren Nachkriegszeit und den wirtschaftlichen Problemen ging eine immer schärfere politische Polarisierung einher (siehe z. B. Linzer Programm der Sozialdemokraten): Hauptgegner waren einerseits die mit geringem Mandatsvorsprung regierende Christlichsoziale Partei und die vor allem in Wien starken Sozialdemokraten. Als dritte Strömung artikulierten sich die Deutschnationalen, die auch als Koalitionspartner der Christlichsozialen fungierten; sie strebten nach wie vor die Vereinigung Österreichs mit dem „Reich“ an und hatten vor allem außerhalb Wiens (etwa in der Steiermark oder in Salzburg) eine große Anhängerschaft.

Darüber hinaus spielten paramilitärische Einheiten wie die Heimwehr auf der rechten Seite des politischen Spektrums (ohne klare Parteibindung) und der Republikanische Schutzbund der Sozialdemokratischen Partei auf der linken Seite eine verhängnisvolle Rolle. Die Heimwehren verstanden sich als Schutzverbände gegen behaupteten Linksextremismus und nicht als Wächter der Demokratie. Der Schutzbund sah sich hingegen als Wächter der Republik, musste sich aber den Begriff „Diktatur des Proletariats“ im sozialdemokratischen Parteiprogramm vorhalten lassen. Paramilitärisch organisiert waren auch Verbände der in den zwanziger Jahren noch unbedeutenden NSDAP (SA und SS) sowie andere Gruppierungen.

Die politischen Gegensätze in Österreich waren groß und eskalierten schließlich 1927: In Schattendorf (Burgenland) wurden bei einem Schutzbundaufmarsch zwei Personen von Mitgliedern einer kaisertreuen Frontkämpfervereinigung erschossen, darunter ein Kind. Im Schattendorfer Urteil wurden die mutmaßlichen Täter aber von einem Geschworenengericht freigesprochen. Die am 15. Juli 1927, dem Tag nach dem Freispruch, folgenden Demonstrationen einer empörten Menge konnte die Sozialdemokratische Parteiführung nicht mehr kontrollieren. Der Justizpalast neben dem Parlament wurde in der sogenannten Julirevolte von Demonstranten gestürmt und in Brand gesetzt. Nachdem auch Polizeiwachzimmer gestürmt worden waren, bekam die Polizei von ihrem Präsidenten Johann Schober den Befehl, die Demonstration mit Waffengewalt aufzulösen, und schoss dabei auch auf Flüchtende bzw. Unbeteiligte.

Die Bilanz: 89 Tote (davon vier Polizisten), 1057 Verwundete, fast 1000 Neubeitritte zu den rechtsgerichteten Heimwehren unter ihrem Führer Ernst Rüdiger Starhemberg und – wegen der unnachgiebigen Haltung des christlichsozialen Bundeskanzlers Ignaz Seipel, der jede Kritik am überschießenden Polizeieinsatz zurückwies – bis Jahresende 28.000 Kirchenaustritte. Die endgültige Polarisierung war vollzogen. Durch diese Ereignisse wurde die Sozialdemokratie entscheidend geschwächt.

Anfang der 1930er Jahre begannen sich in einer Reihe von Staaten Europas faschistische Bewegungen durchzusetzen. Auch Österreich blieb von dieser Entwicklung nicht verschont. Vor allem die Heimwehr vertrat faschistische Ideen nach dem Vorbild Italiens. Mussolini wurde auch von der in Westeuropa isolierten Regierung als wichtigste Unterstützung gesehen.

Ausschaltung des Nationalrats und Errichtung der Diktatur

→ Hauptartikel: Selbstausschaltung des Parlaments

Im März 1933 schaltete der christlichsoziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß das Parlament aus. Eine patt ausgehende Abstimmung über die Eisenbahnergehälter und taktisch bedingte Rücktritte der drei Parlamentspräsidenten nutzte Dollfuß, um das Parlament für handlungsunfähig zu erklären und von der Selbstausschaltung des Nationalrats zu sprechen. Versuche, die Geschäftsordnungskrise des Parlaments verfassungsmäßig zu beheben, wurden weder von Bundespräsident Wilhelm Miklas noch von der Bundesregierung unternommen.

Im März 1933 streikten die österreichischen Eisenbahner, da ihre Gehälter in drei Etappen ausbezahlt werden sollten. Am 4. März sollte im Parlament über die Vorgangsweise gegen die Streikenden abgestimmt werden. Da jedoch alle drei Nationalratspräsidenten zurücktraten, um mit ihren Fraktionen zu stimmen, war das Parlament nicht mehr beschlussfähig, da die Sitzung nicht ordnungsgemäß weitergeführt und geschlossen werden konnte.

Das Notverordnungsrecht der Bundesregierung war einst durch das Kriegswirtschaftliche Ermächtigungsgesetz aus dem Jahre 1917 etabliert und in der Nachkriegszeit nur unzureichend an die republikanische Verfassung angepasst worden. Dieses Recht wurde benutzt, um ohne Volksvertretung regieren zu können. Das versuchte neuerliche Zusammentreten des Nationalrats am 15. März 1933 (der dritte Präsident, ein Großdeutscher, hatte seinen Rücktritt widerrufen) wurde mit Polizeigewalt unterbunden.

Außerdem wurde der Verfassungsgerichtshof durch den Rücktritt seiner christlichsozialen Mitglieder lahmgelegt, da weder Bundespräsident noch Bundeskanzler für die Berufung neuer Richter sorgten. Der Weg in einen autoritären Ständestaat nach dem Vorbild des faschistischen Italien war damit beschritten. Dollfuß gründete am 20. Mai 1933 die Vaterländische Front als Sammelbecken aller sogenannt vaterländisch und christlich denkenden Österreicher.

Am 31. März 1933 wurde der Republikanische Schutzbund der Sozialdemokraten verboten. Nach bewaffneten Auseinandersetzungen wurde am 26. Mai 1933 auch die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) verboten.

Sprengstoffanschläge führten am 19. Juni 1933 zum Verbot des Steirischen Heimatschutzes und der NSDAP, die von da an – ebenso wie der Republikanische Schutzbund und die KPÖ – im Untergrund agierte.

Im Juli 1933 wurde die „Schutzkorpsverordnung“ erlassen, mit der als Hilfstruppe für die Exekutive das sogenannte Schutzkorps gebildet wurde.

Nach dem Verbot der Kommunistischen Partei und deren Vorfeldorganisationen machten sich Dollfuß, seine Vaterländische Front und die Heimwehren an die Zerschlagung der letzten übrig gebliebenen Strukturen der sozialdemokratisch und marxistisch orientierten Arbeiterbewegung. Am 21. Jänner 1934 wurde der Verkauf der sozialdemokratischen „Arbeiter-Zeitung“ verboten. Drei Tage später erging der Befehl zur Durchsuchung von Parteigebäuden und Wohnungen nach Waffen des Schutzbundes. Die Spitzen der österreichischen Sozialdemokratie hatten gegen die schrittweise Entmachtung und Wehrlosmachung ihrer Bewegung kein Rezept.

Aufstand oder Bürgerkrieg

Als jedoch in den Morgenstunden des 12. Februars 1934 die Polizei im Linzer Parteiheim der Sozialdemokraten, dem Hotel Schiff, nach Waffen suchen wollte, um die (von Dollfuß befohlene) Entwaffnung der Sozialdemokraten fortzusetzen, widersetzten sich die Schutzbündler unter dem lokalen Schutzbundkommandanten Richard Bernaschek. Vor dem Parteiheim eröffneten Schutzbündler das Feuer. Ein in der Nacht vom 11. zum 12. Februar 1934 an Bernaschek geschicktes, verschlüsseltes Telegramm der sozialdemokratischen Parteispitze, das ihn dringend vor einer Aktion warnte und ihn anwies, die Entscheidungen der Parteileitung abzuwarten, wurde von den Behörden abgefangen und erreichte seinen Empfänger nicht:

„Tantes Zustand fast hoffnungslos. Verschiebe deshalb Operation bis nach Ärztekonsilium am Montag.“

Kinderfreunde-Sekretär Alois Jalkotzy hingegen erreichte telefonisch nach längerem Bemühen die Kanzlei der Kinderfreunde im Hotel Schiff und gab folgende Nachricht durch:

„Das Befinden des Onkel Otto und der Tante wird sich erst morgen entscheiden. Ärzte raten abwarten, vorerst noch nichts unternehmen.“

Der Widerstand gegen die Entwaffnung in Linz sprach sich sehr schnell herum: Der Aufstand griff auf größere Teile des Landes über. Vor allem in Wien und anderen Industriestädten (Steyr, St. Pölten, Weiz, Eggenberg bei Graz, Kapfenberg, Bruck an der Mur (auch Obersteiermark), Ebensee, Wörgl) wurde einige Tage lang heftig gekämpft. Zentren des Aufstands in Wien waren Arbeiterheime und Gemeindebauten (Karl-Marx-Hof im 19. Bezirk, Goethehof in Kaisermühlen im 2. heute 22. Bezirk, Sandleitenhof 16., Reumannhof 5., Schlingerhof 21. Bezirk).

Vor allem Stabschef Alexander Eifler hatte seit 1931 für den Schutzbund Pläne für Kämpfe in Graz, den steirischen Industriegebieten und Wien ausgearbeitet. Auch für Linz und Salzburg gab es Kampf- und Alarmpläne. Dabei sollte durch Angriff ein Zusammenwirken von Polizeikräften und Bundesheer unterbunden werden. Kasernen, Polizeikommissariate und Wachstuben sollten durch Barrikaden abgeriegelt und dann gestürmt werden. Es sollte versucht werden, in Handstreichen Geiseln aus der Wiener Regierung und den Verwaltungsbehörden der Bundesländer zu nehmen, um mit einem Generalstreik die Kommunikation lahmzulegen und den Gegner vom Nachschub abzuscheiden. Im Falle des Scheiterns wollte man sich in den großen Arbeitersiedlungen, Parteiheimen und den großen Wiener Wohnblöcken solange verteidigen, bis man eine Verbindung zu den übrigen Kampfschauplätzen haben würde oder die Gegenseite den Kampf eingestellt hätte. In groben Zügen kannten Exekutive und Bundesheer diese Pläne schon vor dem Februar 1934. Als Gegenmaßnahmen hatten sie eine Mobilisierung des Bundesheeres und der bürgerlichen Wehrverbände vorgesehen, um in einem Präventivschlag die Führer des Schutzbundes festzunehmen. Seit dem Frühjahr 1932 hatten außerdem Planspiele stattgefunden, die zu militärischen Richtlinien für den Häuserkampf in Städten führten. Dabei wurde ein eskalierender Waffeneinsatz festgelegt, der sich von der leichten Infanteriewaffe bis zur Artillerie steigerte. Die Polizei war für den Bürgerkrieg reorganisiert und etwa in Wien mit Panzerwagen ausgestattet worden.

