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Die Amsterdamer Börse ist die niederländische Börse mit Sitz in Amsterdam die seit 2000 in dem Börsenkonglomerat NYSE Eu

Amsterdamer Börse

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Die Amsterdamer Börse ist die niederländische Börse mit Sitz in Amsterdam, die seit 2000 in dem Börsenkonglomerat NYSE Euronext aufgegangen ist.

Geschichte

Die Amsterdamer Börse wurde 1611 als Warenbörse (niederländisch Goederenbeurs) eröffnet. Ab 1612 fand auch Wertpapierhandel statt. Damit ist die Amsterdamer Börse entgegen oft gelesener Auffassungen nicht die älteste Warenbörse, gilt aber als die älteste Effektenbörse der Welt.

Das erste Amsterdamer Börsengebäude der frühen Neuzeit entstand zwischen 1608 und 1611 nach einem Entwurf von Hendrick de Keyser und musste 1835 abgerissen werden, um einem neuen Gebäude nach einem Entwurf von Jan David Zocher d. J. Platz zu machen. Dessen unbeliebter klassizistischer Bau stand nur von 1845 bis 1903. Das dritte und heute noch erhaltene, 1903 eröffnete Börsengebäude nimmt einen so prominenten Platz in der niederländischen Architekturgeschichte ein, dass der Name des Baumeisters Hendrik Petrus Berlage längst auf das Gebäude übergegangen ist, das Beurs van Berlage ‚Börse von Berlage‘ genannt wird.

Entstehung

Die Niederlande am Anfang des 17. Jahrhunderts waren von einer enormen wirtschaftlichen Expansion geprägt, weswegen die Epoche auch als ihr Goldenes Zeitalter bezeichnet wird. Die wichtigsten Handelszweige waren der Ostseehandel, der Handel mit Russland und die straatvaart (der Handel mit Italien und der Levante, den Ländern an der Ostküste des Mittelmeeres). So war es nur folgerichtig, dass 1609 die Amsterdamer Wechselbank – die weltweit erste Zentralbank – gegründet wurde, die den Zahlungsverkehr zu organisieren und zu fördern vermochte, der bis dahin durch die Vielzahl in Umlauf befindlicher Währungen erschwert wurde. Darüber hinaus zogen günstige Zinssätze, feste Devisenkurse und eine hohe Darlehensbereitschaft der niederländischen Bank bald Kapitalanleger und Finanzleute aus ganz Europa an. Binnen kurzem spielte die Amsterdamer Wechselbank eine enorm wichtige internationale Rolle, was auch den Warenumschlag in Amsterdam stark beförderte.

Der Warenhandel im Amsterdam des frühen 17. Jahrhunderts spielte sich unter freiem Himmel hauptsächlich in der Warmoesstraat und auf dem Platz de Dam am Rathaus und der Waage ab, in deren unmittelbarer Nähe die Anlegeplätze auf der Amstel für die Segelschiffe lagen. Seine starke Zunahme machte ein eigenes Gebäude erforderlich, in dem der Handel bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit strukturiert abgewickelt werden konnte.

Warenbörse

An einer Warenbörse werden bewegliche Sachgüter wie Rohstoffe, Landwirtschaftsprodukte oder Nahrungsmittel gehandelt. Praktisch bedeutsam sind Warenbörsen nur für Naturprodukte, nicht hingegen für industrielle Erzeugnisse. Die Preise wurden durch Angebot und Nachfrage bestimmt und die Käufe sofort abgewickelt; Spekulationen durch systematische Termingeschäfte (Warentermingeschäfte) waren an der Börse damals noch nicht üblich; das kam erst Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Der zeitgenössische Tulpenhandel, der zu einer Tulpenmanie führte, die die Tulpe zum Kult-, aber auch hemmungslosen Spekulationsobjekt machte, fand hauptsächlich in Wirtshäusern in und um Haarlem statt, wo sich die Tulpenfelder befanden.

Es wird öfter behauptet, die Amsterdamer Börse sei die erste Warenbörse weltweit oder europaweit gewesen, andererseits ist auch häufig zu lesen, die älteste Warenbörse der Welt läge in Chicago. Beides ist unbegründet. Andere Warenbörsen sind deutlich älter als die Amsterdamer. 1409 wurde in Brügge die erste Börse gegründet; dort entwickelte sich auch die Bezeichnung, siehe Entstehung des Begriffs „Börse“. Die ältesten deutschen Warenbörsen entstanden 1540 in Augsburg und Nürnberg; vermutlich im selben Jahr entstand die Börse von Lyon. Warenbörsen sind insgesamt um einige Jahrhunderte älter als Warentermin- und Wertpapierbörsen. Während die größte und älteste Terminbörse der Welt 1848 in Chicago etabliert wurde (Chicago Board of Trade), handelt es sich bei der Amsterdamer Börse um die älteste Wertpapierbörse, wo seit 1612 Effektenhandel betrieben wird.

Das erste Börsengebäude

Die erste Amsterdamer Warenbörse wurde dort erbaut, wo sich bereits mindestens seit dem 13. Jahrhundert das Amsterdamer Finanz-, Handels und Verwaltungszentrum und die Stadtmitte befand: am und um den Platz de Dam herum. Nach seiner Londonreise im Jahr zuvor, begann 1608 Hendrick de Keyser auftragsgemäß, am südlichen Teil des Platzes, teilweise über dem Rokin mit dem Bau, der 1611 eingeweiht wurde und sich in der Struktur grundlegend auf die Londoner Börse bezog.

