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Büchse

Als Büchse (von mittelhochdeutsch bühse, „Büchse, Dose, Behälter“) bezeichnet man heute ein Jagd- oder Sportgewehr mit gezogenem Lauf. Die Büchse ist von der glattläufigen Flinte zu unterscheiden. Der gezogene Lauf besitzt im Inneren Züge und Felder, welche durch Längsrillen entstehen, die bei der Herstellung in den Lauf gezogen werden. Die über die Lauflänge gedrehten Züge verleihen dem Projektil (der Büchsenkugel) einen Drall, der die Geschossflugbahn stabilisiert. Die Büchse ist demzufolge für den gezielten Fernschuss geeignet, während Flinte und Flintenmunition (Schrotkugeln) für den Gebrauch auf kurze Distanz ausgelegt sind.
Heute werden bei Militär und Polizei gezogene, langläufige Handfeuerwaffen in der Regel als Gewehr bezeichnet. Bis zur Bedeutungseinengung des Begriffs Gewehr (= Bewaffnung) im 18. Jahrhundert bezeichnete man alle langläufigen Handfeuerwaffen (Handrohre, Arkebusen, Musketen, Flinten) als Büchsen. Deren Hersteller waren in Zünften organisiert und hießen Büchsenmeister oder Büchsenmacher.
Geschichte
Der gezogene Lauf mit Zügen und Feldern wurde im 15. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum entwickelt. Namentlich bekannt ist Gaspard Kollner aus Wien, der um 1498 daran arbeitete. Der heute verwendete spiralförmig gerillte Gewehrlauf wird Augustus Kotter aus Nürnberg 1520 zugeordnet. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert betrug die effektive Büchsenschussweite etwa 650 Meter, gegenüber 150 Meter bei der Flinte. Der Nachteil der Vorderladerbüchse lag in ihrer deutlich teureren Herstellung sowie im umständlicheren Laden (das leicht überkalibrige Büchsengeschoss musste in den Lauf gehämmert werden, die unterkalibrige Flintenkugel rollte einfach den Lauf hinab).
Entsprechend zählte die Büchse, egal ob mit Rad-, Stein- oder Perkussionsschloss, zur Ausrüstung der militärischen Scharfschützen und bestimmter Verbände der leichten Infanterie (Schützen, Jäger, Voltigeure, Karabiniers). Zugleich war die Büchse die bevorzugte Waffe für die zivile Jagd. Hingegen war die Flinte bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Standardwaffe der Linieninfanterie; ihre Effizienz lag vor allem im ungezielten Salvenschuss auf kurze Distanz. Die Flinten waren um 1620, damals mit Steinschloss, aus den älteren Musketen und Arkebusen mit Luntenschloss hervorgegangen.
Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ersetzten im militärischen Bereich moderne Hinterlader die alten, meist glattläufigen Vorderlader, von der Flinte bis zum Glattrohrgeschütz. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, bilden seitdem Waffen mit gezogenem Lauf, also Büchsen bzw. Mehrladegewehre und entsprechende Geschütze, den waffentechnischen Standard. Begleitet wurde der Prozess durch die ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend industrialisierte Gewehrherstellung und die Ablösung der Papier- durch die Metallpatrone.
Varianten
Büchsen existieren in unterschiedlichster Gestalt:
- als Vorderlader
- als Hinterlader
- Kipplaufwaffe mit einem oder mehreren Läufen (z. B. als Doppelbüchse), auch als Kombinierte Waffe mit Flintenläufen (z. B. ein Drilling)
- mit Blockverschluss (Heerenbüchse)
- als Einzellader. Die Patrone wird von Hand in das Patronenlager gelegt
- als Mehrlader mit Magazin für mehrere Patronen
- als Repetierbüchse mit von Hand zu betätigender Ladeeinrichtung
- als Selbstlader, dessen Verschluss durch Rückstoß oder Gasdruck bewegt wird und dabei aus dem Magazin eine neue Patrone in das Patronenlager einführt
- als Maschinenkarabiner mit vollautomatischem Repetiermechanismus, auch als Sturmgewehr nach dem Sturmgewehr 44 bezeichnet
Siehe auch
- Büchsenlicht
- Büchsenmacher
- Steinbüchse
Weblinks
Einzelnachweise
- Jakob von Eggers: Büchse. In: Neues Kriegs-, Ingenieur-, Artillerie-, See- und Flotten-Lexikon. Band 1. Dresden 1757, Sp. 410–412.