Vom Ausbruch der Kämpfe wurden sowohl die sozialdemokratische Parteileitung als auch die Bundesregierung überrascht. Aufgrund von Differenzen innerhalb der Führerschaft waren die Sozialdemokraten aber zu keinem Zeitpunkt in der Lage, ihr Vorgehen zu koordinieren. Die Bundesregierung setzte hingegen alle ihre Präventivmaßnahmen in Kraft. Die Kämpfe wurden überwiegend von der Exekutive geführt, aber zumeist durch das Bundesheer entschieden. In der Regel versuchten die Polizeikräfte, Ansammlungen von Schutzbündlern zu zerstreuen, Hausdurchsuchungen und Verhaftungen vorzunehmen. Kam es zu Widerstand der Schutzbündler, wurden militärische Verstärkungen herangeführt, die umkämpften Lokalitäten abgeriegelt und der Widerstand niedergeschlagen. In den großen Städten wurden dabei auch die angrenzenden Bezirke und Stadtteile abgeriegelt. Begleitend wurde das Standrecht ausgesprochen, Ausgehverbote verhängt und Schulen geschlossen. In den großen Widerstandszentren war das Bundesheer in verstärkter Kompanie- bis Bataillonsstärke mit schweren Infanteriewaffen und Artillerie eingesetzt, wobei der Einsatz der Artillerie von vornherein vorgesehen war und, wie der Historiker Kurt Peball in den Akten feststellte, „durchaus mit gefechtsmäßig scharfer Munition“ erfolgte.

In weiten Teilen des Landes (Niederösterreich, Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Burgenland) herrschte dagegen vollständige Ruhe; führende Sozialdemokraten in Kärnten und Vorarlberg distanzierten sich von vornherein von dem Aufstandsversuch. Der Bürgermeister von Klagenfurt sowie der stellvertretende Landeshauptmann von Kärnten erklärten ihren Austritt aus der Sozialdemokratischen Partei.

Es wäre also falsch, ein Bild zu zeichnen, nach dem ganz Österreich, oder auch nur die Bundeshauptstadt Wien, sich in völligem Aufruhr befunden hätte. In den Tageszeitungen der damaligen Tage finden sich nur kleinere Berichte über diese Revolte. Charakteristisch mag auch ein Bericht von Stefan Zweig sein, der als Zeitzeuge und als der Sozialdemokratie zugeneigter Beobachter Folgendes zu Papier bringt:

„Wer sich vorgesetzt hat, ein möglichst ehrliches und anschauliches Bild seiner Zeit zu geben, muß auch den Mut haben, romantische Vorstellungen zu enttäuschen … So sonderbar es scheinen mag: ich war an diesen historischen Februartagen 1934 in Wien und habe nichts gesehen von den entscheidenden Ereignisse, die sich in Wien abspielten und nichts, auch nicht das mindeste davon gewußt, während sie geschahen. Es wurde mit Kanonen geschossen, es wurden Häuser besetzt, es wurden Hunderte von Leichen davongetragen – ich habe nicht eine einzige gesehen. … Alles ging im innern Kreise der Stadt ebenso ruhig und regelmäßig weiter wie sonst, während in den Vorstädten der Kampf wütete, und wir glaubten töricht den offiziellen Mitteilungen, dass alles schon beigelegt und erledigt sei.“

– Stefan Zweig

Polizei, Bundesheer und die sie unterstützenden Heimwehrabteilungen konnten schließlich den schlecht vernetzten, verzweifelt kämpfenden Schutzbund relativ leicht besiegen. Der wohl wichtigste Grund dafür war die Nichtbefolgung des Aufrufs zum Generalstreik; ebenso blieb die erhoffte Solidarisierung der Exekutive mit den Aufständischen aus – Bundesheer, Polizei und Gendarmerie verhielten sich loyal zum diktatorischen Staat. Darüber hinaus wirkten sich das Ungleichgewicht der Kräfte sowie der Artillerieeinsatz des österreichischen Bundesheeres entscheidend aus.

Das Dollfuß-Regime veröffentlichte am 1. März 1934 eine Aufstellung, wonach an Zivilisten 170 Männer, 21 Frauen und zwei Kinder bei den Kämpfen getötet und 493 verwundet worden seien, während es auf Seiten der Exekutive 104 Tote und 309 Verwundete gegeben habe. Sozialdemokraten und Kommunisten bezweifelten diese Zahlen. Der britische Journalist George Eric Rowe Gedye schätzte 1500 bis 2000 Tote und 5000 Verwundete. Der Historiker Kurt Peball übernahm diese Zahlen, während Gerhard Botz sie für zu hoch hielt. Botz schätzte zwischen 196 und 270 Tote auf Seiten der Zivilbevölkerung sowie 124 Todesopfer auf Regierungsseite. Der Bürgerkrieg bzw. Februaraufstand kostete nach Erhebung des Historikers Kurt Bauer (basierend auf seiner Datenbank der Februaropfer) insgesamt 357 Tote. Auf Seiten der Exekutive/Regierungskräfte (Bundesheer, Polizei, Gendarmerie, Freiwilliges Schutzkorps) gab es 112 Tote, ebenso wurden mindestens 112 Unbeteiligte (Nicht-Kombattanten, Zufallsopfer) getötet. Da in 44 weiteren Fällen bisher keine eindeutige Zuordnung möglich ist, gab es auf Seiten der Aufständischen (Republikanischer Schutzbund und Verbündete) also zwischen 89 und 133 Toten. Am 14. Februar streckten die letzten Aufständischen in Wien-Floridsdorf die Waffen.

Nach den Kämpfen

Die Regierung Dollfuß ließ in der Folge viele Verhaftungen vornehmen. Bereits am 11. November 1933 war das Standrecht über ganz Österreich verhängt worden, womit für bestimmte Verbrechen (Mord, Brandstiftung und boshafte Sachbeschädigung) die Todesstrafe wieder eingeführt wurde. Die Angeklagten wurden dabei durch Standgerichte, die aus vier Berufsrichtern bestanden, binnen drei Tagen in einem abgekürzten Verfahren abgeurteilt. Vor dem Februar 1934 waren durch Standgerichte in zwei Kriminalfällen Todesurteile verhängt worden, von denen eines (gegen Peter Strauß) auch vollstreckt wurde. Am 12. Februar 1934 wurde das Standrecht per Notverordnung auch für den Tatbestand des „Aufruhrs“ verkündet, so dass Schutzbündler, die bewaffnet gefangen genommen worden waren, durch Standgerichte zum Tode verurteilt werden konnten.

Der deutsche Politikwissenschaftler Everhard Holtmann kritisiert in seiner Darstellung die Standgerichtsbarkeit. Im Verfahren gegen Emmerich Sailer, Josef Kastinger und drei weitere Schutzbündler aus Wien-Margareten habe sich das Standgericht beispielsweise auf die polizeilichen Angaben gestützt, obwohl die Angeklagten davon berichteten, dass ihre „Geständnisse“ gewaltsam erzwungen worden seien. Holtmann sieht in Richtersprüchen wie den Todesurteilen gegen Sailer und Kastinger „nicht etwa nur simple prozessurale Fahrlässigkeit, sondern Voreingenommenheit und eine über die institutionalisierten Unterdrückungsmechanismen hinausweisende, subjektive Bereitschaft, dem Regime bei der gewaltsamen und rechtswidrigen Ausschaltung der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung mittels tendenziöser Rechtsprechung zu assistieren“. Für den Historiker Winfried R. Garscha war die nachträgliche Begnadigung der meisten der zum Tode Verurteilten politischer Taktik geschuldet, die an der prinzipiellen Haltung der Richterschaft nichts geändert habe. Emmerich Tálos charakterisiert das Vorgehen der Gerichte nach dem 12. Februar als „eindrückliches Beispiel für politische Tendenzjustiz“. Die Härte von Regierung und Justiz werde auch an dem Vorgehen gegen Koloman Wallisch deutlich. Die Wirksamkeit des Standrechts wurde verlängert, um ihn zum Tode verurteilen zu können.

Nach den Februarkämpfen verurteilten die Standgerichte 24 Personen zum Tode, von denen 15 begnadigt wurden.Neun Männer, teils prominente Schutzbündler, wurden hingerichtet:

  • Karl Münichreiter – hingerichtet am 14. Februar 1934 in Wien
  • Georg Weissel – hingerichtet am 15. Februar 1934 in Wien
  • Emil Swoboda – hingerichtet am 15. Februar 1934 in Wien
  • Johann Hois – aus Rohrbach an der Gölsen, hingerichtet am 16. Februar 1934 in St. Pölten
  • Viktor Rauchenberger – aus Rohrbach an der Gölsen, hingerichtet am 16. Februar 1934 in St. Pölten
  • Josef Stanek – hingerichtet am 17. Februar 1934 in Graz
  • Josef Ahrer – hingerichtet am 17. Februar 1934 in Steyr
  • Koloman Wallisch – hingerichtet am 19. Februar 1934 in Leoben
  • Anton Bulgari – hingerichtet am 22. Februar 1934 in Linz

Die Vollstreckung der Todesurteile an den Aufständischen war selbst auf Seiten der Verantwortlichen der Regierung umstritten. Heimwehrführer Starhemberg sah darin keinen Sinn und schmähliche Rache, während Heimwehrführer Emil Fey darauf bestand. Gnadengesuche von Kardinal Theodor Innitzer und dem Heiligen Stuhl wurden ignoriert. Schon im Herbst 1933 war in Wöllersdorf das Anhaltelager Wöllersdorf für Gegner des Regimes eingerichtet worden. Zu Beginn wurden dort in erster Linie Kommunisten und Nationalsozialisten interniert, nach dem Februar 1934 auch Sozialdemokraten.