Der Komplex bestand aus einem Innenhof, der mit überbauten Galerien auf Rundbögen umsäumt war. Ebenerdig befanden sich zunächst Geschäfte, später die Königliche Akademie der bildenden Kunst (Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten). Vom Platz de Dam gab es einen Zugang zum Börsengebäude, das beurspoortje ‚Börsentörchen‘ (der heutige Durchgang ist nicht mehr das originale Tor, das 1912 entfernt wurde). An der Südseite befand sich neben der Brücke über den Mittelübergang ein Glockenturm mit Glockenspiel von François Hemony.

Neben der Warenbörse (goederenbeurs), die im Großen Saal untergebracht war, gab es einen eigenen, nicht viel kleineren Saal, in dem ausschließlich Getreide gehandelt wurde (graanbeurs).

Effektenhandel (ab 1623)

Etwa gleichzeitig mit der Eröffnung der Amsterdamer Warenbörse kam eine neue Handelsart auf: Der Handel mit Effekten, also Aktien und Wertpapieren. Er entstand durch die Niederländische Ostindien-Kompanie (niederländisch Vereenigde Oostindische Compagnie, V.O.C.), eine Handelsgesellschaft, die im 17. und 18. Jahrhundert den Welthandel dominierte. Sie kontrollierte die Schifffahrtsrouten nach Asien, die Gewürzroute nach Hinterindien und besaß ein Handelsmonopol für Südafrika und Südamerika, das ihr das niederländische Parlament eingeräumt hatte. Ihre einzige ernst zu nehmende Konkurrenz war die Britische Ostindien-Kompanie (englisch English East India Company, E.I.C.), die sich aber gegen die V.O.C. nicht im Entferntesten durchsetzen konnte.

Die Nutzung des Monopols erforderte indes einen beträchtlichen finanziellen Aufwand, den das Unternehmen mit eigenen Mitteln nicht aufbringen konnte und 1602 die (historisch erstmalige) Finanzierung durch die Herausgabe von Aktien beschloss. Die V.O.C. war das erste börsennotierte Unternehmen der Welt; mit ihren Aktien begann der Wertpapierhandel in Amsterdam.

Während bisherige Finanzierungen eher mittelfristigen Schuldverschreibungen entsprachen und sich auf einzelne Schiffsladungen bezogen, hatten die V.O.C.-Aktionäre kein Mitspracherecht, keinen Einfluss auf die Investitionen und blieben zehn Jahre an ihre Anlage gebunden. Nach Ablauf der ersten Anlagefrist begannen die Anleger, mit ihren Anteilen an der Börse zu handeln, so dass zu der Warenbörse auch eine Effektenbörse hinzu kam, die zunächst aber nur wenig räumlichen Platz beanspruchte.

1668 wurde das Gebäude auf Kosten der Türme vergrößert und mit einem Dachreiter versehen. Da das Gebäude über Wasser gebaut war, war es für Feuchtigkeitsschäden empfänglich und senkte sich an einigen Stellen. Die ersten größeren Reparaturen mussten 1659 vorgenommen werden; Stadtarchitekt Abraham van der Hart nahm 1781 und 1796 umfangreiche Vermessungen vor, aber die Probleme blieben, so dass auch 1803 und 1825 Arbeiten größeren Umfangs nötig wurden.

Auch hatte der Aktienhandel weiter zugenommen und es bestand erhöhter Platzbedarf für Verwaltungsräumlichkeiten, so dass die Stadt Amsterdam 1836 beschloss, die erste Amsterdamer Börse zugunsten eines Neubaus abzureißen.

Ein griechischer Tempel als Börsengebäude

Obwohl rückblickend das Jahr 1648 für Amsterdam und die Niederlande den ökonomischen Höhepunkt des Zeitalters darstellte, der den Niedergang einleitete, dominierten Amsterdamer Händler sogar noch bis in das 19. Jahrhundert hinein bestimmte Handelsbereiche, wie den Handel mit West-Indië oder den Edelmetall- oder Getreidehandel. 1662 liefen beispielsweise 2.796 Schiffe den Amsterdamer Hafen an, 1695 waren es 3.861, 1747 aber immerhin noch 1.747. Der Bedarf für eine neue, größere Börse war daher ungebrochen, dennoch waren die Einzelheiten des geplanten Neubaus Grund jahrelanger Debatten im Amsterdamer Stadtrat. Erst im Oktober 1840 erhielt Jan David Zocher den Auftrag.

Er errichtete das Börsengebäude etwas weiter nordöstlich der bisherigen Börse an der Ecke Dam/Damrak. Am 10. September 1845 wurde das nach dem Vorbild eines griechischen Tempels mit hohen Säulen versehene Gebäude, “ingerigt naar de behoefte en Smaak van de tegenwoordigen tijd” (deutsch: „eingerichtet nach den Bedürfnissen und dem Geschmack der heutigen Zeit“) von König Wilhelm II. eröffnet. Schnell gaben die Amsterdamer dem Gebäude den Beinamen Mausoleum.

1851 wurde die Amsterdamse Vereniging voor de Effectenhandel ‚Amsterdamer Vereinigung für den Aktienhandel‘ gegründet, die fortan den Aktienhandel regulierte. Nur Mitglieder dieser Organisation waren jetzt berechtigt, am Börsenhandel teilzunehmen.

Zochers Gebäude wurde jedoch bereits ab 1884 baufällig und musste 1903 abgerissen werden. Im Jahre 1888 reichte Georg Frentzen einen Wettbewerbsentwurf (hors concours) für einen Neubau ein. Ein 1894 von dem Architekten Adriaan Willem Weissman (1858–1923) entwickelter Plan zur Schadenbeseitigung und Erweiterung scheiterte, wobei offenbleibt, ob die Bauschäden zu groß oder politische oder finanzielle Absichten Vater des Wunsches nach einem neuen Gebäude waren. Von 1912 bis 1914 entstand auf dem Grundstück ein Gebäude im Neorenaissance-Stil, das heute das Warenhaus De Bijenkorf beherbergt.

