Die Bahnstrecke Michendorf Großbeeren ist eine elektrifizierte Hauptbahn in Brandenburg südlich von Berlin Sie ging 1926
Bahnstrecke Michendorf–Großbeeren

Die Bahnstrecke Michendorf–Großbeeren ist eine elektrifizierte Hauptbahn in Brandenburg südlich von Berlin. Sie ging 1926 in Betrieb und war zunächst Teilstück der Umgehungsbahn, die die Berliner Bahnstrecken vom Güterverkehr entlasten sollte. Seit den 1950er Jahren ist der Abschnitt zwischen Saarmund und Genshagener Heide in den Berliner Außenring einbezogen.
Michendorf–Saarmund–(Großbeeren) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Strecke zwischen Michendorf und Saarmund | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (DB): | 6117 Michendorf–Saarmund 6126 Saarmund–Genshagener Heide 6127 Genshagener Heide–Großbeeren | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 20,3 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zugbeeinflussung: | PZB | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verlauf
Die zweigleisige Strecke beginnt in Bahnhof Michendorf und trennt sich dort von der Berlin-Blankenheimer Eisenbahn in Richtung Berlin. Die Strecke verläuft in östliche Richtung. In Saarmund vereinigt sie sich mit der ebenfalls zweigleisigen Strecke des Berliner Außenrings aus Golm. Hinter dem Bahnhof Genshagener Heide und nach der Kreuzung mit der Anhalter Bahn trennt sich das 1926 eröffnete Teilstück der Umgehungsbahn vom Außenring und verläuft eingleisig östlich der Anhalter Bahn in Richtung Norden. Ursprünglich mündete die Strecke im Bahnhof Großbeeren in die Anhalter Bahn. Nach deren Wiederaufbau 2006 bindet sie nur noch das Güterverkehrszentrum (GVZ) Großbeeren und darüber hinaus den Güterbahnhof in Teltow an. Eine direkte Verbindung in Richtung Berlin gibt es nicht mehr. Der Verkehr zwischen dem Berliner Außenring und der Anhalter Bahn im Berliner Bereich wird seitdem über eine neue Verbindungskurve westlich der Anhalter Bahn geführt.
Als Folge der Einbeziehung des Abschnitts Saarmund – Genshagener Heide in den Außenring wechseln die bahninternen Streckennummern in Saarmund und Genshagener Heide, die Strecke ist jedoch nach wie vor von Michendorf bis Großbeeren durchgehend kilometriert.
Geschichte
Planung und Bau
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab es Planungen für den Bau einer Umgehungsbahn um Berlin zur Entlastung der dicht befahrenen Strecken in der Stadt vom Güterverkehr und aus militärischen Gründen. Zwischen 1902 und 1908 ging die westliche Strecke der Umgehungsbahn zwischen Treuenbrietzen, Beelitz Stadt, Wildpark bei Potsdam und Nauen in Betrieb. 1915 folgte ein weiteres Teilstück der Umgehungsbahn zwischen Nauen und Oranienburg nördlich von Berlin. Von Anfang an gab es verschiedene Pläne für die Verlängerung der Umgehungsbahn im Süden von Berlin. Deren Realisierung wurde zunächst durch den Ersten Weltkrieg verhindert. 1923/1924 wurde ein großer Verschiebebahnhof in Seddin eröffnet. Durch ihn wuchs erneut die Notwendigkeit für die südliche Umgehungsbahn. Zwischen Seddin und Michendorf ging zunächst eine separate Strecke neben der Wetzlarer Bahn in Betrieb. Am 1. Dezember 1926 wurde die Umgehungsbahn von Michendorf (welches bereits vorher mit einer separaten Strecke neben der Wetzlarer Bahn mit Seddin verbunden war) bis zur Anhalter Bahn bei Großbeeren eröffnet.
Sie diente zunächst ausschließlich dem Güterverkehr. Eine Streckenverlängerung nach Osten bis in den Raum Köpenick/Mahlsdorf war vorgesehen, wurde aber durch die Weltwirtschaftskrise nicht verwirklicht.
