Der Amerikanische Schwarzbär Ursus americanus auch Baribal genannt ist eine in Nordamerika lebende Raubtierart aus der F
Amerikanischer Schwarzbär

Der Amerikanische Schwarzbär (Ursus americanus), auch Baribal genannt, ist eine in Nordamerika lebende Raubtierart aus der Familie der Bären (Ursidae). In seiner Heimat wird er meistens als black bear oder Ours noir bezeichnet. Im Vergleich zum eher gefürchteten Grizzlybären gilt der Schwarzbär als weniger gefährlich.
Amerikanischer Schwarzbär | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ursus americanus | ||||||||||||
Pallas, 1780 |
Merkmale
Amerikanische Schwarzbären haben den typischen Körperbau der Bären. Der Rumpf ist massiv, die Gliedmaßen kräftig. Die Pfoten haben je fünf starke Krallen, welche die Bären zum Reißen, Graben und Klettern einsetzen. Der Schwanz ist wie bei allen Bären nur ein kurzer Stummel. Der große Kopf ist durch die eher lange, unbehaarte Schnauze, die kleinen Augen und die runden, aufgerichteten Ohren charakterisiert.
Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 1,5 bis 1,8 Metern, einer Schulterhöhe von bis zu 91 Zentimetern und einem Gewicht von durchschnittlich etwa 100 Kilogramm ist der Schwarzbär deutlich kleiner und leichter als der Grizzly. Allerdings besteht zwischen den Geschlechtern ein deutlicher Gewichtsunterschied: Während Weibchen zwischen 40 und 230 Kilogramm (Durchschnitt: 80 kg) wiegen, sind Männchen mit 50 bis 400 Kilogramm (Durchschnitt: 120 kg) deutlich schwerer.
Trotz ihres Namens sind nicht alle Amerikanischen Schwarzbären schwarz gefärbt. Es gibt auch silbergraue und rötlichbraune Varianten, und manche Baribals haben eine mit Grizzlys nahezu identische Fellfarbe. Die Färbung des Fells hängt mit dem Lebensraum zusammen: Während Tiere, die in dichten Wäldern mit kühlerem Klima (im Norden und Osten des Verbreitungsgebietes) leben, eher schwarz sind, haben die Schwarzbären im südlichen und westlichen Teil des Verbreitungsgebietes, die in offenem, trockenerem Terrain wohnen, eine eher bräunliche Färbung. So werden in den Neuenglandstaaten, New York, Tennessee und Michigan ausschließlich schwarzfellige Bären angetroffen. In den Küstenregionen des Staates Washington weisen 99 Prozent der Bären ein schwarzes Fell auf, während im Landesinneren von Washington 21 Prozent der Schwarzbärenpopulation ein braungetöntes Fell aufweisen. Im Yosemite National Park wiesen dagegen nach einer Studie nur 9 Prozent ein schwarzes Fell auf, 91 Prozent der Population weisen braune oder gar blonde Fellschattierungen auf. Eine Besonderheit sind die Kermodebären, die an der kanadischen Westküste leben und durch ihr weißliches Fell charakterisiert sind. Es handelt sich dabei aber nicht um Albinos. Die Farbe des Fells variiert außerdem im Jahresverlauf. Nach dem Abwurf des Winterfells ist das neue Deckhaar dunkler. Kurz vor dem Wechsel des Sommerpelzes in den des Winters ist die Farbe dagegen heller und vor allem bei braunen und hellen Exemplaren fast verblichen.
Kennzeichen, die den Amerikanischen Schwarzbären vom Braunbären unterscheiden, sind neben der geringeren Größe der fehlende muskulöse Nackenbuckel, die flachere Stirn, die kürzeren Krallen der Vorderpfoten und die kürzeren Hinterbeine. Bei Schwarzbären ist außerdem die Region von der Nase bis zur Schnauze ausgeprägter heller gefärbt, als es bei Grizzlys der Fall ist.
- Zimtfarbene Morphe
- Cremefarbene Morphe „Geisterbär“
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet der Amerikanischen Schwarzbären umfasst große Teile Nordamerikas. Sie leben in nahezu ganz Alaska und Kanada mit Ausnahme des äußersten Nordens, im Kerngebiet der Vereinigten Staaten (den 48 zusammenhängenden Staaten) sind sie ebenfalls weit verbreitet und fehlten ursprünglich nur im südwestlichen, trockenen Landesteil. In Mexiko kommen sie vor allem im Bereich der Gebirgszüge Sierra Madre Oriental und Sierra Madre Occidental vor.
Durch die Besiedlung des Kontinents durch die Europäer hat sich ihr Verbreitungsgebiet etwas geändert. Einerseits ist ihre Anzahl im dichtbesiedelten östlichen und südlichen Teil der Vereinigten Staaten deutlich zurückgegangen, dort gibt es oft nur noch Reliktpopulationen. Andererseits haben sie durch die großflächige Ausrottung des Grizzlybären, die dem Baribal überlegene Nahrungskonkurrenten und auch Fressfeinde waren, einen Vorteil errungen und sind in neue Lebensräume eingewandert. Heute sind sie in allen Provinzen Kanadas, in 39 US-amerikanischen Bundesstaaten und in Mexiko verbreitet. Die American Bear Association schätzt ihre heutige Population allein in den Vereinigten Staaten auf 286.600 bis 328.000 und im gesamten Nordamerika auf über 600.000 Tiere.
Schwarzbären bewohnen eine Reihe von Habitaten, benötigen aber dabei ausreichendes Nahrungsangebot und Vegetation als Sichtschutz. Sie leben vorrangig in Wäldern mit einem sehr dichten Unterwuchs, bewohnen aber manchmal offenes Gelände wie Grasländer und Tundren, besonders dort, wo es keine Grizzlybären (mehr) gibt.
Lebensweise
Fortbewegung
Die übliche Fortbewegung der Schwarzbären ist ein gemächlicher Passgang, wobei sie stets die ganze Fußsohle aufsetzen; sie sind wie alle Bären Sohlengänger. Im Bedarfsfall können sie sehr schnell laufen. Manchmal richten sie sich auf die Hinterbeine auf, vor allem um eine bessere Übersicht zu erlangen. Bei Gefahr klettern sie auf Bäume, außerdem können sie gut schwimmen.