Die sozialdemokratische Parteileitung unter Otto Bauer (führender Theoretiker des Austromarxismus), Julius Deutsch und anderen flüchtete noch am 13. Februar 1934 in die Tschechoslowakei, was von den Vertretern des Ständestaates propagandistisch ausgewertet wurde. Die Sozialdemokratische Partei, die sozialdemokratischen Gewerkschaften und alle sozialdemokratischen Arbeiterorganisationen (einschließlich des Arbeiter-Samariter-Bunds) wurden verboten. Damit war die Opposition größtenteils ausgeschaltet und der Weg frei zur offiziellen Errichtung des Ständestaats durch die Maiverfassung vom 1. Mai 1934, mit deren Ausarbeitung Dollfuß Otto Ender bereits 1933 beauftragt hatte.

Eine wichtige Rolle hatte dabei der Einfluss Mussolinis gespielt, von dem die auch gegen die steigende NS-Agitation kämpfende Bundesregierung Rückendeckung erwartete. Er drängte Dollfuß seit längerem zur Abkehr von der Demokratie.

In Prag hatte auch die deutsche Sopade bereits ein Exilbüro installiert; die in die Tschechoslowakei geflüchteten österreichischen Sozialdemokraten (unter ihnen war auch der spätere Bundeskanzler Bruno Kreisky) gründeten hier im Exil die RSÖ (Revolutionäre Sozialisten Österreichs). Mit Hilfe der RSÖ wurden mittels Eisenbahn Ausgaben der verbotenen Arbeiter-Zeitung nach Österreich geschmuggelt. Bereits Anfang März erschien in der Tschechoslowakei die Broschüre Der Aufstand der österreichischen Arbeiter von Otto Bauer. Einerseits als Rechtfertigung der Sozialdemokratie, andererseits um den Ereignissen in Österreich einen tieferen Sinn zu geben. Sie wurde letztlich in mehreren Sprachen international verbreitet und die Februarkämpfe wurden international zum beachteten Beispiel des Versuchs, die Etablierung eines faschistischen Regimes bewaffnet zu verhindern. Die KPÖ organisierte bereits kurz nach dem Februar 1934 im Rahmen der Roten Hilfe eine Unterstützungsaktion für die Familien der Gefallenen und konnte bis Juli 1934 im In- und Ausland insgesamt 800.000 Schilling sammeln, wobei bei einer Aktion sogar in der Sowjetunion zahlreiche Arbeiter einen Stundenlohn für die Opfer in Österreich spendeten.

Der größte außenpolitische Gegner von Dollfuß war Hitler, der zum „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich drängte. Der Nationalsozialismus hatte damals bereits eine rapid steigende Anhängerzahl in Österreich und wäre bei Neuwahlen zu einer starken politischen Kraft geworden; die NSDAP wurde allerdings bereits vor Errichtung des Ständestaates verboten. Ein von den österreichischen Nationalsozialisten von langer Hand vorbereiteter Putschversuch fand am 25. Juli 1934 statt. Der „Juliputsch“ war erfolglos, weil auch hier die Exekutive loyal blieb; die Putschisten konnten aber bis ins Bundeskanzleramt vordringen, wo Dollfuß kurz nach 13 Uhr erschossen wurde.

Folgen

Mit den „Februarereignissen“ und der daran anschließenden Ständeverfassung hatte sich Österreich in die Reihe der halb- bzw. volldiktatorischen Staaten Mitteleuropas gestellt und außenpolitisch von den noch verbliebenen Demokratien isoliert. Als einzige Schutzmacht gegenüber den expansionistischen Tendenzen des Deutschen Reiches in der Zeit des Nationalsozialismus verblieb nun nur mehr Italien, das jedoch seinerseits als Folge des Abessinienkrieges seine Beziehungen zum Deutschen Reich vertiefte und infolgedessen auf die Interessen Österreichs immer weniger Rücksicht nahm.

Innenpolitisch sah sich die Regierung gleichermaßen zunehmend isoliert, da sich – vor allem aufgrund der vollstreckten Todesurteile – die Sozialdemokraten von diesem Staat abwandten, etwa mit Flugblättern zum offenen Widerstand aufriefen oder aber in eine Art innere Emigration gingen. Darauf wies auch Bruno Kreisky in seiner Verteidigungsrede beim Sozialistenprozess 1936 hin: „Es ist auch möglich, dass die Regierung in einem ernsten Moment die breiten Massen zur Verteidigung der Grenzen aufrufen muss. Aber nur ein demokratisches Österreich wird dieses Volksaufgebot zustande bringen. Nur freie Bürger werden gegen die Knebelung kämpfen.“

Im Anhaltelager oder im Gefängnis des Ständestaates trafen Sozialdemokraten und Nationalsozialisten aufeinander. Für beide war der Austrofaschismus der Gegner. Diese Gemeinsamkeit sollte in der politischen Beurteilung ehemaliger Nationalsozialisten nach dem Zweiten Weltkrieg Auswirkungen haben.

Mit größerem zeitlichem Abstand wurde klar, dass die Widerstandskraft Österreichs gegen den Nationalsozialismus durch die Februarkämpfe und ihre Folgen entscheidend geschwächt wurde. Der diktatorische Staat konnte sich, späteren Schätzungen zufolge, nur mehr auf etwa ein Drittel aller Bürger stützen.

Historische Rezeption

Siehe auch: Liste von Denkmälern für den Februaraufstand 1934

Die „Februarereignisse“ 1934 werden bis heute unterschiedlich eingeschätzt. Sprechen die einen vom Bürgerkrieg, so liegt anderen der Begriff Februaraufstand oder Februarkämpfe näher. Diese Divergenz beruht auf parteipolitischen Präferenzen oder auf unterschiedlichen Urteilen darüber, ob ganz Österreich, ein Großteil des Landes oder ein Großteil aller Bewohner involviert war oder ob es sich nur um Vorfälle in kleineren Teilen des Landes gehandelt hat, die nur einen kleineren Teil aller Österreicher betrafen.

Die Kämpfe sind im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum im Detail dokumentiert. Ausgestellt sind Uniformen des Republikanischen Schutzbundes, der Heimwehren und der Ostmärkischen Sturmscharen, sowie die Tatwaffe von Schattendorf, ein aus einer österreichischen Infanteriewaffe umgearbeitetes Jagdgewehr. Angesengte Aktenstücke aus dem Justizpalast vom 15. Juli 1927 sowie eine der Feldkanonen 1918, mit der das Bundesheer auf die Wiener Gemeindebauten schoss, runden die permanente Ausstellung „Republik und Diktatur“ im Heeresgeschichtlichen Museum ab.

Der Historiker Kurt Bauer schloss 2014 ein Projekt ab, das das Ziel hatte, alle damals Getöteten namentlich zu erfassen. 2014 und 2019 erschienen seine Bücher zu diesem Thema.

2020 veröffentlichte der Historiker Hans-Peter Weingand die internen Berichte der KPÖ-Bezirksgruppen, die sich im Original in Moskau befinden und untersuchte die Auswirkungen der Ereignisse auf die Politik der Kommunistischen Internationale.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gedachten SPÖ und ÖVP nur 1964 und 2014 gemeinsam der Ereignisse.

Literatur

  • Kurt Bauer: Der Februar-Aufstand 1934. Fakten und Mythen. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2019, ISBN 978-3-205-23229-2.
  • Josef Fiala: Die Februarkämpfe 1934 in Wien Meidling und Liesing. Ein Bürgerkrieg, der keiner war. Dissertation, Universität Wien 2012 (PDF-Datei auf univie.ac.at).
  • Irene Etzersdorfer, Hans Schafranek (Hrsg.): Der Februar 1934 in Wien. Erzählte Geschichte. Verlag Autorenkollektiv, Wien 1984, ISBN 3-85442-030-7.
  • Helmut Fiereder: Der Republikanische Schutzbund in Linz und die Kampfhandlungen im Februar 1934. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1978. Linz 1979, S. 201–248 (1. Teil (ooegeschichte.at [PDF]), 2. Teil (ooegeschichte.at [PDF])).
  • Winfried Garscha: Der Streit um die Opfer des Februar 1934. In: Mitteilungen der Alfred-Klahr-Gesellschaft. 21. Jahrgang, Nr. 1, März 2014 (PDF-Datei auf klahrgesellschaft.at).
  • Erich Hackl, Evelyne Polt-Heinzl (Hrsg.): Im Kältefieber. Februargeschichten 1934. Picus Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-7117-2009-2.
  • Stephan Neuhäuser (Hrsg.): „Wir werden ganze Arbeit leisten.“ Der austrofaschistische Staatsstreich 1934. Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-0873-1 (Inhaltsverzeichnis, PDF).
  • Gerhard Oberkofler: Februar 1934. Die historische Entwicklung am Beispiel Tirols. Innsbruck 1974.
  • Kurt Peball: Die Kämpfe in Wien im Februar 1934. (= Militärhistorische Schriftenreihe. Heft 25). 2. Auflage, Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst, Wien 1978, ISBN 3-215-01667-2.
  • Hans Schafranek: „Die Führung waren wir selber.“ Militanz und Resignation im Februar 1934 am Beispiel Kaisermühlen. In: Helmut Konrad, Wolfgang Maderthaner (Hrsg.): Neuere Studien zur Arbeitergeschichte. Band 2, Beiträge zur politischen Geschichte, Wien 1984, S. 439–469.
  • Robert Streibel: Februar in der Provinz. Eine Spurensicherung zum 12. Februar 1934 in Niederösterreich. Edition Geschichte der Heimat, Grünbach 1994, ISBN 3-900943-20-6.
  • Emmerich Tálos, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Austrofaschismus. Politik, Ökonomie, Kultur. 1933–1938. 5. Auflage. LIT, Wien 2005, ISBN 3-8258-7712-4.
  • Emmerich Tálos unter Mitarbeit von Florian Wenninger: Das austrofaschistische Österreich 1933–1938. LIT, Wien 2017, ISBN 978-3-643-50814-0.
  • Hans-Peter Weingand: Die KPÖ und der Februar 1934. Clio Verlag, Graz 2020, ISBN 978-3-902542-83-0.
  • Erika Weinzierl: Der Februar 1934 und die Folgen für Österreich. Picus Verlag, Wien 1994, ISBN 3-85452-331-9.
Zeitgenössische Presseberichte
  • 50 Bilder von den Unruhen in Oesterreich. In: Wiener Bilder, 16. Februar 1934, S. 1, Sonderausgabe (online bei ANNO).
  • Kurt Cerwenka: Der kalte Februar 1934. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 48, Heft 1, Linz 1994, S. 46–57 (ooegeschichte.at [PDF]).
Romane
  • Franz Hoellering: Die Verteidiger. Roman. Illustrationen von Walter Gotschke. Europa Verlag, Zürich 1947, zuerst englisch New York 1940.
  • Reinhard Federmann: Das Himmelreich der Lügner. Roman. München 1959, Neuauflage Picus Verlag, Wien 1993.