Die Nationalsozialisten projektierten nach ihrer Machtübernahme einen großen Rangierbahnhof in Großbeeren. Statt der von Genshagener Heide geradlinig verlaufenden Trasse der Umgehungsbahn planten sie den weiter nördlich verlaufenden Güteraußenring, der im Bereich Teltow von der Anhalter Bahn abzweigte. Rangierbahnhof und Güteraußenring gingen Anfang der 1940er provisorisch in Betrieb. Die Strecke der Umgehungsbahn zwischen Michendorf und Genshagener Heide wurde in dieser Zeit zweigleisig ausgebaut, mit einem Betriebsbahnhof in Genshagener Heide.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Bald nach dem Zweiten Weltkrieg – mit der aufkommenden deutschen und Berliner Teilung – benötigten die sowjetische Besatzungsmacht und die 1949 gegründete DDR leistungsfähige Umfahrungsstrecken um West-Berlin. Der Güteraußenring, der teilweise über West-Berliner Gebiet verlief, war dazu nicht geeignet. Mehrere Verbindungsstrecken um Berlin entstanden Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre, waren jedoch wenig leistungsfähig und teilweise zu weit von Berlin entfernt. Als erstes Teilstück des Berliner Außenrings ging der in Genshagener Heide östlich anschließende Abschnitt in Richtung Schönefeld und Grünauer Kreuz in Betrieb, der über die bestehende Strecke mit dem Rangierbahnhof in Seddin verbunden war. Als letzter Bauabschnitt des Außenrings ging Ende der 1950er Jahre der Abschnitt zwischen Golm und Saarmund in Betrieb, sodass das frühere Teilstück Saarmund – Großbeeren der Umgehungsbahn in den Außenring einbezogen wurde. Der Abschnitt zwischen Michendorf und Saarmund blieb vor allem für die Anbindung des Rangierbahnhofs Seddin von großer Bedeutung.
Bereits Anfang der 1950er Jahre war der Betrieb auf den Fernbahngleisen der Anhalter Bahn zwischen Teltow und West-Berlin eingestellt worden. Für den Güterverkehr war aber die Verbindung von Genshagener Heide nach Großbeeren zum Anschluss einer Reihe von Güterverkehrskunden im Raum Teltow weiterhin wichtig.
Im Jahr 1982 wurde die Strecke elektrifiziert. Damit war die Strecke in Richtung Halle und Leipzig mit dem Rangierbahnhof Seddin verbunden; weitere Elektrifizierungen in den Folgejahren schlossen die wichtigsten Strecken in Berlin und im Norden der DDR an.
Nach dem Fall der Berliner Mauer wurden eine Reihe von Direktverbindungen nach West-Berlin wieder eröffnet. Die direkte Strecke zwischen Michendorf und Berlin-Wannsee war für den Güterverkehr vorher schon in Betrieb. Die Anhalter Bahn ging im Berliner Raum im Jahre 2006 zusammen mit dem neuen Berliner Hauptbahnhof wieder in Betrieb. Dabei wurde auch die Einmündung der Umgehungsbahn in den Bahnhof Großbeeren umgestaltet und eine neue Verbindungskurve westlich der alten Strecke gebaut.
Verkehr
Die Strecke diente zunächst ausschließlich dem Güterverkehr. Kurzzeitig gab es Ende der 1930er Jahre im Bereich Genshagener Heide Werkspersonenverkehr für den Rüstungsbetrieb der Daimler-Benz Motoren GmbH. Mitte der 1950er Jahre wurde der Personenverkehr auf der Strecke aufgenommen. Zunächst verkehrten einige Schnell- und Eilzüge vom Ostteil Berlins in Richtung Dessau, es gab auch auf dem Abschnitt von Genshagener Heide nach Michendorf Personenzüge, teils weiter in Richtung Belzig. Zeitweise wurde bis etwa 1970 auch der Abschnitt von Genshagener Heide nach Großbeeren und weiter bis Teltow von einigen Zügen im Berufsverkehr bedient, die einerseits das in der Nähe des Bahnhofs Genshagener Heide liegende Automobilwerk Ludwigsfelde erschlossen, andererseits Anschluss in Richtung Berlin boten. Mit der Fertigstellung des Berliner Außenrings wurden die Personenzüge statt nach Michendorf in Richtung Potsdam geführt. Sie hatten im Bahnhof Bergholz (b Potsdam) Anschluss nach Michendorf. Einige Eilzüge von Berlin nach Dessau verblieben auf dem Abschnitt zwischen Saarmund und Michendorf.
Nach der Deutschen Wiedervereinigung nahmen die Züge in Richtung Dessau wieder den direkten Weg von Berlin-Wannsee. Der Abschnitt zwischen Saarmund und Genshagener Heide wurde von der Linie RB 22 bedient, die weiterhin auf dem Außenring Potsdam mit Schönefeld verband. Von 1998 bis 2011 wurde die Linie über Michendorf geführt, sodass in diesen Jahren wieder der Abschnitt von Michendorf bis Genshagener Heide Personenverkehr hatte. Seit Ende 2011 verkehrt die Linie wieder von Potsdam nach Saarmund direkt über den Außenring. Ein Jahr lang verblieben auf dem Abschnitt noch einige wegen Bauarbeiten umgeleitete Züge von Berlin nach Belzig, seit Dezember 2012 wird nur noch das Teilstück von Saarmund nach Genshagener Heide im Personenverkehr bedient.
Im Güterverkehr ist die Strecke wichtig zur Anbindung des Rangierbahnhofs Seddin und zur Umfahrung der Berliner Innenstadt für Züge aus Süd- und Westdeutschland in Richtung Osten. Da der Güterverkehr nach wie vor überwiegend den inneren Teil Berlins umfährt, änderten die Wiedereröffnung der Verbindungen nach West-Berlin nicht viel an der Bedeutung der Strecke für den Güterverkehr. Allerdings ging das Güteraufkommen bei der Bahn gegenüber der Situation in der DDR insgesamt zurück.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bernd Kuhlmann, Bahnknoten Berlin, Die Entwicklung des Berliner Eisenbahnnetzes seit 1838, Verlag GVE, Berlin 2006, ISBN 3-89218-099-7, S. 40.
- Karte der Reichsbahndirektion Berlin, 1943
- Peter Bley, Eisenbahnen auf dem Teltow Verlag Bernd Neddemeyer, 2008, ISBN 978-3-933254-92-4, S. 67–69
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Bahnstrecke Michendorf Grossbeeren ist eine elektrifizierte Hauptbahn in Brandenburg sudlich von Berlin Sie ging 1926 in Betrieb und war zunachst Teilstuck der Umgehungsbahn die die Berliner Bahnstrecken vom Guterverkehr entlasten sollte Seit den 1950er Jahren ist der Abschnitt zwischen Saarmund und Genshagener Heide in den Berliner Aussenring einbezogen Michendorf Saarmund Grossbeeren Strecke zwischen Michendorf und SaarmundStrecke zwischen Michendorf und SaarmundStreckennummer DB 6117 Michendorf Saarmund 6126 Saarmund Genshagener Heide 6127 Genshagener Heide GrossbeerenStreckenlange 20 3 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Stromsystem 15 kV 16 7 Hz Zugbeeinflussung PZBLegende von Bad Belzig0 0 Michendorfnach Berlinvon GolmNuthe7 8 Saarmund12 5 Ahrensdorf Kr Zossen 14 2 Ludwigsfelde Struveshofehem Anschlussbahn IFA Werk16 2 Genshagener Heide Personenbf bis 2012 von Hallenach Schonefeld20 3 Grossbeerenzum GVZ Grossbeeren und nach BerlinVerlaufStreckenbeginn im Bahnhof Michendorf Die zweigleisige Strecke beginnt in Bahnhof Michendorf und trennt sich dort von der Berlin Blankenheimer Eisenbahn in Richtung Berlin Die Strecke verlauft in ostliche Richtung In Saarmund vereinigt sie sich mit der ebenfalls zweigleisigen Strecke des Berliner Aussenrings aus Golm Hinter dem Bahnhof Genshagener Heide und nach der Kreuzung mit der Anhalter Bahn trennt sich das 1926 eroffnete Teilstuck der Umgehungsbahn vom Aussenring und verlauft eingleisig ostlich der Anhalter Bahn in Richtung Norden Ursprunglich mundete die Strecke im Bahnhof Grossbeeren in die Anhalter Bahn Nach deren Wiederaufbau 2006 bindet sie nur noch das Guterverkehrszentrum GVZ Grossbeeren und daruber hinaus den Guterbahnhof in Teltow an Eine direkte Verbindung in Richtung Berlin gibt es nicht mehr Der Verkehr zwischen dem Berliner Aussenring und der Anhalter Bahn im Berliner Bereich wird seitdem uber eine neue Verbindungskurve westlich der Anhalter Bahn gefuhrt Als Folge der Einbeziehung des Abschnitts Saarmund Genshagener Heide in den Aussenring wechseln die bahninternen Streckennummern in Saarmund und Genshagener Heide die Strecke ist jedoch nach wie vor von Michendorf bis Grossbeeren durchgehend kilometriert GeschichtePlanung und Bau Bereits fertiggestellte Abschnitte der Umgehungsbahn und weitere Planungen von 1912 fur die Strecke sudlich von Berlin Bereits Ende des 19 Jahrhunderts gab es Planungen fur den Bau einer Umgehungsbahn um Berlin zur Entlastung der dicht befahrenen Strecken in der Stadt vom Guterverkehr und aus militarischen Grunden Zwischen 1902 und 1908 ging die westliche Strecke der Umgehungsbahn zwischen Treuenbrietzen Beelitz Stadt Wildpark bei Potsdam und Nauen in Betrieb 1915 folgte ein weiteres Teilstuck der Umgehungsbahn zwischen Nauen und Oranienburg nordlich von Berlin Von Anfang an gab es verschiedene Plane fur die Verlangerung der Umgehungsbahn im Suden von Berlin Deren Realisierung wurde zunachst durch den Ersten Weltkrieg verhindert 1923 1924 wurde ein grosser Verschiebebahnhof in Seddin eroffnet Durch ihn wuchs erneut die Notwendigkeit fur die sudliche Umgehungsbahn Zwischen Seddin und Michendorf ging zunachst eine separate Strecke neben der Wetzlarer Bahn in Betrieb Am 1 Dezember 1926 wurde die Umgehungsbahn von Michendorf welches bereits vorher mit einer separaten Strecke neben der Wetzlarer Bahn mit Seddin verbunden war bis zur Anhalter Bahn bei Grossbeeren eroffnet Sie diente zunachst ausschliesslich dem Guterverkehr Eine Streckenverlangerung nach Osten bis in den Raum Kopenick Mahlsdorf war vorgesehen wurde aber durch die Weltwirtschaftskrise nicht verwirklicht Die Nationalsozialisten projektierten nach ihrer Machtubernahme einen grossen Rangierbahnhof in Grossbeeren Statt der von Genshagener Heide geradlinig verlaufenden Trasse der Umgehungsbahn planten sie den weiter nordlich verlaufenden Guteraussenring der im Bereich Teltow von der Anhalter Bahn abzweigte Rangierbahnhof und Guteraussenring gingen Anfang der 1940er provisorisch in Betrieb Die Strecke der Umgehungsbahn zwischen Michendorf und Genshagener Heide wurde in dieser Zeit zweigleisig ausgebaut mit einem Betriebsbahnhof in Genshagener Heide Nach dem Zweiten Weltkrieg Am Bahnhof Saarmund vereinigen sich die Umgehungsbahn aus Michendorf und der Aussenring aus Potsdam Bald nach dem Zweiten Weltkrieg mit der aufkommenden deutschen und Berliner Teilung benotigten die sowjetische Besatzungsmacht und die 1949 gegrundete DDR leistungsfahige Umfahrungsstrecken um West Berlin Der Guteraussenring der teilweise uber West Berliner Gebiet verlief war dazu nicht geeignet Mehrere Verbindungsstrecken um Berlin entstanden Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre waren jedoch wenig leistungsfahig und teilweise zu weit von Berlin entfernt Als erstes Teilstuck des Berliner Aussenrings ging der in Genshagener Heide ostlich anschliessende Abschnitt in Richtung Schonefeld und Grunauer Kreuz in Betrieb der uber die bestehende Strecke mit dem Rangierbahnhof in Seddin verbunden war Als letzter Bauabschnitt des Aussenrings ging Ende der 1950er Jahre der Abschnitt zwischen Golm und Saarmund in Betrieb sodass das fruhere Teilstuck Saarmund Grossbeeren der Umgehungsbahn in den Aussenring einbezogen wurde Der Abschnitt zwischen Michendorf und Saarmund blieb vor allem fur die Anbindung des Rangierbahnhofs Seddin von grosser Bedeutung Bereits Anfang der 1950er Jahre war der Betrieb auf den Fernbahngleisen der Anhalter Bahn zwischen Teltow und West Berlin eingestellt worden Fur den Guterverkehr war aber die Verbindung von Genshagener Heide nach Grossbeeren zum Anschluss einer Reihe von Guterverkehrskunden im Raum Teltow weiterhin wichtig Im Jahr 1982 wurde die Strecke elektrifiziert Damit war die Strecke in Richtung Halle und Leipzig mit dem Rangierbahnhof Seddin verbunden weitere Elektrifizierungen in den Folgejahren schlossen die wichtigsten Strecken in Berlin und im Norden der DDR an Nach dem Fall der Berliner Mauer wurden eine Reihe von Direktverbindungen nach West Berlin wieder eroffnet Die direkte Strecke zwischen Michendorf und Berlin Wannsee war fur den Guterverkehr vorher schon in Betrieb Die Anhalter Bahn ging im Berliner Raum im Jahre 2006 zusammen mit dem neuen Berliner Hauptbahnhof wieder in Betrieb Dabei wurde auch die Einmundung der Umgehungsbahn in den Bahnhof Grossbeeren umgestaltet und eine neue Verbindungskurve westlich der alten Strecke gebaut Verkehr Grossbeeren Im Vordergrund die Umgehungsbahn im Hintergrund die Anhalter Bahn Die Strecke diente zunachst ausschliesslich dem Guterverkehr Kurzzeitig gab es Ende der 1930er Jahre im Bereich Genshagener Heide Werkspersonenverkehr fur den Rustungsbetrieb der Daimler Benz Motoren GmbH Mitte der 1950er Jahre wurde der Personenverkehr auf der Strecke aufgenommen Zunachst verkehrten einige Schnell und Eilzuge vom Ostteil Berlins in Richtung Dessau es gab auch auf dem Abschnitt von Genshagener Heide nach Michendorf Personenzuge teils weiter in Richtung Belzig Zeitweise wurde bis etwa 1970 auch der Abschnitt von Genshagener Heide nach Grossbeeren und weiter bis Teltow von einigen Zugen im Berufsverkehr bedient die einerseits das in der Nahe des Bahnhofs Genshagener Heide liegende Automobilwerk Ludwigsfelde erschlossen andererseits Anschluss in Richtung Berlin boten Mit der Fertigstellung des Berliner Aussenrings wurden die Personenzuge statt nach Michendorf in Richtung Potsdam gefuhrt Sie hatten im Bahnhof Bergholz b Potsdam Anschluss nach Michendorf Einige Eilzuge von Berlin nach Dessau verblieben auf dem Abschnitt zwischen Saarmund und Michendorf Nach der Deutschen Wiedervereinigung nahmen die Zuge in Richtung Dessau wieder den direkten Weg von Berlin Wannsee Der Abschnitt zwischen Saarmund und Genshagener Heide wurde von der Linie RB 22 bedient die weiterhin auf dem Aussenring Potsdam mit Schonefeld verband Von 1998 bis 2011 wurde die Linie uber Michendorf gefuhrt sodass in diesen Jahren wieder der Abschnitt von Michendorf bis Genshagener Heide Personenverkehr hatte Seit Ende 2011 verkehrt die Linie wieder von Potsdam nach Saarmund direkt uber den Aussenring Ein Jahr lang verblieben auf dem Abschnitt noch einige wegen Bauarbeiten umgeleitete Zuge von Berlin nach Belzig seit Dezember 2012 wird nur noch das Teilstuck von Saarmund nach Genshagener Heide im Personenverkehr bedient Im Guterverkehr ist die Strecke wichtig zur Anbindung des Rangierbahnhofs Seddin und zur Umfahrung der Berliner Innenstadt fur Zuge aus Sud und Westdeutschland in Richtung Osten Da der Guterverkehr nach wie vor uberwiegend den inneren Teil Berlins umfahrt anderten die Wiedereroffnung der Verbindungen nach West Berlin nicht viel an der Bedeutung der Strecke fur den Guterverkehr Allerdings ging das Guteraufkommen bei der Bahn gegenuber der Situation in der DDR insgesamt zuruck WeblinksCommons Bahnstrecke Michendorf Grossbeeren Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseBernd Kuhlmann Bahnknoten Berlin Die Entwicklung des Berliner Eisenbahnnetzes seit 1838 Verlag GVE Berlin 2006 ISBN 3 89218 099 7 S 40 Karte der Reichsbahndirektion Berlin 1943 Peter Bley Eisenbahnen auf dem Teltow Verlag Bernd Neddemeyer 2008 ISBN 978 3 933254 92 4 S 67 69