Beurs van Berlage

→ Hauptartikel: Beurs van Berlage

Die Börse von Berlage liegt unweit des vorherigen Börsengebäudes am Damrak auf einem trockengelegten Teil der Amstel.

1884 nahm Hendrik Petrus Berlage mit einem Entwurf am Architekturwettbewerb für den Bau der Warenbörse (später Beurs van Berlage genannt) in Amsterdam teil, den er 1896 gewann.

Seinen Auftraggebern gefiel der Backsteinbau mit seinem hohen Turm, seiner schnörkellosen Fassade und der sichtbaren Konstruktion jedoch zunächst nicht: Sie hätten ein repräsentatives Gebäude im Neorenaissancestil bevorzugt. Doch gerade von dieser historisierenden Architektur, die in Amsterdam mit vielen Beispielen vertreten ist, wollte sich Berlage unterscheiden. Er lud Künstlerfreunde ein, den Bau mit zeitgenössischen Ornamenten, Sinnsprüchen und Kunstwerken zu dekorieren. Jan Toorop entwarf verschiedene Fliesentableaus, unter anderem für die Vorhalle symbolische Abbildungen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Für die Gebäudeecken fertigte Lambertus Zijl Standbilder von drei Amsterdamer Helden: Auf der Ecke zur Beursplein ist dies , der Gründer der Stadt Amsterdam, rechts steht Jan Pieterszoon Coen, ein Admiral und Landeroberer aus dem 17. Jahrhundert und links ist der Rechtsgelehrte Hugo de Groot. Lampen und Möbel für das Gebäude entwarf Berlage selbst. So ergänzen Wandmalereien, Skulpturen, Ziergitter, Sinnsprüche und Möblierung die sich einer klaren stilistischen Einstufung entziehende wuchtige Architektur und machen das Gebäude zu einem Gesamtkunstwerk, das heute als Aufbruch der niederländischen Architektur in die Moderne gilt und Berlage sofort Bekanntheit und Achtung in der Fachwelt einbrachte.

Am 27. Mai 1903 weihte Königin Wilhelmina das Gebäude ein, in dem vier Börsen untergebracht waren: die Waren-, Korn-, Schiffer- und Wertpapierbörse.

Der Finanzplatz Amsterdam im 19. und 20. Jahrhundert

Die Amsterdamer Börse übte besonders durch ihre zunächst halbjährigen, später zweimonatlichen Auktionen von Javakaffee einen für Europa maßgebenden Einfluss aus. Ein Teil der Kolonialwaren lagerte in Rotterdam und Middelburg, Dordrecht und Schiedam, die Hauptmasse aber in Amsterdam. Die Bedingungen für die zur Auktion kommenden Waren schuf die 1824 gegründete Nederlandse Handelmaatschappij.

„Noch 1882 wurden durch die Gesellschaft in Amsterdam und Rotterdam für 40,2 Mill. Fl. Waren verkauft, trafen 711,454 Ballen (à 95¼ kg) an Kaffee aus Ostindien in Amsterdam ein und wurden daneben „Zucker und Reis, Muskaten, Macis und Nelken, ferner Zinn (aus Bangka, Billiton und neuerdings Australien) als bedeutende Artikel; im Übrigen noch Petroleum, Leinöl, Bauholz und Getreide im größten Maßstab“ gehandelt.

Von der Bedeutung einzelner dieser Branchen erhält man einen annähernden Begriff, wenn man erwägt, daß der Zuckerexport von Holländisch-Ostindien dem Markt von A zugeht. Im J. 1882 betrug die Zufuhr an Zucker aus den Kolonien 27 Mill. kg, die Ausfuhr von Kolonialzucker 14¼ Mill. kg, an raffiniertem Zucker 63 Mill. kg. An Reis wurden 1882: 991,000 Ballen, an Baumwolle 1881: 77,250 Ballen importiert; an Getreide und Sämereien wurden 1882: 147,826 Last (à ca. 2 Ton.) verwogen. An Petroleum wurden nur 187,569 Barrels eingeführt. Die Zahl der eingelaufenen Schiffe betrug 1882: 1702 mit ca. 1,700,000 T., die der ausgelaufenen 1595 mit 1,623,000 T. Die Handelsflotte von A. zählte 1883: 128 Schiffe von 125,534 T., darunter 46 Dampfer von 77,239 T. In das Binnenland gehen die Waren auf der Amstel und Vecht über Utrecht zum Rhein und zur Waal oder über Gouda nach Rotterdam; Eisenbahnen gehen in derselben Richtung und führen sonst nach Haarlem oder über Amersfoort nach Zütphen und Salzbergen. Außer der Nederlandsche Handelmaatschappij gibt es in A. eine Westindische Handelsgesellschaft, verschiedene große Aktiengesellschaften für Assekuranz, industrielle oder merkantile Zwecke. Unter den zahlreichen Handelsinstituten steht die Niederländische Bank, welche (1824 an Stelle der altberühmten Girobank neugegründet und bis 1884 privilegiert) mit einem Kapital von 15 Mill. Fl. als Diskonto-, Wechsel-, Leih-, Depositen- und Zettelbank arbeitet, obenan“

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ging das Handelsvolumen an der Amsterdamer Börse mehr und mehr zurück und das Börsengebäude von Berlage wurde baufällig. 1959 wurden im Gemeinderat Stimmen laut, es abzureißen. 1960 wurde aber beschlossen, es zu sanieren und künftig als Konzertsaal und für Ausstellungen zu verwenden.

Der letzte Börsenhandel, namentlich der Agrarische Terminmarkt, zog 1998 aus dem Gebäude aus. Schon seit 1987 dient der imposante Saal der früheren Warenbörse mit seinem großen Glasdach, den gekrümmten Eisenträgern und zwei Galerien als Ausstellungsraum und Konzertsaal.

