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Die Bahnstrecke Triptis Marxgrün ist eine Nebenbahn in Thüringen und Bayern welche ursprünglich von der Preußischen Staa

Bahnstrecke Triptis–Marxgrün

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Bahnstrecke Triptis–Marxgrün
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Die Bahnstrecke Triptis–Marxgrün ist eine Nebenbahn in Thüringen und Bayern, welche ursprünglich von der Preußischen Staatsbahn erbaut und betrieben wurde. Sie führt von Triptis über Ziegenrück, Bad Lobenstein und Blankenstein nach Marxgrün. In Betrieb ist nur noch der Abschnitt Ebersdorf-Friesau–Unterlemnitz–Lobenstein–Blankenstein in Thüringen. Der nördliche Abschnitt ist als Thüringische Oberlandbahn, der Südabschnitt als Höllentalbahn im Frankenwald bekannt.

Triptis–Marxgrün
Streckenverlauf (gepunktet)
Streckennummer (DB):6683
Kursbuchstrecke (DB):556 Triptis–Lobenstein
557 Saalfeld–Blankenstein
Kursbuchstrecke:160h (1934)
418v (Lichtenberg (Oberfr) – Marxgrün 1946)
Streckenlänge:68,76 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckengeschwindigkeit:50 km/h
Legende
von Leipzig
0,00 Triptis 370,62 m
nach Saalfeld
6,12 Auma 386,65 m
10,16 Krölpa (b. Auma) 408,68 m
14,00 A 9
14,37 Moßbach (b. Neustadt/Orla) 465,25 m
20,09 Dreba 468,55 m
22,59 Knau 432,01 m
24,77 Posenmühle 394,70 m
28,00 Betriebsbahnhof Külmla (1938–1945)
29,18 Kirchbergtunnel (Ziegenrücker Tunnel) (105 m)
30,15 Plothenbachtal-Viadukt
30,43 Ziegenrück 324,74 m
30,85 Saale-Viadukt
31,00 Hemmkoppentunnel (181 m)
33,06 Schweinbachtunnel (89 m)
33,93 Liebschütz (Saale) 364,67 m
34,94 Zschachen-Mühlberg-Tunnel (72 m)
35,61 Ziemes-Tunnel (118 m)
36,0 Ziemestalbrücke (120 m)
37,50 Betriebsbahnhof Liebengrün (1938–1945)
41,30 Lückenmühle 498,76 m
42,80 Anst Umspannwerk Remptendorf
44,10 Remptendorf 537,48 m
47,42 Ebersdorf-Friesau 535,53 m
von Hockeroda
51,75 Unterlemnitz (Keilbahnhof)
54,37 Lobenstein (Thür) 489,21 m
Bundesstraße 90
56,86 Lobenstein (Thür) Süd früher Lemnitzhammer Gbf
58,39 Harra Nord früher Lemnitzhammer
59,01 Totenfels (221 m)
59,98 Harra 435,06 m
Anschlussbahn ZPR
62,45 Blankenstein (Saale) 435,04 m
63,41 Thüringische Muschwitz; Thüringen–Bayern
Direktionsgrenze Erfurt–Regensburg nach 1945
63,62 Lichtenberg (Ofr) 432,40 m
64,50 Kesselberg (160 m)
64,60 Selbitz Höllental
64,70 Kanzelfelsen (36 m)
660 Hangbrücke Stauwehr
66,56 Hölle 479,86 m
Issig
Ladestelle Wiede (nach Einstellung der Strecke Ri. Hölle)
Selbitz Kleinschmieden
68,24 Direktionsgrenze Erfurt–Regensburg vor 1945
von Bad Steben
68,76 Marxgrün (ehem. Bf) 491,75 m
nach Hof

Vorgeschichte und Bau

Oberlandbahn Triptis–Blankenstein in Thüringen

Die Stadt Ziegenrück war ab dem 19. Jahrhundert eine Exklave des preußischen Regierungsbezirks Erfurt. Zur Erschließung dieses Gebietes wurde durch die Preußische Staatsbahn eine Eisenbahnlinie gebaut. Vorausgegangen war ein Staatsvertrag zwischen Preußen und den von ihr durchquerten Staaten Reuß jüngerer Linie, Reuß älterer Linie, Sachsen-Weimar und Schwarzburg-Rudolstadt. Am 17. Dezember 1894 wurde die Strecke nach Ziegenrück eröffnet und am 16. September 1895 bis Lobenstein verlängert. Weitere Verlängerungen folgten am 1. Dezember 1896 zum Güterbahnhof Lemnitzhammer (später Lobenstein Süd) und am 15. Juli 1897 nach Blankenstein.

Höllentalbahn Blankenstein–Marxgrün in Bayern

Nachdem die Industrialisierung der Umgebung weiter fortgeschritten war, insbesondere durch Wiedes Papierfabrik Rosenthal, kam eine Erweiterung der Strecke durch das Höllental bis nach Marxgrün in Betracht. Seitens der Papierfabrik wurde dieses Vorhaben begrüßt, da vorher das Papier für den süddeutschen Raum bis nach Hof auf Pferdewagen gebracht werden musste. Anfangs hatte die Fabrik nur Pappe hergestellt, aber aufgrund der großen Distanz und der Tatsache, dass Papier leichter war als Pappe, wurde die Produktion umgestellt. Preußen und Bayern wünschten die Streckenführung durch das Höllental, weshalb beide Länder am 30. Januar 1897 einen Vertrag zum Bau des Abschnittes unterzeichneten. Die Planung der Strecke erfolgte unter der Leitung der Eisenbahndirektion Erfurt, was auch der Grund dafür war, dass die beiden Bahnhofsgebäude in Hölle und Blankenstein in thüringischem Fachwerkstil errichtet wurden. Ursprünglich war für die Stadt Lichtenberg nur ein Personenhalt ohne Güterabfertigung wegen der ungünstigen Lage des Bahnhofs, zwei Kilometer entfernt von der Stadt, geplant. Der Stadtmagistrat pochte jedoch auf eine Güterabfertigung, die von der Bahndirektion Erfurt erst genehmigt wurde, als die Stadt die ansässigen Unternehmen, die Papierveredelung H. H. Ullstein in Blechschmidtenhammer und das Flussspatwerk, dessen Rohstoff von Würzburg aus verschifft wurde, für den Transport ihrer Waren auf der Schiene bewegen konnte, sodass eine gute Auslastung der Strecke gewährleistet war.

Für den Bau der Trasse war das Unternehmen Werner aus Sangerhausen beauftragt worden, für den Bau der beiden Tunnel durch den Kessel- und den Kanzelfels die Firma Joseph Müller aus Schmalkalden. Die Kosten für den gesamten Bau der Trasse wurden vom Staat Preußen getragen. Mit den Arbeiten wurde 1900 mit einer 250 Mann starken Mannschaft begonnen. 117 Arbeiter, die hauptsächlich für den Bau der beiden Tunnel sowie der drei Viadukte bei Kleinschmieden, im Höllental und über die Muschwitz benötigt wurden, kamen vorwiegend aus Österreich und Italien. Allein bei den beiden Tunneln fielen rund 100.000 Kubikmeter Abraum an; für das Gleisbett im Höllental wurden zwei kleine Steinbrüche am Eingang des Tals bei Hölle und in der Mitte des Tals erschlossen. Sie sind noch zu erkennen. Aus der Bevölkerung kamen schwere Bedenken, insbesondere wegen der Einschnitte in das damals noch weitgehend naturbelassene Tal. Während des Streckenbaus gab es zwei Unfälle: am 20. März 1900 verunglückte ein Arbeiter bei Sprengarbeiten tödlich und am 10. Oktober des gleichen Jahres wurde durch Funkenflug einer Dampflokomotive in Blechschmidtenhammer ein Wohnhaus in Brand gesetzt.

Die feierliche Eröffnung der Strecke erfolgte am 14. August 1901 mit der ersten Sonderfahrt eines Personenzuges von Marxgrün nach Lobenstein. Die Fahrzeit zwischen den Bahnhöfen Hölle und Lichtenberg durch das Höllental betrug sieben Minuten. Die Einweihungsfeier fand in Bad Steben statt. Am 15. August 1901 wurde der Regelbetrieb aufgenommen. Die Grenze zwischen den Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen und den Preußischen Staatseisenbahnen verlief kurz vor dem Bahnhof Marxgrün auf bayerischem Gebiet bei Streckenkilometer 68,24. Diese Stelle markierte später auch die Grenze zwischen den Reichsbahndirektionen Erfurt und Nürnberg bzw. Regensburg.