Weblinks

  • Kurt Bauer: Datenbank. Die Todesopfer des Februaraufstandes 1934 (PDF; 519 Seiten) auf kurt-bauer-geschichte.at.
  • Eintrag zu Februarkämpfe 1934 im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  • Februarkämpfe 1934. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
  • Manfred Scheuch: 12. Februar 1934 – Bürgerkrieg in Österreich In: Geschichte der österreichischen Sozialdemokratie. auf www.rotbewegt.at.
  • 70 Jahre Februarkämpfe: "Unvermeidliche Logik des März 1933" verschiedene Historiker und Politologen zum Februar 1934 auf science.orf.at, abgerufen am 8. Februar 2012.
  • Mahnmal für die Opfer der Februarkämpfe 1934 Feierliche Enthüllung im Rathauspark Wien am 26. April 2017 auf februar34.at.
  • Bibliografie zur oberösterreichischen Geschichte. Suche nach 'Februar 1934'. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich; abgerufen am 1. Januar 1900 .

Einzelnachweise

  1. Katharina Prager: Berthold Viertel und die Möglichkeiten einer biographischen Analyse österreichischer und deutscher kultureller Identität. In: Zeitgeschichte, Heft 3/2010, S. 182 (online bei ANNO).
  2. Leopold Gratz: Liebe Wienerinnen und Wiener!. In: Monatsblatt des Altert(h)ums-Vereines zu Wien / Monatsblatt des Vereines für Geschichte der Stadt Wien (früher Altertums-Verein zu Wien) / Nachrichtenblatt des Vereines für Geschichte der Stadt Wien (Neue Folge des „Monatsblattes“) / Wiener Geschichtsblätter / Beilage Dokumentationen und Informationen, Heft 1/1978, S. 247 (online bei ANNO).
  3. Peter Huemer: Das 34er-Jahr: Widerstand und Heroismus. In: Tageszeitung Der Standard, Wien, 12. Februar 2014, S. 35, und Website des Blattes vom 11. Februar 2014.
  4. Austrofaschismus. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
  5. Das nach einem Zusammenschluss bestehende Deutsche Reich wäre trotz der Gebietsverluste nach dem verlorenen Krieg flächenmäßig größer gewesen als 1914, was als Hauptgrund für die Verhinderung angesehen wird.
  6. Herbert Steiner: Die Kommunistische Partei Österreichs und die nationale Frage. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.): „Anschluß“ 1938. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1988, ISBN 3-215-06898-2, S. 79. 
  7. Verordnung der Bundesregierung vom 7. Juli 1933, betreffend die Aufstellung eines freiwilligen Schutzkorps (Schutzkorpsverordnung). In: BGBl. Nr. 292/1933. Wien 12. Juli 1933 (Online auf ALEX). 
  8. Bauer 2019, S. 29. Weiters: 12. bis 15. Februar 1934 In: Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. auf dasrotewien.at, abgerufen am 4. April 2019.
  9. Kurt Peball: Februar 1934: Die Kämpfe. In: Ludwig Jedlicka, Rudolf Neck (Hrsg.): Das Jahr 1934: 12. Februar. Protokoll des Symposiums in Wien am 5. Februar 1974. Oldenbourg/Wien 1975, S. 25–33, hier S. 27 f.; Diskussionsbeitrag Kurt Peball, S. 135.
  10. Kurt Peball: Februar 1934: Die Kämpfe. In: Ludwig Jedlicka, Rudolf Neck (Hrsg.): Das Jahr 1934: 12. Februar. Protokoll des Symposiums in Wien am 5. Februar 1974. Oldenbourg/Wien 1975, S. 25–33, hier S. 29.
  11. Stefan Zweig: Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-397017-X, S. 441.
  12. Bauer 2019, Kapitel Zur Problematik der Opferzahlen. S. 71–74.
  13. Gerhard Botz: Gewalt in der Politik. Attentate, Zusammenstöße, Putschversuche, Unruhen in Österreich 1918 bis 1938. München 1983, S. 257f und 306, zitiert nach Bauer 2019, S. 72.
  14. Bauer 2019, Kapitel Anzahl und Verteilung der Februaropfer. S. 74–79.
  15. Kurt Bauer: Die Opfer des Februar 1934. Hrsg.: Zukunftsfonds. Februar 2015, S. 11 (kurt-bauer-geschichte.at [PDF] - inzwischen aber aktualisierte Version). 
  16. Letzte Wiener Rebellenhochburg niedergekämpft!. In: Neues Wiener Journal, 15. Februar 1934, S. 5 (online bei ANNO).
  17. Die Säuberung von Floridsdorf. In: Kleine Volks-Zeitung, 15. Februar 1934, S. 4 (online bei ANNO).
  18. Emmerich Tálos: Das austrofaschistische Herrschaftssystem: Österreich 1933–1938. 2. Auflage. Lit, Wien 2013, S. 48 f.; Wolfgang Neugebauer: Repressionsapparat und -maßnahmen 1933–1938. In: Emmerich Tálos (Hrsg.): Austrofaschismus: Politik, Ökonomie, Kultur, 1933–1938. 7. Auflage. Lit, Wien 2014, S. 301 f.
  19. Zitiert nach Winfried R. Garscha: Opferzahlen als Tabu. Totengedenken und Propaganda nach Februaraufstand und Juliputsch 1934. In: Ilse Reiter-Zatloukal, Christiane Rothländer, Pia Schölnberger (Hrsg.): Österreich 1933–1938. Interdisziplinäre Annäherungen an das Dollfuß-/ Schuschnigg-Regime. Böhlau, Wien 2012, S. 111–128, hier S. 116 f.
  20. Winfried R. Garscha: Opferzahlen als Tabu. Totengedenken und Propaganda nach Februaraufstand und Juliputsch 1934. In: Ilse Reiter-Zatloukal, Christiane Rothländer, Pia Schölnberger (Hrsg.): Österreich 1933–1938. Interdisziplinäre Annäherungen an das Dollfuß-/ Schuschnigg-Regime. Böhlau, Wien 2012, S. 111–128, hier S. 117.
  21. Emmerich Tálos: Das austrofaschistische Herrschaftssystem: Österreich 1933–1938. 2. Auflage. Lit, Wien 2013, S. 48.
  22. Gudula Walterskirchen: Die blinden Flecken der Geschichte: Österreich 1927–1938. Kremayr & Scheriau, Wien 2017, S. 83. 
  23. Otto Bauer: Der Aufstand der österreichischen Arbeiter. Kommentierte Neuauflage. Hrsg.: Werner Anzenberger, Anja Grabuschnig, Hans-Peter Weingand,. ÖGB Verlag, Wien 2021, ISBN 978-3-99046-516-5. 
  24. Franz Kain: Die Februarkämpfe 1934 in Linz: Kommunisten waren aktiv beteiligt. In: „Der Kampf war hart und schwer“ Februar 1934. Die KPÖ in den Februarkämpfen in Oberösterreich. Eine Dokumentation der KPÖ-Oberösterreich. Linz 2009, S. 9 (PDF-Datei (Memento vom 1. Februar 2012 im Internet Archive)).
  25. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz/Wien 2000, S. 75 f.
  26. Kurt Bauer: Die Opfer des Februar 1934. Projektmaterial „Datenbank: Die Todesopfer des Februaraufstandes 1934“, „Denkmäler, Gedenkstätten und Erinnerungszeichen“ usw.
  27. Kurt Bauer: Hitlers zweiter Putsch. Dollfuß, die Nazis und der 25. Juli 1934. Residenz Verlag, St. Pölten 2014, ISBN 978-3-7017-3329-3 (Linkliste).
  28. Hans-Peter Weingand: Die KPÖ und der Februar 1934. Clio Verlag, Graz 2020, ISBN 978-3-902542-83-0.
  29. "Mahnung für die Zukunft": Regierung gedenkt des Bürgerkrieges, Artikel der Presse vom 11. Februar 2014.
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 11:22