Heute dient der Bau, mit einem kleinen Museum über die Geschichte des Gebäudes, als Konzert und Ausstellungsgebäude. Am 2. Februar 2002 fand hier die standesamtliche Trauung des Thronfolgers Willem-Alexander mit Máxima Zorreguieta statt.

Beursplein 5

Valuta- und Effektenhandel hatten in der Beurs van Berlage zwar einen großzügigen eigenen Saal erhalten, doch breitete sich der Wertpapierhandel so schnell aus, dass er schon wenige Jahre später viel zu klein war. Auch hatten sich die Mitglieder der Amsterdamer Vereinigung für den Aktienhandel an das Gebäude noch immer nicht gewöhnt. Hatte der Architekt für seinen Entwurf auch internationale Bekanntheit erlangt – die Börsenhändler fanden den „Ziegelschuppen“ kalt, zugig, unpersönlich und für ihre Zwecke wenig geeignet.

1914 erhielt die Wertpapierbörse ein neues, eigenes Gebäude am Börsenplatz (Beursplein 5), wo sie sich heute noch befindet.

Das Gebäude ist eine Arbeit von Jos Cuypers, das viel eher an einen „Tempel des Mercurius“, einen Handelstempel, erinnert als Berlages Gebäude und in dem die Wertpapierbörse rund 80 Jahre lang zu jedermanns Zufriedenheit untergebracht war.

1990er Jahre

1994 wurde der Handel aber vollständig automatisiert, der Parketthandel fiel vollständig weg, so dass der Platzbedarf deutlich geringer wurde. 1997 fusionierte die Amsterdamer Wertpapierbörse mit der Terminbörse, und der Handel mit Optionen wurde seinerzeit noch auf dem Parkett abgewickelt. Bis Dezember 2002 war daher das Amsterdamer Parkett noch geöffnet. Danach wurde auch dieser Börsenzweig automatisiert und auf dem Bildschirm abgewickelt.

Die Amsterdamer Börse war 1997 auch eine der ersten Börsen die privatisiert und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurden.

Fusion zur Euronext

Erste Pläne zur Fusion der Börsen wurden am 20. März 2000 offiziell bekanntgegeben. Am 22. September 2000 fusionierte die Amsterdamer Börse dann mit den Börsen von Brüssel und Paris zur Euronext NV, der ersten internationalen Wertpapier- und Derivatenbörse. Die Amsterdamer Börse vereint heute unter ihrem Dach die AEX-Effectenbeurs, die AEX-Optiebeurs und den AEX-Agrarische Termijnmarkt. Auf dem Parkett der Beursplein 5 sitzen somit noch heute Händler. Ansonsten kann der beeindruckende Saal außerhalb der Börsenzeiten für Zusammenkünfte und Ereignisse gemietet werden.

Brexit

Im Zuge des EU-Austritts des Vereinigten Königreichs vervierfachte sich das Handelsvolumen der Amsterdamer Börse im Januar 2021 gegenüber dem Vormonat.

Indizes

Der primäre Index der Amsterdamer Börse ist der AEX-Index. Auch der AMX-Index ist zunennen.

Mitgliedschaften

Sie ist Teil der:

  • Sustainable Stock Exchanges Initiative

Literatur

  • Patrick Brien et al.: Urban Achievement in Early Modern Europe: Golden Ages in Antwerp, Amsterdam and London. Cambridge University Press, 2001, ISBN 978-0-521-59408-0.
  • Das goldene Zeitalter der niederländischen Kunst. Belser 2000, ISBN 978-3-7630-2376-9 (Ausstellungskatalog Rijksmuseum Amsterdam anlässlich seines zweihundertjährigen Bestehens im Jahr 2000).
  • Harald Bodenschatz et al.: Schluss mit der Zerstörung? Stadterneuerung und städtische Opposition in Amsterdam, London und West-Berlin. Anabas 1983, ISBN 978-3-87038-101-1.

Weblinks

  • Euronext Amsterdam
  • Beurs van Berlage Conference Centre
  • Frühe Zeitungsartikel zur Amsterdamer Börse in den Historischen Pressearchiven der ZBW

Einzelnachweise

  1. Herbert Rosendorfer: Deutsche Geschichte – Ein Versuch. Band 4: Der Dreißigjährige Krieg, München 2007, S. 41.
  2. Hendrick de Keyser. In: The British Museum. Abgerufen am 21. November 2021 (englisch). 
  3. Rokin heißt die Straße, die ehemals den inneren Hafen (Rak-in) von Amsterdam bildete. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Wasserlauf teilweise zugeschüttet. Zwischen Muntplein und de Dam endet heute die Amstel – abgeleitet durch Grachten –, wo sich innerer und äußerer Hafen (Dam-Rak) als Achse der Stadt, um den sich später der Grachtengürtel legte, deutlich erhalten haben.
  4. Unter West-Indië verstanden die Niederländer die Karibik und Teile von Mittel- und Südamerika.
  5. Geschichte Amsterdams, Gemeindearchiv Amsterdam, teilweise auch online recherchierbar unter Stadsarchief Amsterdam
  6. Loonstaat. Stadsarchief Amsterdam, 23. April 2019.
  7. Entwurf für die Börse in Amsterdam (hors concours) von Professor Georg Frentzen in Aachen (Bildunterschrift). In: Architektonische Rundschau, Heft 12/1888, S. 197 (online bei ANNO).
  8. Der Damrak ist das ehemalige äußere Hafenbecken Amsterdams. Es lag vor dem Damm, der das innere Becken (Rokin) abtrennte. Die Bezeichnung des Dammes hat sich im Platznamen "Dam" erhalten.
  9. Hendrik P. Berlage: Thoughts on Style, 1886–1909. Getty Research Institute, 1995, ISBN 978-0-89236-333-9.
  10. leicht gekürzt aus Meyers Konversationslexikon von 1889
  11. Howard Davies: A Brexit Post-Mortem for the City. 18. Mai 2021, abgerufen am 29. Mai 2021. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 16:44