Aktivitätszeiten
Amerikanische Schwarzbären sind in freier Wildbahn vorwiegend dämmerungsaktiv. Die Aktivitätszeiten sind jedoch saisonal unterschiedlich, in Zeiten erhöhten Nahrungsbedarfes gehen sie auch tagsüber auf Nahrungssuche. Die Interaktion mit Menschen kann ihren Rhythmus ändern. Bei Fütterungen sind sie oft tagaktiv, bei Möglichkeiten, an Mülltonnen oder Vorratslager zu gelangen, sind sie oft in der Nacht unterwegs.
Wie andere Bären halten sie während der kalten Monate eine Winterruhe in einem selbstgegrabenen Bau, in einer Höhle oder manchmal in einer Erdgrube. Ihre Atemfrequenz und ihr Herzschlag gehen deutlich zurück, dafür sinkt ihre Körpertemperatur nur um etwa 4 bis 7 °C. Außerdem sind sie relativ leicht aufzuwecken, darum spricht man nicht von einem echten Winterschlaf. Zeitpunkt und Dauer der Winterruhe hängen vom Lebensraum ab, in kalten Regionen kann sie von September bis Mai dauern. Während der Ruhezeit nehmen sie keine Nahrung und Flüssigkeit zu sich, sie urinieren und defäkieren auch nicht. Während dieser Zeit verlieren sie rund 23 bis 30 % ihres Körpergewichts. Bei säugenden Weibchen ist dieser Prozentsatz noch etwas höher. War im Herbst ein ausreichendes Nahrungsangebot vorhanden, verfügen sie nach der Überwinterung noch über ausreichend Körperfett. Der Gewichtsverlust hält in der Regel bis zur Beerenreife im Sommer oder Herbst an. In der Regel finden sie in ihrem Lebensraum wieder so energiereiche Nahrung, dass sie Fettreserven für die Überwinterung bilden.
Sozial- und Territorialverhalten
Wie alle Bären leben Amerikanische Schwarzbären einzelgängerisch. In Gebieten mit reichem Nahrungsangebot kommen aber manchmal viele Tiere zusammen. Die Reviergröße hängt unter anderem vom Nahrungsangebot, vom Geschlecht und vom Lebensraum ab. Die Territorien von Weibchen sind generell kleiner. So sind die Reviere im US-amerikanischen Bundesstaat Washington nur 500 Hektar (Männchen) beziehungsweise 200 Hektar (Weibchen) groß, in anderen Teilen der Vereinigten Staaten 10.000 bis 20.000 beziehungsweise 2000 bis 4000 Hektar und im nördlichen Kanada bis zu 100.000 Hektar. Die Territorien können sich überlappen, besonders das eines Männchens mit denen von mehreren Weibchen, trotzdem gehen sich die Tiere außerhalb der Paarungszeit aus dem Weg. Schwarzbären unternehmen in unberührten Gegenden oft ausgedehnte Wanderungen.
Nahrung
Wie die meisten Bären sind Amerikanische Schwarzbären Allesfresser. Allerdings machen Pflanzen mehr als 75 Prozent ihrer Nahrung aus, darunter Früchte, Beeren, Nüsse, Gräser und Wurzeln. Obwohl Bären im Gegensatz zu anderen Carnivoren einen verlängerten Darm haben, können sie nährstoffarme Pflanzen nur schlecht voll verwerten. Amerikanische Schwarzbären fressen wie andere Bären daher überwiegend Pflanzen, die vollreif und leicht verdaulich sind. Im Frühjahr steht diese Nahrung allerdings noch nicht zur Verfügung. Sie fressen dann bevorzugt frisch aufgeschossene Pflanzen, die noch einen geringen Cellulosegehalt haben. Wenn Schwarzbären tierische Nahrung zu sich nehmen, dann besteht diese meistens aus Insekten wie Ameisen, Kurzkopfwespen, Bienen oder Termiten sowie Insektenlarven. Aas spielt häufig eine Rolle in der Ernährung der Schwarzbären. Sie fressen beispielsweise im Vorwinter verendete große Säugetiere wie Bergschafe, Ziegen oder Hirsche, deren Kadaver im Schnee überdauerten. Wegen ihres sehr ausgeprägten Geruchssinns sind sie in der Lage, neugeborene Huftiere aufzuspüren, obwohl diese nur einen geringen Körpergeruch haben. In manchen Regionen Nordamerikas fallen bis zu 50 Prozent der Hirsch- und 42 Prozent der Elchkälber Schwarzbären zum Opfer. Gefährdet sind diese Jungtiere vor allem in den ersten Lebenstagen. Danach sind sie zu schnell, um für die Schwarzbären eine leichte Beute darzustellen. Ausgewachsene große Huftiere werden in der Regel nur dann zur Beute von Schwarzbären, wenn sie krank oder verwundet sind. Kleine Säugetiere wie Erdhörnchen, Murmeltiere und andere Nagetiere sowie Vögel und Echsen ergänzen den Speiseplan. Zur Zeit des Lachszuges stellen auch Fische einen Teil des Nahrungsspektrums der Schwarzbären dar.
Fortpflanzung
Die Paarungszeit fällt in der Regel in die Monate Juni bis Juli. Zu diesem Zweck finden sich die einzelgängerischen Tiere zu kurzlebigen Partnerschaften zusammen und vollziehen mehrfach die Begattung. Wie bei den anderen Bären kommt es bei Amerikanischen Schwarzbären zu einer verzögerten Einnistung (Nidation), das heißt die befruchtete Eizelle bleibt für einige Zeit frei im Uterus. Die Nidation erfolgt erst zu Beginn der Winterruhe, meist im November oder Dezember. So beträgt die Zeitdauer zwischen Paarung und Geburt rund 220 Tage, die eigentliche Tragzeit dauert aber nur 60 bis 70 Tage.
Während der Winterruhe, meist im Januar oder Februar, kommen ein bis fünf, meist aber zwei oder drei Jungtiere zur Welt. Neugeborene sind blind und wirken nackt, obwohl sie von einem dünnen Fell bedeckt sind. Sie wiegen nur rund 225 bis 330 Gramm und zählen, wie alle Bären, zu den höheren Säugetieren mit dem größten Gewichtsunterschied zwischen der Mutter und ihrem Wurf. Mit sechs bis acht Monaten werden sie entwöhnt, bleiben aber zumindest bis zum zweiten Frühling bei ihrer Mutter. Diese kann sich rund ein bis vier Jahre nach der Geburt erneut fortpflanzen.
