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Alfred Dreifuß

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Alfred Dreifuß
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Dieser Artikel behandelt den Schauspieler; zum französischen Offizier siehe Alfred Dreyfus.

Alfred Leopold Dreifuß (ursprüngliche Schreibweise Dreifuss; * 3. September 1902 in Stuttgart; † 23. Februar 1993 in Berlin) war ein deutscher Theaterschauspieler, Dramaturg, Regisseur und Publizist.

Leben und Wirken

Stuttgart und Esslingen

Alfred Dreifuß wurde 1902 als einziger Sohn des jüdischen Arztes Gustav Dreifuss und seiner aus einer wohlhabenden badischen Viehhändlerfamilie stammenden Frau Sofie in Stuttgart geboren. Nachdem sein Vater während eines Aufenthalts in New York bei Auseinandersetzungen um Spielschulden erschossen worden war, wurde er von der Mutter und deren Angehörigen großgezogen. Dreifuß wuchs in Stuttgart auf, bis er 1913 auf die Wilhelmsanstalt im nahe gelegenen Esslingen geschickt wurde. Dabei handelte es sich um ein freisinniges jüdisches Waisenhaus, das auch Internatsschüler aufnahm. Er besuchte dort lediglich den Religionsunterricht einschließlich der Lehrstunden in Bibelhebräisch und erhielt seine Schulbildung ansonsten extern auf einem Esslinger Gymnasium.

Infolge einer 1915 während eines Besuchs im Zirkus Hagenbeck in Karlsruhe bei einem französischen Luftangriff im Ersten Weltkrieg erlittenen Schädigung eines Armgelenks (die ihn zeitlebens behindern sollte) musste er das Klavier- und Geigenspiel aufgeben. Stattdessen sang er in einem Esslinger Oratorienchor. Schließlich kam es noch zu einer, wenn auch nicht-militärischen, Beteiligung am Kriegsgeschehen, indem er als Lazaretthelfer eingesetzt wurde. In diese Zeit fielen die ersten Berührungen mit Ideen der politischen Linken.

Nach abgelegtem Notabitur begann er eine Lehre in einer Verlagsdruckerei. Dort wurde er wegen seiner guten Deutschkenntnisse gerne zum Korrekturlesen herangezogen. Immer noch an seiner Armverletzung laborierend, konnte er nicht weiterbeschäftigt werden. Am 1. Juli 1920 wurde er von der Ersten Württembergischen Glacéhandschuhfabrik Moritz Feigenbaum & Sohn in Esslingen eingestellt, jedoch 1922 rausgeworfen, weil er den Arbeitseifer vermissen ließ. Von Juli 1922 bis 1923 absolvierte er mit größerem Interesse eine Sortimentsbuchhändlerlehre bei August Stocker in Esslingen. Sein größtes Interesse wurde schließlich während eines Kuraufenthaltes im Schwarzwald geweckt, als er bei Laientheaterspielen mitwirkte.

Er ging zurück nach Stuttgart und wurde 1923 Volontär bei Regie und Dramaturgie an den Württembergischen Landestheatern. Seine Aufgaben bestanden in Assistenzdiensten in der Opernregie, der Beleuchtungstechnik und der Abendregie. Zugleich war er Gasthörer an den Universitäten in Tübingen und München in den Fächern Theater- und Musikgeschichte und belegte Vorlesungen und Übungen in Partiturkunde und Harmonielehre an der Hochschule für Musik der Stadt Stuttgart, wo er mit einer Inszenierung von Henry Purcells Dido und Aeneas das Examen ablegte. Da er als Volontär keinen Lohn bezog, verdiente er sich als Statist und Souffleur, durch Rundfunkbeiträge und als Schaufensterdekorateur nebenbei noch etwas hinzu. Bei letzterer Tätigkeit ging er vor, als würde er ein Bühnenbild kreieren oder eine Spielhandlung in Szene setzen. Er bezeichnete dies als „eine Art von Ersatzhandlung“ für unerfüllte Inszenierungsbegierden. Immerhin konnte er als Hilfsregisseur bei einem Zyklus moderner Dramatik am Stuttgarter Schauspielhaus mitwirken.

1925 erfolgte der Eintritt in die KPD. Diese Mitgliedschaft ging später in der DDR in die SED-Mitgliedschaft und im wiedervereinigten Deutschland in die PDS-Mitgliedschaft über.

Mit Ablauf der Volontariatszeit trat Dreifuß 1927 eine bezahlte Stelle als Assistent der Dramaturgie und der Regie in der Schauspielsparte der Württembergischen Landestheater an. Unter anderem hielt er Einführungsvorträge und verfasste Texte für Theaterprogrammhefte.

Berlin

Im Winter 1929/1930 wurde er Privatsekretär von Julius Bab in Berlin, der ihn, entgegen seiner Absicht, nicht an der Volksbühne hatte unterbringen können. Dreifuß schloss sich der Gesellschaft der Freunde des neuen Rußland an, erhielt eine private kommunistische Schulung durch Alfred Kurella und unterzog sich einer institutionellen durch die Marxistische Arbeiterschule (MASCH), hier insbesondere durch Hanns Eisler. Im November 1930 war er Mitbegründer der kleinen proletarischen Spieltruppe Junge Volksbühne mit Agitprop-Programm. Unter der Leitung von Hans Rodenberg und begleitet von dem Pianisten Joseph Kosma boten sie an wechselnden Orten eine experimentelle Mischung aus politischem Theater, Gesang und Pantomime.