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Die Amsterdamer Borse ist die niederlandische Borse mit Sitz in Amsterdam die seit 2000 in dem Borsenkonglomerat NYSE Euronext aufgegangen ist Die heutige Amsterdamer Borse Beursplein 5GeschichteDie Amsterdamer Borse wurde 1611 als Warenborse niederlandisch Goederenbeurs eroffnet Ab 1612 fand auch Wertpapierhandel statt Damit ist die Amsterdamer Borse entgegen oft gelesener Auffassungen nicht die alteste Warenborse gilt aber als die alteste Effektenborse der Welt Das erste Amsterdamer Borsengebaude der fruhen Neuzeit entstand zwischen 1608 und 1611 nach einem Entwurf von Hendrick de Keyser und musste 1835 abgerissen werden um einem neuen Gebaude nach einem Entwurf von Jan David Zocher d J Platz zu machen Dessen unbeliebter klassizistischer Bau stand nur von 1845 bis 1903 Das dritte und heute noch erhaltene 1903 eroffnete Borsengebaude nimmt einen so prominenten Platz in der niederlandischen Architekturgeschichte ein dass der Name des Baumeisters Hendrik Petrus Berlage langst auf das Gebaude ubergegangen ist das Beurs van Berlage Borse von Berlage genannt wird Entstehung Die Niederlande am Anfang des 17 Jahrhunderts waren von einer enormen wirtschaftlichen Expansion gepragt weswegen die Epoche auch als ihr Goldenes Zeitalter bezeichnet wird Die wichtigsten Handelszweige waren der Ostseehandel der Handel mit Russland und die straatvaart der Handel mit Italien und der Levante den Landern an der Ostkuste des Mittelmeeres So war es nur folgerichtig dass 1609 die Amsterdamer Wechselbank die weltweit erste Zentralbank gegrundet wurde die den Zahlungsverkehr zu organisieren und zu fordern vermochte der bis dahin durch die Vielzahl in Umlauf befindlicher Wahrungen erschwert wurde Daruber hinaus zogen gunstige Zinssatze feste Devisenkurse und eine hohe Darlehensbereitschaft der niederlandischen Bank bald Kapitalanleger und Finanzleute aus ganz Europa an Binnen kurzem spielte die Amsterdamer Wechselbank eine enorm wichtige internationale Rolle was auch den Warenumschlag in Amsterdam stark beforderte Der Warenhandel im Amsterdam des fruhen 17 Jahrhunderts spielte sich unter freiem Himmel hauptsachlich in der Warmoesstraat und auf dem Platz de Dam am Rathaus und der Waage ab in deren unmittelbarer Nahe die Anlegeplatze auf der Amstel fur die Segelschiffe lagen Seine starke Zunahme machte ein eigenes Gebaude erforderlich in dem der Handel bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit strukturiert abgewickelt werden konnte Warenborse An einer Warenborse werden bewegliche Sachguter wie Rohstoffe Landwirtschaftsprodukte oder Nahrungsmittel gehandelt Praktisch bedeutsam sind Warenborsen nur fur Naturprodukte nicht hingegen fur industrielle Erzeugnisse Die Preise wurden durch Angebot und Nachfrage bestimmt und die Kaufe sofort abgewickelt Spekulationen durch systematische Termingeschafte Warentermingeschafte waren an der Borse damals noch nicht ublich das kam erst Mitte des 19 Jahrhunderts auf Der zeitgenossische Tulpenhandel der zu einer Tulpenmanie fuhrte die die Tulpe zum Kult aber auch hemmungslosen Spekulationsobjekt machte fand hauptsachlich in Wirtshausern in und um Haarlem statt wo sich die Tulpenfelder befanden Es wird ofter behauptet die Amsterdamer Borse sei die erste Warenborse weltweit oder europaweit gewesen andererseits ist auch haufig zu lesen die alteste Warenborse der Welt lage in Chicago Beides ist unbegrundet Andere Warenborsen sind deutlich alter als die Amsterdamer 1409 wurde in Brugge die erste Borse gegrundet dort entwickelte sich auch die Bezeichnung siehe Entstehung des Begriffs Borse Die altesten deutschen Warenborsen entstanden 1540 in Augsburg und Nurnberg vermutlich im selben Jahr entstand die Borse von Lyon Warenborsen sind insgesamt um einige Jahrhunderte alter als Warentermin und Wertpapierborsen Wahrend die grosste und alteste Terminborse der Welt 1848 in Chicago etabliert wurde Chicago Board of Trade handelt es sich bei der Amsterdamer Borse um die alteste Wertpapierborse wo seit 1612 Effektenhandel betrieben wird Das erste Borsengebaude Das erste Amsterdamer Borsengebaude 1608 nach ihrem Erbauer auch Beurs De Keyser genannt Die erste Amsterdamer Warenborse wurde dort erbaut wo sich bereits mindestens seit dem 13 Jahrhundert das Amsterdamer Finanz Handels und Verwaltungszentrum und die Stadtmitte befand am und um den Platz de Dam herum Nach seiner Londonreise im Jahr zuvor begann 1608 Hendrick de Keyser auftragsgemass am sudlichen Teil des Platzes teilweise uber dem Rokin mit dem Bau der 1611 eingeweiht wurde und sich in der Struktur grundlegend auf die Londoner Borse bezog Der Komplex bestand aus einem Innenhof der mit uberbauten Galerien auf Rundbogen umsaumt war Ebenerdig befanden sich zunachst Geschafte spater die Konigliche Akademie der bildenden