Betrieb bis 1945

1907 wurde die Bahnstrecke Hockeroda–Unterlemnitz eröffnet, die im Bahnhof Unterlemnitz an die Strecke nach Marxgrün angeschlossen wurde und einen durchgehenden Verkehr in Richtung Saalfeld ermöglichte. Ein Großteil des Verkehrsaufkommens verlagerte sich auf die neue Strecke. Die Züge aus Triptis endeten meist in Lobenstein. Diese neue Ausrichtung des Verkehrs spiegeln auch die Kursbuchstrecken von 1944 wider:

  • Strecke 189g Saalfeld–Lobenstein–Marxgrün
  • Strecke 189h Triptis–Lobenstein

Täglich fuhren auf der Strecke durch das Höllental drei Güterzüge in beide Richtungen. Auch wurden täglich sechs Personenzüge in Richtung Lobenstein geschickt, sieben in Richtung Marxgrün. Nachdem weitere Güterzüge aus Böhmen mit Holzwaren in Richtung Norden unterwegs waren und Kohlenzüge von den Sächsischen Braunkohlerevieren in Richtung Süden, war die Strecke gut ausgelastet, teils überlastet. Deshalb nahm ein großer Teil des innerdeutschen Bahnverkehrs die Höllentalbahn als Abkürzung in Richtung Hof. Im Personenverkehr konnte der Tourismus Erfolge erzielen, der Frankenwald war Naherholungsgebiet vieler Thüringer. Profitieren konnten das Staatsbad Bad Steben, der Raum Schwarzenbach am Wald und in den Wintermonaten Döbra mit dem Döbraberg. In Thüringen diente die Bleilochtalsperre nach ihrer Fertigstellung 1932 als Naherholungsgebiet für Nordbayern. Mit der Gründung der Deutschen Reichsbahn 1920 hatte der südliche Endpunkt Marxgrün seine Funktion als Übergabebahnhof zwischen zwei Bahngesellschaften verloren.

Ab 1939 stieg das Personenaufkommen auf der Strecke weiter an, sodass täglich zwischen 12 und 13 Züge verkehrten. Es gab auch durchgehende Züge zwischen Saalfeld und Hof. Im Zweiten Weltkrieg diente die Strecke Triptis–Marxgrün als Umleitungsstrecke für den Nord-Süd-Verkehr, da sie weit ab von den bombengefährdeten Ballungsräumen lag. Um die Streckenkapazität zu erhöhen, wurden in den Kriegsjahren zwei zusätzliche Kreuzungsbahnhöfe eingerichtet. Auch der Sonderzug Adolf Hitlers verkehrte auf dem Weg von Berlin nach Berchtesgaden regelmäßig auf dieser Strecke. Tagsüber wurde er im Kesselbergtunnel bombensicher abgestellt, da aus Sicherheitsgründen nur nachts gefahren wurde. Während dieser Zeit ruhte jeglicher sonstige Zugverkehr.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde ein großer Teil des Personenverkehrs auf der Strecke eingestellt. Täglich fuhren nur noch acht, an den Wochenenden nur sechs Züge. Nachdem US-amerikanische Kampfflugzeuge einen Personenzug beschossen hatten, wobei 13 weibliche Insassen getötet und mehrere Menschen schwer verletzt wurden, fuhr am 11. April 1945 der letzte Zug zwischen Marxgrün und Lobenstein. Am 13. April 1945 wurde die Stadt Lichtenberg von den Amerikanern besetzt. Personen- und Güterverkehr kamen vollständig zum Erliegen, abgesehen von wenigen Militärzügen, die diese Strecke noch passierten. Nachdem am 2. Juli 1945 sowjetische Truppen in Blankenstein einmarschiert waren, wurde am folgenden Tag die Bahnstrecke an der Grenze auf der Brücke über die Muschwitz unterbrochen.

In den Anfangsjahren kamen preußische Lokomotiven zum Einsatz:

  • G 2, Güterzug-Schlepptenderlokomotive
  • G 3 (BR 5370), Güterzug-Schlepptenderlokomotive
  • G 42 (BR 530), Güterzug-Schlepptenderlokomotive
  • G 51 (BR 540)/G 51 (BR 542)/G 53 (BR 546)/G 54 (BR 548)/G 55 (BR 5410), Güterzug-Schlepptenderlokomotive
  • G 7, Güterzug-Schlepptenderlokomotive
  • G 8 (BR 5516), Güterzug-Schlepptenderlokomotive
  • G 10 (BR 5710–35), Güterzug-Schlepptenderlokomotive
  • P 2 (BR 3472), Personenzug-Schlepptenderlokomotive
  • T 7 (BR 8978), Tenderlokomotive
  • T 93 (BR 913), Güterzug-Tenderlokomotive
  • T 11 (BR 740), Personenzug-Tenderlokomotive
  • T 12 (BR 744), Personenzug-Tenderlokomotive
  • T 13 (BR 925), Güterzug-Tenderlokomotive
  • T 141 (BR 935), Güterzug-Tenderlokomotive

Später kamen Einheitslokomotiven dazu:

  • BR 86, Güterzug-Tenderlokomotive

Betrieb nach 1945

Nach der Besetzung Thüringens durch die Rote Armee im Juni 1945 wurde aus der bayerisch-thüringischen Landesgrenze die Demarkationslinie zwischen der amerikanischen und der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands. Der Zugverkehr über die Landesgrenze wurde deshalb am 3. Juni 1945 eingestellt. Die Grenzen der Eisenbahndirektionen wurden später an die Landesgrenzen angepasst.

Oberlandbahn Triptis–Blankenstein in Thüringen

Das Empfangsgebäude des Abzweigbahnhofs Triptis wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs durch einen Bombentreffer zerstört. Das Gebäude wurde nicht wieder aufgebaut, sondern durch einen Behelfsbau ersetzt, der noch besteht.

In den Fahrplänen war der größte Teil der Strecke seit Ende der 1960er Jahre als Kursbuchstrecke 534 Triptis–Lobenstein (Thür) enthalten. Das Reststück bis Blankenstein war Teil der Kursbuchstrecke 565 Saalfeld–Lobenstein (Thür)–Blankenstein. Der Bahnhof Blankenstein befand sich im Sperrgebiet unmittelbar an der innerdeutschen Grenze. Deshalb wurden alle Reisenden polizeilich kontrolliert.

Durchgehende Reisezüge zwischen Triptis bzw. Saalfeld und Blankenstein verkehrten zu Zeiten der DDR kaum noch, die Zugläufe wurden fast immer in Lobenstein abgebrochen. Mitte der 1990er Jahre wurden die Züge von Saalfeld nach Blankenstein durchgebunden und der Zugverkehr vertaktet. Auf dem Abschnitt der Oberlandbahn von Triptis nach Unterlemnitz verkehrten dagegen nur wenige Personenzüge.

Am 24. Mai 1998 wurde der Reisezugverkehr zwischen Triptis und Unterlemnitz durch das Land Thüringen abbestellt, Ende 1998 der Güterverkehr zwischen Triptis und Ebersdorf-Friesau eingestellt. Der Bahnhof Ebersdorf-Friesau mit dem Anschlussgleis eines großen Sägewerkes wurde von Saalfeld aus bedient. Damit waren die Strecken zwischen Triptis und Ebersdorf-Friesau faktisch ohne Verkehr. Kurz vor der Stilllegung fuhren noch mehrere Trafotransporte zum Umspannwerk Remptendorf. Am 1. Januar 2005 wurde der Abschnitt stillgelegt, das Gleis jedoch nicht zurückgebaut.

Heutige Situation und Ausblick

Auf dem landschaftlich reizvollsten Abschnitt zwischen Moßbach und Lückenmühle (27 km) bietet der Verein Thüringer Oberlandbahn e. V. seit 2011 Fahrten mit Fahrraddraisinen an. Neben den Aussichten auf die Fjordlandschaft der Oberen Saale ist die Befahrung der 32 Meter hohen und 114 Meter langen Ziemestalbrücke, mehrerer Tunnel und von zwei großen Steinviadukten besonders imposant. Fahrplanmäßiger Personenverkehr findet nur noch zwischen Unterlemnitz und Blankenstein statt. Dort verkehren alle zwei Stunden Regionalzüge von Saalfeld nach Blankenstein. Auf diesem Abschnitt verkehren auch Güterzüge, hauptsächlich zur Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal (ZPR). Ein weiterer Güterkunde ist ein Holzwerk in Ebersdorf-Friesau, das von Lobenstein aus angefahren wird. Die anderen Abschnitte sind stillgelegt, aber nicht entwidmet. Der verbliebene Personenverkehr zwischen Saalfeld, Unterlemnitz und Blankenstein wird seit Juni 2012 von der Erfurter Bahn durchgeführt.