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Als Februarkampfe 1934 oder Februaraufstand 1934 auch Osterreichischer Burgerkrieg werden die bewaffneten Kampfe in osterreichischen Industrieorten vom 12 bis zum 15 Februar 1934 bezeichnet die zu mehreren Hundert Toten fuhrten Soldaten des Bundesheeres vor der Staatsoper in Wien Gegenuber standen sich in diesen Auseinandersetzungen einerseits nicht zentral gesteuerte Teile der ihre Entwaffnung furchtenden Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SDAP bzw von deren im Marz 1933 von der Diktaturregierung Dollfuss II bereits verbotenem Republikanischem Schutzbund andererseits die den Standestaat der schliesslich im Mai 1934 mit Ruckendeckung Benito Mussolinis proklamiert wurde anstrebende Regierung unter Bundeskanzler Dollfuss mit den ihr unterstellten Tragern der Staatsgewalt Polizei Gendarmerie Bundesheer sowie die Heimwehr deren Bestrebungen unter dem in der Geschichtswissenschaft nicht unumstrittenen Begriff Austrofaschismus zusammengefasst werden Ausloser fur diese Ereignisse war der gewaltsame Widerstand des oberosterreichischen Schutzbundfuhrers Richard Bernaschek und seiner Mitkampfer gegen die Raumung des Waffenlagers des bereits verbotenen Schutzbundes im Linzer Hotel Schiff Vorgeschichte Hauptartikel Erste Republik und Austrofaschismus 1918 1938 im Artikel Geschichte Osterreichs Am 12 November 1918 beschloss die Provisorische Nationalversammlung fur Deutschosterreich dass der seit 30 Oktober 1918 bestehende neue Staat eine Republik und dass er Teil der deutschen Republik sei Auf der Rampe des Parlamentsgebaudes an der Wiener Ringstrasse fand hierauf die Ausrufung der Republik statt Erster Staatskanzler war der Sozialdemokrat Karl Renner In weiten Teilen der Bevolkerung wie auch unter den neuen politischen Eliten der meisten Parteien mit Ausnahme der Monarchisten und der Kommunisten war die Ansicht vorherrschend Deutschosterreich sei als Teil der deutschen Nation anzusehen Quer durch die politischen Lager wurde die Auffassung vertreten dass dieser Rest bzw Rumpfstaat beraubt der ungarischen Agrar und der bohmischen Industriegebiete allein nicht lebensfahig sein konne Der noch im Fruhjahr 1919 angestrebte Anschluss an das Deutsche Reich wurde aber von den Siegermachten des Ersten Weltkriegs verhindert Sie hielten im September 1919 im von den Deutschosterreichern als Diktat verstandenen Vertrag von St Germain fest dass Osterreich der Name Deutschosterreich wurde ignoriert unabhangig zu bleiben habe Am 21 Oktober 1919 mit der Ratifizierung des Vertrages durch die Konstituierende Nationalversammlung wurde daher der Staatsname Republik Osterreich eingefuhrt Die Wirtschaft des jungen Staates lag nach der zweijahrigen inflationsbedingten Nachkriegskonjunktur darnieder Die Hyperinflation galoppierende Inflation konnte erst Anfang 1924 mit Hilfe einer Volkerbundanleihe beendet werden Fur 10 000 Kronen bekam man 1914 noch einen Hauserblock wogegen man im Dezember 1922 dafur nur noch einen Laib Brot erhielt Erst mit der Einfuhrung der Schillingwahrung 1925 begann ein zaghafter wirtschaftlicher Aufschwung der jedoch lediglich ein Zwischenhoch darstellte und mit der Weltwirtschaftskrise 1929 ein jahes Ende fand Zur latenten Strukturkrise war die grosse Konjunkturkrise gekommen 1933 war etwa ein Drittel der arbeitsfahigen Bevolkerung ohne Arbeit Mit den Unruhen der unmittelbaren Nachkriegszeit und den wirtschaftlichen Problemen ging eine immer scharfere politische Polarisierung einher siehe z B Linzer Programm der Sozialdemokraten Hauptgegner waren einerseits die mit geringem Mandatsvorsprung regierende Christlichsoziale Partei und die vor allem in Wien starken Sozialdemokraten Als dritte Stromung artikulierten sich die Deutschnationalen die auch als Koalitionspartner der Christlichsozialen fungierten sie strebten nach wie vor die Vereinigung Osterreichs mit dem Reich an und hatten vor allem ausserhalb Wiens etwa in der Steiermark oder in Salzburg eine grosse Anhangerschaft Daruber hinaus spielten paramilitarische Einheiten wie die Heimwehr auf der rechten Seite des politischen Spektrums ohne klare Parteibindung und der Republikanische Schutzbund der Sozialdemokratischen Partei auf der linken Seite eine verhangnisvolle Rolle Die Heimwehren verstanden sich als Schutzverbande gegen behaupteten Linksextremismus und nicht als Wachter der Demokratie Der Schutzbund sah sich hingegen als Wachter der Republik musste sich aber den Begriff Diktatur des Proletariats im sozialdemokratischen Parteiprogramm vorhalten lassen Paramilitarisch organisiert waren auch Verbande der in den zwanziger Jahren noch unbedeutenden NSDAP SA und SS sowie andere Gruppierungen Die politischen Gegensatze in Osterreich waren gross und eskalierten schliesslich 1927 In Schattendorf Burgenland wurden bei einem Schutzbundaufmarsch zwei Personen von Mitgliedern einer kaisertreuen Frontkampfervereinigung erschossen darunter ein Kind Im Schattendorfer Urteil wurden die mutmasslichen Tater aber von einem Geschworenengericht freigesprochen Die am 15 Juli 1927 dem Tag nach dem Freispruch folgenden Demonstrationen einer emporten Menge konnte die Sozialdemokratische Parteifuhrung nicht mehr kontrollieren Der Justizpalast neben dem Parlament wurde in der sogenannten Julirevolte von Demonstranten gesturmt und in Brand gesetzt Nachdem auch Polizeiwachzimmer gesturmt worden waren bekam die Polizei von ihrem Prasidenten Johann Schober den Befehl die Demonstration mit Waffengewalt aufzulosen und schoss dabei auch auf Fluchtende bzw Unbeteiligte Die Bilanz 89 Tote davon vier Polizisten 1057 Verwundete fast 1000 Neubeitritte zu den rechtsgerichteten Heimwehren unter ihrem Fuhrer Ernst Rudiger Starhemberg und wegen der unnachgiebigen Haltung des christlichsozialen Bundeskanzlers Ignaz Seipel der jede Kritik am uberschiessenden Polizeieinsatz zuruckwies bis Jahresende 28 000 Kirchenaustritte Die endgultige Polarisierung war vollzogen Durch diese Ereignisse wurde die Sozialdemokratie entscheidend geschwacht Anfang der 1930er Jahre begannen sich in einer Reihe von Staaten Europas faschistische Bewegungen durchzusetzen Auch Osterreich blieb von dieser Entwicklung nicht verschont Vor allem die Heimwehr vertrat faschistische Ideen nach dem Vorbild Italiens Mussolini wurde auch von der in Westeuropa isolierten Regierung als wichtigste Unterstutzung gesehen Ausschaltung des Nationalrats und Errichtung der Diktatur Hauptartikel Selbstausschaltung des Parlaments Engelbert Dollfuss 1933 Im Marz 1933 schaltete der christlichsoziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuss das Parlament aus Eine patt ausgehende Abstimmung uber die Eisenbahnergehalter und taktisch bedingte Rucktritte der drei Parlamentsprasidenten nutzte Dollfuss um das Parlament fur handlungsunfahig zu erklaren und von der Selbstausschaltung des Nationalrats zu sprechen Versuche die Geschaftsordnungskrise des Parlaments verfassungsmassig zu beheben wurden weder von Bundesprasident Wilhelm Miklas noch von der Bundesregierung unternommen Im Marz 1933 streikten die osterreichischen Eisenbahner da ihre Gehalter in drei Etappen ausbezahlt werden sollten Am 4 Marz sollte im Parlament uber die Vorgangsweise gegen die Streikenden abgestimmt werden Da jedoch alle drei Nationalratsprasidenten zurucktraten um mit ihren Fraktionen zu stimmen war das Parlament nicht mehr beschlussfahig da die Sitzung nicht ordnungsgemass weitergefuhrt und geschlossen werden konnte Das Notverordnungsrecht der Bundesregierung war einst durch das Kriegswirtschaftliche Ermachtigungsgesetz aus dem Jahre 1917 etabliert und in der Nachkriegszeit nur unzureichend an die republikanische Verfassung angepasst worden Dieses Recht wurde benutzt um ohne Volksvertretung regieren zu konnen Das versuchte neuerliche Zusammentreten des Nationalrats am 15 Marz 1933 der dritte Prasident ein Grossdeutscher hatte seinen Rucktritt widerrufen wurde mit Polizeigewalt unterbunden Ausserdem wurde der Verfassungsgerichtshof durch den Rucktritt seiner christlichsozialen Mitglieder lahmgelegt da weder Bundesprasident noch Bundeskanzler fur die Berufung neuer Richter sorgten Der Weg in einen autoritaren Standestaat nach dem Vorbild des faschistischen Italien war damit beschritten Dollfuss grundete am 20 Mai 1933 die Vaterlandische Front als Sammelbecken aller sogenannt vaterlandisch und christlich denkenden Osterreicher Am 31 Marz 1933 wurde der Republikanische Schutzbund der Sozialdemokraten verboten Nach bewaffneten Auseinandersetzungen wurde am 26 Mai 1933 auch die Kommunistische Partei Osterreichs KPO verboten Sprengstoffanschlage fuhrten am 19 Juni 1933 zum Verbot des Steirischen Heimatschutzes und der NSDAP die von da an ebenso wie der Republikanische Schutzbund und die KPO im Untergrund agierte Im Juli 1933 wurde die Schutzkorpsverordnung erlassen mit der als Hilfstruppe fur die Exekutive das sogenannte Schutzkorps gebildet wurde Nach dem Verbot der Kommunistischen Partei und deren Vorfeldorganisationen machten sich Dollfuss seine Vaterlandische Front und die Heimwehren