Kunst Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten Vom Platz de Dam gab es einen Zugang zum Borsengebaude das beurspoortje Borsentorchen der heutige Durchgang ist nicht mehr das originale Tor das 1912 entfernt wurde An der Sudseite befand sich neben der Brucke uber den Mittelubergang ein Glockenturm mit Glockenspiel von Francois Hemony Neben der Warenborse goederenbeurs die im Grossen Saal untergebracht war gab es einen eigenen nicht viel kleineren Saal in dem ausschliesslich Getreide gehandelt wurde graanbeurs Effektenhandel ab 1623 Ein Anleihepapier der Vereinigten Ostindischen Kompanie vom 7 November 1623 auf einen Betrag von 2 400 Fl ausgestellt in Middelburg und unterzeichnet in Amsterdam Etwa gleichzeitig mit der Eroffnung der Amsterdamer Warenborse kam eine neue Handelsart auf Der Handel mit Effekten also Aktien und Wertpapieren Er entstand durch die Niederlandische Ostindien Kompanie niederlandisch Vereenigde Oostindische Compagnie V O C eine Handelsgesellschaft die im 17 und 18 Jahrhundert den Welthandel dominierte Sie kontrollierte die Schifffahrtsrouten nach Asien die Gewurzroute nach Hinterindien und besass ein Handelsmonopol fur Sudafrika und Sudamerika das ihr das niederlandische Parlament eingeraumt hatte Ihre einzige ernst zu nehmende Konkurrenz war die Britische Ostindien Kompanie englisch English East India Company E I C die sich aber gegen die V O C nicht im Entferntesten durchsetzen konnte Die Nutzung des Monopols erforderte indes einen betrachtlichen finanziellen Aufwand den das Unternehmen mit eigenen Mitteln nicht aufbringen konnte und 1602 die historisch erstmalige Finanzierung durch die Herausgabe von Aktien beschloss Die V O C war das erste borsennotierte Unternehmen der Welt mit ihren Aktien begann der Wertpapierhandel in Amsterdam Wahrend bisherige Finanzierungen eher mittelfristigen Schuldverschreibungen entsprachen und sich auf einzelne Schiffsladungen bezogen hatten die V O C Aktionare kein Mitspracherecht keinen Einfluss auf die Investitionen und blieben zehn Jahre an ihre Anlage gebunden Nach Ablauf der ersten Anlagefrist begannen die Anleger mit ihren Anteilen an der Borse zu handeln so dass zu der Warenborse auch eine Effektenborse hinzu kam die zunachst aber nur wenig raumlichen Platz beanspruchte 1668 wurde das Gebaude auf Kosten der Turme vergrossert und mit einem Dachreiter versehen Da das Gebaude uber Wasser gebaut war war es fur Feuchtigkeitsschaden empfanglich und senkte sich an einigen Stellen Die ersten grosseren Reparaturen mussten 1659 vorgenommen werden Stadtarchitekt Abraham van der Hart nahm 1781 und 1796 umfangreiche Vermessungen vor aber die Probleme blieben so dass auch 1803 und 1825 Arbeiten grosseren Umfangs notig wurden Auch hatte der Aktienhandel weiter zugenommen und es bestand erhohter Platzbedarf fur Verwaltungsraumlichkeiten so dass die Stadt Amsterdam 1836 beschloss die erste Amsterdamer Borse zugunsten eines Neubaus abzureissen Ein griechischer Tempel als Borsengebaude Das Borsengebaude von Zocher Beurs van Zocher in Form eines griechischen Tempels 1845 Obwohl ruckblickend das Jahr 1648 fur Amsterdam und die Niederlande den okonomischen Hohepunkt des Zeitalters darstellte der den Niedergang einleitete dominierten Amsterdamer Handler sogar noch bis in das 19 Jahrhundert hinein bestimmte Handelsbereiche wie den Handel mit West Indie oder den Edelmetall oder Getreidehandel 1662 liefen beispielsweise 2 796 Schiffe den Amsterdamer Hafen an 1695 waren es 3 861 1747 aber immerhin noch 1 747 Der Bedarf fur eine neue grossere Borse war daher ungebrochen dennoch waren die Einzelheiten des geplanten Neubaus Grund jahrelanger Debatten im Amsterdamer Stadtrat Erst im Oktober 1840 erhielt Jan David Zocher den Auftrag Er errichtete das Borsengebaude etwas weiter nordostlich der bisherigen Borse an der Ecke Dam Damrak Am 10 September 1845 wurde das nach dem Vorbild eines griechischen Tempels mit hohen Saulen versehene Gebaude ingerigt naar de behoefte en Smaak van de tegenwoordigen tijd deutsch eingerichtet nach den Bedurfnissen und dem Geschmack der heutigen Zeit von Konig Wilhelm II eroffnet Schnell gaben die Amsterdamer dem Gebaude den Beinamen Mausoleum 1851 wurde die Amsterdamse Vereniging voor de Effectenhandel Amsterdamer Vereinigung fur den Aktienhandel gegrundet die fortan den Aktienhandel regulierte Nur Mitglieder dieser Organisation waren jetzt berechtigt am Borsenhandel teilzunehmen Zochers Gebaude wurde jedoch bereits ab 1884 baufallig und musste 1903 abgerissen werden Im Jahre 1888 reichte Georg Frentzen einen Wettbewerbsentwurf hors concours fur einen Neubau ein Ein 1894 von dem Architekten Adriaan Willem Weissman 1858 1923 entwickelter Plan zur Schadenbeseitigung und Erweiterung scheiterte wobei offenbleibt ob die Bauschaden zu gross oder politische oder finanzielle