- https://www.finedictionary.com/rifle.html
- Allgemeine Übersicht über die Bewaffnung der kaiserlichen Armee 1700–1867. In: Oscar Teuber (Text), Rudolf Otto von Ottenfeld (Illustrationen): Die österreichische Armee von 1700 bis 1867. Berté, Wien 1895, S. 815–853. Universität Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol. Auf UIbk.ac.at (PDF; 7,4 MB), abgerufen am 17. November 2023.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel behandelt die Buchse als Gewehr Weitere Bedeutungen finden sich unter Buchse Begriffsklarung Als Buchse von mittelhochdeutsch buhse Buchse Dose Behalter bezeichnet man heute ein Jagd oder Sportgewehr mit gezogenem Lauf Die Buchse ist von der glattlaufigen Flinte zu unterscheiden Der gezogene Lauf besitzt im Inneren Zuge und Felder welche durch Langsrillen entstehen die bei der Herstellung in den Lauf gezogen werden Die uber die Lauflange gedrehten Zuge verleihen dem Projektil der Buchsenkugel einen Drall der die Geschossflugbahn stabilisiert Die Buchse ist demzufolge fur den gezielten Fernschuss geeignet wahrend Flinte und Flintenmunition Schrotkugeln fur den Gebrauch auf kurze Distanz ausgelegt sind Moderne Repetierbuchse mit ZielfernrohrFerlacher Kipplaufbuchse Heute werden bei Militar und Polizei gezogene langlaufige Handfeuerwaffen in der Regel als Gewehr bezeichnet Bis zur Bedeutungseinengung des Begriffs Gewehr Bewaffnung im 18 Jahrhundert bezeichnete man alle langlaufigen Handfeuerwaffen Handrohre Arkebusen Musketen Flinten als Buchsen Deren Hersteller waren in Zunften organisiert und hiessen Buchsenmeister oder Buchsenmacher GeschichteDer gezogene Lauf mit Zugen und Feldern wurde im 15 Jahrhundert im deutschsprachigen Raum entwickelt Namentlich bekannt ist Gaspard Kollner aus Wien der um 1498 daran arbeitete Der heute verwendete spiralformig gerillte Gewehrlauf wird Augustus Kotter aus Nurnberg 1520 zugeordnet Im 18 und fruhen 19 Jahrhundert betrug die effektive Buchsenschussweite etwa 650 Meter gegenuber 150 Meter bei der Flinte Der Nachteil der Vorderladerbuchse lag in ihrer deutlich teureren Herstellung sowie im umstandlicheren Laden das leicht uberkalibrige Buchsengeschoss musste in den Lauf gehammert werden die unterkalibrige Flintenkugel rollte einfach den Lauf hinab Entsprechend zahlte die Buchse egal ob mit Rad Stein oder Perkussionsschloss zur Ausrustung der militarischen Scharfschutzen und bestimmter Verbande der leichten Infanterie Schutzen Jager Voltigeure Karabiniers Zugleich war die Buchse die bevorzugte Waffe fur die zivile Jagd Hingegen war die Flinte bis Mitte des 19 Jahrhunderts die Standardwaffe der Linieninfanterie ihre Effizienz lag vor allem im ungezielten Salvenschuss auf kurze Distanz Die Flinten waren um 1620 damals mit Steinschloss aus den alteren Musketen und Arkebusen mit Luntenschloss hervorgegangen Seit der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts ersetzten im militarischen Bereich moderne Hinterlader die alten meist glattlaufigen Vorderlader von der Flinte bis zum Glattrohrgeschutz Von wenigen Ausnahmen abgesehen bilden seitdem Waffen mit gezogenem Lauf also Buchsen bzw Mehrladegewehre und entsprechende Geschutze den waffentechnischen Standard Begleitet wurde der Prozess durch die ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts zunehmend industrialisierte Gewehrherstellung und die Ablosung der Papier durch die Metallpatrone VariantenBuchsen existieren in unterschiedlichster Gestalt als Vorderlader als Hinterlader Kipplaufwaffe mit einem oder mehreren Laufen z B als Doppelbuchse auch als Kombinierte Waffe mit Flintenlaufen z B ein Drilling mit Blockverschluss Heerenbuchse als Einzellader Die Patrone wird von Hand in das Patronenlager gelegt als Mehrlader mit Magazin fur mehrere Patronen als Repetierbuchse mit von Hand zu betatigender Ladeeinrichtung als Selbstlader dessen Verschluss durch Ruckstoss oder Gasdruck bewegt wird und dabei aus dem Magazin eine neue Patrone in das Patronenlager einfuhrt als Maschinenkarabiner mit vollautomatischem Repetiermechanismus auch als Sturmgewehr nach dem Sturmgewehr 44 bezeichnetSiehe auchBuchsenlicht Buchsenmacher SteinbuchseWeblinksCommons Rifles Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Buchse Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweiseJakob von Eggers Buchse In Neues Kriegs Ingenieur Artillerie See und Flotten Lexikon Band 1 Dresden 1757 Sp 410 412 https www finedictionary com rifle html Allgemeine Ubersicht uber die Bewaffnung der kaiserlichen Armee 1700 1867 In Oscar Teuber Text Rudolf Otto von Ottenfeld Illustrationen Die osterreichische Armee von 1700 bis 1867 Berte Wien 1895 S 815 853 Universitat Innsbruck Universitats und Landesbibliothek Tirol Auf UIbk ac at PDF 7 4 MB abgerufen am 17 November 2023 Normdaten Sachbegriff GND 4020851 5 GND Explorer lobid OGND AKS