Weibliche Tiere erreichen die Geschlechtsreife durchschnittlich mit rund vier bis fünf Jahren, männliche Tiere ein Jahr später. Sowohl der Zeitpunkt, zu dem die Geschlechtsreife erreicht wird, als auch Anzahl und Größe der Würfe sind stark vom Ernährungszustand beeinflusst. So zeigte sich in einer in Minnesota durchgeführten Studie, dass keine Schwarzbärin, die am 1. Oktober weniger als 80 Kilogramm wog, im folgenden Jahr Nachwuchs großzog. Von 30 Schwarzbärinnen, die dagegen über 150 Kilogramm wogen, brachten im Folgejahr 27 Bärinnen Junge zur Welt. Schwarzbärinnen, die ihre Nahrung überwiegend auf Müllhalden fanden und entsprechend sehr früh ein hohes Körpergewicht erreichten, wurden das erste Mal im Alter von 4,4 Jahren und damit 1,2 Jahre früher trächtig als solche Schwarzbärinnen, die überwiegend von natürlichem Futter lebten.
Lebenserwartung
Amerikanische Schwarzbären können in Gefangenschaft ein Alter von etwa dreißig Jahren erreichen, in der Wildnis werden sie jedoch, vor allem wegen Bejagung, nur etwa zehn Jahre alt.
Feinde
Neben dem Menschen ist der Grizzlybär der größte Feind des Amerikanischen Schwarzbären. Pumas, Kojoten, Wölfe und auch männliche Schwarzbären reißen gelegentlich Jungtiere. Junge Schwarzbären klettern im Falle einer drohenden Gefahr deswegen auf Bäume. Diese Fähigkeit beherrschen bereits Jungtiere, die erst wenige Wochen alt sind. Sie sind dabei in der Lage, sehr hoch zu klettern und sich auch auf sehr dünnen Ästen zu halten, die das Gewicht eines ausgewachsenen Schwarzbären nicht mehr tragen können. Dieses Verhalten zeigen sie bis zu einem Alter von einem Jahr. Ältere Bären klettern dagegen verhältnismäßig selten auf Bäume. Dieses Verhalten zeigen sie vor allem, wenn sie von einer Meute Jagdhunde gestellt werden.
Amerikanische Schwarzbären und Menschen
Jagd auf Amerikanische Schwarzbären
Amerikanische Schwarzbären wurden und werden vom Menschen aus verschiedensten Gründen gejagt. Dazu zählen die Angst vor gerissenen Weidetieren und zerstörten Agrarflächen und Bienenstöcken, der Bedarf an Fell und Fleisch sowie die Sportjagd. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Schaden bei Weidetieren vernachlässigbar ist, dass sie aber auf landwirtschaftlich genutzten Feldern durchaus Schäden anrichten können. Die Sportjagd ist weit verbreitet, nach einer Schätzung aus dem Jahr 1995 werden jedes Jahr rund 40.000 Tiere erlegt. Die Verwendung des Bärenfells und des Fleisches ist heute weitgehend zurückgegangen; bei den Indianern war dies der wichtigste Grund für die Bejagung. Die Bärenfellmützen, die zur Paradeuniform verschiedener britischer Regimenter gehören, werden aber bis heute aus dem Fell kanadischer Schwarzbären hergestellt.
Ein relativ neuer Aspekt der Bejagung ist der Export der Gallenflüssigkeit in ostasiatische Länder, wo dieser Heilwirkung zugesprochen wird. In der Regel werden dort Asiatische Schwarzbären zu diesem Zweck erlegt oder sogar gehalten, durch den dadurch verbundenen Populationsrückgang wird aber immer mehr auf nordamerikanische Tiere zurückgegriffen. So sind die Vereinigten Staaten der zweitgrößte Exporteur von Bärengallenflüssigkeit nach Südkorea, auch China, Japan und die asiatischen Bevölkerungsgruppen in Nordamerika selbst werden beliefert.
Zum ersten Mal in den USA wurde 2016 in Florida durch die erfolgreichen Proteste des Tierschützers Adam Sugalski die Jagd auf Schwarzbären für drei Jahre abgesagt. Etwa 600 Bären wurden jährlich in Florida durch Hobbyjäger erlegt, was bei der Bevölkerung Widerwillen auslöste, da viele Jäger oft sehr unprofessionell vorgingen und unter anderem auch wahllos säugende Bärinnen sowie deren Junge erlegten. Sugalskis Bestreben liegt darin, die Bevölkerung in Gebieten mit Schwarzbärpopulationen besser im Umgang mit den Tieren zu unterrichten.
Tötungen von Menschen durch Amerikanische Schwarzbären
Angriffe von Schwarzbären auf Menschen sind selten. Der auf Bären spezialisierte Verhaltensforscher Stephen Herrero nennt für den Zeitraum von 1960 bis 1980 500 Vorfälle, bei denen Menschen durch Schwarzbären verletzt wurden. In der Regel laufen die Zusammenstöße mit Schwarzbären vergleichsweise harmlos ab. Zwischen 1900 und 1980 wurden 23 Vorfälle registriert, bei denen Menschen ums Leben kamen. Die Anzahl von Menschen, die in diesem Zeitraum durch Grizzlys getötet wurden, war etwa doppelt so hoch, obwohl Schwarzbären etwa zehnmal so häufig wie Grizzlys vorkommen. Bei 18 der 20 von Stephen Herrero näher untersuchten Todesfälle durch Schwarzbären spielte es allerdings eine Rolle, dass der Schwarzbär den Menschen als Beute ansah. Insbesondere Kinder können ins Beuteschema fallen; in immerhin zwei der tödlich ausgegangenen Vorfälle weckten spielende und herumlaufende Kinder den Beuteinstinkt des Bären.