an die Zerschlagung der letzten ubrig gebliebenen Strukturen der sozialdemokratisch und marxistisch orientierten Arbeiterbewegung Am 21 Janner 1934 wurde der Verkauf der sozialdemokratischen Arbeiter Zeitung verboten Drei Tage spater erging der Befehl zur Durchsuchung von Parteigebauden und Wohnungen nach Waffen des Schutzbundes Die Spitzen der osterreichischen Sozialdemokratie hatten gegen die schrittweise Entmachtung und Wehrlosmachung ihrer Bewegung kein Rezept Aufstand oder BurgerkriegSoldaten des Bundesheeres vor der StaatsoperGedenktafel am Schlingerhof in Floridsdorf Als jedoch in den Morgenstunden des 12 Februars 1934 die Polizei im Linzer Parteiheim der Sozialdemokraten dem Hotel Schiff nach Waffen suchen wollte um die von Dollfuss befohlene Entwaffnung der Sozialdemokraten fortzusetzen widersetzten sich die Schutzbundler unter dem lokalen Schutzbundkommandanten Richard Bernaschek Vor dem Parteiheim eroffneten Schutzbundler das Feuer Ein in der Nacht vom 11 zum 12 Februar 1934 an Bernaschek geschicktes verschlusseltes Telegramm der sozialdemokratischen Parteispitze das ihn dringend vor einer Aktion warnte und ihn anwies die Entscheidungen der Parteileitung abzuwarten wurde von den Behorden abgefangen und erreichte seinen Empfanger nicht Tantes Zustand fast hoffnungslos Verschiebe deshalb Operation bis nach Arztekonsilium am Montag Kinderfreunde Sekretar Alois Jalkotzy hingegen erreichte telefonisch nach langerem Bemuhen die Kanzlei der Kinderfreunde im Hotel Schiff und gab folgende Nachricht durch Das Befinden des Onkel Otto und der Tante wird sich erst morgen entscheiden Arzte raten abwarten vorerst noch nichts unternehmen Gedenkstein fur Hans Preiner ein Opfer des Februaraufstandes Der Widerstand gegen die Entwaffnung in Linz sprach sich sehr schnell herum Der Aufstand griff auf grossere Teile des Landes uber Vor allem in Wien und anderen Industriestadten Steyr St Polten Weiz Eggenberg bei Graz Kapfenberg Bruck an der Mur auch Obersteiermark Ebensee Worgl wurde einige Tage lang heftig gekampft Zentren des Aufstands in Wien waren Arbeiterheime und Gemeindebauten Karl Marx Hof im 19 Bezirk Goethehof in Kaisermuhlen im 2 heute 22 Bezirk Sandleitenhof 16 Reumannhof 5 Schlingerhof 21 Bezirk Vor allem Stabschef Alexander Eifler hatte seit 1931 fur den Schutzbund Plane fur Kampfe in Graz den steirischen Industriegebieten und Wien ausgearbeitet Auch fur Linz und Salzburg gab es Kampf und Alarmplane Dabei sollte durch Angriff ein Zusammenwirken von Polizeikraften und Bundesheer unterbunden werden Kasernen Polizeikommissariate und Wachstuben sollten durch Barrikaden abgeriegelt und dann gesturmt werden Es sollte versucht werden in Handstreichen Geiseln aus der Wiener Regierung und den Verwaltungsbehorden der Bundeslander zu nehmen um mit einem Generalstreik die Kommunikation lahmzulegen und den Gegner vom Nachschub abzuscheiden Im Falle des Scheiterns wollte man sich in den grossen Arbeitersiedlungen Parteiheimen und den grossen Wiener Wohnblocken solange verteidigen bis man eine Verbindung zu den ubrigen Kampfschauplatzen haben wurde oder die Gegenseite den Kampf eingestellt hatte In groben Zugen kannten Exekutive und Bundesheer diese Plane schon vor dem Februar 1934 Als Gegenmassnahmen hatten sie eine Mobilisierung des Bundesheeres und der burgerlichen Wehrverbande vorgesehen um in einem Praventivschlag die Fuhrer des Schutzbundes festzunehmen Seit dem Fruhjahr 1932 hatten ausserdem Planspiele stattgefunden die zu militarischen Richtlinien fur den Hauserkampf in Stadten fuhrten Dabei wurde ein eskalierender Waffeneinsatz festgelegt der sich von der leichten Infanteriewaffe bis zur Artillerie steigerte Die Polizei war fur den Burgerkrieg reorganisiert und etwa in Wien mit Panzerwagen ausgestattet worden Vom Ausbruch der Kampfe wurden sowohl die sozialdemokratische Parteileitung als auch die Bundesregierung uberrascht Aufgrund von Differenzen innerhalb der Fuhrerschaft waren die Sozialdemokraten aber zu keinem Zeitpunkt in der Lage ihr Vorgehen zu koordinieren Die Bundesregierung setzte hingegen alle ihre Praventivmassnahmen in Kraft Die Kampfe wurden uberwiegend von der Exekutive gefuhrt aber zumeist durch das Bundesheer entschieden In der Regel versuchten die Polizeikrafte Ansammlungen von Schutzbundlern zu zerstreuen Hausdurchsuchungen und Verhaftungen vorzunehmen Kam es zu Widerstand der Schutzbundler wurden militarische Verstarkungen herangefuhrt die umkampften Lokalitaten abgeriegelt und der Widerstand niedergeschlagen In den grossen Stadten wurden dabei auch die angrenzenden Bezirke und Stadtteile abgeriegelt Begleitend wurde das Standrecht ausgesprochen Ausgehverbote verhangt und Schulen geschlossen In den grossen Widerstandszentren war das Bundesheer in verstarkter Kompanie bis Bataillonsstarke mit schweren Infanteriewaffen und Artillerie eingesetzt wobei der Einsatz der Artillerie von vornherein vorgesehen war und wie der Historiker Kurt Peball in den Akten feststellte durchaus mit gefechtsmassig scharfer Munition erfolgte In weiten Teilen des Landes Niederosterreich Karnten Salzburg Tirol Vorarlberg und Burgenland herrschte dagegen vollstandige Ruhe fuhrende Sozialdemokraten in Karnten und Vorarlberg distanzierten sich von vornherein von dem Aufstandsversuch Der Burgermeister von Klagenfurt sowie der stellvertretende Landeshauptmann von Karnten erklarten ihren Austritt aus der Sozialdemokratischen Partei Es ware also falsch ein Bild zu zeichnen nach dem ganz Osterreich oder auch nur die Bundeshauptstadt Wien sich in volligem Aufruhr befunden hatte In den Tageszeitungen der damaligen Tage finden sich nur kleinere Berichte uber diese Revolte Charakteristisch mag auch ein Bericht von Stefan Zweig sein der als Zeitzeuge und als der Sozialdemokratie zugeneigter Beobachter Folgendes zu Papier bringt Wer sich vorgesetzt hat ein moglichst ehrliches und anschauliches Bild seiner Zeit zu geben muss auch den Mut haben romantische Vorstellungen zu enttauschen So sonderbar es scheinen mag ich war an diesen historischen Februartagen 1934 in Wien und habe nichts gesehen von den entscheidenden Ereignisse die sich in Wien abspielten und nichts auch nicht das mindeste davon gewusst wahrend sie geschahen Es wurde mit Kanonen geschossen es wurden Hauser besetzt es wurden Hunderte von Leichen davongetragen ich habe nicht eine einzige gesehen Alles ging im innern Kreise der Stadt ebenso ruhig und regelmassig weiter wie sonst wahrend in den Vorstadten der Kampf wutete und wir glaubten toricht den offiziellen Mitteilungen dass alles schon beigelegt und erledigt sei Stefan Zweig Polizei Bundesheer und die sie unterstutzenden Heimwehrabteilungen konnten schliesslich den schlecht vernetzten verzweifelt kampfenden Schutzbund relativ leicht besiegen Der wohl wichtigste Grund dafur war die Nichtbefolgung des Aufrufs zum Generalstreik ebenso blieb die erhoffte Solidarisierung der Exekutive mit den Aufstandischen aus Bundesheer Polizei und Gendarmerie verhielten sich loyal zum diktatorischen Staat Daruber hinaus wirkten sich das Ungleichgewicht der Krafte sowie der Artillerieeinsatz des osterreichischen Bundesheeres entscheidend aus Das Dollfuss Regime veroffentlichte am 1 Marz 1934 eine Aufstellung wonach an Zivilisten 170 Manner 21 Frauen und zwei Kinder bei den Kampfen getotet und 493 verwundet worden seien wahrend es auf Seiten der Exekutive 104 Tote und 309 Verwundete gegeben habe Sozialdemokraten und Kommunisten bezweifelten diese Zahlen Der britische Journalist George Eric Rowe Gedye schatzte 1500 bis 2000 Tote und 5000 Verwundete Der Historiker Kurt Peball ubernahm diese Zahlen wahrend Gerhard Botz sie fur zu hoch hielt Botz schatzte zwischen 196 und 270 Tote auf Seiten der Zivilbevolkerung sowie 124 Todesopfer auf Regierungsseite Der Burgerkrieg bzw Februaraufstand kostete nach Erhebung des Historikers Kurt Bauer basierend auf seiner Datenbank der Februaropfer insgesamt 357 Tote Auf Seiten der Exekutive Regierungskrafte Bundesheer Polizei Gendarmerie Freiwilliges Schutzkorps gab es 112 Tote ebenso wurden mindestens 112 Unbeteiligte Nicht Kombattanten Zufallsopfer getotet Da in 44 weiteren Fallen bisher keine eindeutige Zuordnung moglich ist gab es auf Seiten der Aufstandischen Republikanischer Schutzbund und Verbundete also zwischen 89 und 133 Toten Am 14 Februar streckten die letzten Aufstandischen in Wien Floridsdorf die Waffen Nach den KampfenHauptfriedhof St Polten Grabstein fur Viktor Rauchenberger und Johann Hois hingerichtet am 16 Februar 1934Abzeichen der Heimwehr zur Erinnerung an die Februarkampfe 1934 Die Regierung Dollfuss liess in der Folge viele Verhaftungen vornehmen Bereits am 11 November 1933 war das Standrecht uber ganz Osterreich verhangt worden womit fur bestimmte Verbrechen Mord Brandstiftung und boshafte Sachbeschadigung die Todesstrafe wieder eingefuhrt wurde Die Angeklagten wurden dabei durch Standgerichte die aus vier Berufsrichtern bestanden binnen drei Tagen in einem abgekurzten Verfahren abgeurteilt Vor dem Februar 1934 waren durch Standgerichte in zwei Kriminalfallen