Die Stadt Lobenstein heißt seit 21. März 2005 offiziell Bad Lobenstein. Auf den Bahnhofsnamen hat sich dies nicht ausgewirkt. Er lautet weiterhin Lobenstein (Thür), wird aber im Kursbuch Bad Lobenstein genannt.

Der Verein Thüringer Oberlandbahn e. V. setzt sich für eine Reaktivierung der Oberlandbahn zwischen Triptis und Ebersdorf-Friesau ein. Die Deutsche Regionaleisenbahn (DRE) hatte die Strecke zwischen Triptis und Ebersdorf-Friesau zunächst bis zum 31. Dezember 2009 mit dem Ziel gepachtet, die Trasse zu sichern. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied im März 2008, dass die Eisenbahnüberführung bei Moßbach bei der Verbreiterung der Bundesautobahn 9 nicht abgerissen werden darf. Nach diesem Urteil konnte die DRE Ende Oktober 2008 mit der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und Baugesellschaft mbH (DEGES) einen Kreuzungsvertrag abschließen, der zum Abriss der Brücke am 18. Oktober 2009 führte. Nach der Verbreiterung der Autobahn ist der Neubau der Eisenbahnbrücke vorgesehen. Der damalige thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus stand im Jahr 2006 einer Reaktivierung des Personenverkehrs ablehnend gegenüber, da „der Abschnitt Remptendorf–Triptis (…) keine verkehrliche Bedeutung [hat]“.

Nach der Landtagswahl 2014 gaben die Koalitionsfraktionen eine Absichtserklärung für eine Lückenschließung auf der Höllentalbahn ab und auch ZPR würde eine Reaktivierung der Strecke begrüßen. Auch über die bestehende Strecke in Thüringen sollen noch mehr Güterzüge fahren, um die Straßen weiter zu entlasten. Dafür investiert ZPR insgesamt 10 Millionen Euro in seine Werksbahn. Im Juli 2020 wurde im Positionspapier des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auch dieser Streckenabschnitt neu als zu reaktivierend aufgenommen.

Lokomotiveinsatz

Dampflokomotiven
  • BR 582–5/10–21 (G 12)
  • BR 6510
  • BR 8310
Diesellokomotiven
  • V60
  • V100
  • V180
  • 119
  • V200
Dieseltriebwagen
  • 641 (Alstom Coradia A TER)
  • 642 (Siemens Desiro Classic)
  • 650 (Stadler Regio-Shuttle)

Höllentalbahn Marxgrün–Lichtenberg(–Blankenstein) in Bayern

Güterverkehr

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zwischen Marxgrün und Lichtenberg (Ofr) nur noch lokaler Güterverkehr betrieben. Die Strecke erhielt die Kursbuchnummer 419r. Er wurde mit Lokomotiven der Baureihen 86 und Dieselloks der Bundesbahn-Baureihen V 60 und V 100 sowie auch Kleinlokomotiven der Baureihe Köf III abgewickelt.

Seit dem 23. Mai 1971 ist der Verkehr eingestellt und die Strecke stillgelegt. Kurz vor dem Bahnhof Hölle wurde allerdings die Ladestelle Wiede eingerichtet, über die noch lange Zeit die im neben der Strecke liegenden Kohlensäurewerk der Firma Wiede hergestellte Kohlensäure abtransportiert wurde. Dieser Streckenrest wurde als Anschlussstelle betrieben. Am 6. September 1982 begann der Gleisabbau im Höllental. Die Schienen wurden im Bamberger Hafen wiederverwendet. Am 7. Oktober 1983 gab die Bundesbahn den Bahnhof in Lichtenberg (Ofr) zum Verkauf frei. Der Bahnhof in Hölle war bereits seit 1979 abgerissen. Die Stadt Lichtenberg (Oberfranken) erwarb 1985 das Bahnhofsgebäude und setzte die Kosten für den Erwerb von der Grenzlandförderung beim Landkreis Hof ab. Diese finanziellen Mittel wurden für die Sanierung und Umwandlung des Bahnhofs in ein Informationszentrum genutzt, das am 31. Juli 1986 eröffnet wurde. Am 30. Oktober 1987 endete die Bedienung der Firma Wiede und auch die Reststrecke wurde abgebaut. Ein Abriss der Brücken im Höllental erfolgte nicht; die Tunnel wurden aus Sicherheitsgründen zugemauert.

Planungen für Museumsbetrieb

Nach der Gesamtstilllegung 1971 gründete sich in Hof eine Lokalbahn-Arbeitsgemeinschaft (LAG). Ziel der LAG war es, einen Museumsbetrieb auf der Höllentalbahn zu organisieren. Das Domizil der LAG war der Lokschuppen in Marxgrün. Dort stand auch schon eine Dampflok der Zuckerfabrik Regensburg von 1937 bereit. Die Instandsetzung der Strecke überstieg die finanziellen Möglichkeiten der LAG. Mittlerweile ist der Lokschuppen in Marxgrün leergeräumt. Das Gebäude befindet sich in einem desolaten Zustand. Das Fachwerk-Bahnhofsgebäude im Luftkurort Hölle sollte erhalten bleiben und als Haus des Gastes dienen. Diese Planungen aus dem Jahr 1977 konnten allerdings nicht verwirklicht werden. Das Gebäude wurde 1979 abgerissen und das Bahnhofsareal in eine Parkanlage umgestaltet.

Informationszentrum

Im ehemaligen Bahnhof Lichtenberg (Ofr) wurde später ein Informationszentrum des Naturparks Frankenwald eingerichtet. Dort ist ein funktionsfähiges Modell der Höllentalbahn im Maßstab 1:87 (H0) zu sehen. Die Anlage wird vom MEC 01 Münchberger Eisenbahnfreunde e. V. betreut. Vor dem Lichtenberger Bahnhof erinnern auf einem kurzen Gleisstück eine abgestellte Dampfspeicherlok (Lok 3; Cfl; Babelsberg 1969/219189; FLC – 92061) der Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal (ZPR) in Blankenstein sowie eine Donnerbüchse, ein zugehöriger Gepäckwagen und ein gedeckter Güterwagen der Hofer Brauerei Löwenhof an den Bahnverkehr im Höllental.

Streckennummer

Mit der Einführung von Streckennummern erhielt der Abschnitt Lichtenberg (Ofr)–Marxgrün die DB-Streckennummer 5022 zugeteilt. Seit der Vereinigung der deutschen Staatsbahnen gilt für die Gesamtstrecke ab Triptis die Streckennummer 6683.

Heutige Situation und Ausblick

Es gab und gibt wiederholt Bestrebungen zur Reaktivierung der Streckenteile. Die in Blankenstein ansässige Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal hat großes Interesse an einem Lückenschluss in Richtung Bayern. 63 Prozent der Produktion werden auf der Schiene befördert. Dieser Anteil ließe sich durch eine direkte Anbindung nach Süden weiter erhöhen. Das Unternehmen organisierte deshalb eine Verkehrskonferenz zur Infrastrukturentwicklung im südlichen Saale-Orla-Kreis am 9. Dezember 2008. Die Stadt Naila forderte 2008, dass die Reaktivierung der Strecke zwischen Marxgrün und Blankenstein in den Regionalplan Oberfranken-Ost aufgenommen wird. Dies wurde damit begründet, dass der Tourismusverkehr zwischen Bayern und Thüringen und der Güterverkehr der Holzindustrie verbessert werden würde. Die Verkehrsinitiative Hoellennetz e. V. fördert die Reaktivierung der Strecke durch das Höllental, um für den Güterverkehr eine leistungsfähige Schienenverbindung zwischen Thüringen und Bayern zu schaffen. Auch die thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht sprach sich 2012 für eine Reaktivierung aus.

Im Jahr 2008 gab es Bestrebungen der DRE, auch die Trasse der Höllentalbahn Blankenstein–Marxgrün zu pachten, die nicht weiter verfolgt werden.

Der Lückenschluss wurde nicht in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen. Zur Begründung wird ausgeführt:

„Da nur eine geringe Nachfrage des SGV auf der Strecke erwartet wird und die Neubaustrecke alleine dem SGV nutzen würde, werden die Investitionskosten durch den Nutzen für den überregionalen Verkehr nicht gedeckt werden können. Da das Projekt daher nicht wirtschaftlich ist, ist es nicht in den BVWP aufzunehmen.“

– Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030

Gegner der Wiederinbetriebnahme verweisen unter anderem darauf, dass das Höllental 1997 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Wenn die Bahn wieder gebaut werden würde, müsste mehrmals jährlich Entlaubungsmittel eingesetzt werden, wodurch das Quellwasser und damit auch die Existenz der Firma Höllensprudel gefährdet wäre. Zudem könnte es Probleme mit der erst 2007 sanierten Mauer geben, die den Röhrensteig und die Rohre des Kraftwerks Höllental stützt und die nicht für einen darunter verlaufenden Bahnbetrieb ausgelegt ist. Die Industrie- und Handelskammer Ostthüringen will deshalb eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, die den Naturschutz im Höllental und auch den Mineralbrunnenbetrieb Höllensprudel berücksichtigen würde.