Nur einer der nachweislich den Schwarzbären zugeschriebenen Todesfälle geschah in einem Nationalpark. Dagegen ereignete sich hier der Großteil der zwischen 1960 und 1980 registrierten Konfrontationen, bei denen Menschen verletzt wurden. Allein im Great Smoky National Park wurden in einem Zeitraum von zwölf Jahren 107 Menschen verletzt. Die meisten Zwischenfälle gab es beim Versuch, Schwarzbären zu füttern. In drei Fällen versuchten Besucher sogar, die Schwarzbären zu streicheln. Amerikanische Schwarzbären verhalten sich grundsätzlich weniger aggressiv als Grizzlys und tolerieren ein menschliches Verhalten, das bei Grizzlybären mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits zu einem Angriff führen würde. Besucher unterschätzen jedoch regelmäßig sowohl die Körperkraft als auch das für einen Menschen unberechenbare Verhalten. In amerikanischen Nationalparks sind einige Schwarzbären zu einem Problem geworden. Ihr ausgeprägter Geruchssinn führt sie auf ihrer Nahrungssuche an die Zelte und Autos der Besucher, die sie dann oft in falsch verstandener Tierliebe füttern. Dies hat dazu geführt, dass manche Bären eine Abhängigkeit von solchen Fütterungen entwickelt haben. Derart an Menschen gewöhnte Bären werden aus Sicherheitsgründen oft getötet.
Amerikanischer Schwarzbär und der Teddybär
Der bei Kindern beliebte Teddybär wurde nach dem einstigen US-amerikanischen Präsidenten Theodore „Teddy“ Roosevelt benannt, der sich bei der Jagd geweigert haben soll, ein Schwarzbärbaby zu erschießen. Über den genauen Hergang der Namensgebung ranken sich allerdings verschiedene Geschichten.
Unterarten
Derzeit sind folgende Unterarten mit dem angegebenen Vorkommensgebiet anerkannt:
- U. a. altifrontalis ist von der Pazifikküste British Columbias bis nach Nordkalifornien und im Inland von der Nordgrenze British-Columbias bis nach Idaho verbreitet.
- U. a. amblyceps lebt in Colorado, New Mexico, West-Texas und der östlichen Hälfte Arizonas bis in den Norden Mexikos sowie in Südost-Utah.
- U. a. americanus ist die am weitesten verbreitete Unterart. Sie ist von Ost-Montana bis an die Atlantikküste und von Alaska südlich und östlich durch Kanada, bis zum Atlantik und nach Texas verbreitet.
- U. a. californiensis bewohnt das Central Valley Kaliforniens, nach Norden reicht sein Verbreitungsgebiet bis nach Süd-Oregon.
- U. a. carlottae lebt auf Haida Gwaii und in Alaska.
- U. a. cinnamomum ist in Idaho, West-Montana, Wyoming, Ost-Washington, Oregon und Nordost-Utah beheimatet.
- U. a. emmonsii lebt im südöstlichen Alaska, engl. Glacier bear, bisweilen auch dt. "Blaubär"
- U. a. eremicus bewohnt den Nordosten Mexikos.
- U. a. floridanus lebt in Florida, im südöstlichen Georgia und im südlichen Alabama. Durch den zunehmenden Verlust des Lebensraums ist die Art bedroht, die Gesamtpopulation wird auf 500 bis 1000 Tiere geschätzt.
- U. a. hamiltoni bewohnt die Insel Neufundland.
- U. a. kermodei, der Kermodebär oder Geisterbär, der durch sein oft weißes Fell charakterisiert ist, lebt in der mittleren Küstenregion British-Columbias.
- Der Louisiana-Schwarzbär (U. a. luteolus) ist im östlichen Texas, in Louisiana und im südlichen Mississippi beheimatet. Die Unterart wurde 1992 vom U.S. Fish and Wildlife Service auf die Liste der bedrohten Tiere gesetzt und steht somit unter völligem Schutz.
- U. a. machetes lebt im nördlichen und mittleren Mexiko.
- U. a. perniger bewohnt die Kenai-Halbinsel in Alaska.
- U. a. pugnax ist auf dem Alexander-Archipel endemisch.
- U. a. vancouveri lebt auf der zu British-Columbia gehörenden Vancouver Island.
Literatur
- Stephen Herrero: Bären – Jäger und Gejagte in Amerikas Wildnis. Müller Rüschlikon Verlag, Cham 1992, ISBN 3-275-01030-1.
- Serge Larivière: Ursus americanus. In: Mammalian Species. Nr. 647, 2001, S. 111.
- Ronald M. Nowak: Walker’s mammals of the world. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9 (englisch).
Einzelnachweise
- Stephen Herrero: Bären – Jäger und Gejagte in Amerikas Wildnis. S. 190
- Stephen Herrero: Bären – Jäger und Gejagte in Amerikas Wildnis. S. 192 und S. 193
- Stephen Herrero: Bären – Jäger und Gejagte in Amerikas Wildnis. S. 207 bis S. 208.
- Stephen Herrero: Bären – Jäger und Gejagte in Amerikas Wildnis. S. 213.
- Stephen Herrero: Bären – Jäger und Gejagte in Amerikas Wildnis. S. 204 und S. 205.
- https://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=5535&edit=0
- Stephen Herrero: Bären – Jäger und Gejagte in Amerikas Wildnis. S. 253–255.
- Florida sagt Bärenjagd ab. In: National Geographics. 2016.
- Die Travestie der Schwarzbärenjagd in Florida. In: huffingtonpost.com.
- Interview mit Tierschützer Adam Sugalski. Jacksonville, Florida.
- Stephen Herrero: Bären – Jäger und Gejagte in Amerikas Wildnis. S. 132.
- Stephen Herrero: Bären – Jäger und Gejagte in Amerikas Wildnis. S. 143.
- Stephen Herrero: Bären – Jäger und Gejagte in Amerikas Wildnis. S. 143, S. 132 und S. 135.
- siehe Lemma Glacier bear in der englischen Wikipedia, mit Bild. Die deutsche wörtliche Übersetzung Gletscherbär hat jedoch einen Schmetterling zum Thema.
Weblinks
- Ursus americanus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: D. L. Garshelis, D. Crider, F. van Manen, 2008. Abgerufen am 6. Januar 2009.