Todesurteile verhangt worden von denen eines gegen Peter Strauss auch vollstreckt wurde Am 12 Februar 1934 wurde das Standrecht per Notverordnung auch fur den Tatbestand des Aufruhrs verkundet so dass Schutzbundler die bewaffnet gefangen genommen worden waren durch Standgerichte zum Tode verurteilt werden konnten Der deutsche Politikwissenschaftler Everhard Holtmann kritisiert in seiner Darstellung die Standgerichtsbarkeit Im Verfahren gegen Emmerich Sailer Josef Kastinger und drei weitere Schutzbundler aus Wien Margareten habe sich das Standgericht beispielsweise auf die polizeilichen Angaben gestutzt obwohl die Angeklagten davon berichteten dass ihre Gestandnisse gewaltsam erzwungen worden seien Holtmann sieht in Richterspruchen wie den Todesurteilen gegen Sailer und Kastinger nicht etwa nur simple prozessurale Fahrlassigkeit sondern Voreingenommenheit und eine uber die institutionalisierten Unterdruckungsmechanismen hinausweisende subjektive Bereitschaft dem Regime bei der gewaltsamen und rechtswidrigen Ausschaltung der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung mittels tendenzioser Rechtsprechung zu assistieren Fur den Historiker Winfried R Garscha war die nachtragliche Begnadigung der meisten der zum Tode Verurteilten politischer Taktik geschuldet die an der prinzipiellen Haltung der Richterschaft nichts geandert habe Emmerich Talos charakterisiert das Vorgehen der Gerichte nach dem 12 Februar als eindruckliches Beispiel fur politische Tendenzjustiz Die Harte von Regierung und Justiz werde auch an dem Vorgehen gegen Koloman Wallisch deutlich Die Wirksamkeit des Standrechts wurde verlangert um ihn zum Tode verurteilen zu konnen Nach den Februarkampfen verurteilten die Standgerichte 24 Personen zum Tode von denen 15 begnadigt wurden Neun Manner teils prominente Schutzbundler wurden hingerichtet Karl Munichreiter hingerichtet am 14 Februar 1934 in Wien Georg Weissel hingerichtet am 15 Februar 1934 in Wien Emil Swoboda hingerichtet am 15 Februar 1934 in Wien Johann Hois aus Rohrbach an der Golsen hingerichtet am 16 Februar 1934 in St Polten Viktor Rauchenberger aus Rohrbach an der Golsen hingerichtet am 16 Februar 1934 in St Polten Josef Stanek hingerichtet am 17 Februar 1934 in Graz Josef Ahrer hingerichtet am 17 Februar 1934 in Steyr Koloman Wallisch hingerichtet am 19 Februar 1934 in Leoben Anton Bulgari hingerichtet am 22 Februar 1934 in Linz Die Vollstreckung der Todesurteile an den Aufstandischen war selbst auf Seiten der Verantwortlichen der Regierung umstritten Heimwehrfuhrer Starhemberg sah darin keinen Sinn und schmahliche Rache wahrend Heimwehrfuhrer Emil Fey darauf bestand Gnadengesuche von Kardinal Theodor Innitzer und dem Heiligen Stuhl wurden ignoriert Schon im Herbst 1933 war in Wollersdorf das Anhaltelager Wollersdorf fur Gegner des Regimes eingerichtet worden Zu Beginn wurden dort in erster Linie Kommunisten und Nationalsozialisten interniert nach dem Februar 1934 auch Sozialdemokraten Die sozialdemokratische Parteileitung unter Otto Bauer fuhrender Theoretiker des Austromarxismus Julius Deutsch und anderen fluchtete noch am 13 Februar 1934 in die Tschechoslowakei was von den Vertretern des Standestaates propagandistisch ausgewertet wurde Die Sozialdemokratische Partei die sozialdemokratischen Gewerkschaften und alle sozialdemokratischen Arbeiterorganisationen einschliesslich des Arbeiter Samariter Bunds wurden verboten Damit war die Opposition grosstenteils ausgeschaltet und der Weg frei zur offiziellen Errichtung des Standestaats durch die Maiverfassung vom 1 Mai 1934 mit deren Ausarbeitung Dollfuss Otto Ender bereits 1933 beauftragt hatte Eine wichtige Rolle hatte dabei der Einfluss Mussolinis gespielt von dem die auch gegen die steigende NS Agitation kampfende Bundesregierung Ruckendeckung erwartete Er drangte Dollfuss seit langerem zur Abkehr von der Demokratie In Prag hatte auch die deutsche Sopade bereits ein Exilburo installiert die in die Tschechoslowakei gefluchteten osterreichischen Sozialdemokraten unter ihnen war auch der spatere Bundeskanzler Bruno Kreisky grundeten hier im Exil die RSO Revolutionare Sozialisten Osterreichs Mit Hilfe der RSO wurden mittels Eisenbahn Ausgaben der verbotenen Arbeiter Zeitung nach Osterreich geschmuggelt Bereits Anfang Marz erschien in der Tschechoslowakei die Broschure Der Aufstand der osterreichischen Arbeiter von Otto Bauer Einerseits als Rechtfertigung der Sozialdemokratie andererseits um den Ereignissen in Osterreich einen tieferen Sinn zu geben Sie wurde letztlich in mehreren Sprachen international verbreitet und die Februarkampfe wurden international zum beachteten Beispiel des Versuchs die Etablierung eines faschistischen Regimes bewaffnet zu verhindern Die KPO organisierte bereits kurz nach dem Februar 1934 im Rahmen der Roten Hilfe eine Unterstutzungsaktion fur die Familien der Gefallenen und konnte bis Juli 1934 im In und Ausland insgesamt 800 000 Schilling sammeln wobei bei einer Aktion sogar in der Sowjetunion zahlreiche Arbeiter einen Stundenlohn fur die Opfer in Osterreich spendeten Der grosste aussenpolitische Gegner von Dollfuss war Hitler der zum Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich drangte Der Nationalsozialismus hatte damals bereits eine rapid steigende Anhangerzahl in Osterreich und ware bei Neuwahlen zu einer starken politischen Kraft geworden die NSDAP wurde allerdings bereits vor Errichtung des Standestaates verboten Ein von den osterreichischen Nationalsozialisten von langer Hand vorbereiteter Putschversuch fand am 25 Juli 1934 statt Der Juliputsch war erfolglos weil auch hier die Exekutive loyal blieb die Putschisten konnten aber bis ins Bundeskanzleramt vordringen wo Dollfuss kurz nach 13 Uhr erschossen wurde FolgenDenkmal fur die Opfer und Kampfer fur Freiheit und Recht am Ausgangspunkt des Burgerkrieges im Innenhof des Linzer Hotels Schiff Mit den Februarereignissen und der daran anschliessenden Standeverfassung hatte sich Osterreich in die Reihe der halb bzw volldiktatorischen Staaten Mitteleuropas gestellt und aussenpolitisch von den noch verbliebenen Demokratien isoliert Als einzige Schutzmacht gegenuber den expansionistischen Tendenzen des Deutschen Reiches in der Zeit des Nationalsozialismus verblieb nun nur mehr Italien das jedoch seinerseits als Folge des Abessinienkrieges seine Beziehungen zum Deutschen Reich vertiefte und infolgedessen auf die Interessen Osterreichs immer weniger Rucksicht nahm Innenpolitisch sah sich die Regierung gleichermassen zunehmend isoliert da sich vor allem aufgrund der vollstreckten Todesurteile die Sozialdemokraten von diesem Staat abwandten etwa mit Flugblattern zum offenen Widerstand aufriefen oder aber in eine Art innere Emigration gingen Darauf wies auch Bruno Kreisky in seiner Verteidigungsrede beim Sozialistenprozess 1936 hin Es ist auch moglich dass die Regierung in einem ernsten Moment die breiten Massen zur Verteidigung der Grenzen aufrufen muss Aber nur ein demokratisches Osterreich wird dieses Volksaufgebot zustande bringen Nur freie Burger werden gegen die Knebelung kampfen Im Anhaltelager oder im Gefangnis des Standestaates trafen Sozialdemokraten und Nationalsozialisten aufeinander Fur beide war der Austrofaschismus der Gegner Diese Gemeinsamkeit sollte in der politischen Beurteilung ehemaliger Nationalsozialisten nach dem Zweiten Weltkrieg Auswirkungen haben Mit grosserem zeitlichem Abstand wurde klar dass die Widerstandskraft Osterreichs gegen den Nationalsozialismus durch die Februarkampfe und ihre Folgen entscheidend geschwacht wurde Der diktatorische Staat konnte sich spateren Schatzungen zufolge nur mehr auf etwa ein Drittel aller Burger stutzen Historische RezeptionSiehe auch Liste von Denkmalern fur den Februaraufstand 1934 Die Februarereignisse 1934 werden bis heute unterschiedlich eingeschatzt Sprechen die einen vom Burgerkrieg so liegt anderen der Begriff Februaraufstand oder Februarkampfe naher Diese Divergenz beruht auf parteipolitischen Praferenzen oder auf unterschiedlichen Urteilen daruber ob ganz Osterreich ein Grossteil des Landes oder ein Grossteil aller Bewohner involviert war oder ob es sich nur um Vorfalle in kleineren Teilen des Landes gehandelt hat die nur einen kleineren Teil aller Osterreicher betrafen Die Kampfe sind im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum im Detail dokumentiert Ausgestellt sind Uniformen des Republikanischen Schutzbundes der Heimwehren und der Ostmarkischen Sturmscharen sowie die Tatwaffe von Schattendorf ein aus einer osterreichischen Infanteriewaffe umgearbeitetes Jagdgewehr Angesengte Aktenstucke aus dem Justizpalast vom 15 Juli 1927 sowie eine der Feldkanonen 1918 mit der das Bundesheer auf die Wiener Gemeindebauten schoss runden die permanente Ausstellung Republik und Diktatur im Heeresgeschichtlichen Museum ab Der Historiker Kurt Bauer schloss 2014 ein Projekt ab das das Ziel hatte alle damals Getoteten namentlich zu erfassen 2014 und 2019 erschienen seine Bucher zu diesem Thema 2020 veroffentlichte der Historiker Hans Peter Weingand die