Der zuständige Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Thüringen, Eckart Fricke, äußerte 2018 ein starkes Interesse des Unternehmens am Frachtaufkommen und der Wiederinbetriebnahme der Strecke. VDV und die Allianz pro Schiene fordern im Juli 2020, dass die Strecke so schnell wie möglich reaktiviert werden soll. Eine Reaktivierung wurde mehrfach diskutiert und 2021 in einer Übersicht der Deutschen Bahn vorgestellt. Allerdings stehen zurzeit (Juli 2021) Naturschutzgründe dagegen.

Am 20. Oktober 2023 beschloss der Deutsche Bundestag, das als ABS Hockeroda – Blankenstein – Marxgrün bezeichnete Vorhaben in den potenziellen Bedarf des Bedarfsplans für die Bundesschienenwege aufzunehmen. Für den Fall einer Wiederaufnahme des Personenverkehrs wurde im Deutschlandtakt (Zielfahrplan Bayern, dritter Gutachterentwurf) vorsorglich eine durchgehende vertaktete Verbindung Saalfeld-Wurzbach-Blankenstein-Marxgrün-Naila-Hof im Zweistundentakt (in den Deutschlandtakt integriert) vorgesehen.

Literatur

  • Horst W. Bauer: Vom Paradies in die Hölle. In: Hp1 – Eisenbahnmodellbau heute. Nr. 17/2001, Willy Kosak Verlag, Neuhaus (Pegnitz) 2001.
  • Siegfried Bufe: Eisenbahn in Oberfranken. Bufe-Fachbuch-Verlag, München 1982, ISBN 3-922138-13-6.
  • Deutsche Reichsbahn: Die deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835–1935. Reichsdruckerei, Berlin 1935. (Nachdruck: mit Vorwort von Horst-Werner Dumjahn. Dumjahn Verlag, Mainz 1984, ISBN 3-921426-29-4)
  • Matthias Gather, Nadja Kreher, Sebastian Sommer: Untersuchung der Verkehrsverhältnisse für den Personen- und Güterverkehr entlang der Höllentalbahn. Erfurt 2010. (Digitalisat; PDF; 9,0 MB)
  • Steffen Höbelt: Eisenbahn Triptis – Marxgrün / Eine Nebenbahn im Strudel der Geschichte. Band 1, Selbstverlag, Ziegenrück 2016, ISBN 978-3-00-053242-9.
  • Steffen Höbelt: Eisenbahn Triptis – Marxgrün / Eine Nebenbahn im Strudel der Geschichte. Band 2, Eisenbahn-Fachbuch-Verlag, Neustadt bei Coburg 2018, ISBN 978-3-944237-24-4.
  • Joachim Käferstein: Die Nebenbahnen um Lobenstein – Mit der Eisenbahn ins obere Saaletal. Wolfgang Herdam Fotoverlag, Wesseling/Rhein 1997, ISBN 3-9804798-6-2.
  • Ralf Roman Rossberg: Grenze über deutschen Schienen. Eisenbahn-Kurier Verlag, Freiburg im Breisgau 1980, ISBN 3-88255-828-8.
  • Stefan Winkler: Einmal Hölle und Zurück. Sonderausgabe des Eisenbahnjournals 1/93.

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Triptis–Marxgrün – Sammlung von Bildern
  • „Triptis–Marxgrün“ Infos von Klaus Erbeck
  • Bilder der Tunnelportale
  • Fahrplan 189h Triptis–Lobenstein (1944/45)
  • Fahrplan 189g (Saalfeld–)Lobenstein–Marxgrün (1944/45)
  • Verkehrsinitiative Hoellennetz e. V. zur Reaktivierung der fränkischen Höllentalbahn
  • H0-Modellbahnanlage MEC 01 Münchberg
  • Gemeinnütziger Verein zum Erhalt der Thüringer Oberlandbahn
  • Nächster Schritt für Höllentalbahn? Bund könnte Reaktivierung doch mitfinanzieren, mdr.de vom 19. Oktober 2023, abgerufen am 3. Dezember 2023

Einzelnachweise

  1. Herta Vogel: Das Höllental. Ackermann Verlag, Hof 1989, S. 43 bis 49, 91 bis 95.
  2. Harald G. Dill, Karlheinz Hetz: Der Luftkrieg in Nordostbayern. Späthling, Weißenstadt 2010, ISBN 978-3-926621-95-5, S. 129 ff. 
  3. Vom Paradies in die Hölle! (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Januar 2007; abgerufen am 12. September 2017. 
  4. Infrastrukturregister. DB Netze, abgerufen am 1. März 2019. 
  5. Kursbuch der Deutschen Bahn 2017: 557 Saalfeld – Bad Lobenstein – Blankenstein. (PDF) Archiviert vom Original am 12. September 2017; abgerufen am 2. August 2023. 
  6. SATZUNG DES VEREINS „Thüringer Oberlandbahn e. V.“ Abgerufen am 12. September 2017. 
  7. Vgl. Pressemeldung DRE vom 3. April 2008, abgedruckt in: www.hoellentalbahn.net/news.htm, News vom 27. März 2008. Abgerufen am 16. Dezember 2010. 
  8. Autobahn 9 wieder frei. Mitteldeutscher Rundfunk, 18. Oktober 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Oktober 2009; abgerufen am 10. Oktober 2016. 
  9. Presseartikel aus der Ostthüringer Zeitung. (PDF; 50 kiB) 5. November 2008, archiviert vom Original am 19. Juli 2011; abgerufen am 13. November 2010. 
  10. Die Linke, SPD, Bündnis 90/Die Grünen (Hrsg.): Koalitionsvertrag zwischen den Parteien Die Linke, SPD, Bündnis 90/Die Grünen für die 6. Wahlperiode des Thüringer Landtags. Inhaltliche Endfassung. Stand: 20. November 2014. Erfurt 20. November 2014, S. 78 (online [PDF; abgerufen am 9. Dezember 2014] Zitat: „Wir setzen uns für die Schließung von Schienenlücken bei Werrabahn und Höllentalbahn […] ein.“). 
  11. Uwe Frost: Blankensteiner Zellstoff-Unternehmen will von der Straße auf die Schiene. In: Ostthüringer Zeitung. 17. Februar 2015, abgerufen am 17. Februar 2015 (Vorschau). 
  12. Peter Hagen: Mit 10 Mio in Vorleistung: ZPR in Blankenstein setzt weiter Hoffnung in Höllentalbahn. In: Ostthüringer Zeitung. 16. Februar 2016, abgerufen am 24. Oktober 2016 (Vorschau; Original archiviert 2016 vom Internet Archive). 
  13. VDV: Reaktivierung von Eisenbahnstrecken. Abgerufen am 5. August 2020. 
  14. Streckennummerndatei 2005.
  15. Kristina Künzel: Lücke nach Osten endlich schließen. In: Frankenpost, Ressort Naila. 17. Dezember 2008, abgerufen am 28. Dezember 2008. 
  16. Bahn-Report. 6/2012, S. 56.
  17. Eisenbahninfrastruktur der DRE-Gruppe. (Memento vom 14. Dezember 2010 im Internet Archive)
  18. Projektinformationssystem (PRINS) zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030. Sonstige Projekte (Schiene) die nicht Bestandteil des BVWP 2030 sind
  19. Deutsche Bahn hat Interesse an Wiedereröffnung der Höllentalbahn. MDR Thüringen, 22. Juli 2018, archiviert vom Original am 17. November 2018; abgerufen am 2. August 2023. 
  20. Bahnausbau: Höllental- und Werrabahn sollen reaktiviert werden. 10. Juli 2020, archiviert vom Original am 14. August 2020; abgerufen am 5. August 2020. 
  21. Bahn will Werrabahn – und Höllentalbahn-Strecke reaktivieren – WELT. Abgerufen am 18. Oktober 2024. 
  22. Reaktivierung von zunächst 20 Strecken durch Bundesländer, Aufgabenträger/Kommunen & DB geplant
  23. ANUVA Stadt- und Umweltplanung GmbH (Hrsg.): Auswirkungsabschätzung der Reaktivierung der Höllentalbahn zwischen Blankenstein (Freistaat Thüringen) und Marxgrün (Freistaat Bayern). April 2020 (thueringen.de [PDF; abgerufen am 15. August 2023]). 
  24. Schnellere Genehmigungsverfahren im Verkehrsbereich beschlossen. Deutscher Bundestag, 20. Oktober 2023, abgerufen am 21. Oktober 2023. 
  25. Deutscher Bundestag: Beschlussempfehlung und Bericht. 18. Oktober 2023, abgerufen am 21. Oktober 2023. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 21:19