Absichten Vater des Wunsches nach einem neuen Gebaude waren Von 1912 bis 1914 entstand auf dem Grundstuck ein Gebaude im Neorenaissance Stil das heute das Warenhaus De Bijenkorf beherbergt Beurs van Berlage Beurs van Berlage 1903 Beurs van Berlage 1903 Hauptartikel Beurs van Berlage Die Borse von Berlage liegt unweit des vorherigen Borsengebaudes am Damrak auf einem trockengelegten Teil der Amstel 1884 nahm Hendrik Petrus Berlage mit einem Entwurf am Architekturwettbewerb fur den Bau der Warenborse spater Beurs van Berlage genannt in Amsterdam teil den er 1896 gewann Seinen Auftraggebern gefiel der Backsteinbau mit seinem hohen Turm seiner schnorkellosen Fassade und der sichtbaren Konstruktion jedoch zunachst nicht Sie hatten ein reprasentatives Gebaude im Neorenaissancestil bevorzugt Doch gerade von dieser historisierenden Architektur die in Amsterdam mit vielen Beispielen vertreten ist wollte sich Berlage unterscheiden Er lud Kunstlerfreunde ein den Bau mit zeitgenossischen Ornamenten Sinnspruchen und Kunstwerken zu dekorieren Jan Toorop entwarf verschiedene Fliesentableaus unter anderem fur die Vorhalle symbolische Abbildungen von Vergangenheit Gegenwart und Zukunft Fur die Gebaudeecken fertigte Lambertus Zijl Standbilder von drei Amsterdamer Helden Auf der Ecke zur Beursplein ist dies der Grunder der Stadt Amsterdam rechts steht Jan Pieterszoon Coen ein Admiral und Landeroberer aus dem 17 Jahrhundert und links ist der Rechtsgelehrte Hugo de Groot Lampen und Mobel fur das Gebaude entwarf Berlage selbst So erganzen Wandmalereien Skulpturen Ziergitter Sinnspruche und Moblierung die sich einer klaren stilistischen Einstufung entziehende wuchtige Architektur und machen das Gebaude zu einem Gesamtkunstwerk das heute als Aufbruch der niederlandischen Architektur in die Moderne gilt und Berlage sofort Bekanntheit und Achtung in der Fachwelt einbrachte Am 27 Mai 1903 weihte Konigin Wilhelmina das Gebaude ein in dem vier Borsen untergebracht waren die Waren Korn Schiffer und Wertpapierborse Der Finanzplatz Amsterdam im 19 und 20 Jahrhundert Die Amsterdamer Borse ubte besonders durch ihre zunachst halbjahrigen spater zweimonatlichen Auktionen von Javakaffee einen fur Europa massgebenden Einfluss aus Ein Teil der Kolonialwaren lagerte in Rotterdam und Middelburg Dordrecht und Schiedam die Hauptmasse aber in Amsterdam Die Bedingungen fur die zur Auktion kommenden Waren schuf die 1824 gegrundete Nederlandse Handelmaatschappij Noch 1882 wurden durch die Gesellschaft in Amsterdam und Rotterdam fur 40 2 Mill Fl Waren verkauft trafen 711 454 Ballen a 95 kg an Kaffee aus Ostindien in Amsterdam ein und wurden daneben Zucker und Reis Muskaten Macis und Nelken ferner Zinn aus Bangka Billiton und neuerdings Australien als bedeutende Artikel im Ubrigen noch Petroleum Leinol Bauholz und Getreide im grossten Massstab gehandelt Von der Bedeutung einzelner dieser Branchen erhalt man einen annahernden Begriff wenn man erwagt dass der Zuckerexport von Hollandisch Ostindien dem Markt von A zugeht Im J 1882 betrug die Zufuhr an Zucker aus den Kolonien 27 Mill kg die Ausfuhr von Kolonialzucker 14 Mill kg an raffiniertem Zucker 63 Mill kg An Reis wurden 1882 991 000 Ballen an Baumwolle 1881 77 250 Ballen importiert an Getreide und Samereien wurden 1882 147 826 Last a ca 2 Ton verwogen An Petroleum wurden nur 187 569 Barrels eingefuhrt Die Zahl der eingelaufenen Schiffe betrug 1882 1702 mit ca 1 700 000 T die der ausgelaufenen 1595 mit 1 623 000 T Die Handelsflotte von A zahlte 1883 128 Schiffe von 125 534 T darunter 46 Dampfer von 77 239 T In das Binnenland gehen die Waren auf der Amstel und Vecht uber Utrecht zum Rhein und zur Waal oder uber Gouda nach Rotterdam Eisenbahnen gehen in derselben Richtung und fuhren sonst nach Haarlem oder uber Amersfoort nach Zutphen und Salzbergen Ausser der Nederlandsche Handelmaatschappij gibt es in A eine Westindische Handelsgesellschaft verschiedene grosse Aktiengesellschaften fur Assekuranz industrielle oder merkantile Zwecke Unter den zahlreichen Handelsinstituten steht die Niederlandische Bank welche 1824 an Stelle der altberuhmten Girobank neugegrundet und bis 1884 privilegiert mit einem Kapital von 15 Mill Fl als Diskonto Wechsel Leih Depositen und Zettelbank arbeitet obenan Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ging das Handelsvolumen an der Amsterdamer Borse mehr und mehr zuruck und das Borsengebaude von Berlage wurde baufallig 1959 wurden im Gemeinderat Stimmen laut es abzureissen 1960 wurde aber beschlossen es zu sanieren und kunftig als Konzertsaal und fur Ausstellungen zu verwenden Der letzte Borsenhandel namentlich der Agrarische Terminmarkt zog 1998 aus dem Gebaude aus Schon seit 1987 dient der imposante Saal der fruheren Warenborse mit seinem grossen Glasdach den gekrummten Eisentragern und zwei