internen Berichte der KPO Bezirksgruppen die sich im Original in Moskau befinden und untersuchte die Auswirkungen der Ereignisse auf die Politik der Kommunistischen Internationale Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gedachten SPO und OVP nur 1964 und 2014 gemeinsam der Ereignisse LiteraturKurt Bauer Der Februar Aufstand 1934 Fakten und Mythen Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 2019 ISBN 978 3 205 23229 2 Josef Fiala Die Februarkampfe 1934 in Wien Meidling und Liesing Ein Burgerkrieg der keiner war Dissertation Universitat Wien 2012 PDF Datei auf univie ac at Irene Etzersdorfer Hans Schafranek Hrsg Der Februar 1934 in Wien Erzahlte Geschichte Verlag Autorenkollektiv Wien 1984 ISBN 3 85442 030 7 Helmut Fiereder Der Republikanische Schutzbund in Linz und die Kampfhandlungen im Februar 1934 In Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1978 Linz 1979 S 201 248 1 Teil ooegeschichte at PDF 2 Teil ooegeschichte at PDF Winfried Garscha Der Streit um die Opfer des Februar 1934 In Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft 21 Jahrgang Nr 1 Marz 2014 PDF Datei auf klahrgesellschaft at Erich Hackl Evelyne Polt Heinzl Hrsg Im Kaltefieber Februargeschichten 1934 Picus Verlag Wien 2014 ISBN 978 3 7117 2009 2 Stephan Neuhauser Hrsg Wir werden ganze Arbeit leisten Der austrofaschistische Staatsstreich 1934 Books on Demand Norderstedt 2004 ISBN 3 8334 0873 1 Inhaltsverzeichnis PDF Gerhard Oberkofler Februar 1934 Die historische Entwicklung am Beispiel Tirols Innsbruck 1974 Kurt Peball Die Kampfe in Wien im Februar 1934 Militarhistorische Schriftenreihe Heft 25 2 Auflage Osterreichischer Bundesverlag fur Unterricht Wissenschaft und Kunst Wien 1978 ISBN 3 215 01667 2 Hans Schafranek Die Fuhrung waren wir selber Militanz und Resignation im Februar 1934 am Beispiel Kaisermuhlen In Helmut Konrad Wolfgang Maderthaner Hrsg Neuere Studien zur Arbeitergeschichte Band 2 Beitrage zur politischen Geschichte Wien 1984 S 439 469 Robert Streibel Februar in der Provinz Eine Spurensicherung zum 12 Februar 1934 in Niederosterreich Edition Geschichte der Heimat Grunbach 1994 ISBN 3 900943 20 6 Emmerich Talos Wolfgang Neugebauer Hrsg Austrofaschismus Politik Okonomie Kultur 1933 1938 5 Auflage LIT Wien 2005 ISBN 3 8258 7712 4 Emmerich Talos unter Mitarbeit von Florian Wenninger Das austrofaschistische Osterreich 1933 1938 LIT Wien 2017 ISBN 978 3 643 50814 0 Hans Peter Weingand Die KPO und der Februar 1934 Clio Verlag Graz 2020 ISBN 978 3 902542 83 0 Erika Weinzierl Der Februar 1934 und die Folgen fur Osterreich Picus Verlag Wien 1994 ISBN 3 85452 331 9 Zeitgenossische Presseberichte50 Bilder von den Unruhen in Oesterreich In Wiener Bilder 16 Februar 1934 S 1 Sonderausgabe online bei ANNO Kurt Cerwenka Der kalte Februar 1934 In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 48 Heft 1 Linz 1994 S 46 57 ooegeschichte at PDF RomaneFranz Hoellering Die Verteidiger Roman Illustrationen von Walter Gotschke Europa Verlag Zurich 1947 zuerst englisch New York 1940 Reinhard Federmann Das Himmelreich der Lugner Roman Munchen 1959 Neuauflage Picus Verlag Wien 1993 WeblinksKurt Bauer Datenbank Die Todesopfer des Februaraufstandes 1934 PDF 519 Seiten auf kurt bauer geschichte at Eintrag zu Februarkampfe 1934 im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Februarkampfe 1934 In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg Manfred Scheuch 12 Februar 1934 Burgerkrieg in Osterreich In Geschichte der osterreichischen Sozialdemokratie auf www rotbewegt at 70 Jahre Februarkampfe Unvermeidliche Logik des Marz 1933 verschiedene Historiker und Politologen zum Februar 1934 auf science orf at abgerufen am 8 Februar 2012 Mahnmal fur die Opfer der Februarkampfe 1934 Feierliche Enthullung im Rathauspark Wien am 26 April 2017 auf februar34 at Bibliografie zur oberosterreichischen Geschichte Suche nach Februar 1934 In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 1 Januar 1900 EinzelnachweiseKatharina Prager Berthold Viertel und die Moglichkeiten einer biographischen Analyse osterreichischer und deutscher kultureller Identitat In Zeitgeschichte Heft 3 2010 S 182 online bei ANNO Leopold Gratz Liebe Wienerinnen und Wiener In Monatsblatt des Altert h ums Vereines zu Wien Monatsblatt des Vereines fur Geschichte der Stadt Wien fruher Altertums Verein zu Wien Nachrichtenblatt des Vereines fur Geschichte der Stadt Wien Neue Folge des Monatsblattes Wiener Geschichtsblatter Beilage Dokumentationen und Informationen Heft 1 1978 S 247 online bei ANNO Peter Huemer Das 34er Jahr Widerstand und Heroismus In Tageszeitung Der Standard Wien 12 Februar 2014 S 35 und Website des Blattes vom 11 Februar 2014 Austrofaschismus In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg Das nach einem Zusammenschluss bestehende Deutsche Reich ware trotz der Gebietsverluste nach dem verlorenen Krieg flachenmassig grosser gewesen als 1914 was als Hauptgrund fur die Verhinderung angesehen wird Herbert Steiner Die Kommunistische Partei Osterreichs und die nationale Frage In Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Osterreichischer Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06898 2 S 79 Verordnung der Bundesregierung vom 7 Juli 1933 betreffend die Aufstellung eines freiwilligen Schutzkorps Schutzkorpsverordnung In BGBl Nr 292 1933 Wien 12 Juli 1933 Online auf ALEX Bauer 2019 S 29 Weiters 12 bis 15 Februar 1934 In Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie auf dasrotewien at abgerufen am 4 April 2019 Kurt Peball Februar 1934 Die Kampfe In Ludwig Jedlicka Rudolf Neck Hrsg Das Jahr 1934 12 Februar Protokoll des Symposiums in Wien am 5 Februar 1974 Oldenbourg Wien 1975 S 25 33 hier S 27 f Diskussionsbeitrag Kurt Peball S 135 Kurt Peball Februar 1934 Die Kampfe In Ludwig Jedlicka Rudolf Neck Hrsg Das Jahr 1934 12 Februar Protokoll des Symposiums in Wien am 5 Februar 1974 Oldenbourg Wien 1975 S 25 33 hier S 29 Stefan Zweig Die Welt von Gestern Erinnerungen eines Europaers S Fischer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 10 397017 X S 441 Bauer 2019 Kapitel Zur Problematik der Opferzahlen S 71 74 Gerhard Botz Gewalt in der Politik Attentate Zusammenstosse Putschversuche Unruhen in Osterreich 1918 bis 1938 Munchen 1983 S 257f und 306 zitiert nach Bauer 2019 S 72 Bauer 2019 Kapitel Anzahl und Verteilung der Februaropfer S 74 79 Kurt Bauer Die Opfer des Februar 1934 Hrsg Zukunftsfonds Februar 2015 S 11 kurt bauer geschichte at PDF inzwischen aber aktualisierte Version Letzte Wiener Rebellenhochburg niedergekampft In Neues Wiener Journal 15 Februar 1934 S 5 online bei ANNO Die Sauberung von Floridsdorf In Kleine Volks Zeitung 15 Februar 1934 S 4 online bei ANNO Emmerich Talos Das austrofaschistische Herrschaftssystem Osterreich 1933 1938 2 Auflage Lit Wien 2013 S 48 f Wolfgang Neugebauer Repressionsapparat und massnahmen 1933 1938 In Emmerich Talos Hrsg Austrofaschismus Politik Okonomie Kultur 1933 1938 7 Auflage Lit Wien 2014 S 301 f Zitiert nach Winfried R Garscha Opferzahlen als Tabu Totengedenken und Propaganda nach Februaraufstand und Juliputsch 1934 In Ilse Reiter Zatloukal Christiane Rothlander Pia Scholnberger Hrsg Osterreich 1933 1938 Interdisziplinare Annaherungen an das Dollfuss Schuschnigg Regime Bohlau Wien 2012 S 111 128 hier S 116 f Winfried R Garscha Opferzahlen als Tabu Totengedenken und Propaganda nach Februaraufstand und Juliputsch 1934 In Ilse Reiter Zatloukal Christiane Rothlander Pia Scholnberger Hrsg Osterreich 1933 1938 Interdisziplinare Annaherungen an das Dollfuss Schuschnigg Regime Bohlau Wien 2012 S 111 128 hier S 117 Emmerich Talos Das austrofaschistische Herrschaftssystem Osterreich 1933 1938 2 Auflage Lit Wien 2013 S 48 Gudula Walterskirchen Die blinden Flecken der Geschichte Osterreich 1927 1938 Kremayr amp Scheriau Wien 2017 S 83 Otto Bauer Der Aufstand der osterreichischen Arbeiter Kommentierte Neuauflage Hrsg Werner Anzenberger Anja Grabuschnig Hans Peter Weingand OGB Verlag Wien 2021 ISBN 978 3 99046 516 5 Franz Kain Die Februarkampfe 1934 in Linz Kommunisten waren aktiv beteiligt In Der Kampf war hart und schwer Februar 1934 Die KPO in den Februarkampfen in Oberosterreich Eine Dokumentation der KPO Oberosterreich Linz 2009 S 9 PDF Datei Memento vom 1 Februar 2012 im Internet Archive Manfried Rauchensteiner Manfred Litscher Hrsg Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien Graz Wien 2000 S 75 f Kurt Bauer Die Opfer des Februar 1934 Projektmaterial Datenbank Die Todesopfer des Februaraufstandes 1934 Denkmaler Gedenkstatten und Erinnerungszeichen usw Kurt Bauer Hitlers zweiter Putsch Dollfuss die Nazis und der 25 Juli 1934 Residenz Verlag St Polten 2014 ISBN 978 3 7017 3329 3 Linkliste Hans Peter Weingand Die KPO und der Februar 1934 Clio Verlag Graz 2020 ISBN 978 3 902542 83 0 Mahnung fur die Zukunft Regierung gedenkt des Burgerkrieges Artikel der Presse vom 11 Februar 2014 Normdaten Sachbegriff GND 4223963 1 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh94003736

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