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Die Bahnstrecke Triptis Marxgrun ist eine Nebenbahn in Thuringen und Bayern welche ursprunglich von der Preussischen Staatsbahn erbaut und betrieben wurde Sie fuhrt von Triptis uber Ziegenruck Bad Lobenstein und Blankenstein nach Marxgrun In Betrieb ist nur noch der Abschnitt Ebersdorf Friesau Unterlemnitz Lobenstein Blankenstein in Thuringen Der nordliche Abschnitt ist als Thuringische Oberlandbahn der Sudabschnitt als Hollentalbahn im Frankenwald bekannt Triptis MarxgrunStreckenverlauf gepunktet Streckenverlauf gepunktet Streckennummer DB 6683Kursbuchstrecke DB 556 Triptis Lobenstein 557 Saalfeld BlankensteinKursbuchstrecke 160h 1934 418v Lichtenberg Oberfr Marxgrun 1946 Streckenlange 68 76 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Streckengeschwindigkeit 50 km hLegende von Leipzig0 00 Triptis 370 62 mnach Saalfeld6 12 Auma 386 65 m10 16 Krolpa b Auma 408 68 m14 00 A 914 37 Mossbach b Neustadt Orla 465 25 m20 09 Dreba 468 55 m22 59 Knau 432 01 m24 77 Posenmuhle 394 70 m28 00 Betriebsbahnhof Kulmla 1938 1945 29 18 Kirchbergtunnel Ziegenrucker Tunnel 105 m 30 15 Plothenbachtal Viadukt30 43 Ziegenruck 324 74 m30 85 Saale Viadukt31 00 Hemmkoppentunnel 181 m 33 06 Schweinbachtunnel 89 m 33 93 Liebschutz Saale 364 67 m34 94 Zschachen Muhlberg Tunnel 72 m 35 61 Ziemes Tunnel 118 m 36 0 Ziemestalbrucke 120 m 37 50 Betriebsbahnhof Liebengrun 1938 1945 41 30 Luckenmuhle 498 76 m42 80 Anst Umspannwerk Remptendorf44 10 Remptendorf 537 48 m47 42 Ebersdorf Friesau 535 53 mvon Hockeroda51 75 Unterlemnitz Keilbahnhof 54 37 Lobenstein Thur 489 21 mBundesstrasse 9056 86 Lobenstein Thur Sud fruher Lemnitzhammer Gbf58 39 Harra Nord fruher Lemnitzhammer59 01 Totenfels 221 m 59 98 Harra 435 06 mAnschlussbahn ZPR62 45 Blankenstein Saale 435 04 m63 41 Thuringische Muschwitz Thuringen BayernDirektionsgrenze Erfurt Regensburg nach 194563 62 Lichtenberg Ofr 432 40 m64 50 Kesselberg 160 m 64 60 Selbitz Hollental64 70 Kanzelfelsen 36 m 660 Hangbrucke Stauwehr66 56 Holle 479 86 mIssigLadestelle Wiede nach Einstellung der Strecke Ri Holle Selbitz Kleinschmieden68 24 Direktionsgrenze Erfurt Regensburg vor 1945von Bad Steben68 76 Marxgrun ehem Bf 491 75 mnach HofVorgeschichte und BauStaaten im Oberland Anfang des 20 Jahrhunderts Oberlandbahn Triptis Blankenstein in Thuringen Die Stadt Ziegenruck war ab dem 19 Jahrhundert eine Exklave des preussischen Regierungsbezirks Erfurt Zur Erschliessung dieses Gebietes wurde durch die Preussische Staatsbahn eine Eisenbahnlinie gebaut Vorausgegangen war ein Staatsvertrag zwischen Preussen und den von ihr durchquerten Staaten Reuss jungerer Linie Reuss alterer Linie Sachsen Weimar und Schwarzburg Rudolstadt Am 17 Dezember 1894 wurde die Strecke nach Ziegenruck eroffnet und am 16 September 1895 bis Lobenstein verlangert Weitere Verlangerungen folgten am 1 Dezember 1896 zum Guterbahnhof Lemnitzhammer spater Lobenstein Sud und am 15 Juli 1897 nach Blankenstein Hollentalbahn Blankenstein Marxgrun in Bayern Nachdem die Industrialisierung der Umgebung weiter fortgeschritten war insbesondere durch Wiedes Papierfabrik Rosenthal kam eine Erweiterung der Strecke durch das Hollental bis nach Marxgrun in Betracht Seitens der Papierfabrik wurde dieses Vorhaben begrusst da vorher das Papier fur den suddeutschen Raum bis nach Hof auf Pferdewagen gebracht werden musste Anfangs hatte die Fabrik nur Pappe hergestellt aber aufgrund der grossen Distanz und der Tatsache dass Papier leichter war als Pappe wurde die Produktion umgestellt Preussen und Bayern wunschten die Streckenfuhrung durch das Hollental weshalb beide Lander am 30 Januar 1897 einen Vertrag zum Bau des Abschnittes unterzeichneten Die Planung der Strecke erfolgte unter der Leitung der Eisenbahndirektion Erfurt was auch der Grund dafur war dass die beiden Bahnhofsgebaude in Holle und Blankenstein in thuringischem Fachwerkstil errichtet wurden Ursprunglich war fur die Stadt Lichtenberg nur ein Personenhalt ohne Guterabfertigung wegen der ungunstigen Lage des Bahnhofs zwei Kilometer entfernt von der Stadt geplant Der Stadtmagistrat pochte jedoch auf eine Guterabfertigung die von der Bahndirektion Erfurt erst genehmigt wurde als die Stadt die ansassigen Unternehmen die Papierveredelung H H Ullstein in Blechschmidtenhammer und das Flussspatwerk dessen Rohstoff von Wurzburg aus verschifft wurde fur den Transport ihrer Waren auf der Schiene bewegen konnte sodass eine gute Auslastung der Strecke gewahrleistet war Fur den Bau der Trasse war das Unternehmen Werner aus Sangerhausen beauftragt worden fur den Bau der beiden Tunnel durch den Kessel und den Kanzelfels die Firma Joseph Muller aus Schmalkalden Die Kosten fur den gesamten Bau der Trasse wurden vom Staat Preussen getragen Mit den Arbeiten wurde 1900 mit einer 250 Mann starken Mannschaft begonnen 117 Arbeiter die hauptsachlich fur den Bau der beiden Tunnel sowie der drei Viadukte bei Kleinschmieden im Hollental und uber die Muschwitz benotigt wurden kamen vorwiegend aus Osterreich und Italien Allein bei den beiden Tunneln fielen rund 100 000 Kubikmeter Abraum an fur das Gleisbett im Hollental wurden zwei kleine Steinbruche am Eingang des Tals bei Holle und in der Mitte des Tals erschlossen Sie sind noch zu erkennen Aus der Bevolkerung kamen schwere Bedenken insbesondere wegen der Einschnitte in das damals noch weitgehend naturbelassene Tal Wahrend des Streckenbaus gab es zwei Unfalle am 20 Marz 1900 verungluckte ein Arbeiter bei Sprengarbeiten todlich und am 10 Oktober des gleichen Jahres wurde durch Funkenflug einer Dampflokomotive in Blechschmidtenhammer ein Wohnhaus in Brand gesetzt Die feierliche Eroffnung der Strecke erfolgte am 14 August 1901 mit der ersten Sonderfahrt eines Personenzuges von Marxgrun nach Lobenstein Die Fahrzeit zwischen den Bahnhofen Holle und Lichtenberg durch das Hollental betrug sieben Minuten Die Einweihungsfeier fand in Bad Steben statt Am 15 August 1901 wurde der Regelbetrieb aufgenommen Die Grenze zwischen den Koniglich Bayerischen Staats Eisenbahnen und den Preussischen Staatseisenbahnen verlief kurz vor dem Bahnhof Marxgrun auf bayerischem Gebiet bei Streckenkilometer 68 24 Diese Stelle markierte spater auch die Grenze zwischen den Reichsbahndirektionen Erfurt und Nurnberg bzw Regensburg Betrieb bis 19451907 wurde die Bahnstrecke Hockeroda Unterlemnitz eroffnet die im Bahnhof Unterlemnitz an die Strecke nach Marxgrun angeschlossen wurde und einen durchgehenden Verkehr in Richtung Saalfeld ermoglichte Ein Grossteil des Verkehrsaufkommens verlagerte sich auf die neue Strecke Die Zuge aus Triptis endeten meist in Lobenstein Diese neue Ausrichtung des Verkehrs spiegeln auch die Kursbuchstrecken von 1944 wider Strecke 189g Saalfeld Lobenstein Marxgrun Strecke 189h Triptis Lobenstein Taglich fuhren auf der