Galerien als Ausstellungsraum und Konzertsaal Heute dient der Bau mit einem kleinen Museum uber die Geschichte des Gebaudes als Konzert und Ausstellungsgebaude Am 2 Februar 2002 fand hier die standesamtliche Trauung des Thronfolgers Willem Alexander mit Maxima Zorreguieta statt Beursplein 5 Beursplein 5 Valuta und Effektenhandel hatten in der Beurs van Berlage zwar einen grosszugigen eigenen Saal erhalten doch breitete sich der Wertpapierhandel so schnell aus dass er schon wenige Jahre spater viel zu klein war Auch hatten sich die Mitglieder der Amsterdamer Vereinigung fur den Aktienhandel an das Gebaude noch immer nicht gewohnt Hatte der Architekt fur seinen Entwurf auch internationale Bekanntheit erlangt die Borsenhandler fanden den Ziegelschuppen kalt zugig unpersonlich und fur ihre Zwecke wenig geeignet 1914 erhielt die Wertpapierborse ein neues eigenes Gebaude am Borsenplatz Beursplein 5 wo sie sich heute noch befindet Das Gebaude ist eine Arbeit von Jos Cuypers das viel eher an einen Tempel des Mercurius einen Handelstempel erinnert als Berlages Gebaude und in dem die Wertpapierborse rund 80 Jahre lang zu jedermanns Zufriedenheit untergebracht war 1990er Jahre 1994 wurde der Handel aber vollstandig automatisiert der Parketthandel fiel vollstandig weg so dass der Platzbedarf deutlich geringer wurde 1997 fusionierte die Amsterdamer Wertpapierborse mit der Terminborse und der Handel mit Optionen wurde seinerzeit noch auf dem Parkett abgewickelt Bis Dezember 2002 war daher das Amsterdamer Parkett noch geoffnet Danach wurde auch dieser Borsenzweig automatisiert und auf dem Bildschirm abgewickelt Die Amsterdamer Borse war 1997 auch eine der ersten Borsen die privatisiert und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurden Fusion zur Euronext Erste Plane zur Fusion der Borsen wurden am 20 Marz 2000 offiziell bekanntgegeben Am 22 September 2000 fusionierte die Amsterdamer Borse dann mit den Borsen von Brussel und Paris zur Euronext NV der ersten internationalen Wertpapier und Derivatenborse Die Amsterdamer Borse vereint heute unter ihrem Dach die AEX Effectenbeurs die AEX Optiebeurs und den AEX Agrarische Termijnmarkt Auf dem Parkett der Beursplein 5 sitzen somit noch heute Handler Ansonsten kann der beeindruckende Saal ausserhalb der Borsenzeiten fur Zusammenkunfte und Ereignisse gemietet werden Brexit Im Zuge des EU Austritts des Vereinigten Konigreichs vervierfachte sich das Handelsvolumen der Amsterdamer Borse im Januar 2021 gegenuber dem Vormonat IndizesDer primare Index der Amsterdamer Borse ist der AEX Index Auch der AMX Index ist zunennen MitgliedschaftenSie ist Teil der Sustainable Stock Exchanges InitiativeLiteraturPatrick Brien et al Urban Achievement in Early Modern Europe Golden Ages in Antwerp Amsterdam and London Cambridge University Press 2001 ISBN 978 0 521 59408 0 Das goldene Zeitalter der niederlandischen Kunst Belser 2000 ISBN 978 3 7630 2376 9 Ausstellungskatalog Rijksmuseum Amsterdam anlasslich seines zweihundertjahrigen Bestehens im Jahr 2000 Harald Bodenschatz et al Schluss mit der Zerstorung Stadterneuerung und stadtische Opposition in Amsterdam London und West Berlin Anabas 1983 ISBN 978 3 87038 101 1 WeblinksEuronext Amsterdam Beurs van Berlage Conference Centre Fruhe Zeitungsartikel zur Amsterdamer Borse in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweiseHerbert Rosendorfer Deutsche Geschichte Ein Versuch Band 4 Der Dreissigjahrige Krieg Munchen 2007 S 41 Hendrick de Keyser In The British Museum Abgerufen am 21 November 2021 englisch Rokin heisst die Strasse die ehemals den inneren Hafen Rak in von Amsterdam bildete Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde der Wasserlauf teilweise zugeschuttet Zwischen Muntplein und de Dam endet heute die Amstel abgeleitet durch Grachten wo sich innerer und ausserer Hafen Dam Rak als Achse der Stadt um den sich spater der Grachtengurtel legte deutlich erhalten haben Unter West Indie verstanden die Niederlander die Karibik und Teile von Mittel und Sudamerika Geschichte Amsterdams Gemeindearchiv Amsterdam teilweise auch online recherchierbar unter Stadsarchief Amsterdam Loonstaat Stadsarchief Amsterdam 23 April 2019 Entwurf fur die Borse in Amsterdam hors concours von Professor Georg Frentzen in Aachen Bildunterschrift In Architektonische Rundschau Heft 12 1888 S 197 online bei ANNO Der Damrak ist das ehemalige aussere Hafenbecken Amsterdams Es lag vor dem Damm der das innere Becken Rokin abtrennte Die Bezeichnung des Dammes hat sich im Platznamen Dam erhalten Hendrik P Berlage Thoughts on Style 1886 1909 Getty Research Institute 1995 ISBN 978 0 89236 333 9 leicht gekurzt aus Meyers Konversationslexikon von 1889 Howard Davies A Brexit Post Mortem for the City 18 Mai 2021 abgerufen am 29 Mai 2021

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