- North American Bear Center (englisch)
- Wildlife Research Institute (englisch)
- Black Bear Conservation Committee (englisch)
- US Fish and Wildlife Service (englisch)
- Susanne Wagner: Amerikanischer Schwarzbär. In: Planet Wissen. 25. April 2012, abgerufen am 20. August 2012.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Amerikanische Schwarzbar Ursus americanus auch Baribal genannt ist eine in Nordamerika lebende Raubtierart aus der Familie der Baren Ursidae In seiner Heimat wird er meistens als black bear oder Ours noir bezeichnet Im Vergleich zum eher gefurchteten Grizzlybaren gilt der Schwarzbar als weniger gefahrlich Amerikanischer SchwarzbarAmerikanischer SchwarzbarSystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Hundeartige Caniformia Familie Baren Ursidae Unterfamilie Gattung UrsusArt Amerikanischer SchwarzbarWissenschaftlicher NameUrsus americanusPallas 1780MerkmaleAmerikanische Schwarzbaren haben den typischen Korperbau der Baren Der Rumpf ist massiv die Gliedmassen kraftig Die Pfoten haben je funf starke Krallen welche die Baren zum Reissen Graben und Klettern einsetzen Der Schwanz ist wie bei allen Baren nur ein kurzer Stummel Der grosse Kopf ist durch die eher lange unbehaarte Schnauze die kleinen Augen und die runden aufgerichteten Ohren charakterisiert Mit einer Kopf Rumpf Lange von 1 5 bis 1 8 Metern einer Schulterhohe von bis zu 91 Zentimetern und einem Gewicht von durchschnittlich etwa 100 Kilogramm ist der Schwarzbar deutlich kleiner und leichter als der Grizzly Allerdings besteht zwischen den Geschlechtern ein deutlicher Gewichtsunterschied Wahrend Weibchen zwischen 40 und 230 Kilogramm Durchschnitt 80 kg wiegen sind Mannchen mit 50 bis 400 Kilogramm Durchschnitt 120 kg deutlich schwerer Trotz ihres Namens sind nicht alle Amerikanischen Schwarzbaren schwarz gefarbt Es gibt auch silbergraue und rotlichbraune Varianten und manche Baribals haben eine mit Grizzlys nahezu identische Fellfarbe Die Farbung des Fells hangt mit dem Lebensraum zusammen Wahrend Tiere die in dichten Waldern mit kuhlerem Klima im Norden und Osten des Verbreitungsgebietes leben eher schwarz sind haben die Schwarzbaren im sudlichen und westlichen Teil des Verbreitungsgebietes die in offenem trockenerem Terrain wohnen eine eher braunliche Farbung So werden in den Neuenglandstaaten New York Tennessee und Michigan ausschliesslich schwarzfellige Baren angetroffen In den Kustenregionen des Staates Washington weisen 99 Prozent der Baren ein schwarzes Fell auf wahrend im Landesinneren von Washington 21 Prozent der Schwarzbarenpopulation ein braungetontes Fell aufweisen Im Yosemite National Park wiesen dagegen nach einer Studie nur 9 Prozent ein schwarzes Fell auf 91 Prozent der Population weisen braune oder gar blonde Fellschattierungen auf Eine Besonderheit sind die Kermodebaren die an der kanadischen Westkuste leben und durch ihr weissliches Fell charakterisiert sind Es handelt sich dabei aber nicht um Albinos Die Farbe des Fells variiert ausserdem im Jahresverlauf Nach dem Abwurf des Winterfells ist das neue Deckhaar dunkler Kurz vor dem Wechsel des Sommerpelzes in den des Winters ist die Farbe dagegen heller und vor allem bei braunen und hellen Exemplaren fast verblichen Kennzeichen die den Amerikanischen Schwarzbaren vom Braunbaren unterscheiden sind neben der geringeren Grosse der fehlende muskulose Nackenbuckel die flachere Stirn die kurzeren Krallen der Vorderpfoten und die kurzeren Hinterbeine Bei Schwarzbaren ist ausserdem die Region von der Nase bis zur Schnauze ausgepragter heller gefarbt als es bei Grizzlys der Fall ist Zimtfarbene Morphe Cremefarbene Morphe Geisterbar Verbreitung und LebensraumVerbreitungsgebiet des Amerikanischen Schwarzbaren Das Verbreitungsgebiet der Amerikanischen Schwarzbaren umfasst grosse Teile Nordamerikas Sie leben in nahezu ganz Alaska und Kanada mit Ausnahme des aussersten Nordens im Kerngebiet der Vereinigten Staaten den 48 zusammenhangenden Staaten sind sie ebenfalls weit verbreitet und fehlten ursprunglich nur im sudwestlichen trockenen Landesteil In Mexiko kommen sie vor allem im Bereich der Gebirgszuge Sierra Madre Oriental und Sierra Madre Occidental vor Durch die Besiedlung des Kontinents durch die Europaer hat sich ihr Verbreitungsgebiet etwas geandert Einerseits ist ihre Anzahl im dichtbesiedelten ostlichen und sudlichen Teil der Vereinigten Staaten deutlich zuruckgegangen dort gibt es oft nur noch Reliktpopulationen Andererseits haben sie durch die grossflachige Ausrottung des Grizzlybaren die dem Baribal uberlegene Nahrungskonkurrenten und auch Fressfeinde waren einen Vorteil errungen und sind in neue Lebensraume eingewandert Heute sind sie in allen Provinzen Kanadas in 39 US amerikanischen Bundesstaaten und in Mexiko verbreitet Die American Bear Association schatzt ihre heutige Population allein in den Vereinigten Staaten auf 286 600 bis 328 000 und im gesamten Nordamerika auf uber 600 000 Tiere Schwarzbaren bewohnen eine Reihe von Habitaten benotigen aber dabei ausreichendes Nahrungsangebot und Vegetation als Sichtschutz Sie leben vorrangig in Waldern mit einem sehr dichten Unterwuchs bewohnen aber manchmal offenes Gelande wie Graslander und Tundren besonders dort wo es keine Grizzlybaren mehr gibt LebensweiseKopfansicht eines Amerikanischen SchwarzbarenSchwarzbar im Sequoia