Strecke durch das Hollental drei Guterzuge in beide Richtungen Auch wurden taglich sechs Personenzuge in Richtung Lobenstein geschickt sieben in Richtung Marxgrun Nachdem weitere Guterzuge aus Bohmen mit Holzwaren in Richtung Norden unterwegs waren und Kohlenzuge von den Sachsischen Braunkohlerevieren in Richtung Suden war die Strecke gut ausgelastet teils uberlastet Deshalb nahm ein grosser Teil des innerdeutschen Bahnverkehrs die Hollentalbahn als Abkurzung in Richtung Hof Im Personenverkehr konnte der Tourismus Erfolge erzielen der Frankenwald war Naherholungsgebiet vieler Thuringer Profitieren konnten das Staatsbad Bad Steben der Raum Schwarzenbach am Wald und in den Wintermonaten Dobra mit dem Dobraberg In Thuringen diente die Bleilochtalsperre nach ihrer Fertigstellung 1932 als Naherholungsgebiet fur Nordbayern Mit der Grundung der Deutschen Reichsbahn 1920 hatte der sudliche Endpunkt Marxgrun seine Funktion als Ubergabebahnhof zwischen zwei Bahngesellschaften verloren Ab 1939 stieg das Personenaufkommen auf der Strecke weiter an sodass taglich zwischen 12 und 13 Zuge verkehrten Es gab auch durchgehende Zuge zwischen Saalfeld und Hof Im Zweiten Weltkrieg diente die Strecke Triptis Marxgrun als Umleitungsstrecke fur den Nord Sud Verkehr da sie weit ab von den bombengefahrdeten Ballungsraumen lag Um die Streckenkapazitat zu erhohen wurden in den Kriegsjahren zwei zusatzliche Kreuzungsbahnhofe eingerichtet Auch der Sonderzug Adolf Hitlers verkehrte auf dem Weg von Berlin nach Berchtesgaden regelmassig auf dieser Strecke Tagsuber wurde er im Kesselbergtunnel bombensicher abgestellt da aus Sicherheitsgrunden nur nachts gefahren wurde Wahrend dieser Zeit ruhte jeglicher sonstige Zugverkehr Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde ein grosser Teil des Personenverkehrs auf der Strecke eingestellt Taglich fuhren nur noch acht an den Wochenenden nur sechs Zuge Nachdem US amerikanische Kampfflugzeuge einen Personenzug beschossen hatten wobei 13 weibliche Insassen getotet und mehrere Menschen schwer verletzt wurden fuhr am 11 April 1945 der letzte Zug zwischen Marxgrun und Lobenstein Am 13 April 1945 wurde die Stadt Lichtenberg von den Amerikanern besetzt Personen und Guterverkehr kamen vollstandig zum Erliegen abgesehen von wenigen Militarzugen die diese Strecke noch passierten Nachdem am 2 Juli 1945 sowjetische Truppen in Blankenstein einmarschiert waren wurde am folgenden Tag die Bahnstrecke an der Grenze auf der Brucke uber die Muschwitz unterbrochen In den Anfangsjahren kamen preussische Lokomotiven zum Einsatz G 2 Guterzug Schlepptenderlokomotive G 3 BR 5370 Guterzug Schlepptenderlokomotive G 42 BR 530 Guterzug Schlepptenderlokomotive G 51 BR 540 G 51 BR 542 G 53 BR 546 G 54 BR 548 G 55 BR 5410 Guterzug Schlepptenderlokomotive G 7 Guterzug Schlepptenderlokomotive G 8 BR 5516 Guterzug Schlepptenderlokomotive G 10 BR 5710 35 Guterzug Schlepptenderlokomotive P 2 BR 3472 Personenzug Schlepptenderlokomotive T 7 BR 8978 Tenderlokomotive T 93 BR 913 Guterzug Tenderlokomotive T 11 BR 740 Personenzug Tenderlokomotive T 12 BR 744 Personenzug Tenderlokomotive T 13 BR 925 Guterzug Tenderlokomotive T 141 BR 935 Guterzug Tenderlokomotive Spater kamen Einheitslokomotiven dazu BR 86 Guterzug TenderlokomotiveBetrieb nach 1945Ehemalige Grenzbrucke zwischen der damaligen DDR und der damaligen BRD Nach der Besetzung Thuringens durch die Rote Armee im Juni 1945 wurde aus der bayerisch thuringischen Landesgrenze die Demarkationslinie zwischen der amerikanischen und der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands Der Zugverkehr uber die Landesgrenze wurde deshalb am 3 Juni 1945 eingestellt Die Grenzen der Eisenbahndirektionen wurden spater an die Landesgrenzen angepasst Oberlandbahn Triptis Blankenstein in Thuringen Das Empfangsgebaude des Abzweigbahnhofs Triptis wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs durch einen Bombentreffer zerstort Das Gebaude wurde nicht wieder aufgebaut sondern durch einen Behelfsbau ersetzt der noch besteht In den Fahrplanen war der grosste Teil der Strecke seit Ende der 1960er Jahre als Kursbuchstrecke 534 Triptis Lobenstein Thur enthalten Das Reststuck bis Blankenstein war Teil der Kursbuchstrecke 565 Saalfeld Lobenstein Thur Blankenstein Der Bahnhof Blankenstein befand sich im Sperrgebiet unmittelbar an der innerdeutschen Grenze Deshalb wurden alle Reisenden polizeilich kontrolliert Durchgehende Reisezuge zwischen Triptis bzw Saalfeld und Blankenstein verkehrten zu Zeiten der DDR kaum noch die Zuglaufe wurden fast immer in Lobenstein abgebrochen Mitte der 1990er Jahre wurden die Zuge von Saalfeld nach Blankenstein durchgebunden und der Zugverkehr vertaktet Auf dem Abschnitt der Oberlandbahn von Triptis nach Unterlemnitz verkehrten dagegen nur wenige Personenzuge Am 24 Mai 1998 wurde der Reisezugverkehr zwischen Triptis und Unterlemnitz durch das Land Thuringen abbestellt Ende 1998 der Guterverkehr zwischen Triptis und Ebersdorf Friesau eingestellt Der Bahnhof Ebersdorf Friesau mit dem Anschlussgleis eines grossen Sagewerkes wurde von Saalfeld aus bedient Damit waren die Strecken zwischen Triptis und Ebersdorf Friesau faktisch ohne Verkehr Kurz vor der Stilllegung fuhren noch mehrere Trafotransporte zum Umspannwerk Remptendorf Am 1 Januar 2005 wurde der Abschnitt stillgelegt das Gleis jedoch nicht zuruckgebaut Heutige Situation und Ausblick Die Ziemestalbrucke 2024Bahnhof Blankenstein Saale 2018Landschaftlich reizvolle stillgelegte Strecke im Bereich der Saalestauseen beim Sudwestportal des Zschachen Muhlberg Tunnels Auf dem landschaftlich reizvollsten Abschnitt zwischen Mossbach und Luckenmuhle 27 km bietet der Verein Thuringer Oberlandbahn e V seit 2011 Fahrten mit Fahrraddraisinen an Neben den Aussichten auf die Fjordlandschaft der Oberen Saale ist die Befahrung der 32 Meter hohen und 114 Meter langen Ziemestalbrucke mehrerer Tunnel und von zwei grossen Steinviadukten besonders imposant Fahrplanmassiger Personenverkehr findet nur noch zwischen Unterlemnitz und Blankenstein statt Dort verkehren alle zwei Stunden Regionalzuge von Saalfeld nach Blankenstein Auf diesem Abschnitt verkehren auch Guterzuge hauptsachlich zur Zellstoff und Papierfabrik Rosenthal ZPR Ein weiterer Guterkunde ist ein Holzwerk in Ebersdorf Friesau das von Lobenstein aus angefahren wird Die anderen Abschnitte sind stillgelegt aber nicht entwidmet Der verbliebene Personenverkehr zwischen Saalfeld Unterlemnitz und Blankenstein wird seit Juni 2012 von der Erfurter Bahn durchgefuhrt Die Stadt Lobenstein heisst seit 21 Marz 2005 offiziell Bad Lobenstein Auf den Bahnhofsnamen hat sich dies nicht ausgewirkt Er lautet weiterhin Lobenstein Thur wird aber im Kursbuch Bad Lobenstein genannt Der Verein Thuringer Oberlandbahn e V setzt sich fur eine Reaktivierung der Oberlandbahn zwischen