Ab 1931 war er in der Sektion Film – Bühne – Musik der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) aktiv. Mit dieser setzte er sich für die Verbesserung von Gagen und Arbeitsverhältnissen ein, wobei es wiederholt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei und Gewaltübergriffen seitens rechter Rotten kam. Mit Machtantritt der Nationalsozialisten löste sich die Junge Volksbühne im Januar 1933 vorsorglich auf. Dreifuß betrieb nun illegale Parteiarbeit und hielt sich einige Zeit mit einer ihm lästigen Arbeit als Beleuchter im Theater des Jüdischen Kulturbunds über Wasser. Vermutlich infolge einer Denunziation wurde er im März 1935 von der Gestapo verhaftet.

Nach verschiedenen Verlegungen des Gefangenen und seiner Verurteilung 1936 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ kam er zur Strafverbüßung mit anschließender „Schutzhaft“ erst ins oberschlesische Beuthen (heute: Bytom), dann ins KZ Dachau und ins KZ Buchenwald. Im Frühjahr 1939 konnte er aufgrund des gerade in Kraft getretenen Ausbürgerungserlasses als „Stateless Refugee“ seine Auswanderung in das Emigrationszentrum Shanghai betreiben.

Shanghai

In Shanghai machte er sich als Kunst- und Konzertberichterstatter bei Emigrantenzeitungen nützlich. Mit anderen emigrierten Künstlern gründete er den „Artists Club“, der Anfang 1940 in European Jewish Artist Society (EJAS) umbenannt wurde. Es waren im Rahmen der Koordinierung und Bereicherung des Kulturlebens der Geflüchteten nur behelfsmäßige Darbietungen möglich, die für ein notdürftiges Auskommen sorgten. Seine Funktionen waren die eines Sekretärs und eines Dramaturgen. Die Handlungsfähigkeit der Künstlervereinigung und damit deren Existenz blieb nicht lange erhalten; genaue Angaben darüber fehlen. Außerdem gab Dreifuß an der chinesisch-amerikanischen Universität Shanghai, der Saint John’s University, Unterricht in Musikgeschichte. Diese Tätigkeit endete mit der Schließung der Universität nach der Besetzung Shanghais durch die japanische Armee im Dezember 1941. Die Kapitulation Japans am 2. September 1945 verbesserte die Situation des zuletzt ghettoisierten Dreifuß, und einige Zeit später forcierte er seine Rückkehr nach Deutschland.

Berlin und Theaterprovinz

Alfred Dreifuß, Repatriant und sogleich auch registriertes „Opfer des Faschismus“, wurde 1947 Chefdramaturg der Volksbühne in Ost-Berlin, bis diese Ende 1948 aufgelöst wurde. 1948 war auch das Jahr, in dem ihn die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger aufnahm. Des Weiteren wurde er 1949 Mitglied der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft.

Es folgte eine Intendanz in Potsdam am Landestheater der Mark Brandenburg. Diese Amtszeit währte von 1949 bis 1950. Angebliche wirtschaftliche Delikte führten zu seiner Verhaftung und zwei Prozessen, an deren Ende ein Schuldspruch stand. Er saß bis Januar 1952 in Gefängnissen in Potsdam und Cottbus ein und wurde zudem aus der SED ausgeschlossen. Aus der Haft entlassen, orientierte er sich beruflich außerhalb von Berlin. Zunächst war er 1952 Dramaturg an den Städtischen Bühnen Magdeburg, dann 1953 am Landestheater Stralsund und von 1954 bis 1956 Chefdramaturg am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, wo er seine LieblingsoperWolfgang Amadeus Mozarts Don Giovanni inszenierte.

1952 trat er in den Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands ein und im September 1954 in die Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse. Er wurde auch Mitglied der Ernst-Barlach-Gesellschaft der DDR, was mit der Arbeit am Güstrower Theater in Verbindung stand. In seiner dortigen Amtszeit von 1956 bis 1958 arbeitete er eng mit dem Deutschen Kulturbund zusammen.

Eigentlich hatte Dreifuß nach generalstaatsanwaltlicher Tilgung der in den Jahren 1936 und 1950 ergangenen Verurteilungen sowie der Wiederaufnahme in die SED 1956 nach Berlin zurückkehren wollen, aber Bernhard Quandt hatte ihn überredet, nach Güstrow zu kommen. Nach der beruflichen Station Güstrow ging es dann tatsächlich in die Hauptstadt der DDR.