NationalparkFortbewegung Die ubliche Fortbewegung der Schwarzbaren ist ein gemachlicher Passgang wobei sie stets die ganze Fusssohle aufsetzen sie sind wie alle Baren Sohlenganger Im Bedarfsfall konnen sie sehr schnell laufen Manchmal richten sie sich auf die Hinterbeine auf vor allem um eine bessere Ubersicht zu erlangen Bei Gefahr klettern sie auf Baume ausserdem konnen sie gut schwimmen Aktivitatszeiten Amerikanische Schwarzbaren sind in freier Wildbahn vorwiegend dammerungsaktiv Die Aktivitatszeiten sind jedoch saisonal unterschiedlich in Zeiten erhohten Nahrungsbedarfes gehen sie auch tagsuber auf Nahrungssuche Die Interaktion mit Menschen kann ihren Rhythmus andern Bei Futterungen sind sie oft tagaktiv bei Moglichkeiten an Mulltonnen oder Vorratslager zu gelangen sind sie oft in der Nacht unterwegs Wie andere Baren halten sie wahrend der kalten Monate eine Winterruhe in einem selbstgegrabenen Bau in einer Hohle oder manchmal in einer Erdgrube Ihre Atemfrequenz und ihr Herzschlag gehen deutlich zuruck dafur sinkt ihre Korpertemperatur nur um etwa 4 bis 7 C Ausserdem sind sie relativ leicht aufzuwecken darum spricht man nicht von einem echten Winterschlaf Zeitpunkt und Dauer der Winterruhe hangen vom Lebensraum ab in kalten Regionen kann sie von September bis Mai dauern Wahrend der Ruhezeit nehmen sie keine Nahrung und Flussigkeit zu sich sie urinieren und defakieren auch nicht Wahrend dieser Zeit verlieren sie rund 23 bis 30 ihres Korpergewichts Bei saugenden Weibchen ist dieser Prozentsatz noch etwas hoher War im Herbst ein ausreichendes Nahrungsangebot vorhanden verfugen sie nach der Uberwinterung noch uber ausreichend Korperfett Der Gewichtsverlust halt in der Regel bis zur Beerenreife im Sommer oder Herbst an In der Regel finden sie in ihrem Lebensraum wieder so energiereiche Nahrung dass sie Fettreserven fur die Uberwinterung bilden Sozial und Territorialverhalten Wie alle Baren leben Amerikanische Schwarzbaren einzelgangerisch In Gebieten mit reichem Nahrungsangebot kommen aber manchmal viele Tiere zusammen Die Reviergrosse hangt unter anderem vom Nahrungsangebot vom Geschlecht und vom Lebensraum ab Die Territorien von Weibchen sind generell kleiner So sind die Reviere im US amerikanischen Bundesstaat Washington nur 500 Hektar Mannchen beziehungsweise 200 Hektar Weibchen gross in anderen Teilen der Vereinigten Staaten 10 000 bis 20 000 beziehungsweise 2000 bis 4000 Hektar und im nordlichen Kanada bis zu 100 000 Hektar Die Territorien konnen sich uberlappen besonders das eines Mannchens mit denen von mehreren Weibchen trotzdem gehen sich die Tiere ausserhalb der Paarungszeit aus dem Weg Schwarzbaren unternehmen in unberuhrten Gegenden oft ausgedehnte Wanderungen Nahrung Wie die meisten Baren sind Amerikanische Schwarzbaren Allesfresser Allerdings machen Pflanzen mehr als 75 Prozent ihrer Nahrung aus darunter Fruchte Beeren Nusse Graser und Wurzeln Obwohl Baren im Gegensatz zu anderen Carnivoren einen verlangerten Darm haben konnen sie nahrstoffarme Pflanzen nur schlecht voll verwerten Amerikanische Schwarzbaren fressen wie andere Baren daher uberwiegend Pflanzen die vollreif und leicht verdaulich sind Im Fruhjahr steht diese Nahrung allerdings noch nicht zur Verfugung Sie fressen dann bevorzugt frisch aufgeschossene Pflanzen die noch einen geringen Cellulosegehalt haben Wenn Schwarzbaren tierische Nahrung zu sich nehmen dann besteht diese meistens aus Insekten wie Ameisen Kurzkopfwespen Bienen oder Termiten sowie Insektenlarven Aas spielt haufig eine Rolle in der Ernahrung der Schwarzbaren Sie fressen beispielsweise im Vorwinter verendete grosse Saugetiere wie Bergschafe Ziegen oder Hirsche deren Kadaver im Schnee uberdauerten Wegen ihres sehr ausgepragten Geruchssinns sind sie in der Lage neugeborene Huftiere aufzuspuren obwohl diese nur einen geringen Korpergeruch haben In manchen Regionen Nordamerikas fallen bis zu 50 Prozent der Hirsch und 42 Prozent der Elchkalber Schwarzbaren zum Opfer Gefahrdet sind diese Jungtiere vor allem in den ersten Lebenstagen Danach sind sie zu schnell um fur die Schwarzbaren eine leichte Beute darzustellen Ausgewachsene grosse Huftiere werden in der Regel nur dann zur Beute von Schwarzbaren wenn sie krank oder verwundet sind Kleine Saugetiere wie Erdhornchen Murmeltiere und andere Nagetiere sowie Vogel und Echsen erganzen den Speiseplan Zur Zeit des Lachszuges stellen auch Fische einen Teil des Nahrungsspektrums der Schwarzbaren dar Fortpflanzung source source source source source Barin mit Jungem im Yoho Nationalpark Die Paarungszeit fallt in der Regel in die Monate Juni bis Juli Zu diesem Zweck finden sich die einzelgangerischen Tiere zu kurzlebigen Partnerschaften zusammen und vollziehen mehrfach die Begattung Wie bei den anderen Baren kommt es bei Amerikanischen Schwarzbaren zu einer verzogerten Einnistung Nidation das heisst die befruchtete Eizelle bleibt fur einige Zeit frei im Uterus Die Nidation erfolgt erst zu Beginn der Winterruhe meist im November oder Dezember So betragt die Zeitdauer zwischen Paarung und Geburt rund 220 Tage die eigentliche Tragzeit dauert aber nur 60 bis 70 Tage Wahrend der Winterruhe meist im Januar oder Februar kommen ein bis funf meist aber zwei oder drei Jungtiere zur Welt Neugeborene sind blind und wirken nackt obwohl sie von einem dunnen Fell bedeckt