Triptis und Ebersdorf Friesau ein Die Deutsche Regionaleisenbahn DRE hatte die Strecke zwischen Triptis und Ebersdorf Friesau zunachst bis zum 31 Dezember 2009 mit dem Ziel gepachtet die Trasse zu sichern Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied im Marz 2008 dass die Eisenbahnuberfuhrung bei Mossbach bei der Verbreiterung der Bundesautobahn 9 nicht abgerissen werden darf Nach diesem Urteil konnte die DRE Ende Oktober 2008 mit der Deutsche Einheit Fernstrassenplanungs und Baugesellschaft mbH DEGES einen Kreuzungsvertrag abschliessen der zum Abriss der Brucke am 18 Oktober 2009 fuhrte Nach der Verbreiterung der Autobahn ist der Neubau der Eisenbahnbrucke vorgesehen Der damalige thuringische Ministerprasident Dieter Althaus stand im Jahr 2006 einer Reaktivierung des Personenverkehrs ablehnend gegenuber da der Abschnitt Remptendorf Triptis keine verkehrliche Bedeutung hat Nach der Landtagswahl 2014 gaben die Koalitionsfraktionen eine Absichtserklarung fur eine Luckenschliessung auf der Hollentalbahn ab und auch ZPR wurde eine Reaktivierung der Strecke begrussen Auch uber die bestehende Strecke in Thuringen sollen noch mehr Guterzuge fahren um die Strassen weiter zu entlasten Dafur investiert ZPR insgesamt 10 Millionen Euro in seine Werksbahn Im Juli 2020 wurde im Positionspapier des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen VDV auch dieser Streckenabschnitt neu als zu reaktivierend aufgenommen Lokomotiveinsatz Dampflokomotiven BR 582 5 10 21 G 12 BR 6510 BR 8310Diesellokomotiven V60 V100 V180 119 V200Dieseltriebwagen Plothentalviadukt in Ziegenruck Marz 1984 641 Alstom Coradia A TER 642 Siemens Desiro Classic 650 Stadler Regio Shuttle Hollentalbahn Marxgrun Lichtenberg Blankenstein in Bayern Guterverkehr Nordportal des Kesselbergtunnels 2009 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zwischen Marxgrun und Lichtenberg Ofr nur noch lokaler Guterverkehr betrieben Die Strecke erhielt die Kursbuchnummer 419r Er wurde mit Lokomotiven der Baureihen 86 und Dieselloks der Bundesbahn Baureihen V 60 und V 100 sowie auch Kleinlokomotiven der Baureihe Kof III abgewickelt Seit dem 23 Mai 1971 ist der Verkehr eingestellt und die Strecke stillgelegt Kurz vor dem Bahnhof Holle wurde allerdings die Ladestelle Wiede eingerichtet uber die noch lange Zeit die im neben der Strecke liegenden Kohlensaurewerk der Firma Wiede hergestellte Kohlensaure abtransportiert wurde Dieser Streckenrest wurde als Anschlussstelle betrieben Am 6 September 1982 begann der Gleisabbau im Hollental Die Schienen wurden im Bamberger Hafen wiederverwendet Am 7 Oktober 1983 gab die Bundesbahn den Bahnhof in Lichtenberg Ofr zum Verkauf frei Der Bahnhof in Holle war bereits seit 1979 abgerissen Die Stadt Lichtenberg Oberfranken erwarb 1985 das Bahnhofsgebaude und setzte die Kosten fur den Erwerb von der Grenzlandforderung beim Landkreis Hof ab Diese finanziellen Mittel wurden fur die Sanierung und Umwandlung des Bahnhofs in ein Informationszentrum genutzt das am 31 Juli 1986 eroffnet wurde Am 30 Oktober 1987 endete die Bedienung der Firma Wiede und auch die Reststrecke wurde abgebaut Ein Abriss der Brucken im Hollental erfolgte nicht die Tunnel wurden aus Sicherheitsgrunden zugemauert Planungen fur Museumsbetrieb Nach der Gesamtstilllegung 1971 grundete sich in Hof eine Lokalbahn Arbeitsgemeinschaft LAG Ziel der LAG war es einen Museumsbetrieb auf der Hollentalbahn zu organisieren Das Domizil der LAG war der Lokschuppen in Marxgrun Dort stand auch schon eine Dampflok der Zuckerfabrik Regensburg von 1937 bereit Die Instandsetzung der Strecke uberstieg die finanziellen Moglichkeiten der LAG Mittlerweile ist der Lokschuppen in Marxgrun leergeraumt Das Gebaude befindet sich in einem desolaten Zustand Das Fachwerk Bahnhofsgebaude im Luftkurort Holle sollte erhalten bleiben und als Haus des Gastes dienen Diese Planungen aus dem Jahr 1977 konnten allerdings nicht verwirklicht werden Das Gebaude wurde 1979 abgerissen und das Bahnhofsareal in eine Parkanlage umgestaltet Informationszentrum Bahnhof Lichtenberg Ofr Im ehemaligen Bahnhof Lichtenberg Ofr wurde spater ein Informationszentrum des Naturparks Frankenwald eingerichtet Dort ist ein funktionsfahiges Modell der Hollentalbahn im Massstab 1 87 H0 zu sehen Die Anlage wird vom MEC 01 Munchberger Eisenbahnfreunde e V betreut Vor dem Lichtenberger Bahnhof erinnern auf einem kurzen Gleisstuck eine abgestellte Dampfspeicherlok Lok 3 Cfl Babelsberg 1969 219189 FLC 92061 der Zellstoff und Papierfabrik Rosenthal ZPR in Blankenstein sowie eine Donnerbuchse ein zugehoriger Gepackwagen und ein gedeckter Guterwagen der Hofer Brauerei Lowenhof an den Bahnverkehr im Hollental Streckennummer Mit der Einfuhrung von Streckennummern erhielt der Abschnitt Lichtenberg Ofr Marxgrun die DB Streckennummer 5022 zugeteilt Seit der Vereinigung der deutschen Staatsbahnen gilt fur die Gesamtstrecke ab Triptis die Streckennummer 6683 Heutige Situation und Ausblick Der ehemalige Bahnhof Marxgrun ist nur noch ein Haltepunkt der Verbindung Hof Bad Steben Es gab und gibt wiederholt Bestrebungen zur Reaktivierung der Streckenteile Die in Blankenstein ansassige Zellstoff und Papierfabrik Rosenthal hat grosses Interesse an einem Luckenschluss in Richtung Bayern 63 Prozent der Produktion werden auf der Schiene befordert Dieser Anteil liesse sich durch eine direkte Anbindung nach Suden weiter erhohen Das Unternehmen organisierte deshalb eine Verkehrskonferenz zur Infrastrukturentwicklung im sudlichen Saale Orla Kreis am 9 Dezember 2008 Die Stadt Naila forderte 2008 dass die Reaktivierung der Strecke zwischen Marxgrun und Blankenstein in den Regionalplan Oberfranken Ost aufgenommen wird Dies wurde damit begrundet dass der Tourismusverkehr zwischen Bayern und Thuringen und der Guterverkehr der Holzindustrie verbessert werden wurde Die Verkehrsinitiative Hoellennetz e V fordert die Reaktivierung der Strecke durch das Hollental um fur den Guterverkehr eine leistungsfahige Schienenverbindung zwischen Thuringen und Bayern zu schaffen Auch die thuringische Ministerprasidentin Christine Lieberknecht sprach sich 2012 fur eine Reaktivierung aus Im Jahr 2008 gab es Bestrebungen der DRE auch die Trasse der Hollentalbahn Blankenstein Marxgrun zu pachten die nicht weiter verfolgt werden Der Luckenschluss wurde nicht in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen Zur Begrundung wird ausgefuhrt Da nur eine geringe Nachfrage des SGV auf der Strecke erwartet wird und die Neubaustrecke alleine dem SGV nutzen wurde werden die Investitionskosten durch den Nutzen fur den uberregionalen Verkehr nicht gedeckt werden konnen Da das Projekt daher nicht wirtschaftlich ist ist es nicht in den BVWP aufzunehmen Bundesministerium fur Verkehr und digitale Infrastruktur Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 Gegner