Berlin zum Dritten

1958 leitete er kurzzeitig die Programmabteilung der Konzert- und Gastspieldirektion (KGD) im Bezirk Berlin. Noch 1958 wurde er als Dramaturg am Varietétheater Friedrichstadt-Palast angestellt. Von 1961 bis 1977 arbeitete er zunächst freischaffend, dann (ab 1964) als Festangestellter am Märkischen Museum. Dort befasste er sich mit dem Teilnachlass Gerhart Hauptmanns sowie der Theatergeschichte Berlins und organisierte zahlreiche Ausstellungen. 1975 bis 1980 arbeitete er an dem Projekt „Kunst und Literatur im antifaschistischen Exil“ der Akademie der Wissenschaften der DDR und der Akademie der Künste der DDR mit und veröffentlichte in diesem Zusammenhang 1979 den Bericht Schanghai – Eine Emigration am Rande. 1985 publizierte er zudem die Autobiografie Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. Dreifuß war ein brillanter Interpret des Jüdischen Witzes.

Nach dem Tod seiner 1953 geehelichten Frau im Jahre 1987 zog Alfred Dreifuß in die Marie-Seebach-Stiftung, ein Altenheim speziell für Bühnenkünstler in Weimar. Im Juli 1990, kurz nach dessen Gründung im Mai, wurde er Mitglied des ANTIFA – Bundes der Antifaschisten in der DDR im Landesverband Thüringen. Seine 1958 unehelich geborene Tochter holte ihren schwer erkrankten Vater 1991 zu sich nach Berlin. Am 23. Februar 1993 starb Alfred Dreifuß dort.

Zitat

„Den Theatern in den ‚Provinzen‘ der DDR ist eine Aufgabe zugewiesen, deren Größe weit über das hinausgeht, was einstens der Zweck der Provinzbühnen war. Sie sind die ‚moralischen Anstalten‘ einer kommenden sozialistischen Generation.“

– Alfred Dreifuß: Die theatralische Provinz, 1953

Auszeichnungen

  • 1956: Ehrennadel der Nationalen Front
  • 1957: Silberne Medaille der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
  • 1958: Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945
  • 1965: Abzeichen der SED für 40-jährige Parteizugehörigkeit
  • 1967: Medaille für ausgezeichnete Leistungen
  • 1970: Verdienstmedaille des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik
  • 1972: Ehrenurkunde „25 Jahre Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft“
  • 1977: Vaterländischer Verdienstorden in Silber
  • 1979: Johannes-R.-Becher-Medaille in Bronze
  • 1982: Vaterländischer Verdienstorden in Gold
  • 1986: Ehrenplakette des Zentralen Klubs der Gewerkschaft Kunst „Die Möwe“
  • 1988: Carl von Ossietzky Medaille des Friedensrates der DDR

Publikationen

Selbstständige Publikationen

  • Deutsches Theater Berlin. Schumannstraße 13 a. Fünf Kapitel aus der Geschichte einer Schauspielbühne. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1983.
  • Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985.

Unselbstständige Publikationen (Auswahl)

  • Theater in Shanghai. Oedipus, Der Lachende Ehemann, Flachsmann als Erzieher und Sturm im Wasserglas. In: Aufbau, 6. Jg., Nr. 33, 16. August 1940, S. 7.
  • Wiedersehen mit Chaplin. In: Die Tribuene, Nr. 3, 4. Februarwoche 1940, S. 50 f.
  • „Kleiner Opernfuehrer“. Zum „Opern-Abend“ der EJAS am 26. April. In: Shanghai Jewish Cronicle, 3. Jg., 20. April 1941, S. 10 (lexikonartige Komponisten-Vorstellung).
  • Die Juden in der bildenden Kunst (I. Altertum bis Mittelalter). In: Jüdisches Nachrichtenblatt, 5. Jg., Nr. 30, 1. September 1944, S. 6.
  • (unter dem Kürzel Dr. D.:) Die Juden in der bildenden Kunst. Graphik und Malerei in Mittelalter und Neuzeit. In: Jüdisches Nachrichtenblatt, 5. Jg., Nr. 32, 18. September 1944, S. 6 f. (Fortsetzung; nur dieser Teil ist mit „Dr. D.“ signiert).
  • Die Juden in der bildenden Kunst (Schluss). Plastik und Architektur. In: Jüdisches Nachrichtenblatt, 5. Jg., Nr. 35, 8. Oktober 1944, S. 4 f. (Fortsetzung).
  • Von der „Beggars-Opera“ zur „Dreigroschenoper“. In: China Daily Tribune. German Language Supplement, Jg. 1946, Nr. 36 (85), 26. Mai 1946, S. 6.
  • Volksbühne. In: Herbert Ihering (Hrsg.): Theaterstadt Berlin. Ein Almanach. Henschelverlag, Berlin 1948, S. 193 f.
  • (unter Pseudonym C. W. Liau:) Nazis in Shanghai. In: Die Weltbühne, Neue Folge, 4. Jg., Nr. 2, 11. Januar 1949, S. 55–59.
  • (unter Pseudonym C. W. Liau:) Nazis in Shanghai. In: Die Weltbühne, Neue Folge, 4. Jg., Nr. 3, 18. Januar 1949, S. 88–90 (Fortsetzung).
  • Sonst fiel nichts Bemerkenswertes vor. Ein kleines Kapitel Berliner Theaterkritik von anno 1827. In: Theater der Zeit, Heft 12/1956, S. 17–19 (über Theaterkritik-Zensur).
  • Die theatralische Provinz. In: Ernst-Barlach-Theater Güstrow. Festschrift des Ernst-Barlach-Theaters Güstrow. Herausgegeben von der Intendanz anläßlich der Eröffnung des neu erbauten Hauses am 1. September 1957. Redaktion: Alfred Dreifuß. Ernst-Barlach-Theater, Güstrow 1957, S. 22–24.
  • Anrecht oder Recht. In: Theater der Zeit, Heft 1/1957, S. 7 f. (zur Volksbühne).
  • Schanghai – Eine Emigration am Rande. In: Werner Mittenzwei, Eike Middell, Alfred Dreifuss (Hrsg.): Kunst und Literatur im antifaschistischen Exil 1933–1945 in sieben Bänden. Bd. III: Exil in den USA. Reclam, Leipzig 1983 (1. Aufl. 1979), S. 447–517.
  • (mit Klaus Michael:) Nachwort. In: Hugo Ball: Flametti oder vom Dandysmus der Armen. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1989, ISBN 3-351-01401-5, S. 193–207.
  • Vorwort. In: Stephan Stompor: Jüdisches Musik- und Theaterleben unter dem NS-Staat (= Schriftenreihe des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik; Band 6). Hochschule für Musik und Theater Hannover. Europäisches Zentrum für Jüdische Musik, Hannover: 2001, S. 11 f. (1988 verfasst).

Herausgaben

  • (mit Werner Mittenzwei, Eike Middell:) Kunst und Literatur im antifaschistischen Exil 1933–1945 in sieben Bänden. Bd. III: Exil in den USA. Reclam, Leipzig 1983 (1. Aufl. 1979).

Literatur

  • Dreifuss, Alfred, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München: Saur, 1983, S. 225

Weblinks

  • Literatur von und über Alfred Dreifuß im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Alfred-Dreifuß-Archiv im Archiv der Akademie der Künste, Berlin

Einzelnachweise

  1. Sophie Fetthauer: Alfred Dreifuß. In: uni-hamburg.de/Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit. Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen, Sophie Fetthauer, 2017, abgerufen am 31. Dezember 2020. 
  2. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Hundedreck, Maizena und eine große Erkenntnis, S. 31–37. 
  3. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Bomben im Zirkuszelt, S. 37–39 (Datierung fehlt in der Autobiografie; es ist fraglich, ob es tatsächlich ein „Not“-Abitur war: als 1902 Geborener mit verletzungsbedingten Schulversäumnissen scheint es zumindest ein verfrühtes Abitur gewesen zu sein, was für ein „Notabitur“ spricht; dagegen spricht, dass er keinen Heeresdienst leistete; evtl. galt die Verletzung als Kriegsverwundung). 
  4. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Meine Lehrstellen, S. 41–42. 
  5. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Antwort für den Fragebogen, S. 44–48. 
  6. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Entschlußzwang, S. 48–53. 
  7. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Wovon lebt ein Volontär?, S. 69–74, hier: S. 72. 
  8. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Zwischenakt, S. 81–82. 
  9. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Ich werde Genosse, S. 74–81. 
  10. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Ich werde Dramaturg, S. 83–87. 
  11. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, „Lebenslauf, ick erwarte dir!“, S. 101–107. 
  12. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Die Russenfilme, S. 87–89. 
  13. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Lehrjahre, S. 108–111. 
  14. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Über die Junge Volksbühne, S. 111–121. 
  15. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Zeit der Illegalität (1933–1935), S. 125–127. 
  16. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Akte Volksgerichtshof 17J–180/35 / mit Folgekapiteln, S. 130–143. 
  17. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Entlassung aus Buchenwald, S. 143–147. 
  18. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Shanghai, Stadt über dem Meer, S. 156–162, hier S. 161. 
  19. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Die Straße der Schwestern / „Denn alles Fleisch, es ist wie Gras …“, S. 164–167, 187–191. 
  20. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Kulturelles aus Shanghai, S. 167–181, hier: S. 169 f. 
  21. Irene Eber: Wartime Shanghai and the Jewish Refugees from Central Europe. Survival, Co-Existence, and Identity in a Multi-Ethnic City (= New Perspectives on Modern Jewish History. Band 1). De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-026797-6, Chapter 4: Strangers in Shanghai, S. 130. 
  22. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Kulturelles aus Shanghai / Allzu kurze Liebe oder Catherine aß gern Ingwerplätzchen, S. 167–181, 191–195, hier: S. 180, 191. 
  23. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Berlin 1947, S. 221–224. 
  24. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Die Volksbühne, S. 224–231. 
  25. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Wovon lebt ein Volontär?, S. 69–74, hier: S. 70. 
  26. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, In der Stadt Ernst Barlachs, S. 242–247. 
  27. Alfred-Dreifuß-Archiv. Kurzbiografie / Geschichte der Institution. In: adk.de. Abgerufen am 31. Dezember 2020. 
  28. Alfred Dreifuß: Ensemblespiel des Lebens. Erinnerungen eines Theatermannes. 1. Auflage. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1985, Mecklenburgica, S. 2381–242. 
  29. lt. Lothar Kusche in der Weltbühne; Nr. nicht bekannt
  30. (ADN): antiFA im Berliner Haus der Demokratie. In: Neues Deutschland. 18. Mai 1990, Inland, S. 3. 
  31. Alfred Dreifuß: Die theatralische Provinz. In: Intendanz (Hrsg.): Ernst-Barlach-Theater Güstrow. Festschrift des Ernst-Barlach-Theaters Güstrow. Ernst-Barlach-Theater, Güstrow 1957, S. 24. 
Normdaten (Person): GND: 118808923 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n80093994 | VIAF: 37039580 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Dreifuß, Alfred
ALTERNATIVNAMEN Dreifuß, Alfred Leopold (vollständiger Name); Dreifuss, Alfred Leopold (ursprünglicher Name); Dr. D. (Autorenkürzel); Liau, C. W. (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Theaterschauspieler, Dramaturg, Regisseur und Publizist
GEBURTSDATUM 3. September 1902
GEBURTSORT Stuttgart
STERBEDATUM 23. Februar 1993
STERBEORT Berlin