sind Sie wiegen nur rund 225 bis 330 Gramm und zahlen wie alle Baren zu den hoheren Saugetieren mit dem grossten Gewichtsunterschied zwischen der Mutter und ihrem Wurf Mit sechs bis acht Monaten werden sie entwohnt bleiben aber zumindest bis zum zweiten Fruhling bei ihrer Mutter Diese kann sich rund ein bis vier Jahre nach der Geburt erneut fortpflanzen Weibliche Tiere erreichen die Geschlechtsreife durchschnittlich mit rund vier bis funf Jahren mannliche Tiere ein Jahr spater Sowohl der Zeitpunkt zu dem die Geschlechtsreife erreicht wird als auch Anzahl und Grosse der Wurfe sind stark vom Ernahrungszustand beeinflusst So zeigte sich in einer in Minnesota durchgefuhrten Studie dass keine Schwarzbarin die am 1 Oktober weniger als 80 Kilogramm wog im folgenden Jahr Nachwuchs grosszog Von 30 Schwarzbarinnen die dagegen uber 150 Kilogramm wogen brachten im Folgejahr 27 Barinnen Junge zur Welt Schwarzbarinnen die ihre Nahrung uberwiegend auf Mullhalden fanden und entsprechend sehr fruh ein hohes Korpergewicht erreichten wurden das erste Mal im Alter von 4 4 Jahren und damit 1 2 Jahre fruher trachtig als solche Schwarzbarinnen die uberwiegend von naturlichem Futter lebten Lebenserwartung Amerikanische Schwarzbaren konnen in Gefangenschaft ein Alter von etwa dreissig Jahren erreichen in der Wildnis werden sie jedoch vor allem wegen Bejagung nur etwa zehn Jahre alt Feinde Neben dem Menschen ist der Grizzlybar der grosste Feind des Amerikanischen Schwarzbaren Pumas Kojoten Wolfe und auch mannliche Schwarzbaren reissen gelegentlich Jungtiere Junge Schwarzbaren klettern im Falle einer drohenden Gefahr deswegen auf Baume Diese Fahigkeit beherrschen bereits Jungtiere die erst wenige Wochen alt sind Sie sind dabei in der Lage sehr hoch zu klettern und sich auch auf sehr dunnen Asten zu halten die das Gewicht eines ausgewachsenen Schwarzbaren nicht mehr tragen konnen Dieses Verhalten zeigen sie bis zu einem Alter von einem Jahr Altere Baren klettern dagegen verhaltnismassig selten auf Baume Dieses Verhalten zeigen sie vor allem wenn sie von einer Meute Jagdhunde gestellt werden Amerikanische Schwarzbaren und MenschenJagd auf Amerikanische Schwarzbaren Die Barenfellmutzen die von mehreren Regimentern der Britischen Armee getragen werden stammen von kanadischen Schwarzbaren Amerikanische Schwarzbaren wurden und werden vom Menschen aus verschiedensten Grunden gejagt Dazu zahlen die Angst vor gerissenen Weidetieren und zerstorten Agrarflachen und Bienenstocken der Bedarf an Fell und Fleisch sowie die Sportjagd Untersuchungen haben gezeigt dass der Schaden bei Weidetieren vernachlassigbar ist dass sie aber auf landwirtschaftlich genutzten Feldern durchaus Schaden anrichten konnen Die Sportjagd ist weit verbreitet nach einer Schatzung aus dem Jahr 1995 werden jedes Jahr rund 40 000 Tiere erlegt Die Verwendung des Barenfells und des Fleisches ist heute weitgehend zuruckgegangen bei den Indianern war dies der wichtigste Grund fur die Bejagung Die Barenfellmutzen die zur Paradeuniform verschiedener britischer Regimenter gehoren werden aber bis heute aus dem Fell kanadischer Schwarzbaren hergestellt Ein relativ neuer Aspekt der Bejagung ist der Export der Gallenflussigkeit in ostasiatische Lander wo dieser Heilwirkung zugesprochen wird In der Regel werden dort Asiatische Schwarzbaren zu diesem Zweck erlegt oder sogar gehalten durch den dadurch verbundenen Populationsruckgang wird aber immer mehr auf nordamerikanische Tiere zuruckgegriffen So sind die Vereinigten Staaten der zweitgrosste Exporteur von Barengallenflussigkeit nach Sudkorea auch China Japan und die asiatischen Bevolkerungsgruppen in Nordamerika selbst werden beliefert Zum ersten Mal in den USA wurde 2016 in Florida durch die erfolgreichen Proteste des Tierschutzers Adam Sugalski die Jagd auf Schwarzbaren fur drei Jahre abgesagt Etwa 600 Baren wurden jahrlich in Florida durch Hobbyjager erlegt was bei der Bevolkerung Widerwillen ausloste da viele Jager oft sehr unprofessionell vorgingen und unter anderem auch wahllos saugende Barinnen sowie deren Junge erlegten Sugalskis Bestreben liegt darin die Bevolkerung in Gebieten mit Schwarzbarpopulationen besser im Umgang mit den Tieren zu unterrichten Totungen von Menschen durch Amerikanische Schwarzbaren Angriffe von Schwarzbaren auf Menschen sind selten Der auf Baren spezialisierte Verhaltensforscher Stephen Herrero nennt fur den Zeitraum von 1960 bis 1980 500 Vorfalle bei denen Menschen durch Schwarzbaren verletzt wurden In der Regel laufen die Zusammenstosse mit Schwarzbaren vergleichsweise harmlos ab Zwischen 1900 und 1980 wurden 23 Vorfalle registriert bei denen Menschen ums Leben kamen Die Anzahl von Menschen die in diesem Zeitraum durch Grizzlys getotet wurden war etwa doppelt so hoch obwohl Schwarzbaren etwa zehnmal so haufig wie Grizzlys vorkommen Bei 18 der 20 von Stephen Herrero naher untersuchten Todesfalle durch Schwarzbaren spielte es allerdings eine Rolle dass der Schwarzbar den Menschen als Beute ansah Insbesondere Kinder konnen ins Beuteschema fallen in immerhin zwei der todlich ausgegangenen Vorfalle weckten spielende und herumlaufende Kinder den Beuteinstinkt des Baren Nur einer der nachweislich den Schwarzbaren zugeschriebenen Todesfalle geschah in einem Nationalpark Dagegen ereignete sich hier der Grossteil der zwischen 