der Wiederinbetriebnahme verweisen unter anderem darauf dass das Hollental 1997 zum Naturschutzgebiet erklart wurde Wenn die Bahn wieder gebaut werden wurde musste mehrmals jahrlich Entlaubungsmittel eingesetzt werden wodurch das Quellwasser und damit auch die Existenz der Firma Hollensprudel gefahrdet ware Zudem konnte es Probleme mit der erst 2007 sanierten Mauer geben die den Rohrensteig und die Rohre des Kraftwerks Hollental stutzt und die nicht fur einen darunter verlaufenden Bahnbetrieb ausgelegt ist Die Industrie und Handelskammer Ostthuringen will deshalb eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben die den Naturschutz im Hollental und auch den Mineralbrunnenbetrieb Hollensprudel berucksichtigen wurde Der zustandige Konzernbevollmachtigte der Deutschen Bahn fur Thuringen Eckart Fricke ausserte 2018 ein starkes Interesse des Unternehmens am Frachtaufkommen und der Wiederinbetriebnahme der Strecke VDV und die Allianz pro Schiene fordern im Juli 2020 dass die Strecke so schnell wie moglich reaktiviert werden soll Eine Reaktivierung wurde mehrfach diskutiert und 2021 in einer Ubersicht der Deutschen Bahn vorgestellt Allerdings stehen zurzeit Juli 2021 Naturschutzgrunde dagegen Am 20 Oktober 2023 beschloss der Deutsche Bundestag das als ABS Hockeroda Blankenstein Marxgrun bezeichnete Vorhaben in den potenziellen Bedarf des Bedarfsplans fur die Bundesschienenwege aufzunehmen Fur den Fall einer Wiederaufnahme des Personenverkehrs wurde im Deutschlandtakt Zielfahrplan Bayern dritter Gutachterentwurf vorsorglich eine durchgehende vertaktete Verbindung Saalfeld Wurzbach Blankenstein Marxgrun Naila Hof im Zweistundentakt in den Deutschlandtakt integriert vorgesehen LiteraturHorst W Bauer Vom Paradies in die Holle In Hp1 Eisenbahnmodellbau heute Nr 17 2001 Willy Kosak Verlag Neuhaus Pegnitz 2001 Siegfried Bufe Eisenbahn in Oberfranken Bufe Fachbuch Verlag Munchen 1982 ISBN 3 922138 13 6 Deutsche Reichsbahn Die deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835 1935 Reichsdruckerei Berlin 1935 Nachdruck mit Vorwort von Horst Werner Dumjahn Dumjahn Verlag Mainz 1984 ISBN 3 921426 29 4 Matthias Gather Nadja Kreher Sebastian Sommer Untersuchung der Verkehrsverhaltnisse fur den Personen und Guterverkehr entlang der Hollentalbahn Erfurt 2010 Digitalisat PDF 9 0 MB Steffen Hobelt Eisenbahn Triptis Marxgrun Eine Nebenbahn im Strudel der Geschichte Band 1 Selbstverlag Ziegenruck 2016 ISBN 978 3 00 053242 9 Steffen Hobelt Eisenbahn Triptis Marxgrun Eine Nebenbahn im Strudel der Geschichte Band 2 Eisenbahn Fachbuch Verlag Neustadt bei Coburg 2018 ISBN 978 3 944237 24 4 Joachim Kaferstein Die Nebenbahnen um Lobenstein Mit der Eisenbahn ins obere Saaletal Wolfgang Herdam Fotoverlag Wesseling Rhein 1997 ISBN 3 9804798 6 2 Ralf Roman Rossberg Grenze uber deutschen Schienen Eisenbahn Kurier Verlag Freiburg im Breisgau 1980 ISBN 3 88255 828 8 Stefan Winkler Einmal Holle und Zuruck Sonderausgabe des Eisenbahnjournals 1 93 WeblinksCommons Bahnstrecke Triptis Marxgrun Sammlung von Bildern Triptis Marxgrun Infos von Klaus Erbeck Bilder der Tunnelportale Fahrplan 189h Triptis Lobenstein 1944 45 Fahrplan 189g Saalfeld Lobenstein Marxgrun 1944 45 Verkehrsinitiative Hoellennetz e V zur Reaktivierung der frankischen Hollentalbahn H0 Modellbahnanlage MEC 01 Munchberg Gemeinnutziger Verein zum Erhalt der Thuringer Oberlandbahn Nachster Schritt fur Hollentalbahn Bund konnte Reaktivierung doch mitfinanzieren mdr de vom 19 Oktober 2023 abgerufen am 3 Dezember 2023EinzelnachweiseHerta Vogel Das Hollental Ackermann Verlag Hof 1989 S 43 bis 49 91 bis 95 Harald G Dill Karlheinz Hetz Der Luftkrieg in Nordostbayern Spathling Weissenstadt 2010 ISBN 978 3 926621 95 5 S 129 ff Vom Paradies in die Holle PDF Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 16 Januar 2007 abgerufen am 12 September 2017 Infrastrukturregister DB Netze abgerufen am 1 Marz 2019 Kursbuch der Deutschen Bahn 2017 557 Saalfeld Bad Lobenstein Blankenstein PDF Archiviert vom Original am 12 September 2017 abgerufen am 2 August 2023 SATZUNG DES VEREINS Thuringer Oberlandbahn e V Abgerufen am 12 September 2017 Vgl Pressemeldung DRE vom 3 April 2008 abgedruckt in www hoellentalbahn net news htm News vom 27 Marz 2008 Abgerufen am 16 Dezember 2010 Autobahn 9 wieder frei Mitteldeutscher Rundfunk 18 Oktober 2009 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 19 Oktober 2009 abgerufen am 10 Oktober 2016 Presseartikel aus der Ostthuringer Zeitung PDF 50 kiB 5 November 2008 archiviert vom Original am 19 Juli 2011 abgerufen am 13 November 2010 Die Linke SPD Bundnis 90 Die Grunen Hrsg Koalitionsvertrag zwischen den Parteien Die Linke SPD Bundnis 90 Die Grunen fur die 6 Wahlperiode des Thuringer Landtags Inhaltliche Endfassung Stand 20 November 2014 Erfurt 20 November 2014 S 78 online PDF abgerufen am 9 Dezember 2014 Zitat Wir setzen uns fur die Schliessung von Schienenlucken bei Werrabahn und Hollentalbahn ein Uwe Frost Blankensteiner Zellstoff Unternehmen will von der Strasse auf die Schiene In Ostthuringer Zeitung 17 Februar 2015 abgerufen am 17 Februar 2015 Vorschau Peter Hagen Mit 10 Mio in Vorleistung ZPR in Blankenstein setzt weiter Hoffnung in Hollentalbahn In Ostthuringer Zeitung 16 Februar 2016 abgerufen am 24 Oktober 2016 Vorschau Original archiviert 2016 vom Internet Archive VDV Reaktivierung von Eisenbahnstrecken Abgerufen am 5 August 2020 Streckennummerndatei 2005 Kristina Kunzel Lucke nach Osten endlich schliessen In Frankenpost Ressort Naila 17 Dezember 2008 abgerufen am 28 Dezember 2008 Bahn Report 6 2012 S 56 Eisenbahninfrastruktur der DRE Gruppe Memento vom 14 Dezember 2010 im Internet Archive Projektinformationssystem PRINS zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 Sonstige Projekte Schiene die nicht Bestandteil des BVWP 2030 sind Deutsche Bahn hat Interesse an Wiedereroffnung der Hollentalbahn MDR Thuringen 22 Juli 2018 archiviert vom Original am 17 November 2018 abgerufen am 2 August 2023 Bahnausbau Hollental und Werrabahn sollen reaktiviert werden 10 Juli 2020 archiviert vom Original am 14 August 2020 abgerufen am 5 August 2020 Bahn will Werrabahn und Hollentalbahn Strecke reaktivieren WELT Abgerufen am 18 Oktober 2024 Reaktivierung von zunachst 20 Strecken durch Bundeslander Aufgabentrager Kommunen amp DB geplant ANUVA Stadt und Umweltplanung GmbH Hrsg Auswirkungsabschatzung der Reaktivierung der Hollentalbahn zwischen Blankenstein Freistaat Thuringen und Marxgrun Freistaat Bayern April 2020 thueringen de PDF abgerufen am 15 August 2023 Schnellere Genehmigungsverfahren im Verkehrsbereich beschlossen Deutscher Bundestag 20 Oktober 2023 abgerufen am 21 Oktober 2023 Deutscher Bundestag Beschlussempfehlung und Bericht 18 Oktober 2023 abgerufen am 21 Oktober 2023

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