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 08:14

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Dieser Artikel behandelt den Schauspieler zum franzosischen Offizier siehe Alfred Dreyfus Alfred Leopold Dreifuss ursprungliche Schreibweise Dreifuss 3 September 1902 in Stuttgart 23 Februar 1993 in Berlin war ein deutscher Theaterschauspieler Dramaturg Regisseur und Publizist Leben und WirkenStuttgart und Esslingen Alfred Dreifuss wurde 1902 als einziger Sohn des judischen Arztes Gustav Dreifuss und seiner aus einer wohlhabenden badischen Viehhandlerfamilie stammenden Frau Sofie in Stuttgart geboren Nachdem sein Vater wahrend eines Aufenthalts in New York bei Auseinandersetzungen um Spielschulden erschossen worden war wurde er von der Mutter und deren Angehorigen grossgezogen Dreifuss wuchs in Stuttgart auf bis er 1913 auf die Wilhelmsanstalt im nahe gelegenen Esslingen geschickt wurde Dabei handelte es sich um ein freisinniges judisches Waisenhaus das auch Internatsschuler aufnahm Er besuchte dort lediglich den Religionsunterricht einschliesslich der Lehrstunden in Bibelhebraisch und erhielt seine Schulbildung ansonsten extern auf einem Esslinger Gymnasium Infolge einer 1915 wahrend eines Besuchs im Zirkus Hagenbeck in Karlsruhe bei einem franzosischen Luftangriff im Ersten Weltkrieg erlittenen Schadigung eines Armgelenks die ihn zeitlebens behindern sollte musste er das Klavier und Geigenspiel aufgeben Stattdessen sang er in einem Esslinger Oratorienchor Schliesslich kam es noch zu einer wenn auch nicht militarischen Beteiligung am Kriegsgeschehen indem er als Lazaretthelfer eingesetzt wurde In diese Zeit fielen die ersten Beruhrungen mit Ideen der politischen Linken Nach abgelegtem Notabitur begann er eine Lehre in einer Verlagsdruckerei Dort wurde er wegen seiner guten Deutschkenntnisse gerne zum Korrekturlesen herangezogen Immer noch an seiner Armverletzung laborierend konnte er nicht weiterbeschaftigt werden Am 1 Juli 1920 wurde er von der Ersten Wurttembergischen Glacehandschuhfabrik Moritz Feigenbaum amp Sohn in Esslingen eingestellt jedoch 1922 rausgeworfen weil er den Arbeitseifer vermissen liess Von Juli 1922 bis 1923 absolvierte er mit grosserem Interesse eine Sortimentsbuchhandlerlehre bei August Stocker in Esslingen Sein grosstes Interesse wurde schliesslich wahrend eines Kuraufenthaltes im Schwarzwald geweckt als er bei Laientheaterspielen mitwirkte Er ging zuruck nach Stuttgart und wurde 1923 Volontar bei Regie und Dramaturgie an den Wurttembergischen Landestheatern Seine Aufgaben bestanden in Assistenzdiensten in der Opernregie der Beleuchtungstechnik und der Abendregie Zugleich war er Gasthorer an den Universitaten in Tubingen und Munchen in den Fachern Theater und Musikgeschichte und belegte Vorlesungen und Ubungen in Partiturkunde und Harmonielehre an der Hochschule fur Musik der Stadt Stuttgart wo er mit einer Inszenierung von Henry Purcells Dido und Aeneas das Examen ablegte Da er als Volontar keinen Lohn bezog verdiente er sich als Statist und Souffleur durch Rundfunkbeitrage und als Schaufensterdekorateur nebenbei noch etwas hinzu Bei letzterer Tatigkeit ging er vor als wurde er ein Buhnenbild kreieren oder eine Spielhandlung in Szene setzen Er bezeichnete dies als eine Art von Ersatzhandlung fur unerfullte Inszenierungsbegierden Immerhin konnte er als Hilfsregisseur bei einem Zyklus moderner Dramatik am Stuttgarter Schauspielhaus mitwirken 1925 erfolgte der Eintritt in die KPD Diese Mitgliedschaft ging spater in der DDR in die SED Mitgliedschaft und im wiedervereinigten Deutschland in die PDS Mitgliedschaft uber Mit Ablauf der Volontariatszeit trat Dreifuss 1927 eine bezahlte Stelle als Assistent der Dramaturgie und der Regie in der Schauspielsparte der Wurttembergischen Landestheater an Unter anderem hielt er Einfuhrungsvortrage und verfasste Texte fur Theaterprogrammhefte Berlin Im Winter 1929 1930 wurde er Privatsekretar von Julius Bab in Berlin der ihn entgegen seiner Absicht nicht an der Volksbuhne hatte unterbringen konnen Dreifuss schloss sich der Gesellschaft der Freunde des neuen Russland an erhielt eine private kommunistische Schulung durch Alfred Kurella und unterzog sich einer institutionellen durch die Marxistische Arbeiterschule MASCH hier insbesondere durch Hanns Eisler Im November 1930 war er Mitbegrunder der kleinen proletarischen Spieltruppe Junge Volksbuhne mit Agitprop Programm Unter der Leitung von Hans Rodenberg und begleitet von dem Pianisten Joseph Kosma boten sie an wechselnden Orten eine experimentelle Mischung aus politischem Theater Gesang und Pantomime Ab 1931 war er in der Sektion Film Buhne Musik der Revolutionaren Gewerkschafts Opposition RGO aktiv Mit dieser setzte er sich fur die Verbesserung von Gagen und Arbeitsverhaltnissen ein wobei es wiederholt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei und Gewaltubergriffen seitens rechter Rotten kam Mit Machtantritt der Nationalsozialisten loste sich die Junge Volksbuhne im Januar 1933 vorsorglich auf Dreifuss betrieb nun illegale Parteiarbeit und hielt sich einige Zeit mit einer ihm lastigen Arbeit als Beleuchter im Theater des Judischen Kulturbunds uber Wasser Vermutlich infolge einer Denunziation wurde er im Marz 1935 von der Gestapo verhaftet Nach verschiedenen Verlegungen des Gefangenen und seiner Verurteilung 1936 wegen Vorbereitung zum Hochverrat kam er zur Strafverbussung mit anschliessender Schutzhaft erst ins oberschlesische Beuthen heute Bytom dann ins KZ Dachau und ins KZ Buchenwald Im Fruhjahr 1939 konnte er aufgrund des gerade in Kraft getretenen Ausburgerungserlasses als Stateless Refugee seine Auswanderung in das Emigrationszentrum Shanghai betreiben Shanghai In Shanghai machte er sich als Kunst und Konzertberichterstatter bei Emigrantenzeitungen nutzlich Mit anderen emigrierten Kunstlern grundete er den Artists Club der Anfang 1940 in European Jewish Artist Society EJAS umbenannt wurde Es waren im Rahmen der Koordinierung und Bereicherung des Kulturlebens der Gefluchteten nur behelfsmassige Darbietungen moglich die fur ein notdurftiges Auskommen sorgten Seine Funktionen waren die eines Sekretars und eines Dramaturgen Die Handlungsfahigkeit der Kunstlervereinigung und damit deren Existenz blieb nicht lange erhalten genaue Angaben daruber fehlen Ausserdem gab Dreifuss an der chinesisch amerikanischen Universitat Shanghai der Saint John s University Unterricht in Musikgeschichte Diese Tatigkeit endete mit der Schliessung der Universitat nach der Besetzung Shanghais durch die japanische Armee im Dezember 1941 Die Kapitulation Japans am 2 September 1945 verbesserte die Situation des zuletzt ghettoisierten Dreifuss und einige Zeit spater forcierte er seine Ruckkehr nach Deutschland Berlin und Theaterprovinz Alfred Dreifuss Repatriant und sogleich auch registriertes Opfer des Faschismus wurde 1947 Chefdramaturg der Volksbuhne in Ost Berlin bis diese Ende 1948 aufgelost wurde 1948 war auch das Jahr in dem ihn die Genossenschaft Deutscher Buhnen Angehoriger aufnahm Des Weiteren wurde er 1949 Mitglied der Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft Es folgte eine Intendanz in Potsdam am Landestheater der Mark Brandenburg Diese Amtszeit wahrte von 1949 bis 1950 Angebliche wirtschaftliche Delikte fuhrten zu seiner Verhaftung und zwei Prozessen an deren Ende ein Schuldspruch stand Er sass bis Januar 1952 in Gefangnissen in Potsdam und Cottbus ein und wurde zudem aus der SED ausgeschlossen Aus der Haft entlassen orientierte er sich beruflich ausserhalb von Berlin Zunachst war er 1952 Dramaturg an den Stadtischen Buhnen Magdeburg dann 1953 am Landestheater Stralsund und von 1954 bis 1956 Chefdramaturg am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin wo er seine LieblingsoperWolfgang Amadeus Mozarts Don Giovanni inszenierte 1952 trat er in den Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands ein und im September 1954 in die Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse Er wurde auch Mitglied der Ernst Barlach Gesellschaft der DDR was mit der Arbeit am Gustrower Theater in Verbindung stand In seiner dortigen Amtszeit von 1956 bis 1958 arbeitete er eng mit dem Deutschen Kulturbund zusammen Eigentlich hatte Dreifuss nach generalstaatsanwaltlicher Tilgung der in den Jahren 1936 und 1950 ergangenen Verurteilungen sowie der Wiederaufnahme in die SED 1956 nach Berlin zuruckkehren wollen aber Bernhard Quandt hatte ihn uberredet nach Gustrow zu kommen Nach der beruflichen Station Gustrow ging es dann tatsachlich in die Hauptstadt der DDR Berlin zum Dritten 1958 leitete er kurzzeitig die Programmabteilung der Konzert und Gastspieldirektion KGD im Bezirk Berlin Noch 1958 wurde er als Dramaturg am Varietetheater Friedrichstadt Palast angestellt Von 1961 bis 1977 arbeitete er zunachst freischaffend dann ab 1964 als Festangestellter am Markischen Museum Dort befasste er sich mit dem Teilnachlass Gerhart Hauptmanns sowie der Theatergeschichte Berlins und organisierte zahlreiche Ausstellungen 1975 bis 1980 arbeitete er an dem Projekt Kunst und Literatur im antifaschistischen Exil der Akademie der Wissenschaften der DDR und der Akademie der Kunste der DDR mit und veroffentlichte in diesem Zusammenhang 1979 den Bericht Schanghai Eine Emigration am Rande 1985 publizierte er zudem die Autobiografie Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes Dreifuss war ein brillanter Interpret des Judischen Witzes Nach dem Tod seiner 1953 geehelichten Frau im Jahre 1987 zog Alfred Dreifuss in die Marie Seebach Stiftung ein Altenheim speziell fur Buhnenkunstler in Weimar Im Juli 1990 kurz nach dessen Grundung im Mai wurde er Mitglied des ANTIFA Bundes der Antifaschisten in der DDR im Landesverband Thuringen Seine 1958 unehelich geborene Tochter holte ihren schwer erkrankten Vater 1991 zu sich nach Berlin Am 23 Februar 1993 starb Alfred Dreifuss dort Zitat Den Theatern in den Provinzen der DDR ist eine Aufgabe zugewiesen deren Grosse weit uber das hinausgeht was einstens der Zweck der Provinzbuhnen war Sie sind die moralischen Anstalten einer kommenden sozialistischen Generation Alfred Dreifuss Die theatralische Provinz 1953Auszeichnungen1956 Ehrennadel der Nationalen Front 1957 Silberne Medaille der Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft 1958 Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 1965 Abzeichen der SED fur 40 jahrige Parteizugehorigkeit 1967 Medaille fur ausgezeichnete Leistungen 1970 Verdienstmedaille des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik 1972 Ehrenurkunde 25 Jahre Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft 1977 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1979 Johannes R Becher Medaille in Bronze 1982 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 1986 Ehrenplakette des Zentralen Klubs der Gewerkschaft Kunst Die Mowe 1988 Carl von Ossietzky Medaille des Friedensrates der DDRPublikationenSelbststandige Publikationen Deutsches Theater Berlin Schumannstrasse 13 a Funf Kapitel aus der Geschichte einer Schauspielbuhne Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1983 Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Unselbststandige Publikationen Auswahl Theater in Shanghai Oedipus Der Lachende Ehemann Flachsmann als Erzieher und Sturm im Wasserglas In Aufbau 6 Jg Nr 33 16 August 1940 S 7 Wiedersehen mit Chaplin In Die Tribuene Nr 3 4 Februarwoche 1940 S 50 f Kleiner Opernfuehrer Zum Opern Abend der EJAS am 26 April In Shanghai Jewish Cronicle 3 Jg 20 April 1941 S 10 lexikonartige Komponisten Vorstellung Die Juden in der bildenden Kunst I Altertum bis Mittelalter In Judisches Nachrichtenblatt 5 Jg Nr 30 1 September 1944 S 6 unter dem Kurzel Dr D Die Juden in der bildenden Kunst Graphik und Malerei in Mittelalter und Neuzeit In Judisches Nachrichtenblatt 5 Jg Nr 32 18 September 1944 S 6 f Fortsetzung nur dieser Teil ist mit Dr D signiert Die Juden in der bildenden Kunst Schluss Plastik und Architektur In Judisches Nachrichtenblatt 5 Jg Nr 35 8 Oktober 1944 S 4 f Fortsetzung Von der Beggars Opera zur Dreigroschenoper In China Daily Tribune German Language Supplement Jg 1946 Nr 36 85 26 Mai 1946 S 6 Volksbuhne In Herbert Ihering Hrsg Theaterstadt Berlin Ein Almanach Henschelverlag Berlin 1948 S 193 f unter Pseudonym C W Liau Nazis in Shanghai In Die Weltbuhne Neue Folge 4 Jg Nr 2 11 Januar 1949 S 55 59 unter Pseudonym C W Liau Nazis in Shanghai In Die Weltbuhne Neue Folge 4 Jg Nr 3 18 Januar 1949 S 88 90 Fortsetzung Sonst fiel nichts Bemerkenswertes vor Ein kleines Kapitel Berliner Theaterkritik von anno 1827 In Theater der Zeit Heft 12 1956 S 17 19 uber Theaterkritik Zensur Die theatralische Provinz In Ernst Barlach Theater Gustrow Festschrift des Ernst Barlach Theaters Gustrow Herausgegeben von der Intendanz anlasslich der Eroffnung des neu erbauten Hauses am 1 September 1957 Redaktion Alfred Dreifuss Ernst Barlach Theater Gustrow 1957 S 22 24 Anrecht oder Recht In Theater der Zeit Heft 1 1957 S 7 f zur Volksbuhne Schanghai Eine Emigration am Rande In Werner Mittenzwei Eike Middell Alfred Dreifuss Hrsg Kunst und Literatur im antifaschistischen Exil 1933 1945 in sieben Banden Bd III Exil in den USA Reclam Leipzig 1983 1 Aufl 1979 S 447 517 mit Klaus Michael Nachwort In Hugo Ball Flametti oder vom Dandysmus der Armen Aufbau Verlag Berlin Weimar 1989 ISBN 3 351 01401 5 S 193 207 Vorwort In Stephan Stompor Judisches Musik und Theaterleben unter dem NS Staat Schriftenreihe des Europaischen Zentrums fur Judische Musik Band 6 Hochschule fur Musik und Theater Hannover Europaisches Zentrum fur Judische Musik Hannover 2001 S 11 f 1988 verfasst Herausgaben mit Werner Mittenzwei Eike Middell Kunst und Literatur im antifaschistischen Exil 1933 1945 in sieben Banden Bd III Exil in den USA Reclam Leipzig 1983 1 Aufl 1979 LiteraturDreifuss Alfred in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 1 Munchen Saur 1983 S 225WeblinksLiteratur von und uber Alfred Dreifuss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alfred Dreifuss Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweiseSophie Fetthauer Alfred Dreifuss In uni hamburg de Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit Claudia Maurer Zenck Peter Petersen Sophie Fetthauer 2017 abgerufen am 31 Dezember 2020 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Hundedreck Maizena und eine grosse Erkenntnis S 31 37 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Bomben im Zirkuszelt S 37 39 Datierung fehlt in der Autobiografie es ist fraglich ob es tatsachlich ein Not Abitur war als 1902 Geborener mit verletzungsbedingten Schulversaumnissen scheint es zumindest ein verfruhtes Abitur gewesen zu sein was fur ein Notabitur spricht dagegen spricht dass er keinen Heeresdienst leistete evtl galt die Verletzung als Kriegsverwundung Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Meine Lehrstellen S 41 42 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Antwort fur den Fragebogen S 44 48 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Entschlusszwang S 48 53 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Wovon lebt ein Volontar S 69 74 hier S 72 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Zwischenakt S 81 82 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Ich werde Genosse S 74 81 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Ich werde Dramaturg S 83 87 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Lebenslauf ick erwarte dir S 101 107 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Die Russenfilme S 87 89 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Lehrjahre S 108 111 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Uber die Junge Volksbuhne S 111 121 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Zeit der Illegalitat 1933 1935 S 125 127 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Akte Volksgerichtshof 17J 180 35 mit Folgekapiteln S 130 143 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Entlassung aus Buchenwald S 143 147 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Shanghai Stadt uber dem Meer S 156 162 hier S 161 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Die Strasse der Schwestern Denn alles Fleisch es ist wie Gras S 164 167 187 191 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Kulturelles aus Shanghai S 167 181 hier S 169 f Irene Eber Wartime Shanghai and the Jewish Refugees from Central Europe Survival Co Existence and Identity in a Multi Ethnic City New Perspectives on Modern Jewish History Band 1 De Gruyter Berlin 2012 ISBN 978 3 11 026797 6 Chapter 4 Strangers in Shanghai S 130 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Kulturelles aus Shanghai Allzu kurze Liebe oder Catherine ass gern Ingwerplatzchen S 167 181 191 195 hier S 180 191 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Berlin 1947 S 221 224 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Die Volksbuhne S 224 231 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Wovon lebt ein Volontar S 69 74 hier S 70 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 In der Stadt Ernst Barlachs S 242 247 Alfred Dreifuss Archiv Kurzbiografie Geschichte der Institution In adk de Abgerufen am 31 Dezember 2020 Alfred Dreifuss Ensemblespiel des Lebens Erinnerungen eines Theatermannes 1 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1985 Mecklenburgica S 2381 242 lt Lothar Kusche in der Weltbuhne Nr nicht bekannt ADN antiFA im Berliner Haus der Demokratie In Neues Deutschland 18 Mai 1990 Inland S 3 Alfred Dreifuss Die theatralische Provinz In Intendanz Hrsg Ernst Barlach Theater Gustrow Festschrift des Ernst Barlach Theaters Gustrow Ernst Barlach Theater Gustrow 1957 S 24 Normdaten Person GND 118808923 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n80093994 VIAF 37039580 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dreifuss AlfredALTERNATIVNAMEN Dreifuss Alfred Leopold vollstandiger Name Dreifuss Alfred Leopold ursprunglicher Name Dr D Autorenkurzel Liau C W Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Theaterschauspieler Dramaturg Regisseur und PublizistGEBURTSDATUM 3 September 1902GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 23 Februar 1993STERBEORT Berlin

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