1960 und 1980 registrierten Konfrontationen bei denen Menschen verletzt wurden Allein im Great Smoky National Park wurden in einem Zeitraum von zwolf Jahren 107 Menschen verletzt Die meisten Zwischenfalle gab es beim Versuch Schwarzbaren zu futtern In drei Fallen versuchten Besucher sogar die Schwarzbaren zu streicheln Amerikanische Schwarzbaren verhalten sich grundsatzlich weniger aggressiv als Grizzlys und tolerieren ein menschliches Verhalten das bei Grizzlybaren mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits zu einem Angriff fuhren wurde Besucher unterschatzen jedoch regelmassig sowohl die Korperkraft als auch das fur einen Menschen unberechenbare Verhalten In amerikanischen Nationalparks sind einige Schwarzbaren zu einem Problem geworden Ihr ausgepragter Geruchssinn fuhrt sie auf ihrer Nahrungssuche an die Zelte und Autos der Besucher die sie dann oft in falsch verstandener Tierliebe futtern Dies hat dazu gefuhrt dass manche Baren eine Abhangigkeit von solchen Futterungen entwickelt haben Derart an Menschen gewohnte Baren werden aus Sicherheitsgrunden oft getotet Amerikanischer Schwarzbar und der Teddybar Der bei Kindern beliebte Teddybar wurde nach dem einstigen US amerikanischen Prasidenten Theodore Teddy Roosevelt benannt der sich bei der Jagd geweigert haben soll ein Schwarzbarbaby zu erschiessen Uber den genauen Hergang der Namensgebung ranken sich allerdings verschiedene Geschichten UnterartenDer Louisiana Schwarzbar zahlt zu den bedrohten Unterarten Derzeit sind folgende Unterarten mit dem angegebenen Vorkommensgebiet anerkannt U a altifrontalis ist von der Pazifikkuste British Columbias bis nach Nordkalifornien und im Inland von der Nordgrenze British Columbias bis nach Idaho verbreitet U a amblyceps lebt in Colorado New Mexico West Texas und der ostlichen Halfte Arizonas bis in den Norden Mexikos sowie in Sudost Utah U a americanus ist die am weitesten verbreitete Unterart Sie ist von Ost Montana bis an die Atlantikkuste und von Alaska sudlich und ostlich durch Kanada bis zum Atlantik und nach Texas verbreitet U a californiensis bewohnt das Central Valley Kaliforniens nach Norden reicht sein Verbreitungsgebiet bis nach Sud Oregon U a carlottae lebt auf Haida Gwaii und in Alaska U a cinnamomum ist in Idaho West Montana Wyoming Ost Washington Oregon und Nordost Utah beheimatet U a emmonsii lebt im sudostlichen Alaska engl Glacier bear bisweilen auch dt Blaubar U a eremicus bewohnt den Nordosten Mexikos U a floridanus lebt in Florida im sudostlichen Georgia und im sudlichen Alabama Durch den zunehmenden Verlust des Lebensraums ist die Art bedroht die Gesamtpopulation wird auf 500 bis 1000 Tiere geschatzt U a hamiltoni bewohnt die Insel Neufundland U a kermodei der Kermodebar oder Geisterbar der durch sein oft weisses Fell charakterisiert ist lebt in der mittleren Kustenregion British Columbias Der Louisiana Schwarzbar U a luteolus ist im ostlichen Texas in Louisiana und im sudlichen Mississippi beheimatet Die Unterart wurde 1992 vom U S Fish and Wildlife Service auf die Liste der bedrohten Tiere gesetzt und steht somit unter volligem Schutz U a machetes lebt im nordlichen und mittleren Mexiko U a perniger bewohnt die Kenai Halbinsel in Alaska U a pugnax ist auf dem Alexander Archipel endemisch U a vancouveri lebt auf der zu British Columbia gehorenden Vancouver Island LiteraturStephen Herrero Baren Jager und Gejagte in Amerikas Wildnis Muller Ruschlikon Verlag Cham 1992 ISBN 3 275 01030 1 Serge Lariviere Ursus americanus In Mammalian Species Nr 647 2001 S 111 Ronald M Nowak Walker s mammals of the world 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 englisch EinzelnachweiseStephen Herrero Baren Jager und Gejagte in Amerikas Wildnis S 190 Stephen Herrero Baren Jager und Gejagte in Amerikas Wildnis S 192 und S 193 Stephen Herrero Baren Jager und Gejagte in Amerikas Wildnis S 207 bis S 208 Stephen Herrero Baren Jager und Gejagte in Amerikas Wildnis S 213 Stephen Herrero Baren Jager und Gejagte in Amerikas Wildnis S 204 und S 205 https www medienwerkstatt online de lws wissen vorlagen showcard php id 5535 amp edit 0 Stephen Herrero Baren Jager und Gejagte in Amerikas Wildnis S 253 255 Florida sagt Barenjagd ab In National Geographics 2016 Die Travestie der Schwarzbarenjagd in Florida In huffingtonpost com Interview mit Tierschutzer Adam Sugalski Jacksonville Florida Stephen Herrero Baren Jager und Gejagte in Amerikas Wildnis S 132 Stephen Herrero Baren Jager und Gejagte in Amerikas Wildnis S 143 Stephen Herrero Baren Jager und Gejagte in Amerikas Wildnis S 143 S 132 und S 135 siehe Lemma Glacier bear in der englischen Wikipedia mit Bild Die deutsche wortliche Ubersetzung Gletscherbar hat jedoch einen Schmetterling zum Thema WeblinksCommons Amerikanischer Schwarzbar Ursus americanus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ursus americanus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von D L Garshelis D Crider F van Manen 2008 Abgerufen am 6 Januar 2009 North American Bear Center englisch Wildlife Research Institute englisch Black Bear Conservation Committee englisch US Fish and Wildlife Service englisch Susanne Wagner Amerikanischer Schwarzbar In Planet Wissen 25 April 2012 abgerufen am 20 August 2012 Dieser Artikel wurde am 12 Mai 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen